Innere Spannungen und äußere Herausforderungen - Arbeitskonferenz zur Zukunft der DPG
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
2. Arbeitskonferenz zur Zukunft der DPG Innere Spannungen und äußere Herausforderungen Vom 9. bis zum 13. März 2022 Martin-Niemöller-Haus 61389 Schmitten / Arnoldshain
Einladung Sie sind eingeladen, als Mitglieder der DPG und als Ausbildungskandidatinnen und Ausbildungskandidaten an Instituten der DPG an dieser Arbeitskonferenz teilzunehmen. Diese Broschüre soll Ihnen als ein Wegweiser durch die Konferenz dienen. Der methodische Ansatz für diese Arbeitskonferenz basiert auf dem Tavistock Group Relations Modell, das bereits Ende der 50er Jahre am Tavistock Institute of Human Relations in London entwickelt wurde. Veranstaltungen dieser Art werden seither in zahl- reichen inner- und außereuropäischen Ländern, u. a. in Australien, Indien, Israel und in den USA durchgeführt. Sie finden zunehmend Anwendung, nicht nur als reine Lernveranstaltung, sondern als Möglichkeit zur Untersuchung und Klärung von Beziehungen, Rollen, Aufgaben, Zugehörigkeit, Gruppen-Kultur und -mentalität, Struktur sowie Bezogenheit innerhalb einzelner Institutionen und Orga- nisationen. Die Methode ist besonders gut dafür geeignet, eine "institution-in-transition", wie die DPG im Moment eine ist, erlebbar zu machen und besser zu verstehen, um dadurch die Chancen zu erhöhen, ihre Zukunft gestalten zu können. Schon 2011 hat in Hofgeismar eine Arbeitskonferenz der DPG nach diesem Modell stattgefunden. Der damalige Fokus war, mit den Folgen der geschichtlich bedingten Konflikte besser umgehen zu können, die durch den 2009 erfolgten Eintritt der DPG in die IPV mobilisiert worden waren. Die im Jahr 1910 gegründete DPG hatte während des Nationalsozialismus ihre psychoanalytische Identi- tät aufgegeben, sich von ihren jüdischen Mitgliedern getrennt und wurde 1938 aufgelöst. Keine der beiden nach 1945 gegründeten deutschen psychoanalytischen Gesellschaften, DPG und DPV, konnten bruchlos an die Tradition anknüpfen. Die Verstrickungen aus der Zeit des Nationalsozialismus belasteten viele Jahre die Beziehungen zwischen beiden Gesellschaften und führten zu einer konflikthaften Entwicklung der Psychoanalyse im Nachkriegsdeutschland. Angeregt durch die fruchtbaren Begegnungen zwischen Mitgliedern der DPV und der DPG bei der ersten israelisch-deutschen „Nazareth-Konferenz“ 1994, fand zwei Jahre später die erste Arbeitskonferenz der beiden deutschen psychoanalytischen Gesellschaften in Seeon statt, bei der ebenfalls an den Folgen dieser schweren Geschichte gearbeitet wurde. Bei dieser Konferenz liegt der Fokus auf der Zukunft der DPG: Gesellschaftliche Veränderungen, Gesetze und Änderungen der Ausbildungswege stellen große Herausforderungen für Mitglieder, Institute und die DPG als Fachgesellschaft dar. Als Staff-Mitglied dieser beiden früheren Arbeitskonferenzen habe ich die Aufgabe als Direktorin für diese Arbeitskonferenz mit großem Respekt an- genommen. Renate Grønvold Bugge Direktorin der Konferenz
Einführung Zwei aktuelle Entwicklungen führen derzeit für die Mitglieder der DPG und für die DPG insgesamt zu erheblichem Druck von innen und außen – ungeachtet dessen, was sich bis zur Konferenz 2022 noch ereignen wird. 1. Im November 2019 wurde das Gesetz zur Reform der psychotherapeutischen Ausbildung verabschiedet. Es hat den neuen Studiengang „Psychotherapiewissenschaft“ geschaffen und damit die Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten von den Ausbildungsinstitutionen an die Universität verlagert. Das ist eine zusätzliche Herausforderung für unsere Fachgesellschaft, da wir kaum Kollegen haben, die an den Universitäten Lehrstühle besetzen. Außerdem müssen die Kandidatinnen und Kandidaten zum Erwerb der Fachkunde in tiefenpsychologisch fundierter bzw. analytischer Psychotherapie von den Instituten, die dann nur noch für die Weiterbildung zuständig sind, angestellt werden. Die tiefgreifenden Auswirkungen dieser neuen staatlichen Bestimmungen auf die künftige Ausbildung zum Psychoanalytiker können wir noch nicht wirklich einschätzen, weil die Ausführungsbestimmungen derzeit nicht ausreichend bekannt sind. Wie kann die DPG unter diesen Umständen eine generative, also Nachwuchs hervorbringende, Fachgesellschaft bleiben? Wie können die DPG und ihre Institute das erforderliche Wissen und die dazugehörige analytische Haltung vermitteln, damit wir in den unterschiedlichen Settings, in denen wir als Psychoanalytiker heutzutage arbeiten, qualifiziert sind? 2. Im Jahr 2017 hat die IPV mit dem sogenannten „3-5 Beschluss“ ihre „minimal standards“ für die Ausbildung zum IPV-Psychoanaly- tiker verändert. Für die Wiederaufnahme der DPG in die IPV 2009 war es erforderlich, einen vierstündigen Ausbildungsgang anbieten zu können. Das gelang mit dem hart errungenen Kompromiss, in der DPG zusätzlich zur dreistündigen Ausbildung eine vierstündige Ausbildung anzubieten. Im 3-5- Beschluss überlässt die IPV ihren Zweiggesellschaften die Entscheidung darüber, ob sie auch eine 3-stündige Ausbildung unter der Leitung von IPV-Lehranalytikern anbieten will. Die DPG ringt derzeit darum, ob und in welcher Weise der größere Freiraum durch diesen Beschluss genutzt werden soll. Inzwischen hat sich gezeigt, dass dadurch frühere Konflikte in der Mitgliedschaft neu belebt worden sind, die mit dem Eintritt der DPG in die IPV und der Schaffung des „Two-Track-Modells“ der Ausbildung verbunden waren. Darüber hinaus müssen wir uns mit der Corona-Pandemie auseinandersetzen, die unsere analytische Arbeit und die Kommunikation untereinander verändert hat und deren Auswirkungen wir gegenwärtig ebenfalls noch nicht hinreichend einschätzen können.
Die Gruppenkonferenz soll uns Mitgliedern Gelegenheit geben uns mit folgenden Fragen zu beschäftigen: • Wie sehen und erleben wir uns als Mitglieder, Kandidatinnen und Kandidaten der Fachgesellschaft DPG? Wie verbunden sind wir mit der DPG? Sehen wir uns primär als Mitglieder eines regionalen Instituts oder einer Arbeitsgruppe oder als Mitglieder einer überregionalen Fachgesellschaft? • Wie sehen wir die Beziehungen zwischen unseren Instituten? Erleben wir die Verbindung mit der DGPT in Konkurrenz oder mehr als Ergänzung zur DPG-Mitgliedschaft? • Welche Konflikte und Rivalitäten bestehen zwischen uns als DPG- oder als DPG-IPV-Mitgliedern bzw. als DPG oder DPG-IPV- Ausbildungskandidatinnen und Ausbildungskandidaten? • Welche Veränderungen an der psychoanalytischen Ausbildung in der DPG generell, im Besonderen im Two-Track-Modell der DPG-IPV-Ausbildung, die in die DPG-Ausbildung eingebettet ist, wären nach dem 3-5-Beschluss der IPV möglich und sinnvoll? • Welches Selbstverständnis von Psychoanalyse haben wir gegenwärtig in der DPG? Müssen wir uns neu orientieren? • Welche Bedeutung hat die Psychoanalyse für unser Gesundheitswesen und darüber hinaus in der Gesellschaft? Welche - auch wis- senschaftlichen - Aufgaben ergeben sich daraus für die Zukunft? Was können wir als Mitglieder oder als Ausbildungskandidatinnen oder Ausbildungskandidaten der DPG und als Fachgesellschaft zu ihrer Lösung beitragen? Wie können wir uns konkret für die zukünftige Entwicklung der DPG engagieren? Und welche Hindernisse stellen sich dabei in den Weg? Ziel der Konferenz Ziel dieser Konferenz ist es, den Raum für Kooperationen und auch neue Lösungen für die anstehenden Aufgaben zu vergrößern und Vorschläge zu entwickeln, die dann von Vorstand und Mitgliedern aufgenommen werden können. Die Arbeit mit der Organisa- tionsdynamik soll die Bereitschaft zum Engagement in den Instituten, in der Fachgesellschaft und darüber hinaus in der Gesellschaft fördern, u.a. dadurch, dass uns die verschiedenen Hindernisse, die dagegen gerichtet sind, bewusster und damit einer Bearbeitung zugänglicher gemacht werden.
Methode der Konferenz Nach dem Verständnis der Tavistock Group Relations Methode, ist die „temporäre Konferenzinstitution“ zugleich ein Modell der „In- stitution DPG“. Diese Konferenz soll interessierten DPG-Mitgliedern und Ausbildungskandidatinnen und Ausbildungskandidaten Ge- legenheit bieten, an diesen wie an allen anderen relevanten Fragen so zu arbeiten, dass alle, Mitglieder, Kandidatinnen und Kandidaten, die Institute und die DPG als Ganzes, davon profitieren. In der intensiven Auseinandersetzung bekommen die Teilnehmenden Gelegen- heit, sich über ihre eigenen Gefühle und Standpunkte klarer zu werden und deren Auswirkungen auf die anderen besser zu erkennen. Die Primäraufgabe Die Primäraufgabe dieser Arbeitskonferenz besteht darin, die eigene Rolle als Mitglied und als Ausbildungskandidatin und Ausbil- dungskandidat der DPG und der DPG als Institution im Kontext der Konferenz zu erleben und zu untersuchen, um daraus Wege zu finden, wie mit diesen inneren und äußeren Herausforderungen umgegangen werden kann. Das Grundkonzept, auf dem diese Konferenz beruht und nach dem sie durchgeführt wird, ist vom Group Relations Training Pro- gramm des Tavistock Institute of Human Relations entwickelt worden. Ihm liegt sowohl ein psychoanalytisches als auch ein system- analytisches Verständnis von Menschen in Gruppen und Organisationen zugrunde. Die Lernmethode leitet sich von W.R. Bions Begriff des „Lernens durch Erfahrung“ ab. Konkret heißt das, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu aufgefordert werden, sich ihr eigenes Erleben in den jeweiligen Gruppensituationen bewusst zu machen und sich darüber miteinander auszutauschen, es zu „veröffentlichen“ (Bion). Um diesen Prozess zu fördern, werden vorgegebene Strukturen auf ein Minimum reduziert, d.h. auf drei Schlüsselparameter: Zeit, Aufgabe und Ort. Dadurch sollen die in der Konferenz ablaufenden dynamischen Prozesse, bewusste wie unbewusste, individuelle wie kollektive, im Hier und Jetzt deutlicher erlebbar und erkennbar werden. Dabei soll weder „gelehrt“ noch „therapiert“ werden, sondern aus dem Erleben der eigenen Erfahrungen gelernt werden. Da dieses Lernen höchst persönlich ist, obliegt es jedem Einzelnen selbst zu bestimmen, ob, wie, wann und in welchem Umfang sie oder er die eigenen Erfahrungen der Konferenz zur Verfügung stellt. Das Setting Die Rahmenbedingungen Zeit, Aufgabenstellung und Ort (engl. „Time, Task and Territory“) dienen der Arbeitskonferenz dazu, eine „temporäre Institution“ zu errichten, die von dem Moment der Ausschreibung bis zum Ende des Konferenzzeitplans existiert, und die es jedem Einzelnen ermöglichen soll, sich als Mitglied dieser temporären Institution zu erleben und das Erlebte im Kontext der Konferenz und damit der „Institution DPG“, so wie sie sich in der neuen Realität des Konferenzsettings manifestiert, zu reflektieren.
Um dieses Erleben und Reflektieren von Selbst-in-Rollen, von den Anderen-in-Rollen und von den Strukturen, den Phantasien, den bewussten und unbewussten Annahmen, Mythen, Projektionen und Realitäten der temporären Institution zu fördern, wird die Kon- ferenz mit unterschiedlich definierten Strukturelementen, Rollen, Aufgabenstellungen und Freiräumen gestaltet, die im Folgenden erläutert werden. Zu den Elementen des „klassischen“ Tavistock Konferenzmodells kommen in dieser Konferenz noch zwei neue Elemente hinzu, „Open Space“ und „Social Dreaming“. Konferenzaufbau Der Ablauf besteht aus verschiedenen Formen der Gruppenzusammensetzung, die den einzelnen Teilnehmern Gelegenheit bieten, sich selbst in einer Vielfalt von Rollen, Subgruppen, Subsystemen und institutionellen Kontexten zu erleben. Darüber hinaus gibt es ausreichende Freiräume, die der eigenen Gestaltung, Reflexion, Erholung und einem informellen Zusammensein mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern dienen. Im Ganzen gesehen besteht der Zeitplan aus Vormittags- und Nachmittagseinheiten; Ple- nar-, Klein- und Großgruppen, lntergruppen, Open Space, Social Dreaming, Rückblick- und Anwendungsgruppen, Pausen, Essenszei- ten und Freizeit. Denn auch die freien Abende (und gar die Nächte, die „Nachtschichten“) werden als Teil der Konferenz-als-Ganzes verstanden. Nach Abschluss der Arbeitskonferenz wird ein Bericht an den Vorstand der DPG gegeben. Eröffnungsplenum Die Konferenz beginnt im Plenum. In dieser ersten Arbeitssitzung werden die Rahmenbedingungen der Konferenz als temporäre Institution erläutert, den Teilnehmer/innen die wichtigsten inhaltlichen und organisatorischen Informationen zum Konferenzablauf gegeben und die Staffmitglieder vorgestellt. Alle an der Konferenz Beteiligten können hier ihre erste Eindrücke, Ideen,Vorstellungen, Ängste, Phantasien und Erwartungen an die Konferenz kundgeben und sich darüber miteinander austauschen. Kleingruppen (KG) Die Teilnehmer/innen werden in Kleingruppen von ca. 7-10 Personen eingeteilt, und zwar so, dass die Gruppen möglichst vielfältig und heterogen sind. In den KG haben sie die Möglichkeit, ihre Ähnlichkeiten und Unterschiede kennenzulernen und zu explorie- ren. Hier soll es nicht um das Studium der Kleingruppendynamik als solcher gehen, sondern vielmehr um die Exploration und den Austausch ihrer individuellen Erfahrungen als DPG Mitglieder und Ausbildungskandidatinnen und Ausbildungskandidaten, wie sie im Rahmen der KG entstehen und sich zeigen. Jeder Kleingruppe steht eine Beraterin bzw. ein Berater zur Verfügung. Die Zusammen- setzung der KG bleibt über die ganze Zeit der Konferenz konstant.
Großgruppe (GG) Die Großgruppe umfasst alle Teilnehmer/innen. Sie bietet die Möglichkeit, Prozesse, Beziehungen und Phantasien, wie sie sich in einer großen Gruppe ereignen, zu erleben und diese zu reflektieren, um daraus zu lernen. Die Größe der Gruppe macht es unmöglich, einen direkten Kontakt zwischen allen Mitgliedern aufrechtzuerhalten. Eine umso wichtigere Rolle für die entstehende Dynamik werden daher Phantasien, Mythen, Träume, Projektionen und soziale Fiktionen spielen. In diesem Kontext können spannende, ja brisante Situationen, Inszenierungen und Konstellationen unter den Teilnehmer/innen bzw. zwischen den Beratern entstehen, die Aufschluss über untergründige, vor- bzw. unbewusste Annahmen und Phantasien, Projektionen und Vorurteile geben, die in der Teil- nehmerschaft latent eine wichtige, eventuell sogar ausschlaggebende Rolle spielen. Der Großgruppe stehen ebenfalls Beraterinnen und Berater zur Verfügung. Rückblick- und Anwendungsgruppen (RAWG) Die Teilnehmer/innen werden in bis zu zehn RAWG mit jeweils 5 - 7 Mitgliedern eingeteilt. Aufgabe dieser Gruppen ist es, sich die eigenen Erfahrungen und das eigene Lernen in den bisher übernommenen bzw. erlebten Rollen zu vergegenwärtigen und sich da- rüber miteinander auszutauschen. Der Fokus soll dabei reflexiv sein, der Blick zwischen „innerhalb und außerhalb der Konferenz“ abwechseln. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, wie sich das im Laufe der Konferenz Erfahrene und Gelernte jenseits der Konferenzgrenzen auf den Einzelnen und auf die „Institution DPG“ auswirken wird. Die erste Sitzung der RAWG findet am ersten Abend der Konferenz statt und dient sowohl der Reflexion der Erfahrungen des Einzelnen im Vorfeld der Konferenz und beim Übertritt in die temporäre Institution als auch dem Austausch der ersten Gedanken und Gefühle bzgl. der möglichen Ergebnisse der Konferenz. Mit einer letzten RAWG Sitzung geht die Konferenz zu Ende. lntergruppen Veranstaltung (IG) Sie beginnt und endet mit einer Plenarsitzung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, sich selbst in Subgruppen ihrer Wahl aufzuteilen z.B. nach Themen und Rollen. Aufgabe der IG ist es, die dynamischen Interaktionen zwischen den neu gebildeten Gruppen zu erleben und zu beobachten und Gedanken und Hypothesen zur entstandenen Dynamik zu formulieren. Die Zusam- mensetzung und daraus entstehende „Identität“ der neu gebildeten Gruppen sind wichtige Dimensionen dieser Dynamik und ver- dienen besondere Aufmerksamkeit. Dazu gehört auch, wie die Teilnehmer/innen mit der Gruppenzugehörigkeit umgehen, wie sie verschiedene Rollen ausbalancieren und ob sie ein Gleichgewicht zwischen Nachdenken und Handeln herstellen können. Während der gesamten IG steht allen Teilnehmer/innen Beratung zur Verfügung.
Open Space (OS) Wir wollen den Teilnehmer/innen der Arbeitskonferenz die Möglichkeit bieten, um a) die zentralen Themen, die die Zukunft der DPG und der Psychoanalyse betreffen, herauszuarbeiten, und b) ein Forum zu nutzen, in dem neue Ideen entwickelt und konkrete Pläne generiert werden können, um kreative und erfolgreiche Strategien für die DPG als Ganze zu erarbeiten. Im OS Plenum werden die Rahmenbedingungen beschrieben und den Teilnehmer/innen die wichtigsten inhaltlichen und organisato- rischen Informationen zur Verfügung gestellt. Dieser Teil der Veranstaltung könnte als eine Art „Zukunftswerkstatt“ dienen. Berater können angefordert werden, sie können die Arbeit der Gruppen beobachten, kommentieren und unterstützen. Social Dreaming (SD) Das Erzählen von Träumen und das Assoziieren dazu mit dem Fokus auf der Bedeutung der Träume für das gemeinsam erlebte Kon- ferenzgeschehen bietet die Möglichkeit, die Ebene des Unbewussten und des Primärprozesses in die Konferenz zu integrieren. Das erste SD findet am Donnerstag, das letzte am Sonntag statt. Zwei Staff-Mitglieder übernehmen dabei die Rollen als Gastgeber/in. Das Abschlussplenum Im Abschlussplenum, der vorletzten Veranstaltung der Konferenz, sollen im gleichen zeitlichen und räumlichen Rahmen und in glei- cher personeller Zusammensetzung wie im Eröffnungsplenum Eindrücke, Beobachtungen und Hypothesen über das im Laufe der Konferenz Erfahrene und Gelernte gesammelt und ausgetauscht werden. Das Abschlussplenum ist die letzte Gelegenheit für Teil- nehmer/innen wie auch für den Staff, sich auf der Ebene der gesamten Konferenz zu begegnen und die Zusammenarbeit auf dieser Ebene zu beenden. Bericht an den Vorstand Eine Besonderheit dieser Konferenz besteht darin, dass, im Unterschied zum üblichen Design von Group Relations Konferenzen, auch konkrete Vorschläge zum weiteren Vorgehen der DPG in Bezug zu Identitäts- und berufspolitischen Fragen erarbeitet werden können – insbesondere beim „Open Space“. Diese Ergebnisse sollen nach Ende der offiziellen Konferenz von Repräsentanten der Teilnehmer an den Vorstand übergeben werden. Vorstandsmitglieder, die an der Konferenz teilgenommen haben, wechseln hier von der Rolle „Teilnehmer“ in die Rolle „Mitglied des Vorstandes“. Über diese Ideen wird es dann einen gemeinsamen Austausch zwischen Vorstand und Teilnehmern der Konferenz geben. Damit soll die Umsetzung der Ideen, die im Rahmen der Konferenz ent- standen sind, in die institutionelle Wirklichkeit der DPG gefördert werden. Die Mitglieder des Staff haben hier keine moderierende Rolle mehr, stehen aber zur Beratung zur Verfügung.
Übersicht über den Ablauf der Konferenz Zeit Mi. 09 März Do. 10. März Fr. 11. März Sa. 12 März So. 13 März 08.00 – 08.45 Social Dreaming (SD) SD SD SD 08.45 – 09.30 Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück 09.30 – 11.00 KG KG OS Plenum Abschlussplenum 11.00 – 11.30 Kaffeepause Kaffeepause Kaffeepause Kaffeepause 11.30 – 13.00 GG GG OS RAWG 13.00 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen 14.00 – 14.45 13.30 – 14.30 Eröffnungsplenum Bericht an den Vorstand 14.00 Freie Zeit Freie Zeit Freie Zeit 15.00 – 16.30 Kleingruppe (KG) IG Plenum IG OS 16.30 – 17.00 Kaffeepause Kaffeepause Kaffeepause Kaffeepause 17.00 – 18.30 Großgruppe (GG) IG IG-Abschlussplenum OS 18.30 – 19.30 Abendessen Abendessen Abendessen Abendessen 19.30 – 21.00 RAWG IG RAWG OS Abschlussplenum KG = Kleingruppe OS = Open Space GG = Großgruppe SD = Social Dreaming RAWG = Rückblick- und Anwendungsgruppe IG = Intergruppenveranstaltung
Staffmitglieder Die Staffmitglieder sind nicht als außenstehende Beobachter und Beobachterinnen zu verstehen, sondern sind ebenfalls Teil des Ge- schehens der temporären Institution „Arbeitskonferenz“. Um in ihren Rollen effektiv zu arbeiten, ist ein möglichst hoher Grad an Klarheit über Rolle und Aufgabe erforderlich. Sie treten in dieser Konferenz in zwei verschiedenen Rollen auf: als Manager und als Berater. Als kollektives Management der Konferenz sind sie für die grundsätzlichen Bedingungen, d.h. für Zeit, Aufgabe und Ort der Konfe- renz verantwortlich. Darüber hinaus übernehmen einzelne Staffmitglieder im Verlauf der Konferenz bestimmte Direktorats-, Ver- waltungs- und Beraterrollen. Egal in welcher Rolle sie sich gerade befinden, ist ihre Aufgabe, auf der Basis ihrer eigenen Erfahrungen und Beobachtungen stets das zu tun, wovon sie glauben, dass es dem Lernen der Teilnehmer/innen im Sinne der Primäraufgabe am besten dient. Konferenz Leitung Renate Grønvold Bugge, Direktorin Mathias Lohmer, stellvertretender Direktor Dorothee C. von Tippelskirch – Eissing, Verwalterin
Beraterinnen und Berater Renate Grønvold Bugge Psychologin, ausgebildet an der Universität Oslo. Spezialisierung in klinischer Psychologie (Psychothe- rapeutin) und Arbeits- und Organisationspsychologie.Verschiedene leitende Stellungen in Norwegen. Konferenzdirektorin und Staff Mitglied bei mehreren Group Relation Konferenzen in verschiedenen Ländern. Ehrenmitglied der ISPSO (International Society for the Psychoanalytic Study of Organizations). Olya Khaleelee Arbeits- und Organisationspsychologin sowie Beraterin mit einem speziellen Interesse für Führung und Transformation von Organisationen. Ehemalige Direktorin von OPUS: eine “Organisation for Promoting Understanding of Society” von 1980–1994. Sie ist professioneller Partner des Tavistock Institutes und war die erste weibliche Direktorin der Leicester Conference zum Thema Autorität, Leadership und Organisation.Vielfältige Veröffentlichun- gen in den Feldern Führung sowie Sozio- und Psychodynamik in Organisationen und Gesellschaft. Mathias Lohmer, Dr. phil. Diplom-Psychologe, Psychoanalytiker (DPV, IPV, DGPT), Partner und Mitgründer von M19-Manufaktur für Organisationsberatung und IPOM, Institut für Psychodynamische Organisationsberatung München. Organisationsberater Coach und Supervisor (DGSv), Mitglied von ISPSO, Dozent und Supervisor der ISTFP (International Society for Transference Focused Psychotherapy). Lehrbeauftragter an der IPU und der Universität Kassel.
Hüseyin Özdemir, Dr. phil. Gründer (1994) und Direktor oezpa Institut - Akademie & Consulting. Studium der Organisations- und Personalentwicklung. Ehem. Gastprofessor für Führung und Transformation, Univ. d. K., Berlin. Ehem. Studiendekan HR (Fresenius Hochschule). Coach, Consultant, Trainer. Leiter Weiterbildungen „systemisches Business Coaching (DBVC) „Change Management/OE“. Jens Preil, Dr. med. Psychoanalytiker (DGPT, DGAP), Organisationsberater, Gruppenanalytiker (SGAZ), Berlin. Leitender Angestellter eines forschenden Arzneimittelherstellers. Dozent für Gruppendynamik und Gruppenprozesse an der Sigmund Freund Universität Berlin. Moritz Senarclens de Grancy, Dr. phil. Studium der Rechtswissenschaften, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft. Promotion zur Rolle der Metaphorik bei Freud. Psychoanalytische und gruppendynamische Ausbildung, seit 2016 als Psycho- analytiker in eigener Praxis tätig. Chair der ISPSO Jahreskonferenz 2021 in Berlin.
Erika Speiyt-Ruschhoff Gruppen- und Organisationsberaterin in Vilnius, Litauen. Schwerpunkt kirchliche Träger, NGO, öffentl. Einrichtungen im Sozial-, Bildungs- und Gesundheits- wesen. Wissenschaftl. Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozialpolitik & soziale Arbeit, Universität Vilnius. Mit- begründerin & Vorstandsmitglied Litauische Gesellschaft für Gruppenbeziehungen. PhD Kandidatin, Tavistock and Portman NHS Foundation Trust, London. Dorothee C. von Tippelskirch-Eissing, Dr. phil. Diplom-Psychologin, Psychoanalytikerin in eigener Praxis, Supervisorin und Lehranalytikerin;Vor- sitzende des Karl-Abraham-Instituts, Berlin (BPI/DPV); Mitglied im Vorstand der Deutschen Psycho- analytischen Vereinigung (DPV); Mitglied der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV); seit 2015 Vorsitzende von „Partners in Confronting Collective Atrocities“(PCCA e.V.), Berlin. Nadine Tchelebi, Dr. phil. Senior Beraterin der In Stability GmbH & Co. KG. Gruppendynamische Leiterin (Deutsche Gesell- schaft für Gruppen- & Organisationsdynamiken). Relationale Organisationsentwicklerin, Trainerin und Coachin. Staff diverser Group Relations Conferences, u.a. Leicester 2018. Board Mitglied PCCA und Mitglied ISPSO. Gruppendynamische Leiterin / Facilitator for Group Dynamics (DGGO). Editorin „Organisational & Social Dynamics“.
Teilnehmer/innen und Teilnehmerzahl Teilnehmer/innen der Konferenz müssen Mitglieder oder Kandidateninnen bzw. Kandidaten der DPG sein. Es stehen bei 70 Einzel- zimmern für die Teilnehmer/innen insgesamt 61 Plätze zur Verfügung. Durch den Vorstand der DPG wurde festgelegt, dass von jeder Arbeitsgruppe der DPG ohne Institut (3) sowie von jedem Institut der DPG (15) jeweils ein Mitglied teilnehmen soll. Außerdem soll von jedem Ausbildungsinstitut der DPG (15) jeweils eine Aus- bildungskandidatin oder ein Ausbildungskandidat sowie die Bundeskandidatensprecherinnen teilnehmen. Hinzu kommen Mitglieder des Wahlvorstandes (7) und Mitglieder der Vorbereitungsgruppe (2). Wenn alle Plätze in Anspruch genommen werden, können noch 17 Plätze „frei“ vergeben werden. Tagungsort und Unterkunft Martin-Niemöller-Haus 61389 Schmitten / Arnoldshain Am Eichwaldsfeld 3 Tel.: 06084-944-0 Fax: 06084-944-194 E-Mail: office@martin-niemoeller-haus.de Internet: www.martin-niemoeller-haus.de Zeit Die Konferenz beginnt am Mittwoch, 09.03.2022 pünktlich um 14.00 Uhr und endet am Sonntag, 13.03.2022 um 12.30 Uhr. Anschließend erfolgt der Bericht an den Vorstand von 13.30 –14.30 Uhr. Es ist unbedingt, erforderlich während der gesamten Arbeitszeit (bis Sonntag, 14.30 Uhr) anwesend zu sein. Zimmerreservierung Die Kosten für Übernachtung und Verpflegung sind in den Teilnahmegebühren enthalten. Inbegriffen in dieser Pauschale sind vier Übernachtungen im Einzelzimmer, die Zimmer sind renoviert und mit Dusche, WC, Schreibtisch und Internetzugang ausgestattet. Alle Zimmer sind Nichtraucherzimmer. Täglich werden vier Mahlzeiten angeboten: Frühstücksbuffet, Kaffee und Tee in der Pause vormittags, Mittagsbuffet mit großem Salatbuffet, Nachmittagskaffee mit Kuchen, kaltwarmes Abendbuffet. Alle Mahlzeiten (außer der Kaffeepause vormittags) werden im Speisepavillon gereicht. Eine eigenständige Anmeldung im Tagungshaus ist nicht erforderlich.
Teilnahmegebühr Die Veranstaltung wird durch zwei Sponsorinnen, die Institute und Arbeitsgruppen der DPG und die DPG finanziell unterstützt. Mit den Teilnahmegebühren werden die Kosten für die Unterbringung und Verpflegung abgedeckt. Wegen der „gesetzten Teilnehmer“ bitten wir Sie, Ihre Teilnahme zunächst im Institut bzw. in der Arbeitsgruppe abzusprechen und diese Absprache bei Ihrer Anmeldung mitzuteilen. Parallel dazu führen wir in der Geschäftsstelle eine Liste zur Vergabe der „freien Plätze“. Die Verteilung der freien Plätze erfolgt nach dem Datum Ihrer Anmeldung. Bitte überweisen Sie die Teilnahmegebühr in Höhe von 575 €/Mitglied bzw. 160 €/Kandidatin/Kandidat erst dann, wenn Sie von der Geschäftsstelle eine Teilnahmezusage erhalten haben, spätestens aber am 15.12.2021 mit dem Vermerk „Gruppenkonferenz der DPG“ auf das Konto der DPG: Deutsche Apotheker und Ärztebank IBAN: DE73 3006 0601 1405 3206 82 BIC: DAAEDEDDXXX Ihre verbindliche Anmeldung erfolgt ausschließlich über die Geschäftsstelle der DPG. Bei kurzfristigem Rücktritt kann die Teilnahme- gebühr nur erstattet werden, wenn der freiwerdende Platz neu besetzt werden kann. Falls die Veranstaltung wegen der Corona-Pan- demie nicht oder nur in einem kleineren Rahmen stattfinden kann, werden wir Sie im Herbst 2021 darüber informieren. Anmeldung Bitte melden Sie sich mit beigefügtem Anmeldeformular möglichst frühzeitig an, spätestens aber bis zum 10.12.2021 bei der DPG-Geschäftsstelle, Goerzallee 5, 12207 Berlin Tel.: (030) 84 31 61 52 Fax: (030) 84 31 61 53 E-Mail: geschaeftsstelle@dpg-psa.de Bitte die Anmeldung im PDF-Formular vollständig ausfüllen und als Mailanhang an die Geschäftsstelle der DPG (geschaeftstelle@ dpg-psa.de) senden. Oder das Anmeldeformular ausdrucken, in BLOCKSCHRIFT vollständig ausfüllen und unterschrieben per Post oder als Fax an die Geschäftsstelle der DPG senden. Hinweis: Ihre Anmeldung ist nur dann gültig, wenn das Anmeldeformular vollständig ausgefüllt und Ihre Teilnahmegebühr voll bezahlt ist. Wir danken für ihr Verständnis.
Anreise mit der Bahn Ab Frankfurt am Main Hauptbahnhof • weiter mit S5 in Richtung Friedrichsdorf/Bad Homburg v.d.H. Ausstieg: Haltestelle Bahnhof Oberursel oder Bahnhof Bad Homburg • oder ab S- und U-Bahn-Station „Hauptwache“ in Frankfurt am Main weiter mit der U3 bis Endstation Oberursel/Hohemark Ab Oberursel Bahnhof • weiter mit U3 bis Endstation Oberursel/Hohemark und von dort weiter mit RMV Linienbus 50 Richtung Grävenwiesbach Ab Bad Homburg v.d.H. Bahnhof • weiter mit RMV Linienbus 50 Richtung Grävenwiesbach Ausstieg: Haltestelle Arnoldshain Forsthaus Ab Oberursel/Hohemark • weiter mit RMV Linienbus 50 Richtung Grävenwiesbach Ausstieg: Haltestelle Arnoldshain Forsthaus Shuttleservice vom Bahnhof Oberursel (S-Bahn) oder Oberursel/Hohemark (U-Bahn) zum Martin-Niemöller-Haus jederzeit abrufbar bei „TAXI-Albert“ unter Tel.: 06082/4444 oder 0151/11569866. Anreise mit dem Pkw Geographische Koordinaten Martin-Niemöller-Haus für Navigationssysteme: Breitengrad: 50° 16` 03“ N, Längengrad: 008° 27`31“ E Karte: https://www.google.com/maps/@50.2674789,8.4564781,16z?hl=de
2. Arbeitskonferenz zur Zukunft der DPG 09. – 13.03.2022 Anmeldeformular Name, Titel _____________________________________________ Vorname _____________________________________________ Straße _____________________________________________ PLZ/Ort _____________________________________________ Telefon _____________________________________________ E-Mail _____________________________________________ Geschlecht O weiblich O männlich O divers Geburtsdatum _____________________________________________ Mitglied der DPG seit _____________________________________________ Lehranalytiker O ja O nein Kandidatin/Kandidat O ja O nein Ordentliches Mitglied O ja O nein Institut, Ort _____________________________________________
Rolle und Funktion im Institut, Mitglied in Gremien ___________________________________________________________________ Rolle und Funktion in der DPG, Mitglied in Gremien Arbeitsgruppe, Ort ___________________________________________________ Mitglied der IPV: ja/nein Sonderrollen und/oder Ämter ___________________________________________________________________ Meine Teilnahme habe ich mit der Arbeitsgruppe/dem Institut abgesprochen (ja/nein). Die Teilnahmegebühr in Höhe von 575,00 EUR / 160 EUR (zutreffendes unterstreichen) habe ich am ............................... überwiesen. Ort, Datum Stempel/Unterschrift Bitte die Anmeldung im PDF-Format mit der Adobe-Funktion „ausfüllen und signieren“ oder im Word-Format vollständig ausfüllen und abspeichern, danach bitte als Mailanhang an die Geschäftsstelle der DPG (geschaeftstelle@dpg-psa.de) senden. Oder das Anmeldeformular ausdrucken, in BLOCKSCHRIFT vollständig ausfüllen und unterschrieben an die DPG Geschäftsstelle senden.
Sie können auch lesen