Warten bis zur "Glorious Revolution" in den USA Edward Snowden und sein Wunsch, in die USA zurückzukehren

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Warten bis zur "Glorious Revolution" in den USA

Edward Snowden und sein Wunsch, in die USA
zurückzukehren
Es ist verständlich und ganz natürlich, dass sich der junge Amerikaner Edward Snowden wünscht,
nach Hause in sein Land, die USA, zurückzukehren. Jede Person, die im Ausland lebt, vermisst ihr
Land, ihre Familie, ihre Lebensgewohnheiten und -umgebung.

von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait*
Aber abgesehen von diesem natürlichen Wunsch muss Edward Snowden mit seiner kühlen Vernunft
das hohe Risiko abwägen, das seine Rückkehr in die USA mit sich bringen würde. Die USA sind
ein Unrechtsstaat geworden, wo die Justiz nicht wirkt und die extreme radikale Rechte bei
Republikanern und Neokonservativen die Oberhand hat. In diesem Land ist Edward Snowden nicht
sicher, sondern schutzlos dem vorherrschenden Hass, Fanatismus und Dummheit ausgeliefert.

Obama, die US-Administration wie der Kongress scheinen diese bedrohlichen Verhältnisse nicht
mitzubekommen. In seiner Erklärung am 2.7.2013 traf der junge Amerikaner Edward Snowden den
Nagel auf den Kopf:

     „Jahrzehntelang waren die Vereinigten Staaten von Amerika unter den stärksten
     Verteidigern des Menschenrechts auf Asyl. Von diesem Recht, das im Artikel 14 der
     Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgehalten und mit der Stimme der USA
     beschlossen wurde, wendet sich die aktuelle Regierung meines Landes jetzt
     traurigerweise ab. ... Ohne jegliche richterliche Anordnung versucht die Regierung jetzt,
     mich davon abzuhalten, ein Grundrecht auszuüben. Ein Recht, das allen Menschen
     zusteht. Das Recht, um Asyl anzusuchen. ... die Obama-Regierung fürchtet sich vor
     einer informierten, aufgebrachten Öffentlichkeit, die jene verfassungstreue Regierung
     einfordert, die ihr versprochen wurde - und das sollte sie auch." (»Erklärung von
     Edward Snowden, Junge Welt, 3.7.2013)

Mit dem Fall Snowden USA weltweit bloßgestellt
Republikaner und Gefolgsleute haben sich von ihrem eigenen Rechtsbruch abgewandt und
versuchen, ihn zu vertuschen, nämlich den US-Verfassungsbruch, den sie eigentlich zu
verantworten haben. Solche Leute gehören vor Gericht. Sie verraten ihre freie Republik, weil sie
deren Rechtsordnung demolieren. Der Fall von Edward Snowden hätte niemals ein heikler Fall,
niemals ein Fall von Habeas Corpus, ein Fall von Schutz-Gewähren werden dürfen, der nur deshalb
eintrat, weil sich die USA vollkommen willkürlich von jeder rechtlichen Bahn entfernt haben.
Unerwartet hat Russland dem gefährdeten jungen US-Whistleblower den menschlichen Schutz
gewährt. Damit wurden die USA weltweit bloßgestellt. Dieser Vorgang markierte schon 2013 einen
sichtbaren Epochenbruch, der die USA als Unrechtsstaat vor der ganzen Welt brandmarkte. "Wenn
mehr Amerikaner in einer wichtigen außen- und sicherheitspolitischen Frage mehr auf Putin als auf
Obama vertrauen, kommt das einem Epochenbruch gleich", erkannte die "Welt am Sonntag"
(September 2013)

Jetzt außenpolitische Wende in Europa: US-Einfluss zurückgewiesen
Wie schnell sich die schon lange erforderliche außenpolitische Wende Europas jetzt ereignet, ist an
den klaren Worten des Präsidenten der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, erkennbar: "Wir
können unser Verhältnis zu Russland nicht von Washington diktieren lassen." (Meldung vom 9.10.)
Europa ist dabei, den unzulässigen penetranten US-Einfluss definitiv zurückzuweisen und beiseite
zu lassen. Umso dringender ist es, die Sanktionen gegen Russland, Syrien, den Iran und Kuba
aufzuheben, die auf unerhörten Druck der USA erfolgten.

Epochenbruch in der Weltpolitik erkennen
Deutsche Medien, die in alten Denkmustern befangen bleiben, sind untauglich, den gegenwärtigen
bemerkenswerten Epochenbruch in der Weltpolitik zu erkennen. Allerdings war er eigentlich
vorauszusehen. Washington spielt keine Rolle mehr. Wenn die CIA und das Pentagon sich
kümmern, Rebellen zu bewaffnen und zu trainieren, damit sie zerstörerische Aktionen in Syrien
betreiben, sehen wir, was für ein Staat die USA sind: Einer, der sich mit Rebellen befreundet, sie
bewaffnet und trainiert, damit sie Gewaltuntaten verüben, um gemeinsames Übel anzurichten.
Skandalös ist die nüchterne Erkenntnis, dass ein Ausbildungsprogramm von CIA und Pentagon für
die sogenannte „Freie Syrische Armee„ eine Verschwendung des Geldes US-amerikanischer
Steuerzahler bedeutet, denn der größte Teil der US-Waffen für die syrische Opposition gelangt in
die Hände der Terrormiliz „Islamischer Staat„ und die trainierten Rebellen selbst sind zum IS
überlaufen oder haben sich nach Hause begeben. Mit diesem verheerenden falschen Spiel ist es aus.
Russland und andere zivilisierte Ländern reagieren entschieden darauf und entlarven die extreme
US-amerikanische Bosheit, die für die Zivilisation inakzeptabel ist.

US-Luftwaffe entgegen allen internationalen Regeln in bester Banditen-Manier im syrischen
Luftraum
Der jüngste Vorfall im Luftraum Syriens zeigt wie unverfroren skrupellos und unkontrolliert das
Obama-Regime agiert. Gegen alle internationalen Regeln wagt es dieser US-Präsident, mit seinen
Militärs in bester Banditen-Manier in den syrischen Luftraum einzudringen, wohl wissend, dass
dort die russische Luftwaffe auf Anfrage Syriens aktiv gegen Rebellen und IS legal vorgeht. Die
vernünftige Bitte Moskaus, die von keiner syrischen Regierungsstelle genehmigten US-Luftangriffe
in Syrien einzustellen, hatte das Washingtoner Regime abgelehnt.
     Sie waren kurz vor ihrem Ziel, doch dann mussten zwei Kampfflugzeuge der US-
     Luftwaffe ihren Angriff in Syrien abbrechen. Die beiden F16 hätten ihre Route ändern
     müssen, um nicht zu nah an russische Flieger zu kommen. "Sie haben ihr vorgesehenes
     Ziel nicht angreifen können", sagte ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums in
     Washington. Das Pentagon bemühte sich, die Sache herunter zu spielen und sprach von
     einem Zwischenfall... ("Beunruhigte Allianz" von Alexander Mühlauer, Brüssel, SZ,
     9.10.)
Ein Vorfall, der viel gefährlicher hätte werden können als die versehentliche kurzzeitige
Luftraumverletzung der Türkei durch russische Flieger. Die Gefahr, die in dem illegalen
US-"Zwischenfall" steckt, ist deshalb so groß, weil die US-Regierung ganz offenkundig die
wahnsinnige Absicht hat, die Konfrontation mit Russland zu riskieren. Sie bleibt dabei, gegen das
internationale Gesetz zu verstoßen mit ihrer illegalen unerwünschten Inkursion im fremden Land.
Seinerseits handelt Russland in Syrien ganz legal, völkerrechtlich und hat überhaupt keinen Grund,
keine Absicht, die Türkei anzugreifen. Die türkische Regierung selbst sprach von einem russischen
Versehen und hat keine NATO-Krisensitzung beantragt. Die NATO-USA aber sucht und konstruiert
kaltblütige Provokationen und bauscht jede Kontingenz auf, um die US-Dominanz in den
weltweiten Medien zu behalten. Sie scheuen keinen noch so einfach vorgeschobenen Anlass, wie
jetzt die ganz legale russische Militärhilfe für Syrien, um mit Medienspektakel eine feindselige
Stimmung gegen Russland und Syrien zu schüren.

Sonder-NATO-Treffen nur für die Medien - Druck auf Deutschland unwirksam
Auch das jüngste NATO-Treffen (8.10.) in Brüssel war ein derartiges Medien-Theater im Sinne der
US-Propaganda: Allein die dortige Präsenz des US-Verteidigungsminister wollte eine bedrohliche
Geste darstellen. Neben ihm tat sich der NATO-Generalsekretär aufgeplustert wichtig, obwohl er
nur ein Verwalter, kein Gestalter von NATO-Politik ist. Dass dieses Sonder-NATO-Treffen zustande
kam, zeigt, wie sich die US-Extremisten von den jüngsten Ereignissen in Syrien in die Ecke
gedrängt sehen, so dass ihnen nichts anderes übrig bleibt, als verbal eine Eskalation über die
Medien zu inszenieren. Auch die seltsame US-NATO-Kritik an der deutschen Entscheidung, die
deutschen Patriot-Flugabwehrraketen aus der Türkei abzuziehen, fiel auf diesem Treffen ins Wasser:
Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bekräftigte, dass es bei der
Entscheidung bleibe. ("Beunruhigte Allianz" von Alexander Mühlauer, Brüssel - SZ von 9.10.). Der
vom Pentagon als "Zwischenfall" bezeichnete Vorfall, dass zwei US-Kampfflugzeuge wegen ihrer
Nähe zur Präsenz von russischen Kampfflugzeugen im syrischen Luftraum lieber abdrehten,
erläutert viel mehr als tausend Worte, wie gefährlich töricht und irrational die USA handeln, und das
in der Nähe Deutschlands und Europas. Vollkommen skrupellos. Ein déjá-vu, das uns jetzt erneut
diese unermessliche US-Gefahr vor Augen führt.

Sind die Russen nun dabei, sich die Kritik von Kriegsverbrechern anzuhören? Sei nicht dämlich!

     ... Aber jetzt sieht es so aus, als hätten die Russen in fünf Tagen erreicht, was die
     Amerikaner nicht in einem Jahr schaffen konnten und die ISIS-Jungen rennen weg nach
     Jordanien ... Das hat die Amerikaner verstört, weil ... die Russen "ihre" Terroristen
     bombardiert haben - jene, die die Amerikaner rekrutierten, bewaffneten und
     trainierten ... und dann bombardiert? ... sie haben mit viel Umsicht die Gegend mit
     Waffen und Ausrüstung voll gestopft, bombardierten sie rundherum an ihren
     Außenrändern, um nicht irgendetwas davon hochgehen zu lassen, und jetzt kommen die
     Russen einfach so hinein gestolpert und lassen alles hochgehen! Die Saudi sind
     vollkommen außer sich vor Wut, weil sie es waren, die einen Großteil dafür bezahlt
     haben.

     Und so wird es für die Amerikaner Zeit, einen Informationskrieg zu beginnen, indem sie
     die Russen beschuldigen, zivile Opfer verursacht zu haben. ... sie begannen diesen
     Informationskrieg auf die am dümmsten mögliche Weise. Erst rückst du deine
Anschuldigungen über zivile Opfer heraus, bevor die Russen überhaupt eine einzigen
     Flugeinsatz gestartet haben. Huch! Dann stopfst du die sozialen Netze mit gefälschten
     Bildern von verwundeten Kindern voll, die vorher von Weißhelmen erstellt wurden,
     bezahlt von George Soros. Und dann, wenn nach Beweisen befragt, weigerst du dich
     irgendeinen vorzulegen.

     Umgehend nach der lauten Schreierei über die Russen, die zivile Opfer verursachen,
     sprengen die Amerikaner in Afghanistan ein Krankenhaus in die Luft. ... Dieses
     Krankenhaus zu bombardieren, war ein wirkliches Kriegsverbrechen - so sagt die UN.
     Sind die Russen nun dabei, sich die Kritik von Kriegsverbrechern anzuhören? Sei nicht
     dämlich!

     Die USA geben den Anschein, keine Außenpolitik mehr zu haben: Das Weiße Haus sagt
     das eine, das State Department das andere und das Pentagon etwas Drittes, Samantha
     Power bei den Vereinten Nationen verfolgt ihre eigene Außenpolitik ... Als Antwort auf
     dieses ganze Durcheinander fängt die EU an sich unkontrolliert loszureißen und das
     Drehbuch wegzulegen, weil das Nervenzentrum in Washington ihnen keine klaren
     Anweisungen mehr schickt. ("US: The World's Silliest Empire" von Dmitry Orlov,
     6.10.15, übersetzt von Jan Lenkait, vollständiger Text im Original:
     »http://cluborlov.blogspot.de/2015/10/the-worlds-silliest-empire.html)

Widerstand gegen Machtmissbrauch, aktiv, selbstbewusst und entschlossen für Menschenrechte
Der Fall Snowden gibt Anlass, auf die deutsche Geschichte zurückzublicken: Nach dem
militärischen Sieg gegen das Dritte Reich gab es keine rechtliche Basis in Deutschland, um eine
eigenständige Regierung zu bilden. Es herrschte ein allgemeiner Pessimismus, der an eine
grundsätzliche Änderung nicht glauben ließ und einen Defätismus mit sich brachte, der einem
Neuanfang im Wege stand. Es waren sehr wenige, die bewusst einen anderen Weg beschritten und
ein neues Deutschland gründeten, das mit der verheerenden Vergangenheit vollkommen brach, das
Deutschland östlich der Elbe.

Das heutige politische Medien-Panorama zeigt, dass die psychische Lage des Landes nicht viel
anders ist als jene, die nach dem Untergang Deutschlands (1945) vorherrschte mit seinem in
Führungsetagen breit verankerten Nationalsozialismus in West-Deutschland. Das belegen triste und
verfehlte deutsche Kommentare zum Fall Snowden, die ein Zeugnis für den andauernden
Geistesverfall im Post-Nazi-Deutschland und Europa sind: Ressentiments, Missgunst,
Diffamierung, Servilität sind die vorherrschenden, sichtbar werdenden Geisteshaltungen, nicht
Bewunderung, Wertschätzung, Lob, Nacheifern, Widerstand gegen Machtmissbrauch im
Zusammenhang mit einem politisch verfolgten jungen Mann, der aktiv, selbstbewusst und
entschlossen für Menschenrechte eingetreten ist. Aus Europa, aus Deutschland ein sehr
ernüchterndes, ja ein erschütterndes Bild von Feigheit gegenüber den USA.

Transatlantische Beziehung erodiert
Feigheit und eine beschämende Gleichgültigkeit kennzeichnen ein unbewegliches, geistig erstarrtes,
krisengeschütteltes Europa, das sich völlig kopflos in die Hände der USA begibt in der falschen
schäbigen Hoffnung, davon zu profitieren.

"Heute durchlebt der Westen umwälzende Zeiten" bemerkt Stefan Kornelius (SZ, 7.10.), aber den
Epochenbruch begreift er noch nicht. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben ihre "politische
Vorbildrolle" total verloren. Es ist ein offenes Geheimnis, dass "die transatlantische Beziehung
erodiert", wie es in den obersten Etagen der Bundesregierung Deutschlands anerkannt ist. Wenn auf
der anderen Seite des Atlantik Selbstgerechtigkeit und Arroganz überhand nehmen, darf sich
niemand wundern, dass sich die Dinge schneller als gedacht wenden und der lang ersehnte,
notwendige Kurswechsel einer erwachten selbstbewussten Berliner Regierung eintritt.

"Mr. Silly President" - Vorbildrolle USA?
Dmitry Orlov weiter:
     In den wenigen vergangenen Wochen ist das Imperium äußerst dumm geworden - so
     dumm dass ... es den Titel verdient: "Das dümmste Imperium der Welt" zu sein. Man
     könnte behaupten, dass es vorher schon dumm war, aber die jüngsten Entwicklungen
     scheinen einen Quantensprung von seinem Dummheitsniveau zu zeigen. ... Der (letzte)
     dumme Moment ereignete sich auf der UN-Vollversammlung in New York, wo Obama,
     der 45 Minuten weiter als die zugeteilten 15 Minuten sprach (kann "Mr. Silly President"
     die Uhr lesen?), es fertig brachte, seine ganze Redezeit zu nutzen, ohne irgendetwas zu
     sagen, dass von irgendjemanden verstanden worden wäre ... Es war die Rede von Putin,
     die die Dummheit des Imperiums für alle einsehbar klarstellte, als er die USA für das
     blutige Schlamassel mit ihren ungeschickten Interventionen ausschimpfte. "Wie können
     Sie sogar jetzt noch versagen zu verstehen, welches Schlamassel sie angerichtet haben?"
     Worte sind von Bedeutung: Das ist nicht die Art, sich an eine Supermacht vor der
     Versammlung von Weltstaatenchefs zu wenden; das ist die Art und Weise, wie man ein
     missratenes Kind ausschimpft. In den Augen der ganzen Welt sah das Imperium dadurch
     ziemlich dumm aus. ... Aber hat man sich erst einmal lächerlich gemacht, warum
     aufhören? In der Tat gibt es von Obama keine Anzeichen von Aufhören. Fast die
     gesamte Zuhörerschaft bei der UN-Vollversammlung wusste, dass die Angriffe der
     syrischen Regierung mit Chemiewaffen auf ihre eigene Bevölkerung niemals
     stattgefunden hatten. Die Chemikalien wurden von den Saudis geliefert und wurden von
     den syrischen Rebellen unwissentlich gegen sich selber benutzt. Zu lügen, wenn jeder
     weiß, dass du lügst: Was kann möglicherweise dümmer sein?

     In Ordnung, was ist mit dem andauernden Geschwätz über "Freiheit und Demokratie" -
     im Mittleren Osten, nachdem die ganze Region mittels der hirntoten Interventionen ins
     Chaos gestürzt worden war. Die einzige Stimme der Vernunft in den USA scheint
     diejenige von Donald Trump zu sein, der kürzlich erklärte, dass der Mittlere Osten unter
     Saddam Hussein, Muammar Al-Gaddafi and Bashar Al-Assad stabiler war. In der Tat, so
     war es.

So weit mit der Vorbildrolle der USA.

Bundespräsident im Weißen Haus und Merkwürdigkeit auf Pressekonferenz
Dies bezüglich hat der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck bei seinem Besuch in den USA
am 7.10. im Weißen Haus auf substantielle Divergenzen aufmerksam gemacht wie hinsichtlich der
Befriedung Syriens, ohne irgendeine Reaktion von Verständnis seitens Obama zu bekommen.
     "Es ist höchst beunruhigend, wie sich das Amerikabild verändert, ... wir wünschen uns,
     dass diese große humanitäre Aufgabe nicht nur in Europa, sondern auch in den
     Vereinigten Staaten betrachtet wird." Gauck hat so auf die Dimension des
     Flüchtlingsproblems hingewiesen, das vor allem auf Deutschland zukommt, nämlich,
dass es nicht nur ein europäisches Problem ist, und deshalb wünsche man sich ein
     Engagement der USA, um die enorme humanitäre Katastrophe zu lindern. Umsonst.
     Kein Echo. Constanze von Bouillon bestätigt die unerfüllte Mission des
     Bundespräsidenten in Washington: "Bundespräsident - Nichts erreicht" (SZ,10.10.)

Die US-Herrschaft hat sich längst menschenfeindlich im Weißen Haus verschanzt und besteht auf
reiner zügelloser brutaler Dominanz. Menschlichkeit wird dabei geopfert. In diesem
Zusammenhang hat sich die Bundeskanzlerin am selben Tag von Gaucks Auftritt im Weißen Haus
(7.10.) öffentlich überzeugt davon manifestiert, dass die Fluchtursachen zu bekämpfen seien und
die Außenpolitik mit Priorität anzugehen sei. Darauf hat die Bundeskanzlerin in ihrem
hervorragenden souveränen Auftritt bei Anne Will wiederholt aufmerksam gemacht (7.10.: »"Die
Kanzlerin in der Flüchtlingskrise. Angela Merkel im Interview.") Ein Glücksfall für Deutschland.
Eine bessere Kanzlerin kann sich Deutschland nicht wünschen. Insbesondere in einer Krisen-Zeit
zeigt die Kanzlerin höchste Kompetenz, Willen zum Management und Format der Staatsführung.

Umso merkwürdiger die impertinente Frage eines US-amerikanischen Journalisten auf der
Pressekonferenz im Weißen Haus in Anwesenheit des Bundespräsidenten, ob der US-Präsident auch
die Regierung von Angela Merkel in Gefahr sehe. Prompt und schnell reagierte der deutsche
Bundespräsident:
      Keineswegs, der Herr Präsident sei ein "kenntnisreicher Mann", von solchen Sorgen sei
                                  "nichts zu spüren gewesen".

Obama wurde so der Mund gestopft. Offenkundig ist eine pragmatische selbstbewusste deutsche
Bundeskanzlerin kein Leichtgewicht für das Obama-Herrschaftsregime. Umso wachsamer müssen
hierzulande Regierung, alle politischen Bundestagsparteien und Medien sein und ihre Antennen
ausfahren.

Heutiges, eigenständiges Deutschland passt US-Machthabern nicht
Dass eine heutige, eigenständig agierende deutsche Politik-Elite mit einer fähigen Mannschaft an
der Spitze geführt von Angela Merkel den US-Machthabern nicht passt, konnte kaum deutlicher
werden als auf jener Pressekonferenz in Anwesenheit des deutschen Bundespräsidenten im Weißen
Haus (7.10.). Dazu kontrastieren die leeren Parolen Obamas über Rechtsstaatlichkeit und
Demokratie vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen (28.9.).

Erwünschte Wende in den USA
Gerade der Fall Snowden entlarvt die USA unter dem Obama-Regime als Unrechtsstaat, der für
jeden in aller Klarheit zu erkennen ist. Hat sich das Weiße Haus hinsichtlich des Falls Snowden
ehrlich und rechtens mit seinem Vorhaben verhalten, nämlich an oberster Stelle die Vorherrschaft
des Rechts wiederherzustellen und nicht weiter die Willkür walten zu lassen? Inzwischen sind eine
Million junger amerikanischen Whistleblower entstanden, die sich gegen die Entgleisung und
Scheidung ihres Landes von den humanen Grundwerten dezidiert erheben. Am besten wäre es,
Edward Snowden wartet, bis sich die erwünschte Wende in den USA verwirklicht. Eine "Glorious
Revolution", die sicherlich in den Vereinigten Staaten von Amerika irgendwann und irgendwie
kommen wird!
© Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
Quellenangaben:
• Süddeutsche Zeitung (SZ) vom 7.10.15: "Edward Snowden - Gefängniswechsel" von
        Nicolas Richter und "Deutschland und Amerika - Der vergessene Traum" von Stefan
        Kornelius, Kolumne "Transatlantische Entfremdung" von Constanze von Bouillon und
      • SZ vom 8.10.15: "Der Polit-Pilger" von Constanze von Bouillon
      • SZ vom 9.10.15: "Beunruhigte Allianz" von Alexander Mühlauer, Brüssel
      • SZ vom 10.10.15: "Bundespräsident - Nichts erreicht" von Constanze von Bouillon
© Grafik: Klaus Stuttmann

*Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait ist eine chilenische Rechtsanwältin und Diplomatin
(a.D.). Studium der Rechtswissenschaften an der Katholischen Universität in Santiago de Chile mit
Spezialisierung auf das Völkerrecht und Praxis im Strafrecht. Nach ihrer Arbeit im
Außenministerium war sie Diplomatin in Washington D.C., Wien und Jerusalem und wurde unter
der Militärdiktatur aus dem Auswärtigen Dienst entlassen.
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Datum: Sonntag, 11. Oktober 2015
                                        Thema: aktuelle News

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