Gemeindebrief In der Verschiedenheit zeigt uns Gott die wahre Schönheit - Luth. Kirchengemeinde Obernbeck
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Ausgabe 8/2018 Gemeindebrief Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Obernbeck August 2018 68. Jahrgang In der Verschiedenheit zeigt uns Gott die wahre Schönheit www.kirchengemeinde-obernbeck.de
368 VERKÜNDIGUNG Gemeindebrief Inhaltsübersicht VERKÜNDIGUNG Andacht .................................................... 368 Andacht Einladung zu den Gottesdiensten ............ 370 Wochensprüche im August 2018 ............. 371 Paare in der Bibel ..................................... 372 Monatsspruch August 2018 ..................... 374 Glaubensgeschichten ............................... 375 GEMEINDEGRUPPEN Pfarrer Thomas Struckmeier Übungsstunden unserer Chöre ................ 376 KINDER UND JUGEND Kindergruppen im Gemeindehaus ........... 377 Liebe Obernbeckerinnen und Das Vaterunser ......................................... 378 Obernbecker, Kinderseite ............................................... 379 Heiter und besinnlich ............................... 380 wenn wir in den Kalender AUS DER GEMEINDE blicken, sind wir alle noch Das Presbyterium informiert .................... 381 Heiden. Wochentage heißen Nachrichten und Termine ........................ 382 Nachruf .................................................... 385 nach den altgermanischen Kirche im Grünen ..................................... 386 Göttern Donar und Frija, und Gottesdienst zum Schulanfang................. 387 die Monatsnamen huldigen Aus China zu uns nach Obernbeck ........... 388 Flohmarkt rund ums Kind ......................... 390 altrömischen Göttern wie Besuch aus Berlin-Wilhelmsruh ............... 391 Janus, Mars, Maia und Juno. Vortrag „Fundamentalismus“................... 394 Der August wiederum kommt Sehhilfen für die Patenkinder................... 396 Evang. Kirchentag im Juni 2019 ................ 398 etwas menschlicher daher. Studienreise nach Israel/Palästina ........... 399 Aber nicht viel. Der erste Taufen, Trauungen und Ehejubiläen ........ 403 römische Kaiser bekam zu FREUD UND LEID Beginn seiner Herrschaft den Geburtstage im August ............................ 404 schönen Titel „Der Erhabene“ Wir nehmen Abschied .............................. 405 verliehen – auf gut Latei- SONSTIGES nisch: Augustus. Infos in Kurzform … mehr gibt’s im ‚Netz‘ 411 Pinnwand ................................................. 412 Mit diesem Namen ging er in Wir sind für Sie da – die Kontaktdaten..... 413 die Geschichtsbücher ein – Impressum ............................................... 414 und auch in die christliche Heilsgeschichte. Am Anfang Titelfoto: Hans-Wilhelm Homburg
369 8/2018 VERKÜNDIGUNG von Weihnachten steht Augustus: der Namensfindung vor nichts „Es begab sich aber zu der Zeit, dass zurück schrecken. ein Gebot von dem Kaiser Augustus Als sich das Leben des Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt dem Ende zuneigte, begann das würde.“ Leben Jesu. Am Ende seines Lebens Ungefähr zu dieser Zeit, also noch erliegt er der Macht Roms – das zu Lebzeiten des Kaisers, wurde der Kreuz ist typisch römische Hinrich- achte Monat des römischen Jahres tungsmethode. Doch seine Bot- in „Augustus“ umbenannt. So heißt schaft lebt noch heute. Zwar ist der Monat noch heute, anderthalb- nach Jesus kein Monat benannt, tausend Jahre nach dem Untergang doch nach ihm zählen wir die Jahre. des römischen Imperiums, über Er ist die Zeitenwende. zweitausend Jahre nach dem Beginn Jesus hat klare Worte zum mensch- der christlichen Zeit. lichen Streben, sich selbst ein Augustus war ein geschickter Denkmal zu setzen: „Wer sich selbst Propagandist seiner selbst. Sein erhöht, der wird erniedrigt; und wer Aufstieg war gewalttätig, skrupellos sich selbst erniedrigt, wird erhöht.“ und blutig, aber am Ende seines Klingt wie ein Wort zur Zeit und ist langen Regiments inszenierte er doch zuerst einmal ein Wort an die sich als Friedensfürst und Heils- Christen, nicht auf andere herabzu- bringer. Der Monat August ist wohl blicken und sich nicht in die Jagd sein erfolgreichster Propaganda- nach dem Platz an der Sonne, nach schachzug. So führen wir heute Macht und nach Anerkennung zu noch den Namen des Kaisers viel- verstricken. Wir wären nicht die fach im Mund, vor allem zur ersten, die sich hoch erhaben fühl- Ferienzeit. Doch wer denkt dabei ten und doch nichts als dumme noch an den Herrscher eines lange Auguste sind. Meine Idee für diesen untergegangenen Reiches? Wer August: Ferien vom Geltungsdrang. kennt sein Leben, seine Tage, seine Erfolge, seine Götter? Selbst der Einen gesegneten August wünscht Vorname „August“ ist gewaltig aus Ihr Pfarrer der Mode gekommen. Der sprichwörtliche „dumme August“ macht sogar Eltern Angst, die bei 369
370 VERKÜNDIGUNG Gemeindebrief Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten August 2018 – 10. Sonntag nach Trinitatis 9:30 Uhr Traditionelles Gemeindefrühstück zur Erinnerung an die Kirchweihe (100 + 4 Jahre) 11:00 Uhr Gottesdienst (Struckmeier) August 2018 – 11. Sonntag nach Trinitatis 11:00 Uhr Gottesdienst mit Taufe (Außerwinkler) August 2018 – 12. Sonntag nach Trinitatis 11:00 Uhr Gottesdienst (Petz) August 2018 – 13. Sonntag nach Trinitatis 11:00 Uhr 20. Open-Air-Gottesdienst mit Taufe, gemeinsam mit der Kirchen- gemeinde Löhne-Ort auf dem Gelände des Rassegeflügelzucht- vereins (RGVZ) Obernbeck – Posaunenchor (Petz) August 2018 – Donnerstag 10:00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst zur Einschulung in die Ev. Grund- schule Obernbeck (Bürgers) Gottesdienst-Vorankündigung September 2018 – 14. Sonntag nach Trinitatis 10:00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Bürgers)
371 8/2018 VERKÜNDIGUNG Unsere gottesdienstlichen Gaben im August sind bestimmt für 5. August die christlich-jüdische Zusammenarbeit und für die evangelische Schülerarbeit in den Ländern des Nahen Ostens 12. August die evangelischen Kindertagesstätten 19. August die Flüchtlingsarbeit 26. August die Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler Schulbeginn unter dem Segen Gottes - Foto: epd Bild Wochensprüche im August 2018 10. Sonntag Psalm 33,12 nach Trinitatis Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat. 11. Sonntag 1. Petrus 5,5 nach Trinitatis Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 12. Sonntag Jesaja 42,3 nach Trinitatis Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. 13. Sonntag Matthäus 25,40 nach Trinitatis Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. 371
372 VERKÜNDIGUNG Gemeindebrief Paare in der Bibel RUTH UND BOAS as Buch Ruth ist wie kein ande- Frauen, Ruth und Orpa. Nachdem D res im Alten Testament konse- die drei Männer gestorben waren – quent aus einem weiblichen Blick- Machlon und Kiljon kinderlos – winkel geschrieben und themati- möchte Noomi wieder in ihre Hei- siert die problematische Lebens- mat zurück. Orpa bleibt in Moab, weise von Frauen und insbesondere doch Ruth möchte ihre Schwieger- von Witwen. Zugleich ist es die mutter nicht alleine lassen und Erzählung von zwei Beziehungen. begleitet sie, obwohl sie als Fremde ie erste Beziehung ist die in Bethlehem abgelehnt werden D zwischen Noomi und ihrer Schwiegertoch- ter Ruth. Noomi war mit ihrem Mann Elimelech und ihren Söh- nen Machlon und Kiljon in einer Hungers- not aus Bethle- hem ins be- nachbarte Moab gezogen. Dort heirateten die Söhne zwei einheimische Julius Schnorr von Carolsfeld, Ruth auf dem Feld des Boas
373 8/2018 VERKÜNDIGUNG kann. Das Buch Ruth erzählt eine Löser sei. Das spielt auf den damali- Geschichte von Treue und Frauen- gen Brauch an, dass ein Mann die freundschaft, die wichtiger er- Witwe eines Verwandten heiraten scheint als die zweite Beziehung musste, der kinderlos gestorben dieser Erzählung zwischen Ruth und war, um ihm so doch noch Nach- Boas. kommenschaft zu erzeugen. Da oas ist ein Verwandter Eli- Boas Ruth liebt, ist er bereit sie B melechs, und Noomi schickt ihre Schwiegertochter auf die Felder auszulösen. Das heißt, er entschä- digt einen anderen Verwandten, der des Boas zum Ährenlesen. Es war ein größeres Recht gehabt hätte, das Recht der Armen, auf den Fel- Ruth zu ehelichen. Die Wünsche der dern das aufzulesen, was die Ernte- Frauen spielen in der patriarchali- arbeiter liegen gelassen hatten. schen Gesellschaft der damaligen Durch ihren Fleiß fällt Ruth Boas Zeit nur eine untergeordnete Rolle. auf, und er unterstützt sie. Noomi Gott segnet diese Beziehung, denn möchte, dass Ruth dauerhaft abge- Ruth und Boas bekommen einen sichert wird und fädelt die Ehe Sohn, Obed, der der Vater Isais und zwischen Ruth und Boas ein, als sie Großvater Davids wird. So werden ihre Schwiegertochter auffordert, Ruth und Boas auch Teile des sich in der Nacht zu Boas zu be- Stammbaums Jesu. geben und ihm zu sagen, dass er ihr Karl-Heinz Lenzner. 9 Und er sprach: Wer bist du? Sie antwortete: Ich bin Ruth, deine Magd. Breite den Saum deines Gewandes über deine Magd, denn du bist der Löser. 10 Er aber sprach: Gesegnet seist du vom HERRN, meine Tochter! Du hast deine Liebe jetzt noch besser erzeigt als vorher, dass du nicht den jungen Männern nachgegangen bist, weder den rei- chen noch den armen. 11 Nun, meine Tochter, fürchte dich nicht. Alles, was du sagst, will ich dir tun; denn das ganze Volk in meiner Stadt weiß, dass du eine tugendsame Frau bist. Ruth - Kapitel 3 - Verse 9 - 11 373
374 VERKÜNDIGUNG Gemeindebrief Monatsspruch August 2018 Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. 1. Johannes 4,16 LEBENSGLÜCK KANN WACHSEN en Glauben wissenschaftlich bewei- demütig ein bisschen Liebe zur Beloh- D sen zu wollen, macht ihn nicht sicherer. Ihn aber in deutlichen Gesten nung in Empfang nehmen zu können. Nein, die Liebe steht bereit, wenn ein zum Ausdruck zu bringen, macht ihn Mensch das Licht der Welt erblickt – sie wirklich und lebendig. Ob es Gott gibt ist sozusagen das „emotionale Grund- oder nicht, darüber streiten Menschen einkommen“ des Lebens. Wenn unsere schon seit Menschengedenken. Ob der Gesellschaft das nur ein wenig beherzigt, Glaube selbstgebastelt ist oder nicht, dann findet jeder seinen Platz darin. darüber sind sich viele auch nicht einig. ann wird aus Mensch und Mensch N ichtsdestotrotz enthält der Glaube der Bibel eine Wahrheit, die greifbar D eine Gemeinschaft, die lebt und Frieden schafft. Und das Gefühl von werden kann: die Liebe. Die Liebe, die Lebensglück kann sich entfalten und besagt, dass der Mensch ein geliebtes wachsen. Es kann sich vermehren, es Geschöpf ist. Dass zu jedem neugebore- kann geteilt und reicher werden. Die nen Menschenkind ein „Ja“ gesprochen Liebe hat Potenzial, die Welt zu retten, ist, ein „Ja, schön, dass es dich gibt“. wenn wir dabei bleiben, dass für Mensch Unabhängig vom sozialen Status, unab- und Mensch gilt: „Du bist bejaht und hängig vom Aussehen, unabhängig von geliebt.“ dereinstigen Fähigkeiten. Das Men- Nyree Heckmann schenkind muss keinen Katalog an Anforderungen abarbeiten, um dann
375 8/2018 VERKÜNDIGUNG Glaubensgeschichten Das alte Paar an der Kasse Sie fallen auf an der Kasse im Super- markt. Ein altes Paar. Er groß, weiße Haare und ein finsteres Gesicht. Sie klein, mit Pelzmantel und stark ge- schminkt. Auch sie schaut grimmig. Sie meinen, die Kassiererin habe einen Fehler gemacht. Das kostet nicht so viel, sagen sie und zeigen auf die Apfelsinen. Dann schauen sie sich um und sagen irgendwohin: Das passiert immer wieder. Die junge Frau an der Kasse bleibt ruhig. Doch, sagt sie, das kostet so viel. Zum Beweis steht sie auf und holt die Ware noch einmal. Ja, sagt der Mann mit dem finsteren Gesicht, Das alte Paar schaut entgeistert. Die aber die wollten wir nicht. Haben sie Frau an der Kasse bedankt sich leise. aber genommen, denke ich. Wir woll- Alter schützt vor nichts. Andere sind ten die Billigen, sagt die grimmige Frau. nie meine Knechte oder Mägde. Es war Die junge Frau an der Kasse bleibt der Fehler des alten Paares. Den dürfen weiter ruhig. Ich hole sie Ihnen, sagt sie sie nicht auf andere schieben und und holt die billige Ware. Ohne Re- meinen, die hätten ihnen gefälligst zu gung, dafür grimmig, bezahlen die dienen. Man darf sich der Menschen beiden Alten und wollen gehen. Rech- nicht bedienen. Und niemand ist klü- nen aber nicht mit dem jungen Mann ger, nur weil er alt ist. Man geht nicht hinter ihnen. Der sagt: Und jetzt sollten grimmig an eine Kasse. Die junge Frau Sie sich bei der jungen Frau bedanken, ist nicht schuld am Leben der Alten. die Ihnen so freundlich geholfen hat. Man darf sein Unglück mit sich nicht Wieso, sagt die alte Frau, das ist doch abwälzen auf andere. Mein Leben ihre Pflicht. Nein, sagt der junge Mann, bleibt meine Verantwortung. Vor Gott Sie beide sollten sich nicht beschwe- und mir. Meckern macht mickrig. ren, wenn es Ihr eigener Fehler war. Danken bringt Glück. Michael Becker 375
376 GEMEINDEGRUPPEN Gemeindebrief Übungsstunden unserer Chöre im Gemeindehaus Obernbeck Montag 15:45 – 16:30 Uhr Blockflöten - Anfänger 18:15 – 19:15 Uhr Blockflötenensemble 19:15 – 20:00 Uhr Jugendchor II (14 - 17 Jahre), bis 21:00 Uhr anschließend Kantorei 20:00 – 21:45 Uhr Kantorei 20. August Erste Übungsstunde nach der Sommerpause Dienstag 17:00 – 18:30 Uhr Gitarrenspielkreis Mittwoch 15:00 – 15:30 Uhr Spatzenchor (4 - 6 Jahre) 15:30 – 16:15 Uhr Kinderchor (7 - 10 Jahre) 16:15 – 17:00 Uhr Jugendchor I (11 - 13 Jahre) 17:00 – 18:30 Uhr Gitarrenstarterkreis Donnerstag 19:30 – 20:00 Uhr Die ‚Jungen Bläser‘ des PoCo 20:00 – 22:00 Uhr Posaunenchor (PoCo) 23. August Erste Übungsstunde nach der Sommerpause
377 8/2018 KINDER UND JUGEND Kindergruppen im Gemeindehaus Montag – Mittwoch – Donnerstag Kirchenknirpse Leitung: Kontakt 08:45 – 11:45 Uhr Andrea Leding für Kinder von 1 bis 3 Jahren Heike Feichtinger Tel.: 0151 201 8817 2 Dienstag Spielgruppe Mutter-Kind Leitung: Kontakt 10:00 – 12:00 Uhr Sabrina Wagner Tel.: 0176 214 651 20 für Kinder bis zu 3 Jahren Isabel Brunstein Tel.: 0160 979 394 52 Freitag Spielgruppe Mutter-Kind Leitung: Kontakt 10:00 – 12:00 Uhr Sabrina Wagner Tel.: 0176 214 651 20 für Kinder bis zu 3 Jahren Isabel Brunstein Tel.: 0160 979 394 52 Während der Sommerferien findet keine Kinderbetreuung statt. 377
378 KINDER UND JUGEND Gemeindebrief DAS VATERUNSER Und führe uns nicht in Versuchung W as ist eine Versuchung? Der Wunsch, etwas zu machen, obwohl ich weiß, dass es falsch ist. Das können A ber führt Gott uns denn in Versuchung, wie es in der Vaterunser-Bitte heißt? Das kann nicht sein. Gott verführt uns ganz verschiedene Sachen sein. Wie zum nicht dazu, etwas Falsches zu machen und Beispiel auf dem Foto. Ein „Berg“ voller so gegen seine Gebote zu verstoßen. Doch „Schokoküsse“. Du weißt, dass du sie nicht weil Gott uns liebt, lässt er uns die Freiheit, essen darfst oder nicht essen sollst. sich auch gegen ihn zu entscheiden. Und Zumindest nicht alle, weil auch andere deshalb lässt er es zu, dass wir in gerne einen essen möchten und weil es Versuchung geraten. Deshalb bitten wir in ungesund wäre, so viele Schokoküsse zu dieser Bitte darum, dass wir unsere Freiheit essen. Und trotzdem möchtest du so gerne nicht zum Bösen missbrauchen und – einen nehmen. Und ahnst, dass du nicht wenn wir doch etwas falsch gemacht aufhören kannst, wenn du einmal haben – die Kraft und die Einsicht von Gott angefangen hast. Das nennt man eine geschenkt bekommen, damit aufzuhören Versuchung. Eine harmlose Versuchung. und es – wenn möglich – wiedergut- Denn es gibt auch schwerwiegendere zumachen. Und bei alldem dürfen wir den Versuchungen. Zum Beispiel, etwas über Vater im Himmel vertrauensvoll bitten, einen Freund oder eine Freundin zu dass er uns dabei hilft. erzählen, obwohl du weißt, dass es gelogen Quelle: IMAGE wäre. Oder etwas zu nehmen, was dir nicht gehört.
379 8/2018 KINDER UND JUGEND Kinderseite 379
380 KINDER UND JUGEND Gemeindebrief Heiter und besinnlich
381 8/2018 AUS DER GEMEINDE Das Presbyterium informiert Presbyteriumssitzung Das Presbyterium macht Sommerpause. Die erste Sitzung nach den Ferien findet am Dienstag, dem 4. September 2018, an gewohn- tem Ort und zur gewohnten Zeit statt. Wildfraß auf dem Friedhof Nachdem die Kirchengemeinde als Friedhofsträger vor anderthalb Jahren die Zäune deutlich erhöht hat und Drähte durch die Hecken gezogen wurden, hatten wir die Hoffnung die Rehe aus der Umge- bung nun ausgesperrt zu haben. Wie sich mit der Zeit zeigte, fanden die Tiere dann doch wieder Wege, um auf den Friedhof zu kommen. Der Grund: Dort gibt es besonders verlockende Kost wie frische Triebe und Knospen sowie Baumrinde. Rehe lieben Rosenknospen und Gemüse, verschmähen auch Erdbeeren und Johannisbeeren nicht. Das kennen viele Obern- becker auch aus dem heimischen Garten, den Pfarrgarten einge- schlossen. Der eine sät, andere ernten! Für den Gärtner, der in seine Gehölze und Stauden viel Mühe und Zeit gesteckt hat, ist das natür- lich ärgerlich. Wie auch immer man versucht, den Wildfraß zu minimieren, es hilft nicht jedes Mittel auf jedem Stück Erde. So gibt es sprunggewaltige Rehe, die auch hohe Zäune überwinden oder sich von lauten Geräu- schen nicht beeindrucken lassen. Im Folgenden haben wir einige Anregungen für Sie zusammenge- stellt, die sich in vielen Fällen als erfolgreich erwiesen haben. Es kann durchaus sein, dass Sie zunächst ausprobieren müssen, auf welche Maßnahme die Tiere lokal reagieren. Um die Rehe vom Friedhof fern zu halten, gibt es mehrere Möglich- keiten: 1. Die richtige Bepflanzung Rehe mögen folgende Pflanzen nicht: Rittersporn, Phlox, Bartblu- men, Sonnenhut, Mädchenauge, Herbstastern, Astilben, Mohn, Malven oder Kornblumen. Das sind mehrjährige Stauden. Pflanzt man sie, ist die Chance hoch, dass Rehe das Grab meiden. 381
382 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief 2. Natürliche Abwehrmittel Als recht wirksam zum Fernhalten von Rehen und Kleintieren hat sich ein Gemisch aus Wasser und Blutmehl erwiesen, das dünn auf die Pflanzen gesprüht wird. Hinter Blutmehl verbirgt sich getrockne- tes Tierblut mit verschiedenen Spurenelementen vermischt, welches als stickstoffreicher, organischer Dünger dient. Für Rehe signalisiert diese Mixtur Gefahr und sie halten Abstand. Die Wirkung soll im Sommer zwei Monate, im Winter bis zu sechs Monate betragen. Friedel Röttger Folgende Spenden haben wir im Juni erhalten Beleuchtung 30,00 € + 20,00 € + 20,00 € Kirchenmusik 1.000,00 € Suchthilfe 50,00 € Kindergarten Arche 25,00 € Kita Regenbogenhaus 20,00 € Kirchenknirpse 20,00 € Galerie 60,00 € Bei Trauungen: von Laer Stiftung Fruchtalarm 69,50 € VITA e.V. Assistenzhunde 70,01 € Gott segne die Geber und die Verwendung der Gaben! Nachrichten und Termine Gemeindliche Dienste während der Sommerferien Das Gemeindehaus ist während der Sommerferien in der Zeit vom 16. Juli bis zum 26. August 2018 grundsätzlich geschlossen. Wir bitten alle ehrenamtlich Mitarbeitenden, die über einen Schlüssel Sommerferien zum Gemeindehaus oder zur Kirche verfügen, diese Schließungszeit zu respektieren. Beerdigungskaffeetrinken finden statt. Sie sind mit der Friedhofs- verwaltung abzustimmen. Das Pfarrbüro ist in der Zeit vom 8. bis zum 24. August 2018 nicht besetzt. Während der Schließungszeiten des Pfarrbüros und der Friedhofs- verwaltung klären Sie Fragen bitte mit dem Kirchmeister, Herrn Röttger, Telefon 5870.
383 8/2018 AUS DER GEMEINDE Ferienzeiten der Kindergärten Unsere beiden Kindergärten ‚Arche‘ und ‚Regenbogenhaus‘ bleiben während der Sommerferien in der Zeit vom 23. Juli bis zum 11. August 2018 geschlossen. Samstagsprobe der Kantorei Die Sängerinnen und Sänger der Kantorei treffen sich am Samstag, dem 25. August 2018, von 10:00 bis 17:00 Uhr zu einer Sonder- probe im Gemeindehaus Obernbeck. Die erste Probe nach der Sommerpause ist bereits am Montag, dem 20. August 2018. Open-Air-Gottesdienst Der traditionelle Freiluftgottesdienst nach den Sommerferien auf dem Gelände des Rassegeflügelzuchtvereins (RGZV) Obernbeck findet in diesem Jahr am Sonntag, dem 26. August 2018, statt (siehe auch Seite 388). Ökumenischer Einschulungsgottesdienst Zur Einschulung der neuen Erstklässler in die Evangelische Grund- schule Obernbeck findet am Donnerstag, dem 30. August 2018, um 10:00 Uhr ein Gottesdienst für die neuen Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern, Großeltern, Nachbarn und Freunde in der Christuskirche statt (siehe auch Seite 389). Flohmarkt rund ums Kind Am Sonntag, dem 9. September 2018 findet im Gemeindehaus wieder ein Flohmarkt rund ums Kind statt. Dort können Kleidung und Schuhe in allen Kindergrößen sowie Spielsachen angeboten bzw. erworben werden. Außerdem wird es wieder ein leckeres Kuchenbuffet geben (siehe auch Seite 392). Vorankündigung Kindermusical Am Sonntag, dem 16. September 2018, um 11:30 Uhr führen der Spatzen- und Kinderchor ihr neues Musical „Ich will das Morgenrot wecken“ in der Christuskirche auf. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit eines gemeinsamen Mittag- essens im Kirchhof bzw. im Gemeindehaus. Nähere Informationen dazu erhalten Sie im September-Gemeindebrief. 383
384 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Israelreise im Frühjahr 2019 In dieser Ausgabe finden Sie noch einmal die ausführliche Beschrei- bung und das aktualisierte Programm der Israelreise, die im Februar 2019 geplant ist (siehe auch Seite 402). Anmeldeschluss ist der 9. November 2018! Begegnungscafé Wegen der Sommerpause findet das Begegnungscafé für Geflüch- tete und Einheimische im August nicht statt. Besuchsdienstkreis ‚Altengeburtstage‘ Der Besuchsdienstkreis ‚Altengeburtstage‘ trifft sich am Dienstag, dem 21. August 2018, um 19:00 Uhr im Gemeindehaus. Gemeindebrief Neue Gemeindebriefe September Ab Mittwoch, dem 22. August 2018, 15:00 Uhr können die Rüst- 2018 frauen die neuen Gemeindebriefe im Gemeindehaus abholen. Taufelternabend Die nächsten Tauftermine sind am Sonntag, dem 12. und 26. August sowie am Sonntag, dem 9. September 2018. Die Ter- mine der Taufelternabende erfahren Sie im Gemeindebüro (Tel. 05732 2204). Trauergruppe Die Trauergruppe trifft sich jeden ersten Montag im Monat um 19:30 Uhr im Giebelzimmer des Gemeindehauses. Sie ist offen für alle, die vom Verlust eines Menschen betroffen sind und Austausch und Unterstützung suchen. Infos bei: Gaby Schiermeier, Telefon 0160 7820272. Töpferkreis Der Töpferkreis macht Sommerpause bis September. Danach sind wieder alle, die mit Ton arbeiten möchten, ganz herzlich willkommen. Sonja Gerkensmeier und Ruth Blümel Hauskreis Klaus und Elke Wessel, Friedrich-Karl-Straße 31, zweimal im Monat, dienstags um 20:00 Uhr.
385 8/2018 AUS DER GEMEINDE Nachruf Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit. Prediger 3,1 f Der Name Hans-Dieter Bringewat ist mit unserem Friedhof so eng verbunden wie sonst kaum einer. Hans Bringewat arbeitete als Gärtner im elterlichen Betrieb in der Steinstraße. Seine Eltern übernahmen Ende der 50er Jahre von Ernst Nettingsmeier die Arbeit auf dem Friedhof in Obernbeck. Hans-Dieter Bringewat baute in den 70er Jahren sein Haus Am Nordhang 9 zusammen mit einer kleinen Gärtnerei und Blumenverkaufsstelle. Neben der gärtnerischen Arbeit auf dem Friedhof galt sein ganzes Interesse seinem Hobby, der Maschinentechnik. Während in den frühen Jahren auf dem Friedhof alles noch per Hand erledigt wurde, schaffte Hans-Dieter Bringewat sich schon bald den ersten Bagger an. Weitere Geräte kamen zur Arbeitserleichterung hinzu, und er hatte Freude an seinem beeindruckenden Gerätepark. Am Ende war Hans-Dieter Bringewat fast 60 Jahre auf unserem Friedhof tätig und hatte immer einen Verbesserungsvorschlag bereit. Uns allen ist Hans-Dieter Bringewat als fröhlicher, bereitwillig gebender Mensch bekannt. Als Gemeindeleitung sind wir ihm über seine Arbeit als Friedhofsgärtner hinaus für seine vielen freiwilligen Einsätze dankbar. Sei es beim Kinderfest in Ulenburg oder am Trimmpark, für die Hilfe beim Einsam- meln der Tannenbäume, für seine Großzügigkeit beim Osterblumenverkauf und für viele weitere Aktionen der Kirchengemeinde. Wir haben ihn als einen freundlichen Menschen mit Ecken und Kanten kennen- gelernt und sehr geschätzt. Seiner Frau und seinen Kindern wünschen wir viel Kraft und Gottes Segen. Möge Hans-Dieter Bringewat jetzt in Gottes Garten ausruhen von all seiner Arbeit und den gesundheitlichen Mühen der letzten Zeit und schauen, was er geglaubt hat. Wir werden ein ehrendes Angedenken bewahren. Rolf Bürgers, Pfarrer und Vorsitzender des Presbyteriums Friedel Röttger, Vorsitzender des Friedhofsausschusses 385
386 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Kirche im Grünen Wir laden herzlich ein zum 20. Freiluft-Gottesdienst am Sonntag, dem 26. August 2018, um 11:00 Uhr Er findet wie in den letzten 19 Jahren auf dem Gelände des Rassegeflügelzuchtvereins (RGZV) Obern- beck ‚An der Autobahn‘ statt. Die musikalische Begleitung übernimmt wieder der Posaunenchor. Und nach dem Gottesdienst wird gegrillt. Wir freuen uns auf eine große Gemeinde mit vielen Erwachsenen und Kindern aus Löhne-Ort und Obernbeck.
387 8/2018 AUS DER GEMEINDE Evangelische Grundschule Obernbeck Gottesdienst zum Schulanfang Alle Schulanfänger mit ihren Eltern, Großeltern, Paten und Freunden sind dazu herzlich eingeladen. Katholische Pfarrgemeinde St. Laurentius Ev.-Luth. Kirchengemeinde Obernbeck 387
388 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Aus dem Süd-Osten Chinas zu uns nach Obernbeck Sie ist in Ningbo nahe des Südchine- sischen Meeres geboren. Die Liebe hat sie nach Ostwestfalen getragen mit all ihren Fähigkeiten als studierte Kunstpädagogin und in China vielfach ausgezeichneter Künstlerin, Xiaoping Xu. Natürlich hat sie sich in unserer Region wieder künstlerisch betätigt. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Porträtmalerei. Sieht man ihre Bilder an, so beschränkt sie sich nicht auf die Abbildung von Gesichtern, sondern lässt auch erkennen, welches Wesen die dargestellten Menschen haben. Besonders beindruckend ist das Ge- sicht einer über 90-jährigen Nachbarin aus China mit einem feingegliederten Die Künstlerin Xiaoping Xu vor ihren Bildern in der Galerie – Foto: Simone Detering Faltengesicht, wovon jeder Zentimeter Haut eine lange Geschichte über den Lebensweg dieser Frau erzählt. Kinderbilder, die ansteckend fröhlich sind, zeigt sie genauso, wie reife Er- wachsene in all ihrer Vielfältigkeit. Stark war daher auch das Interesse, die Künstlerin Xiaoping Xu persönlich in der Galerie im Gemeindehaus in Obernbeck am 25. Mai 2018 trotz des sommerlich warmen Wetters kennen- zulernen. Links: Herr Michael Hellweg aus Enger machte die Ausstellung mit seinen Erläuterungen auch für Laien verständlich. – Foto: Simone Detering
389 8/2018 AUS DER GEMEINDE Herr Michael Hellwig führte nach der ge Augen und schöne Gesichter. Ältere herzlichen Begrüßung durch Margret Menschen dagegen erzählen mit ihren Wefelmeier in das Werk der Künstlerin Gesichtern eine Geschichte“. ein und öffnete die Augen für manche Neben Ölgemälden zeichnet sie auch Details, die dem ungeschulten Betrach- mit einfarbigem Stift. Dabei scheut sie ter vielleicht hätten entgehen können. auch nicht vor dem besonderen Prob- Rolf Wefelmeier wies auf die Mög- lem zurück, dass bei feuchtem Reispa- lichkeit hin, sich selbst ein Porträt der pier, was sie gerne benutzt, jeder Strich eigenen Familie von der Künstlerin sitzen muss, da er nicht mehr korrigiert anfertigen zu lassen, wovon die Familie werden kann. Wefelmeier bereits Gebrauch gemacht In der Ausstellung zeigt sie drei Bilder hatte. dieser Art, die ihre perfekte Kunst auf Der Titel der Ausstellung „Brücken diesem Gebiet herrlich klar zeigen. bauen 3“ gibt das Anliegen von Frau Der Abend in der Galerie endete mit Xiaoping Xu wieder, mit ihrer Kunst einem gemütlichen Beisammensein, bei eine Brücke zu bauen, eine Brücke einem Gläschen Prosecco und Knabbe- zwischen den Kulturen, zwischen den reien. Jeder traf Bekannte und Freunde, unterschiedlichen Lebensaltern aber und so wurde vielfach die Gelegenheit auch zwischen den Menschen genutzt, sich über die Arbeit der Künst- schlechthin. Dies ist die dritte Ausstel- lerin auszutauschen. lung der Künstlerin dieser Art, und sie Die Ausstellung ist noch bis zum sagt dazu: „Kinder haben so unschuldi- 28.09.2018 zu sehen. Jörg Wietfeld Für die musikalische Abrundung des Abends sorgte Kantorin Elvira Haake mit ‚ihrem' Blockflötenensemble. – Foto Jörg Wietfeld 389
390 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Flohmarkt rund ums Kind
391 8/2018 AUS DER GEMEINDE Besuch aus Berlin-Wilhelmsruh Um 17:45 Uhr stand Kirchmeister ligen Baumaßnahmen und die Möglich- Friedel Röttger erwartungsvoll am keiten der Finanzierung wurden ausge- Löhner Bahnhof, um die Wilhelmsruher tauscht, bis irgendwann die Sonne Gesandtschaft in Empfang zu nehmen. unterging und die Gäste dann eine Ein Jahr zuvor hatten sich die Kirchen- spezielle Beleuchtungs-Führung durch vorstände aus Löhne-Obernbeck und den Kirchenraum vom Kirchmeister Berlin-Wilhelmsruh noch in Wittenberg bekamen. zum Lutherjahr getroffen. Die Zeit ist Mit diesem guten Einstieg verabredete schnell vergangen, und so hörte jeder man sich dann auf den nächsten Mor- gespannt zu, wie nach einem hervorra- gen. Da traf man sich gemeinsam mit gend vorbereiteten Grillabend im Foyer den Konfirmanden zu einer Busreise in von beiden Seiten berichtet wurde. das Bibeldorf Rietberg, wo die vereinig- Man erfuhr gegenseitig, wie es sich mit te Reisegruppe eine sehr informative den Schwierigkeiten von Vorgaben aus Führung durch die anschaulichen der Landeskirche verhält. Welche Ideen Exponate und Gebäude aus der Zeit sich im Gottesdienstausschuss in Jesu erhielt. Die vielen Eindrücke wur- Wilhelmsruh entwickelt haben und den dann bei einem kleinen Snack in welche Zielgruppengottesdienste in einer beschaulichen Restauration direkt Obernbeck stattfinden. Auch die jewei- am rauschenden Flusslauf der Ems in 391
392 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Rietberg verarbeitet. Nach etwas Nach dem Vortrag drängte die Zeit: In umständlicher Rückfahrt durch ver- Herford war ein Tisch für das gemein- schiedene Stadtteile Löhnes traf man same Abendessen bestellt. Und der wieder im Gemeindehaus ein, wo ein knappen Zeitplanung unseres Kirch- liebevoll eingedeckter Kaffee- und meisters folgend wartete vor der Tür Kuchentisch auf die Kirchenvorstände auch schon einige Zeit der Stadtführer wartete. Nun hatte man bis zum mit Ehefrau auf uns, als wir endlich das nächsten Programmpunkt genügend Lokal verlassen konnten. So bekamen Zeit, um sich genussvoll über das eine wir noch einige interessante Informati- und andere auszutauschen. onen über Herford. Ein kurzer Regen- Es folgte ein Vortrag zum Thema schauer dämpfte die gute Laune kaum. „Fundamentalismus“, hierzu wird in Im Anschluss ging es zurück nach einem eigenen Artikel berichtet. Löhne. Am Sonntagmorgen stand dann natürlich der Gottesdienst im Zentrum. Der Posaunenchor, die Kantorei sowie Kinder- und Jugendchöre mach- ten diesen Vormittag zum einem musikalischen Erlebnis. Nach dem abwechslungsreichen und lebendigen Gottes- dienst gab es für die Gäste zur Stärkung dann noch ein Süppchen von Pastor Bürgers gekocht, für Gäste und Gastgeber erneut Gele- genheit zum regen Gedanken- austausch. Auch der nächste Termin für den Gegenbesuch der Obernbecker in Berlin wurde festgelegt. Vom 17. bis Trotz der nur kleinen Besetzung überzeugte der Kinder- 19. Mai 2019 fährt das Presby- chor durch seinen mutigen und kräftigen Gesang. terium der Obernbecker Kir-
393 8/2018 AUS DER GEMEINDE chengemeinde nach Berlin. Nach dem Reisesegen und einem Gruppenfoto setzten sich die Berliner ins Auto und wurden winkend verab- schiedet. Cord Niermann und Simone Detering Fotos: Simone Detering Oben: Unter den festlichen Klängen des Posaunen- chores werden die Gottes- dienstbesucher nach Hause geleitet. Rechts: Abschiedsfoto nach einem erlebnisreichen Wochenende 393
394 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Vortrag „Fundamentalismus“ Anlässlich des Treffen des Obernbecker Presbyteriums mit dem Gemeinde- kirchenrat unserer Partnerkirchen- gemeinde Rosenthal-Wilhelmsruh aus Berlin wird auch immer ein Thema bedacht, das beide Kirchengemeinden beschäftigt. So hat man sich dieses Jahr für das Thema „Fundamentalismus“ entschieden und dazu einen Referen- ten eingeladen. Zu diesem Vortrag wurde offen eingeladen, so dass auch einige interessierte Zuhörer kamen, die nicht Mitglied eines Kirchenvorstandes waren. Pfarrer Andreas Hahn vom Amt für Der zweite Teil des Vortrags beschäf- Missionarische Dienste in Dortmund tigte sich mit dem christlichen Funda- berichtete anschaulich und sehr kom- mentalismus. Hier ging es u.a. um seine primiert über das Thema. Entstehung im Amerika und um Ge- Der Vortrag enthielt drei Teile. Zuerst meinden, wie es sie heute auch in setzte sich Hahn mit der Frage ausein- Ostwestfalen gibt. Auffälliges Merkmal ander, was ist Fundamentalismus. ist, dass hier die Irrtumslosigkeit der Dieses klar zu definieren ist nicht Bibel betont wird. Diese steht oft an einfach. Eine anschauliche Folie aus erster Stelle, erst danach geht es um diesem Bereich lautete: Gott. Die Unfehlbarkeit Gottes wird ersetzt durch die Unfehlbarkeit der Bibel. Im dritten Teil ging es um die Frage, wie mit Fundamentalisten umgegangen werden kann. Hier sagte Herr Hahn, Fundamentalis- mus sei eine Pro- vokation, eine Argu- mentation dagegen sei
395 8/2018 AUS DER GEMEINDE unmöglich. Wichtig sei ein gut begrün- Gruppen ist, könne man nachfragen, deter eigener, fester Standpunkt. was es mit dieser Kleidung auf sich hat. Fundamentalistische Texte beziehen Vielleicht ist es ja nur Tradition – und sich auf dogmatische Texte der Bibel, nicht das Zeichen einer fundamentalis- wenig auf Erzählungen der Evangelien. tischen Überzeugung. Aber auch so Auf der Grundlage solcher Erzähltexte, eine Frage zu stellen ist nicht immer also z.B. über Handlungen und Gleich- leicht. nisse Jesu, könnte man vielleicht etwas Am Ende des Vortrags verließen 18 ausrichten. Interessierte mit vielen Informationen, Im Anschluss an den Vortrag gab es aber bestimmt auch nachdenklich den noch Gelegenheit zu Nachfragen. Hier Raum. Wegen der Vielzahl von gleich- wurde deutlich, wie schwierig es ist, zeitig stattfindenden Veranstaltungen Fundamentalisten zu bestimmen. Es sind leider nicht mehr Menschen der wurde auch klar, dass man manchmal Einladung gefolgt – aber für die, die Leute, bei denen man sich nicht sicher gekommen sind, war es ein guter ist, einfach mal ansprechen kann. Z.B., Nachmittag. wenn jemand auffällige Kleidung trägt, Text und Fotos: Simone Detering die typisch für fundamentalistische 395
396 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Sehhilfen für die „Yes we care“-Patenkinder Im letzten Gemeindebrief haben wir Ihnen die beiden Patenkinder unserer Kir- chengemeinde vorgestellt. Eines davon lebt in Pitseng/Lesotho. Von dort erreichte uns kürzlich der folgende Bericht von Irina André-Lang über den Besuch von 14 Yes we care! e.V.-Patenkindern beim Optiker in Maseru. Am 24. April 2018 wurden 14 der Paten- kinder, die in ihren Berichten über Prob- leme mit ihren Augen geklagt hatten, in Begleitung von Mpho Makhalanyane, einer Betreuerin des Paten- schafts-Programm von Yes we care! e.V., in die zwei Fahrtstunden entfernt gelegene Hauptstadt Lesothos, Maseru, ge- hergestellt werden, die anderen acht fahren. Patenkinder werden mit Augentropfen behandelt. Die SchülerInnen dürfen sich sogar die Brillengestelle frei aussuchen, unab- hängig von den Kosten, was natürlich große Freude auslöst! Sie wurden dort von zwei Optikern untersucht und auf ihre Sehfähigkeit getestet. Acht von ihnen benötigen eine Brille, die von der Firma Spec Savers für Yes we care! e.V. kostenlos
397 8/2018 AUS DER GEMEINDE Diese Brillen werden 2018 beginnen hoffentlich noch vor und am 2. August den großen Winter- 2018 zu Ende sein ferien, die am 22. Juni werden, fertig gestellt sein und den betroffenen Patenkindern Hilfe leisten, im Unter- richt und im Alltag besser zurecht zu kommen. Yes we care! e.V. kann der Firma Spec Savers nicht genug danken! Diese Hilfe erspart große Kosten, die mit den Patenschafts-Gebühren allein nicht zu decken wären. Am 12. Juni erreichte dann uns eine weitere Mail von Irina André-Lang mit folgender guten Nachricht: „Acht der Patenkinder, die am 24. April 2018 in Maseru auf ihre Sehfähigkeit getestet worden waren und die eine Brille benötigen, haben diese bereits erhalten! In früheren Jahren hat dies wesentlich länger gedauert, und wir freuen uns, dass sie dadurch bereits mit ihren Seh- hilfen versorgt am Camp teilnehmen und anschließend ihre Ferien verbringen können.“ 397
398 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Evang. Kirchentag im Juni 2019 Liebe Gemeinde! Vom 19.-23.6.2019 ist es soweit! Die westfäli- sche Landeskirche, somit auch unser Kirchen- kreis, sind Gastgeber des 37. Deutschen Evan- gelischen Kirchentages in Dortmund. Unter dem Motto: „Welch ein Vertrauen“ aus dem 2. Könige Buch, Kap.18,19 können wir uns schon mal einstimmen auf fünf Tage, die Zuver- sicht und Ermutigung geben sollen in schwie- riger Zeit. Gruppen aus unserem Kirchenkreis sind einge- laden, sich zu beteiligen und/oder den Kirchen- tag einfach in den Blick zu bekommen und Teilnehmer/innen zu sein. Beim Abend der Begegnung (der unter dem Thema: „Da machse wat mit“ steht), soll es von unserem Kirchenkreis ca. 12 „Buden“ geben, die einen Blick auf unsere Gemeinden und Initiativen in Ostwestfalen werfen. Kulinarisches soll ebenso dabei sein, wie Buden, die etwas von unserer Arbeit zeigen. Also: Das Datum auf jeden Fall schon mal vormerken! Der Kirchentag in Dortmund ist sicher eine Reise wert, und das Amt für Jugendar- beit wird auch wieder eine Fahrt organisieren, an der die jungen Menschen teil- nehmen können. Jede oder jeder Einzelreisende kann sich gern anschließen, auch wenn er oder sie lieber im Privatquartier übernachten möchte, anstatt wie die jungen Leute in einer Gemeinschaftsunterkunft in einer Schule… Nähere Infos dazu kommen noch in späteren Gemeindebriefen. Anja Heine
399 8/2018 AUS DER GEMEINDE Ökumenische Studienreise nach Israel/Palästina 399
400 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief
401 8/2018 AUS DER GEMEINDE 401
402 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief
403 8/2018 FREUD UND LEID Taufen, Trauungen und Ehejubiläen 403
404 FREUD UND LEID Gemeindebrief Wir wünschen Gottes Segen zum Geburts ag
405 8/2018 FREUD UND LEID Wir nehmen Abschied Meine Zeit steht in Deinen Händen. Psalm 31, 16 † Heinz Lücking wurde am 21.04.1936 als zweites Kind von Alwine und Friedrich Lücking in Obernbeck geboren. Seinen Vater starb im Zweiten Weltkrieg, 1944 in Frankreich. So musste seine Mutter ihn und die vier Geschwister in der Weststraße im Ellerbusch alleine aufziehen. Nach der Schule machte er eine Lehre als Dreher bei der Firma Grohmann in Löhne, bei der er bis zu seinem Renteneintritt im Alter von 58 Jahren arbeitete. Beim Brückenfest hatte er Ingrid Backhaus kennengelernt und heiratet sie im November 1960. Die beiden bauten sich 1963 ihr Haus in der Nordbreite und bekamen zwei Kinder. Heinz Lücking arbeitete gerne in seinem Garten, er liebte das Fußballspielen beim SVLO und seine Kanarienvögel, die er als Mitglied des RGZV erfolgreich züchtete. In seinem 82jährigen Leben ist er oft krank gewesen, hat aber alle Krankheiten gut überstanden. Er erfreute sich an den Enkelkindern und am Urenkelkind, das dieses Jahr zur Welt kam. Seit Januar dieses Jahres ging es ihm nicht so gut, und nach einem Herzversagen starb er am 25. Mai im Klinikum Herford. Um ihn trauert seine Frau mit den Kindern und Enkeln sowie seine Schwester mit weiteren Verwandten und Bekannten. „Denn er hat seinen Engel befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. Dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.“ (Psalm 91,11f) † Irmgard Saggel wurde am 30.03.1921 als Kind der Eheleute Wilhelmine und Friedrich Bröhenhorst geboren. Sie war die einzige Tochter unter zwei jüngeren und drei älteren Brüdern. Nach dem Schulabschluss machte sie bei der Firma Elsbach in Herford eine Ausbildung zur Näherin. Diesen Beruf übte sie viele Jahre aus, später bei Firma Aumann und Firma Dreyer, und machte ihn zu ihrem Hobby. 405
406 FREUD UND LEID Gemeindebrief Während des 2. Weltkrieges fielen zwei Brüder jeweils in Italien und Russland. Sie lernte in dieser Zeit den Soldaten Hermann Saggel kennen und lieben. Die beiden heirateten am 18. Oktober 1940. Als ihr Mann 1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, lebten sie weiterhin in ihrem elterlichen Haus In den Ellern. Im Juni 1949 wurde ihre Tochter geboren. So wohnte Frau Saggel mit ihren Eltern und der Familie eines Bruders unter einem Dach. Bald nach dem Tod ihres Vaters wurde ihre Mutter aufgrund eines Schlaganfalls pflegebedürftig. Auch ihr Bruder starb im Juni 1966. Die familiäre Bindung zu ihrem Neffen und ihrer Schwägerin wurde noch stärker. Die Tochter gründete 1973 ihre eigene Familie, und eine Enkeltochter bescherte ihr viel Freude. Bei ihrem Mann wurde eine schwere Krankheit festgestellt, und er starb am 24. Oktober 1990. Irmgard Saggel war inzwischen der Frauenhilfe und dem UHW beigetreten. Die Stunden, die sie mit ihren Bekannten besuchte, brachten ihr neuen Lebensmut, und auch die unternommenen Fahrten bescherten ihr viel Freude. Als im Jahr 2004 die mit im Haus lebende Schwägerin verstarb, blieb sie weiterhin mit ihrem Neffen im elterlichen Haus wohnen. Sie versorgte Haus und Garten, kümmerte sich um den Neffen und erfreute sich ihrer Selbständigkeit. Hinzu kam im Februar 2009 die Geburt des Urenkels, dem sie ihre größte Zuneigung zukommen ließ. Im November 2012 musste sie aufgrund einer Erkrankung im Klinikum Herford operiert werden. Nach Ablauf der Reha- Maßnahme zog sie im Januar 2013 in das Haus ihrer Tochter an der Ellerbuscher Straße. Obwohl sie im Kreis der Familie lebte, merkte sie in den Jahren, dass es um sie einsamer wurde, da Verwandte und Bekannte selbst erkrankten oder verstarben. Trotz ihres hohen Alters war sie geistig rege und freute sie sich über jede Aufgabe, die sie noch verrichten konnte und über manche Ausfahrt. Nach einem Sturz verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand gravierend, so dass sie zur Kurzzeitpflege ins Altenwohnheim Mennighüffen kam, wo sie in den Morgenstunden des 2. Juni verstarb. Um sie trauern ihre Tochter mit der Familie, den Verwandten und allen, die sie gerne hatten. „Nun aber bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei. Aber die Liebe ist die Größte unter ihnen.” (1. Korintherbrief 13,13) †
407 8/2018 FREUD UND LEID Anna Hagemeier, geb. Siemering, kam am 12. Januar 1923 in Klein Lessen bei Sulingen auf die Welt. Die Eltern freuten sich über die Geburt einer Tochter. Mit drei Schwestern und einem Bruder wuchs sie auf einem großen Bauernhof auf. Die Wirren der Weimarer Republik belasteten das Leben der Menschen. Sie kam in die Schule. Nach der Schule arbeitete sie auf dem Hof der Eltern. Über einen gemeinsamen Bekannten lernte sie ihren Mann Günter kennen. 1955 heirateten sie. Mit seinen zwei Söhnen bildeten sie eine Familie, um die sie sich kümmerte. Mann und Frau bauten ein Haus. Über viele Jahre führte sie bei Pfarrer Fliedner in Ostscheid den Haushalt. Die letzten Jahre arbeitete sie in der Näherei Wiemann, bevor sie in Rente ging. Mann und Frau genossen den Ruhestand. Über 40 Jahre waren sie verheiratet, als der Mann 1996 verstarb. Alter verlor an gemeinsamer Zeit und das Leben ohne den Mann bedrängte. Söhne und deren Familien halfen, dem Leben verbunden zu bleiben. So feierte sie ihren 80. und 90. Geburtstag. Das Alter zeigte seine Spuren, aber sie konnte weiter zuhause leben, da ein Sohn mit im Haus wohnte. Dann machte sich eine Erkrankung bemerkbar, und letztes Jahr wurde eine große Operation notwendig. Zur weiteren Genesung kam sie ins Maternus-Seniorenheim. Was als Kurzzeitpflege angedacht war, wandelte sich in Dauerpflege. Alter und Demenz machten die Rückkehr nach Hause unmöglich. So lebte sie sich dort ein. Regelmäßige Besuche führten zu ihr. Alles hatte seinen gewohnten Gang. So überraschte die Nachricht ihres Todes, dass sie nach dem Essen im Aufenthaltsraum eingeschlafen war. Ein neuer Tag hatte begonnen und verlief anders als der vorherige. Erinnerung weicht ihrer lebendigen Gegenwart. Sie fehlt. Manches fällt ein. Die Trauerfeier zu ihrem Abschied orientierte sich an Psalm 139, 5: „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“ † Horst Schäffer wurde am 19. Juni 1934 in Schlawe, Pommern, geboren. Auf einem Bauernhof wuchs er heran. Noch bevor Horst in die Schule kam, begann der Zweite Weltkrieg. Bei Kriegsende im Jahr 1945 wurde seine Familie vertrieben und floh in den Westen. In Halstern fand sie vorläufig eine neue Bleibe. Später zog sie nach Obernbeck. Nach Beendigung der Schule machte Horst Schäffer eine Ausbildung zum technischen Zeichner bei der Weserhütte in Bad Oeynhausen. Mit einer kurzen Unterbrechung arbeitete er über 30 Jahre dort. Der Aufschwung der 50er Jahre versprach beste Lebensaussichten. Er lernte seine Frau Edeltraud kennen und heiratete sie 1964. Ein Sohn kam auf die Welt. In seiner Freizeit 407
408 FREUD UND LEID Gemeindebrief ackerte er gern mit seinem Holder und züchtete Brieftauben. Oft ging es mit diesen auf Reise. Der Sohn wuchs mit den Jahren heran und gründete eine eigene Familie. Zwei Enkelkinder ließen ihn Opa werden. Betriebsbedingt konnte er Anfang 60 in Rente gehen. Nun war mehr Zeit für Familie und Hobby. Die Eheleute konnten ihre Silberne und später auch ihre Goldene Hochzeit feiern. Mit zunehmendem Alter ließ die Kraft der Augen nach und machte das geliebte Autofahren unmöglich. Eine leichte Demenz trat in den letzten Jahren auf und machte das Leben beschwerlicher. Nach einem Krankenhausaufenthalt kam er zur weiteren Genesung in die Seniorenresidenz Klosterbauerschaft. Aber alle Hoff- nung auf eine wesentliche Besserung sah sich getäuscht, als er Anfang Juni mit 83 Jahren überraschend für immer einschlief. Er fehlt, und die Leere ohne ihn lässt sich deutlich spüren. Erinnerungen an Vergangenes werden wach. Die Trauerfeier mit der Hoffnung auf das ewige Leben hielt sich an das Wort Jesu: „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin euch die Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass ihr seid, wo ich bin.“ (Johannes 14,2f) † Helmut Bolle erblickte am 1. Februar 1948 in Mennighüffen das Licht der Welt. Mit Schwester und Bruder wuchs er heran. Nach der Schule machte er eine Ausbildung zum Koch im Kurhaus Bad Salzuflen. Er lernte eine Frau kennen und heiratete sie. Zwei Söhne kamen auf die Welt. Fünf Enkelkinder ließen ihn Opa werden. 2008 heiratete er seine Frau Gerlind. Nun waren es 10 Enkelkinder. Als der Vater früh verstarb, übernahm er die Gaststätte Bolle in der Bahnhofsstr. Ein großer Freundes- und Bekanntenkreis entstand. Einige Zeit arbeitete er in Süddeutschland, bevor es ihn wieder nach Obernbeck zog. Etwas früher konnte er in Rente gehen. Nun war mehr Zeit für seine Frau und die vielfältigen Interessen. Große Freude hatte er an seinen Enkelkindern. Oft war er mit Frau oder allein mit dem Motorrad unterwegs. Der Garten hinter dem Haus war ihm lieb. Das Leben zeigte sich von seiner schönen Seite. Langsam kam das Alter in Sicht. Gesundheitliche Probleme traten auf, die sich letztes Jahr verschlimmerten. Im November musste er deswegen ins Krankenhaus. Die Heilungschancen waren gut. Über Weihnachten und Silvester konnte er nach Hause. Im Januar verschlechterte sich seine Situation. So sehr sich die Ärzte auch bemühten, die Heilungs-
409 8/2018 FREUD UND LEID aussichten schwanden. Die Besuche bekamen mehr und mehr Abschieds- charakter. Zuletzt lag er auf der Palliativstation. Seine Frau und seine Söhne waren bei ihm, als er am 5. Juni in der Medizinischen Hochschule in Hannover verstarb. Sein Leben endete unter bedrängenden Umständen viel zu früh. Das weitere gemeinsame Altwerden blieb aus. Er fehlt nun mehr als zuvor. Liebe vermisst ihn und erinnert sich seiner. Er war ein geselliger Mensch gewesen. Skat- und Kegelrunde, Schützenverein zeigen dies unter anderem. Die Zeit mit ihm war viel zu kurz. Glaube verleiht der Trauer neue Hoffnung. Denn das Leben endet nicht im Nichts. Gott wandelt Leben in ewiges Leben. So heißt es in Offenbarung. 21,5: „Siehe, ich mache alles neu.“ † Erika Heemeier wurde am 25. Januar 1940 in Obernbeck als Tochter der Eheleute Nierste geboren. Ihre Mutter musste sie allein aufziehen, da ihr Vater im Krieg umgekommen war. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung zur Drogistin, arbeitete dann aber bei der Bekleidungsfirma Dreyer. Am 23. Februar 1962 heiratete sie Hans Dieter Heemeier. Sie wohnte mit ihm im elterlichen Haus, das die beiden später umbauten, und gebar drei Söhne. Der älteste Sohn Frank nahm sich 1979 das Leben. Ein einschneidendes Ereignis, das Erika Heemeiers Leben fortan prägte. Im Jahr 1965 gründete sie zusammen mit ihrem Mann eine eigene Firma und baute sie mit auf. Ihre Mutter wurde bettlägerig und von 1972-77 zuhause gepflegt. Bei aller Arbeit in Beruf und Familie nahm Erika Heemeier sich Zeit für ihr Lebensthema. Sie gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Hospiz- kreises in Löhne, machte eine Ausbildung zur Sterbebegleiterin und war mehrere Jahre im Trauercafé tätig. In unserer Gemeinde begleitete sie die Trauergruppe und gehörte zu den Initiatorinnen des jährlichen Gedenkgottesdienstes für verstor- bene Kinder im Jahr 2001. Auch im Gemeindebrief gestaltete sie immer wieder thematische Seiten und Ausgaben. Die freundlichere Gestaltung der Abschieds- räume auf dem Friedhof war ihr ein inneres Anliegen, dass sie mit viel Geschick umsetzte. Über 40 Jahre gehörte sie zum Tennis-Lesekreis. Wir haben sie als einen Menschen kennengelernt, der über eine bemerkenswerte Lebensenergie verfügte, die mit einem hohen Anspruch an sich selbst und an andere verbunden war. Zugleich war sie mit einem weiten Herzen beschenkt. Ihre große Sorge war, dass sie eines Tages wie ihre Mutter erkranken würde, und tatsächlich zeigte sich 2009 bei ihr eine Parkinson-Erkrankung. Da sie den damit verbundenen Leidensweg vor 409
410 FREUD UND LEID Gemeindebrief Augen hatte, focht sie so manchen inneren Kampf durch. Es gelang ihr jedoch, den Blick auf das Gute in ihrem Leben zu richten und bis zuletzt in Würde zu leben und zu sterben. So starb sie am 8. Juni im Klinikum Herford nach einem erfüllten Leben im Alter von 78 Jahren. Um sie trauern ihr Mann, die Söhne mit den Partnerinnen und Enkelkindern sowie weitere Anverwandte, Freunde, Weg- gefährten und alle, die sie gerne hatten. Für ihre Trauerfeier wählte sie einen Vers aus dem 1. Korintherbrief 13,13, der ihr immer wichtiger geworden war und von dem sie sich hat leiten und stärken lassen: „Nun bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die Größte unter ihnen.“ † manchmal manchmal doch ich merke lege ich all meine gefühle es erkaltet alles auf eis interesse will nichts mehr spüren anteilnahme will nicht ausgeliefert sein freude will nicht länger bluten lebenslust ich tue einfach alles als wäre alles in ordnung irgendwann als hätte ich alles im griff bin ich bei aller angst als wäre nichts passiert fast froh eine weile wenn sie wiederkommt gelingt mir das die welle aus schmerz und ich atme auf trauer und erschöpfung weil ich dann wieder fühle mich selbst spüre lebe Beate Schlumberger
411 8/2018 SONSTIGES Infos in Kurzform … mehr gibt’s im ‚Netz‘ Diakonie-Kampagne »Unerhört!«: Wohnungslo- se, Flüchtlinge, Arme Mit ihrer neuen »Unerhört!-Kampagne« wirbt die Diakonie Deutschland jetzt für eine offene Gesellschaft. Sie will zur Plattform für einen Diskurs rund um soziale Teilhabe werden. https://www.diakonie.de/unerhoert-geschichten/ Eine neue App weiß es: Darf man mit Schnee taufen? Der neue »Taufbegleiter« begleitet Eltern und Paten auf dem Weg zur Taufe und liefert die wichtigen Infos und Tipps zum jeweils richtigen Zeitpunkt. Es gibt ihn gleich dreifach: als App, als Website und als Buch. https://www.evangelisch.de/taufbegleiter 19. Juni 2019: Der Countdown läuft In genau 364 Tagen beginnt der Deutsche Evangelische Kirchentag in Dortmund. Die Mitarbeitenden der Ge- schäftsstelle des Kirchentages in Dortmund freuen sich schon jetzt auf den Kirchentag in einem Jahr. https://www.kirchentag.de/service/meldungen/dortmund/juni_2018/365 _tage_bis_zum_kirchentag.html Neuigkeiten zum Kirchentag 2019: Abschlussgottesdienst im Stadion Jetzt steht’s fest: Der Schlussgottesdienst beim Kirchen- tag 2019 in Dortmund wird im größten Fußballstadion Deutschlands stattfinden, dem Signal Iduna Park. https://www.evangelisch-in- westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gottesdienst-im- fussballtempel/ 411
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