Weihnachten ganz anders - Gemeindebrief - Luth. Kirchengemeinde Obernbeck
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Ausgabe 12/2020 Gemeindebrief Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Obernbeck Dezember 2020 70 Jahrgang Weihnachten …ganz anders www.kirchengemeinde-obernbeck.de
522 VERKÜNDIGUNG Gemeindebrief Inhaltsübersicht Andacht VERKÜNDIGUNG Andacht............................................................. 522 Einladung zu den Gottesdiensten ..................... 524 Wochensprüche im Dezember 2020 ................. 526 Unser Glaubensbekenntnis ............................... 527 GEMEINDEGRUPPEN Unsere Frauenkreise ......................................... 528 Pfarrer Uwe Petz Übungsstunden der Chöre ................................ 529 GMK - Guten-Morgen-Kaffee ............................ 530 Monatsspruch Dezember 2020 KINDER UND JUGEND Kleinkindergruppen im Gemeindehaus ............. 531 „Brich dem Hungrigen dein Brot, Kreuzworträtsel mit Gott? ................................ 532 und die im Elend ohne Obdach Weihnachtsbibelvers......................................... 533 Kinderseite ........................................................ 534 sind, führe ins Haus! Wenn du Heiter und besinnlich ........................................ 535 einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem AUS DER GEMEINDE Fleisch und Blut!“ Das Presbyterium informiert ............................. 536 Nachrichten und Termine ................................. 538 Jesaja 58,7 (L). Weihnachten… ganz anders! ............................. 540 Familienfreizeit im Grömitz ............................... 542 Liebe Gemeinde, Gemeindegesang in Coronazeiten .................... 544 Das Herbstfest der Kirchenknirpse .................... 545 liebe Leserinnen und Leser, Frage an die Gemeinde ..................................... 546 Dankschreiben des KBU .................................... 547 als ich das Titelbild des Gemeinde- briefes sah, war ich im ersten FREUD UND LEID Moment verdutzt. Ich brauchte Taufen, Trauungen und Ehejubiläen ................. 548 einen anderen, einen zweiten Blick, Geburtstage im Dezember ................................ 548 um das Gesehene zu erkennen. Wir nehmen Abschied ....................................... 550 Denn einige Weihnachtskugeln verwirrten mich. Da stimmte was SONSTIGES nicht. Etwas störte. Beim zweiten Gibt es einen Weihnachtsmann? ...................... 556 Blick erkannte ich das Corona-Virus Infos in Kurzform … mehr gibt’s im ‚Netz‘ ......... 560 Pinnwand .......................................................... 562 im weihnachtlichen Lichterglanz. Wir sind für Sie da – die Kontaktdaten.............. 563 Das Weihnachtsfest in diesem Jahr Impressum ........................................................ 564 braucht auch einen zweiten Blick. Denn es wird anders sein als in den Jahren zuvor. Liebgewordene, gewohnte Tradition muss an die Grafik: Pfeffer / Titelgestaltung: H.-W. Homburg
523 12/2020 VERKÜNDIGUNG aktuelle Lage angepasst werden. So zu tun, wir können dazu beitragen. Glaube be- als ob nichts sei, wäre höchst gefährlich, gnügt sich nicht mit dem Ambiente eines wenn es dann doch anders kommt, als man Stalles. Not kann und soll bewältigt wer- sich gewünscht hat. Die Erfahrungen mit den. Maria und Josef waren mit ihrem Kind Corona zeigen mittlerweile, dass eine nicht für den Rest ihres Lebens im Stall. Es Ansteckung selbst bei höchstem Schutz ging weiter nach Ägypten und später nach nicht gänzlich vermieden werden kann. Nazareth. Die Familie hatte eine ordentli- Waren die Maßnahmen etwa sinnlos? Nicht che Unterkunft, wohnte in einem Haus. vorsichtig zu sein, wo Vorsicht geboten ist, Leben hatte eine Perspektive. Glaube sieht wäre höchste Dummheit. Die Faktenlage die Not und hilft entsprechend. So sieht zu Corona war zu Beginn äußerst undurch- einer die Not durch Corona und bleibt in sichtig. Um nicht zu sagen: ein weißes seiner Angst umsichtig und gelassen. So Blatt Papier. Dieses ist nun nicht mehr sieht einer das bevorstehende Weihnachts- weiß. Erfahrungen sind gemacht und fest und weiß, dass es anders als in den gewertet worden. Mehrere Blicke waren Jahren zuvor sein wird. Doch Weihnachten erforderlich. In dieser Hinsicht braucht der fällt deswegen nicht aus. Ja, es rückt sogar Bibelvers für diesen Monat auch mehrere näher heran, weil sich jeder damit intensi- Blicke. „Im Elend ohne Obdach“ – kein ver auseinandersetzen muss, wie sein Platz in der Herberge, ohne Unterkunft, Weihnachten aussehen soll. Vielleicht notdürftig im Stall untergebracht. Der Stall entdeckt so mancher seine eigene Krippe von Bethlehem hat nichts Idyllisches. In der unterm Weihnachtsbaum wieder. In meiner romantischen Verklärung drückt sich Kindheit stand die Krippe immer da. Viel- Sehnsucht gegenüber der eigenen bitteren leicht auch bei Ihnen oder an einem ande- Wirklichkeit aus. Der Stall von Bethlehem ren besonderen Platz. als ein Stück heiler Welt, scheinbarer Familienidylle. Die Wirklichkeit ist dem Eine gesegnete Advents- und Weihnachts- gegenüber ernüchternd, braucht Ernüchte- zeit. rung, um sich nicht in Träumen zu verlie- ren. Leben will gestaltet und nicht erträumt Ihr Pastor werden. Und zwar so, dass das Leben lebenswert ist. Wer sich genau umsieht, kann Not und Hunger genug sehen. Da gilt es, zu helfen, eben zu kleiden, nahe zu P.S.: sein. Das Christkind, Jesus Christus, weist Nach dem Schreiben der Andacht fiel mir auf Hunger und Not hin, die Menschen ein, dass bei mir noch eine Krippe oben auf letztlich nicht völlig beseitigen können. dem Regal liegt. Ein Lego-ähnliches „Christ, der Retter ist geboren!“ ist keine Exemplar als Geschenk von einem Kollegen. Phrase, kein sinnloses Geschwätz. Diese Noch original verpackt. Mal sehen, ob ich Welt braucht Erlösung. Wir werden sie darankomme! nicht von all ihren Problemen erlösen, aber 523
524 VERKÜNDIGUNG Gemeindebrief Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten Dezember 2020 – Sonntag im Advent 17:00 Uhr LICHTBLICK-Gottesdienst im Advent – Blockflötenensemble (Bürgers) Dezember 2020 – Sonntag im Advent 17:00 Uhr LICHTBLICK-Gottesdienst im Advent – Posaunenchor (Petz) Dezember 2019 – Sonntag im Advent 17:00 Uhr LICHTBLICK-Gottesdienst im Advent – Kantorei, Jugendkantorei (Bürgers) Dezember 2020 – Donnerstag – Heiligabend 16:00 Uhr 1. Open-Air-Christvesper an der Christuskirche – Posaunenchor, Kinderchöre (Bürgers) 17:30 Uhr 2. Open-Air-Christvesper an der Christuskirche– Posaunenchor, Kinderchöre (Bürgers) 22:30 Uhr Christnachtgottesdienst – Posaunenchor, Kantorei (Struckmeier) Aufgrund der bestehenden Kontaktbeschränkungen muss die Teilnehmerzahl für alle drei Gottesdienste am Heiligabend begrenzt werden. Deshalb ist ausnahmsweise eine vorherige Anmeldung erforderlich. Nähere Informationen dazu finden Sie auf Seite 540 und im Internet. Dezember 2020 –Erster Weihnachtsfeiertag 10:00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Horstkotte) Dezember 2020 – Zweiter Weihnachtsfeiertag 10:00 Uhr Gottesdienst mit Taufen – Posaunenchor, Kantorei (Petz) Dezember 2020 – Erster Sonntag nach Weihnachten 17:00 Uhr Singe-Gottesdienst, gemeinsam mit der Kirchengemeinde Löhne- Ort in der Martin-Luther-Kirche in Löhne-Ort (Außerwinkler)
525 12/2020 VERKÜNDIGUNG Dezember 2020 – Silvester – Altjahresabend 17:00 Uhr Jahresabschlussvesper mit Abendmahl – Kantorei (Bürgers) Weitere Gottesdienste und Andachten im Dezember Dezember 2020 – Donnerstag 19:30 Uhr Gedenkgottesdienst für verstorbene Kinder in unserer Christuskirche (Bürgers und Team) Dezember 2020 – Freitag 17:00 Uhr Adventsgottesdienst für die Kita ‚Himmelsstürmer‘ (Struckmeier) ➘ Zum Spruch des Monats Das hohe Gebot der Gastfreundschaft war schon in biblischen Zeiten eine gesellschaftliche Verpflichtung. Mit seiner Einhaltung steht Gottes Segen in Verbindung. Detlef Schneider Gottesdienst-Vorankündigung Januar 2021 – Neujahr 17:00 Uhr Gottesdienst, gemeinsam mit der Kirchengemeinde Löhne-Ort (Bürgers) 525
526 VERKÜNDIGUNG Gemeindebrief Unsere gottesdienstlichen Gaben im Dezember sind bestimmt für 6. Dezember die Kinderchöre unserer Gemeinde 13. Dezember die „Werkstatt Bibel“ der von Cansteinschen Bibelanstalt Westfalen 20. Dezember die Straffälligenhilfe 24. Dezember Brot für die Welt 25. Dezember die Flüchtlingsarbeit 26. Dezember Projekte im Dienst an Menschen mit Behinderungen 27. Dezember die Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler 31. Dezember Projekte mit Arbeitslosen Wochensprüche im Dezember 2020 Zweiter Sonntag Lukas 21, 28 im Advent Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlö- sung naht. Dritter Sonntag Jesaja 40, 3.10 im Advent Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig. Vierter Sonntag Philipper 4, 4.5b im Advent Freuet euch in dem HERRN allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der HERR ist nahe! Erster Sonntag Johannes 1, 14b nach Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Weihnachten eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
527 12/2020 VERKÜNDIGUNG Unser Glaubensbekenntnis Gott, der Vater „Oh, mein Papa …“ – mit wie viel Wärme Zweiten Testament die Umschreibung und Verehrung in der Stimme besang Lys Gottes als „Vater“ üblich und findet ihren Assia 1950 ihren Vater als wunderbaren Weg ins Glaubensbekenntnis. Künstler und Clown. Einen Vater zu Gegen die Anweisung in Exodus 20,4 haben, an dem man sich dankbar orien- („Du sollst dir kein Bildnis machen“) ist tiert, ist ein Geschenk. Väter sind uner- Gott fortan mannigfach als Vater darge- setzbar, auch dann, wenn sie nicht so stellt worden und zuweilen wurde er hell wie im alten Schlager als Vorbild allzu nahtlos mit diesem Bild identifiziert glänzen. Eine gelingende Vaterbeziehung – Gott ist, wie die Bibel bezeugt, seinen stärkt für das Leben. Kindern ebenso Mutter wie Vater. Im- Christen reden Gott als Vater an – und merhin lassen sich aus Gottes Beziehung unterscheiden sich damit von Israel. Das zu seinem Volk Züge eines positiven Volk Israel nennt Gott kaum einmal Vaterbildes gewinnen: Dieser Vater bleibt „Vater“, erst Jesus hat Gott als Vater seinen Kindern untrennbar solidarisch angeredet, im Vaterunser, aber mit der verbunden, lässt sich ansprechen, ist besonders vertraulichen Formulierung nahe auch dann, wenn er zürnt. Er „Abba Vater“ (Markus 14, 36), die dem wendet seine ganze beschützende Vater in der Familie gilt und Lys Assias Macht auf und gibt seinem Volk, dem er zärtlicher Anrede „mein Papa“ durchaus verlässlich in Liebe zugewandt bleibt, nahe kommt. Von hier aus wird die orientierende Klarheit; er verleiht Stärke Bezeichnung Gottes als „Vater“ geläufig, und Festigkeit. Er ist gerade dann mäch- sodass Paulus sie in seinen Briefen ganz tig auf dem Plan, als Jesus sich in seiner selbstverständlich verwendet: „Gnade sei Sterbestunde bitter beklagt: Mein Gott, mit euch und Friede von Gott, unserem warum hast du mich verlassen? Dieser Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“ Gott bleibt Christus zur Seite und allen (1. Korinther 1,3) – Auch ist nur konse- seinen Kindern treu. quent, dass, wo Jesus als der Sohn Wollte Gott, dass wir menschliche Väter Gottes bekannt wird, dieser als sein uns an ihm ein Beispiel nehmen. Vater angesprochen wird. So wird im Uwe Rieske 527
528 GEMEINDEGRUPPEN Gemeindebrief Unsere Frauenkreise Programm im Dezember Dienstag, 20:00 ‚Tee nach 8‘ Uhr Adventsfeier Mittwoch, 17:00 ‚Gespräch am Abend‘ Uhr „Lieder zur Weihnacht – Zeichen der Hoffnung“ Unter diesem Thema steht die Adventsfeier. 20:00 ‚Zeit für uns‘ Uhr Adventsfeier Mittwoch, 19:30 ‚Frauen miteinander unterwegs‘ Uhr Adventsfeier Mittwoch, 17:00 ‚Gespräch am Abend‘ Uhr Letzter gemeinsamer gemütlicher Nachmittag in diesem Jahr Donnerstag, 20:00 ‚Get2gether ‘ Uhr Adventsfeier Der Kreis ‚Frauenhilfe am Donnerstagnachmittag‘ trifft sich nach Absprache.
529 12/2020 GEMEINDEGRUPPEN Übungsstunden der Chöre im Gemeindehaus Obernbeck Montag 15:45 – 16:30 Uhr Blockflöten - Anfänger 18:15 – 19:15 Uhr Blockflötenensemble 19:15 – 20:00 Uhr Jugendchor II (14 - 17 Jahre), bis 21:00 Uhr anschließend Kantorei 20:00 – 21:45 Uhr Kantorei Dienstag 18:00 – 19:30 Uhr Gitarrenspielkreis Mittwoch 15:00 – 15:30 Uhr Spatzenchor (4 - 6 Jahre) 15:30 – 16:15 Uhr Kinderchor (7 - 10 Jahre) 16:15 – 17:00 Uhr Jugendchor I (11 - 13 Jahre) 18:00 – 19:30 Uhr Gitarrenspielkreis Donnerstag 19:30 – 21:30 Uhr Posaunenchor (PoCo) 529
530 GEMEINDEGRUPPEN Gemeindebrief GMK - Guten-Morgen-Kaffee Immer montags von 9:00 bis 11:00 Uhr im Gemeindehaus an der Christuskirche Obernbeck Themen und Gäste im Dezember 2020 7. Dezember 2020 Ein Referent ist angefragt, er stand aber bei Redaktionsschluss noch nicht fest. 14. Dezember 2020 GMK-Team Adventliches Beisammensein
531 12/2020 KINDER UND JUGEND Kleinkindergruppen im Gemeindehaus MONTAG – MITTWOCH – DONNERSTAG Kirchenknirpse Leitung Kontakt 08:45 – 11:45 Uhr Andrea Leding für Kinder 1 bis 3 Jahren Heike Feichtinger Tel.: 0151 201 881 72 Katrin Deters DIENSTAG Spielgruppe Eltern-Kind Leitung Kontakt 10:00 – 11:30 Uhr Ann Christin Tel.: 0171 2 98 37 35 für Kinder bis zu 3 Jahren Lachmuth 531
532 KINDER UND JUGEND Gemeindebrief Was hat ein Kreuzworträtsel mit Gott zu tun? Liebe Kinder, liebe Eltern, liebe Gemeinde! Zeit vor Weihnachten mit 6 Buchstaben? „Advent“. Für mich haben das Kreuzworträtsel und Weihnachten einiges miteinander zu tun. Wer oder was ist Jesus? Eine Umschreibung für Gott. Gott will, dass wir heraus- finden, wie er ist – und wird dafür Mensch, in der Person Jesu. Und wie beim Kreuzworträtsel können wir in der Umschreibung „Jesus“ etwas von Gott erken- nen. Was sagt uns Jesus, der Menschen heilte, immer von der Liebe sprach und sie vorlebte und am Ende am Kreuz starb, über Gott? Und dazu gibt es sogar eine Lösungslektüre – nämlich die Bibel. Das Wort vom Kreuz ist ein Rätsel - und zwar eines, dass ich immer wieder lösen kann. Und wenn ich beim Nachdenken über Jesus für mich einen neuen Begriff von Gott gefunden habe, erlebe ich Segen. Waagerecht und senkrecht. In diesem Sinne, viel Spaß beim Rätseln. Wer mir bis zum 20.12.20 das richtige Lösungswort per WhatsApp (01722438364) oder mit einer Mail (anja_heine@t-online.de) schickt, bekommt eine kleine Überraschung. Viel Spaß beim Rätseln wünscht Anja Heine
533 12/2020 KINDER UND JUGEND Weihnachtsbibelvers 533
534 KINDER UND JUGEND Gemeindebrief Kinderseite
535 12/2020 KINDER UND JUGEND Heiter Was wirundsobesinnlich alles anhaben Karlchen darf das erste Mal allein verreisen. Er möchte seine Großeltern für ein paar Tage besu- chen. Mit großen Erwartungen fährt er hin. Und völlig frustriert kehrt er zurück. „Nie wieder fahre ich zu den Großeltern“, sagt er zu seiner Mutter. „Du glaubst ja nicht, wie lang- weilig das dort war. Oma und Opa sitzen abends im Wohnzimmer auf dem Sofa und haben nichts an!“ Ganz erschrocken fragt die Mutter nach: „Haben nichts an?“ – „Nein, sie haben einfach nichts an: kein Radio, kein Fernsehen, kein Video, keine CD, keine DVD, keinen PC, keinen Gameboy, nichts!“ Axel Kühner 535
536 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Das Presbyterium informiert Presbyteriumssitzung Das Presbyterium trifft sich am Dienstag, dem 8. Dezember 2020, wie gewohnt um 18:30 Uhr im Gemeindehaus zu seiner Sitzung. Aktuelles zur Corona-Krise (gültig ab Nov. 2020) Gottesdienste Bei Gottesdiensten sind die nachstehend genannten Hygiene- und Abstandsregelungen zu beachten: • In Innenräumen gilt stets die Maskenpflicht, unter freiem Himmel ab einer Teilnehmerzahl von 25 Personen. • Es stehen in der Kirche maximal 70 Einzelsitzplätze zur Verfügung. • Für die Rückverfolgbarkeit im Falle einer evtl. Infektion sind - zugewiesene Plätze einzunehmen und - Name und Anschrift anzugeben. • Besondere liturgische Abläufe, z.B. Abendmahl, sind in der bekannten Form derzeit nicht möglich. • Gemeindegesang sowie die Beteiligung kleiner Bläser- und Chorensembles sind derzeit nicht erlaubt. • Der ‚Stehkaffee‘ am Ende des Gottesdienstes wird zurzeit nicht angeboten. Weitere Regelungen zur Corona-Krise • Andere Veranstaltungen, Chorproben und Gruppentreffen finden zurzeit nicht statt. • Das Gemeindebüro ist auch weiterhin für den Publikumsverkehr geschlossen. Nutzen Sie bitte Telefon und Internet.
537 12/2020 AUS DER GEMEINDE • Besuche bei Geburtstagen oder Jubiläen werden unter Einhaltung der Corona- Schutzregeln durchgeführt. • Bei Beerdigungen gibt es eine Trauerfeier für eine kleine Trauergruppe bei Einhaltung der Hygienevorschriften und der Mindestabstände. • Der Konfirmandenunterricht findet nicht als Präsenzveranstaltung statt. • Die Pfarrer sind telefonisch oder über Internet zu erreichen. Achtung! Die in diesem Gemeindebrief abgedruckten Informationen geben den Stand von Anfang November wieder. Beachten Sie bitte weiterhin, dass sich jederzeit kurzfristige Änderungen ergeben können und achten Sie deshalb auf die aktuellen Meldungen in Rundfunk, Fernsehen, in der Tagespresse und auf der Internetseite unserer Kirchengemeinde unter www.kirchengemeinde-obernbeck.de. Angesichts der wieder geltenden verschärften Kontaktbeschränkungen veröffentlichen wir alle Veranstaltungen für Dezember unter Vorbehalt. Folgende Spenden haben wir im Oktober erhalten Brot für die Welt 100 € + 155 € Gitarrenkreis 50 € Hilfe für Afghanistan 200 € Hospiz Bethel 127,44 € + 110 € Kinderchöre 108 € Kindergarten 142 € Kirchenbeleuchtung 25 € + 50 € + 20 € + 20 € Wo am Nötigsten 50 € „Yes we care“ 100 € Die Erntedanksammlung zugunsten unseres Patenkindes bei „Yes we care“ erbrachte insgesamt 1.165 €. Wir sagen allen Spenderinnen und Spendern von Herzen Dank. Friedel Röttger 537
538 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Nachrichten und Termine Diakonie-Adventssammlung 2020 An dieser Stelle erinnern wir noch einmal an die diesjährige Diakonie-Adventssammlung, die in der Zeit vom 21. November bis zum 12. Dezember 2020 läuft und unter dem Leitwort steht: ‚DU FÜR DEN NÄCHSTEN‘! Im November-Gemeindebrief war zu diesem Zweck ein Über- weisungsträger eingeheftet, weil die Sammlung wegen der Corona- Pandemie nicht wie sonst üblich als Haustürsammlung stattfinden kann. Sie müssen in diesem Jahr also selbst aktiv werden. Tun Sie ein gutes Werk und spenden Sie! Heiligabend-Gottesdienste mit Anmeldung Wegen der derzeit nur begrenzt möglichen Teilnehmerzahl ist für alle drei Gottesdienste am Heiligabend eine vorherige Anmeldung erforderlich (siehe auch Seite 540) Christuskirche Weihnachten geöffnet Am Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen ist die Christus- kirche tagsüber geöffnet. Ausstellung in der Galerie an der Christuskirche Wegen der Corona-Pandemie musste auch die im November ge- plante Ausstellung des Briefmarken- und Münzen-Sammler-Vereines auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Ein neuer Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben. Neue Gemeindebriefe Gemeindebrief Ab Mittwoch, dem 23. Dezember 2020, 15:00 Uhr können die Januar Rüstfrauen und -männer die neuen Gemeindebriefe im Gemeinde- 2021 haus abholen. Taufelternabend Tauftermine und die Termine der Taufgespräche stimmen Sie bitte unmittelbar mit den Pfarrern ab.
539 12/2020 AUS DER GEMEINDE Töpferkreis Die für die nächste Zeit geplanten Treffen des Töpferkreises im Gemeindehaus finden coronabedingt nicht statt. Wir geben rechtzeitig Bescheid, wenn es wieder losgeht. Sonja Gerkensmeier und Ruth Blümel Weihnachtsbaumsammlung Nach den bei Redaktionsschluss vorliegenden Informationen wird die traditionelle ‚Weihnachtsbaum-Sammelaktion‘ am Samstag, dem 9. Januar 2021, unter Beachtung des dann geltenden Schutz- konzeptes stattfinden. Diese Ankündigung erfolgt unter Vorbehalt. Anmeldung für Online-Gottesdienste Seit November 2020 produziert ein kleines Team Jugendlicher ein- bis zwei- mal pro Monat Videoaufzeichnungen von den Gottesdiensten in unserer Christuskirche. Damit sollen Menschen, die nicht per- sönlich am Gottesdienst teilnehmen können, eine Chance bekommen, trotz- dem mitzufeiern. Sagen Sie dieses Angebot bitte weiter, und zeigen Sie die Videos auch gerne Ihren Eltern, Nachbarn, Freunden und Bekannten. Die Gottesdienste werden im Laufe der auf den Aufzeichnungstag folgenden Woche veröffentlicht und dann per E- Mail an die Abonnenten versendet. Benutzen Sie einfach den abgedruckten QR-Code, um sich zu registrieren. Matthias Detering 539
540 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Weihnachten… ganz anders! In diesem Jahr ist alles ganz anders, Heiligabend-Gottesdienste zu be- auch Weihnachten! Volle Kirchen am grenzen. Heiligabend sind in der gegenwärti- Damit sich niemand vergeblich auf gen Situation nicht vorstellbar. den Weg macht, und damit alle Und doch freuen wir uns auf Weih- erforderlichen Regeln eingehalten nachten, wollen wir feiern, aber werden können (Erfassung persön- anders als sonst. licher Daten zur Kontaktverfolgung), ist eine vorherige Anmeldung Dass wir trotz Corona hoffnungsvoll erforderlich. auf das Christfest zugehen, möchten wir mit den Gottesdiensten an den vier Adventssonntagen deutlich machen. Wir haben sie deshalb ‚Lichtblick-Gottesdienste im Advent‘ genannt. Sie finden jeweils um 17:00 Uhr statt und sollen ganz im Zeichen des Lichtes und der Musik stehen, soweit das nach den dann geltenden Corona-Regeln möglich ist. Vielleicht Für diese außergewöhnliche Maß- besteht auch die Möglichkeit, nach nahme bitten wir um Ihr Verständnis. den Gottesdiensten draußen gemein- sam noch ein Adventslied zu singen. Dazu werden Sie auf der Internetseite der Kirchengemeinde rechtzeitig Um auch in diesem Jahr vielen einen deutlich sichtbaren Link finden, Menschen die Möglichkeit zu über den Sie direkt zu dem Anmelde- geben, am Heiligabend zur Kirche zu formular gelangen. Nach Eingabe der gehen, haben wir uns entschlossen, Daten der angemeldeten Personen die beiden Nachmittags-Christ- (maximal fünf) und Absenden des vespern draußen auf dem Kirchen- Formulars erhalten Sie eine automati- gelände zu feiern. sierte Bestätigungsmail, die mitzu- Aufgrund der bestehenden Kontakt- bringen ist. beschränkungen ist es allerdings Wer über Familienangehörige, Freun- nötig, die Teilnehmerzahl für alle drei de oder Bekannte keine Möglichkeit
541 12/2020 AUS DER GEMEINDE einer digitalen Anmeldung hat, der Wir möchten Sie vielmehr ermutigen kann sich unter Angabe von und laden Sie herzlich ein, am Heilig- abend eine weihnachtliche halbe Name, Vorname, Anschrift, Telefon Stunde an unserer Christuskirche zu auch schriftlich anmelden verbringen, bevor zuhause die (einfach in den Briefkasten am Bescherung beginnt. Gemeindehaus einwerfen). In diesem Interessierte Familien mit Kindern Fall erhalten Sie jedoch keine aus- haben nach den Gottesdiensten die drückliche Bestätigung der Anmel- Möglichkeit, in kleinen Grup- dung. pen und mit Abstand durch die Zum Abschluss noch eine Bitte: Kirche zu gehen und die Krippe anzu- Lassen Sie sich trotz aller Widrig- schauen. keiten nicht entmutigen. Ihre Kirchengemeinde 541
542 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Familienfreizeit im Grömitz Familien mit Familien unterwegs. Gemeinsam in der Gruppe genießen wir den Sommer an der Ostsee im Johannes Falk Haus des Kirchenkreises Herford. (www.johannes-falk-haus-groemitz.de) Tolle Aktionen warten auf die Eltern und die Kinder. Ehrenamtlich Mitarbeitende der evangelischen Jugend Löhne bereiten mit der Gemein- depädagogin Anja Heine ein buntes Programm für Groß und Klein vor: Spiele, Kreatives, Schatzsuchen, Spieleabende, Aktionen und Sonnenbaden am nahe gelegenen Ostseestrand, Ausflüge, Olympiaden, thematische Angebote zu den Perlen des Glaubens, Gutenachtgeschichten … Langweilig wird es sicher nie. Eltern können sich auch einmal ohne den Nachwuchs entspannen aber auch viel Zeit bei einem gemeinsamen Programm mit den anderen erleben, Außerdem bleibt auch genügend Zeit in der eigenen Familie. Die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Familienurlaub in der Gruppe. Kurz vor der gemein- samen Reise wird es einen Infoabend zum ersten Kennenlernen geben. Veranstalter ist die evangelische Jugend Löhne in Zusammenarbeit mit dem Amt für Jugendarbeit im Kirchenkreis Herford. An- meldemöglichkeit besteht ab sofort mit dem angefügten Anmeldebogen. Die Teilnehmer- plätze sind begrenzt.
543 12/2020 AUS DER GEMEINDE Datum : 10. – 17. Juli 2021 Ort: Johannes Falk Haus in Grömitz an der Ostsee Wer: Familien (0 – 99 Jahre) Leistungen: Unterkunft in 2- bis 4-Bett Zimmern, alle mit eigenem Bad und WC, Bettwäsche und Handtücher, Vollverpflegung, Nutzung von Schwimmbad und Fahrrädern Preis: ab 14 Jahre 287 €, 7 - 13 Jahre 238 €, 3 - 6 Jahre 189 €, bis 2 Jahre frei, An- und Abreise in Eigenregie Infos und Anmeldung bei: Anja Heine – Gemeindepädagogin evangelische Jugend Löhne Rubensweg 4, 32584 Löhne, Telefon 01722438364, anja_heine@t-online.de ********************************************************************** Anmeldung zur Familienfreizeit Grömitz 10. – 17. Juli 2021 Vor- und Nachname 1. ………………………………………… Geburtsdatum: ………….. 2. ………………………………………… Geburtsdatum: ………….. 3. ………………………………………… Geburtsdatum: ………….. 4. ………………………………………… Geburtsdatum: ………….. 5. ………………………………………… Geburtsdatum: ………….. Adresse und Telefonnummer: …………………………………………………………………………... …………………… ……………………. Ort / Datum Unterschrift 543
544 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Gemeindegesang in Coronazeiten Die Hygienevorschriften und Verhal- Nachteil, dass die Gemeinde nicht tensregeln gegen die Verbreitung der singen darf. Coronaviren ändern sich, je nach Um das wenigstens ein bisschen aus- Gesamtlage, immer mal wieder. Etwas, zugleichen, haben im September und das sich seit Beginn der Coronazeit Oktober kleine Chorgruppen in unter- nicht geändert hat, sind die Vor- schiedlicher Besetzung den Gemeinde- schriften zum Gemeindegesang in der gesang übernommen. Ein Trio hat Kirche: Er ist verboten. damit am letzten Septemberwochen- Nun hatten wir den ganzen Sommer ende schon mal angefangen. über das Glück, dass wir unsere Gottesdienste auf die Wiese hinter dem Gemein- dehaus verlegen konnten und bei mal mehr, mal weni- ger schönem Wetter im Schatten der Linden (die Gemeinde) oder bei bren- nendem Sonnenschein auf der Parkplatz (die Mitwir- kenden) schöne Draußen- Foto: Uwe Petz Gottesdienste feiern konn- ten, bei denen auch der Posaunenchor Das kann natürlich die Freude am und das Blockflötenensemble mitwir- selber Singen nicht wirklich ersetzen, ken konnten, und vor allen Dingen: die aber es bringt wenigstens ein bisschen Gemeinde selber singen durfte! Gesang in die Kirche. Im November war Das ist jetzt leider vorbei. Es wird aber selbst das schon wieder nicht deutlich herbstlicher, es ist zu kalt, um mehr erlaubt, da durften nur solistische draußen zu sitzen, es regnet wieder Beiträge erklingen. öfter, und der Wind fegt die Noten Nun hoffen wir darauf, dass in der vom Notenständer und die Finger Adventszeit die Coronavorschriften so frieren ein, sodass auch mögliche weit gelockert werden können, dass Begleitinstrumente vor größeren wieder mehr Musik möglich ist, im Schwierigkeiten stehen. Also gehen wir besten Fall, dass wieder alle Gottes- für die Gottesdienste lieber wieder in dienstbesucher singen dürfen. die geschützte Kirche. Mit dem großen Sibylle Klaß
545 12/2020 AUS DER GEMEINDE Das Herbstfest der Kirchenknirpse Wir konnten uns im großen Saal des einer kleinen Andacht haben wir einen Gemeindehauses treffen. Auch unter Gottesdienst gefeiert. den Corona Bedingungen war dies Alle fanden den Rahmen schön. glücklicherweise möglich. Für die Erntegaben haben wir in einem Gebet DANKE sagen können. Andrea Leding Mit genügend Abstand haben wir gefrühstückt und die gemeinsame Zeit genossen. Danach waren alle kreativ und haben einen Herbstbaum mit Naturmateria- lien gebastelt. Der Bollerwagen wurde morgens mit Obst und Gemüse gefüllt. Mit diesem reichhaltigen Wagen sind wir dann zum Schluss mit Pastor Petz in die Kirche eingezogen. Dort wurden die Kirchenknirpse eingesegnet, und mit 545
546 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Frage an die Gemeinde Bei der Erstellung des vierten und einen Anlass sucht oder sich selbst letzten Buches über die Geschichte beschenken möchte, der findet das Obernbecks (1956-1972) hat sich für Buch in der Buchhandlung Dehne, in mich noch eine Lücke ergeben, bei der der Bäckerei Rost, im Pfarrbüro der ich die Hilfe der Gemeinde erbitte. Kirchengemeinde und beim Autor. Sie bezieht sich auf das Ehepaar Eduard Es trägt den Titel „Schlaglichter auf und Rosemarie Kassner, das Ende der dem Weg in eine neue Zeit“, Teil I, und 1968er/Anfang der 1970er Jahre das behandelt das erste Nachkriegsjahr- Gastwirtsehepaar im „Haus der Väter“ zehnt (1946-1956) in Obernbeck und war. Umgebung. Es ist illustriert mit über Wer kennt die beiden und hat Bilder 350 zeitgenössischen Bildern aus von einer Feier/Veranstaltung, auf Obernbecker Fotoalben. denen das Gastwirtspaar (vielleicht zufällig) zu sehen ist? Bleiben Sie gesund in dieser etwas Wer mir bei meiner Suche helfen kann, anderen Zeit. der rufe mich bitte an (Tel. 2261). Ihr Detlef Scheiding, Pfr. em. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen mitteilen, dass die Veröffent- lichung des 4. Buches sich leider noch eine Weile hinzieht, weil die Archive, die ich für meine Recherchen brauche, durch die Covid-19-Pandemie zeitweise nicht zugänglich waren. Aber es gibt noch Exemplare des letzten Buches. Wer also noch ein Ge- schenk für irgend-
547 12/2020 AUS DER GEMEINDE Dankschreiben des KBU Im Oktober erreichte unsere Kirchengemeinde ein Dankesbrief, den Gisela Bröenhorst im Namen des Vereins „Kinder brauchen uns e.V. – KBU“ verfasst hat, und den wir nachstehend abdrucken: Sehr geehrter Herr Bürgers, herzlichen Dank für Ihre großherzige Unterstützung in Höhe von 500 Euro zu Gunsten unserer Notfallhilfe in Afghanistan. Trotz erschwerter Bedingungen durch Corona ist es „KBU“ gelungen, endlich wieder einige der Notfallkinder aus Afghanistan zur lebensrettenden Operationen nach Deutschland zu holen. Sieben Kinder von denen keines, nach Auskunft des einzigen Kinderkrankenhauses in Kabul, das „Indira-Ghandi-Hospital“, diesen Winter überleben wird. Wir müssen feststellen, dass es sich mit steigender Tendenz um Spätfolgen nicht behandelter offener Knochenverletzungen handelt, bis hin zu inneren Vergiftungen. Eine fortgeschrittene Osteomyelitis in Beinen oder Armen, die durch fehlendes Knochenmark zur Glasknochenbildung führt. In Afghanistan werden diese Körperglieder amputiert. Fachärztliche Kompetenz und erforderliche technische Hilfsmittel können durch den bereits 40-jährigen Krieg in Afghanistan nicht mehr geleistet werden, können kostenbeteiligend von der Bevölkerung schon lange nicht mehr bezahlt werden. Erst vor wenigen Tagen, am So., 17.10.20, sind unsere so unglaublich tapferen Schützlinge in Deutschland angekommen. Die sich zur Operation bereit erklärten Kliniken erwarten sie bereits, bzw. ihre abholenden Gastfamilien übernehmen ihren „Gast auf Zeit“ vorab bis zu ihrem OP- Termin in ihre häusliche Fürsorge. Wir sind glücklich und dankbar dafür, dass sich immer wieder helfende Hände finden, die unsere Hilfsorganisation unterstützen - leider eine von nur noch wenigen in Afghanistan -, um diesen so leidgeprüften Kindern zu helfen. Auch im Namen unserer Schützlinge „HERZLICHEN DANK!“ Nach rund 10 Stunden Flugzeit sicher in Frankfurt gelandet 547
548 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Taufen, Trauungen und Ehejubiläen
549 12/2020 FREUD UND LEID Wir wünschen Gottes Segen zum Geburts ag 549
550 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Wir nehmen Abschied Meine Zeit steht in Deinen Händen. Psalm 31, 16 † Christoph Jagdmann kam am 9. September 1947 in Hamburg zur Welt. Dort wuchs er zunächst bei seiner Mutter Ruth, seinem Vater Christian und seiner kleinen Schwester Sabine im Kreise einer großen Familie auf. 1954 verstarb sein Vater, im Anschluss zog die Familie nach Köln um. Dort lernte seine Mutter Walter Jagdmann kennen und heiratete ihn schließlich 1957. Christoph und Sabine wurden im Zuge dieser Hochzeit von Walter adoptiert. Christophs Konfirmation fand 1962 statt, im selben Jahr wurde seine Halbschwester Ulrike geboren. Im Frühjahr 1967 schloss Christoph die Schule mit der allgemeinen Hochschulreife ab. Danach folgte ein 18-monatiger Militärdienst. Von 1969 bis 1975 studierte er in Köln Biologie. Im Anschluss absolvierte er seine Referendariatszeit und wurde schließlich 1977 in Essen als Lehrer an einem Gymnasium eingestellt. 1975 lernte er auf einer Freizeit für junge Erwachsene in der Schweiz Sigrid Kassebaum kennen und lieben. Am 7. Juni 1978 heirateten die beiden in der Obernbecker Christuskirche. Sigrid und Christoph Jagdmann lebten anschließend gemeinsam in Essen. Ihr erstes Kind Benjamin wurde am 17.04.1980 geboren. Es folgten in den nächsten Jahren die Geburten der Kinder Rebekka, Dorothee, Jonathan sowie Miriam. Mitte des Jahres 2012 trat Christoph Jagdmann in den wohlverdienten Ruhestand ein. Im Jahr 2016 freute er sich über die Geburt der Enkelin Ida und in diesem Jahr über die Geburt des Enkels Jaro. In seiner Freizeit war Christoph Jagdmann gerne in der Natur, sei es im eigenen Garten oder bei Wanderungen und Radtouren. Mit seiner Familie verbachte er zahlreiche Urlaube in Dänemark, Österreich, Frankreich und verschiedenen Regio- nen Deutschlands. Aus diesen Urlauben brachte er oftmals Steine und Hölzer mit, aus denen er mit großer Freude verschiedene Skulpturen und Gebrauchsgegen- stände bastelte. Eine weitere Leidenschaft waren seine Kakteen und andere Pflan- zen. Seine Liebe zur Natur und der Schöpfung versuchte er stets an seine Mitmenschen, insbesondere seine Kinder weiterzugeben. Christoph Jagdmann wurde im christlichen Glauben erzogen und hielt sein Leben lang an diesem fest,
551 12/2020 FREUD UND LEID sei es in Form von Tischgebeten oder Gottesdienstbesuchen. Auch schaffte er es, seinen Glauben und sein Wissen über Evolution und Naturwissenschaft miteinan- der zu vereinen. Seine Parkinson-Erkrankung schränkte ihn leider zunehmend ein, er nahm sie jedoch als Teil seines Lebens an. Christoph Jagdmann war ein beschei- dener und ruhiger Mensch, im Beisein seiner Freunde und Familie erwies er sich aber als gesellig und zugewandt. Gerne scherzte er oder teilte sein breites Allge- meinwissen, außerdem spielte er mit Vergnügen Gesellschaftsspiele sowie jahre- lang Fußball mit Kollegen. Christoph Jagdmann verstarb für alle unerwartet am 14. September 2020. Seinem Wunsch entsprechend fand er seine letzte Ruhe- stätte auf dem Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde Löhne-Obernbeck. – „Aus dem Leben bist du uns genommen, aber nicht aus unseren Herzen.“ † Manfred Beyer kam am 25. Juli 1937 in Gelsenkirchen zur Welt. Er war der Älteste von vier Geschwistern, um die seine Mutter und er sich gekümmert haben, da sein Vater als Soldat in den Krieg ziehen musste. Infolge der heftigen Bombenangriffe wurde die Mutter mit ihren Kindern 1944 nach Bad Oeynhausen evakuiert. Sein Vater ist in den letzten Tagen des Krieges gefallen. In Oberbecksen und später in Rehme ging Manfred Beyer zur Schule und machte dann eine Ausbildung in der Weserhütte. Danach verpflichtete er sich für drei Jahre beim Bund. In dieser Zeit lernte er Gisela, geborene Heemeier, kennen. Am 27. Mai 1960 heirateten die beiden im Gemeindehaus Obernbeck, da die Chris- tuskirche damals gerade renoviert wurde. Der Einzug in ein neugebautes Haus stand bevor. Ein Sohn und eine Tochter wurden geboren. Manfred Beyer arbeitete bis zur Rente im Außendienst und wäre gern noch etwas länger in seinem Beruf tätig gewesen. Aber in den folgenden Jahren machte ihm die Gesundheit des Öfteren Probleme. Er kam aber immer wieder auf die Beine. Das Ehepaar feierte in diesem Jahr die Diamantene Hochzeit und freute sich auf ein paar erholsame Tage an der See. Hier erkrankte Manfred Beyer plötzlich schwer. Er starb am 24. Sep- tember im Krankenhaus in Hamburg. Die Trauerfeier in Obernbeck am 8. Oktober stand unter einem Bibelwort aus dem Buch des Propheten Jesaja (43, 16): „Gott macht im Meer einen Weg und in starken Wassern eine Bahn.“ † 551
552 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Christel Niemeier, geb. Gärtner, kam am 20. Februar 1946 in Obernbeck auf die Welt. Die Folgen des Zweiten Weltkrieges bedrängten mit ihrer Not. Doch Hoff- nung ließ in die Zukunft sehen. Mit drei Geschwistern wuchs sie heran. Als sie in die Schule kam, zeichnete sich ein wirtschaftlicher Aufschwung ab. Leben ver- sprach bessere Aussichten. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung zur Näherin bei der Strickerei Börner und arbeitete einige Jahre in ihrem Beruf. Auf einer Feier in Ostscheid lernte sie ihren Mann Siegfried kennen. Im August 1967 heirateten sie. Fortan wohnten sie in ihrem Elternhaus. Eine Tochter kam auf die Welt. Familienurlaube führten nach Italien, Jugoslawien und an viele andere Orte. Christel Niemeier übernahm die Leitung einer Gaststätte und arbeitete dort bis zur Rente. In dieser Zeit heiratete die Tochter, und zwei Enkelkinder kamen auf die Welt. Vor etwa zehn Jahren zog sie mit ihrem Mann in die Andersenstraße. Hier und da spürte sie die Jahre. Das Laufen wurde schwieriger. Atemprobleme stellten sich ein. 2017 feierten Frau und Mann Goldene Hochzeit. Leider ließ ihre Gesund- heit weiter nach, und Krankenhausaufenthalte brachten keine wesentliche Besse- rung. Das Alter zeigte sich von seiner unschönen Seite. Solange es eben ging, sollte sie zuhause bleiben können. Schweren Herzen musste sich vor einem Jahr anders entschieden werden. Zuhause ging es nicht mehr. So kam sie ins Eduard- Kuhlo-Heim nach Gohfeld. Hier lebte sie sich ein und konnte es ihr neues Zuhause nennen. Tägliche Besuche hielten den Kontakt zu ihr. An einen baldigen Abschied war vorerst nicht zu denken. Doch das änderte sich mit der Zeit. Der Abschied von ihr lag in der Luft, und niemand wusste, wie viel Zeit ihr noch gegeben war. Am Sonntag, dem 27. September, schlief sie mit 74 Jahren ein. Liebe vermisst die Frau, die Mutter, die Schwester, die Oma. Erfüllte Gemeinschaft endete. Das Weh um sie bedrängt. Erinnerungen werden wach: ihre Liebe zur Familie, das Kochen, das Kartenspielen wie Skip-Bo, die Gesellschaftsspiele, ihre Hilfsbereitschaft über die Familie hinaus. Sie fehlt, und einer würde sie am liebsten zurückhaben. In der Trauerfeier sprach Jes. 54, 10 die Hoffnung auf das ewige Leben an: „Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, spricht der HERR , dein Erbarmer.” † Ute Albert, geb. Sachsenröder, kam am 2. April 1942 als zweites Kind der Eheleu- te Rolf und Gerdamarie Sachsenröder, geb. Schröter, in Wuppertal zur Welt. Sie hatte eine ältere Schwester und bekam dann noch einen Bruder. Nach der Volks-
553 12/2020 FREUD UND LEID schule erlernte sie den Beruf der kaufmännischen Angestellten in einem Großhan- del. Als ganz junge Frau lernte Ute Sachsenröder Hans Bodo Albert kennen, der in Wuppertal Soldat war. Daraus wurde Liebe – und mehr: Am 7. Mai 1963 war Hochzeit in Wuppertal-Elberfeld. Die junge Familie lebte zunächst in Clausthal- Zellerfeld, wohin Hans Bodo Albert durch Verlegung seiner Einheit versetzt wor- den war. Eine Tochter kam dort 1965 zur Welt. Dann erfolgte der Umzug nach Bad Oeynhausen. Dort wurde ein Haus gebaut. 1968 kam ein Sohn auf die Welt. Hans Bodo Albert wurde Lehrer. Ute Albert ging zur Firma Temme, wo sie ihren erlernten Beruf wieder ausüben konnte, und blieb da bis zu ihrer Rente. 1990 erfolgte der Umzug nach Obernbeck. Ute Albert war engagiert und gesellig. Sie schloss sich dem Besuchsdienstkreis der Kirchengemeinde an und nahm an Gesprächskreisen teil. Sie verreiste gern mit ihrem Mann und Freunden. Besonders schön aber war, dass sie Großmutter eines Enkelsohns wurde. Nach einer Hüftoperation 2019 wurde bei ihr Krebs festge- stellt. Sie kämpfte, aber am 16. Oktober 2020 musste sie sich geschlagen geben. Sie starb im Klinikum Herford. Am 23. Oktober haben wir in Obernbeck von ihr Abschied genommen. Wir hörten auf die Worte aus dem Buch des Propheten Jesaja (40, 31): „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“ † Elfriede Etzold, geb. Kordes, kam am 26. Juni 1938 in Valdorf, Vlotho, auf die Welt. Die Zeiten waren innen- wie außenpolitisch unruhig. Einiges deutete auf einen baldigen Krieg. Mit drei Brüdern wuchs sie auf einem kleinen Bauernhof heran. Kaum ein Jahr alt geworden, kam es zum Zweiten Weltkrieg durch den Angriff auf Polen. Nachdem sie in die Schule gekommen war, endete der Krieg 1945 bald. Doch Not bestand weiterhin. Ein Bruder starb mit jungen Jahren. Erst mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in den 50-iger Jahren war die Not völlig überwunden. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung zur Näherin und arbeitete in ihrem Beruf. In dieser Zeit lernte sie ihren Günther kennen und heiratete ihn 1959. Drei Jungen und zwei Mädchen kamen auf die Welt. Sie kümmerte sich um Haushalt und Familie. Nach Möglichkeit ging sie wieder arbeiten. Ende der 60er Jahre zog die Familie nach Gohfeld auf den Neuenhagen. Mit den Jahren wuchsen die Kinder heran und gründeten eigene Familien. Die 553
554 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Großfamilie umfasste zuletzt 14 Enkelkinder und 14 Urenkel. Mit 60 ging sie in Rente. Als ihr Mann 2005 nach langer Krankheit starb, war sie 46 Jahre mit ihm verheiratet gewesen. Fortan lebte sie allein. Sie feierte 70. und 75. Geburtstag. Das Alter ließ sich mehr und mehr spüren. Einer sorgte sich um sie. 2016 überzeugte sie ein Sturz, dass es doch besser wäre, zum Sohn in die Deichstr. zu ziehen. Hier feierte sie ihren 80. Geburtstag. Merklich ließen die Kräfte weiter nach. Dieses Jahr musste sie drei Tage vor ihrem Geburtstag ins Krankenhaus. Daran schlossen sich Geriatrie und Kurzzeitpflege an. Seit Anfang September war sie wieder zuhause. Einer wusste um den Abschied, aber sah ihn so bald nicht kommen. Von der Familie begleitet starb sie am 17. Oktober. Nur langsam begreift einer, dass sie nicht mehr da ist. Erinnerungen greifen nach ihr. In jungen Jahren hatte sie gern getanzt. Die Familie war ihr wichtig gewesen. Gut gekocht hatte sie und gestrickt. Vieles fällt einem ein, wenn man an sie denkt. Glaube erwartet das Wiedersehen. Natürlich liegt dies nicht auf der Hand. Dank Gott darf Leben ins ewige Leben auferstehen. Nie endende, göttliche Liebe spricht sich dafür aus: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1. Kor. 13, 13) † Ulrike Busse kam am 17. Februar 1959 als erstes Kind von Ernst und Anneliese Bölling in Bad Oeynhausen zur Welt und wuchs mit einem Bruder an der Ellerbu- scher Straße auf. Nach ihrem Schulabschluss machte sie eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Sie lernte bald ihren Mann Willy (Wilhelm) kennen und heiratete ihn am 31. Juli 1978 standesamtlich und am 16. September 1978 kirchlich in der Christuskirche. Nach der Geburt des ersten Sohnes gab sie die Arbeit in der Kreissparkasse auf und war ganz für ihre Familie da. Zwei weitere Söhne wurden geboren. Sie liebte Urlaube mit dem Wohnmobil und der Familie. Es zog sie nach Skandinavien und in den letzten Jahren auch oft in die neuen Bundesländer. Als der dritte Sohn 1999 in den Kindergarten kam, hat sie dort auch als Köchin für die Tageskinder ange- fangen. Als die Kräfte nachließen, hat sie dort Ende Februar 2020 aufgehört. Im August wurde eine Krebserkrankung diagnostiziert. Sie verstarb schnell und überraschend am 13. September 2020 im Klinikum Herford. Sie fehlt sehr. Um sie trauern ihr Mann mit Schwiegermutter, die Söhne mit Familien und alle, die sie gerne hatten.
555 12/2020 FREUD UND LEID „Es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade.“ (Hebr.13,9) † Fritz Gerking wurde am 16. Februar 1932 in Obernbeck in seinem Elternhaus geboren. Er war das zweitjüngste von fünf Geschwistern. Eine eigene Familie hatte er nicht, aber großen Familiensinn. Er war sozusagen mit dem Hof der Mittelpunkt der Großfamilie. Zu seinen Geschwistern, Nichten und Neffen und z.T. auch zur nächsten Generation pflegte er ein enges Verhältnis. Er stand seinen Geschwistern und deren Kindern auch in schwierigen Situationen stets zur Seite. Von seinen Eltern hatte er die Landwirtschaft übernommen und weitergeführt. Daneben arbeitete er in verschiedenen Berufen. Fritz Gerking war humorvoll, er interessierte sich für Autos und Trecker und liebte die Gartenarbeit. Seit 1958 war er Mitglied der freiwilligen Feuerwehr Obernbeck. Er spielte Akkordeon in verschiedenen Bands. Am 19. Oktober ist er in seinem Haus plötzlich gestorben. Man kann trotz seines Alters sagen: Er wurde aus einem aktiven Leben herausgerissen. Wir wissen ihn nun bei Gott geborgen. † Jürgen Rohwold wurde am 22. November 1935 in Hardegsen bei Göttingen geboren. In der Nähe von Melle erlernte er den Beruf des Landwirts. Danach kam er schließlich über einige Umwege nach Obernbeck. Er hat Gertrud, geb. Franke, kennen- und lieben gelernt. Sie hatten eine Familie und Enkelkinder. Jürgen Roh- wold hat dann nicht mehr in der Landwirtschaft gearbeitet, die letzten Jahre bei Schieder bis zur Rente. Er war ein Familienmensch. Er besuchte gerne die Verwandtschaft. Grillen war eine seiner Leidenschaften. Er war kreativ und hat mit seiner Frau Handtücher kunst- voll gefaltet und auch Weihnachtskugeln vorgezeichnet, die sie dann ausmalte. Sie haben sie dann an verschiedenen Orten verkauft. Am 1. November ist Jürgen Rohwold nach längerer Krankheit gestorben. Er möge nun erlöst bei Gott seinen Frieden haben. 555
556 SONSTIGES Gemeindebrief Gibt es einen Weihnachtsmann? Im September 1897, also vor weit mehr als 100 Jahren, landete der Brief eines kleinen Mädchens auf dem Schreibtisch von Francis P. Church, einem Redakteur der in jenen Tagen beliebten New Yorker Tageszeitung ‚The Sun‘. In krakeliger Schrift stellte die damals achtjährige Virginia O'Hanlon eine außerordentlich wichtige Frage, die nur die Zeitung beantworten konnte: „Ich bin acht Jahre alt. Einige meiner Freunde sagen, es gibt keinen Weih- nachtsmann. Papa sagt, was in der ‚Sun‘ steht, ist immer wahr. Bitte sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann?“ Francis P. Church, der Kolumnist, der die Nachricht las, verfasste eine Ant- wort, die bis heute zu den am häufigsten zitierten Leitartikeln weltweit zählt. Am 21. September 1897 erschien seine Antwort auf Virginias Brief auf Seite 6 der ‚Sun‘: „Virginia, Deine kleinen Freunde haben nicht Recht. Sie sind angekränkelt vom Skeptizismus eines skeptischen Zeitalters. Sie glauben nur, was sie sehen: Sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit ihrem kleinen Geist nicht erfas- sen können. Aller Menschengeist ist klein, Virginia, ob er nun einem Erwach- senen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt. Solcher Ameisenverstand reicht nicht aus, die ganze Wahrheit zu erfassen und zu begreifen. Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Es gibt ihn so gewiss wie die Liebe und die Großherzigkeit und die Treue. Und Du weißt ja, dass es all das gibt, und deshalb kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Sie wäre so dunkel, als gäbe es keine Virginia. Es gäbe keinen Glauben, keine Poesie – gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das ewige Licht der Kindheit, das die Welt erfüllt, müsste verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben. Gewiss, Du könntest Deinen Papa bitten, er solle an Heiligabend Leute ausschicken, den Weihnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen
557 12/2020 SONSTIGES würde den Weihnachtsmann zu Gesicht bekommen. Aber was würde das schon beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts. Die wichtigsten Dinge bleiben meistens Kindern und Erwachsenen unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wun- der zu denken – geschweige denn sie zu sehen –, das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönen Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die größte Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter auf einmal zu erkennen sein. ‚Ist das denn auch wahr?‘, magst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger. Der Weihnachtsmann lebt, und er wird ewig leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen. Frohe Weihnacht, Virginia! Dein Francis Church“ Und so kam es zu Virginias Frage: Es war einmal – so dürfen ja eigentlich nur Märchen beginnen, keine wah- ren Begebenheiten. Die Geschichte von Virginia und dem Weihnachtsmann hat sich zwar Ende des 19. Jahrhunderts tatsächlich zugetragen, aber sie ist so bezaubernd, dass eine Ausnahme erlaubt sein muss. Es war also einmal ein kleines Mädchen namens Laura Virginia O’Hanlon, das lebte in der 115 West 95th Street in Manhattan, New York. Virginia, wie die meisten Kinder ihres Alters, machte sich schon im Septem- ber Gedanken über das anstehende Weihnachtsfest – oder vielmehr: Sor- gen. Denn von ihren Freunden hatte die Achtjährige erfahren, dass es in Wirklichkeit gar keinen Weihnachtsmann gibt. Bis dahin, so erzählte sie 557
558 SONSTIGES Gemeindebrief später, hatte sie immer an ihn ge- glaubt; schließlich hatte er sie nie enttäuscht. Jetzt aber bohrte und nagte der Zweifel. So wandte sich Virginia in ihrer Not erst einmal an ihren Vater Philip O’Hanlon, der Assistent eines Untersuchungsrichters und offenbar ein Mann mit großem Herzen war, denn er brachte es nicht über sich, seiner Tochter eine ehrliche Antwort zu geben. Um sie aber nicht im Ungewissen zu lassen, schlug er ihr vor, doch einen Leserbrief an die ‚New York Sun‘ zu schreiben, zu jener Zeit eine der wichtigsten Zeitungen der Stadt. Virginia O'Hanlon im Alter von etwa sechs Jahren. In der Familie war es üblich, die ‚Fra- Foto: Public Domain ge & Antwort‘-Kolumne zurate zu ziehen, wenn eine Streitfrage aufkam – zur korrekten Aussprache eines Wortes etwa oder zu historischen Fakten. „Wenn du es in der ‚Sun‘ siehst“, versicherte Philip O’Hanlon deshalb seiner Tochter, „dann ist es so.“ Virginia setzte sich also hin und schrieb tatsächlich an die Redaktion – ihren Brief mit der drängenden Frage: „Bitte sagen Sie mir die Wahrheit: Gibt es einen Weihnachtsmann?“ – und schickte ihn ab. Er landete in den Händen von Francis Pharcellus Church, einem ehemaligen Kriegskorrespondenten während des Amerikanischen Bürgerkriegs. Als Sohn eines baptistischen Geistlichen war der Journalist bei der ‚Sun‘ oft für heikle theologische Fragen zuständig, denen er dann auf der Leitartikel- seite nachging – stets nach seinem persönlichen Motto: „Sei bestrebt, deinen Verstand von Heuchelei freizuhalten.“ An der Front hatte der 58- Jährige wenige Jahrzehnte zuvor viel Elend und Schrecken erlebt; er galt als
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