Auf dem Mittelmeer - Dramatische Szenen Gemeindebrief - Luth. Kirchengemeinde Obernbeck

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Auf dem Mittelmeer - Dramatische Szenen Gemeindebrief - Luth. Kirchengemeinde Obernbeck
Ausgabe   10/2020

        Gemeindebrief
 Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Obernbeck
                           Oktober 2020   70 Jahrgang

  Dramatische
         Szenen…

…auf dem          Mittelmeer
                       www.kirchengemeinde-obernbeck.de
Auf dem Mittelmeer - Dramatische Szenen Gemeindebrief - Luth. Kirchengemeinde Obernbeck
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VERKÜNDIGUNG                                                                                    Gemeindebrief

                                                                                      Andacht
                   Inhaltsübersicht
 VERKÜNDIGUNG
  Andacht............................................................. 426
  Einladung zu den Gottesdiensten ..................... 429
  Wochensprüche im Oktober 2020 .................... 430
  Die Zehn Gebote ............................................... 432
 GEMEINDEGRUPPEN
  Unsere Frauenkreise ......................................... 434                Pfarrer Uwe Petz
  Übungsstunden der Chöre ................................ 435
  GMK - Guten-Morgen-Kaffee ............................ 436
                                                                                   Monatsspruch
 KINDER UND JUGEND
  Kleinkindergruppen im Gemeindehaus ............. 437
                                                                                   Oktober 2020
  Wöchentliche Gruppenstunden ........................ 438
  Kinder-Bibel-Woche .......................................... 440          „Suchet der Stadt Bestes und
  Kinderseite ........................................................ 441   betet für sie zum HERRN ; denn
  Heiter und besinnlich ........................................ 442
                                                                             wenn's ihr wohl geht, so geht's
 AUS DER GEMEINDE
                                                                                   euch auch wohl.“
  Das Presbyterium informiert............................. 443
  Nachrichten und Termine ................................. 445
  Unser Patenkind der Kindernothilfe.................. 448
                                                                                    Jeremia 29,7 (L)
  Ein Blick auf Obernbeck .................................... 449
  Partnerschaftstreffen ........................................ 450         Liebe Gemeinde, liebe Leser,
 AUS DEM LAND                                                                „Suchet der Stadt Bestes.“
  30 Jahre Deutsche Einheit ................................. 453
  Es wäre wirklich eine Stille Nacht...................... 454
                                                                             Wer will das nicht? Jetzt,
                                                                             Anfang Oktober liegen die
 AUS DER WELT
  ‚Sea-Watch 4‘ auf Rettungseinsatz.................... 457
                                                                             Kommunalwahlen drei Wo-
                                                                             chen zurück. Mit der Wahl
 FREUD UND LEID
  Taufen, Trauungen und Ehejubiläen ................. 462
                                                                             haben wir entschieden über,
  Geburtstage im Oktober ................................... 463             für das Beste von Land und
  Wir nehmen Abschied....................................... 464             Leute. Einige beteten vielleicht
 SONSTIGES                                                                   im Zuge ihrer Entscheidung.
  Pinnwand .......................................................... 466    Andere hielten es vielleicht für
  Wir sind für Sie da – die Kontaktdaten.............. 467
  Impressum ........................................................ 468     überflüssig. Doch der „Stadt
                                                                             Bestes“ hängt eben vom Gebet
                                                                             zu Gott ab. Da besteht ein
                                                                             Zusammenhang.
             Titelfoto: epd bild/Thomas Lohnes
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Gott hat den Überblick über Land und      dämmen, abwenden. Mich bewegt
Leute, über die Zeit und ihren Lauf.      die Frage, woher Corona kommt. Die
Populismus liegt ihm fern. Sein Wahl-     Viren waren schon vorher in der
versprechen, für das Beste zu sorgen,     Wissenschaft bekannt. Was ver-
hat er mit Jesus Christus umgesetzt.      sprach man sich von der Forschung
Nicht in der Fülle, sondern im An-        an diesen Viren? Neue Erkenntnisse
bruch des Himmelreiches. Gottes           für die Wissenschaft werden nur
Wohl hat das Wohl aller im Blick.         einen Teil der Antwort wiedergeben.
Doch vielen ist das heute nicht mehr      Forschung ist nicht frei von wirt-
einsichtig. Sie kommen anscheinend        schaftlichen Überlegungen. Auf der
auch ohne Gott und Kirche gut aus.        Suche nach dem Besten werden
Man lebt nicht schlecht ohne sie.         Fehler gemacht. Manche Folgen
Doch der Schein trügt. Der gegen-         lassen sich schon vorher erkennen.
wärtige Wohlstand hat seine Wur-          Ich denke da an die Entwicklung der
zeln, und die liegen nicht im             Atombombe. Die friedliche Nutzung
menschlichen Streben.                     der Kernenergie begleitet das Prob-
Christlicher Glaube prägte in Europa      lem der Endlagerung. Viren bilden
über viele Jahrhunderte die Gesell-       kleinste Atombomben. In dieser
schaft. Bildung wurde allen zugäng-       Hinsicht gibt es keine harmlosen
lich. Nie gekannter Fortschritt           Viren. Sie haben immer eine Wirkung.
entwickelte sich. Dabei blieben Fehler    Wie die Erfahrung aber zeigt, sollte
nicht aus. Aber im Großen und Gan-        man von manchem die Finger lassen,
zen der Welt liegen wir in Europa auf     weil die Folgen unübersehbar sind. In
der Sonnenseite des Lebens. Corona        dieser Hinsicht beinhaltet die Suche,
rüttelt gewaltig daran und fragt          das Forschen, auch den Verzicht.
unser Wohlergehen an. Das Beste der       Verantwortung leitet die Suche,
Stadt, von Land und Leuten, ist in        sodass sie nicht ausufert.
Gefahr. Eine Pandemie ist nun nichts      Wissenschaft braucht das Gespräch
grundsätzlich Neues. Man denke nur        mit Gott, nicht als Bevormundung,
an die Pest im Mittelalter. Für uns ist   sondern als mahnendes Korrektiv. An
das lange her, aber andernorts in der     manchem kann man sich die Finger
Welt grassieren Ebola und anderes.        verbrennen. Mit den Dingen dieser
Menschen sterben zuhauf. Manchmal         Welt will sorgfältig umgegangen
lassen sich Ursache und Wirkung           werden. Hybris zeigt sich, wenn man
erkennen. Die Gefahr lässt sich ein-      meint, alles handhaben zu können.
                                                                        427
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VERKÜNDIGUNG                                                      Gemeindebrief

Das Bild der Stadt symbolisiert die      können. Das liefe aber auf ein Leben
menschliche Gemeinschaft. Einer          ohne Fehler hinaus.
allein ist keine Stadt. Es geht um das   Wer kann das von sich behaupten?
Wohl aller. Dabei werden das Beste       Fehler unterlaufen unvermeidlich,
für einen selbst und das Beste der       wenn die Dinge nicht feststehen.
Stadt nicht deckungsgleich sein. Das     Suchen, Forschen begleiten Fehler
brachte schon der historische Zu-        potentiell. Irrtum ist bei jedem Ver-
sammenhang des Bibelverses nicht         such möglich. So sagt einer, das kann
mit. Denn die Rede war nicht von der     beim besten Willen nicht klappen
Heimatstadt, sondern einer Stadt in      und lässt es. Ein anderes Mal gelingt
der Fremde der babylonischen Ver-        es. Dabei fragt das positive Ergebnis
bannung.                                 nach seinem weiteren Umgang.
Glaube lässt immer an die Mitmen-        Glaube kennt das Suchen und fragt
schen denken. Es wäre Sünde, sie         nach dem Willen Gottes. Denn dieser
außer Acht zu lassen. Denn im ande-      schließt das eigene Beste wie das
ren begegnet man sich nicht selbst,      Beste aller ein.
sondern Gott und dem damit ver-
bundenen Verantwortungshorizont.         Begleite Sie Gott bei Ihrem Suchen
Wer meint, ohne Glauben an Gott          und Finden zu unserer aller Wohl
auszukommen, zeigt sich letztlich
verantwortungslos, weil er meint, das    Ihr Pastor
Ganze seines Lebens verantworten zu

  Wer sich darum bemüht, dass es den
  Menschen um einen herum gutgeht, wer für
  sie Frieden schafft, der schafft auch für
  sich selbst Frieden.
                                                        DETLEF SCHNEIDER
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Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten
            Oktober 2020 – 17. Sonntag nach Trinitatis
11:00 Uhr   Open-Air-Familiengottesdienst zum Erntedankfest –
            mit Einführung der neue Kita-Leiterin Ina Lehnard und
            Brunch auf der Kirchwiese – Posaunenchor (Bürgers)

            Oktober 2020 – 18. Sonntag nach Trinitatis
10:00 Uhr   Gottesdienst mit Taufen (Petz)
            Oktober 2020 – 19. Sonntag nach Trinitatis
10:00 Uhr   Gottesdienst (Struckmeier)
 Ende der Sommerzeit – die Uhren werden um eine Stunde zurückgestellt.
                       Oktober 2020 – 20. Sonntag nach Trinitatis
11:00 Uhr              Gottesdienst (Petz)
            Oktober 2019 – Samstag – Reformationstag
19:30 Uhr   Gottesdienst zum Reformationsfest, gemeinsam mit der Kirchen-
            gemeinde Löhne-Ort und Einführung des neuen Presbyteriums-
            (Struckmeier)

Gottesdienst-Vorankündigung
            November 2020 – 21. Sonntag nach Trinitatis
 9:30 Uhr   Gemeinsamer Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche
            in Löhne-Ort (Außerwinkler)

                                                                      429
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Unsere gottesdienstlichen Gaben im Oktober sind bestimmt für
 4. Oktober        Brot für die Welt
11. Oktober        die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“
18. Oktober        besondere seelsorgliche Dienste
25. Oktober        die Konfirmandenarbeit
31. Oktober        das Gustav-Adolf-Werk der Ev. Kirche von Westfalen

  ERNTEDANK
  Obwohl wir uns jederzeit leicht darüber
  informieren können, wann und wo die
  Lebensmittel produziert werden, wissen
  wir nicht mehr, wie viel Schweiß, Mühe
  und Ausbeutung mit dem Landbau
  verbunden sind.              EDUARD KOPP

Wochensprüche im Oktober 2020
 17. Sonntag           Psalm 145,15
 nach Trinitatis       Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre
 Erntedankfest         Speise zur rechten Zeit.
 18. Sonntag           1. Johannes 4,21
 nach Trinitatis       Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass
                       der auch seinen Bruder liebe.
 19. Sonntag           Jeremia 17,14
 nach Trinitatis       Heile du mich HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist
                       mir geholfen.
 20. Sonntag           Micha 6,8
 nach Trinitatis       Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr
                       von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe
                       üben und demütig sein vor deinem Gott.
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  Aus einem leeren Beutel Geld zählen,
  aus den Wolken Brot backen,
  das ist unseres Herrgotts Kunst allein.
  Dennoch tut er’s täglich.
  Er macht aus nichts alles.
  Martin Luther

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VERKÜNDIGUNG                                                       Gemeindebrief

DIE ZEHN GEBOTE
  10. GEBOT:
  DU SOLLST NICHT BEGEHREN DEINES NÄCHSTEN
  WEIB, KNECHT, MAGD, VIEH NOCH ALLES,
  WAS DEIN NÄCHSTER HAT.
Beim ersten Lesen scheint das zehnte     Gedanken können aber auch eine
Gebot eine Wiederholung des sechsten     Vorstufe sein. „Begierde“ oder
und siebten Gebotes zu sein, dem         „Begehren“ werden definiert als
Verbot des Ehebruchs und des             Antrieb zur Behebung eines subjektiv
Stehlens. Doch das zehnte Gebot stellt   empfundenen Mangels; die Ursache
in Wahrheit eine „Verschärfung“ dar,     des Begehrens ist also Unzufriedenheit,
weil nicht nur die Tat, sondern schon    das Gefühl, zu kurz zu kommen, wobei
der Gedanke daran verboten ist. Muss     es unerheblich ist, ob der Mangel
das sein, mag mancher fragen. Sind die   objektiv wirklich besteht. Oder wie es
Gedanken nicht frei?                     der 1862 verstorbene deutsche Dichter
                                                           Justinus       Kerner
                                                           gesagt hat: „Je mehr
                                                           die Menschen haben,
                                                           desto mehr begehren
                                                           sie.“ Es ist dies das
                                                           Gefühl, auf alles
                                                           einen Anspruch zu
                                                           haben – und wenn
                                                           sich dieses Gefühl
                                                           einmal in jemandem
                                                           festgesetzt hat, dann
                                                           ist der Weg nicht
                                                           mehr     weit,    das
                                                           Begehren auch in die
Foto: Michaela Begsteiger
                                                           Tat      umzusetzen.
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                                                     VERKÜNDIGUNG
Das, was ich begehre, steht mir ja       richten sollen, er setzt die allein
angeblich zu. Deshalb ist es besser,     gültigen Maßstäbe.
schon bei den eigenen Gedanken           Und: Jeder Mensch lebt in Beziehungen
wachsam zu sein, bevor sich falsche      – zu Gott und zu seinen Mitmenschen.
Ansprüche in mir einnisten und sich      Deshalb ist es falsch, nur sich selbst im
festsetzen.                              Blick zu haben, die eigenen Wünsche.
Die grundsätzliche Begründung des        Bei allen Gedanken sind Gott und der
zehnten Gebotes sehe ich jedoch in       Mitmensch mitzudenken.
einem anderen Aspekt, der das letzte     Als drittes sagt mir das zehnte Gebot –
Gebot zur Quintessenz aller Gebote       und letztendlich alle Gebote: Das Glück
macht. Es geht Gott nicht um Verbote,    des Menschen liegt nicht allein in
die der Mensch einhalten oder um         seiner Hand und es liegt ganz
Gebote, die er beachten soll, sondern    bestimmt nicht in der Erfüllung der
um eine grundsätzliche Änderung im       eigenen Wünsche. Das Glück des
Denken. Der Mensch soll sich nicht       Menschen kommt von Gott. Allein bei
selbst zum Maß aller Dinge machen,       ihm finde ich das, was mit einem alten
sondern Gott ist der, nach dem wir uns   Wort als Seligkeit bezeichnet wird.
                                                                    Quelle: IMAGE

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GEMEINDEGRUPPEN                                                    Gemeindebrief

Unsere Frauenkreise
   Programm im Oktober

  Dienstag,    20:00   ‚Tee nach 8‘
                Uhr
                       „Bitte berühren!“ – Warum Körperkontakt so wichtig ist
                       Ein Abend mit Anna-Lena Strakeljahn
 Mittwoch,     17:00   ‚Gespräch am Abend‘
                Uhr
                       „Frauen und Kirchenlieder“
                       Darüber erzählt Elfriede Felgenbauer.
               20:00   ‚Zeit für uns‘
                Uhr
                       Ein Abend mit Steffi in der Weinscheune
  Dienstag,    20:00   ‚Tee nach 8‘
                Uhr
                       „Misch dich ein!“ – Zivilcourage heute
                       Ein Abend mit Irene Esser
 Mittwoch,     17:00   ‚Gespräch am Abend‘
                Uhr
                       „Maria in der Bibel“ mit Pfarrer Stephan Horstkotte

               20:00   ‚Zeit für uns‘
                Uhr
                       „Welche Lieder singen wir heute gern?“
                       Ein Abend mit Klaus Wessel
 Mittwoch,     19:30   ‚Frauen miteinander unterwegs‘
                Uhr
                       „Freiherr von Knigge – Was ist gutes Benehmen“
                       mit Katrin Weber
 Donnerstag,   20:00   ‚Get2gether ‘
                Uhr
                       Griechischer Abend

Der Kreis ‚Frauenhilfe am Donnerstagnachmittag‘ trifft sich nach Absprache.
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                                        GEMEINDEGRUPPEN

          Übungsstunden der Chöre
            im Gemeindehaus Obernbeck

Montag
            15:45 – 16:30 Uhr   Blockflöten - Anfänger
            18:15 – 19:15 Uhr   Blockflötenensemble
            19:15 – 20:00 Uhr   Jugendchor II (14 - 17 Jahre),
            bis 21:00 Uhr       anschließend Kantorei
            20:00 – 21:45 Uhr   Kantorei

Dienstag
            17:00 – 18:30 Uhr   Gitarrenspielkreis

Mittwoch
           15:00 – 15:30 Uhr    Spatzenchor       (4 - 6 Jahre)
           15:30 – 16:15 Uhr    Kinderchor        (7 - 10 Jahre)
           16:15 – 17:00 Uhr    Jugendchor I      (11 - 13 Jahre)
           17:00 – 18:30 Uhr    Gitarrenstarterkreis

Donnerstag
            19:30 – 21:30 Uhr   Posaunenchor (PoCo)

Die Berührung zwischen Gott und der Seele ist Musik.
                                                          Bettina von Arnim

                                                                     435
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GEMEINDEGRUPPEN                                Gemeindebrief

             GMK - Guten-Morgen-Kaffee
          Immer montags von 9:00 bis 11:00 Uhr
                   im Gemeindehaus
            an der Christuskirche Obernbeck
          Themen und Gäste im Oktober 2020

               5. Oktober 2020
               Peter-Michael Voß
               Geschichten aus dem Pfarrhaus
               12. Oktober 2020
               Manfred Lübbing
               Sagen aus Ostwestfalen-Lippe
               19. Oktober 2020
               Dr. Ulrich Gerling
               Ärzte im Ausland
               26. Oktober 2020
               Christian Lümkemann
               Martin Luther

           Wegen der Corona-Virus-Pandemie muss auf das
           gewohnte Frühstücksbuffet verzichtet werden,
           weil dabei eine verantwortungsbewusste
           Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln
           nicht möglich wäre.
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                                           KINDER UND JUGEND
Kleinkindergruppen im Gemeindehaus

MONTAG – MITTWOCH – DONNERSTAG

Kirchenknirpse               Leitung               Kontakt
08:45 – 11:45 Uhr            Andrea Leding
                                                   Tel.: 0151 201 881 72
für Kinder 1 bis 3 Jahren    Heike Feichtinger

Die bisherige Spielgruppe Mutter-Kind unter der Leitung von Frau Sabrina
Wagner, die sich immer dienstagvormittags und freitags im Gemeindehaus
getroffen hat, ist mittlerweile aufgelöst, da die Kinder jetzt alle die Kita
besuchen. Das Angebot existiert daher zurzeit nicht.
Wenn jemand Interesse hat, diese Aufgabe neu zu übernehmen und die
Spielgruppe weiterzuführen, der wende sich bitte an das Gemeindebüro
(Telefon 2204).
Wenn Sie jemanden kennen, der hieran Interesse haben könnte, dann
geben Sie diese Information bitte weiter.

                                                                     437
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KINDER UND JUGEND                                             Gemeindebrief

               Wöchentliche Gruppenstunden
                für Kinder im Alter von 5 – 6 Jahren

Es werden biblische Geschichten kindgerecht in unterschiedlichster Form
erzählt, mit Bodenbildern zum Mitmachen und Anfassen, mit Handpuppen
oder mit Bildern und kleinen Filmen. Neben gemeinsamen Spielen wird es
immer eine kreative Vertiefung der Geschichte geben.
                 Mittwoch:
                 15.30 Uhr – 16.00 Uhr Spatzentreff

               Wöchentliche Gruppenstunden
                        für Grundschulkinder

Wenn du gerne bastelst, mit anderen Kindern spielst, spannende und
lustige Geschichten hörst, dann bist du genau richtig in unseren Kinder-
gruppen, hier ist es nie langweilig. Beim Schätze Suchen, Basteln, Kochen,
beim Quiz oder auf Ausflügen ist immer etwas los.
                 Mittwoch:
                 16.15 Uhr – 17.15 Uhr Kidstreff

 Weitere und aktuelle Infos unter www.ev-jugend-loehne.de
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                                         KINDER UND JUGEND
               Wöchentliche Gruppenstunden
             für Mädchen im Alter von 9 + 10 Jahren
                 Donnerstag:
                 17.00 Uhr – 18.30 Uhr Girlsclub
           Ort wechselnd, wir starten in dem Gemeindehaus
  mit den meisten Anmeldungen, Fahrdienst kann organisiert werden.

              Ein abwechslungsreiches Programm wartet auf Löhner
               Mädchen.
               Angebote im kreativen Bereich, wie Taschen nähen,
               Perlenwerkstatt, Styroporschneiden, Naturkosmetik,
              Schmuck und Lichterketten basteln, gehören genauso zu
           dem bunten Angebot, wie Ausflüge, Spiele, kochen,
            Playstation, Switch oder Verkleidungsaktionen mit
Modenschauen.
Ihr habt Zeit und Platz vieles auszuprobieren, Neues zu
entdecken, andere Mädchen kennen zu lernen.
Einen Billardtisch und einen Kicker gibt’s auch noch,
es wird also bestimmt nicht langweilig werden.
Das Programm werden wir bei unserem 1. Treffen
gemeinsam mit allen besprechen.
Die Teilnahme ist kostenlos, und jedes Mädchen ist herzlich willkommen.
                   Bist du neugierig geworden?
Eine Anmeldung zu ALLEN Gruppen ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Da die Teilnehmerzahlen im Moment begrenzt sind, werde ich Ihnen,
wenn möglich, eine Teilnahmebescheinigung schicken.
Die Anmeldung bitte nur direkt bei:
Anja Heine – Gemeindepädagogin, Tel.: 01722438364

                                                                   439
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KINDER UND JUGEND                                                                       Gemeindebrief

Kinder-Bibel-Woche
20. – 23. Oktober 2020, 9:30 Uhr – 12:00 Uhr
im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Mennighüffen,
Lübbecker Str. 139, 32584 Löhne
                                   für Grundschulkinder
                             Kennst du schon den Schlunz? Der Schlunz ist ein
                             Junge, der sein Gedächtnis verloren hat. Mit Lukas und
                             Nele erlebt er viele spannende Abenteuer.
                             In der KiBiWo siehst du jeden Tag eine andere Ge-
                             schichte vom Schlunz, die auch immer wieder neu mit
                             dem lieben Gott zu tun hat.
Nach einem gemeinsamen Anfang in der Kirche mit Kirchenkino gehen die Kinder
in kleine Gruppen, die nach Alter eingeteilt sind. Hier wird gebastelt, gesungen,
gespielt und gemeinsam gefrühstückt, alles unter Einhaltung der Corona-
Richtlinien.
  Die Anmeldung mit 5 Euro muss bis spätestens 12. Oktober 2020 im Gemein-
                            debüro abgegeben werden.
             Bitte eine Maske, Stifte, Scheren und Kleber mitbringen.
       Da wir die Teilnehmerplätze begrenzen müssen, ist eine Teilnahme
                  erst nach einer Anmeldebestätigung möglich !!!
                Veranstalter: evangelische Kirchengemeinden Mennighüffen und Siemshof
--------------------------------------------------------------------------------------------------
Hiermit melde ich meinen Sohn / meine Tochter
Name: ………………………………………….…………….. Geb. Datum:…………………………....
zur Kinderbibelwoche in den Herbstferien an.
☐ Wir sind damit einverstanden, …
☐ Wir sind nicht damit einverstanden, …
     dass Fotos im Gemeindebrief / in der Tageszeitung veröffentlicht werden.
☐ Ja ☐ Nein – Ich möchte in einer WhatsApp-Gruppe über Aktuelles informiert werden.
Er / Sie möchte zusammen mit: …………………………………….………………… in eine Gruppe.
                                       Name des Freundes oder der Freundin
Unsere Adresse und Telefonnummer …………………………………………………..……………
Mein Kind wird nur zur Gruppe kommen, wenn es frei von Symptomen ist, die auf eine
Corona- Erkrankung hinweisen könnten.
Datum und Unterschrift der Eltern …………………………………………………………………………
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                   KINDER UND JUGEND
          Kinderseite

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KINDER UND JUGEND                                               Gemeindebrief

Heiter und besinnlich
 Kollekten-Roulette
 Ein katholischer Priester, ein evangelischer Pfarrer und ein jüdischer
 Rabbi unterhalten sich über die Verwendung der Kollektengelder.
 Der Priester sagt: „Ich ziehe auf dem Boden um mich einen Kreidekreis
 und werfe das Geld in die Luft. Was in den Kreis fällt, gehört Gott, das
 andere bekomme ich.“
 Darauf erklärt der evangelische Pfarrer: „Ich mache es ähnlich, nur
 umgekehrt: Was im Kreis zu liegen kommt, gehört mir, der Rest ist für
 Gott.“
 Da sagt der Rabbi: „Ich mache das auch so, nur ohne Kreis!“
 Die beiden anderen blicken ihn verständnislos an.
 „Wisst ihr, ich werfe das Geld hoch und rufe laut: Gott, nimm dir, was du
 brauchst, was du wieder runter fallen lässt, gehört mir.“
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                                                 AUS DER GEMEINDE
Das Presbyterium informiert
Presbyteriumssitzung
Das Presbyterium trifft sich am Dienstag, dem 13. Oktober 2020,
wie gewohnt um 18:30 Uhr im Gemeindehaus zu seiner Sitzung.

Aktuelles zur Corona-Krise
Gottesdienste in geschlossenen Räumen
Bei Gottesdiensten in geschlossenen Räumen sind die nachstehend
genannten Hygiene- und Abstandsregelungen zu beachten:

•     Beim Kommen und Gehen muss ein Mund-Nase-Schutz getragen werden.
      Während des Gottesdienstes kann er abgenommen werden.
•     Es stehen in der Kirche maximal 70 Sitzplätze zur Verfügung.
•     Für die Rückverfolgbarkeit im Falle einer evtl. Infektion sind
      - zugewiesene Plätze einzunehmen und
      - Name und Anschrift anzugeben.
•     Besondere liturgische Abläufe, z.B. Abendmahl, sind in der bekannten Form
      nicht möglich.
•     Gemeindegesang ist nicht möglich.
•     Die Beteiligung kleiner Bläser- und
      Chorensembles ist möglich, wenn ein
      Mindestabstand von zwei Metern
      eingehalten wird.
•     Der ‚Stehkaffee‘ am Ende des
      Gottesdienstes wird zurzeit nicht
      angeboten.
Freiluft-Gottesdienste
•     Die Sitzplätze können frei gewählt
      werden.
•     Gemeindegesang ist bei Einhaltung
      eines Mindestabstandes von zwei
      Metern möglich.

                                                                           443
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AUS DER GEMEINDE                                                   Gemeindebrief

Weitere Regelungen zur Corona-Krise
•   Veranstaltungen und Gruppentreffen in
    geschlossenen Räumen sind unter
    Beachtung der Hygieneregeln wieder
    möglich. Der jeweils genutzte Veranstal-
    tungsraum muss so groß sein, dass für alle
    teilnehmenden Personen die Einhaltung
    der geltenden Abstandsregelungen
    gewährleistet werden kann.
•   Die Gruppenleitungen stellen sicher, dass für jede Veranstaltung eine
    Anwesenheitsliste geführt wird, um im Ernstfall die Infektionswege
    nachverfolgen zu können. Bei größeren Gruppen, z.B. beim Guten-Morgen-
    Kaffee, sind die Listen tischweise zu führen.
•   Wegen der erhöhten Infektionsgefahr beim Singen gelten für die Probenarbeit
    der musikalischen Gruppen strengere Anforderungen, insbesondere ein
    größerer Sicherheitsabstand (zwei Meter) und regelmäßige Pausen zwecks
    Durchlüftung des Probenraumes.
•   Das Gemeindebüro ist auch weiterhin für den Publikumsverkehr geschlossen.
    Nutzen Sie bitte Telefon und Internet.
•   Besuche bei Geburtstagen oder Jubiläen werden unter Einhaltung der Corona-
    Schutzregeln durchgeführt.
•   Bei Beerdigungen gibt es eine Trauerfeier für eine kleine Trauergruppe bei
    Einhaltung der Hygienevorschriften und der Mindestabstände.
    Beerdigungskaffeetrinken im Gemeindehaus werden zurzeit nicht angeboten,
    wir verweisen dazu auf die lokale Gastronomie.
•   Konfirmandenunterricht findet seit Juni wieder wie gewohnt statt.
•   Die Pfarrer sind telefonisch oder über Internet zu erreichen.
•   Die Kirche ist täglich geöffnet.

Achtung!
Die in diesem Gemeindebrief abgedruckten Informationen geben den
Stand von Anfang September wieder. Da wir uns nach wie vor in einer
Pandemiesituation befinden, können sich jederzeit kurzfristige
Änderungen ergeben.
445
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                                              AUS DER GEMEINDE
Achten Sie deshalb auf die aktuellen Meldungen in Rundfunk, Fernsehen,
in der Tagespresse und auf der Internetseite unserer Kirchengemeinde
unter www.kirchengemeinde-obernbeck.de.

Folgende Spenden haben wir im August erhalten
Bedürftige in der Gemeinde   20 €
Brot für die Welt            30 € + 8,24 €
Jugendarbeit                 50 €
Kinderkrebsklinik Bethel     25 €
Kita Arche                   20 €

Nachrichten und Termine
BeRICHTIGung
Bei der Veröffentlichung der Konfirmandinnen und Konfirmanden im
September-Gemeindebrief war an dem Sonntagstermin die Konfir-
mandin Nele Clausius irrtümlich nicht mit aufgeführt. Wir bitten
das Versehen zu entschuldigen.                     Die Redaktion
Erntedankfest 2020
Am 4. Oktober 2020 feiern wir wieder das Erntedankfest mit einem
Familiengottesdienst. Wir erlauben uns, noch einmal an die Ernte-
danksammlung zu erinnern, die wegen der Corona-Pandemie nicht
durch die Konfirmandinnen und Konfirmanden in Form der gewohn-
ten Haustürsammlung stattfindet.
Nutzen Sie stattdessen bitte den Überweisungsträger, der im
September-Gemeindebrief eingeheftet war.
Neue Ausstellung in der Galerie an der Christuskirche
Der Briefmarken- und Münzen-Sammler-Verein Löhne und Umge-
bung e.V. zeigt in der Zeit von 31. Oktober bis zum 18. November
2020 unter dem Titel „Ein Blick auf Obernbeck“ Ansichtskarten und
Fotos von unserem Heimatort im Foyer unserer Christuskirche
(siehe auch Seite 449).

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AUS DER GEMEINDE                                            Gemeindebrief

      Friedhofsbegehung für Interessierte
      Am Samstag, dem 17. Oktober 2020, um 15:00 Uhr findet in die-
      sem Jahr die letzte Führung und Besichtigung auf unserem Egge-
      friedhof statt.
      Treffpunkt ist wieder am Springbrunnen.
      Kita-Anmeldungen einmal anders
      Die Anmeldewochen in unseren Kitas ‚Himmelsstürmer‘, ‚Arche‘ und
      ‚Regenbogenhaus‘ für das Kindergartenjahr 2021/2022 sind vom
      2. bis 13. November 2020.
      Bitte per Telefon melden, um einen Termin für die Anmeldung oder
      einen Rundgang durch die Einrichtung zu vereinbaren.
      Zur Entzerrung der beiden Anmeldewochen ist das in diesem Jahr
      auch bereits vor dem Anmeldezeitraum möglich.
      Nähere Infos zu den Kitas finden Sie im Internet.
      Hilfe für Haus und Garten
      Sie suchen jemanden, der Ihnen im Haushalt (putzen, Einkauf) oder
      im Garten hilft? Kein Problem!
      Einige Jugendliche möchten sich gern ein Taschengeld verdienen
      und bieten dafür stundenweise ihre Arbeitskraft an. Bei Interesse
      wenden Sie sich bitte an Pfarrer Rolf Bürgers, Telefon 2275.
      Noch einmal wende ich mich an Sie!
      Sie erinnern sich doch, oder?
      Richtig! Ich bin die Spendenbox für die neue Beleuchtung in unserer
      Christuskirche.
      Meine Aufgabe ist immer noch nicht vollständig erfüllt.
      Deshalb wende ich mich in diesem Monat noch einmal mit der Bitte
      an Sie, mich zu ‚füttern‘.
      Also – wenn wir uns das nächste Mal begegnen:
      gehen Sie nicht achtlos an mir vorüber.
      Töpferkreis
      Der Töpferkreis trifft sich am Mittwoch, dem 7. und 21.10 2020,
      jeweils um 19:00 Uhr im Gemeindehaus. Alle, die mit Ton arbeiten
      möchten, sind ganz herzlich willkommen.
                                       Sonja Gerkensmeier und Ruth Blümel
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 10/2020
                                                AUS DER GEMEINDE
Taufelternabend
Tauftermine und die Termine der Taufgespräche stimmen Sie bitte
unmittelbar mit den Pfarrern ab.
Neue Gemeindebriefe
                                                                       Gemeindebrief
Ab Mittwoch, dem 28. Oktober 2020, 15:00 Uhr können die Rüst-           November
frauen und -männer die neuen Gemeindebriefe im Gemeindehaus               2020
abholen.

                                                        Nicht vergessen!
                                                        Am letzten Wochen-
                                                        ende im Oktober
                                                        endet die diesjährige
                                                        Sommerzeit.
                                                        In der Nacht vom
                                                        24. zum 25. Oktober
                                                        werden die Uhren um
                                                        eine Stunde zurück
                                                        gestellt.

Vorankündigungen
Frauenfrühstück
Vorsorglich weisen wir noch einmal darauf hin, dass das traditionell
im November stattfindende Frauenfrühstück infolge der Corona-
Pandemie leider entfallen muss.
Ökumenischer Martinsumzug
Ob der traditionelle Martinsumzug, den die Kath. Kirchengemeinde
St. Laurentius und die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Obernbeck jedes
Jahr gemeinsam feiern, stattfindet, stand bei Redaktionsschluss
noch nicht fest.
Es wird noch nach einer Lösung gesucht, um das beliebte ökumeni-
sche Fest trotz der coronabedingten Einschränkungen auch in
diesem Jahr in irgendeiner Form durchführen zu können.
                                                                             447
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AUS DER GEMEINDE                                                     Gemeindebrief

Unser Patenkind der Kindernothilfe
Liebe Gemeindemitglieder, wie Sie wissen, unterstützt die Kirchengemeinde
ein Patenkind bei der Kindernothilfe, für das wir auch regelmäßig sammeln.
Heute möchten wir Ihnen unser aktuelles Patenkind einmal vorstellen.
Es ist der 13-jährige Junge Satish, er lebt in Kaithor, Cholapur, Varansi, in
Indien, wo er zurzeit die 7. Klasse einer staatlichen Schule besucht.
Nachstehend drucken wir die deutsche Übersetzung des Berichtes der Kinder-
nothilfe ab, der uns kürzlich erreichte.                           Die Redaktion
„Das Kind lebt im selben Dorf, in dem
seine Schule liegt, aber die Schule ist
1,5 km von seinem Zuhause entfernt.
Er geht täglich mit einigen seiner
Freunde und seinem Bruder zusammen
dort hin. Er liebt das Fach Hindi. Er ist
ein aktiver Junge, der gerne Kricket
spielt und gerne mit seinen Freunden
tanzt. Er bewundert seine Hindi-
Lehrerin, weil sie gut unterrichtet. Er
möchte nach der Schule als Polizist
arbeiten, weil er seinen Vater finanziell
unterstützen möchte, um die Familie
zu versorgen. Der Junge ist geistig und
körperlich gesund. Holi ist sein Lieb-      Farben und Wasser bewerfen. Wäh-
lingsfest. Es ist für ihn das Fest, das     rend der Feier streift der Junge mit
ihm am meisten Spaß macht. Er fängt         seinen Freunden umher, erfreut sich an
am liebsten einen Tag vorher mit dem        den Farben und Süßigkeiten. Manch-
Feiern an, indem er WasserbalIons           mal schlägt ihn seine Mutter, wenn er
vorbereitet, die er auf seine Freunde       seine Aufgaben im Haus nicht erledigt
werfen kann. Das ist das Fest, das er       hat. Sein Vater konsumiert keine
am liebsten feiert. Am Vorabend von         berauschenden Mittel wie Alkohol usw.
Holi wird ein Holika (heiliges Lagerfeu-    Das Kind hat Probleme in Mathematik
er) angezündet, und die Menschen            und Englisch. Das wurde bei der Basis-
beten darum herum. Am nächsten Tag          erhebung ermittelt, die mit dem Lehrer
sind die Straßen gefüllt von in ver-        besprochen werden soll, um ihm mehr
schiedenen Farbtönen gesprenkelten          Unterstützung in den Fächern zu
Menschen, die sich gegenseitig mit          gewähren.“
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                                            AUS DER GEMEINDE
Ein Blick auf Obernbeck
Ausstellung im Foyer der Christuskirche

Vom 31. Oktober bis zum 18. Novem-     beginnend an der Lübbecker Straße bis
ber 2020 zeigt Joachim Geyh vom        zum Ortsende.
Briefmarken- und Münzen-Sammler-       Dargestellt werden dabei die Einzel-
Verein Löhne und Umgebung e.V. sein    handelsgeschäfte, die Gaststätten, das
Exponat „Ein Blick auf Obernbeck“ in   Hochwasser 1946, die Poststellen, die
Form von Ansichtskarten und Fotos im   es in Obernbeck gab und noch gibt,
Foyer der Christuskirche Obernbeck.    und die Feuerwache der Stadt Löhne
Dem Betrachter wird ein Spiegel vor-   auf Obernbecker Gebiet. Ab und zu
gehalten, wie Obernbeck einmal war     schweift der Blick mal etwas von
und wie es heute ist.                  diesen beiden Straßen ab, bleibt aber
Das Exponat zeigt als Einführung die   immer in Obernbeck.
Christuskirche und die Kriegerdenk-    Der Aussteller sucht immer Ansichts-
mäler. Es folgen die typischen Fach-   karten von Obernbeck, die er noch
werkhäuser. Dann gehen wir auf einen   nicht zeigen konnte.
Spaziergang durch die Bahnhofstraße,                             Joachim Geyh

                                                                      449
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AUS DER GEMEINDE                                                    Gemeindebrief

Partnerschaftstreffen
Abordnung des Gemeindekirchenrates (GKR) aus der Partnerge-
meinde Rosenthal-Wilhelmsruh (Berlin) zu Besuch in Obernbeck
Seit über einem Jahr war der Termin für   gramm. In diesem Jahr ging es um den
das Partnerschaftswochenende ge-          Gemeindeaufbau. Andreas Isenburg,
plant, wegen Corona war nicht immer       Pfarrer beim Institut für Gemeindeent-
klar, ob es auch stattfinden kann.        wicklung und missionarische Dienste
Schließlich stand fest, die Berliner      der westfälischen Landeskirche in
werden kommen. Tatsächlich machten        Dortmund, stellte uns neue Ideen vor:
sich am 14. August fünf Mitglieder des    Fresh X, Kurzform von Fresh Expressi-
Gemeindekirchenrates         Rosenthal-   ons of Church – übersetzt „Neue
Wilhelmsruh auf den Weg nach Ost-         Ausdrucksformen von Kirche“
westfalen. Vier von ihnen
starteten in Berlin. Frohge-
mut stiegen sie am Haupt-
bahnhof in den Zug, der sie
nach Hannover bringen
sollte. In Berlin – Spandau
stiegen sie wieder aus –
denn wegen der Sommerhit-
ze funktionierte die Klimaan-
lage nicht, und der Zug fuhr
nicht     weiter.   Trotzdem
kamen sie in Löhne an, mit Verspätung     Bei diesen neuen Ausdrucksformen
und gut „durchgegart“. In Obernbeck       geht es um die Frage, ob Kirche neu
wurden sie im Gemeindehaus vom            Gestalt gewinnen kann für Menschen,
Presbyterium, den Referenten des          die bisher noch keinen Kontakt zu einer
Wochenendes, und einem kleinen            Gemeinde haben. Fresh X steht für
Imbiss erwartet.                          überraschende und neue Formen von
Auch wenn unsere Gäste nach der           Kirche. Die Bewegung ist in England
Strapaze eine Pause verdient hätten,      entstanden, inzwischen gibt es welt-
begann kurz nach ihrer Ankunft schon      weit entsprechende Initiativen. In
die thematische Arbeit. Denn auch in      Deutschland ist unter anderem die
diesem Jahr stand die gemeinsame          „Kirche kunterbunt“ entstanden.
Arbeit an einem Thema auf dem Pro-
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                                                AUS DER GEMEINDE
Herr Isenburg hat seinen
Vortrag aufgrund der
oben       beschriebenen
Verzögerungen         sehr
gekürzt.        Trotzdem
gelang es ihm, uns für
die vorgestellten Ideen
zu begeistern und eine
angeregte Diskussion in
Gang zu setzen. Einige
Sätze gab uns Herr
Isenburg mit auf den Weg:                  Elvira und Hildebrand Haake an dem
• Sprecht neue mögliche Mitarbei-          Wochenende teilnahmen, sie konnten
   ter*innen an, nicht die, die bereits    aus ihrer Sicht einiges beitragen.
   aktiv sind und viel machen.             Im Anschluss ging es zum Mittagessen.
• Fragt die, die ihr einladen wollt,       Auf dem Rückweg legten wir einen
   nach Wünschen, Ideen und mög-           Zwischenstopp in der Friedhofskapelle
   lichen Zeiten und plant nicht am        ein. Die Gäste aus Rosenthal-
   grünen Tisch.                           Wilhelmsruh bestaunten das Ergebnis
• Lasst euch Zeit bei der Umsetzung,       des Umbaus und stellten einige Fragen,
   in England hat es für das erste         da auch bei ihnen einige Bauprojekte
   Projekt drei Jahre gebraucht.           anstehen. Dann ging es mit Fahrge-
• Und als letztes: Habt keine Angst        meinschaften zum Kloster Dalheim, wo
   vorm Scheitern, Fehler sind erlaubt.    wir als Freizeitprogramm die Ausstel-
Am Samstagvormittag setzte Burkhard        lung „Michelangelo – Der andere Blick“
Leich das Thema fort und stellte das       besichtigten. Auf der Fahrt, bei der
Projekt „Musik in Kitas – Markenkern       Kaffeepause und beim anschließenden
Evangelischer Trägerschaft“, das in        Abendessen tauschten wir uns weiter
unserem Kirchenkreis entstanden ist,       aus über die Anregungen aus den
vor. Hier geht es darum, mit Hilfe der     Vorträgen, Allgemeines und über den
Musik die Menschen wieder dort             jeweiligen Umgang mit der Covid-19
abzuholen, wo sie sind, in diesem Fall     Pandemie. Die große Frage, wie wir in
im Kindergarten. Es entstand erneut        diesem Jahr Weihnachten feiern kön-
eine rege Diskussion, wie die Kirchen-     nen, beschäftigt uns alle. So setzten
musiker*innen der Gemeinde mit dem         wir uns spät abends noch einmal im
Kindergarten         zusammenarbeiten      Gemeindehaus zusammen, um dort die
können. Hier war es hilfreich, dass auch   Themen weiter besprechen zu können.
                                                                          451
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Am Sonntag feierten wir auf dem                 Gemeinde in der Großstadt Berlin und
Parkplatz und der Wiese gemeinsam               auf dem Gebiet der ehemaligen DDR in
Gottesdienst, in dem Frau Althausen             einer ganz anderen Situation als wir im
(Pfarrerin in Rosenthal-Wilhelmsruh)            beschaulichen Ostwestfalen, doch viele
die Predigt hielt. Auch hier wurde ein          Themen und Sorgen sind sehr ähnlich.
Unterschied zwischen Berlin und                 Da ist jeweils der Blick aus der anderen
Obernbeck deutlich: während die                 Perspektive sehr hilfreich. So wurde
Berliner zurzeit draußen Gottesdienst           auch gleich überlegt, wann die nächste
feiern, weil in ihren Kirchen wegen der         Begegnung stattfinden kann und wo.
Hygiene-Auflagen nicht alle Besucher            2021 wollen wir Obernbecker*innen
Platz finden, feiern wir draußen, weil          wieder nach Wilhelmsruh-Rosenthal
wir singen möchten, was nur im Freien           fahren. Auch für 2022 gibt es schon
geht.                                           eine Idee.
In der Abschlussrunde wurde wieder              Schließlich verabschiedeten wir die
deutlich, wie wertvoll die Partnerschaft        Gäste mit einem Segensgebet. Wie wir
zwischen den Gemeinden ist. Ging es             später erfuhren, gab es auf der Rück-
anfangs um Unterstützung in schwie-             fahrt nach Berlin keine Probleme, und
riger Zeit, merken wir nun, wie wichtig         alle kamen pünktlich zuhause an.
der Austausch mit anderen Gemeinden                        Text und Fotos: Simone Detering
ist. Rosenthal-Wilhelmsruh lebt als

Das obligatorische Gruppenfoto wurde leider ohne den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand
gemacht. Von den Gemeindeleitungen hätte man sich ein bisschen mehr Vorbildfunktion gewünscht.
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                                                           AUS DEM LAND

                                                                 Foto: picture alliance/dpa

30 Jahre Deutsche Einheit
Die Corona-Pandemie in diesem Jahr hat      sogar, dass die meisten Baustellen in
und zieht immer noch die meiste Auf-        Bezug auf die Deutsche Einheit in den
merksamkeit auf sich. Dennoch sei es        Köpfen der Menschen sind: Unzufrieden-
erlaubt, am 30. Jahrestag der Wiederver-    heit, Neid, Geiz, Pessimismus, Selbstmit-
einigung einen Blick auf dieses Ereignis    leid. Und Vergesslichkeit: Wie es vor der
zu werfen. Denn was in den letzten 30       Einheit gewesen ist, als es noch eine
Jahren geschehen ist, ist doch keine        Mauer gab, Mauertote, Familien sich
Selbstverständlichkeit, sondern immer       nicht oder nur schwer sehen konnte und
noch ein Grund zur Freude und zur           vieles mehr. Wie gut, dass vieles jetzt
Dankbarkeit. In diesem Jahr fällt der Tag   besser ist. Nicht perfekt, aber viel besser.
der Deutschen Einheit auf das gleiche       Die vergangenen Monate haben aber
Wochenende wie der Erntedanktag.            auch gezeigt, dass andere Risse durch
Gelegenheit für die tägliche Ernte wie      unsere Gesellschaft gehen: zwischen Arm
auch für das außergewöhnliche Ge-           und Reich, zwischen den Generationen,
schenk der Einheit zu danken.               leider auch zwischen denen, die nur an
Natürlich weiß ich, dass auf mancher        sich denken und anderen, die auch das
Einheits-Baustelle noch gearbeitet wer-     Gemeinwohl im Auge haben. In den
den muss – Dankbarkeit macht ja nicht       vergangenen Monaten habe ich viele
blind –, doch immer nur das Misslungene     Beispiele von Mitgefühl und Solidarität
oder noch nicht Optimale zu sehen, ist      erlebt, aber auch unfassbare Ignoranz
auch eine Form von Blindheit. Ich glaube    und Dummheit. Leider.
                                                                            Quelle: IMAGE
                                                                                   453
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Es wäre dieses Mal wirklich eine Stille Nacht
Bereits im Sommer haben viele Pfarrer begonnen, den Weihnachtsabend
im Corona-Jahr 2020 zu planen. Gesang und dichtgefüllte Reihen darf es
wohl nicht geben. Für ein ‚Unterwegs-Weihnachten‘ im Freien plädiert
der Mainzer Theologie-Professor Kristian Fechtner.

Christvesper - epd-bild/Jens Schulze

„Wenn es regnet“, sagt Walter          es nämlich regnet, würde es kom-
Becker, „dann haben wir ein riesiges   pliziert werden mit dem Heilig-
Problem.“ Während die ganze            abend-Gottesdienst    auf    dem
Republik noch unter Trockenheit        Dorfplatz.
und Sommerhitze ächzte, dachte         In gut drei Monaten ist Weihnach-
der Pfarrer aus der Südwestpfalz       ten, und selbst in normalen Jahren
bereits an einen scheinbar weit        beginnen Kirchengemeinden meist
entfernten Termin, der ihm dennoch     lange im Voraus mit den Vorberei-
viel Kopfzerbrechen bereitet. Wenn
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                                                    AUS DEM LAND
tungen. Chöre und Bläsergruppen         tesdienst und Gemeinde gesammelt
starten mit den Proben für ihre         und auf kirchejetzt.de Pfarrerinnen
Auftritte, Texte für das Krippenspiel   und Pfarrern sowie anderen Ver-
werden gesichtet. Doch 2020 ist         antwortlichen in den Gemeinden
nichts normal.                          zur Verfügung gestellt.
Wegen der Coronavirus-Pandemie          „Wie wir alle wissen, lassen sich so
müssen sich die Kirchen unter ganz      gut wie keine Aussagen über den
anderen Bedingungen auf die Ad-         weiteren Verlauf der Pandemie und
ventszeit und Heiligabend vorberei-     die damit verbundene Einschrän-
ten – ohne, dass jemand weiß, wie       kungen machen. Die Situation wird
sich die Corona-Krise bis Dezember      lokal verschieden sein und die be-
noch weiterentwickeln wird. Der         hördlichen sowie die damit verbun-
rheinische Präses Manfred Rekowski      denen landeskirchlichen Vorgaben
warnte schon im Juli, Weihnachten       entsprechend unterschiedlich“, sagt
werde 2020 „sicherlich nicht so sein    die Theologische Referentin für
wie in all den Jahren zuvor“.           Gottesdienstberatung,      Pfarrerin
                                        Susanne Mathis-Meuret. „Die Ver-
      Zehn Gottesdienste                antwortlichen in den Gemeinden
        hintereinander?                 werden selber am besten beurteilen
Hilfreiches Material und Tipps aus      können, was von dem Material auf
der Praxis für die Praxis in besonde-   der Ideenplattform kirchejetzt.de
ren Zeiten: Unter diesem Motto          dann jeweils zur aktuellen Situation
betreibt das Zentrum für evangeli-      vor Ort passt oder sich gut adaptie-
sche Gottesdienst- und Predigtkul-      ren lässt.“
tur (ZfGP) in Wittenberg seit           Manche Pfarrerinnen und Pfarrer
Beginn der Corona-Krise im Internet     haben bereits mit Entsetzen ausge-
die Ideenplattform ‚kirchejetzt.de‘.    rechnet, dass sie wohl zehn oder
Das Angebot ist eine Kooperation        mehr      Heiligabend-Gottesdienste
mit den landeskirchlichen Gottes-       nacheinander feiern müssten, wenn
dienstarbeitsstellen und -instituten.   die üblichen Besuchermengen
Auch zu den anstehenden Festen          coronakonform in ihren Kirchen
von Erntedank bis Weihnachten           platziert werden sollen. Die zuletzt
werden wieder gute Ideen für Got-       wieder gestiegenen Neuinfektions-
                                                                      455
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zahlen dämpfen den Optimismus,           „Weihnachten ist ein Fest, das einer
neue Erkenntnisse zur Verbreitung        Rückreise in vertraute Kindheitszei-
der Viren stimmen die Verantwortli-      ten gleichkommt“, erklärt Kristian
chen zusätzlich skeptisch. Wenn          Fechtner, Professor für Praktische
Aerosole tatsächlich so gefährlich       Theologie an der Universität Mainz.
sind, wie Forscher vermuten, brau-       Das Gefühl von Vertrautheit werde
che man über gemeinsames Singen          sich in Stadien aber nur schlecht
nicht weiter nachzudenken, sagt          einstellen, gibt er zu bedenken.
Jens-Peter Iven, Sprecher der rheini-    Was ihm als Lösung für das Fest-
schen Landeskirche: „Und es wäre         Dilemma vorschwebt, nennt er
dieses Mal wirklich eine Stille Nacht,   ‚Unterwegs-Weihnachten‘.
Heilige Nacht.“                          Posaunenchöre könnten durch die
       Waldweihnachten                   Wohngebiete ziehen. Anstelle des
                                         einen zentralen Krippenspiels könn-
Populär sind Überlegungen für
                                         ten mehrere über den Ort verteilte
Freiluft-Gottesdienste. Die hessen-
                                         Stationen aufgebaut werden, an
nassauische Landeskirche empfiehlt
                                         denen die Kirchgänger vorbeikom-
ihren Gemeinden in einem aktuellen
                                         men. Die Kirche selbst könnte auf
Papier, auch Markt- und Sportplätze
                                         die üblichen Großgottesdienste
könnten für Open-Air-Gottesdienste
                                         komplett verzichten, stattdessen
infrage kommen. Eine mögliche
                                         den ganzen Tag über mit den Besu-
Alternative wären auch ‚Waldweih-
                                         chern ‚kleinere liturgische Feiern‘
nachten‘, die mit Forstämtern und
                                         abhalten und sie mit einer kleinen
Pfadfinder-Gruppen       zusammen
                                         Weihnachtsgabe wieder gehen
organisiert werden könnten. Ande-
                                         lassen. Auf jeden Fall sollten Fami-
renorts sind die Verantwortlichen
                                         lien, die zu Hause Weihnachten
sogar schon weiter: Der Kirchen-
                                         feiern, einen Anreiz bekommen, das
kreis Cottbus hat bereits erste
                                         Haus zu verlassen. „Der Gang zur
Vorgespräche über die Anmietung
                                         Krippe wäre für mich ein Leitmotiv“,
des örtlichen Fußballstadions ge-
                                         sagt der Theologe.
führt.
                                                   Von Karsten Packeiser (epd)
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‚Sea-Watch 4‘ auf Rettungseinsatz im Mittelmeer
Auf ihrem ersten Rettungseinsatz rettet die ‚Sea-Watch 4‘ knapp
100 Menschen aus Seenot.
Bei ihrer ersten Mission im Mittelmeer      kleineren Schiff gerettet, das die ‚Sea-
hat die Crew des deutschen Schiffs          Watch 4‘ um Unterstützung gebeten
‚Sea-Watch 4‘ am 23. August 97              hatten. An Bord des von Sea Watch
Menschen aus Seenot gerettet. Wie           und ‚Ärzte ohne Grenzen‘ betriebenen
die Organisation Sea Watch mitteilte,       Schiffes befanden sich damit inzwi-
waren unter den Migranten 28 unbe-          schen 104 aus Seenot gerettete Mig-
gleitete Minderjährige und neun Kinder      ranten.
mit mindestens einem Elternteil an          Das Schiff war am 15. August vom
Bord. Sieben der Kinder waren unter         spanischen Hafen Burriana zu seiner
fünf Jahre alt. Die Menschen waren laut     ersten Mission ausgelaufen. Die ‚Sea
Sea Watch auf einem überfüllten und         Watch 4‘ will in Seenot geratenen
seeuntauglichen Schlauchboot unter-         Migranten helfen. Das Schiff wurde
wegs. Die Rettungsaktion fand den           überwiegend aus kirchlichen Spenden
Angaben zufolge rund 31 Seemeilen           finanziert. Am 21. August erreichte das
vor der libyschen Küste statt.              Rettungsschiff die sogenannte Such-
Von den 60 Erwachsenen auf dem              und Rettungszone vor der libyschen
Schlauchboot waren 13 Frauen. Die           Küste. Die Rettungseinsätze fanden
Geretteten wurden nach ihrer Bergung        nach Angaben der Schiffsbesatzung
von Ärzten untersucht. Die ‚Sea-            jeweils in internationalen Gewässern
Watch 4‘, die auf eine kirchliche Initia-   statt.
tive zurückgeht, setzte danach
nach eigenen Angaben ihre
Patrouille vor der libyschen
Küste fort.
    Rettungseinsätze in
      internationalen
        Gewässern
Bereits am 22. August hatte das
zum Rettungsschiff umgebaute
frühere Forschungsschiff sieben
Menschen an Bord genommen.
                                             Die ‚Sea-Watch 4‘ im Hafen Burriana (Spanien)
Sie wurden zunächst von einem
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    Bootsunglück vor Libyen              derzeit kaum Seenothelfer im Mittel-
Zuvor waren vor der Küste Libyens        meer unterwegs. Eine staatliche Ret-
mindestens 45 Menschen ums Leben         tungsmission gibt es nicht.     epd
gekommen. Es handelt sich
um das schlimmste Unglück
mit Bootsflüchtlingen, das in
diesem Jahr bislang bekannt
wurde.
Ursprünglich wollte die ‚Sea-
Watch 4‘ schon im April zu
ihrem ersten Einsatz aufbre-
chen. Der Start hatte sich
aber wegen der Corona-
Pandemie verzögert. Nach
Angaben von Sea Watch sind
‚Sea-Watch 4‘ übernimmt 150 Menschen von der ‚Louise Michel‘
Der Hilferuf des Seenotrettungsschiffs   Watch 4‘.
‚Louise Michel‘ im Mittelmeer wurde      „Wir haben nun rund 350 Personen an
erhört: Nachdem die italienische Küs-    Bord, die so schnell wie möglich in
tenwache am Abend des 29. August 49      einem sicheren Hafen an Land gelassen
Menschen von dem Rettungsschiff          werden müssen", twitterte Sea-Watch.
übernahm, wechselten später rund 150     UN-Organisationen forderten eine
weitere Gerettete auf die ‚Sea-          sichere Ausschiffung aller auf dem
                                                      Mittelmeer festsitzenden
                                                      Flüchtlinge und Migran-
                                                      ten.      Anrainerstaaten
                                                      müssten ihre Häfen
                                                      öffnen und die Men-
                                                      schen an Land gehen
                                                      lassen, verlangten das
                                                      Flüchtlingshilfswerk der
                                                      Vereinten        Nationen
                                                      (UNHCR) und die Inter-
                                                      nationale Organisation
                                                      für Migration (IOM) in
                                                      Genf.
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                                                        AUS DER WELT
Der humanitäre Imperativ, Leben zu              „Auf See gestrandet“
retten, dürfe nicht bestraft werden,      Hannah Wallace Bowman, Sprecherin
hielten die Hilfswerke fest. Das UNHCR    von ‚Ärzte ohne Grenzen‘ und auf der
und die IOM nannten die ‚Sea-             ‚Sea-Watch 4‘ im Einsatz, sagte dem
Watch 4‘, die ‚Louise Michel‘ sowie den   Evangelischen Pressedienst (epd),
                                                            Besatzung und Über-
                                                            lebende an Bord des
                                                            Schiffes seien völlig
                                                            erschöpft.      ‚Ärzte
                                                            ohne Grenzen‘ und
                                                            Sea-Watch leisteten
                                                            Nothilfe,        wenn
                                                            Staaten dies nicht
                                                            tun. „Jetzt sind wir
                                                            auf See gestrandet.
                                                            Wir werden dafür
                                                            bestraft, dass wir die
                                                            Lücke gefüllt haben,
                                                            welche     die     EU-
Tanker ‚Maersk Etienne‘, auf dem sich     Regierungen an der tödlichsten See-
27 Hilfsbedürftige befänden, darunter     grenze der Welt hinterlassen haben.“
Kinder und eine schwangere Frau. Die
Menschen harrten seit dem 5. August
auf dem Tanker aus,
hieß es. Zum Schutz
vor der Corona-
Pandemie       hatten
Anrainerstaaten des
Mittelmeers        die
ohnehin restriktive
Flüchtlings-      und
Migrationspolitik
weiter     verschärft.
Häfen wurden selbst
für Seenotrettungs-
schiffe gesperrt.

                                                                           459
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AUS DER WELT                                                               Gemeindebrief

Sea-Watch-Sprecher Chris Gordotzki            nahm nach Angaben von Sea-Watch
sagte dem epd, zwei Crew-Mitglieder           schließlich vor allem Frauen und Fami-
der ‚Louise Michel‘ seien auf die ‚Sea-       lien mit Kindern."
Watch 4‘ gewechselt und würden dort               ‚Louise Michel‘ assistierte
aushelfen. Zum Schutz vor Corona                        ‚Sea Watch 4‘
seien die Menschen von der ‚Louise                         Die ‚Louise Michel‘ hatte bei
                                                           den zurückliegenden Ret-
                                                           tungsaktionen der ‚Sea-
                                                           Watch 4‘ assistiert. Das Sea-
                                                           Watch-Schiff wurde vom
                                                           Bündnis     "United4Rescue"
                                                           finanziert, das maßgeblich
                                                           von der Evangelischen Kirche
                                                           in Deutschland (EKD) initiiert
                                                           wurde, und ist seit Mitte
                                                           August auf seiner ersten
                                                           Rettungsmission im Mittel-
Bei unruhiger See werden die Migranten von der ‚Louise     meer unterwegs. Die zivile
Michel' auf die 'Sea-Watch 4' übergesetzt.                  Seenotrettungsorganisation
                                                  Sea-Watch betreibt das Schiff gemein-
Michel‘ auf einem separatem Deck sam mit ‚Ärzte ohne Grenzen‘ im Auf-
untergebracht. Inzwischen verfüge das trag des Bündnisses.
Schiff nicht mehr über ausreichend
Kleidung für die geretteten
Menschen.
Die zehn Besatzungsmitglie-
der der ‚Louise Michel‘ küm-
merten sich nach mehreren
Rettungsaktionen vorüber-
gehend um mehr als 200
Menschen, auch ein Toter
wurde geborgen. Das Schiff
war nach eigenen Angaben
manövrierunfähig und setzte
einen Hilferuf ab, der zu-
nächst verhallte. Die italieni- Freude unter den Migranten an Bord des zivilen Seenotret-
sche Küstenwache über- tungsschiffs ‚Sea-Watch 4‘
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Die ‚Louise Michel‘ wird von dem                   anprangert. „Wie die meisten Leute, die
britischen Street-Art-Künstler Banksy              es in der Kunstwelt geschafft haben,
unterstützt. Er kaufte das frühere                 habe ich eine Yacht gekauft, um auf
Schiff der französischen Marine für die            dem Mittelmeer herumzufahren“, heißt
Seenotrettung im Mittelmeer und                    es im Untertitel. Das Schiff sei in ein
bemalte es. Kapitänin der ‚Louise                  Rettungsboot umgebaut worden, weil
Michel‘ ist Pia Klemp, die auch schon              die EU-Behörden die Notrufe von
für Sea-Watch im Einsatz war.                      ‚Nicht-Europäern‘ vorsätzlich ignorier-
Banksy veröffentlichte auf Instagram               ten.
ein kurzes Video, in dem er die Situati-                                           epd/GB
on der Flüchtlinge auf dem Mittelmeer                       Fotos: epd bild/Thomas Lohnes

Nach aktuellen Meldungen, die uns kurz nach Redaktionsschluss erreichten, erhält
die ‚Sea-Watch 4‘ einen sicheren Hafen in der sizilianischen Stadt Palermo.
Die über 350 Geretteten an Bord sollen dann unverzüglich auf ein Quarantäne-
schiff im Hafen von Palermo umsteigen, auf dem sie zwei Wochen verbringen
müssen.
                                                                      Die Redaktion

Die ‚Louise Michel', im Hintergrund die ‚Sea-Watch 4'
                                                                                   461
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FREUD UND LEID                      Gemeindebrief

Taufen, Trauungen und Ehejubiläen
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Wir wünschen Gottes Segen zum Geburts ag

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Wir nehmen Abschied

                  Meine Zeit steht in Deinen Händen.
                                                                           Psalm 31, 16

                                          †
Als Erwin Tiede am 1. März 1926 in Josefshof, Pommern, geboren wurde, freuten sich
die Eltern über einen weiteren Sohn. Die Zeiten waren aufgrund der wechselnden
Regierungen unsicher. Mit vier Schwestern und zwei Brüdern wuchs er heran. Früh
verstarb die Mutter. Seine beiden Brüder fielen im Zweiten Weltkrieg. Er selbst wurde
mit 17 Jahren eingezogen und kam nach Italien. Dort geriet er in britische Gefangen-
schaft und überlebte so den Krieg. Ihn zog es nicht in die Heimat zurück, er wurde in
Neustrelitz ansässig, wo er Arbeit im Bergbau fand. Er lernte seine Frau Aurelie kennen
und heiratete sie an Heiligabend 1952. Sie brachte eine Tochter und einen Sohn mit in
die Ehe. Später kam ein zweiter Sohn hinzu. Weil die Lebensumstände in der DDR
immer schwieriger wurden, flüchtete er mit seiner Familie im Sommer 1954 in den
Westen. Über Friedland wohnten sie zunächst im Raum Melle, später Bröderhausen
und ab 1980 in Obernbeck. Jeder Umzug glich einem Neuanfang. Einmal brannten sie
sogar ab. Die Kinder wuchsen in dieser Zeit heran und gründeten eigene Familien.
Enkel und Urenkel kamen auf die Welt. Die Eheleute feierten Silberne und – verbun-
den mit einer kirchlichen Trauung – auch Goldene Hochzeit. Zu seinem Unglück
verstarb seine Frau 2004 plötzlich. Er selbst musste sich einer Herzoperation unter-
ziehen, was angesichts seines Alters nicht unproblematisch war. Doch sie war erfolg-
reich, und so kamen 14 weitere Lebensjahre hinzu. Trotz Familie, Enkeln und Urenkeln
machte ihm die Einsamkeit zu schaffen. Es fehlte die Gemeinschaft seiner Generation.
Das Alter wurde zusehends spürbarer. Schweren Herzens musste die Wohnung
Anfang 2018 aufgegeben werden. Er kam ins St. Laurentius-Altenheim nach Gohfeld.
Besuche hielten den Kontakt zu ihm. Schwindende Kraft ließen den Abschied von ihm
immer wahrscheinlicher werden. Unvermeidlich war er nur eine Frage der Zeit. So
schlief er am 24. Juli mit 94 Jahren friedlich ein. Erinnerungen begleiten seinen Ab-
schied. Mehrfach hatte er seine Schwestern besucht. Nudeln waren ihm durch die
Gefangenschaft lange Zeit vergrault gewesen. Das Lesen in der Bibel mit seiner Frau.
Glaube hatte ihn geprägt und im Leben begleitet. Leben hatte den Ausblick ewigen
Lebens, das Wiedersehen mit seiner Frau. Liebe vermisst einen wichtigen Menschen.
In der Trauerfeier wies Psalm 37, 5 auf die Hoffnung des Glaubens: „Befiehl dem Herrn
deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen.“
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