Gemeindebrief Ein fröhliches Herz entsteht aus einem Herzen, das vor Liebe brennt - Luth. Kirchengemeinde Obernbeck
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Ausgabe 9/2018 Gemeindebrief Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Obernbeck September 2018 68. Jahrgang Ein fröhliches Herz entsteht aus einem Herzen, das vor Liebe brennt. Mutter Theresa www.kirchengemeinde-obernbeck.de
416 VERKÜNDIGUNG Gemeindebrief Inhaltsübersicht VERKÜNDIGUNG Andacht Andacht............................................................. 416 Einladung zu den Gottesdiensten ..................... 418 Wochensprüche im September 2018 ................ 419 Paare in der Bibel .............................................. 420 Regenbogen-Psalm ........................................... 422 GEMEINDEGRUPPEN Unsere Frauenkreise ......................................... 423 Übungsstunden unserer Chöre ......................... 425 GMK - Guten-Morgen-Kaffee ............................ 426 KINDER UND JUGEND Pfarrer Uwe Petz Kindergruppen im Gemeindehaus .................... 427 Das Vaterunser.................................................. 428 Monatsspruch Spatzentreff und Kidstreff ................................. 429 September 2018 Kinderseite ........................................................ 430 Heiter und besinnlich ........................................ 431 Gott hat alles schön gemacht AUS DER GEMEINDE Das Presbyterium informiert ............................. 432 zu seiner Zeit, auch hat er die Nachrichten und Termine ................................. 433 Ewigkeit in ihr Herz gelegt; Die Theatergruppe informiert ........................... 436 Flohmarkt rund ums Kind.................................. 437 nur dass der Mensch nicht Kindermusical ................................................... 438 Erntedankgottesdienst ...................................... 440 ergründen kann das Werk, Beschwingtes Sommerkonzert .......................... 441 das Gott tut, weder Anfang GMK auf Ausflugsfahrten .................................. 442 Kirchengeburtstagsfrühstück ............................ 445 noch Ende. 3. Obernbecker Buch von Pfr. Scheiding ........... 446 (Prediger 3,11) AUS DER REGION Spaziergänge für Trauernde .............................. 448 Liebe Gemeinde, AUS DEM LAND 100 Jahre Luther-Gesellschaft ........................... 449 liebe Leserinnen und Leser FREUD UND LEID die Sommerferien sind vorbei, Taufen, Trauungen und Ehejubiläen ................. 450 der Urlaub ist „gelaufen.“ Geburtstage im September ............................... 451 Wir nehmen Abschied ....................................... 452 Manche streben schon nach Todesverachtung .............................................. 454 neuen Ufern. Einer blickt SONSTIGES zukünftig auf Weihnachten. Zwei Seiten derselben Medaille ........................ 456 Die Zeit schreitet fort, allem Infos in Kurzform … mehr gibt’s im ‚Netz‘ ......... 458 Pinnwand .......................................................... 460 voran womöglich einer selbst. Wir sind für Sie da – die Kontaktdaten.............. 461 Da kommt ein Sinnspruch, ein Impressum ........................................................ 462 Bibelvers vielleicht gerade recht, um einen Moment Titelfoto: picture alliance/Bildagentur-online/Tom Wang
417 9/2018 VERKÜNDIGUNG innezuhalten. Denn Zeit will nicht gewonnen, so zerronnen“- Haltung einfach verbraucht werden. Leben bestimmte. Überdruss kam auf, weil lässt das nicht zu, weil es sonst es weder nur schlecht noch nur seinen Wert verliert. Leben in Form schön war. Eine Art Zwischen- von Zeit will bedacht werden. Sinn zustand, der jedoch der Sehnsucht will sich trotz aller Vergänglichkeit widersprach. Ergründen und Sehnen erschließen. Wo zeigte sich das hängen eng zusammen. Sehnen der Schöne im Urlaub, wobei wünschte Seele und Ergründen dem Verstand sich einer mehr als den Moment und zuzuschreiben, trennt Zusammen- nahm Ewigkeitskurs? Unweigerlich gehöriges. Denn ein Mensch ist drängt sich der Gedanke auf, warum weder nur Seele noch nur Verstand. kann es nicht immer so sein? Leben Ergründen könnte man als ursäch- birgt eine Sehnsucht in sich. Bildlich liches Sehnen verstehen und Sehnen gesprochen: Es wird sich nach dem als zielorientiertes Denken. Oder unbeschwerten Leben im Paradies einfacher: Woher komme ich? Wohin gesehnt. Die Wirklichkeit dieser Welt gehe ich? Dazu bestehen in dieser kennt paradiesische Momente, aber Welt unterschiedliche Antworten. auch das Gegenteilige. Warum ist es Glaube bedenkt das Leben im Lichte so, wie es ist? Dieses Verhältnis Gottes. Das „Noch“-Schöne des einfach hinzunehmen gleicht einer Lebens hat sein Versprechen von Resignation der eigenen Sehnsucht. Noch-Schönerem. Am Ende soll alles Sehnsucht wäre auch völlig unnötig, schön sein. Leben verliert seine ambi- wenn sich an den Verhältnissen valenten Erfahrungen. Dann „kann es nichts ändert. Das Leben fordert nicht nur einmal schön sein“, sondern geradezu auf, seine Lebenswelt zu dann wird es schön sein. In diesem ergründen. Es will sich entwickeln, im Sinn wünsche ich, eine schöne Ferien- Guten vorankommen. „Gott hat alles und Urlaubszeit gehabt zu haben, die schön gemacht zu seiner Zeit.“ Was Sie sich noch lange vergegenwärtigen bedeutet eigentlich „zu seiner Zeit“? können. Bildet dies eine Anspielung auf das In Dankbarkeit für das Schöne in Paradies? Denn in der Zeit des Predi- dieser Welt und der damit verbunden gers war nicht mehr alles schön. Glaubenshoffnung Leben bereitete Mühe und sah sich Ihr Pastor um seinen Ertrag gebracht. Eine gewisse Sinnlosigkeit, eine „wie 417
418 VERKÜNDIGUNG Gemeindebrief Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten September 2018 – 14. Sonntag nach Trinitatis 10:00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Bürgers) September 2018 – 15. Sonntag nach Trinitatis 10:00 Uhr Gottesdienst mit Taufe (Petz) September 2018 – 16. Sonntag nach Trinitatis 10:00 Uhr Gottesdienst – Blockflötenensemble (Petz), anschließend Musical des Spatzen- und Kinderchores „Ich will das Morgenrot wecken“ (siehe Seite 438) September 2018 – 17. Sonntag nach Trinitatis 10:00 Uhr Gottesdienst (Struckmeier) September 2018 – 18. Sonntag nach Trinitatis 11:00 Uhr Gottesdienst zum Erntedankfest, gestaltet von den Kirchenknirp- sen, den Kitas „Arche“ und „Regenbogenhaus“, den Kinderchören sowie von der Ev. Grundschule Obernbeck (Bürgers) Gottesdienst-Vorankündigung Oktober 2018 – 19. Sonntag nach Trinitatis 10:00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Petz)
419 9/2018 VERKÜNDIGUNG Unsere gottesdienstlichen Gaben im September sind bestimmt für 2. September die Diakonie in Westfalen 9. September die von Cansteinsche Bibelanstalt in Westfalen 16. September die Flüchtlingsarbeit 23. September die Weltmission 30. September die Kirchemusik Wochensprüche im September 2018 14. Sonntag Psalm 103,2 nach Trinitatis Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. 15. Sonntag 1. Petrus 5,7 nach Trinitatis Alle Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. 16. Sonntag 2. Timotheus 1,10 nach Trinitatis Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium. 17. Sonntag 1. Johannes 5,4 nach Trinitatis Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. 18. Sonntag 1. Johannes 4,21 nach Trinitatis Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe. 419
420 VERKÜNDIGUNG Gemeindebrief Paare in der Bibel DAVID UND BATSEBA I m Familien- stammbaum Jesu, wie ihn der Evangelist Mat- thäus überliefert (Matthäus 1,1-17), werden insgesamt nur fünf Paare aufgeführt, Maria und Josef schon mitgezählt. An- sonsten ist diese Genealogie sehr männerlastig. Von Salmon und Rahab, den Eltern Palol Veronese (1558 – 1588), Batseba im Bade des Boas, wird ansonsten nichts berichtet. Boas von Juda und Tamar. Denn die und Ruth sind durch das Buch Ruth beiden sind überhaupt kein Paar, als Ehepaar bekannt, das in Liebe vielmehr ist Juda, der vierte Sohn einander zugetan war und das des Patriarchen Jakob, der Schwie- durch ihr Verhalten auch als vorbild- gervater der Tamar. Sie war mit lich charakterisiert wird. seinen ersten beiden Söhnen Er und ass im Stammbaum Jesu aber Onan verheiratet, die kurz nach der D nicht nur leuchtende Vorbilder versammelt sind, zeigt das Beispiel Eheschließung kinderlos verstarben. Tamar hätte nun den rechtlichen
421 9/2018 VERKÜNDIGUNG Anspruch gehabt, den dritten Sohn ganze Dilemma dieser Beziehung. Judas, Schela, zu heiraten, aber Juda Denn Batseba war mit dem Solda- zögerte die Vermählung hinaus, da ten Urija verheiratet, als David er wegen des schnellen Todes sei- wegen ihrer Schönheit auf sie auf- ner ersten beiden Söhne befürchte- merksam wurde. Der König kannte te, auch der letzte könne ihm jedoch keine Hemmungen, und genommen werden. Um nicht kin- Batseba wurde schwanger. Um derlos zu bleiben, verführte Tamar einen Skandal zu vermeiden, schick- ihren Schwiegervater, ohne dass te David Urija auf ein tödliches Juda bemerkte, dass es sich um Himmelfahrtskommando. seine Schwiegertochter handelte, er Prophet Natan verurteilte im und sie wurde von ihm schwanger. Eine anrüchige Geschichte im D Auftrag Gottes das Verhalten Davids. Sein Kind mit Batseba starb. Stammbaum Jesu. David bereute sein Verhalten, und och wie verhält es sich mit Batseba wurde erneut schwanger D David und Batseba? Auffällig ist, dass Batseba bei Matthäus gar und gebar Salomon, der nach sei- nem Vater David König in Israel nicht mit Namen genannt wird, wurde. sondern als Frau des Urija aufge- führt wird. Das offenbart schon das Und als Urias Frau hörte, dass ihr Mann Uria tot 26 war, hielt sie die Totenklage um ihren Eheherrn. 27 Sobald sie aber ausgetrauert hatte, sandte David hin und ließ sie in sein Haus holen, und sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. Aber dem HERRN missfiel die Tat, die David getan hatte. 2. Samuel - Kapitel 11 - Verse 26-27 421
422 VERKÜNDIGUNG Gemeindebrief Regenbogen-Psalm Der Regenschauer zieht vorüber, schon scheint die Sonne. Am dunklen Himmel sehe ich, Gott, Deinen Regenbogen. Rot ist Dein Herz, das für mich schlägt. Deine Leidenschaft umschließt die ganze Schöpfung. Orange ist die Lebensfreude, die in mir sprudelt. Mein Gott, Du erfüllst mich mit guten Ideen. Gelb ist Deine Klarheit, mit der Du uns erleuchtest. Wir sollen ordnen und nicht verwirren. Grün ist die Hoffnung, die Du in uns pflanzt. Das Leben wächst und gedeiht. Und wir mittendrin. Hellblau ist Deine Wahrheit, die uns weit macht. Sie ist grenzenlos wie Dein Himmel über uns. Blau ist die Treue, die mich trägt. Mein Gott, ich kann loslassen und dem Leben trauen. Violett ist Dein Geist, mit dem Du mich berührst. Ich bete Dich an und spüre Deine Nähe. Deinen Regenbogen, mein Gott, sehe ich am Himmel. Deine Lieblingsfarbe ist bunt. Reinhard Ellsel
423 9/2018 GEMEINDEGRUPPEN Unsere Frauenkreise Programm im September Dienstag, 14:30 ‚Nachmittagskreis der Frauenhilfe – Marie Schmalenb.‘ Uhr Frau Koch aus Minden kommt mit dem Thema „Schürzen“. Mittwoch, 12:30 ‚Frauen miteinander unterwegs‘ Uhr Ausflug nach Bad Driburg, Abfahrt an der Kirche um 12:30 Uhr. Donnerstag, 20:00 ‚Zeit für uns‘ Uhr Ein Abend unter uns mit Urlaubsberichten aus aller Welt. Mittwoch, 15:00 Alle Frauenkreise Uhr Jahresfest der Frauenhilfe im Schützenhof Herford. Thema: Liebe deine Nächste und dich selbst. 17:00 ‚Gespräch am Abend‘ Uhr „Die Hand geht dem Herzen nach. Nur die Hand kann erzeu- gen, was durch die Hand wieder zum Herzen geht.“ Marlies Fabricius erzählt über die Schauspielerin und Puppen- macherin Käthe Kruse. Mittwoch, 15:00 Alle Kreise der Frauenhilfe Uhr Jahresfest in Löhne-Ort. Thema: „Frauen im Stammbaum Jesu“ mit Birgit Reiche. 19:30 ‚Frauen miteinander unterwegs‘ Uhr „Nur keinen Streit vermeiden?!“ Verzeihen und Vergeben – wie schwer ist das für uns? Donnerstag, 20:00 ‚Zeit für uns‘ Uhr Überraschung. 20:00 ‚Get2gether‘ Uhr Mediterraner Abend! – Jeder bringt etwas mit. Dienstag 12:30 Alle Kreise der Frauenhilfe Uhr Ausflug nach Halle zu Kaffee + Kuchen, dann Weiterfahrt zum Kürbishof Ordelheide nach Steinhagen. Rückfahrt: 18:00 Uhr 423
424 GEMEINDEGRUPPEN Gemeindebrief Dienstag 20:00 ‚Tee nach 8‘ Uhr „Rügen entdecken und erleben!“ mit Klaus Lobe. Mittwoch, 17:00 ‚Gespräch am Abend‘ Uhr „Lacht morgen die Sonne oder regnet es?“ – Herr Tausch berichtet über die Wetterstation in Löhne. Donnerstag, 15:30 ‚Frauenhilfe am Donnerstagnachmittag‘ Uhr In Planung: Reisebericht von Uganda. ZUHÖREN STATT VERURTEILEN Die Diakonie Deutschland wirbt mit der Kampagne „Unerhört“ für eine offene Gesellschaft, in der jede Lebensgeschichte gehört wird. Die Kampagne, die von 2018 bis 2020 laufen soll, will wachrütteln und zugleich aufzeigen, dass die Diakonie zuhört, Lösungen bereithält und eintritt für eine offene und vielfältige Gesellschaft. Die Diakonie will diese Diskussion anstoßen und führen, sie will zur Plattform für einen Diskurs rund um soziale Teilhabe werden.
425 9/2018 GEMEINDEGRUPPEN Übungsstunden unserer Chöre im Gemeindehaus Obernbeck Montag 15:45 – 16:30 Uhr Blockflöten - Anfänger 18:15 – 19:15 Uhr Blockflötenensemble 19:15 – 20:00 Uhr Jugendchor II (14 - 17 Jahre), bis 21:00 Uhr anschließend Kantorei 20:00 – 21:45 Uhr Kantorei Dienstag 17:00 – 18:30 Uhr Gitarrenspielkreis Mittwoch 15:00 – 15:30 Uhr Spatzenchor (4 - 6 Jahre) 15:30 – 16:15 Uhr Kinderchor (7 - 10 Jahre) 16:15 – 17:00 Uhr Jugendchor I (11 - 13 Jahre) 17:00 – 18:30 Uhr Gitarrenstarterkreis Donnerstag 19:30 – 20:00 Uhr Die ‚Jungen Bläser‘ des PoCo 20:00 – 22:00 Uhr Posaunenchor (PoCo) 425
426 GEMEINDEGRUPPEN Gemeindebrief GMK - Guten-Morgen-Kaffee Immer montags von 9:00 bis 11:00 Uhr im Gemeindehaus an der Christuskirche Obernbeck Themen und Gäste im September 2018 3. September 2018 Pfarrer Rolf Bürgers Neues aus der Gemeinde. 10. September 2018 Klaus Lobe, Diakonisches Werk Herford Reisebericht über den Bodensee. 17. September 2018 Irina André-Lang Aktuelles von der Hilfsorganisation „Yes-we-care e.V.“. 24. September 2018 Irene Esser, Diakonisches Werk Minden Das Thema stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. 1. Oktober 2018 GMK-Team Ausflug zum Kürbishof Ordelheide in Steinhagen
427 9/2018 KINDER UND JUGEND Kindergruppen im Gemeindehaus Montag – Mittwoch – Donnerstag Kirchenknirpse Leitung: Kontakt 08:45 – 11:45 Uhr Andrea Leding für Kinder von 1 bis 3 Jahren Heike Feichtinger Tel.: 0151 201 8817 2 Dienstag Spielgruppe Mutter-Kind Leitung: Kontakt 10:00 – 12:00 Uhr Sabrina Wagner Tel.: 0176 214 651 20 für Kinder bis zu 3 Jahren Isabel Brunstein Tel.: 0160 979 394 52 Freitag Spielgruppe Mutter-Kind Leitung: Kontakt 10:00 – 12:00 Uhr Sabrina Wagner Tel.: 0176 214 651 20 für Kinder bis zu 3 Jahren Isabel Brunstein Tel.: 0160 979 394 52 Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm. Es hat von lauter Purpur ein Mäntlein um. Sagt, wer mag das Männlein sein, Foto: Petra Bork - pixelio.de das da steht im Wald allein mit dem purpurroten Mäntelein. Das Männlein steht im Walde auf einem Bein und hat auf seinem Haupte schwarz Käpplein klein. Sagt, wer mag das Männlein sein, das da steht im Wald allein mit dem kleinen schwarzen Käppelein? Lösung: Das Männlein dort auf einem Bein mit seinem roten Mäntelein und seinem schwarzen Käppelein Kann nur die Hagebutte sein. 427
428 KINDER UND JUGEND Gemeindebrief DAS VATERUNSER Foto: Michael Begsteiger/A.M. Begsteiger Sondern erlöse uns von dem Bösen Dass Menschen sich gegen- seitig Böses antun, das wisst ihr schon. Ihr seht es vielleicht in den Nachrichten oder lest es in der Zeitung; ihr kennt es aus Märchen und Kinderbüchern, vielleicht habt ihr es auch schon im eigenen Leben erfahren müssen: Dass jemand nicht gut zu gibt wie Böses. Ich weiß aber auch, euch war oder ihr anderen etwas Böses dass ich selbst fähig bin, Böses zu tun. angetan habt. Das Böse gibt es in der Deshalb bitte ich Gott im Vaterunser, Welt, seitdem es Menschen gibt. Die dass er mich von dem Bösen erlöse, Bibel erzählt davon in ihren ersten das heißt, dass er mir die Kraft gibt, Kapiteln. Wie Adam und Eva etwas tun, Böses nicht zu tun. Zum Bösen gehört was Gott ihnen verboten hat und wie aber nicht nur das, was anderen Kain seinen Bruder Abel erschlägt. Ihr schadet oder ihnen wehtut, sondern dürft aber deshalb nicht glauben, dass auch das, was ich an Gutem nicht tue. die Menschen böse sind, denn ihr Wenn ich einem Freund helfen kann erfahrt ja auch, wie viel Gutes und es nicht mache, dann ist auch das Menschen aneinander tun: eure Eltern Böse. Deshalb bitte ich Gott auch und Geschwister, Verwandte und darum, dass ich sehe, wo jemand Freunde. Und ihr selbst ja auch. Jeder meine Hilfe braucht und ich ihm helfe. Mensch kann Gutes und Böses tun. Wenn ich Gott darum bitte, darf ich Das Böse fällt uns aber oft viel eher auf, auch darauf vertrauen, dass er mir hilft, und manche glauben dann, die Welt Gutes zu tun und dass er mir, weil er wäre voll davon. Ich glaube aber, dass mich liebt, das Böse vergibt, das ich es mindestens so viel Gutes in der Welt getan habe. Quelle: IMAGE
429 9/2018 KINDER UND JUGEND Spatzentreff und Kidstreff Nach den Sommerferien starten wir wieder neu mit dem Spatzentreff und dem Kidstreff. Wir treffen uns jede Woche mittwochs im Gemeindehaus, um zusammen zu spielen, zu basteln, Geschichten zu hören und um viele andere tolle Sachen zu machen. Spatzentreff: 15:30 Uhr – 16:00 Uhr für Kinder ab 4 Jahren Kidstreff: 16:10 Uhr – 17:00 Uhr für Kinder ab 6 Jahren Los geht es am Mittwoch, 5. September 2018 Wir freuen uns auf viele kleine Füße, die den Weg in unsere Gruppen finden. Bei Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Anja Heine – Gemeindepädagogin Tel. 05732/72834 oder 01722438364 20. September 2018 Weltkindertag Kinder brauchen Freiräume! 429
430 KINDER UND JUGEND Gemeindebrief Kinderseite
431 9/2018 KINDER UND JUGEND LEBEN Heiter und besinnlich Jeden Tag gehen die Frauen aus dem Dorf hinunter zum Fluss. In großen Ton- krügen holen sie Wasser, denn im Dorf gibt es keine Quelle. Eines Morgens schaut eine der Frauen verträumt einem Schmetterling hinterher. Dabei stol- pert sie, und der Krug wird beschädigt. Einen zweiten hat sie nicht, auch kein Geld für einen neuen, und so umwickelt sie den Krug notdürftig mit ihrem Tuch. Aber das Wasser tropft an den Bruchstellen heraus, und als sie im Dorf ankommt, ist die Hälfte weg. „Ach“, klagt sie, „was für ein Unglück, warum war ich bloß so unvorsichtig? Alle anderen bringen mehr Wasser nach Hause! Meine Mutter hat Recht, ich bin wirklich zu Peters Mutter erkun- nichts nütze!“ digt sich in der Schule. Eines Morgens aber, als die Frauen wieder zum „Warum haben Sie Fluss gehen, ist der schmale Pfad gesäumt von denn meinem Sohn eine grünen Gräsern und vielen kleinen Blumen, rot, Sechs gegeben?“ – gelb und weiß leuchten sie. „Weil es bei den „Das waren deine Wassertropfen“, lachen die Frauen, „sie haben den staubigen Weg zum Schulnoten leider Blühen gebracht.“ Der andere Advent keine Sieben gibt!“ 431
432 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Das Presbyterium informiert Presbyteriumssitzung Das Presbyterium trifft sich am Dienstag, dem 4. September 2018, an gewohntem Ort und zur gewohnten Zeit zu seiner ersten Sitzung nach den Sommerferien. Folgende Spenden haben wir im Juli erhalten Kirchenknirpse 500 € Kita Arche 48,22 € + 50,50€ + 25 € +20 € + 20 € Kita Regenbogenhaus 30 € + 95,81 € + 182,49 € + 83,65 € + 77,90 € Konfirmandenarbeit 20 € + 100 € + 20 € Hospiz Bethel 20 € + 20 € Beleuchtung 20 € + 20 € + 100 € + 50 € + 50 € Kindernothilfe 10 € Flüchtlingsarbeit 10 € Paulinchen e.V. 202,82 € Wir sind für Sie da! Am Samstag, dem 15. September 2018, laden wir alle Interes- sierten um 15:00 Uhr zu einer Führung auf unserem Eggefriedhof ein. Wir möchten Ihnen u.a. die unterschiedlichen Bestattungsarten vorstellen. Nutzen Sie das Angebot für alle möglichen und „unmög- lichen“ Fragen, die Sie zu einem Trauerfall haben. Neben einem Vertreter der Kirchengemeinde wird auch ein Bestatter zugegen sein und Ihre Fragen beantworten. Kommen Sie, sprechen Sie uns an! Wir erwarten Sie bei einer Tasse Kaffee oder Tee inklusive eines Gebäckstückes. Informationsabend zu Spenden Was passiert eigentlich mit meinen Spenden? Eine Frage, die so mancher auf der Zunge hat, aber doch nur wenige offen aussprechen. Um sie auf dem Laufenden zu halten, möchten wir als Gemeindeleitung zu einem Informationsabend einladen. Dort wird Irina André-Lang eine Antwort geben und über die Verwendung Ihrer Spendengelder und die aktuelle Situation in Lesotho berichten. Die in Südafrika lebende Kinderärztin leitet unser Spendenprojekt in Lesotho im Auftrag des Vereins „Yes we care e.V.“.
433 9/2018 AUS DER GEMEINDE Alle interessierten Gemeindeglieder sind herzlich eingeladen zu diesem Informationsabend über das Spendenprojekt in Pitseng/Lesotho am Dienstag, dem 18. September, um 19:30 Uhr im großen Saal des Gemeindehauses. Nachrichten und Termine Samstagsprobe der Kantorei Die Sängerinnen und Sänger der Kantorei treffen sich am Samstag, dem 8. September 2018, von 10:00 bis 14:00 Uhr zu einer Sonder- probe im Gemeindehaus Obernbeck. Flohmarkt rund ums Kind Am Sonntag, dem 9. September 2018 findet im Gemeindehaus wieder ein Flohmarkt rund ums Kind statt. Dort können Kleidung und Schuhe in allen Kindergrößen sowie Spielsachen angeboten bzw. erworben werden. Außerdem wird es wieder ein leckeres Kuchenbuffet geben (siehe auch Seite 437). Kindermusical des Spatzen- und Kinderchores Am Sonntag, dem 16. September 2018, um 11:30 Uhr führen der Spatzen- und Kinderchor ihr neues Musical „Ich will das Morgenrot wecken“ in der Christuskirche auf. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit eines gemeinsamen Mittag- essens im Kirchhof bzw. im Gemeindehaus (siehe auch Seite 438). Begegnungscafé Zum 31. Mal findet am Sonntag, dem 16. September 2018, in unserem Gemeindehaus von 15:00 bis 17:00 Uhr das Begeg- nungscafé für Geflüchtete und Einheimische statt. Erntedanksammlung der Konfis Die diesjährige Erntedanksammlung der Konfirmandinnen und Konfirmanden findet in diesem Jahr vom 25. bis 29. September statt (siehe Einhefter im Mittelteil dieses Gemeindebriefes) 433
434 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Vorankündigung: Neue Ausstellung in der Galerie Ab Oktober gibt es in der Galerie an der Christuskirche wieder eine neue Ausstellung zu sehen. Sie trägt den Titel „Wulf Reinshagen 1968 – 2018 – Eine Werkschau aus 50 Jahren“. Zur Eröffnung am Freitag, 12. Oktober 2018, lädt das Galerieteam alle Interessierten schon jetzt herzlich ein. Vorankündigung: Literaturgottesdienst im Oktober Am Sonntag, dem 28. Oktober 2018, um 18:00 Uhr findet in der Christuskirche Obernbeck wieder ein Literaturgottesdienst statt, diesmal unter dem Titel ‚Sterntaler‘. Weitere Informationen dazu erhalten Sie im nächsten Gemeindebrief. Kalenderbestellungen für 2019 Nach wie vor haben Abreißkalender mit täglichen kurzen Andachten eine treue Anhängerschaft in unserer Gemeinde. Viele lesen das Kalenderblättchen morgens am Frühstückstisch oder abends vor dem Einschlafen. Die Kalender gibt es in verschiedenen Ausführungen, für jeden ist etwas dabei. Die Rüstfrauen und -männer werden im nächsten Mo- nat wieder in die Häuser kommen und Bestellungen aufnehmen. Wir möchten allen Familien Mut machen, einen Kalender zu bestel- len, damit das Wort Gottes in unseren Häusern seinen Platz behält und gepflegt wird. Auch der beliebte Kalender ‚DER ANDERE ADVENT‘ ist wieder erhältlich. Dieser besondere Adventskalender im DIN A4-Querformat enthält jedes Jahr eine sorgfältig ausgewählte Mischung aus Geschichten, Gedichten und Bildern und lädt ein, täglich einige Minuten inne zu halten. Der Kalender begleitet seine Leser vom Vorabend des 1. Adventssonntags 2018 bis zum Epiphaniasfest am 6. Januar 2019. Aufgrund verschiedener Nachfragen bieten wir in diesem Jahr auch den Kalender ‚DER ANDERE ADVENT FÜR KINDER‘ an. Er enthält nicht nur schlichte Lesetexte, sondern Experimente, Rätsel, Bastelideen, Comics und Spiele für Leser und Leserinnen zwischen 7 und 11 Jahren.
435 9/2018 AUS DER GEMEINDE Besuchsdienstkreis ‚Altengeburtstage‘ Der Besuchsdienstkreis ‚Altengeburtstage‘ trifft sich am Dienstag, dem 25. September 2018, um 19:00 Uhr im Gemeindehaus. Neue Gemeindebriefe Gemeindebrief Ab Mittwoch, dem 26. September 2018, 15:00 Uhr können die Oktober Rüstfrauen die neuen Gemeindebriefe im Gemeindehaus abholen. 2018 Taufelternabend Die nächsten Tauftermine sind am Sonntag, dem 9. September und am Sonntag, dem 14. Oktober 2018. Die Termine der Taufel- ternabende erfahren Sie im Gemeindebüro (Tel. 05732 2204). Trauergruppe Die Trauergruppe trifft sich jeden ersten Montag im Monat um 19:30 Uhr im Giebelzimmer des Gemeindehauses. Sie ist offen für alle, die vom Verlust eines Menschen betroffen sind und Austausch und Unterstützung suchen. Infos bei: Gaby Schiermeier, Telefon 0160 7820272. Töpferkreis Der Töpferkreis trifft sich am Mittwoch, dem 12. und am Mittwoch, dem 26. September 2017, jeweils um 19:00 Uhr im Gemeindehaus. Alle, die mit Ton arbeiten möchten, sind ganz herzlich willkommen. Sonja Gerkensmeier und Ruth Blümel Hauskreis Klaus und Elke Wessel, Friedrich-Karl-Straße 31, zweimal im Monat, dienstags um 20:00 Uhr. 435
436 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Die Theatergruppe informiert Seit ihrer Gründung 800 € für die Löhner Tafel im Jahr 1979 hat 800 € für den Verein „Kinder die Theatergruppe brauchen uns“ der Kirchenge- meinde Obernbeck 800 € als gezielte Hilfe für (THeK.0) regel- Menschen in ganz besonderen mäßig die Überschüsse aus den Notsituationen in unserer Erlösen, die sie durch ihre Gemeinde Theateraufführungen erzielt hat, 800 € gehen an die Ev.-Luth. wohltätigen und gemeinnützigen Kirchengemeinde Obernbeck Zwecken zur Verfügung gestellt. als Finanzierungshilfe für die Dies betraf sowohl Maßnahmen neue Beleuchtungs- und Akus- innerhalb als auch außerhalb tikanlage in der Christuskirche. unserer Heimat-Kirchengemeinde Obernbeck. Heiteres zum Jubiläum Jetzt ist es wieder einmal soweit! Zum anderen haben wir mit den Vorbereitungen für die neue Nach dem Abschluss unserer letz- Theatersaison im Frühjahr 2019 ten erfolgreichen Spielzeit mit dem begonnen. Stück ‚Ein Haufen Lügen‘ und dem Dabei hat das Jahr 2019 für uns eine obligatorischen Kassensturz haben ganz besondere Bedeutung: die wir uns Gedanken gemacht, wer in Theatergruppe kann in diesem Jahr diesem Jahr in den Genuss von auf 40 Jahre erfolgreicher Laien- Spendengeldern kommen soll. theaterarbeit zurückblicken. Wir freuen uns, dass wir insgesamt Freuen Sie sich schon jetzt auf ein 3.200 Euro zur Verfügung stellen heiteres Theaterstück, das ab Feb- können, und haben entschieden, sie ruar 2019 zu sehen sein wird. anteilig den folgenden vier unter- THeK.0 – Theatergruppe Obernbeck schiedlichen Zwecken zukommen www.theko.net zu lassen:
437 9/2018 AUS DER GEMEINDE Flohmarkt rund ums Kind 437
438 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Kindermusical Aufgeführt vom Spatzen- und Kinderchor - Leitung: Elvira Haake Ich will das Morgenrot wecken David wird König Ein biblisches Singspiel Sonntag, 16. September, 11:30 Uhr Christuskirche Obernbeck, Eintritt frei
439 9/2018 AUS DER GEMEINDE Junge Musical-Stars treten auf Seit Anfang Mai haben die Sängerinnen und Sänger des Spatzen- und Kinderchores jeden Mittwochnachmittag mit Kantorin Elvira Haake fleißig gesungen und gespielt, sind in Rollen geschlüpft und haben Texte gelernt. Nun ist es so weit: Sonntag, den 16. September, um 11:30 Uhr präsentieren die Chöre das Ergebnis in der Christuskirche Obernbeck, Kirchstraße 16. Die Geschichte des Musicals ist schnell erzählt: Ein Vater hat vier Söhne; der älteste ist stark, der zweite klug und der dritte besonders cool. Und der vierte? Ach, der kann gar nichts. Der klimpert immer nur auf seinem Instrument herum und singt dazu. Brotlose Kunst! Was soll aus dem bloß mal werden? Neugierig, wie die Geschichte weitergeht? Dann: herzliche Einladung zu der Aufführung dieses Singspiels für Groß und Klein! Die Kinder freuen sich auf DICH/SIE! Nach dem Musical gibt es die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Mittagessen. 439
440 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Herzliche Einladung zum Erntedankgottesdienst am Sonntag, 30. September 2018, um 11:00 Uhr in der Christuskirche Obernbeck. Thema ist das Lebenselement „WASSER“ Der kreative Familiengottesdienst wird von den Kirchen- knirpsen, den Kitas „Arche“ und „Regenbogenhaus“, den Kinderchören sowie von der Ev. Grundschule Obernbeck gestaltet. Anschließend gibt es ein leckeres Familien-Mittagessen im Kirchhof oder bei Regen im Gemeindehaus.
441 9/2018 AUS DER GEMEINDE Beschwingtes Sommerkonzert von Flöten und Streichern Viele Musikinteressierte waren am 22. Juni in die Christuskirche gekom- men, gespannt auf das unter dem Titel ‚Beschwingt in den Sommer‘ angekün- digte Konzert des Blockflötenensem- bles und des Streichquartetts ‚Con Arco‘. Und sie wurden nicht enttäuscht. Die Musikerinnen und Musiker boten ein abwechslungsreiches Programm von Barock bis Jazz, es war für jeden Ge- schmack etwas dabei. Fotos: Siegfried Harre 441
442 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief GMK auf Ausflugsfahrten Am 21. Juni ging es zum „Gastlichen Dorf“ im Delbrücker Land Ein gut besetzter Bus mit 38 ‚Guten- Im „Gastlichen Dorf“ angekommen gab Morgen-Kaffee-Freunden‘ startete am es zunächst für alle ein leckeres Früh- Donnerstag, dem 21. Juni 2018, pünkt- stück mit selbstgebackenem Brot aus lich um 8.00 Uhr von unserer Kirche ins dem hofeigenen Backhaus sowie Delbrücker Land zum „Gastlichen Hausmacher Wurstwaren und Marme- Dorf“. Der Regen trübte nicht die laden, die anschließend im Dorfladen Stimmung im Bus, da Karin nette käuflich erworben werden konnten. Witze erzählte. Hier ein Beispiel: Bevor die Planwagenfahrt startete, Ein Missionar wird von einem Rudel erzählte uns der Hausherr Heinz-Josef Löwen angegriffen. Ehe er in Ohnmacht Antpöhler in der hauseigenen „Hirten- fällt, spricht er ein Stoßgebet: „Lieber kapelle“ nette Geschichten über das Gott, mache diese Bestien zu frommen „Gastliche Dorf“. Christen!“ Als der Gottesmann sein So verwandelt sich über 30 Jahre lang Bewusstsein wiedererlangt, haben die das Backhaus 14 Tage vor Weihnach- Löwen einen Halbkreis um ihn gebildet ten drei Tage lang in ein Lebkuchen- und beten: „Komm, Herr Jesu, sei unser haus. An allen Tagen wird das „Hänsel- Gast und segne, was du uns bescheret und Gretelspiel“ zum Teil mehrfach hast.“ aufgeführt (sicherlich auch einen
443 9/2018 AUS DER GEMEINDE Ausflug wert). schmackhaftes Mittagessen. Anschließend meinte es Petrus gut mit Auf der Rückfahrt über die Senderstra- uns. Bei strahlendem Sonnenschein ße in Herford wurden die müden Kaf- konnten wir über eine Stunde während feefreunde rechtzeitig von Friedel einer Planwagenfahrt mit Pferden die geweckt, damit wir einen Blick auf Bruch- und Heidelandschaft des unser Ravensberger Land werfen Delbrücker Landes genießen. konnten, was ja auch sehr schön ist. Bevor die Heimreise angetreten wurde, Bernd Holtmeier gab es im „Gastlichen Dorf“ noch ein Am 9. Juli war Petershagen das Ziel Auch in diesem Jahr machte der Guten- 9. Juli 2018 nach Petershagen zum Morgen-Kaffee wieder seinen traditio- Restaurant „Altes Amtsgericht“. nellen Ausflug vor der Sommerpause. Vorher war ein Abstecher in die Kurze Diesmal ging die Frühstücksfahrt am Straße notwendig, weil Friedel sein 443
444 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Handy vergessen hatte. lecker frühstücken, sondern auf dem Die Kurze Straße ist aber nicht nur Dach auch Störche bewundern, und kurz, sondern auch sehr schmal, so wer wollte, hätte im alten Knast schla- dass der Bus von Stoffregen seine fen können. Fünf leere Zellen mit Mühe hatte durchzukommen. Aber mit insgesamt 14 Betten standen dafür zur 15 Minuten Verspätung ging es dann Verfügung. richtig los mit 40 Personen im Bus und Aber niemand wollte dort seinen Mit- Werner, der auf seinem Motorrad tagsschlaf halten. Stattdessen sangen hinterhergedüst kam, weil er sich mit wir alle in der Petrikirche, die nur der Abfahrtszeit vertan hatte. Dank des 500 m entfernt war, aus voller Kehle Navis steuerte der Bus Petershagen „Geh aus mein Herz und suche Freud“ nicht direkt an, sondern lotste uns in mit Armin an der Orgel. Unser Kirchen- einem Halbkreis von hinten an unser führer Herr Eggert erzählte uns über Ziel, das Restaurant „Altes Amtsge- die Baugeschichte. Die ursprüngliche, richt“, so dass Werner auf seinem um 1360 erbaute Petrikirche wurde Motorrad noch eher da war als wir mit 1553 durch einen Brand zerstört. Der dem Bus. Dort kann man nicht nur Neubau entstand in den Jahren 1615 bis 1618 im Stil der Renaissance mit gotisierenden Elementen. Zum 400. Geburtstag findet am 28. Oktober dieses Jahres ein Festgottesdienst mit einer Predigt von Annette Kurschus statt. Auf der Heimreise konnten wir von weitem einen Blick auf das wieder- eröffnete Kaiser-Wilhelm-Denkmal werfen. Das nutzten einige im Bus aus, um die ostwestfälische Hymne anzu- stimmen: „Wo die Weser einen großen Bogen macht, wo der Kaiser Wilhelm hält die treue Wacht …“. So ging ein herrlicher Ausflugstag zu Ende, und nun freuen sich alle schon auf die nächste Unternehmung. Bernd Holtmeier
445 9/2018 AUS DER GEMEINDE Kirchengeburtstagsfrühstück Am ersten Sonntag im August hat die Kirchengemeinde Obernbeck den 104. Geburtstag ihrer Christuskirche mit einem Geburtstagsfrühstück vor dem 11-Uhr-Gottesdienst in den Ferien gefeiert. Etwa 30 Geburtstagsgäste waren gekommen, um dieses Jubiläum zu begehen. Pastor Petz eröffnete die ‚Feierlichkeiten‘ mit einer kurzen An- Nach dem gemütlichen Frühstück ging man gemeinsam in den Abendmahls- gottesdienst in die Christuskirche, der von Pastor Struckmeier gehalten wurde, und konnte anschließend den sonnigen Sonntag mit etwas kühleren dacht, dann konnten sich die Besucher Temperaturen als in den Tagen zuvor am Buffet mit frischen Brötchen und genießen. einem Sonntagsei versorgen. Sibylle Klaß 445
446 AUS DER GEMEINDE Gemeindebrief Drittes Obernbecker Buch von Pfarrer Scheiding liegt vor Das neue Buch von Pfarrer Scheiding gen auf Nachrichten über Obernbeck über die Obernbecker Geschichte hin durchgesehen. liegt vor. Es ist der dritte Band der Auffallend ist, dass es in den ersten „Kleinen Blauen Reihe“, die speziell drei Nachkriegsjahren fast aus- die Obernbecker Gemeindegeschich- schließlich Straftaten waren, wenn te aufarbeitet, aber in seiner zeitge- über Obernbeck berichtet wurde. schichtlichen Bedeutung weit über diesen Ort hinaus reicht. Das Buch hat über 300 Seiten und ist die Fortsetzung des vorigen Werkes über die Kriegs- und NS-Zeit in Obernbeck. Es dokumentiert das erste Nachkriegsjahrzehnt von 1946- 1956 in diesem Ort und ist mit über 350 zeitgenössischen Bildern reich illustriert. Die Auflage ist mit 850 Exemplaren begrenzt. Da bereits mehrere hundert Exemplare verkauft sind, ist es ratsam, schnell zu han- deln, denn eine zweite Auflage wie beim zweiten Buch wird es dieses Mal nicht geben. Das neue Werk trägt den Titel „Schlaglichter auf dem Weg in eine Nach der Währungsreform 1948 neue Zeit“. Dabei hat der Autor setzt dann ein unaufhaltsamer dieses Mal bewusst den Blick „von Wandel ein, der das gesamte Leben außen“ auf Obernbeck gewählt, das von der Einstellung der Menschen bis heißt: Er hat danach geforscht, was hin zur technischen Entwicklung der Presse eine Nachricht über revolutioniert. Der grüne Streifen Obernbeck wert gewesen ist. Dazu symbolisiert die hoffnungsvolle hat er in Archiven über 4.000 Zeitun- Aufbruchsstimmung dieser Zeit.
447 9/2018 AUS DER GEMEINDE Die insgesamt 59 Kapitel sind dabei Paula Schwagmeier. Auf der Rücksei- 59 Mosaiksteine eines Gesamtbildes, te des Einbandes sitzt der Landwirt wie das Leben in Obernbeck und Karl Vogeler am Steuer des alten auch darüber hinaus im ersten Nach- Obernbecker Dürrkopp-Feuerwehr- kriegsjahrzehnt ausgesehen hat und wagens mit Handkurbel, herunter wer diesen Ort nachhaltig geprägt klappbarer Frontscheibe, Rechtssteu- hat. Bei vielen Leserinnen und Lesern erung und einem Kennzeichen der werden sicherlich Erinnerungen wach, englischen Besatzungszone. wenn sie die Bilder und Personen In dem Buch werden auch die sehen. Anfänge der Katholischen und Neu- Auf dem Einband ist links Willi apostolischen Kirche sowie der Schienbein zu sehen mit seinem Zeugen Jehovas in Obernbeck und selbst gebauten Rennwagen und Löhne dokumentiert. Es ist somit rechts der Ziegeleiarbeiter Fritz überkonfessionell und ein wichtiges Dokument auch dieser Glaubens- gemeinschaften. Sogar die Fußball- freunde kommen auf ihre Kosten, denn das Jahrhundertspiel gegen Schalke 04 wird mit vielen Bildern anschaulich illustriert und in seiner Entwicklung aufgearbeitet. Eigentlich sollte das Buch erst im Advent angeboten werden. Aber nachdem sich herum gesprochen hat, dass es da ist, und weil viele darauf warten, hat der Autor den Verkauf früher frei gegeben. Es ist in den drei Löhner Buch- handlungen Dehne, Prieß/Schütte (Haus der Bücher) und Schmidt sowie im Pfarrbüro der Evangelischen Borchers mit seiner Tochter Ursula Kirchengemeinde und beim Autor und dem Hund der Ziegeleibesitzerin selbst erhältlich. Detlef Scheiding 447
448 AUS DER REGION Gemeindebrief Spaziergänge für Trauernde Mit dem Leitgedanken „In der Trauer nicht allein“ bietet der Hos- pizkreis Löhne ab 5. September Spaziergänge für Menschen in Trauer an. Unter Anleitung erfah- rener ehrenamtlicher Trauerbe- gleiterinnen können die Teilneh- spannungen können abgebaut menden über ihre Trauererfah- werden. Der Austausch und der rungen, ihre schmerzlichen und Kontakt zu anderen Betroffenen guten Erinnerungen und ihre Trau- steht im Mittelpunkt. Die Trauerbe- erbewältigung ins Gespräch kom- gleiterinnen geben Impulse und men. Das Reden fällt bei Bewegung unterstützen den Erfahrungsaus- in der wohltuenden Natur oft leich- tausch. ter, körperliche und seelische An- Ab Mittwoch, dem 5. September 2018 werden acht Termine angeboten, jeweils von 18:00 bis 19:30 Uhr. Treffpunkt: Hauptein- gang Aqua Magica Gelände, Löhne Das Angebot ist kostenlos. Foto: Rainer Sturm/pixelio.de Um Anmeldung wird gebeten bei den Hospizkoordinatorinnen Rita Ackermann oder Barbara Mengel, Tel. 05731 – 30 59 059.
449 9/2018 AUS DEM LAND 100 Jahre Luther-Gesellschaft Es sind Wahrheiten, die für den Pro- für die Zeit nach Kriegsende bereits testantismus wegweisend geworden begonnen. sind: Die Unterscheidung von Gesetz und Der Theologe Karl Holl und andere Lu- Evangelium; die Einsicht, dass glaubende theraner hatten seit 1910 eine erst Christenmenschen immer zugleich später so bezeichnete „Luther- Sünder bleiben und die Erkenntnis, dass Renaissance“ inspiriert, indem sie die der für Rechtssicherheit sorgende Staat historischen Quellen des Reformations- eine gute Ordnung zeitalters neu und Gottes ist. Diese und intensiv erforschten und viele weitere zum herausgaben; zugleich evangelischen Grund- sollten damit reformato- konsens gehörende rische Einsichten in die Überzeugungen ver- Meinungsbildung ihrer danken sich der Re- Gegenwart einfließen: formationsepoche, Wie lebt der Mensch namentlich den verantwortlich vor Gott? Schriften und Predig- Solche lutherischen ten des Wittenberger Fragen existenziell und Augustiners Martin wissenschaftlich redlich Luther. zu stellen, ist bis heute Diese Einsichten das Anliegen der Luther- und Unterscheidun- Gesellschaft. Die Zeit- gen und mit ihnen schrift „Luther“ beleuch- das reformatorische Erbe in der Gegen- tet und erforscht Entstehung, Themen wart wachzuhalten, ist das Anliegen der und Aspekte der lutherischen Theologie, Luther-Gesellschaft, die Ende September das renommierte „Luther-Jahrbuch“ 2018 mit einer großen Tagung in Wit- verzeichnet jährlich die weltweit neu tenberg ihren 100. Geburtstag feiert. Ihre erschienene Literatur zur Erforschung Gründung wurde kurz vor Ende des des Reformators. Ersten Weltkrieges im September 1918 Und die Tagungen der Luther- vom Philosophen Rudolf Eucken ange- Gesellschaft bieten seit 100 Jahren eben regt, als im verheerenden Kampf von das an, was im Jubiläumsjahr 2017 die weltweit 40 Staaten schließlich 17 Öffentlichkeit weithin beschäftigte: Das Millionen Menschen ihr Leben verloren. besonnene und differenzierende Nach- In Deutschland und Skandinavien hatte denken darüber, was es bedeuten kann, die Suche nach Werten und Wahrheiten evangelisch zu sein. Uwe Rieske 449
450 FREUD UND LEID Gemeindebrief Taufen, Trauungen und Ehejubiläen
451 9/2018 FREUD UND LEID Wir wünschen Gottes Segen zum Geburts ag Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre persönlichen Daten im Gemeindebrief veröffentlicht werden, teilen Sie dies bitte rechtzeitig dem Gemeindebüro unserer Kirchengemeinde mit. 451
452 FREUD UND LEID Gemeindebrief Wir nehmen Abschied Meine Zeit steht in Deinen Händen. Psalm 31, 16 † Hans-Dieter Bringewat kam am 2. August 1941 auf die Welt. In bedrängenden Kriegszeiten, wo Sterben und Tod an der Tagesordnung waren, gab er ein Bild des Lebens ab. Mit einer Schwester wuchs er heran. Noch bevor er in die Schule kam, endete der Krieg 1945. Nach der Schule machte er eine Ausbildung zum Gärtner in Gohfeld. Danach arbeitete er bei seinem Vater, der u.a. den Friedhof in Obernbeck versorgte. Er lernte eine Frau kennen und heiratete sie. Ein Sohn kam auf die Welt. Er übernahm vom Vater die Arbeit auf dem Friedhof und machte sich selbständig. Mitte der 70er Jahre baute er direkt neben dem Friedhof ein Haus mit angrenzenden Geschäftsräumen. Der Obernbecker Friedhof war der Ort in seinem Leben. Mit Leib und Seele ist er Friedhofsgärtner gewesen. Diese Arbeit wollte er nicht aus seiner Hand geben, solange es ging. Er heiratete ein zweites Mal. Ein weiterer Sohn kam auf die Welt. Im Laufe der Zeit sammelte sich ein großer Maschinenfuhrpark für die Arbeit an, die die anfängliche Arbeit mit dem Spaten erleichtern sollten. Sie waren sein „Heiligtum“, das er ungern aus den Händen gab. Zu gern wäre er Baumaschinenführer geworden. Oft ging es mit der Familie zum Urlaub an die Ostsee, aber selbst da holte ihn manchmal die Arbeit auf dem Friedhof ein. Mit den Jahren wuchsen die Söhne heran und gingen ihre eigenen Wege. Er feierte 50., 60. Geburtstag. Zu seinem Glück wurde er nie ernsthaft krank. Mann und Frau feierten Silberne Hochzeit. Das Alter kam in Sicht. Doch für ein Rentnerdasein war er nicht zu haben. Er wollte wuseln, solange es ging. Hier und da zeigte sich das Alter, aber davon ließ er sich nicht bestimmen. Dass er es nicht verdrängte, zeigt die Wahl seines Sarges, seiner Grabstelle. Manchen befremdet dieser bewusste Umgang mit Sterben und Tod vielleicht, aber dies wollte er sich nicht nehmen lassen. Er liebte das Individuelle, das sein ganzes Leben unterschiedlich kennzeichnete. An Originalität fehlte es ihm nicht. Ja, das Leben selbst fordert sie, weil ein Leben von der Stange nicht lockt. So versteht sich auch manch lockerer Spruch von ihm. In gewisser Weise nahm er
453 9/2018 FREUD UND LEID dem Leben seine Schwere und gab ihm seine Leichtigkeit zurück. Dies zeigte sich auch, als er Ende letzten Jahres mit einer schweren Diagnose konfrontiert wurde. Ein Tumor im Gehirn wurde festgestellt und musste operiert werden. Leider ließ sich der Tumor nicht gänzlich entfernen. Die Auswirkungen wären zu groß gewesen, um noch irgendeine Lebensqualität für sich zu haben. Manch Ängste begleiteten ihn in dieser Zeit, aber Liebe entkräftete sie mit hingebungsvoller Pflege. So konnte er bis zuletzt zuhause bleiben. Eine intensive Zeit großen Schmerzes, aber auch größter Dankbarkeit für Gesten der Liebe. Am 16. Juni schlief er mit 76 Jahren im Beisein seiner Familie friedlich ein. Intensive Nähe weicht bedrückender Leere. Erinnerungen greifen nach ihm und wollen die Lücke füllen. Manche Begegnung, manches Kennzeichen seiner Originalität lässt ihn nicht vergessen. Doch alle gute, schöne Erinnerung nimmt nicht die Last dieses Abschieds. Die Trauerfeier sprach die Hoffnung auf das ewige Leben mit dem Bibelvers Offenbarung. 3, 17f an. Der auferstandene Jesus spricht: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ † Gerda Schewe wurde am 2. April 1947 als Tochter des Tischlers Helmut Waltemathe und seiner Ehefrau Johanne Waltemathe geb, Hollensteiner in Herford geboren. Sie wuchs in bescheidenen Verhältnissen im Hause ihrer Großeltern zusammen mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder in Ahmsen auf. Der Vater kehrte versehrt aus dem Krieg zurück, und so musste sie schon als Kind in der Landwirtschaft arbeiten und zum Familienunterhalt beitragen. Nach entbehrungsreichen Jahren begann sie eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Fa. Bähr + Priester in Herford. Hier lernte sie ihren Arbeitskollegen Willi Schewe kennen und lieben. Die beiden heirateten am 26. Juli 1967 und ließen sich in unserer Christuskirche in Obernbeck von Pastor Schwier trauen. Sie zogen in das Haus ihrer Schwiegereltern in Obernbeck, Sprekelburg 4 ein. Es wurden ihnen zwei Töchter geboren und zwei Enkelkinder geschenkt. Gerda Schewe praktizierte christliche Nächstenliebe, pflegte ihre Schwiegereltern und half generell, wo Hilfe nötig war. Daneben war ihr ihre Unabhängigkeit mit 453
454 FREUD UND LEID Gemeindebrief eigenem Auto wichtig, Energie tankte sie in zahlreichen Urlauben an der Nordsee - gern mit der Familie oder auch allein. Im Dezember 1999 kündigten sich gesundheitliche Probleme an, mehrere Schlaganfälle fesselten sie letztlich 2007 halbseitig gelähmt an den Rollstuhl. 2012 schließlich war die häusliche Pflege nicht mehr zu leisten, sie zog in das Seniorenzentrum an der Werre. Der Gesundheitszustand verschlechterte sich in den letzten zwei Jahren immer weiter, Knochenbrüche und chronische Schmerzen machten ihr stark zu schaffen und minderten die Lebensqualität. Ein Routineeingriff im Krankenhaus offenbarte im Juni ihren schlechten Allgemeinzustand, Komplikationen führten letztlich zu multiplem Organversagen. Gerda Schewe verstarb im Beisein ihres Ehemannes und ihrer beiden Töchter. Die Trauerfeier stand unter ihrem Konfirmationsspruch aus Römer 8,14: „Welcher der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder”. † Todesverachtung Eine laute Piazza in einer quirligen einige Momente die Zeit und alles Leben italienischen Stadt. Straßencafés und stillgestanden haben. Das Kaufen und Souvenirläden reihen sich aneinander. Verkaufen, das Essen und Trinken, das Ein Ladenbesitzer taucht auf, bahnt sich Reden und Gehen. Alles ist still. In seinen Weg zwischen den Kunden und schweigendem Respekt gibt man dem verschließt die Tür. Dann schreitet er Toten und seinen Angehörigen den Weg zum Fenster, bleibt reglos stehen und frei. Der Leichenzug zieht vorüber, ent- blickt mit geneigtem Kopf auf den Platz. schwindet. Auch die anderen Läden schließen. Der Ladenbesitzer öffnet wieder die Tür. Menschen erheben sich. - Es wird still. Die Stimmen schwellen schnell wieder Touristen schauen irritiert, verstummen. an. Die Glocke verklingt. Das Leben geht Nur eine Glocke ist zu hören. weiter. Und das Lachen. Ein Leichenzug verlässt die Kirche, über- Der Tod macht einen Schnitt. quert die Piazza. Er unterbricht. Diese Szene haben Freunde im Urlaub Er stört, stört auf. erlebt. Es hat sie beeindruckt, wie für
455 9/2018 FREUD UND LEID Hier ist ein Mensch gestorben. Er ist gewesen und ist nicht mehr. Er ist ins Leben gesetzt worden und hat sein Leben gelebt. Er hat geatmet. Er hat gegessen und getrunken. Er hat gewünscht, gehofft, gearbeitet. Er hat sein Lied gepfiffen und gelitten. Er hat geschafft, ist gescheitert, hat sein Bestes versucht. Er hat geliebt und ist geliebt worden. Hoffentlich... Er ist einzigartig gewesen und bleibt einzigartig. Er ist einer von uns gewesen. Er ist wie wir, sterblich gewesen. Jetzt ist er, was wir einst sein werden, tot. Grund genug, für einen Moment das die Städte unter Druck gesetzt, die Leben zu unterbrechen, stehen zu blei- Beerdigungszeiten auszuweiten. ben, still zu werden und ihm die letzte Der Tod darf nicht mehr unterbrechen. Ehre zu geben. Man hat seine eigenen Pläne. Man hat Ein guter Ausdruck: die letzte Ehre. Hier seine Verpflichtungen. Man hat seine im Angesicht der sterblichen Ohnmacht Arbeitsabläufe. mag ich das Wort Ehre. Auch wenn man Den Toten ist es egal, mag man denken. den Kummer nicht teilt, ehrt man den Sie spüren nichts mehr davon. Mag sein. Toten. Man ehrt nicht nur ihn, der aufge- Aber mit uns Lebenden geschieht etwas. hört hat. Man ehrt auch die, die um ihn Wir verlieren ein Stück unseres Lebens trauern. Und man ehrt die eigene Seele, und unserer Würde schon vor dem Tod, die in diesem Moment ihre Endlichkeit wenn wir uns nicht mehr von ihm unter- begreift, und ihren Wunsch nach einem brechen lassen. Es ist kein Lebensgewinn Ende in Würde. und kein Zeitgewinn. Es ist ein Tod vor Bei uns stellt sich aber zunehmend eine dem Tod, wenn wir Lebenden uns nicht besondere Art von Todesverachtung ein. erlauben, die Uhren anzuhalten und die Sie besteht darin, dass man dem Tod Fenster zu öffnen, wenn ein Mensch, mit verbietet zu stören. Da kann der Sohn dem wir das Leben geteilt haben, das des Verstorbenen nur spätabends das Seine aushaucht. Trauergespräch einrichten, weil er Kun- Silke Niemeyer, Pfarrerin in Lüdinghausen, dengespräche hat. Da muss die Beiset- in einer Sendung von ‚Evangelische Kirche zung am Samstag stattfinden, damit sich im WDR 3-5‘ am 9. Juni 2018 niemand frei nehmen muss. Da werden 455
456 SONSTIGES Gemeindebrief Zwei Seiten derselben Medaille September – manche sind gerade Flüchtlinge begehen wird. Und ich aus den Ferien gekommen, andere möchte auch an die kirchlichen sind, je nach Bundesland, noch Wohlfahrtsverbände Caritas und mitten in den Ferien, da nimmt das Diakonie erinnern, die im Septem- politische und gesellschaftliche ber auf ihre Anliegen aufmerksam Leben nach zwei Monaten weitge- machen: Die Lebenssituation der hender Ruhe wieder Fahrt auf. Der Obdachlosen und der von Woh- Schöpfungstag am 1. September nungsnot Betroffenen wie auch all erinnert an die vielen ökologischen derer, die in der Gesellschaft kein Probleme, vor denen die Menschen Gehör mehr finden. stehen. Am gleichen Tag erinnert Von Ökologie und Frieden über der Antikriegstag an den Beginn des Integration bis zu sozialen Frage- Zweiten Weltkriegs und mahnt zur stellungen – im September stehen Wachsamkeit gegenüber einer um alle Brennpunkte der Gesellschaft sich greifenden „Normalität“ des wieder auf der Tagesordnung und Krieges. Der Weltkindertag rückt im Fokus. Und bei vielen der ge- die prekären Lebensverhältnisse nannten Beispiele sind die Kirchen vieler Kinder in den Mittelpunkt; die beteiligt oder Initiatoren. Manchen Interkulturelle Woche die Situation ist dieses gesellschaftliche und der Flüchtlinge und der vielen offe- politische Engagement zu viel. nen Fragen im Rahmen der Integra- Immer wieder werden Stimmen laut, tion. Es sei schon jetzt darauf die Kirchen sollten sich aus diesen hingewiesen, dass die katholische Bereichen heraushalten und sich Kirche ab 2019 am zweiten Sonn- ihrem „Kerngeschäft“ widmen, der tag im September den Welttag der Verkündigung des Glaubens. Diese
457 9/2018 SONSTIGES Kritik leidet unter einem Denkfehler. beim seinem öffentlichen Wirken in Als wären Glaubensverkündigung die Einsamkeit zurück, um zu beten. und gesellschaftliches Engagement Er pflegte, um es modern auszudrü- etwas grundsätzlich Getrenntes. cken, seine Gottesbeziehung. Mein Dabei sind diese beiden Felder zwei Eindruck ist, dass es daran heute Seiten derselben Medaille und nicht hapert: Dass der und die Einzelne voneinander zu trennen. ihre persönliche Beziehung zu Gott Wer das nicht glaubt, möge auf in Gottesdienst, Gebet und Bibelle- Jesus schauen. Die Verkündigung sen regelmäßig lebt. Und dass an des Reiches Gottes und sein Eintre- die fundamentale Wichtigkeit der ten für die Armen und Ausgeschlos- persönlichen Gottesbeziehung senen ging bei ihm immer Hand in erinnert wird. Für mich ist nur aus Hand. Anders ist es gar nicht denk- der Gottesbeziehung heraus eine bar. Beim Blick auf Jesus fällt mir glaubwürdige Glaubensverkündi- aber noch etwas auf, was mir heute gung und ein glaubwürdiges gesell- in der Tat zu kurz kommt – und schaftliches Engagement möglich. diese Mahnung muss, so glaube ich, sein. Immer wieder zog sich Jesus Michael Tillmann 457
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