Wenn Kinder Krieg und Kata strophen in den Medien sehen
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FORSCHUNG 24/2011/2 35 Dafna Lemish Wenn Kinder Krieg und Kata strophen in den Medien sehen Der internationale Forschungsstand zur Kriegs- und Krisenberichterstattung für Kinder1 Aus einer Forschungsperspektive wicklungsstufen, mit unterschiedli als bislang angenommen wurde. Die wird die Rolle der Medien bei der cher Medienkompetenz und Reife Ergebnisse zeigen auch, dass sie sich Kriegs- und Krisenberichterstat- verfügen über unterschiedliche Fä bei der Aneignung von Wissen über tung für Kinder beleuchtet. Es wer- higkeiten und kognitive Schemata Ereignisse in der Welt und in ihrer den sowohl Aspekte der Rezeption sowie Interessen und Erfahrungen, eigenen Gesellschaft den Nachrich und Produktion von Medientexten mithilfe derer sie Nachrichtenberichte tenmedien aktiv zuwenden. Welche durch Kinder als auch die Sicht- verarbeiten können. Außerdem spielt Rolle die Medien für Kinder bei der und Vorgehensweisen von Produ- ihr sozio-kulturelles und politisches Verarbeitung von Katastrophen- und zentInnen von Kindernachrichten Umfeld sowie der Umgang der Er Kriegsbildern einnehmen, wird im zusammengetragen. wachsenen mit den Themen zu Hause Folgenden aus 2 sich ergänzenden und in der Schule eine wichtige Rolle Blickwinkeln dargestellt: Zunächst I für die Verarbeitung. wird die Rolle von Kindern als Re n einer zunehmend globalisierten Mehr und mehr Forschungsergeb zipientInnen dieser Bilder diskutiert, Welt werden Kriege und Kata nisse zur Nachrichtenrezeption und anschließend werden die Standpunkte strophen, die in Tausenden von zum Interesse von Kindern am Welt der ProduzentInnen von Krisenbe Kilometern entfernten Ländern ge geschehen deuten darauf hin, dass richten für Kindersendungen unter schehen, durch die Medien Teil der Kinder weit mehr über Konflikte und sucht. Alltagswelt von Kindern. Die Nach Katastrophen aufnehmen und wissen, richten berichten von aktuellen Kon Kinder als RezipientInnen flikten in Afghanistan, Ägypten, dem Irak, Libyen, Palästina, Syrien und dem Jemen, und Naturkatastrophen Kinder als Betroffene von Kriegen wie Erdbeben, Tsunamis und Hur und Katastrophen rikane stehen auf der ganzen Welt im Kriege, bewaffnete Auseinanderset Fokus der medialen Aufmerksamkeit. zungen, Terroranschläge und Kata Was bedeutet diese technologische strophen stellen Krisenzeiten dar, in und gesellschaftliche Entwicklung denen die BürgerInnen von Ländern für Kinder? Kinder hören, sehen und in der ganzen Welt, Kinder inbe beschäftigen sich mit diesen beunru griffen, verstärkt mit Chaos, einem higenden, oft erschreckenden Ereig Verlust der Kontrolle über das eige nissen, die einst Erwachsenen vorbe ne Leben und einem großen Infor halten waren. Mühevoll nehmen sie mationsbedarf konfrontiert werden. Informationsteile aus den Medien auf Sie wünschen sich Hilfe bei der Ein und versuchen, diese zu sinnvollen ordnung der Ereignisse und möch Erkenntnissen zusammenzufügen. ten über Entwicklungen informiert Sie müssen sich zudem emotional werden, die eine bessere Zukunft in mit dem Leid anderer Menschen und Aussicht stellen. Auch Kinder sind Bei Yariv aus Israel stehen die Staatsober- Gräueltaten auseinandersetzen. Kin häupter George Bush und Saddam Hussein inmitten einer Krise von den Medien der verschiedener Alters- und Ent im Zentrum seines Bildes über den Irakkrieg abhängig: Oftmals dürfen sie aus Si
FORSCHUNG 36 24/2011/2 cherheitsgründen ihr Zuhause nicht fliktparteien, politischen Bewegun nis und Angst zeigen. Berichte über verlassen, die Familie konzentriert gen, Entwicklungen und Konse Kriegs-, Konflikt- und Krisensituati sich stärker auf Nachrichten als in quenzen etc. Außerdem analysierten onen rufen bei jungen ZuschauerIn Friedenszeiten, die Eltern sind bei sie die emotionalen Reaktionen der nen Gefühle von Traurigkeit, Angst der Kontrolle des Fernsehkonsums Kinder (z. B. Furcht, Traurigkeit, und Betroffenheit hervor, was sich nachlässiger, und wie alle anderen Ärger, Hass) auf die Berichterstat häufig in Weinanfällen, Albträumen Familienmitglieder haben sie ihre in tung. Zum Irakkrieg 2003 wurde und Schlafstörungen äußert. Die For dividuellen Bedürfnisse nach Infor weltweit recht viel geforscht. Eine schungsliteratur legt auch nahe, dass mation, Interpretation der Gescheh Studie wurde bei Kriegsausbruch in das Alter eine zentrale Rolle bei die nisse, dem Abbau von Unsicherheit 3 Ländern gleichzeitig durchgeführt: sen Prozessen spielt: Jüngere Kinder und Anspannung. in den USA, die am Irakkrieg beteiligt bis zum frühen Schulalter reagieren Als Hauptinformationsquelle über ak waren, in Deutschland, das sich vehe stärker auf erschreckende Bilder und tuelle Ereignisse stellen die Nachrich ment gegen den Krieg stellte, und in starke Geräusche und fürchten um ten komplexe kognitive Herausforde Israel, das sich auf einen möglichen das Wohlergehen ihrer Angehörigen. rungen für die Kinder dar: Durch die Angriff durch den Irak vorbereite Mit zunehmendem Alter und fortge Nachrichten werden sie – auf Bild- te (Lemish 2007; Götz 2007; Seiter schrittener kognitiver Entwicklung, und Textebene – mit einer Vielzahl 2007). In den 3 Fallstudien bekamen etwa ab 9 Jahren, richten Kinder ihre komplexer Themen konfrontiert, 8- bis 10-Jährige in Einzelinterviews Aufmerksamkeit vermehrt auf die mit Vertrautem und Unbekanntem, und Zeichnungen die Gelegenheit, Inhalte der Fernsehsendungen (z. B. Inländischem und Internationalem. ihre Meinung über den Krieg und auf die Ursachen eines Konflikts oder Charakteristisch für Nachrichtenbe die Frage, inwiefern die Medien ihre künftige Bedrohungen) und äußern richte sind die Kürze der Informa Meinung prägen, auszudrücken. Die Besorgnis über abstraktere Gefahren tionseinheiten, die zahlreichen Cuts Studie belegt, wie stark sich die Kin wie politische oder strategische As und Szenenwechsel, ohne Pausen der auf Nachrichtenberichte verlas pekte von Konflikten oder die Angst oder Reflexionszeit zwischen den sen und dass diese eine Rolle bei der vor einem Atomkrieg (vgl. Cantor/ Einheiten. Audiovisuelle Einheiten Sozialisierung in Richtung der vor Mares/Oliver 1993; Smith/Moyer- sind häufig falsch zusammengestellt, herrschenden Perspektive des Landes Gusé 2006; Smith/Wilson 2002). sodass eine verwirrende Diskrepanz – spielen. US-amerikanische Kinder in Dabei zeigt sich, dass die Ängste oft sogar ein Widerspruch – zwischen terpretierten den Krieg vorwiegend der Kinder mit zunehmendem Alter Bild- und Textinformation entsteht. als persönlichen Kampf zwischen nicht weniger werden, sondern sich Viele Bilder sind schockierend, chao den 2 Staatsoberhäuptern George verändern, da sie in höherem Alter tisch, zeigen Zerstörung und Leid und Bush und Saddam Hussein; deutsche anders auf verschiedene Stimuli re werden oft von lauten Geräuschen Kinder übernahmen die ablehnende agieren. Auch ist die emotionale Re und hastigen Stimmen begleitet. Die Haltung gegenüber dem Krieg; isra aktion von Kindern, die sich mit den Sprache der ReporterInnen ist meist elische Kinder stellten den Irakkrieg Opfern identifizieren und empathisch sehr schnell und bedient sich vieler in einen Zusammenhang mit dem mitfühlen, erheblich stärker als die unbekannter Abkürzungen und Kon (damit unverbundenen) israelisch- von Kindern, die weniger Identifikati zepte, die prägnanten Zitate sind kurz, arabischen Konflikt, wie er sich aus on und Empathie zeigen (vgl. Walma und es werden viele weitere Stimuli ihrer Sicht darstellte. Die länger ange van der Molen/Konijn 2007). wie Off-Töne, Hintergrundgeräu legte amerikanische Fallstudie zeigte sche, Computergrafiken, Statistiken auch, wie sich die Wahrnehmung der Kinder als ProduzentInnen von und Tabellen eingesetzt. Wie gehen Kinder veränderte, als der allgemeine Medientexten Kinder mit diesen Medientexten um? Mediendiskurs offener und diverser Ein zweiter Forschungsschwerpunkt Wie verstehen sie sie? Welchen Stel wurde. richtet sich auf die Rolle von Kindern lenwert haben sie für Kinder in Kri Eine der häufiger untersuchten Fra als ProduzentInnen von Medientexten sen- und Kriegszeiten? gen in diesem Zusammenhang ist über Krieg und Katastrophen: ihre die nach den emotionalen Auswir Briefe, die sie an Webseiten sende Kinder als Nachrichten kungen beunruhigender Nachrich ten, ihre eigenen Videos und Repor rezipientInnen ten auf Kinder im Allgemeinen tagen, ihr Feedback an erwachsene Rezeptionsstudien zur Wahrnehmung sowie die Entwicklung von Furcht ProduzentInnen, welche Ideen sie für konflikthaltiger Medientexte durch und Angst im Speziellen. Die For attraktivere und sinnvollere Kinder Kinder untersuchten deren Wissen schungsergebnisse belegen, dass ein nachrichten haben usw. (vgl. Alon- und Verständnis der Konflikt- oder hoher Prozentsatz der Kinder nach Tirosh 2011; Carter 2007; Carter/ Katastrophenhintergründe, der Kon dem Sehen von Nachrichten Besorg Messenger 2005). Diese Studien las
FORSCHUNG 24/2011/2 37 sen uns besser verstehen, wie Kin der sich in der Öffentlichkeit, von der sie eigentlich ausgeschlossen sind, positionieren, und tragen neue Per spektiven zur anhaltenden Debatte über das Desinteresse von Kindern an gesellschaftspolitischen Themen bei (vgl. Buckingham 2000) . Kinder nehmen sehr wohl eine aktive Rolle ein, wenn sie, wie auf Websei ten deutscher und holländischer Kin derfernsehsender, die Gelegenheit be kommen, ihre Wahrnehmungen zum Krieg zu diskutieren (vgl. Nikken/ Götz 2007). Auch hier zeigte sich, dass die Kinder maßgeblich vom Dis kurs ihres Heimatlandes beeinflusst werden, denn die Beiträge deutscher Kinder richteten sich viel stärker ge Sean aus den USA zeichnet die Gefangennahme Saddam Husseins gen den Krieg als die der holländi schen. Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, Kinder an aktuellen die weder für sie bestimmt noch al Länder, die ein ziemlich einheitliches sozialen und politischen Debatten tersgerecht aufbereitet sind und oft Bild davon liefern, welche Kinder teilhaben zu lassen, und gerade das Unverständnis und Bestürzung bei nachrichtensendungen sich bemühen, Internet ist ein leicht zugängliches ihnen hervorrufen. Um den Kindern die Themen auf ihr junges Publikum und geeignetes Mittel für politische eine ihrer Entwicklung angemessene zuzuschneiden, sowohl im Hinblick Partizipation. Eine ähnliche Studie Alternative anzubieten, riefen viele auf den Inhalt wie auch die Form analysierte die Diskussionsbeiträge Sender Kindernachrichten ins Leben, und Struktur. Das Kinderpublikum der Webseite von Newsround, ei um auf die Bedürfnislagen von Kin wird als emotional verletzlich und nem BBC-Nachrichtenprogramm dern einzugehen. Das zweite Augen arglos angesehen und ist allgemein für Kinder in Großbritannien (vgl. merk in diesem Forschungsfeld liegt mit schlechter entwickelten kogni Carter 2007). Die Autorin konn nun auf den Medien und untersucht tiven Fähigkeiten ausgestattet als te anhand von Onlinediskussionen die Perspektive der ProduzentInnen. Erwachsene. Folglich sind die Kin über den Irakkrieg sowie über die Der Blick richtet sich dabei auf die dernachrichten im Vergleich zu den später folgenden Bombenanschläge Erwartungen und Bedürfnisse der Erwachsenennachrichten auf deren von London zeigen, dass Kinder den Kinder an Medientexte, die in Kon spezifische Fähigkeiten gemünzt und Wunsch haben, informiert zu sein und flikt- und Kriegszeiten für sie produ sollen ein Gefühl von Sicherheit und ihre Meinung zu äußern, und nicht ziert werden, die informativ und ver Lösbarkeit hervorrufen, indem sie von den oft brutalen Tatsachen ab ständlich sein und ihnen helfen sollen, z. B. die Bedrohung auf eine weit ent geschirmt werden wollen. Aktuellere mit schwierigen Situationen umzu fernte Region verlagern, Spannungen Studien z. B. aus Großbritannien und gehen. Hierzu bieten sich 2 ergän entladen etc. Außerdem werden Mel Israel (vgl. Carter u. a. 2009) liefern zende Wege an: eine Inhaltsanalyse dungen direkt und ohne Umschweife weitere Belege dafür, dass – entgegen der speziellen Nachrichtenprogram präsentiert, Komplexitäten und Am der landläufigen Meinung – Kinder me und Unterhaltungssendungen für bivalenzen werden vermieden. Der keineswegs naiv oder gleichgültig Kinder sowie eine direkte Analyse der Inhalt wird in einer behutsamen und demgegenüber sind, was in der Welt Meinungen, Erwartungen, Entschei ausgewogenen Weise dargeboten, um sie herum passiert. dungsfindungsprozesse, Produktions sodass den Kindern keine schwere richtlinien etc. der ProduzentInnen. emotionale Last aufgebürdet wird. Das Einschließen von tröstenden ProduzentInnen von und beruhigenden (manchmal sogar Inhaltsanalyse von Kindernach Kindermedien optimistischen) Aspekten wird als un richtensendungen Wie bereits dargestellt sind Kinder Es gibt diverse Inhaltsanalysen von erlässlich für das Wohlbefinden der häufig Mainstream-Medien und Kindernachrichtensendungen über Kinder erachtet. Besonderer Wert Nachrichtenberichten ausgesetzt, Kriege und Konflikte verschiedener wird darauf gelegt, Bild und Text der
FORSCHUNG 38 24/2011/2 Nachricht gut zu verflechten und bru welcher Verantwortung und Rolle sie Eine ähnliche Studie mit Produzen tale oder erschreckende Bilder sowie sich während des Irakkriegs sahen tInnen (vgl. Lemish 2007) war auf dramatische Geräusche zu vermeiden. und welche Praktiken sie anwen die Rolle fokussiert, die Programm Häufig werden die Beiträge aus dem deten, um den Kindern weltweit zu verantwortliche von 3 israelischen Blickwinkel von Kindern präsentiert. helfen (Strohmaier 2007). Hin- und Kindersendern in den Wochen der Dadurch erhalten sie eine emotionale hergerissen zwischen dem Wunsch, Ungewissheit vor dem Ausbruch des Note, die die Geschichte für die Kin den Kindern einen Rückzugsort von Irakkriegs einnahmen. Die Interviews der relevanter machen soll, Identifi der Anspannung und Angst, die die dokumentieren die speziellen Vorbe kationsmöglichkeiten schafft und den Nachrichtenberichte hervorrufen, zu reitungen, die die ExpertInnen für Kindern ein Gefühl des »Dabeiseins« bieten und dem Bedürfnis zu infor den Fall trafen, dass das Land erneut vermittelt (vgl. Alon-Tirosh 2011; mieren, waren ihre Ansichten dar von irakischen Raketen beschossen Matthews 2005; Mendes/Carter/ über, ob und welche Kriegsinhalte würde und Kinder in Häusern und Messenger 2009; Messenger 2007; dargestellt werden sollten, sowie die Schutzräumen ausharren müssten. Walma van der Molen/Valkenburg/ entwickelten Vorgehensweisen sehr Es wurden Maßnahmen getroffen, Peeters 2002; Walma van der Molen/ unterschiedlich (vgl. auch Schneid um auch unter Raketenbeschuss eine De Vries 2003). in dieser Ausgabe). Während nur kontinuierliche Ausstrahlung sicher wenige Sender »kriegsfreie« Kin stellen zu können, und es wurden Analyse der ProduzentInnen dernachrichten zeigen wollten, fühl innovative Formate getestet. Am perspektive te sich die Mehrheit verpflichtet, als eindrucksvollsten jedoch ist, dass die Inhaltsanalysen von Kindernach Informationsquelle und Vermittler zu Studie das Dilemma deutlich machen richtensendungen ermöglichen es, fungieren. Sie passten die Informati konnte, in dem ProduzentInnen von die angewendeten Strategien der onen an das Alter und die Bedürfnis Kindermedien stehen, wenn sie mit ProduzentInnen zu ergründen. In se der Kinder an und verwendeten einer existenziellen Bedrohung kon terviews hingegen bieten Einblicke viel Mühe darauf, den Kindern die frontiert werden. Die größte Heraus in deren Entscheidungsfindungspro Gelegenheit zu geben, ihre eigene forderung aller ProduzentInnen schien zesse, Grundsätze und Einstellungen Meinung über den Krieg zu äußern. es, eine angemessene Balance zu fin hinsichtlich ihrer Rolle, das Informa Trotz dieses Enthusiasmus und dieser den zwischen einer Sendungsroutine, tionsbedürfnis der Kinder über die erklärten Ziele hatten die Sender, so mit der die Kinder vertraut sind, die oft brutale Realität von Krieg und scheint es, keine formalen Vorgaben ihnen behagt und ihnen ein Gefühl Konflikten in besonnener und kind oder Strategien, wie diese Kriegs von Sicherheit und Stabilität gibt, und gerechter Weise zu stillen. Eine dieser berichte aussehen sollten. Vielmehr den brutalen Kriegsgeschehnissen. Sie Studien befragte 31 ProduzentInnen schien ihr Vorgehen von Intuitionen trugen vor allem dem Bedürfnis der aus 23 Ländern zu Beginn des Irak und Annahmen über die Wünsche und Kinder nach Sicherheit, Information, kriegs 2003. Es wurde untersucht, in Bedürfnisse der Kinder geleitet. Beschäftigung zu Hause sowie nach einem Abbau der Beklemmung Rech nung – all dies sind Dinge, auf die die Medien positiv einwirken können. Größtenteils beschäftigte die Produ zentInnen die Frage: »Ja, Kinder müs sen informiert werden, aber wie viel Information ist zu viel für sie?« Fazit Zusammengefasst lässt sich feststel len, dass Kinder ein großes Interesse an bedeutenden Weltereignissen ha ben, dass sie sehr motiviert sind, auf eine ihnen angemessene Art mehr da rüber zu erfahren, und es ihnen wich tig ist, dass ihre Meinung gehört und anerkannt wird. Gleichzeitig wurde deutlich, dass Nachrichtensendungen Linda aus Deutschland fühlt empathisch mit den irakischen Menschen mit eine Vielzahl von Emotionen bei Kin
FORSCHUNG 24/2011/2 39 dern auslösen, besonders Angstreakti dern leistet einen wichtigen Beitrag Mendes, Kaitlynn; Carter, Cynthia; Messenger Dav- ies, Máire: Young citizens and the news. In: Allan, onen. Jedoch scheint die Alternative, zur Entwicklung einer demokratischen Stuart (Hrsg.): The Routledge companion to news Kinder vor emotional belastenden Gesellschaft. and journalism studies. New York: Routledge 2009, S. 450-459. Konflikt- und Katastrophenbildern Messenger Davies, Máire: What good came of it in den Medien abzuschirmen und zu ANMERKUNG at last? Ethos, style, and sense of audience in the beschützen, auch ein zweischneidiges reporting of war by children’s news programs. In: Schwert zu sein, denn die Gefühle von 1 Dieser Artikel beruht, neben anderen Quellen, auf Lemish/Götz 2007, S. 163-176. Lemish/Götz (2007). Nikken, Peter; Götz, Maya: Children’s writings on Zorn, Kummer und Angst können so the internet about the war in Iraq: A comparison nicht entschärft werden. 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Ph.D., ist Pro auszudrücken, zu erfahren, was andere Lemish, Dafna: This is our war: Israeli children fessorin an der domesticating the War in Iraq. In: Lemish/Götz Menschen in ihrer und in anderen Ge 2007, S. 57-74. Southern Illinois sellschaften über die Krise denken, die University, Car Lemish, Dafna: Israeli children’s television going Lösungsmöglichkeiten zu verstehen to war with Iraq. In: Lemish/Götz 2007, S. 215-242. bondale, USA, und Begründerin und und eigene Handlungsmöglichkeiten Matthews, Julian: Out of the mouths of babes and experts: Children’s news and what it can teach us Herausgeberin des zu erkennen. All dies trägt nicht nur about news access and professional mediation. In: Journal of Children and Media. zum Wohl der Kinder selbst bei, son Journalism Studies, 6/2005/4, S. 509-519. IMPRESSUM Herausgeber: Internationales Zentralinstitut Satz: Text+Design Jutta Cram, Anschrift der Redaktion: für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) Spicherer Straße 26, D-86157 Augsburg, Internationales Zentralinstitut für das Jugend- beim Bayerischen Rundfunk www.textplusdesign.de und Bildungsfernsehen (IZI) Druck: Druckerei Joh. Walch GmbH & Co. KG, Rundfunkplatz 1, D-80335 München Redaktion: Dr. Maya Götz, Dr. Elke Schlote Im Gries 6, D-86179 Augsburg Telefon: 089/5900-2991, Fax: 089/5900-2379 Redaktionsassistenz: Birgit Kinateder M. A. ISSN 0943-4755 Internet: http://www.izi.de Übersetzung der englischen Beiträge: Anja E-Mail: IZI@br.de Löbert und Dr. Timothy Wise (Textwork Trans lations), Birgit Kinateder (IZI) »TelevIZIon« erscheint zweimal jährlich in deutscher und einmal jährlich in englischer Sprache im Selbstverlag des IZI. Der Bezug ist kostenfrei. Bitte richten Sie Ihre Bestellung an die Redaktionsadresse. 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