Vortrag "Seerosen" Mannheim, Luisenpark 30.11.2018

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Vortrag "Seerosen" Mannheim, Luisenpark 30.11.2018
Nymphaea „Sarannlarp“ (Dr. Sam Wasuwat and Primlarp Wasuwat Chuckiatman, Thailand)

Vortrag „Seerosen“
Mannheim, Luisenpark
30.11.2018
Vortrag "Seerosen" Mannheim, Luisenpark 30.11.2018
Vorwort:
Seerosen begeistern und ziehen die Menschen in ihren Bann. Das in den letzten 3-4 Jahren im
Luisenpark gelegte Fundament trägt bereits heute Früchte. Ein Beitrag zur Steigerung der
botanischen Kompetenz des Luisenpark. Mit den fünf Seerosenteichen, mit einer Wasserfläche von
ca. 2000 qm bietet sich eine nahezu ideale Bühne zur Präsentation der neuen aufsehenerregenden
Seerosenkollektion. Auch mit Blick auf die BUGA 2023 in Mannheim wird die zurzeit ca. 150 Arten
und Sorten umfassende Seerosensammlung eine bedeutende Rolle spielen. Vorausgesetzt es werden
auch die notwendigen Mittel und die personelle Ausstattung bereitgestellt. Es gilt die Sammlung zu
erhalten und um weitere Sorten zu erweitern. Mit meinem Vortrag möchte ich heute bei Ihnen hier
im Luisenpark Interesse erzeugen, Wissen vermitteln und meinen Beitrag leisten um das Potential
auszuschöpfen.

Mannheim, 30. November 2018

Michael Müller
mywaterlily.de

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Vortrag "Seerosen" Mannheim, Luisenpark 30.11.2018
Inhalt
Botanische Stellung, Seerosenarten und –Sorten

Vermehrung der Seerosen

Töpfe, Kübel und Kulturbehälter

Seerosen- und Wasserpflanzensubstrate

Pflanzung der Seerose

Ernährung

Pflanzenschutz, Schäden und Schädlinge

Standortansprüche, Lichtansprüche, Wassertiefe

Kulturtipp Verfrühung

Wasserwerte

Überwinterung

Seerosenzüchter und Persönlichkeiten

Seerosenanlagen in Deutschland

Literatur rund um den Wassergarten

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Vortrag "Seerosen" Mannheim, Luisenpark 30.11.2018
Botanische Stellung, Seerosenarten und –Sorten
Im Stammbaum der Flora gehören die Seerosen (Nymphaea) zu den Samenpflanzen
(Spermatophytina), zu den Bedecktsamern (Magnoliopsida), den Seerosenartigen (Nymphaeales),
der Familie der Seerosengewächse (Nymphaeaceae). Die Familie besteht aus 2 Unterfamilien den
Nupharoidaea (Gattung Nuphar) und den Nymphaeoiadae (Gattungen Baclaya, Euryale, Nymphaea
und der Victoria, mit insgesamt ca. 50-75 Seerosenarten und inzwischen ca. 1000 Sorten.
Seerosen wachsen auf allen Kontinenten und in fast allen Klimazonen im Süßwasser.
In der Praxis unterscheiden wir zwischen den winterharten und den tropischen Seerosen, wobei
letztere wiederum in die nacht- und tagblühenden Sorten gegliedert werden.

Kleine Einführung in die Geschichte der Seerosenzucht.
Winterharte Seerosen: Die Basis für die meisten winterharten Seerosen schuf Josef Bory Latour-
Marliac in Temple sur Lot in Frankreich (Nähe Bordaux). Er erhielt auf der Weltausstellung 1889 in
Paris zahlreiche Goldmedaillen. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts verlagerte sich der
Schwerpunk der Züchtung in die USA, Züchter wie Perry Slocum und Kirk Strawn züchteten viele
moderne Sorten, die sich durch Reichblütigkeit und neue Farbkombinationen auszeichnen. In
jüngster Zeit gelang zunächst dem Seerosenzüchter Pairat Songpanich, Bangkok, Thailand, mit „Siam
Purple“ und dann Mike Giles, Virginia, USA, die Schaffung sogenannter ISG-Hybriden
(Intersubgeneric). Damit wurde eine seit Jahrhunderten geglaubte Mauer durchbrochen und winter-
harte mit tropischen Seerosenarten gekreuzt. Die Ergebnisse sind berauschend, die Züchtungsarbeit
ist noch nicht abgeschlossen und nimmt noch an Dynamic zu. Auch Deutschland spielt in der
Seerosenzüchtung in der Oberliga wieder mit. Vasu Manickam, Herford, gelang es 2015 mit der nach
seinem Vater benannten winterharten Sorte „Manickam“ international den ersten Platz zu belegen.

Nymphaea „Manickam“ ist winterhart und zählt bis zu 528 Blütenblätter – Weltrekord.

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Vortrag "Seerosen" Mannheim, Luisenpark 30.11.2018
Tropische Seerosen:
Zuchtziele sind bei den tropischen Seerosen vermehrte Blütenblattanzahl (Gefüllte blühende Sorten)
und Mehrfarbigkeit. Intensivierung der Blütenfarben und geringerer Platzbedarf. Durch Kreuzungen
zwischen tagblühenden und nachtblühenden tropischen Seerosensorten entstand 2008 in Royal
Botanical Gardens Kew, London die Sorte „Kew`s Electric Indigo“, eine rund um die Uhr blühende
Neuzüchtung. Carlos Magdalena (Kew) gelang diese Kreuzung in 2008.

Nymphaea „Southern Charm“, moderne zweifarbig Hybride

Vermehrung der Seerosen:
Vegetative Vermehrungsarten:
Brutknollen, sind kugelige Vermehrungsorgane die direkt am Rhizom gebildet werden, schwimm-
fähig sind und an geeigneten Plätzen frisch einwurzeln. Referenzsorte ist hier “Ernst Epple Senior”.
Vermehrungsknollen bilden sich bei tropischen Seerosen im Wurzelballen, sie sind gleichermaßen
Vermehrungsorgane und dienen bei periodisch austrocknenden Gewässern zum Überleben.

Stolonen, wie bei
Erdbeerpflanzen bekannt,
bildet Nymphaea
mexicana Ausläufer, die
Wurzeln schlagen. Diese
Stolonen genannte
Tochterpflanzen können
ganze Ketten bilden.

Nymphaea mexicana:
Stolone mit Wurzeln,
Blättern und Blüten.

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Vortrag "Seerosen" Mannheim, Luisenpark 30.11.2018
Rhizomstücke, die wohl verbreiteste Vermehrungsart um sortenrein eine Seerose zu vermehren. Ein
Seitentrieb, oder die Haupttriebspitze, durchschnittlich ca. 10 cm lang, werden eingepflanzt. Die
Anzahl der Blätter wird auf 3-5 reduziert, die Blütenknospen können belassen werden.

                                                                                    Jungpflanze
                                                                                    direkt am
                                                                                    Blütenstil,
                                                                                    Nymphaea
                                                                                    „Colonell A. J
                                                                                    Welch“. In
                                                                                    seltenen
                                                                                    Fällen bildet
                                                                                    sich direkt am
                                                                                    Blütenstiel
                                                                                    eine Pflanze.

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Vortrag "Seerosen" Mannheim, Luisenpark 30.11.2018
Viviparie, kleine überlebensfähige Jungpflanzen bilden sich bei tropischen Seerosen auf der
Blattoberseite am Übergang von Blattstiel zu Blattspreite. Diese Jungpflanzen sind voll entwickelt,
besitzen Wurzeln und können sogar bereits noch am Blatt befindlich blühen.

Generative Vermehrung über Samen:
Es kann manuell bestäubt werden, oder es wird natürlich über Bestäubung durch Insekten eine
Befruchtung herbeigeführt. Bei einigen Sorten, z.B. „Mayla“ wird der Blütenstiel wie ein Korkenzieher
unter Wasser zusammengezogen. Die befruchtete Blüte wird zur Frucht, der Blütenstengel neigt sich
und taucht unter den Wasserspiegel ab, der Fruchtkörper zerfällt im Wasser und gibt die Samen frei.
Seerosen sind Lichtkeimer, daher dürfen die Samen nur leicht an das Substrat angedrückt werden.
Das Aussaatsubstrat sollte bis zu Hälfte mit Sand gemischt werden. Die Sämlinge bilden erst
sogenannte Unter-
wasserblätter aus
und im Zuge des
weiteren Wachstums
erscheinen dann die
Schwimmblätter.

Doppelblüte
Nymphaea „Barbara
Davies“

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Die verschiedenen Entwicklungsstadien der
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Töpfe, Kübel und Kulturbehälter
Seerosen im Teichboden auspflanzen:
Bevor Sie sich entscheiden Ihre Seerose im Teichboden frei auszupflanzen sind einige Überlegungen
zu bedenken. Die positive Nachricht: Ausgepflanzte Seerosen entwickeln ein phänomenales
Wachstum, wuchern geradezu, blühen scheinbar eher mäßig. Der zur Verfügung stehende Raum wird
von der Pflanze erst einmal besetzt. Bereits im 3. Jahr ist, wenn keine Verjüngungsmaßnahmen
vorgenommen werden ein Großteil der Wasserfläche mit einem regelrechten Blätterberg belegt. Die
Seerose ist nur unter größtem Kraftaufwand aus dem Teichboden wieder zu entfernen. Die Blüten
gehen meistens darin unter. Wurden mehrere Seerosensorten ausgepflanzt wachsen diese
unweigerlich durcheinander. Ein Schritt also mit weitreichenden Folgen.

Seerosen in Seerosenkörben oder Kübelhaltung:
                                                            Die meisten Seerosen wurzeln relativ
                                                            flach, in einem Bereich von ca. 20 cm
                                                            Bodentiefe. In der Natur ist die
                                                            Wachstumszone die Übergangszone
                                                            zwischen frisch abgesunkenem Mulm
                                                            und dem Seeboden.
                                                            Kulturgefäße brauchen nicht tiefer als
                                                            15 – 20 cm sein. Um ein
                                                            ansprechendes Bild eine Seerose im
                                                            Teich zu erzeugen sind runde, oder
                                                            quadratische Behälter vorteilhaft. Bei
                                                            den Kulturgefäßen unterscheiden wir
                                                            zwischen Anzucht- und

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Verkaufstöpfen. Egal ob wir es mit getopfter Ware, oder loser Rhizomware zu tun haben, sind für
eine Dauerkultur immer ausreichend große Behältnisse zu verwenden. Je nach Ausbreitungsdrang
der Sorte kann mit 1-3 Pflanzen je qm bestückt werden. Spätestens nach 3 Jahren ist über eine
Neuaufpflanzung zu entscheiden, denn zu enger Stand führt zu einer gegenseitigen Behinderung.

Der Praxistipp:
Wir von mywaterlily.de verwenden flache
Teichkübel von 60-100 cm Durchmesser,
bei ca. 20-30 cm Höhe. Diese haben sich in
der Praxis bewährt. Hierbei wird der Kübel
höchstens zu ca. 2/3 der Höhe mit Substrat
gefüllt und die Seerose dann eingepflanzt.
Der Vorteil liegt darin, dass die Seerose
nicht, oder nur noch sehr selten über den
Kübelrand hinauswächst. Für
Zwergseerosen genügen oft auch
Blumenschalen. Die kontrollierte
Kultivierung verhindert ein nicht mehr
namentlich zuordenbares Sortenchaos. Der
Pflegeaufwand ist geringer. Seerosen
wachsen übrigens genauso gut in
Gittertöpfen wie in geschlossenwandigen
Kulturgefäßen.

Seerosen- und
Wasserpflanzensubstrate
Als Wasserpflanzenerde sind Ton und
Lehm geeignet. Die verwendete Erde sollte
möglichst steril, ungedüngt, frei von
Wildkrautsamen und Pestiziden sein.
Organische Bestandteile führen im
Abbauprozess zum Verbrauch von
Sauerstoff und Bildung von Faulgasen wie
Schwefelwasserstoff (HF).

Torf ist als Wasserpflanzenerde ungeeignet da er aufschwimmt. Das Substrat soll den Pflanzen auch
Standfestigkeit und Halt gegen aufschwimmen oder bei starkem Wind gegen Verwehen geben.
Beachten Sie bitte, dass mineralische Substrate keine Nährstoffe speichern können.

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Pflanzung der Seerose
                             Füllen Sie den Topf, oder
                             Gefäße zu einem Drittel und
                             legen Sie die Düngekegel
                             darauf. Heben Sie das Rhizom
                             mit den Wurzeln knapp unter
                             den Topfrand und lassen Sie
                             jetzt ringsum so viel Erde
                             über das Rhizom in den Topf
                             rieseln, dass das Gefäß gut
                             gefüllt ist. Streuen Sie mit
                             Splitt, feinem Kies, oder Sand
                             ab. Etikettieren Sie die
                             Pflanze jetzt!
                             Winterharte Seerosen
                             wachsen waagrecht und
                             verzweigen sich meistens 3-
                             5mal in der Wachstums-
                             periode. Das Rhizom wird mit
                             dem Wachstumspunkt in
                             Richtung Topfmitte gepflanzt.
                             Die optimale Pflanztiefe ist
                             als leicht mit Substrat
                             bedeckt zu bezeichnen.
                             Werden mehrere Seerosen in
                             einen großen Behälter
                             gepflanzt, sollten alle
                             Wachstumspunkte nach
                             innen aneinander vorbei
                             zeigen. Die Seerosen sollte
                             möglichst schnell
                             eingepflanzt werden.
                             Verhindern Sie auf jeden Fall
                             eine Schädigung durch
                             Sonnenbrand und
                             Austrocknen. Ein nahtloses
                             zügiges weiter wachsen ist
                             sonst meist nicht mehr
                             möglich. Das gilt
                             insbesondere für die
                             tropischen Seerosen, diese
                             sind meist krautig und ohne
                             große körperliche Substanz.

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Ernährung:
Seerosen entwickeln nur dann ihr volles Wachstumspotential wenn alle Nährstoffe ausreichend und
im erforderlichen Mengenverhältnis zur Verfügung stehen (Minimumgesetz, Liebig). Ab Ende März,
Anfang April, bei einer Wassertemperatur ab ca. 14 °C erwacht die Seerose zum Leben. Aufgrund der
raschen Entwicklung des Rhizoms, der große Menge an Blatt- und Blütenmasse zählen Seerosen zu
den Starkzehrern. Die Seerose bezieht nur einen geringen Teil der Nährstoffe aus dem Wasser. Da die
freie Nährstoffmenge im Wasser niedrig sein soll ist eine Zusatzdüngung angezeigt. Mit einer Zusatz-
düngung bilden Seerosen übrigens nahezu doppelt so viele Blüten!

Ein praxiserprobtes Rezept:
Es basiert auf der Düngung mit
2-3 Stück Osmocote
Düngekegel mit je ca. 7,5 g
direkt beim Topfen. Der
Standard Seerosentopf hat bei
23 cm D und 13 cm Höhe und
ein Volumen von ca. 5 Liter.
Das bedeutet eine
Konzentration von 5 Gramm
Dünger / Liter Substrat.

Informationen zur Wirkungsweise des Osmocote Düngers:
Der umhüllte Dünger wird mit Wachs verklebt zu Kegeln gepresst. Die semipermeable Wand der
einzelnen Düngekügelchen gibt unter Einwirkung von Wasser und in Abhängigkeit zur Temperatur
über einen bestimmten Zeitraum permanent eine Nährstoffmenge an das Substrat ab. Dort im
Wurzelbereich wird der Nährstoff direkt aufgenommen. Nährstoffangaben: Osmocote Exact Tablets
5-6M, 14-8-11+2MgO+T, enthält Spurenelemente und Mikro-Nährstoffe.
Weitere wichtige Informationen: Die Herstellerangaben 5-6 Monate beziehen sich auf eine
durchschnittliche Temperatur von 20° C. Gegenüber der Erdkultur erfolgt im Wasser jedoch eine
erhöhte Nährstofffreisetzung und in geringem Umfang eine Diffusion vom Topf ins freie Wasser.
Deshalb kann im Juni/Juli bei starkwachsenden Sorten eine Nachdüngung erforderlich sein. Die
Nachdüngung ist angezeigt sobald die neuen Blätter und Blüten kleiner bleiben als die vorherigen.
Die tropischen nacht- und tagblühenden Seerosen haben einen fast doppelt- bis dreifachen
Nährstoffbedarf. Nachdüngung alle 4-6 Wochen, nicht über den August hinaus.

Alternative Dünger:
Es kann ein Nährstoffgemisch bestehend aus Hornspänen, Blutmehl und Steinmehl in Tonerde
gemischt, in Kugel-, oder Kegelform geformt verabreicht werden. Hierbei ist die bedeutend
niedrigere Reinnährstoffkonzentration zu beachten. Die Düngeintervalle und Düngermenge sind zu
erhöhen um eine Unterversorgung zu vermeiden.

Düngetabletten:
Ein Volldünger wird ähnlich wie bei der Medikamentenherstellung in Tablettenform gepresst. Es
erfolgt eine punktuelle Nähstoffgabe mit den typischen Problemen; Nähstoffspitzen werden gefolgt
von Zeiten der Unterversorgung.

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Pflanzenschutz, Schäden und Schädlinge
Seerosen werden von wenigen Schädlingen befallen. Sollte trotzdem ein Befall erkannt werden sind
schnell und präzische Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Tierische Schädlinge:

Seerosenblattlaus: Diese spezialisierte Art saugt an jungen Blättern und Blüten.

Seerosenblattkäfer, kleine dunkle Larven, schlimmster Feind der Seerose. Er schädigt durch Loch-,
Minier-, oder Schabefraß die Oberseite des Blattes, hinterlässt kurvige Fraßspuren. Leider kann man
die Läuse und den Seerosenkäfer nur mit Spruzit von Neudorff bekämpfen. Dies sollte bei den ersten
Anzeichen geschehen und es muss darauf geachtet werden, gezielt auf die Blätter zu spritzen. Dieser
Vorgang sollte nach einer Woche wiederholt werden.

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Seerosenzünsler, er trennt ovale Blattstücke am Blattrand heraus, baut kleine schwimmende
„Schiffchen“ zu seinem Schutz um sich ungestört darin zu verpuppen.
Abhilfe: BTI-Präparate (Bazillus thurigiensis israelensis) oder fischungiftige Insektizide gegen
saugende Insekten.

Pilzerkrankungen:
Knollenfäule: Unter längerfristig schlechten Standortbedingungen wird die Pflanze geschwächt und
ein Pilz, meistens die Knollenfäule (Gleosporium nymphaerum), verrichtet ihr Werk. Symptome:
Gelbe Blattflecken, später wird das Blatt komplett gelb, die Blattränder hängen schlaff nach unten
und fühlen sich ledrig an. Abhilfe: Organische Fungizide anwenden. Gegenmaßnahmen: Sofortige
rigorose Quarantänemaßnahmen, Standortbedingungen merklich verbessern. Andauernde hohe
Temperaturen bis 40 °, oder extreme Temperaturschwankungen nach unten fördern den Befall. Auch
zu tiefer Wasserstand kann hier eine Ursache sein. Alle Pilze sind übrigens permanent nachweisbar.
Eine wüchsige Pflanze besitzt jedoch genügend Abwehrkräfte.

Ein gesundes Seerosen-Rhizom im Schnitt: Wohlriechend, hellgelb bis weiß.

Blütensterben:
Bei stark schwankenden Temperaturen kann es vorkommen, dass Blüten sich nicht öffnen und
absterben. Keine Gegenmaßnahmen möglich, vorübergehendes Problem.

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Standortansprüche, Lichtansprüche, Wassertiefe
Seerosen sind Sonnenkinder. Im schattigen Bereich verkümmern sie. Ein vollsonniger Standort mit
mindestens fünf, besser mehr Sonnenstunden. Genauso wichtig ist die Beachtung der
sortenabhängigen optimalen Wassertiefe. Zu tief stehende Seerosen kümmern vor sich hin, zu flach
wachsende treiben mit den Blättern über die Wasseroberfläche hinaus. Je nach Sorte ist eine
ausreichend Fläche einzuplanen. Die Stomata, oder Spaltöffnungen der Seerosen befinden sich an
der Blattoberseite. Seerosen mögen deshalb nicht permanent berieselt werden, da die
Spaltöffnungen dann geschlossen werden.

Nymphaea „Perry`s Baby Red“ reagiert gut auf Verfrühung

Kulturtipp Blüte verfrühen:
Der Blühzeitraum der Seerosen beginnt ab ca. Anfang Mai und endet bei einem warmen Herbst im
Oktober. Aber auch Seerosen lassen sich mit einem kleinen Trick früher zum Blühen bringen. Schon
ein unbeheiztes Gewächshaus genügt um Anfang April mit blühenden Seerosen beim Publikum zu
punkten. Die dann im Teich präsentierten vorgetriebenen Seerosen behalten ihren Schwung bei und
wachsen und blühen munter weiter. Im vorjährigen Sommer geteilte, oder gepflanzte Seerosen
blühen übrigens gegenüber frisch geteilter, oder Rhizomware früher.

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Wasserwerte
Die Wasserwerte im Gartenteich sind von vielen Faktoren abhängig und ständig in Bewegung.
Wichtig zu wissen sind immer die Daten des Wassers im Teich und das Wasser, das zum Einspeisen
verwendet wird.
Die Ziele sollten sein: Ein gesundes Wachstum der Sumpf- und Wasserpflanzen, bei gleichzeitig
minimalem Algenwachstum. Klares und wohlriechendes Wasser.
Probleme können zu hohe Nitrit- und Nitrat-, oder Phosphatwerte: Neben hohen Stickstoffwerten
sind meist zu hohe Phosphatgehalte für ein unerwünschtes Algenwachstum der Auslöser.
Abhilfe schaffen kann ein Reduzierung des Fischbesatzes, oder des Wasservogelbestandes schaffen.
Gleichzeitig ist eine größere Anzahl an Verbrauchern notwendig um ein Gleichgewicht herzustellen.
Es gilt die freien Nährstoffe im Wasser zu reduzieren. Schaffen Sie einfach die gleichen Bedingungen
wie an einem natürlichen See. Ein massiver Pflanzen/Schilfgürtel, Seerosen, viele Unterwasser-
pflanzen (Sauerstoffbildner) sorgen auch ohne Chemie und Technik für klares Wasser. Betrachten Sie
Sumpfstauden deshalb als ihre Freunde, sie sind regelrechte Algenkiller.
Standardwasserwerte: In der Anlage finden Sie viele nützliche Informationen in einer
Übersichtstabelle von Söll (www.soelltec.de).

Anmerkungen zum Thema was nicht gegen Algen hilft: Blinder Aktionismus ist nicht angesagt. Viel
hilft nicht viel! Die unüberlegte Verwendung technischer, oder chemischer Hilfsmittel, besonders
dann wenn z.B. das Wasservolumen unbekannt ist. PH rauf und runter Zauberpülverchen bedeuten
immer Stress für die Flora und Fauna. Bewegtes Wasser hilft nicht gegen Algenwachstum, da die
überschüssigen Nährstoffe nur bewegt werden. Den Teich schattieren hilft auch nicht, schadet aber
den Seerosen und Wasserpflanzen. Ein ganzer, oder teilweiser Wasserwechsel kann nur Abhilfe
schaffen, wenn der Nährstoffgehalt des Frischwassers viel niedriger ist als im vorhandenen
Teichwasser.

Überwinterung der Seerosen
Winterharte Seerosensorten:

Winterharte
Seerosen
können an
ihrem Standort
im Teich
bleiben.
Winterharte
Seerose
„Babsy“ mit
Unterwasser-
blättern.

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Überwinterung tropischer Seerosen:
Zur Überwinterung der tropischen Seerosen werden häufig die drei folgenden Methoden angewandt:

Durchkultivieren unter Zusatzbelichtung, Tageslänge 12 Std., Lichtmenge > ca. 1000 Lux (in den
Tropen = 50-150 KLux) um ein positive Assimilationsbilanz (Wachstum) zu ermöglichen. LED Leuchten
mit Blau- und Rotanteil besitzen eine gute Lichtausbeute und arbeiten kosteneffizient. Die Leuchten
sind möglichst nahe der Wasseroberfläche zu platzieren (Die Lichtmenge nimmt im Quadrat zur
Entfernung ab). Wassertemperatur > 20 C.

Auf „Sparflamme“ durchziehen. Reduzierung der Blattmasse, Blüten und Knospen entfernen,
Temperatur ca. 14 C. Schwache Zusatzbeleuchtung notwendig.

Seerosen-Lagerung in trockenem feinem Sand. Blätter, Blattstiele, alle Blüten und Wurzeln
abschneiden. Übrig bleibt ein ananasförmiger Körper, der abgetrocknet in einem verschließbaren
Plastikbeutel, beschriftet, in trockenem feinem Sand, vollkommen dunkel, bei ca. 10 C gelagert wird.
Bei allen Überwinterungsformen ist mir Verlusten zu rechnen. In der Kommunikation mit den Kunden
ist der Hinweis über den Aufwand und die entstehenden Kosten beim Kauf wichtig.

Züchter, Wasserpflanzengärtnereien und Organisationen

Kenneth Landon, Internationales Symposium der IWGS, USA, Texas, San Angelo.

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Ernst Epple und Hans Weber auf Besuch beim Jahrestreffen der Gesellschaft der Wassergarten-
Freunde 2015 in Oberasbach.

Perry D. Slocum, Züchter, Franklin, North Carolina, USA.
Dr. Slearmlarp Wasuwat, Züchter, Gärtnerei, Bangkok, Thailand.
Dr. Kirk Strawn, Züchter, Gärtnerei, College Station, Texas, USA.
Bory Latour-Marliac, Züchter, Gärtnerei, Temple sur Lot, Frankreich, latour-marliac.com/.
Tony G. Moore, Züchter, Bethel, Ohio, USA, www.moorewaterlilies.net/.
Ernst Epple sen., Züchter, Gärtnerei, Benningen, Deutschland.
Adelaide Botanic Garden, Park, Adelain, Australia.
Edmond D. Sturtevant, Züchter, Bordentown, New Jersey, USA.
Georg Richardson, Züchter, USA.
Walter B. Shaw und Helen Fowler, Züchter, Washington, USA.
Henry Dreer, Züchter, Philadelphia, Pennsylvania, USA.
Laurence Gedye, Züchter, Doncaster East, Australien.
Antoine Lagrange, Züchter, Oullins, France.
Harry Johnson, Paramount, Carlifornia, USA.
Vasu Manickam, Züchter, Versand, Herford, Deutschland, www.traumseerose.de.
Florida Aquatic Nursery, Züchter, Gärtnerei, Florida, USA, www.floridaaquatic.com/
Pairat Songpanich, Züchter, Thailand.
Fritz Junge, Stauden Junge, Gärtnerei, Hameln, Deutschland, www.bluetenblatt.de
Michael Berthold, Züchter, Gärtnerei, Fridolfing, Deutschland, www.seerosenkulturen.de/.
Paul W. Stetson, Züchter, Paradise Water Gardens, Whitman, Massachusetts, USA.
Karl Wachter, Walderbach, Deutschland, siehe Seerosen Wachter.
Henner Breukel, Züchter, Bad Soden, Deutschland. www. seerosenforum.de.
Prof. Dr. Nopchai Chansilpa, Züchter, Chonburi, Thailand.

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Tony Moore
                                                                                 (Züchter der
                                                                                 „Fuchsia
                                                                                 PomPom“) und
                                                                                 Masu Kato
                                                                                 (Fotokünstler)

                                                                                 Mike Giles
                                                                                 (Bildmitte),
                                                                                 Seerosenzüchter
                                                                                 der Extraklasse

Primlarp Wasuwat, Züchterin, Gärtnerei, Bangkok, Thailand.
Kenneth Landon, Züchter, San Angelo, Texas, USA.
Mike Giles, Züchter, West Virginia, USA, Gärtnerei. www.turtleisland.com.
Erhard Oldehoff, Züchter, Gärtnerei, Hauzenberg, Deutschland, www.seerosen.de/
John K. Wirsema, Züchter, Beltsville, Maryland, USA.
Hans Weber, Züchter, Palterndorf (Wien), Österreich.
Michael F. Duff, Züchter, Indiana, USA.
Dieter Bechthold, Züchter, Wuppertal, Deutschland, www.dasbunte.de.
Otto Froebel, Züchter, Schweiz.
Huang Guozhen, Züchter, QingDao, China.
Mauro Bergamo, Züchter, Gärtnerei, Waterplants Italy, 33050 Perteole di Ruda (UD) – Italy,
ww.waterplantsitaly.com/.

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Pol Detienne, Züchter, Tarcienne, Belgium. www.pol-detienne.be/.
Andreas Protopapas, Züchter, Cyprus
Carlos Magdalena, Züchter, Botanical Gardens of Kew, London, England

Carlos Magdalena, Royal Botanical Gardens of Kew mit kühl gelagerten Seerosensamen im Glas.

ISG Hybride, ein üppiger Blumenstrauß, gesehen bei Brandon Mclane, Florida Aquatic Nursery, USA,

                                               19
Victoria regia, Tibor Schmitt, Züchter, Gärtnerei, Ungarn, www.victoriaregia.hu/.
Jörg Petrowsky, Wasserpflanzenbetrieb, Versandhandel, Eschede, Deutschland,
www.seerosensorten.de.
Seerosen Wachter, Heiner Stuber, Walderbach, Deutschland, www.seerosen-wachter.de.
Helmut Dörner, Liebhaber, Sammlung 300 Seerosensorten.

Informationsquellen:
Gesellschaft der Wassergarten-Freunde, www.wassergarten.de
www.waterlilydatabase.com
www.Internationalwaterlilycollection.com, San Antonio, Texas, USA
www.watergardenersinternational.org
international waterlily and water gardening society www,iwgs.org
www.agua.be
www.seerosenforum.de
www.thaiwaterlilycollection.com/
www.mywaterlily.de
www.luisenpark.de

Literatur
Der Wassergarten, Wassergarten Standardwerk, Wachter, Germann, Bollerhey,Ulmer Verlag
Seerosen, Karl Wachter, Ulmer Verlag
Seerosen und andere Wasserpflanzen, Stedtfeld Verlag
Seerosen Blütenzauber im Gartenteich, H. Hieronimus, D. Bechthold, Dähne Verlag
Wasserkunde, Dr. Rudolf Geissler, Alfred Kernen Verlag
Waterlilies and Lotuses, Perry D. Slocum
Watergardening, Dr. Kirk Strawn
Handbuch Aquarienwasser, H. J. Krause, Bede Verlag
Koi König der Gartenteiche, Tetra Verlag
Das große Buch der Nymphaeceen
Wassergarten Journal

                                                                                 Seerose des
                                                                                 Jahres 2019
                                                                                 Nymphaea
                                                                                 „Wanvisa“

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