Studie zu den Wünschen der Deutschen an das Auto von morgen
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Studie zu den Wünschen der Deutschen an das Auto von morgen www.unser-auto-von-morgen.de © BMW Group, Daimler AG, Volkswagen AG, Toyota Deutschland GmbH
Inhaltsangabe 1. Vorwort ............................................................................................... 3 Was wollen die Menschen 2. Zentrale Ergebnisse ...................................................................... 4 Sicherheit wichtigster Aspekt Kostengünstige und umweltfreundliche Mobilität ist entscheidend Alltagstauglichkeit, Fahrspaß und Reisekomfort folgen Auto kein urbanes Statussymbol Kühle Formen und Pragmatismus beim Design 3. Das Auto von morgen und seine Funktionen .................... 7 Sicherheit und Unterstützung sind zentral Jüngere schätzen Unterhaltung und Information Besserverdiener wünschen sich mobiles Büro Autopilot - lieber selber fahren 4. Sicherheit und Zuverlässigkeit ................................................ 10 Voraussetzung Verlässlichkeit 5. Komfort .............................................................................................. 11 Mein Auto kennt meine Lieblingseinstellungen Unterhaltung im Auto für Jüngere Kurze Reisezeit ist Komfort 6. Design ................................................................................................. 13 Design darf funktionell sein Individualität gefragt 7. Nachhaltigkeit ................................................................................. 15 Sämtliche Facetten der Nachhaltigkeit sind relevant Lärm ist ein zentraler Umweltfaktor Innovation statt Verzicht 8. Kostengünstige Mobilität ........................................................... 17 9. Fazit und Ausblick ......................................................................... 18 Zum Studiendesign ...................................................................... 19 Zu Thomas Weiss und AutoScout24-Magazin ................... 19 2
Unser Auto von morgen 1. Vorwort Das Automobil feiert in diesem Jahr sein 125-jäh- riges Bestehen – und erlebt zugleich einen enor- men Wandel. Der Aufbruch in neue Antriebstech- nologien, die Eroberung des Autos durch digitale Helfer, das mobile Highspeed-Internet: Die Mög- lichkeiten für das Auto in den kommenden 25 Jahren sind schier unbegrenzt. Was wollen die Menschen? Doch was wollen die Menschen in Deutschland vom Auto von morgen? Worauf legen sie Wert? Und was können wir als Branche über ihre Wünsche zum Auto von morgen lernen? Die AutoScout24- Studie „Unser Auto von morgen“, die zu diesem Sicherheit werden sie hierfür nicht in Kauf nehmen. Thema bei der Gesellschaft für Konsumforschung Eine App, die mir im Restaurant einen Tisch reser- (GfK) in Auftrag gegeben wurde, liefert Antworten viert, mag eine nette Funktion sein. Wenn aber auf diese wichtigen Fragen. auch nur die Möglichkeit besteht, dass sie auf der Autobahn den Bordcomputer zum Neustart zwingt, Unsere Studie offenbart dabei den tiefen Wunsch ist sie schlichtweg keine Option. der Menschen nach weiterhin bezahlbarer Mobilität mit dem Auto. Auch die Forderung nach Nachhal- Als europaweit größte Online-Autobörse ist es uns tigkeit beschränkt sich längst nicht auf eine konkre- ein Anliegen, schon heute die Wünsche unserer User te Gesellschaftsgruppe: Sie ist in der breiten Masse von morgen zu kennen. Da für das Auto, das sie in angekommen. Mehr denn je wünschen sich Men- Zukunft kaufen wollen, heute schon die wegweisen- schen verantwortungsbewusste Mobilität. den Entscheidungen getroffen werden, möchten wir hier wichtige Impulse liefern. An erster Stelle stehen für sie jedoch klar die The- men Sicherheit und Zuverlässigkeit. Sämtliche Ich wünsche Ihnen eine spannende und anregende Innovationstätigkeiten haben sich diesen beiden Lektüre. Aspekten unterzuordnen. Bei einigen Fahrern des Autos von morgen werden Unterhaltungs- und In- Dr. Nikolas Deskovic formationsangebote durchaus auf Interesse stoßen Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung – Kompromisse in Sachen Zuverlässigkeit oder gar AutoScout24 3
© Volkswagen AG 2. Zentrale Ergebnisse Die Menschen in Deutschland wissen, was sie vom Auto von morgen wollen: In erster Linie wünschen sie sich ein sicheres und zuverlässiges Automobil, das sie kostengünstig und umweltfreundlich an ihr Ziel bringt. Wichtige Innovationen erhoffen sie sich vor allem im Bereich der Verkehrssicherheit, aber auch bei der Unterstützung im Straßenverkehr, etwa bei der Stauprävention oder bei der Parkplatzsuche. Zunächst hat AutoScout24 die Umfrageteilnehmer befragt, welche Aspekte ihnen am Auto von morgen Abb. 1: Die höchste Relevanz beim Auto von morgen hat das im Allgemeinen wichtig sind. Im Anschluss wurden Thema Sicherheit. die Teilnehmer zu den einzelnen Themenbereichen noch einmal tiefergehend befragt. hohe Relevanz durch. Das betrifft nicht nur die Per- sonensicherheit, auch das Thema Fahrzeugzuver- Sicherheit wichtigster Aspekt lässigkeit fällt in diese Kategorie und spielt für die Oberste Priorität hat für die Menschen die Sicher- Menschen eine große Rolle (siehe Kapitel 4 – Si- heit. 93 Prozent der Befragten ist dieses Thema cherheit). Diesen Faktoren, Personensicherheit und wichtig, 73 Prozent ist es sogar sehr wichtig. In Zuverlässigkeit, haben sich sämtliche Innovations- sämtlichen Gesellschaftsgruppen zieht sich diese tätigkeiten unterzuordnen. 4
Kostengünstige und umweltfreundliche wichtig. Auch ist für Männer die Freude am Fahren Mobilität ist entscheidend relevanter als für Frauen. Das heißt aber noch lange nicht, dass dieses Kriterium für weibliche Befragte Die Forderung nach bezahlbarer Mobilität mit dem keine Rolle spielt: Immerhin fast drei von vier Frau- Auto steht für die Menschen in Deutschland gleich en setzen beim Auto von morgen auf Fahrspaß (72 an zweiter Stelle. Knapp neun von zehn Befragten Prozent gegenüber 81 Prozent bei Männern). Die (88 Prozent) ist dies wichtig (siehe Kapitel 8 – Kos- Funktionen, die sich die Menschen von ihrem zu- tengünstige Mobilität). Der Wunsch, das Fahrzeug künftigen Fahrzeug wünschen, beziehen sich dabei kostengünstig nutzen und unterhalten zu können, vor allem auf eine Unterstützung beim Autofahren zeigt sich unabhängig von Alter, Bildung, Einkom- – das Fahren abnehmen soll es ihnen aber nicht men und Geschlecht. Selbst im Nettoeinkommens- (Kapitel 3 – Funktionen). segment ab 3.000 Euro aufwärts spielen die Kosten für zwei Drittel der Befragten eine wichtige Rolle Je höher das Einkommen, desto wichtiger ist der Fak- (68 Prozent). tor Komfort. Bis zu einem persönlichen Nettoeinkom- men von 2.000 Euro monatlich steigt die Relevanz Ein nachhaltiges und umweltfreundliches Auto von des Faktors Komfort an und stabilisiert sich dann auf morgen ist mit 88 Prozent ebenso vielen Befragten hohem Niveau. wichtig wie die preiswerte Mobilität. Dabei spielen  neben niedrigen Emissionen auch sämtliche andere Neben den klassischen Vorstellungen von Komfort, Faktoren wie die Produktionsweise und Lärmbeläs- wie eine bequeme Sitzposition und Ruhe, spielt für tigung eine große Rolle (siehe Kapitel 7 – Nachhal- die Menschen hier aber auch das schnelle Ankom- tigkeit). men am Reiseziel eine wichtige Rolle (siehe Kapitel 5 – Komfort). Alltagstauglichkeit, Fahrspaß und Reisekomfort folgen Faktoren wie Alltagstauglichkeit, Fahrspaß und Rei- sekomfort landen in der Relevanz für die Umfrage- teilnehmer auf den folgenden Plätzen. Während die Alltagstauglichkeit für alle Bevölke- rungsgruppen eine ähnlich hohe Bedeutung hat, geht beim Thema Fahrspaß die Gewichtung deutli- Abb. 2: Komfort spielt vor allem bei höheren Einkommens- cher auseinander. Fahrspaß ist vor allem Jüngeren gruppen eine wichtige Rolle. 5
Auto kein urbanes Statussymbol Während in Städten mit einer Bevölkerungszahl über 100.000 nur jeder Fünfte im Auto von morgen Das Auto als Statussymbol – diese Eigenschaft spielt ein Statussymbol sieht, sind es in Orten mit einer beim Auto von morgen eine untergeordnete Rolle. Einwohnerzahl unter 5.000 fast doppelt so viele. Nur für etwa jeden Vierten muss das Automobil in Zukunft auch sein Selbstbild nach außen vermitteln (28 Prozent). Dabei zeigt sich ein Stadt-Land-Gefälle. Kühle Formen und Pragmatismus beim Design Insgesamt wünschen sich die Umfrageteilnehmer beim Fahrzeugdesign kühle, klare Formen. Sie sind aber bereit, im Dienste der Einführung alternativer Antriebstechnologien Fragen nach dem Aussehen zurückzustellen. Insbesondere bei jüngeren Teilnehmern zeigt sich dabei der Wunsch, das Aussehen Ihres Fahrzeu- ges selbst gestalten zu können (siehe Kapitel 6 – Abb. 3: Im städtischen Raum spielt das Automobil als Status- Design). symbol eine untergeordnete Rolle. 6
© BMW Group 3. Das Auto von morgen und seine Funktionen Was soll unser Auto von morgen können? Das die aufgrund ihrer großen Relevanz ein eige- Potenzial für digitale Funktionen, über die ein nes Kapitel widmet (Kapitel 4 – Sicherheit und Auto in Zukunft verfügen könnte, ist schier uner- Zuverlässigkeit), wünschen sich die Menschen schöpflich: Mit dem Standard für mobiles High- vor allem Unterstützung im Straßenverkehr. speed-Internet LTE steht bereits in den kommen- Quer durch alle Gesellschaftsgruppen sind da- den Jahren eine Technologie zur Verfügung, die bei Funktionen gefragt, die das Autofahren den schnellen Austausch großer Datenmengen erleichtern. unterwegs ermöglicht: Die Landstraße wird zur Datenautobahn. Gleichzeitig machen Hersteller und Zulieferer in der Automobilindustrie große Fortschritte im Be- reich der Car-to-Car- und Car-to-Infrastructure- Kommunikation. Diese Entwicklungen ermöglichen es dem Auto, mit seiner Umwelt – also mit anderen Fahrzeugen und der vorhandenen Infrastruktur – zu kommunizieren. Der Einsatzbereich dieser Technologien reicht von Abb. 4: Den Befragten sind vor allem Funktionen wichtig, die Sicherheitsinnovationen und Funktionen, die den sie beim Autofahren unterstützen. Fahrer unterstützen, über Informations- und Un- terhaltungsangebote bis hin zum Autopiloten. Besonders in zwei Bereichen wünschen sich die Befragten Entwicklungen: Stau und Parkplatzsuche. Technische Antworten auf Verkehrsstaus, sei es in Sicherheit und Unterstützung sind zentral der Prävention oder in der konkreten Umfahrung, Neben Sicherheitsfunktionen, denen diese Stu- begrüßen 71 Prozent der Befragten. 7
Auch die Parkplatzsuche soll das Auto von morgen So wünscht sich jeder dritte 18- und 19-Jährige im übernehmen: 55 Prozent haben den Wunsch, dass Auto Unterhaltungsmöglichkeiten wie das Ansehen dieses sowohl die Parkplatzsuche als auch das Ein- von Filmen, von Fußballspielen, von Konzerten (35 parken übernimmt. Prozent). Bei Personen im Alter zwischen 60 und 65 Jahren ist es gerade einmal jeder Neunte (11 Pro- „Stau ist das Stichwort: Die Autofahrer zent). erwarten vom Auto von morgen, dass sie über die Verkehrslage besser informiert sind. Das ist nicht nur eine Komfortfrage, sondern hilft auch den CO2-Ausstoß zu senken. Die Hersteller sind hier gefordert, gemeinsame Lösungen anzubieten.“ Thomas Weiss, Chefredakteur AutoScout24-Magazin Jüngere schätzen Unterhaltung und Information Abb. 6: Insbesondere die Jüngeren wünschen sich Informati- „Verkehrsferne Funktionen“, also Funktionen, die onsfunktionen im Auto von morgen. mit dem Autofahren selbst nicht direkt in Ver- bindung stehen – wie etwa Unterhaltungsange- Beim Auto als persönlicher digitaler Assistent, der bote oder ortsbezogene Informationsdienste –, sind zum Beispiel ein passendes Restaurant in der Nähe dagegen nur bei bestimmten Personengruppen empfiehlt und eine Tischreservierung ermöglicht, gefragt. gehen die Meinungen der Generationen noch deut- licher auseinander: Während sich vier von zehn Be- Insbesondere jüngere Umfrageteilnehmer legen fragten im Alter von 18 bis 19 Jahren diese Funk- Wert auf Innovationen im Bereich Unterhaltung tion wünschen (41 Prozent), ist es bei den 60- bis und Information. 65-Jährigen gerade einmal jeder zehnte (10 Pro- zent). „Erst in der ferneren Zukunft wird In-Car-Entertainment wichtiger. Die Frage ist, ob die heutigen Fahranfänger, denen Filme im Auto heute wichtig sind, das auch als Mittvierziger so sehen. Wichtiger werden Kommunikations- lösungen sein, die weit über eine Bluetooth-Schnittstelle für das Handy Abb. 5: Das Interesse an Unterhaltungsangeboten im Auto ist hinausgehen.“ eine klare Generationenfrage. Thomas Weiss, Chefredakteur AutoScout24-Magazin 8
Besserverdiener wünschen sich mobiles Büro verkehr unterstützen. Das Autofahren selbst soll es aber, zumindest nach dem Wunsch der meisten Be- Das Auto von morgen wird aber auch noch an- fragten, nicht übernehmen. Auch wenn in Zukunft dere Möglichkeiten bieten können, die über umsetzbar, steht die Hälfte der Befragten einem Unterhaltung und Information hinausgehen: Autopiloten ablehnend gegenüber. Etwa jeder Vier- Versehen mit entsprechenden Kommunikati- te (24 Prozent) möchte aus Fahrspaßgründen nicht onsmitteln und einer geeigneten Innengestal- auf das Selbstfahren verzichten, 27 Prozent stehen tung, könnte es dem Reisenden auch als mobi- der Technik noch skeptisch gegenüber. les Büro dienen. Zwar hoffen nur insgesamt 15 Prozent der Befragten auf diese Funktion – in der Nettoeinkommensklasse ab 3.500 Euro mo- natlich ist jedoch fast jeder Zweite (45 Prozent) daran interessiert. Ein schneller Internetzugang im Auto ist entspre- chend vor allem für Jüngere und Menschen mit höherem Einkommen interessant: Während sich im Schnitt 29 Prozent der Befragten schnelles Internet im Auto wünschen, liegt der Anteil bei den Unter- 30-Jährigen bei 42 Prozent, in der Einkommens- gruppe über 3.500 Euro bei 57 Prozent. Abb. 8: Ein großer Teil der Befragten steht einem Autopiloten kritisch gegenüber. „Die Vorteile von Autopilotsystemen – Stichwort autonomes Fahren – müssen die Hersteller deutlich kommunizieren: Jeder zweite Autofahrer steht diesen Systemen noch ablehnend gegenüber. Abb. 7: Höhere Einkommensgruppen wünschen sich, das Auto Für den Verkehr der Zukunft jedoch von morgen als Raum zum Arbeiten nutzen zu können. werden diese Systeme entscheidend sein bezüglich Verkehrsaufkommen, Autopilot – lieber selber fahren Sicherheit und Energie-Effizienz.“ Das Auto von morgen soll seinen Fahrer im Straßen- Thomas Weiss, Chefredakteur AutoScout24-Magazin 9
© Toyota Deutschland GmbH 4. Sicherheit und Zuverlässigkeit Kein anderer Aspekt hat beim Auto von morgen Und wenngleich Nachhaltigkeit und Umweltfreund- eine derart hohe Priorität wie die Sicherheit. lichkeit eine wichtige Rolle spielen – im Vergleich So unterschiedlich die Meinungen zu Unterhal- zum Thema Sicherheit sind die Prioritäten klar: tungsfunktionen bei verschiedenen Befragungs- Kompromisse etwa bei Sicherheitselementen zu- gruppen ausfallen, so einheitlich ist das Urteil gunsten des Umweltschutzes würde nur eine absolu- bei der Frage nach der Sicherheit. Doch welche te Minderheit (2 Prozent) der Befragten akzeptieren. Sicherheitsaspekte sind den Menschen konkret wichtig? Voraussetzung Verlässlichkeit 90 Prozent erwarten vom Auto von morgen maxi- male Zuverlässigkeit. Das Fahrzeug wird mit mehr – und vor allem komplexeren – Funktionen aufwar- ten als das zeitgenössische Automobil. Dennoch werden die Käufer keine höhere Fehleranfälligkeit akzeptieren. Besonders Innovationen aus dem Be- reichen der Unterhaltung und Information dürfen Abb. 9: Sicherheit und Zuverlässigkeit sind absolut grundle- zu keiner Beeinträchtigung der Fahrzeugzuverläs- gend beim Auto von morgen. sigkeit führen. An oberster Stelle steht für sie die Personensicher- „Die steigenden Sicherheitsstandards heit. Hier wünschen sich die meisten Befragten in modernen Autos werden auch für den Innovationen aus der Industrie (91 Prozent). Die Autokäufer der Zukunft entscheidend Mehrheit begrüßt ausdrücklich die Einführung der Car-to-Car-Kommunikation zur Unfallprävention sein – hier wird er keine Kompromisse (57 Prozent). Knapp drei von vier Befragten (71 eingehen. Vor allem aktive Sicherheits- Prozent) wollen, dass ihr Auto von morgen bei ei- systeme werden auch im Zuge der nem Unfall einen automatischen Notruf mit wich- Vernetzung von Autos an Bedeutung tigen Informationen, wie etwa den Unfallort, die gewinnen.“ Passagierzahl und die Art des Unfalls, abgibt – den sogenannten e-Call. Thomas Weiss, Chefredakteur AutoScout24-Magazin 10
© Volkswagen AG 5. Komfort Die meisten Deutschen wollen mit ihrem Fahr- Mein Auto kennt meine Lieblingseinstellungen zeug entspannt und komfortabel reisen. Drei Individuelle Einstellungen, die das Fahrzeug auto- Viertel aller Befragten haben diesen Anspruch an matisch vornimmt sobald der Nutzer in das Fahr- ihr Auto von morgen (75 Prozent). zeug steigt, wünschen sich vier von zehn Befragten (43 Prozent): Der Sitz wird automatisch in die rich- Was aber genau zählt beim Thema Komfort? Für tige Position gebracht, das Lenkrad ebenso. Das Ra- knapp zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) muss dio kennt die musikalischen Vorlieben des Fahrers der Innenraum entspannend gestaltet sein: beque- und das Fahrwerk stellt sich auf dessen Fahrweise me Sitze, sanftes Licht, Ruhe vor der Außenwelt. ein. Dieser Wunsch ist umso stärker ausgeprägt, je Das Fahrzeug soll ihnen Erholung vom Alltagsstress jünger die Befragten sind. Während nur etwa ein bieten. Drittel der über 50-Jährigen dieser Vision etwas ab- gewinnen kann (37 Prozent), geben 63 Prozent der 18- und 19-Jährigen an, solche Funktionen nutzen zu wollen. Unterhaltung im Auto für Jüngere Auch sind es die Jüngeren, die zusätzliche Un- terhaltungsangebote im Kampf gegen die Lan- geweile schätzen (siehe Kapitel 3 – Das Auto von Abb. 10: Eine bequeme Inneneinrichtung ist das wichtigste Morgen und seine Funktionen). In der breiten Be- Komfortkriterium. völkerung stoßen diese Innovationen jedoch eher 11
auf mäßiges Interesse. Nur für jeden Fünften (19 chen Nettoeinkommen von 3.500 Euro und mehr Prozent) bietet die Möglichkeit, Filme, Konzerte legen großen Wert auf das schnelle Ankommen oder Fußballspiele unterwegs sehen zu können, einen sinnvollen Mehrwert. „So gerne man dem Autokäufer in Kurze Reisezeit ist Komfort Zukunft möglichst viele Funktionen Ein zentraler Komfortaspekt darf bei all dem jedoch bieten möchte: Für einen Großteil ist nicht vergessen werden: die Reisezeit. Für 46 Pro- beim Autofahren nicht der Weg zent ist diese schlichtweg verlorene Zeit. das Ziel, sondern schlicht weg das Ziel das Ziel.“ Das gilt besonders bei den kaufkräftigeren Befrag- ten: 61 Prozent der Menschen mit einem persönli- Thomas Weiss, Chefredakteur AutoScout24-Magazin 12
© Daimler AG 6. Design Über sein Aussehen vermittelt ein Auto seinen Entgegen möglicher Erwartungen sind es keines- Charakter und bietet Identifikation. In welche falls nur Männer, die klare Formen einem kurvige- Richtung soll es beim Design des Autos von mor- ren Design vorziehen. Wenn auch abgeschwächt, gen den Menschen in Deutschland zufolge ge- teilen Frauen dieselbe Vorliebe. hen? Am häufigsten wünschen sie sich ein aufge- räumtes und klares Design (49 Prozent). Wärmere Design darf funktional sein Formen, Rundungen, Kurven und Schnörkel im Design findet dagegen knapp jeder Dritte an- Eine weitere Frage ist, inwiefern sich das Aussehen sprechend (30 Prozent). des Fahrzeugs seiner Funktionalität unterordnen soll – ganz im Sinne eines „Form follows function“- Ansatzes. Konkret wurden die Umfrageteilnehmer danach gefragt, ob sich das Fahrzeugdesign neuen Antriebstechnologien unterordnen soll. Hierfür sprachen sich 47 Prozent der Befragten aus – ein Wert, der durch sämtliche befragte Personen- gruppen hinweg nur unwesentlich schwankt. Diese Kompromissbereitschaft könnte Herstellern bei der Abb. 11: Die Befragten bevorzugen deutlich kühle und klare Fahrzeuggestaltung Freiraum bieten, alternative Formen. Antriebstechnologien umzusetzen. 13
Individualität gefragt Insbesondere bei der jüngeren Bevölkerung exis- Individualisierung beim Fahrzeugdesign ist dabei tiert der Wunsch danach, das Aussehen ihres Autos bei Männern stärker gefragt als bei Frauen (41 Pro- von morgen individuell gestalten zu können (18 - zent gegenüber 33 Prozent). 29-Jährige: 48 Prozent). „Beim Design des Autos von morgen werden zwei Welten aufeinandertreffen: Märkte wie China und Indien verlangen nach verspielteren Formen, die Deutschen bevorzugen dagegen ein klares, funktionelles und dennoch ästhetisches Design – die klassische Moderne des Bauhauses trifft auf den Rest der Welt.“ Abb. 12: Die Möglichkeit, das Design des Autos selbst zu gestal- Thomas Weiss, Chefredakteur AutoScout24-Magazin ten, finden vor allem jüngere Umfrageteilnehmer interessant. 14
© Daimler AG 7. Nachhaltigkeit Neben Sicherheit und niedrigen Kosten erwarten Den Befragten ist es wichtig, dass ihr Auto von mor- die Befragten in Zukunft besonders Fahrzeuge, gen durchweg nachhaltig ist. So erhält jeder der die in jeder Hinsicht umweltschonend und nach- fünf abgefragten Nachhaltigkeitsaspekte eine Zu- haltig sind. Liegt der Anteil jener, denen das stimmung von über 70 Prozent (siehe Abb.13). Am wichtig ist, bei Abiturienten und Befragten mit wichtigsten ist den Befragten künftig ein Auto mit Hochschulstudium bei über 94 Prozent, ist diese möglichst geringen umweltbelastenden Emissionen Forderung bei weitem keine Akademiker-Domä- (82 Prozent). ne, sondern zieht sich durch alle Gesellschafts- schichten. Lärm ist ein zentraler Umweltfaktor Mit zunehmenden Einkommen gewinnt die Lärm- Sämtliche Facetten der Nachhaltigkeit sind reduzierung an Relevanz: 93 Prozent der Befrag- relevant ten mit einem monatlichen Nettoeinkommen über Hersteller wetteifern nicht mehr nur um stärkere 3.500 Euro ist die Senkung des Lärmpegels beim Leistung: Das neue Ziel heißt Emissionsfreiheit. Der Auto von morgen wichtig. CO2-Ausstoß ist zu einem Wettbewerbskriterium beim Auto von morgen geworden. Abb. 13: Sämtliche Nachhaltigkeits- und Umweltaspekte sind den Abb. 14: Je höher das Einkommen, desto wichtiger ist das Menschen wichtig, vor allem die Reduzierung der Emissionen. Thema Lärm als Umweltbelastung. 15
„Das komplexe Thema Nachhaltigkeit Innovation statt Verzicht wird auch für den Autokäufer in In welchen Bereichen würden die Menschen in Zukunft wichtiger. Die Hersteller Deutschland beim Auto von morgen aus Nachhal- arbeiten zum Teil schon seit Jahren tigkeitsgründen Abstriche hinnehmen? Hier zeigen daran. Es gilt, nicht nur das Produkt sich die Befragten sehr anspruchsvoll: Jeder Zweite (51 Prozent) gibt an, der Fortschritt in der Auto- selbst klima- und sozialverträglich zu mobilbranche solle dafür sorgen, dass der Verbrau- gestalten, sondern auch seine cher an keiner Stelle – auch nicht bei den Kosten – Produktion. Eine Herausforderung Zugeständnisse machen müsse. für globalisierte Märkte und Produkte.“ Am ehesten würden die Menschen in Deutschland Thomas Weiss, Chefredakteur AutoScout24-Magazin beim Thema Fahrspaß zugunsten einer nachhaltige- ren und umweltfreundlicheren Mobilität Einschnit- te hinnehmen (33 Prozent). Höhere Kosten würde lediglich einer von zehn Befragten aktzeptieren. 16
8. Kostengünstige Mobilität Kosten für Mobilität sind in Deutschland ein ge- sellschaftlich sehr präsentes Thema. Insbeson- dere variable Kosten wie Kraftstoffpreise ziehen eine hohe Aufmerksamkeit auf sich. Die Ergeb- nisse der vorliegenden Studie zeigen, dass bei den Kosten für Mobilität bereits heute für ei- nen Großteil der Menschen in Deutschland eine Schmerzgrenze erreicht ist. Mit Blick auf die Unterhaltskosten fragte Au- toScout24, wie viel die Umfrageteilnehmer bereit sind, in 25 Jahren monatlich für ein Auto im Ver- gleich zu heute auszugeben.3 47 Prozent sind nicht Abb. 16: Im Vergleich zu einer Zugfahrt muss das Auto von bereit, in Zukunft so viel für ein Auto auszugeben morgen günstiger sein. wie heute, 38 Prozent sind bereit in etwa das selbe zu bezahlen. Nur eine Minderheit von sieben Pro- zent würde in Zukunft mehr für Mobilität mit dem Allgemein bezüglich ihrer Wünsche zum Auto von Auto bezahlen als heute. morgen befragt, hatten 88 Prozent angegeben, ih- nen sei kostengünstige Mobilität wichtig (Kapitel 2 – Zentrale Ergebnisse). Aus diesen Ergebnissen ergibt sich für die Automobilindustrie kaum Spiel- raum, Innovationskosten an die Verbraucher weiter- zugeben – es sei denn, es gelingt ihr, gleichzeitig über Innovationen Kosten zu senken. „Individuelle Mobilität soll auch in Zukunft nicht mehr kosten als heute, darüber sind sich die meisten Autofahrer einig. Jedoch tragen die Spritpreise Abb. 15: Die Bereitschaft, in Zukunft monatlich mehr für das derzeit nur zu etwa einem Fünftel zu Auto aufzubringen, ist gering. den Kilometerkosten bei, fast die Doch wie viel darf die Nutzung des Pkw pro Fahr- Hälfte geht zulasten des Wertverlusts. strecke kosten? Im Vergleich zur Nutzung eines al- Auch deshalb laufen bei den Auto- ternativen Transportmittels wie der Bahn soll für 48 herstellern bereits intensive Unter- Prozent das Kfz ebenfalls die günstigere Wahl dar- suchungen, um Alternativen anbieten stellen. Nur 13 Prozent würden für eine Fahrt mit zu können. Denn Einigkeit herrscht dem Auto höhere Kosten in Kauf nehmen. 15 Pro- auch hier: Individuelle Mobilität muss zent sind bereit, in etwa das gleiche auszugeben. Damit zeigt sich auch bei den Kosten pro Strecke bezahlbar bleiben.“ eine geringe Bereitschaft, mehr auszugeben. Thomas Weiss, Chefredakteur AutoScout24-Magazin 3 Benzinkosten, Reparaturkosten, Steuern, Versicherungen, Pflegekosten und Wertverlust wurden den 17 Teilnehmern zur Berücksichtigung zuvor genannt.
9. Fazit und Ausblick So vielseitig die Möglichkeiten für unser Auto eine deutliche Veränderung erleben: Der große von morgen sind – so klar sind die Erwartungen Wunsch nach noch höherer Sicherheit im Straßen- der Menschen in Deutschland an dieses. Das Auto verkehr wird das Auto in einen mitdenkenden Part- von morgen ist in erster Linie ein zuverlässiges ner verwandeln. Auch wenn letztlich ein Mensch am Instrument, das sie sicher, kostengünstig und Steuer sitzen wird – elektronische Helfer werden umweltfreundlich von A nach B bringt. So wenig konstant den Verkehr, das Fahrverhalten und die radikal diese Vorstellungen zunächst klingen mö- Umwelt kontrollieren und bei bedarf eingreifen, gen – sie werden das Auto von morgen deutlich um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu ge- verändern. währleisten. Darüber hinaus wird das Fahrzeug in Interaktion mit den anderen Verkehrsteilnehmern In den 125 Jahren seit seiner Erfindung hat sich aktiv zur Stauprävention beitragen. Und wenn es das Automobil stetig weiterentwickelt. Früh setzte nach den Menschen in Deutschland geht, wird das sich der Verbrennungsmotor gegen seine elektri- Auto noch etwas für sie übernehmen: die lästige sche Konkurrenz durch. Seit jeher hat er unser Bild Parkplatzsuche. vom Auto geprägt. Mit dem gestiegenen Wunsch der Menschen nach verantwortungsbewusster und umweltfreundlicher Mobilität könnte sich dieses Innovationen, die darüber hinausgehen, sind für gewohnte Bild in den nächsten 25 Jahren deut- den Mainstream zweitrangig. Keinesfalls dürfen lich ändern. Der Elektromotor, in der Pionierzeit diese jedoch negative Folgen für die Zuverlässigkeit des Automobils noch ein ernstzunehmender Rivale des Gefährts haben. des Verbrennungsmotors, könnte eine Renaissance erleben. Dass die Kosten für das Auto von morgen dabei nicht weiter steigen sollen, zeigt eines: Deutsch- Nicht nur beim Antrieb wird das Auto von morgen lands Autokunden bleiben anspruchsvoll. © BMW Group 18
Zum Studiendesign Im Auftrag von AutoScout24 hat die Gesellschaft Zunächst wurden die Teilnehmer gebeten, allge- für Konsumforschung (GfK) insgesamt 1.419 mein Aspekte zum Auto von morgen, wie Sicherheit, Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt. Nachhaltigkeit, Kosten, Design, Fahrspaß, Komfort Die Interviews wurden als computerunterstützte und Alltagstauglichkeit, in ihrer Relevanz für sie persönliche Interviews (CAPI) vom 18. März 2011 beim Auto von morgen zu bewerten. Im Anschluss bis zum 1. April 2011 durchgeführt. wurden sie zu den einzelnen Themenbereichen ein- gehender befragt. Fragestellung der Studie Dieses Vorgehen ermöglicht es, sowohl die Bedeu- tung der einzelnen Aspekte insgesamt gegenein- Die Teilnehmer wurden dabei befragt, wie sie sich ander abzuwägen als auch innerhalb der einzelnen das Auto in 25 Jahren vorstellen. Durch diesen Zeit- Themenbereiche Meinungen herauszufinden. raum mussten die Befragten in ihre Entscheidung nicht einfließen lassen, ob sie ihre Wünsche für um- Diese Ergebnisse wurden dann mithilfe des Teams setzbar halten oder nicht. Ihre konkreten Bedürf- der AutoScout24-Redaktion analysiert und inter- nisse und Präferenzen konnten so klarer herausge- pretiert und im vorliegenden Studienpapier zusam- arbeitet werden. mengefasst. Thomas Weiss ist Automobilexperte bei AutoScout24 und Chef- redakteur des AutoScout24-Magazins. Seit 2001 bietet die AutoScout24-Redaktion ihren Lesern aktuelle Informationen rund ums Auto: Berichte über Neuheiten sowie Ratgeberthemen, Tipps zu Gebrauchtwagen und Testberichte von Neu- und Gebrauchtfahr- zeugen. Über 900.000 Leser erhalten den wöchentlichen Newslet- ter des Magazins. Das Redaktionsteam des AutoScout24-Magazins versteht sich als Bindeglied zwischen seinen Lesern und der Auto- mobilindustrie, um Autokäufer umfassend informieren zu können. 19
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