Mobile Payment & SEPA Instant Payments - Die Zukunft im Zahlungsverkehr Whitepaper - GS1 Germany

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Mobile Payment & SEPA Instant Payments - Die Zukunft im Zahlungsverkehr Whitepaper - GS1 Germany
Whitepaper

Mobile Payment &
SEPA Instant Payments
Die Zukunft im Zahlungsverkehr

                                 Foto: Worldline

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Mobile Payment & SEPA Instant Payments - Die Zukunft im Zahlungsverkehr Whitepaper - GS1 Germany
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im Mobile Commerce.

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Auszug Mitglieder 2018

                               eye square
Mobile Payment & SEPA Instant Payments - Die Zukunft im Zahlungsverkehr Whitepaper - GS1 Germany
GS1 Germany Whitepaper                                                                                     Editorial

Liebe Leser,

noch immer entfällt die Hälfte aller Umsätze in Deutsch-   und auf Basis gemeinsamer Standards ihre Prozesse
lands stationärem Handel auf die Zahlung mit Bargeld.      optimieren, stetig wachsende Verbraucherwünsche
Zwar sinkt der Bargeld-Anteil am Umsatz seit Jahren        zielführend begegnen und gesetzliche Anforderungen
jährlich um etwa 1 bis 2 Prozentpunkte, doch noch          erfüllen können.
immer werden 77,2 Prozent aller Einkäufe bar bezahlt,
so eine EHI-Studie. Gerade für kleinere Beträge setzen     Sie wollen nach der Lektüre gemeinsam mit uns die
die Deutschen also lieber Bargeld als Kartenzahlung        mobile Zukunft des Handels gestalten? Dann treten
oder Mobile Payment ein. Dabei würde sich gerade           Sie unserer Mobile Commerce Community bei. Unser
Mobile Payment auch für die Zahlung von Kleinbeträgen      Netzwerk aus Händlern, Herstellern, Banken, Dienstleis-
eignen: Lösungen wie die der Kaffeekette Starbucks         tern und Internet-Plattformen arbeitet in verschiedenen
machen es bereits vor.                                     Arbeitsgruppen an zentralen Fokusthemen wie Mobile
                                                           Payment oder Mobile Marketing. Sprechen Sie uns
Mit diesem Whitepaper möchten wir Händlern und Her-        gerne an!
stellern aufzeigen, wie sie von Mobile Payment sowie
dem noch in Entwicklung befindlichen Verfahren             Zudem würde ich mich freuen, wenn wir uns am 16. und
„händler-basierte Instant Payments am POS“, kurz ge-       17. Oktober 2018 in Berlin sehen: Dann treffen sich
nannt „Hippos“, profitieren können. Dabei gilt einmal      bereits zum vierten Mal Top-Entscheider und Führungs-
mehr, dass es offener, branchenübergreifender und          kräfte aus Handel und Industrie auf unserer Mobile in
weltweit gültiger Standards bedarf – und daran arbeitet    Retail Conference. Es erwarten Sie brandneue Insights
GS1 Germany seit über 40 Jahren.                           & Strategien zum Mobile Commerce, ein internationales
                                                           Speaker Line-up, Use Cases und Best Practices sowie
In unserer Mobile Commerce Community arbeiten wir          spannende Breakout-Sessions. Eines der Top-Themen
kooperativ mit allen Marktteilnehmern zusammen, um         auf der Konferenz: „Echt Zeit für Echtzeit: Mobile SEPA
in einem internationalen Netzwerk Know-how zu teilen       Instant Payments im Omnichannel-Retailing“.
und Innovationen weiter zu entwickeln. Unser Ziel ist      Wir freuen uns auf Sie!
es, dass Industrie und Händler mit neuen Technologien

                                                           Ihr Ercan Kilic
                                                           Leiter Mobile Solutions & Financial Services
                                                           Corporate Functions

                                                                                                                  3
Mobile Payment & SEPA Instant Payments - Die Zukunft im Zahlungsverkehr Whitepaper - GS1 Germany
GS1 Germany Whitepaper                                                       Mobile Payment: Status quo in Deutschland

                                                                                                                         Foto: Verifone
Mobile Payment:
Status quo in Deutschland

Haben Sie schon mal versucht, Ihren Einkauf mit dem Handy zu bezahlen? Ja, grundsätzlich ist das in immer
mehr Läden in Deutschland möglich. Aber weder gibt es bislang ein flächendeckend funktionierendes mobiles
Bezahlverfahren, noch ist die Marktdurchdringung von mobilem Bezahlen all zu groß. So zeigte jüngst der
Adyen Retail Report 2018: Lediglich fünf Prozent der Konsumenten in Deutschland haben schon einmal mit
ihrem Smartphone im stationären Handel bezahlt.

Die Idee vom Smartphone als Ersatz für die Geld-           Auch wenn der Umsatzanteil der Barzahlungen weiter
börse macht dabei gefühlt schon so lange die Runde,        gesunken ist, heißt dies nicht, dass die Kunden bald nur
wie es Smartphones gibt. Immer wieder stand und steht      noch Karten im Geldbeutel mit sich führen, betont das
Mobile Payment hierzulande „kurz vor dem Durch-            EHI: So werden noch 77,2 Prozent der Einkäufe bar be-
bruch“. Und die Fachwelt feiert fast jedes neue mobile     zahlt (Vorjahr 77,9 Prozent). Vor allem bei kleinen Ein-
Zahlungsverfahren als einen vermeintlichen Heilsbringer    kaufsbeträgen kommen bevorzugt Münzen und Scheine
– bis der Hype wieder abflacht. Einschlägige Erhebun-      zum Einsatz. Aus Sicht der befragten Händler wird Bar-
gen wie die EHI-Studie “Kartengestützte Zahlungssys-       geld auch in den kommenden fünf Jahren bei Beträgen
teme 2018” zeigen allerdings, dass Mobile Payment als      unter 30 Euro die dominierende Zahlungsart bleiben,
Zahlungsart nach wie vor eher irrelevant ist, wenn damit   auch wenn der Transaktionsanteil sukzessive sinkt.
ausschließlich die Zahlung im stationären Handel
gemeint ist. Zwar schrumpft der Umsatzanteil von
                                                           Einheitliche Lösung fehlt
Bargeld im stationären Handel seit Jahren und lag 2017
erstmals nur noch bei 50 Prozent des Gesamtumsatzes.       Doch woran scheitert der Durchbruch von Mobile
46,9 Prozent entfallen auf Kartenzahlungen, 2,5 Prozent    Payment in Deutschlands Läden bislang? „Bisher ist
auf Rechnungskauf und 0,6 Prozent auf sonstige             das Bezahlen mit dem Smartphone im Store über nur
Zahlungsarten.                                             wenige Mobile-Wallet-Anbieter möglich“, moniert
                                                           Adyen-Manager Volker Steinle in einem Fachbeitrag

                                                                                                                    4
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und nennt Payback Pay als eines der Beispiele. „Leider      die Zahlung hier sowohl per Barcode als auch per NFC.
handelt es sich jedoch nicht um eine flächendeckende,       Jedoch steht und fällt die Zahlung via Barcode, der vom
einheitliche Bezahllösung, wie sie die großen Wallets       Handy des Kunden abgescannt wird, mit der Qualität
wie Apple Pay oder Google Pay mitbringen“ – und diese       der Scanner an den Kassen. Wer in der Vergangenheit
Lösungen sind in Deutschland bislang immer noch nicht       erfolglos mobil zahlen wollte und den Unmut der hinter
ausgerollt worden. „Die starke Fragmentierung des           ihm Wartenden erleben musste, der wird sicherlich
Angebots erschwert den Durchbruch“, so Steinle wei-         beim nächsten Einkauf mit einem gängigen Zahlungs-
ter: „Wer möchte schließlich drei verschiedene Mobile       mittel zahlen wollen. Bei der Zahlung mittels NFC ist
Wallets auf seinem Smartphone installieren? Neue            die Performance von Payback Pay da schon deutlich
Bezahlwege etablieren sich lediglich, wenn sie für den      stabiler und schneller. Und das ist enorm wichtig, denn
Nutzer besser sind als alles zuvor, also einen echten       gerade Geschwindigkeit gilt als einer der wichtigsten
Mehrwert bieten.“ Die größte Reichweite hat derzeit         Erfolgsfaktoren für neue Zahlungsarten: Unter Deutsch-
Payback Pay, das bei acht Partnerhändlern funktioniert,     lands Händlern ist die Einstellung weit verbreitet, dass
nämlich Alnatura, Aral, dm, Galeria Kaufhof, Real, Rewe,    generell nur neue Zahlverfahren ausgerollt werden, die
Tee Gschwendner und Thalia. Zudem gibt es hauseigene        den Zahlvorgang beschleunigen und nicht verlangsa-
Lö­sungen u.a. von Edeka, Netto, Starbucks oder             men.
Vapiano – und auch Mc Donalds will Mobile Payment in
Kürze ausrollen. Die Deutsche Bank und deren Tochter-
                                                            Es bedarf neuer Standards
unternehmen Postbank haben ebenfalls Mobile
Payment gestartet – und schon bald kommt die banken-        Doch worin liegt der Schlüssel zum Erfolg von Mobile
übergreifende girocard Mobile (mehr zu den verschie-        Payment? Eine Expertenumfrage von GS1 Germany für
denen Verfahren im Infokasten auf S. 9)                     die Studie „Mobile in Retail 2017“, zu der u.a. Händler,
                                                            Banken und Zahlungsanbieter befragt wurden, sieht
Jedoch sind noch nicht alle Lösungen vollständig aus-       vor allem drei Erfolgsfaktoren: die flächendeckende
gereift. Beispiel Payback Pay: Grundsätzlich funktioniert   Akzeptanz, die Gewährleistung von Sicherheit und

                                                                                                                       5
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                                                                                                                          Foto: Payback Pay
Payback Pay

Datenschutz sowie den kostenfreien Einsatz. Dafür           Ein weiteres spannendes Ergebnis der GS1 Studie:
bedarf es eines einheitlichen technischen und funktio-      Nach Einschätzung der befragten Händler und Dienst-
nellen Standards, der erst noch etabliert werden muss.      leister werden bereits im Jahr 2020 zwischen 10 und
Weiterhin wichtig laut der GS1 Expertenbefragung: Die       25 Prozent der Kunden in Deutschland unregelmäßig
Unterstützung auf Smartphone- und Bank-Seite muss           mobil bezahlen. Tendenziell scheint der Handel in Hin-
breiter werden, Marketingmaßnahmen müssen verstärkt         blick auf Mobile Payment sogar optimistischer zu sein
und eine Verbindung mit attraktiven Mehrwerten muss         als die Kreditwirtschaft und Banken, so die „Mobile in
geschaffen werden. Sprich: hier müssen alle Stakehol-       Retail“-Studie. Die Befragten sind sich einig: Mobile Pay-
der zusammenarbeiten, denn nur gemeinsam ist es             ment wird sich besonders an Tankstellen, im Lebens-
möglich, für die breite Masse der Verbraucher attraktive    mitteleinzelhandel, in der Gastronomie und in Drogerie-
neue Zahlungsverfahren zu entwickeln. Insbesondere          märkten durchsetzen.
auch bei der Kommunikation der neuen Payment-
Lösungen sollten Händler, Banken und Zahlungsdienst-
                                                            Apple Pay lässt auf sich warten
leister intensiv zusammenarbeiten.
                                                            Einer der größten Hoffnungsträger im Bereich Mobile
Umgekehrt zeigt die GS1 Studie aber auch, dass Mobile       Payment ist laut der Expertenumfrage von GS1 Germa-
Payment noch einen langen Weg vor sich hat: Gerade          ny der Bezahldienst Apple Pay, der in den USA bereits
einmal ein Drittel der befragten Händler und Zahlungs-      im Herbst 2014 eingeführt wurde. Allerdings lässt deren
dienstleister beurteilen die Situation auf Akzeptanzseite   Launch in Deutschland schon lange auf sich warten,
bereits als positiv. Händler bemängeln in der Umfrage       während Apple Pay in Nachbarländern wie Frankreich
u.a., dass sich noch kein System durchgesetzt hat und       oder der Schweiz schon längst funktioniert. Dass sich
die Integration zahlreicher unterschiedlicher Zahlarten     der Deutschlandstart so lange hinzögert, dürfte ver-
im Handel in der Breite kaum stattfinden wird. Auch sei-    schiedene Gründe haben: Die Schweiz hatte jahrelang
en die Technologien momentan noch zu unbekannt und          einen Marktanteil des iPhones von über 50 Prozent,
es fehle an einer Informationskampagne der nationalen       während er in Deutschland bei nur rund 20 Prozent
Stakeholder. Viele Mitarbeiter sind außerdem nicht mit      liegt. Die Franzosen ziehen wiederum die Carte Bleue
der neuen Technik vertraut. Positiv bewerten hinge-         dem Bargeld vor. Und nicht zuletzt muss Apple mit
gen einige der Befragten, dass die meisten Filialisten      jeder Bank individuell vereinbaren, dass die Kredit- und
mittlerweile NFC-Terminals im Einsatz haben. Und diese      Debitkarten der Kunden innerhalb der App von Apple
NFC-Terminals bieten eine sehr gute Ausgangsbasis für       Pay virtuell abgebildet werden dürfen. Diesbezüglich
Mobile Payment. Weiterer Pluspunkt laut den Befragten:      waren viele deutsche Banken anfangs skeptisch, zumal
Nahezu alle großen Einzelhändler experimentieren mitt-      Apple an den Transaktionen mitverdienen will. Für eine
lerweile mit Mobile Payment und einige Verfahren wie        Beteiligung von Apple an den Erlösen sind die meisten
Payback Pay sind schon großflächig nutzbar.                 Banken zumindest derzeit noch nicht bereit.

                                                                                                                     6
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Abgesehen von Insellösungen wie Payback Pay, das mit       We Chat Pay bereits seit einiger Zeit zu marktüblichen
dem Lastschriftverfahren arbeitet, erwarten die befrag-    Zahlungsverfahren. Laut einer aktuellen Händlerbefra-
ten Experten, dass in Deutschland das mobile Bezahlen      gung der Deutschen Bundesbank in den Ballungszen-
zunächst in Form von auf dem Smartphone virtualisier-      tren Shanghai, Peking und Hangzhou kommen Alipay
ten Kreditkarten funktionieren wird. Mit der girocard      und WeChat Pay dort zusammen schon auf einen
Mobile verfolgt die Deutsche Kreditwirtschaft bereits      Marktanteil von stolzen 56,1 Prozent. Mittlerweile haben
eine alternative Lösung in einem Piloten. Weiterhin        auch erste Händler in Deutschland und anderen euro-
dürfte auch Sepa Instant Payments für Zahlungen am         päischen Ländern die Zahlung per Alipay und/oder
POS bald fit gemacht werden (siehe dazu gesonderter        We Chat Pay eingeführt. Dabei geht es bislang nur
Artikel auf S. 10).                                        darum, chinesische Reisende anzusprechen, die mit 2,5
                                                           Millionen Übernachtungen pro Jahr in Deutschland die
                                                           zweitgrößte Reisegruppe aus Übersee darstellen. Denk-
Remote Payment im Mobile Commerce
                                                           bar wäre aber auch ein Rollout für Nicht-Chinesen.
als Wegbereiter für Zahlung am POS
                                                           We Chat Pay funktioniert dabei direkt innerhalb des
Unterschätzt wird zudem oft die Vielseitigkeit des Be-     Messenger-Dienstes We Chat mit über einer Milliarde
griffs Mobile Payment: Damit muss nicht zwangsläufig       Nutzern: „Der Messenger als Payment Interface sorgt
die Zahlung im stationären Handel mittels NFC oder         für hohe Kundenzufriedenheit und er bringt einen ent-
QR-Code gemeint sein. Viel verbreiteter ist die mobi-      scheidenden Vorteil gegenüber anderen Mobile Wallets
le Zahlung bereits im E-Commerce und innerhalb von         mit: eine hohe Nutzerbasis“, meint Volker Steinle von
Apps. Dabei kommt sogenanntes Remote Payment zum           Adyen dazu. Ein solches Modell wäre auch auf Whats-
Einsatz, das wenig mit der Interaktion an der Super-       App oder den Facebook Messenger übertragbar, die
marktkasse am physischen POS gemein hat – aber den-        ebenfalls bereits über enorm viele Nutzer verfügen:
noch die Bereitschaft, mit dem Handy auch im stationä-     „Haben Verbraucher die App bereits integriert, stellt das
ren Handel zu bezahlen, bei den Verbrauchern steigern      Herunterladen keinen extra Aufwand und damit kein
könnte. Bereits heute ist es für viele Smartphone-Nutzer   Hindernis dar. Außerdem sind die Messenger-Dienste
selbstverständlich, beispielsweise ihr MyTaxi oder ihre    bekannt und bereits in unseren Alltag integriert – eine
Foodora-Bestellung direkt auf dem Handy per PayPal         wichtige Voraussetzung, um Vertrauen aufzubauen“, so
oder Kreditkarte zu bezahlen. Oder ihren Amazon-Kauf       Steinle weiter. In den USA sind bereits Privatzahlungen
per einmal hinterlegter Lastschrift in der App zu be-      (P2P Payment) per Facebook Messenger möglich – ein
gleichen. Wie enorm wichtig Remote Payment ist, zeigt      erstes Anzeichen dafür, dass Facebook das Thema Pay-
auch Zalando: Dort erfolgten 2017 stolze 70,7 Prozent      ment bald stärker in den Fokus nehmen könnte.
der Zugriffe auf den Shop über Mobilgeräte. Den ge-
nauen Mobile-Anteil am Umsatz will Zalando zwar nicht
                                                           P2P-Anbieter sollten Reichweiten
verraten, dafür aber die Erkenntnis, das gerade die Mo-
                                                           verbinden
bile-Nutzer häufiger bestellen als die Desktop-Nutzer,
wenn auch bei etwas kleinerer Warenkorbgröße.              Derweil haben auch in Deutschland und anderen west-
                                                           lichen Ländern verschiedene Anbieter von P2P-Zah-
Umgekehrt ist für viele Menschen die Frage, wieso sie      lungen eine signifikante Reichweite aufgebaut, zum
ihr relativ großes Handy im Laden zücken sollen, wenn      Beispiel Cringle, Lendstar, Kwitt oder Paypal/Venmo.
es doch auch mit Bargeld oder einer viel kleineren Karte   „Wenn diese Player ihre Reichweiten miteinander ver-
geht. Eine Lösung könnte sein, dass Kunden im Laden-       binden bzw. eine Interoperabilität herstellen würden,
geschäft über ein Wearable wie etwa eine Smartwatch,       könnten ganz neue Marktdynamiken entstehen“, meint
ein Fitnessarmband oder einen eleganten Ring mit           GS1 Experte Ercan Kilic. Sprich: Wenn Nutzer unter-
NFC zahlen. So funktioniert Apple Pay nicht nur übers      schiedlicher Lösungen Geld untereinander transferie-
iPhone, sondern auch über die Apple Watch. Auch der        ren könnten, dürften die Angebote viel erfolgreicher
Wearable-Hersteller Fitbit hat bereits eine entsprechen-   werden. Zudem wäre es auch denkbar, eine solche
de Lösung ausgerollt, bei der Smartwatches mit schon       Anbieter-übergreifende Lösung auch auf die Zahlung
vorhandenen Kredit- und Debitkarten gekoppelt wer-         am physischen Point of Sale auszudehnen, da durch die
den können. Fitbit bewirbt die Lösung mit dem Motto        Interoperabilität die Verbreitung der Bezahl­lösungen im
„Trage eine Uhr, die deine Brieftasche ersetzt“.           Markt steigt und damit die Attraktivität für den Händler
                                                           zunimmt. Die unterschiedlichen, fragmentierten Mobile
Alipay und We Chat Pay weisen                              Payment Reichweiten könnten durch Bündelung zu ei-
in China den Weg                                           ner höheren Akzeptanz bei den Händlern führen, deren
                                                           Bereitschaft steigen würde diese Bezahltransaktionen
Dass Mobile Payment viel Potenzial hat, zeigt ein Blick    anzunehmen.
nach China: Dort zählen die Lösungen Alipay und

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Payment wandert im Internet der Dinge
                                                          Beim Supermarkt-Konzept Amazon Go wiederum
in den Hintergrund
                                                          verlässt der Kunde den Laden ohne einen erkennbaren
Für die Zukunft des Mobile Payment sind zudem auch        Bezahlvorgang: „Die Autorisierung des Kunden findet
Themen wie das Internet der Dinge oder Connected          bereits beim Eintritt in den Markt statt. Schon zu die-
Cars spannend: So weisen bereits Bestell-Buttons wie      sem Zeitpunkt steht die Zahlungsart fest, denn sie ist in
Amazon Dash den Weg dahin, dass Käufe von Din-            einer App hinterlegt und wird automatisch via NFC oder
gen ausgelöst werden, ohne dass es überhaupt noch         Bluetooth ausgelesen. Der Kunde erklärt sich schon vor
zu einem bewussten Zahlvorgang kommt. In dieselbe         Eintritt in die Filiale damit einverstanden, dass später
Richtung gehen Drucker, die selbstständig neue Toner      eine Belastung seines Kontos über die hinterlegte Zah-
nachbestellen oder natürlich auch die Vision vom voll-    lungsart erfolgt“, beschreibt die Fachzeitschrift Retail
automatischen Kühlschrank, der immer wieder selbst        Technology das Verfahren. Ein ähnliches Pilotprojekt,
nachbestellt. Im Bereich Connected Cars arbeiten der      wenn auch für Elektronikartikel, hat Saturn im März
Zahlungsdienstleister Concardis und der Autozulieferer    2018 in Innsbruck gestartet, und zwar eine Expressfiliale
IAV (Gemeinschaftsunternehmen von VW, Continen-           ganz ohne Kassen. Die Kunden müssen stattdessen eine
tal und Schaeffler) an der Lösung Drive2Shop, die das     App installieren, darüber den Barcode des gewünsch-
Auto zur Shopping-Plattform machen soll. Drive2Shop       ten Artikels einscannen und schließlich per Lastschrift,
gleicht während einer Autofahrt die Angebote lokaler      Kreditkarte oder Paypal zahlen. Die zentrale Frage für
Händler mit den Wünschen der Kunden ab, die vorab in      Saturn bei dem Testlauf in Innsbruck: Akzeptieren die
der Cloud gesammelt wurden oder per Spracheingabe         Kunden das Einkaufen ohne gewohnte Kasse? Payment
auf der Fahrt geäußert werden. Er kann das gewünsch-      könnte also in der Zukunft immer häufiger vollautoma-
te Produkt bestellen und sofort mitnehmen; das Auto       tisch (Amazon Go) oder zumindest ohne traditionelle
navigiert ihn direkt zum Händler. Wenn der Kunde ein-     Kasse (Saturn Express) geschehen. Wenn sich das Kon-
trifft, ist der Einkauf bereits aus dem Fahrzeug heraus   zept von Amazon Go durchsetzt, wird der Kunde das
bezahlt und der Kunde kann es an einem Drive-In-          Bezahlen überhaupt nicht mehr merken – und bräuchte
Schalter abholen, ohne das Auto verlassen zu müssen.      weder Bargeld, noch Karte oder Handy im Laden zücken.

                                                                                                                Foto: Saturn / Klaus Maislinger

Sillpark - Saturn Express

                                                                                                                                                  8
Mobile Payment & SEPA Instant Payments - Die Zukunft im Zahlungsverkehr Whitepaper - GS1 Germany
GS1 Germany Whitepaper                                                       Mobile Payment: Status quo in Deutschland

      Mobile Payment in Deutschland: Die Lösungen im Überblick

      • Payback Pay: Im Sommer 2016 gestartet, hat           wird der Code gescannt. Zum letzten Mal wird
        der Bonusprogramm-Anbieter Payback seine             die App beim Verlassen des Restaurants ge-
        mobile Bezahllösung Schritt für Schritt bei          scannt und so der Bezahlvorgang ausgelöst.
        diversen Partnern wie dm, Real, Aral, Rewe           Dieser wird mit Hilfe des Fingerabdrucks oder
        ausgerollt und damit bereits ein großes Netz         Eingabe einer PIN bestätigt.
        an Akzeptanzstellen aufgebaut. Der Kunde er-
                                                           • Die Deutsche Bank ermöglicht als erste deut-
        teilt einmalig ein Lastschriftmandat und kann
                                                             sche Großbank seit 2017 Mobile Payment über
        danach bei allen Partnern mit seinem Handy
                                                             die eigene Banking-App. Dazu wird in der App
        bezahlen. Dies geschieht je nach POS-Techno-
                                                             eine von der Deutschen Bank herausgegebene
        logie des Partners über die Payback-App per
                                                             Mastercard virtuell hinterlegt, danach ist die
        QR-Code oder NFC. Die Lösung setzt dabei
                                                             Zahlung per NFC möglich. Allerdings ist die
        das bestehende Payment-Öko­system aus Ac-
                                                             Lösung bislang auf die Android-Variante der
        quirer, Issuer, Card Schemes und Netzbetrei-
                                                             App beschränkt, da Apple die NFC-Schnitt-
        ber unter Druck.
                                                             stelle des iPhones nicht für Drittanbieter frei-
      • EDEKA und dessen Discounter Netto bieten             geben will. Eine ähnliche Android-Lösung hat
        Mobile Payment über die hauseigenen Kun-             zudem im September 2017 die Postbank aus-
        den-Apps an. Hinter der Lösung steckt der            gerollt – nur kommt hier eine virtuell hinterleg-
        Technologieanbieter Valuephone. Die Zahlung          te Visa-Karte zum Einsatz.
        erfolgt dabei ebenfalls über ein bereits bei der
                                                           • Vodafone betreibt mit My Wallet als letzter
        App-Einrichtung erteiltes Lastschriftmandat.
                                                             verbliebener Mobilfunkanbieter in Deutschland
      • Starbucks hat seine in den USA sehr erfolg-          eine eigene Lösung für Mobile Payment, wird
        reiche mobile Zahlungslösung mittlerweile            diese aber Ende Juni 2018 einstellen. Die Deut-
        auch nach Deutschland gebracht. Dabei ist die        sche Telekom und O2 hatten vergleichbare
        Nutzung an die hauseigene Kundenkarte Star-          Lösungen bereits 2016 vom Markt genommen.
        bucks Card gekoppelt, die auf Guthabenbasis          Einer der möglichen Gründe: die Vodafone
        funktioniert und auch ein Loyalty-Programm           My Wallet ist wie auch die Lösungen der Deut-
        beinhaltet. Eine Zahlung ist nur möglich, wenn       schen Bank und der Postbank auf Android-
        die virtuelle Starbucks Card innerhalb der App       Geräte beschränkt. In der My Wallet-App
        zuvor bspw. per Kreditkarte aufgeladen wurde,        kann einerseits eine Visa-Kreditkarte virtuell
        was direkt innerhalb der App mit einem Min-          hinterlegt werden, andererseits ist auch eine
        destbetrag von 5 Euro möglich ist.                   Verknüpfung mit Paypal möglich. Gezahlt wird
                                                             per NFC.
      • Vapiano: Die Restaurantkette ermöglicht die
        Bestellung und Bezahlung über die hauseige-        • Girocard Mobile ist bislang noch nicht gestar-
        ne App. Das Verfahren soll u.a. Wartezeiten          tet, gilt aber als Hoffnungsträger gerade unter
        am Ausgang minimieren. Zum Einsatz kommt             den Volks- und Raiffeisenbanken. Bereits in
        dabei wahlweise Paypal oder eine Kredit-             2017 sind einige genossenschaftliche Institute
        karte. Bei einem Vapiano-Besuch erzeugt die          mit einem Piloten gestartet und auch die Spar-
        App einen QR-Code, der im Eingangsbereich            kassenorganisation plant für 2018 die Girocard
        eingescannt wird, um sich so im Restaurant           Mobil ins Handy zu bringen. Auch hierbei wird
        einzuchecken. Auch bei der Essensbestellung          die Zahlung per NFC erfolgen.

                                                                                                                    9
Mobile Payment & SEPA Instant Payments - Die Zukunft im Zahlungsverkehr Whitepaper - GS1 Germany
GS1 Germany Whitepaper                                                           Sepa Instant Payments für den Handel

                                                                                                                        Foto: CCV Deutschland
Sepa Instant Payments
für den Handel

Bezahlungen in Echtzeit: Leider erinnert der elektronische Zahlungsverkehr auch im Jahr 2018 noch immer viel
zu häufig an das BTX-Zeitalter – und Zahlungen per Überweisung oder Lastschrift sind oft tagelang unterwegs.
Zwar haben viele Banken mittlerweile ihr Frontend für eine Überweisung aufgepeppt und bieten z.B. schicke
Apps an. Doch es dauert noch immer eine halbe Ewigkeit, bis das Geld endlich beim Empfänger ankommt. Ein
Unding im Zeitalter von „Instant Gratification“, der sofortigen Befriedigung von Bedürfnissen übers Smart­
phone. Mit Sepa Instant Payments soll sich das nun ändern.

Endlich soll der elektronische Zahlungsverkehr so          teilungsleiter Mobile Commerce + Financial Services bei
schnell werden wie die Zahlung mit Bargeld. Denn es ist    GS1 Germany. Bei Sepa Instant Payments entfallen
schon absurd, dass das seit der Antike geltende Prinzip    diese Risiken. Deshalb ist die neuartige Zahlungsform
„Geld gegen Ware“ bei elektronischen Zahlungen nach        nicht nur spannend für Überweisungen von einer Per-
wie vor nur selten gilt. Zwar kennen wir seit Jahren       son zu einer anderen Person (P2P), sondern birgt zu-
Sofortüberweisungen aus Thrillern, in denen Millionen-     gleich auch große Potentiale für stationären Handel und
beträge per Knopfdruck und in Echtzeit auf Nummern-        E-Commerce.
konten transferiert werden. Oder auch in kleinem Stil
Sofortzahlungen von einem Paypal- zum anderen Pay-         Nach jahrelanger Vorbereitung durch das European
pal-Konto. Doch in der grauen Alltagswelt der europä-      Payment Council (EPC) wurde Sepa Instant Payments
ischen Giro- und Kontokorrentkonten sieht es ganz an-      Ende November 2017 Realität. Jedoch wird es bislang
ders aus: „Bei Überweisungen und Lastschriftverfahren      nur von wenigen Banken und Händlern unterstützt. Das
liegen meist zwei bis drei Tage zwischen dem Bezahlen      könnte sich aber bald schon ändern, denn die Vorteile
und dem Zeitpunkt, an dem das Geld auf dem Emp-            überwiegen: Sepa Instant Payments schreibt „eine
fängerkonto eingetroffen ist. Bis dahin gehen Händler      sofortige und garantierte Verfügbarkeit der Mittel für
in das Risiko, dass ein Konto nicht gedeckt ist oder der   den Zahlungsempfänger vor. Nicht erfolgreiche Über-
Kunde eine Zahlung zurückruft“, erklärt Ercan Kilic, Ab-   weisungsaufträge werden sofort zurückgewiesen. Für

                                                                                                                   10
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Instant-Überweisungen gilt ein Zeitlimit von max. zehn     (ELV) einläuten könnten, das die genannten Vorteile
Sekunden ab Validierung des Auftrags durch den Zah-        nicht bieten kann. Jedoch ist es bis dahin noch ein wei-
lungsdienstleister des Zahlers. Grundsätzlich gilt das     ter Weg, der nicht ohne Standardisierung von Prozes-
Verfahren bis zu einer Betragsgrenze von 15.000 Euro.      sen gelingen kann. Denn noch fehlt einerseits die Un-
Zahlungsdienstleister, die Instant-Überweisungen anbie-    terstützung vieler Banken und Zahlungsdienstleister für
ten, müssen rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres      Sepa Instant Payments, andererseits hat die Umsetzung
für die Abwicklung dieser Zahlungen erreichbar sein“,      der klassischen Überweisung Vorrang. Weiterhin fehlt
fasst die Deutsche Bundesbank das Verfahren zusam-         noch ein einheitliches Verfahren direkt im Ladenge-
men.                                                       schäft: Am wahrscheinlichsten gilt die Verschmelzung
                                                           mit Mobile Payment, so dass der Kunde eines Tages
                                                           sein Smartphone an der Kasse zücken und darauf die
                                                           Zahlung freigeben kann. Die Übertragung an die Kasse
                                                           könnte via NFC, per QR-Code oder Bluetooth
                                                           erfolgen – auch darüber gibt es noch keine finale Ei-
                                                           nigung. Selbst eine kartengebundene Lösung wäre
                                                           denkbar, wenngleich dies etwas anachronistisch klingt –
                                                           abgewickelt wird es über Sepa Instant Payments.

                                                           Als wichtig bei einer Einführung im stationären Handel
                                                           gilt auch das Thema Geschwindigkeit. Damit das Zahl-
                                                           verfahren aber konkurrenzfähig gegenüber Bargeld und
                                                           NFC-Kartenzahlungen ist, wünschen sich viele Händler
                                                           eine Abwicklung innerhalb von drei Sekunden. Das geht
                                                           aus einem Whitepaper des Zahlungsdienstleisters Com-
Deutschlands Händler sind von den Vorteilen der Sepa
                                                           putop hervor.
Instant Payments überzeugt, wie eine Expertenumfra-
ge von GS1 Germany unter 37 großen stationären und
                                                           GS1 Germany arbeitet aktuell zusammen mit Banken
Online-Handelsunternehmen zeigt: „Die große Mehrheit
                                                           und Händlern im Rahmen einer Arbeitsgruppe intensiv
schätzt, dass Gutschriften sofort erfolgen, Interchange-
                                                           an dem Thema, um Standards für die verschiedenen
Gebühren wegfallen und das Geld garantiert verfügbar
                                                           Prozesse zu vereinbaren. Im Fokus stehen dabei die
ist“, erklärt GS1 Experte Ercan Kilic. Knapp 90 Prozent
                                                           Schnittstellen „Handel – Geschäftsbank“, „Smartphone
der befragten Händler stimmen darin überein, dass die
                                                           – Kassenterminal/System am POS“ sowie „Smartphone
Verringerung von Zahlungsausfällen ein wesentlicher
                                                           des Verbrauchers – Hausbank des Verbrauchers (App)“.
Vorteil ist. Darüber hinaus können im E-Commerce
                                                           Die Arbeitsgruppe hat bereits erste Erfolge zu verzeich-
Abläufe für den Versand beschleunigt werden. Die
                                                           nen: Ludger Bieberstein von Rewe Systems und Giu-
sofortige Liquidität ermöglicht wiederum neue Hand-
                                                           seppe Di Ruocco vom Zahlungsdienstleister Ingenico
lungsspielräume für Händler.
                                                           präsentierten Anfang März 2018 vor der “MCC – Mobile
                                                           Commerce Community“ bei GS1 Germany in Köln den
Somit spricht einiges dafür, dass Sepa Instant Payments
                                                           Prototyp eines händler-basierten Instant Payments am
das Ende des elektronischen Lastschriftverfahrens
                                                           POS , kurz genannt „HIPPOS“. Wichtigstes Unterschei-

                                                                                                                   11
GS1 Germany Whitepaper                                                           Sepa Instant Payments für den Handel

dungsmerkmal von Hippos im Vergleich zu herkömm-          Jahr ein Pilotprojekt die Umsetzung in der Praxis erpro-
lichen Funktionsprinzipien für die Abwicklung unbarer     ben. In das Projekt fließen die Ergebnisse einer parallel
Zahlungstransaktionen am POS ist die Auslösung des        im Auftrag von GS1 Germany durchgeführten Studie zu
Zahlungsvorgangs durch den Kunden. Der Kunde akti-        Sepa Instant Payments ein. Der Austausch auf brei-
viert die App seines Smartphones und das Kassensys-       terer Ebene erfolgt am 29. Mai auf der Mobile Instant
tem überträgt die Bezahldaten via QR-Code oder NFC        Payment Sitzung (MIPS) in Köln. Die Teilnahme an der
an das Mobiltelefon des Kunden. Dieser bestätigt die      Veranstaltung ist kostenlos. Die Ergebnisse des mögli-
Zahlung in seiner App an seine Bank. Von der Bank des     chen Pilotprojekts und der Studie werden auf der Mobi-
Kunden gehen die Daten an die Händlerbank und der         le in Retail Conference am 16. und 17. Oktober 2018 in
Händler erhält binnen Sekunden die Mitteilung, dass der   Berlin vorgestellt.
Betrag auf seinem Konto eingegangen ist.
                                                          Wie bei der Einführung eines jeden neuen Zahlverfah-
„Der Zuspruch des Handels ist groß. Wir erleben in der    rens gilt letztlich: es muss am Ende vor allem einfach
Arbeitsgruppe eine starke Beteiligung an der Entwick-     und sicher sein, damit es sowohl von Händlern als auch
lung beim Thema Sepa Instant Payments im Allgemei-        Verbrauchern angenommen wird. Dabei muss es bei
nen sowie an Hippos im Besonderen“, berichtet Ercan       Schnelligkeit und Komfort mit Bargeld oder NFC-Kar-
Kilic. So entstehen unter dem Dach von GS1 Germany        tenzahlungen mithalten können. Wenn dies dank der
derzeit unter anderem Spezifikationen für die Schnitt-    Initiative von GS1 Germany gelingt, so hat Sepa Instant
stellen zwischen den einzelnen Parteien des Zahlungs-     Payments die Chance, sich schon bald als neues Stan-
vorgangs sowie Lösungen für das Einbinden von Mehr-       dard-Zahlverfahren am Point of Sale zu etablieren.
wertdiensten, wie zum Beispiel Loyalty-Programme. Ist
das Konzept für Hippos dann fertig, soll noch in diesem

                                                                                                                   12
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      Wieso dauern elektronische Zahlun-                  Was bedeuten Sepa Instant Payments
      gen bei den bislang gängigen Verfah-                für die Beziehung zwischen Händlern,
      ren oft so lange?                                   Zahlungsdienstleistern und Banken?
      Stand heute werden Transaktionen über einen         Bislang bestimmen Zahlungsdienstleister die
      bestimmten Zeitraum gesammelt, zu Batches           Regeln (technische Bedingungen, Sicherheitsbe-
      gruppiert und dann bearbeitet. Sepa Instant         stimmungen, AGB, Preise, Marken etc.), Acquirer,
      Payments bedeutet eine Loslösung von diesem         Issuer und Handel haben kaum Mitbestimmungs-
      Batch-Gedanken. Transaktionen werden einzeln        rechte. Sepa Instant Payments kann die Rollen
      verarbeitet, das heißt Clearing und Settlement      neu verteilen, meint der Zahlungsverkehrs-
      finden für jede einzelne Zahlung statt, sobald      Experte Ulrich Binnebößel vom Handelsverband
      diese auftritt.                                     Deutschland (HDE) und nennt drei Punkte:

                                                          • Handel bestimmt Anforderungen an Zahlsyste-
      Warum benötigen viele Banken noch
                                                            me: Konzentration auf standardisierte Schnitt-
      Zeit für die Einführung von Sepa
                                                            stellen von der Kasse zur Kunden-App
      Instant Payments?
                                                          • Zahlungsanbieter kreiert attraktive Produkte
      „Das erfordert eine ganz neue Bankenabwick-
                                                            für den Verbraucher: Übernahme der Zahlda-
      lungssoftware“, sagt Markus Jörg, oberster Zah-
                                                            ten und Initiierung der Zahlung
      lungsexperte der hessischen Landesbank Helaba,
      gegenüber der Zeitung „Welt“. Der überwiesene       • Banken sichern ihre Rolle im Zahlungsverkehr:
      Betrag muss im gleichen Augenblick auf dem            Girokonto als Dreh- und Angelpunkt fürs Pay-
      einen Konto verschwinden und auf dem anderen          ment, Geschäftsbanken mit Servicegedanken
      auftauchen – und nicht nur das, der Empfänger         für den Handel
      muss auch direkt über das Geld verfügen kön-
      nen. „Das bedeutet alleine für die Sparkassen-Fi-
                                                          Was bedeuten Sepa Instant Payments
      nanzgruppe IT-Investitionen im hohen zweistel-
                                                          für den Wettkampf zwischen Bargeld
      ligen Millionenbereich“, so Markus Jörg. Einige
                                                          und elektronischen Zahlungen?
      Banken haben das Thema aber offenkundig frü-
      her auf die Agenda genommen: Die zum italie-        „Die Möglichkeit, europäische Zahlungen sofort
      nischen UniCredit-Konzern gehörende HypoVer-        von einem Konto zum anderen vorzunehmen,
      einsbank war gleich zum Startschuss von Sepa        wird ein großer Schritt hin zu einer bargeldlosen
      Instant Payments im November 2017 dabei.            Gesellschaft sein. Ohne das Vertrauen der Ver-
                                                          braucher in Datensicherheit wird es sich jedoch
                                                          als unmöglich erweisen, das Bargeld vollkommen
                                                          zu ersetzen“, sagt Ralf Gladis, Gründer und Ge-
                                                          schäftsführer des Zahlungsdienstleisters Com-
                                                          putop.

                                                                                                                  13
GS1 Germany Whitepaper                                                               GS1 Mobile Commerce Seminar

  GS1 Mobile Commerce Seminar

  Ihre Kunden sind schon längst mobil – sind Sie es auch?!

  Suchen, Kaufen, Bewerten, Teilen: Die Digitali-
  sierung und die Verbreitung von Smartphones
  verändern das Medien- und Konsumverhal-
  ten Ihrer Kunden. Die Entwicklung macht es
  notwendig, eine klare Mobile Strategie zu ver-
  folgen und diese in Einklang mit der digitalen
  Ausrichtung Ihres Unternehmens zu bringen.
  Sie ist Voraussetzung für eine erfolgreiche
  Geschäftsentwicklung, insbesondere in Zeiten
  des Omni-Channel-Commerce.

  Was bedeuten Begriffe wie Mobile Adverti-
  sing, Apps, Wallets, Location Based Services
  und Couponing? Wir bringen Licht ins Dunkel:
  In Tages­seminaren vermitteln wir Ihnen um-
  fangreiches Wissen über die Planung und den
  Einsatz verknüpfter Mobile Services zur Errei-
  chung der Unternehmensziele, z.B. Umsatz,
  Kundenbindung oder Imageaufbau.

  Ort: GS1 Germany Knowledge Center                          Zielgruppe:
       Maarweg 133                                           Das Seminar ist für alle geeignet, die in ihrem
       50825 Köln                                            Unternehmen Berührungspunkte im Digitalbereich
                                                             haben, insbesondere für Verantwortliche und Fach­
  Termine:      		                     Preis:
                                                             kräfte aus den Funktionsbereichen:
  Alternativ-Termin 1 – 21.11.2018     595,- EUR p.P.
  Alternativ-Termin 2 – 12.12.2018                           •   E-Commerce
                                                                                                      Mitglied
                                                             •   Online- und Media-Management                  er der
  Praxisbezug:                                                                                      Mobile C
                                                             •   Trade und Shopper Marketing                 ommerc
  Die Inhalte werden Ihnen von namhaften Experten prä-                                             Commu              e
                                                             •   Brand- und Produktmanagement             nity erh
                                                                                                                   alten
  sentiert, zum Beispiel von Google, Vodafone,
                                                             •   Omni-Channel-Management             25% Rab
  Payback und Tabmo.                                                                                        att!
                                                             •   POS-Verantwortliche
                                                             •   Innovationsmanagement

  Für das Seminar müssen Sie keine besonderen Vorkenntnisse haben oder Voraussetzungen erfüllen.
  Anmeldung über kilic@gs1-germany.de oder Online

                                                                                                                 14
Mobile in Retail
Conference 2018
                                                                                               Frühbu
                                                                                                      cher
16./17. Oktober 2018                                                                            rabatt b -
                                                                                                        is
                                                                                               04.09.20
Steigenberger Hotel Am Kanzleramt, Berlin
                                                                                                       18!

Seamless Shopping –
Challenge für Retail, Brands und Finance.
» Brandneue Insights & Strategien zum Mobile Commerce:
  Payment, Couponing, Loyalty, Advertising & Co.
» Internationales Speaker Line-up
» Use Cases & Best Practices
» Networking-Abend am Potsdamer Platz

Diese Top-Speaker haben bereits zugesagt:

   Christian Bärwind                              Markus Gunter                                    Arne Pache
Industry Leader Retail-                               CEO                                        Vice President I
 Strategic Partnerships          Jin Choi                               Dr. Michael Heller      Global Products &
       Germany            Director DACH FMCG,                       OTTO-Bereichsvorstand      Solutions, Frankfurt,
                          Retail, Entertainment                       Categories und stell-        Deutschland
                                                                  vertretender Sprecher OTTO

Hauptsponsor

                                                                  www.mobile-in-retail-conference.de
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      Haben wir Ihr Interesse geweckt? Erfordert ein konkreter Bedarf schnelles Handeln – oder
      möchten Sie sich einfach unverbindlich über Themen aus unserem Portfolio informieren?
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© GS1 Germany GmbH, Köln, 1/2018
Satz: David Böhm www.boehmdavid.de
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