Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" 2020 2022 - Leitfaden zum Hessischen Landeswettbewerb - Hessisches ...
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Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 37. Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2020 – 2022 Leitfaden zum Hessischen Landeswettbewerb
Inhaltsverzeichnis Aufruf 3 Ziele des Wettbewerbs 4 Teilnahmebedingungen 5 Verfahren 6 Bewertungskommission 7 Grundsätze der Bewertung 8 Bewertungsrahmen 9 Präsentation des Dorfes 11 Auszeichnungen 12 Übergangs- und Schlussvorschriften 13 Ansprechpartner, Informationen, Links 14 2
Aufruf Die Zukunft der hessischen Dörfer wird vor allem und Bürger der hessischen Dörfer haben daher die von den Menschen vor Ort bestimmt. Zahlreiche Möglichkeit, sich weiterhin für die Teilnahme am Vereine, Initiativen und Einzelpersonen übernehmen 37. Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ Verantwortung und gestalten die kulturelle, soziale, anzumelden. Die bisherigen Anmeldungen aus dem wirtschaftliche und strukturelle Entwicklung vor Ort letzten Jahr bleiben bestehen. entscheidend mit. Die Dorfgemeinschaften zeigen mit ihren Aktivitäten Bleibeperspektiven für die Teilnahmeberechtigt sind einzelne Dörfer oder Zu- Bewohnerinnen und Bewohner auf. Gestaltungspro- sammenschlüsse von benachbarten Dörfern einer zesse und dörfliche Aktivitäten stellen in Zeiten der Kommune mit insgesamt bis zu 3.000 Einwohne- Corona-Pandemie eine besondere Herausforderung rinnen und Einwohnern. Neben Preisgeldern für dar. Mit Umsicht und Rücksicht sind diese jedoch die ersten fünf Plätze im Regional- und Landesent- auch unter Wahrung der Hygiene- und Abstandsre- scheid werden Sonderpreise für besondere Ge- geln möglich. meinschaftsprojekte vergeben. Der Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ Die Landessieger haben die Möglichkeit, Hessen im honoriert das Engagement vor Ort und zeichnet bundesweiten Wettbewerb 2023 zu vertreten. herausragende Ideen und Projekte zur zukunfts- fähigen Dorfentwicklung aus. Mit dem Wettbe- Wir laden Sie herzlich ein, sich am Wettbewerb zu werb sollen aber auch neue Entwicklungsprozesse beteiligen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angestoßen werden. Er bietet die Chance, Kräfte Ihrer zuständigen Landkreisverwaltung informieren und Ideen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu Sie gerne. bündeln, neue Lösungsansätze herauszustellen und im Ort weitere Aktivitäten anzuregen. Wiesbaden im Oktober 2020 Im Zentrum der Bewertung stehen die Fortschritte im Dorf und das Engagement der Dorfgemein- schaft. Die jeweilige Ausgangslage wird bei der Bewertung mit berücksichtigt. Im Ergebnis geht es um die Stärkung der dörflichen Identität und des Zusammenlebens sowie um eine zukunftsfähige Ge- staltung des eigenen Wohn- und Lebensraumes. Aufgrund den Auswirkungen der Corona-Pandemie Priska Hinz wurde der Wettbewerb auf Landes- und Bundes- Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, ebene um ein Jahr verschoben. Die Bürgerinnen Landwirtschaft und Verbraucherschutz 3
Ziele des Wettbewerbs Mit dem hessischen Wettbewerb „Unser Dorf hat wichtige Funktion für Erholung und Freizeit sowie Zukunft“ werden das Engagement der Bürgerinnen für soziale und generationsübergreifende Verant- und Bürger und herausragende Ideen und Projekte wortungsübernahme. Der Wettbewerbsprozess soll zur zukunftsfähigen Entwicklung der hessischen auch dazu dienen, die Demokratie vor Ort gezielt zu Dörfer herausgestellt. Der Dorfwettbewerb lebt stärken. vom gemeinsamen Handeln der Menschen im Zu- sammenwirken mit der für die Gesamtentwicklung Grundlage der Bewertung der Wettbewerbsbeiträ- verantwortlichen Kommune. In einem gemeinsamen ge ist eine ganzheitliche Betrachtung des Lebens- Entwicklungsprozess können so die Zusammen- raumes Dorf vor dem Hintergrund der jeweiligen arbeit im Dorf vertieft und neue Gemeinsamkei- Ausgangslage. Der Blick richtet sich dabei sowohl ten entdeckt werden. Positive Beispiele sollen zur auf die vielfältigen Funktionen, das Erscheinungs- Nachahmung anregen und erfolgreiche nachhaltige bild von Dorf und Landschaft, als auch auf die Entwicklungen initiieren. örtliche Wirtschaftskraft, die soziale und kulturelle Integration der verschiedenen Bevölkerungsgrup- Ziel ist es, die Dorfgemeinschaft dazu zu bewegen, pen und die Angebote und Selbsthilfemaßnahmen. ihre Chancen zu erkennen und die Zukunft ihres Dorfes aktiv in die eigenen Hände zu nehmen. Der Im Einzelnen gilt es, Wettbewerb soll für alle Beteiligten ein Anreiz sein, die Lebensqualität im Dorf zu verbessern und zu → die Infrastrukturen wegen des fortschreitenden einer lebenswerten Zukunft für die nachfolgende Bevölkerungsrückganges anzupassen. Nicht Generation beizutragen. Dabei sind Arbeiten und jedes Dorf kann zukünftig alles haben. Ortsüber- Wohnen wichtige Faktoren und es spielen einzelne greifende Einrichtungen und interkommunale Gruppen im Dorf, wie z.B. Jugendliche, Frauen und Kooperationen werden immer wichtiger, ältere Menschen, eine entscheidende Rolle. Dar- über hinaus hat das Dorf im ländlichen Raum eine → den Zusammenhalt zu stärken und die Zusam- menarbeit in der Region zu fördern (die Aufga- benteilung mit anderen Kommunen), → innovative Lösungen zur Sicherung und Verbes- serung der Grundversorgung zu finden sowie deren effiziente Umstrukturierung, → den verschiedenen Generationen und Gruppen im Dorf Raum zu geben und deren Miteinander zu fördern (etwa durch aktive Jugend- und Se- niorenarbeit in Vereinen oder bei gemeinsamen Aktivitäten), → die natürlichen Ressourcen zu schützen (etwa durch nachhaltige Energieversorgung, Reduzie- rung des Flächenverbrauchs in den Ortsrandla- gen, städtebaulich verträgliche Rückbaumaßnah- men in den Ortskernen), → das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern zu honorieren, → die kulturelle und bauliche Entwicklung der Ver- gangenheit zu erkennen, zu bewerten und für die Gegenwart und Zukunft weiter zu entwickeln. 4
Das Land Hessen lädt Dorfgemeinschaften zu einer Der Dorfwettbewerb ist nicht nur ein Wett- Teilnahme am Wettbewerb ein, um bewerb der Dörfer untereinander, sondern er bedeutet für jeden einzelnen Teilnehmer den → die eigenen Kräfte zu mobilisieren und der Ent Einstieg in die eigene Standortbestimmung: wicklung ihres Dorfes neue Impulse zu verleihen, → Welche Qualitäten besitzen wir? → zu zeigen, dass ihr Dorf für Jung und Alt attraktiv ist und wie gut es sich dort leben lässt, → Welche örtlichen Herausforderungen liegen vor? → für ihr Dorf zu werben und den Bekanntheitsgrad zu steigern, → Wie sind bisher Lösungen erreicht worden? → noch stärker zusammen zu wachsen, → Welche Lösungen streben wir → Beratung und Feedback einer fachkompetenten in Zukunft an? Bewertungskommission zu erhalten, → Wie wollen wir sie gemeinsam schaffen? → Synergieeffekte im Hinblick auf eine Antragstel lung im Rahmen des Hessischen Dorfentwick lungsprogramms zu nutzen. Der Dorfwettbewerb geht dabei von der Unver wechselbarkeit eines jeden Ortes aus. Teilnahmebedingungen Teilnahmeberechtigt sind alle räumlich geschlos senen Orte mit überwiegend dörflichem Charakter bis zu 3.000 Einwohnern. Weiterhin sind Zusammen schlüsse von benachbarten Dör fern mit bis zu 3.000 Einwohnern teilnahmeberechtigt, die sich einer zukunftsfähigen Ent wicklung im Sinne des Dorfwett bewerbs verpflichtet haben und von ihrer Struktur ländlich geprägt sind. Der Stadt/Ortsteil muss von der Stadt bzw. Ge meinde für den Wettbewerb angemeldet werden. Für Dörfer, die im letzten Bundesentscheid mit einer Goldplakette ausgezeichnet worden sind, ist die Teilnahme am aktuellen Landeswettbewerb nicht möglich. Voraussetzung für die Teilnahme am Landeswett bewerb ist die erfolgreiche Teilnahme an einem vor ausgegangenen Landkreis bzw. Regionalentscheid. 5
Verfahren Ansprechpartner Die Landessieger haben die Möglichkeit, Hessen beim 27. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zu- Träger des Wettbewerbes ist das Hessische Mi- kunft“ 2023 zu vertreten, wenn die Bundesvorgaben nisterium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft erfüllt sind. Entscheidend ist die Gesamtzahl der und Verbraucherschutz. Die Umsetzung des Wett- Teilnehmer am hessischen Landeswettbewerb. bewerbes liegt beim Regierungspräsidium Kassel. Es koordiniert die Regionalentscheide und organi- siert den Landesentscheid. Die Regionalentscheide Zeitlicher Ablauf des Wettbewerbes selbst werden von den federführenden Landräten umgesetzt. Oktober 2020 Aufruf zum Landeswettbewerb Zeitlicher Ablauf Anmeldeschluss für den 31. Mai 2021 Landeswettbewerb Der hessische Dorfwettbewerb wird in Abstimmung mit dem Bundeswettbewerb im dreijährigen Rhyth- Sommer/Herbst Durchführung der mus durchgeführt. Aufgrund der Auswirkungen der 2021 Regionalentscheide Corona-Pandemie wurde der 37. Wettbewerb (ur- sprünglich 2020 bis 2022) um ein Jahr auf 2021 bis Durchführung des 2023 verschoben. Daher besteht ab Herbst 2020 die Sommer 2022 Landesentscheides Möglichkeit, sich weiterhin zu bewerben. Anmelde- schluss ist der 31. Mai 2021. Die Bewerbungen aus Durchführung des dem Jahr 2019 gelten auch künftig. Sommer 2023 Bundeswettbewerbs Der Landeswettbewerb wird auf zwei Ebenen um- gesetzt. In der Zeit vom 30. August bis 08. Oktober 2021 werden die Regionalentscheide ausgetragen. Die Regionen werden je nach Teilnehmerzahl aus einem oder mehreren Landkreisen gebildet. Im Jahr 2022 wird vor den Sommerferien der Landesent- scheid durchgeführt. 6
Anmeldung und Vorbereitung Ansprechpartner vor Ort für alle Fragen rund um Der Vordruck des „Dorf-Fragebogens“ kann auf der den Wettbewerb sind die Fach- und Förderbehör- Homepage des RP Kassel (www.rp-kassel.hessen. den für die Dorf- und Regionalentwicklung der de/planung/laendlicher-raum/dorfwettbewerb) Landkreise. Sie sind für die Information, Beratung herunter geladen bzw. online ausgefüllt werden. Die und Anmeldung zuständig. Der formlose Antrag jeweils zuständige Landkreisverwaltung legt den erfolgt über die Kommune. Stichtag ist der 31. Mai Abgabetermin des Fragebogens fest. 2021. In jedem teilnehmenden Ort wird die Bildung eines Nach der Anmeldung ist der „Dorf-Fragebogen“ örtlichen Trägers des Wettbewerbes in Form eines auszufüllen. Dieser bildet zusammen mit einem Arbeitskreises, Ausschusses, Beirates o.ä. als verant- Ortsplan (maximal DIN A3) die Grundlage für die wortlicher Ansprechpartner empfohlen. Er trifft die Bewertung durch die Bewertungskommission. Alle notwendigen Vorbereitungen. Ihm sollen nicht nur weiteren Unterlagen, wie zum Beispiel ein Orts- Bürgerinnen und Bürger angehören, die am Wett- lageplan mit eingetragenem Rundgang, Chronik, bewerb besonders interessiert sind, sondern eben- Erläuterungsbericht, Planungsunterlagen oder so Sachkundige aus den verschiedenen Bereichen, Bildmaterial, sollten ausschließlich bei der Kommis- die bewertet werden. sionsbereisung vorgelegt werden. Durch die Teilnahme am Wettbewerb werden Vor- leistungen erbracht, die bei einer Antragstellung im Rahmen des hessischen Dorfentwicklungsprogram- mes positiv berücksichtigt werden. Bewertungskommission Die Bewertungskommissionen für den Regional- Die Bewertungskommission für den Landesent- entscheid werden von den jeweils federführenden scheid wird vom Regierungspräsidium Kassel be- Landräten gebildet. Diesen obliegt auch die Kom- nannt. Es leitet die Kommission, wobei die Gesamt- missionsleitung. Die Gesamtzahl der Mitglieder zahl von acht Personen nicht überschritten werden einer Kommission sollte nicht über fünf Personen sollte. Mitglieder der Landeskommission sollen liegen. Sie decken die Bewertungskriterien umfas- nicht einer Regionalkommission angehören. send fachlich ab. Die Mitwirkenden können Personen u.a. aus den fol- Die Mitwirkenden können Personen u.a. aus den genden Behörden, Verbänden, Organisationen sein: folgenden Organisationen sein: Hessischer Städte- und Gemeindebund, Landesamt für Denkmalpflege, Architektenkammer Hessen, Regionale Verbände, Kommunalvertretungen Landfrauenverband Hessen e.V., Hessische Land- und Personen aus den Bereichen Denkmalpflege, jugend, Hessischer Jugendring e.V., Paritätischer Architektur, Landwirtschaft, Landschaftspflege und Wohlfahrtsverband, Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz sowie Gartenbau, Tourismus, wie auch der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren Vertreter/innen des Kleingewerbes, z.B. des Hand- in Hessen, Landesverband Hessen zur Förderung werks und der Dienstleistung sowie aus kulturellen des Obstanbaus, der Garten- und Landschaftspfle- und sozialen Tätigkeitsfeldern. ge e.V., anerkannte Naturschutzverbände. 7
Grundsätze der Bewertung Für die Bewertung werden grundsätzlich die allge wiederspiegeln. Der Blick richtet sich sowohl auf die meine Ausgangssituation des Dorfes einschließlich kurzfristigen Erfolge als auch auf die langfristig er seiner historischen Wurzeln und Traditionen und die kennbaren und nachhaltigen Ansätze. daraus abgeleiteten Gestaltungs und Entwicklungs möglichkeiten herangezogen. Davon ausgehend Die Bewertung erfolgt nach den vier Bewertungsbe werden die Beiträge und Leistungen des Dorfes, reichen sowie einer Gesamtbetrachtung. seiner Bewohnerinnen und Bewohner sowie die der Kommune, insbesondere bezüglich der letzten Über den „DorfFragebogen“ (Anlage zum Antrag) Jahre, bewertet. Es soll deutlich werden, welche wird die Kommission über jedes Dorf informiert. Ziele sich die Bürgerinnen und Bürger für ihr Dorf Diese umfasst zum einen die allgemeinen Daten gesetzt haben und was getan wurde, diese Ziele zu mit einem Ortsplan (max. DINA3) und benennt zum erreichen nach dem Motto: „Was wollen wir – Was anderen die örtlichen Projekte und Entwicklungs haben wir erreicht – Was ist noch zu tun?“. Ein kurz ansätze, geordnet nach den Bewertungsbereichen. fristiger Aktionismus im Vorfeld einer Kommissions Die Aussagen sollten vor Ort anschaulich vorgestellt bereisung entspricht nicht den Wettbewerbszielen. werden. Dabei ist auch die Rolle der Kommune bedeut sam, da sich einige Bewertungsfragen auch an die Kommune richten. Beispielhaft sind die Fragen nach Ausgangslage einer Zukunftsperspektive, der Qualität gemeind licher Planungen und Satzungen oder dem Stand der regionalen Zusammenarbeit zu erwähnen. Aber auch die Frage, welche Anreize und Unterstützung die Kommune bei der baulichen und grüngestalte rischen Entwicklung im Vorfeld konkreter Maßnah men anbietet, ist bewertungsrelevant. Zukünftige Diese Fragen richten sich aber nicht nur an die Kommune, sondern auch an die Stadt bzw. Orts Entwicklung teile. Denn es wird hierbei auch bewertet, welchen Stellenwert diese überörtlichen Themen in der Bewohnerschaft haben, wie sie angesprochen und angenommen werden oder wie ihre „Bearbeitung“ in der Gemeinde nachgefragt oder eingefordert Beurteilt werden sowohl die konkreten Ergebnisse wird. als auch die damit erzielten Wirkungen der vorge stellten Leistungen. Die Ergebnisse und Wirkungen Die Entscheidungen der Bewertungskommissionen können sich in mehreren Bewertungsbereichen sind endgültig und unanfechtbar! 8
Bewertungsrahmen Als Bewertungsrahmen sind vier Fachbewertungs und was getan wurde, um diese Ziele zu erreichen. bereiche sowie eine Gesamtbetrachtung hinsicht Vor dem Hintergrund, wie sich die jeweilige Aus lich des Engagements der Dorfgemeinschaft festge gangslage eines Dorfes darstellt, wird besonderer legt. Es soll deutlich werden, welche Ziele sich die Wert auf die mit bürgerschaftlichem Engagement Bürgerinnen und Bürger für ihren Ort gesetzt haben erbrachten Maßnahmen der letzten Jahre gelegt. Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen Höchstpunktzahl: 20 Von Bürgerinnen und Bürgern sowie der Gesamtkom Mögliche Maßnahmen: mune in einem offenen Abstimmungsprozess ge meinsam entwickelte Leitbilder und Entwicklungsstra →→ Aktive Mitwirkung bei lokalen/regionalen tegien – Ideen, Konzepte und Weichenstellungen – für Planungen und Entwicklungskonzepten die Zukunft des Dorfes sollen dazu beitragen, den →→ Dörfliche, ortsübergreifende und unverwechselbaren Orts- und Landschaftscharakter gesamtkommunale Kooperationen zu verbessern und das Dorf zukunftsfähig (krisenfest) →→ Kooperationen in der Region aufzustellen. →→ Energiekooperationen Eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung ist von gro →→ Initiativen zur Sicherung der Grundversorgung ßer Bedeutung. Bewertet werden alle Aktivitäten der →→ Förderung der (landwirtschaftlichen) Dorfgemeinschaft, der Gesamtgemeinde sowie der Direktvermarktung örtlichen Wirtschaft zur Erschließung von Erwerbspo →→ Ausbau von Freizeit-, Tourismus- tentialen und zur Unterstützung unternehmerischer und Naherholungsangeboten Eigeninitiativen. Dazu zählen eine angepasste Infra →→ Sicherstellung der Mobilität der Bürgerinnen struktur, flexible Lösungen zur Nahversorgung, zur und Bürger nachhaltigen Energieversorgung sowie neue Mög →→ Schaffung von Arbeitsplätzen lichkeiten in den Bereichen Mobilität und ländlicher Tourismus. Soziales Engagement und kulturelle Aktivitäten Höchstpunktzahl: 30 Es geht darum, durch Angebote und Einrichtungen Mögliche Maßnahmen: im sozialen, kulturellen, ökologischen und sportlichen Bereich das Gemeinschaftsleben und die Integration →→ Integration und Vernetzung aller Bürgerinnen von Einzelpersonen oder Gruppen aller Altersstufen und Bürger im Wege bürgerschaftlicher Aktivitäten zu fördern. →→ Würdigung des ehrenamtlichen Engagements Dabei sind Selbsthilfeleistungen und Ge →→ Beiträge zum Dorfleben durch Vereine, meinschaftsaktionen der Dorfgemeinschaft im sozia Jugendgruppen und Bürgerinitiativen len und kulturellen Bereich besonders zu würdigen. →→ Begegnungsangebote für alle Generationen Eine offene Kommunikation und Willkommenskultur →→ Bildungsangebote und -einrichtungen sowie die konkrete Mitwirkung und Zusammenarbeit →→ Förderung der Jugendarbeit in regionalen Netzwerken und kommunalen Zusam →→ Angebote sportlicher Aktivitäten für Jedermann menschlüssen sind dabei wichtige Erfolgsfaktoren. →→ Neue Kommunikationsmöglichkeiten und Netzwerkbildung 9
Baugestaltung und Siedlungsentwicklung Höchstpunktzahl: 20 Baugestaltung und Siedlungsentwicklung sind Mögliche Maßnahmen: wesentliche Elemente einer zukunftsorientierten Dorfentwicklung. Die Lebens- und Wohnqualität des →→ Umgang mit historischer Bausubs tanz Dorfes – sein Charakter – werden durch die Erhal →→ Sparsamer und effizienter Umgang mit tung, Pflege und Entwicklung der ortsbildprägenden vorhandenen Flächen Bausubs tanz mitbestimmt. Um- und Nachnutzung von →→ Erhaltung und Pflege von Gebäuden Gebäuden und die Gestaltung der Frei- und Verkehrs →→ Umnutzung und Rückbau leerstehender Gebäude flächen prägen das Erscheinungsbild des Dorfes. →→ Gestaltung und Nutzung der Ortsmitte, von Frei-/ Besondere Berücksichtigung findet die Innenentwick Verkehrsflächen lung und ein nachhaltiges Flächenmanagement. Die →→ Umgang mit Neubauten im Ortskern Mitwirkung der Dorfgemeinschaft an lokalen Entwick →→ Einsatz umweltgerechter Materialien lungsprozessen wird besonders gewürdigt. →→ Steigerung der Energieeffizienz →→ Erarbeitung einer Gestaltungssatzung Grüngestaltung im Dorf und der Bezug zur Landschaft Höchstpunktzahl: 20 Bewertet werden Aktivitäten zur dorfgerechten Be Mögliche Maßnahmen: grünung sowie zur Vernetzung des Ortes mit der um gebenden Landschaft und die Bewahrung naturnaher →→ Grüngestaltung von Plätzen, Sport- und Lebensräume. Die naturnahe Gestaltung privater Spielflächen, Gewässern, Friedhöfen und Gärten und öffentlicher Freiflächen trägt zur Steigerung der unter Verwendung standortgerechter heimischer Attraktivität des Dorfes bei – Gabionen sowie Kies- Bäume, Sträucher und Pflanzen und Schottergärten beeinträchtigen die Biodiversität →→ Naturnahe Gestaltung des Ortsrands, spezielle im Dorf und wirken sich negativ auf das Ortsbild aus. Arten- und Biotopschutzmaßnahmen Damit das Vers tändnis für und der Umgang mit der →→ Erhaltung der Ruderalflächen und Wildflora biologischen Vielfalt verstärkt wird, ist die aktive Mit →→ Artenreiche Gestaltung des Ortsrandes und wirkung der Bürgerinnen und Bürger wichtig. Renaturierung von Fließgewässern →→ Initiativen zur Naturerziehung →→ Maßnahmen zum Umwelt- und Artenschutz sowie zum Klimawandel Gesamtbetrachtung Höchstpunktzahl: 10 Bewertet werden die eigenständigen Leistungen der Mögliche Maßnahmen: Dorfgemeinschaft im Rahmen einer Querschnittsbe trachtung der vier Fachbewertungsbereiche. Dabei → Beiträge zur Steigerung der Zukunfts fähigkeit steht der Gesamteindruck des Dorfes im Hinblick auf → Querschnittswirkung zur Erhöhung der seinen unverwechselbaren Charakter und welche Er Nachhaltigkeit gebnisse hinsichtlich der Wettbewerbsziele innerhalb → Verbindung der vier Fachbewer tungsbereiche der letzten fünf Jahre erreicht wurden, im Mittel untereinander punkt. Dabei wird auch der Zuwachs an Lebensquali → Nutzung des Formates Dorfwettbewerb zur tät im Dorf honoriert. dorfspezifischen Weiterent wicklung 10
Präsentation des Dorfes Für die Vorstellung des Ortes gibt es kein eigenes Bewertungskriterium, aber sie fließt als Hinweis (In dikator) in mehrere Kriterien ein. Da ist zum einen das Kriterium der „Ausbildung der dörflichen Identi tät“ zu nennen, also die Frage nach dem sogenann ten „WirGefühl“. Zum anderen geht die Präsenta tion in die Bewertung der verschiedenen (baulichen, grünordnerischen, sozialen und kulturellen) Aktivi täten ein. Beim Wettbewerb wird davon ausgegangen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam an der örtlichen Entwicklung mitwirken möchten. Ob dieser Grundgedanke in der Bevölkerung verankert ist, lässt sich auch danach beurteilen, ob und wie die Bewohnerinnen und Bewohner sich persönlich einbringen. Das bedeutet u.a. auch, dass die Ver antwortlichen selbst über ihre Aktivitäten berichten, anstatt sich z.B. durch die Bürgermeisterin oder den Bürgermeister oder Ortsvorsteher vertreten zu lassen. Die Dauer der Ortsbesichtigung durch die Kom mission liegt im Regelfall bei bis zu 2 Stunden. Die Kommission wird aus Gründen der Gleichbehand Die Zeit ist knapp bemessen und immer zu kurz, um lung in allen Dörfern das vorgesehene Zeitbudget alles zur eigenen Zufriedenheit zu präsentieren. Vor nicht überschreiten. diesem Hintergrund sind die nachfolgenden Anre gungen zu verstehen Alles, was der Kommission im Rahmen des Zeitbud gets vorgestellt wird, unterliegt auch der späteren → Es ist hilfreich, wenn neben einer kurzen Begrü Bewertung. Um sich bei der Präsentation nicht zu ßung ein genereller, aber kurzer Überblick über verzetteln, ist es empfehlenswert, den Ablauf der die örtlichen Planungen, Entwicklungsvorstellun Präsentation sowie des Rundgangs im Vorfeld zu gen und Leitbilder gegeben wird. Diese stehen planen. Für die Präsentation des Ortes im Hinblick selbstverständlich im Kontext der Gemeinde- auf das zur Verfügung stehende Zeitbudget von oder Stadtentwicklung. Sie sollten möglichst maximal 2 Stunden empfiehlt sich folgende Zeitein beim Rundgang aufgegriffen und konkretisiert teilung: werden. → Auch Besonderheiten in Neubau und Gewer begebieten sowie Ortsrändern sollten in der Zeitlicher Ablauf des Wettbewerbes Vorstellung bedacht werden und sei es – aus zeit lichen Gründen – nur als Fotos. Begrüßung und Kurzdarstellung Ca. 15 Minuten des Ortes → In begrenztem Umfang steht ein Kommis sionsmitglied zum Fachbewertungsbereich 4 Ortsrundgang und Präsentation Ca. 1,5 Stunden „Grüngestaltung im Dorf und der Bezug zur Landschaft“ für separate Informationen auch Nachbesprechung, Beantwortung letzter Fragen und Ca. 15 Minuten außerhalb der Ortslage zur Verfügung. Verabschiedung 11
→ Es sollte nicht doppelt vorgetragen werden. → Es bietet sich an, dass Projekte und „Leistungen“ Man sollte also auf einen einführenden Vortrag von beteiligten Personen vorgestellt werden. zu allen Bewertungsbereichen verzichten, wenn sowieso eine örtliche Besichtigung eingeplant → Ausstellungstafeln ergänzen sehr gut das bei ist. Dieses hilft, Zeit einzusparen. der Begehung Gehörte und das Gesehene. Um der Kommission ein gezieltes Hinsehen und → Ein Lageplan mit eingezeichnetem Rundgang Überprüfen zu ermöglichen, wird angeregt, ihr unterstützt die Orientierung und Rückerinnerung zum Abschluss (nochmals) die Zeit für die nähe für die Kommission. re Betrachtung der Tafeln zu geben. Sie geben gleichzeitig einen Überblick über die langjährige → Sinnvoll ist es, sowohl rechtsverbindliche als Arbeit. auch informelle Planungen zur Einsichtnahme bereitzuhalten: z.B. Flächennutzungspläne, → Ergänzende Informationen wie Broschüren, Bebauungspläne, Landschaftspläne, Grünord Chronik etc. werden gerne von der Kommission nungspläne, Gestaltungssatzungen und Dorfent vor Ort entgegengenommen. Es reicht eine ein wicklungskonzepte. fache Ausgabe. Sie dienen der Nachbereitung und Dokumentation und stehen der Kommission → Begehungen liefern eine optimale Grundlage für zur Bewer tung zur Verfügung. die Bewertung der Kriterien „Bauen und Grün im Dorf“. Sie eröffnen dadurch die Möglich → Auch wenn der Ort ein nachvollziehbares Inter keit eines Austausches mit den Bewohnerinnen esse daran hat, Erfolge darzustellen, wird es von und Bewohnern. Diese Gespräche sind weitere der Kommission als wichtig erachtet, dass auch wichtige Informationsquellen und ergänzen die die Problemfelder im Ort und ihre angedachten schriftlich vorliegenden Informationen und die Lösungen thematisiert werden. Präsentation. Es ist empfehlenswert, nicht die ganze Zeit durch Vorträge zu verplanen, sondern auch Zeit für informelle Gespräche zur Verfü gung zu stellen. Auszeichnungen Für die auszuzeichnenden Orte im Hessischen Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ sind Preis Preisgelder gelder vorbehaltlich der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel vorgesehen. Diese sollen den aus Regionalentscheide: gezeichneten Stadt und Ortsteilen für Projekte im Sinne des Wettbewerbs zur Verfügung stehen. 1. Preise – 5.000,- € 2. Preise – 4.000,- € Für herausragende Vorhaben bzw. Gemein- 3. Preise – 3.000,- € schaftsleistungen können jeweils Sonderpreise 4. Preise – 2.000,- € 4 x Sonderpreis vergeben werden. 5. Preise – 1.000,- € 1.000,- € pro Region Weitere Sonderauszeichnungen sind darüber hinaus Landesentscheid: nicht möglich. 1. Preis – 7.000,- € Abschlussbericht 2. Preis – 6.000,- € 3. Preis – 5.000,- € Den bereisten Dörfern werden zeitnah ausformu 4. Preis – 4.000,- € 4 x Sonderpreis lierte Abschlussberichte mit Empfehlungen und 5. Preis – 3.000,- € 2.000,- € landesweit Anregungen zur Verfügung gestellt. Die Abschluss berichte spiegeln das Ergebnis der Gesamtkommis sion wieder. 12
Übergangs- und Schlussvorschriften Diese Neufassung tritt mit Veröffentlichung im Staatsanzeiger für das Land Hessen in Kraft. Gleichzeitig tritt die im StAnz. 45/2019, S. 1083, bekanntgegebene Fassung außer Kraft. Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Az.: VII8 - 086m - 02.11.02.01 13
Ansprechpartner, Informationen, Links Beratung vor Ort und Durchführung der Regionalenscheide: Die jeweils beauftragten Landräte, Fachgebiet Dorf und Regionalentwicklung: Koordinierung der Regionalentscheide und Durchführung des Landesent scheides: Regierungspräsidium Kassel Dezernat 21 Frau Hiltrud Schwarze Am Alten Stadtschloss 1 34117 Kassel Tel.: 0561/106-1112 E-Mail: hiltrud.schwarze@rpks.hessen.de Grundsatzfragen und Bundeswettbewerb: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Referat VII 8 Frau Silke Erdmann Mainzer Str. 80 65189 Wiesbaden Tel.: 0611/815-1761 E-Mail: silke.erdmann@umwelt.hessen.de Informationsmaterialien: → Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, Dokumentation 2018, RPKassel, 2019 → Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, Arbeitshilfe für die Kommission, RPKassel, 2019 → Anleitung zur Selbstbewertung dörflicher Aktivitäten, RP-Kassel, 2014 → Einführung und Information Powerpoint (auf CD), RP Kassel 2019 Links: → www.umwelt.hessen.de → www.rp-kassel.hessen.de/planung/laendlicher-raum/dorfwettbewerb → www.dorfwettbewerb.bund.de 14
Anmerkung zur Verwendung Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlich- Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehen- keitsarbeit der Hessischen Landesregierung her- den Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise ausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von verwendet werden, die als Parteinahme der Landes- Wahlbewerberinnen, Wahlbewerbern oder Wahlhel- regierung zugunsten einzelner politischer Gruppen ferinnen, Wahlhelfern während eines Wahlkampfes verstanden werden könnte. Die genannten Be- zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. schränkungen gelten unabhängig davon, wann, auf Dies gilt für Europa-, Bundes tags-, Landtags- und welchem Weg und in welcher Anzahl diese Druck- Kommunalwahlen. Missbräuchlich ist insbeson- schrift der Empfängerin / dem Empfänger zugegan- dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an gen ist. Informationsständen der Parteien sowie das Ein- legen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druck- Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist schrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der verwenden. Wahlwerbung. Impressum und Bildnachweise Herausgeber: Gestaltung: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, design.idee, büro für gestaltung, Erfurt Landwirtschaft und Verbraucherschutz www.design-idee.net Mainzer Straße 80 65189 Wiesbaden Bildernachweise: E-Mail: poststelle@umwelt.hessen.de Oliver Ruether, Regierungspräsidium Kassel Oktober 2020 Druck: Druckerei des Hessischen Statistischen Bearbeitung: Landesamtes Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, 65185 Wiesbaden Landwirtschaft und Verbraucherschutz - Referat Dorf- und Regionalentwicklung, Land tourismus - www.umwelt.hessen.de silke.erdmann@umwelt.hessen.de Regierungspräsidium Kassel Am Alten Stadtschloss 1 34117 Kassel LAND www.rp-kassel.hessen.de HAT ZUKUNFT hiltrud.schwarze@rpks.hessen.de – Heimat Hessen 15
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