KOMPASS - LEITFADEN KOMMUNALPROGRAMMSICHERHEITSSIEGEL - HESSISCHES MINISTERIUM DES INNERN UND FÜR SPORT

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KOMPASS - LEITFADEN KOMMUNALPROGRAMMSICHERHEITSSIEGEL - HESSISCHES MINISTERIUM DES INNERN UND FÜR SPORT
Hessisches Ministerium
des Innern und für Sport

Leitfaden
KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel

            KOM
            PASS
KOMPASS - LEITFADEN KOMMUNALPROGRAMMSICHERHEITSSIEGEL - HESSISCHES MINISTERIUM DES INNERN UND FÜR SPORT
Weiterführende Informationen zum
KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel finden Sie unter
www.kompass.hessen.de

Hessisches Ministerium des Innern und für Sport

Friedrich-Ebert-Allee 12
65185 Wiesbaden
Telefon: 0611/3532181
kompass@hmdis.hessen.de
www.innen.hessen.de
www.kompass.hessen.de

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KOMPASS - LEITFADEN KOMMUNALPROGRAMMSICHERHEITSSIEGEL - HESSISCHES MINISTERIUM DES INNERN UND FÜR SPORT
SICHER
           KO ML                         HEITS
            UNA
            M
                                                  SIEGEL
                        P R O
                        GRAMM

Inhalt
Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe                     5

 I. Was ist KOMPASS?                                       6

II. Wie kann eine Kommune an KOMPASS teilnehmen?           7

III. Verleihung des Sicherheitssiegels                     9

IV. Best-Practice-Beispiele aus den Modellkommunen        11
		 a. Bad Homburg v. d. Höhe                               12
		 b. Schwalbach am Taunus                                 15
		 c. Hanau                                                18
		 d. Maintal                                              21

V. Angebote der Polizei (Auswahl)                          24

VI. Ansprechpartner                                        27

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GEMEINSAMES
    HANDELN

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KOMPASS - LEITFADEN KOMMUNALPROGRAMMSICHERHEITSSIEGEL - HESSISCHES MINISTERIUM DES INNERN UND FÜR SPORT
Sicherheit ist eine
                                                                                 KOM
gemeinsame Aufgabe                                                               PASS

Sehr geehrte Damen und Herren,

schon heute ist Hessen eines der sichersten       Seit mehr als fünf Monaten arbeiten unsere
Länder im Bundesvergleich. Die Zahl der           Modellkommunen Hanau, Bad Homburg,
registrierten Straftaten ist mit 375.632 Fällen   Maintal und Schwalbach am Taunus in allen
im Jahre 2017 auf dem seit 1980 niedrigs-         Fragen der Sicherheit noch enger zusam-
ten Stand, die Aufklärungsquote hat zeit-         men, und die ersten Ergebnisse sind sehr
gleich mit 62,8 Prozent einen neuen histori-      vielversprechend. Die KOMPASS-Kommu-
schen Höchststand erreicht.                       nen haben mit ihrem Engagement nicht
                                                  weniger als Pionierarbeit geleistet. Die
Mit unserer neuen und bundesweit einzig-          positiven Entwicklungen in den Modell-
artigen Initiative KOMPASS möchten wir            kommunen bestätigen die Wirksamkeit der
nunmehr erreichen, dass unsere hessi-             Initiative KOMPASS, die wir nunmehr lan-
schen Städte und Gemeinden Sicherheits-           desweit anbieten.
themen selbstständiger angehen und indi-
viduelle Lösungen für Probleme vor Ort            Mit diesem „Leitfaden“ geben wir Ihnen alle
entwickeln können. Wir wollen ­Kommunen,          relevanten Informationen zur Initiative
Polizei und Bürger sowie weitere gesell-          KOMPASS an die Hand, um die kommunale
schaftliche Akteure an einen Tisch bringen,       Sicherheit in Ihrer Stadt oder Gemeinde
damit unter Berücksichtigung der lokalen          weiter zu verbessern.
Bedingungen angepasste Maßnahmen
erfolgen können.                                  Ihr

                                                  Peter Beuth

                                                                                            5
KOMPASS - LEITFADEN KOMMUNALPROGRAMMSICHERHEITSSIEGEL - HESSISCHES MINISTERIUM DES INNERN UND FÜR SPORT
I. Was ist KOMPASS?

KOMPASS ist ein Angebot des Hessischen          Stadtwerke, die Entsorgungsbetriebe, die
Innenministeriums an die Städte und             Feuerwehr, der ÖPNV, aber auch Kirchen,
Gemeinden in Hessen und zielt auf eine          Industrie, Handel, Handwerk, Schulen und
nachhaltig ausgerichtete Verzahnung und         Vereine.
noch engere Zusammenarbeit zwischen
Bürgerinnen und Bürgern, Polizei und            Sie alle bringen ihre Einschätzung zur Situ-
Kommune ab.                                     ation, aber auch ihr Fachwissen, ihr „Know-
                                                how“ und ihre Ressourcen ein.
Die Polizei Hessen bietet an, gemeinsam mit
den Kommunen und den Bürgerinnen und            Die Initiative KOMPASS wurde seit dem
Bürgern,   die   spezifischen   kommunalen      6. Dezember 2017 in den Modellkommu-
Sicherheitsbedürfnisse, also auch die ­Sorgen   nen Bad Homburg, Schwalbach am Taunus,
und Ängste der Bevölkerung zu erheben, zu       Hanau und Maintal getestet. Dabei hat sich
analysieren und gemeinsam ein passge-           schnell herausgestellt, dass eine noch
naues Lösungsangebot zu entwickeln.             engere Vernetzung und der damit verbun-
                                                dene gemeinschaftliche Wille, die Sicher-
Es ist dabei von grundlegender Bedeu-           heit vor Ort zu verbessern, Früchte trägt.
tung, dass alle kommunalen Akteure an           Aufgrund der guten Ergebnisse in den vier
einem Tisch zusammenkommen. Dazu                Modellregionen hat der Hessische Innen-
gehören nicht nur die Polizei und die           minister Peter Beuth beschlossen, das
örtlichen Ordnungsbehörden, sondern             Programm KOMPASS künftig allen hessi-
ebenso kommunale Dienstleister oder             schen Städten und Gemeinden zugäng-
Unternehmen, wie beispielsweise die             lich zu machen.

           VERTRAUENSVOLLE
           ZUSAMMENARBEIT

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II. Wie kann eine Kommune an
                                                                                 KOM
KOMPASS teilnehmen?                                                              PASS

Welche Schritte bis zur Verleihung des KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegels
sind seitens der Städte und Gemeinden notwendig:

1.	Was muss die Kommune                       4.	Wie geht es nach der Aufnahme
    zuerst tun?                                    der Stadt oder Gemeinde in das
Die Kommune reicht formlos eine Bewer-             Programm weiter?
bung bei dem für die Stadt oder Gemeinde       Die Verantwortlichen treffen sich zu einem
zuständigen Polizeipräsidium ein.              1. Auftaktgespräch. Auf dem Programm
                                               steht dann die:
2. Wie geht es dann weiter?                    ■ Bildung eines Arbeitsgremiums unter
Der Polizeipräsident oder die Leitung der         Federführung des kommunalen
örtlich zuständigen Polizeidirektion wird in      KOMPASS-Ansprechpartners
Begleitung des KOMPASS-Beraters mit            ■ Planung und Vorbereitung der
dem Bürgermeister ein Beratungsgespräch           1. Kommunalen Sicherheitskonferenz
führen.

                                               5.	Was passiert bei der
3.	Welche Mindestvoraussetzungen
                                                   1. Sicherheitskonferenz?
    müssen erfüllt sein, um KOMPASS-
                                               ■ Die Kommune ist Ausrichterin der
    Gemeinde zu werden?
                                                   1. Kommunalen Sicherheitskonferenz
■ Benennung eines festen Ansprechpart-
    ners (möglichst im Hauptamt)               ■ Vorstellung/Präsentation der Initiative
                                                  KOMPASS durch den zuständigen
■ aktive Mitwirkung der Kommune
                                                  Polizeipräsidenten
■ eigene Präventionsbeiträge unter
                                               ■ Ziel ist eine ganzheitliche Situations­
   Federführung/Verantwortung der
                                                  analyse rund um das Thema Sicherheit
   Kommune
                                               ■ Mögliche Zusammensetzung: (Präven-
■ Prüfung der Aufnahme durch das
                                                  tionsrat), alle Behörden, Institutionen,
   Polizeipräsidium
                                                  Vereine, Dienstleister, IHK, Handwerks-
                                                  kammer, Schülervertretung, Senioren-
                                                  vertretung sowie weitere Akteure des
                                                  kommunalen Lebens.

                                                                                             7
6.	Was erfolgt aus der                     7.	Was ist die Konsequenz
    1. Sicherheitskonferenz?                    der ­Feinanalyse?
■ Das Arbeitsgremium (kommunale            ■ Erarbeitung konkreter und passgenauer
    Federführung) erarbeitet eine Fein­         Maßnahmen durch das Arbeitsgremium
    analyse der Sicherheitslage                 auf Grundlage der Ergebnisse dieser
■ Erhebung der objektiven Daten                Feinanalyse
    (polizeiliche und kommunale Daten)      ■ Erarbeitung konkreter Lösungsvor-

■ Erhebung des subjektiven Sicherheits-      schläge zu den einzelnen identifizierten
    gefühls (1. Sicherheitskonferenz,         Sicherheitsbedarfen
    Beschwerdemanagement, kommunale         ■ Vorschläge zur gemeinsamen Durch­
    Erkenntnisse, ggf. Bürgerbefragung)       führung (Kommune, Polizei, weitere
■ Darstellung aller Präventionsmaßnah-       Sicherheitspartner) z. B. in den Berei-
    men/-programme, die bereits vor Ort       chen Jugend, Senioren, Sichere
    umgesetzt werden                          Kommune, Extremismus, Verkehrs­
                                              sicherheit
■ Transparente Begleitung der Sicher-
    heitsinitiative durch die beteiligten   ■ Zusammenfassung in einem Sicherheits-

    Akteure                                   konzept mit Meilensteinen (kurzfristige,
                                              mittelfristige und langfristige Maßnah-
                                              men)

                                            8.	Wie werden die Ergebnisse
                                                der Arbeitsgruppe in
                                                Maßnahmen ­umgesetzt?
                                            ■ Durchführung einer 2. Kommunalen
                                                Sicherheitskonferenz
                                            ■ Abstimmung passgenauer Maßnahmen

                                            ■ Gemeinsame Umsetzung der zuvor
                                              abgestimmten Maßnahmen und
                                              Programme

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III. Verleihung des
                                                                             KOM
Sicherheitssiegels                                                           PASS

Der kommunale Ansprechpartner KOM-            ■ Funktionierender Präventionsrat
PASS und der polizeiliche KOMPASS-Bera-         (§ 1 Abs. 6 HSOG) oder die aktive
ter schlagen auf der Grundlage des Umset-       Beteiligung am Präventionsrat auf
zungsstandes des Sicherheitskonzeptes           Kreisebene
die Verleihung des Sicherheitssiegels vor.
                                              ■ Mindestens drei neue Maßnahmen
Dabei sollten die folgenden Mindestvor-         oder Projekte wurden erfolgreich
aussetzungen erfüllt sein, die eine Verlei-     umgesetzt. Diese wurden zuvor in der
hung des Sicherheitssiegels rechtfertigen:      Feinanalyse erarbeitet und beziehen
                                                sich auf die gemeinschaftlich identifi-
                                                zierten Sicherheitsbedarfe vor Ort.

                                              ■ Vorlage eines Berichts des kommuna-
                                                len KOMPASS-Ansprechpartners in
                                                Abstimmung mit dem polizeilichen
                                                KOMPASS-Berater an die Geschäfts­
                                                stelle KOMPASS im Hessischen
                                                Landes­kriminalamt zwecks Antrag
                                                auf Siegelverleihung

                                              ■ Prüfung und Entscheidung des
                                                Innenministeriums über die Siegel­
                                                verleihung

                                                                                          9
KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel
                        Prozessstruktur

      Formlose Bewerbung der
            Kommune

     Auftaktgespräch Kommune
             und Polizei

                                      Feinanalyse der          Erarbeitung
           1. Kommunale            Sicherheitslage durch      passgenauer
        Sicherheitskonferenz       Kommune, Polizei und      Maßnahmen im
                                    kommunale Akteure        Arbeitsgremium

                                                             Umsetzung des
           2. Kommunale               Abstimmen des        Sicherheitskonzepts
        Sicherheitskonferenz        Sicherheitskonzepts    (Präventionsprogramme,
                                                                 Maßnahmen
                                                               und Programme)

            Prüfung des
        Sicherheitskonzepts

     Sicherheitssiegelverleihung
      durch Hessischen Minister
       des Innern und für Sport

                                                                      O
                                                                           EI
                                                                  P

                                                                          LIZ
                                                                                     E
                                                                                KO

                                                                                 MMU
                                                                                     N

                                                                  Ü
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                                                                 B

                                                                      RG
                                                                      E

10
IV. Best-Practice-Beispiele aus
                                   KOM
den Modellkommunen                 PASS

                Bad Homburg
           Bad Homburg
                         Maintal
                      Maintal
  Schwalbach
         Schwalbach
          am Taunus
   am Taunus               Hanau
                        Hanau

                                      11
Bad Homburg

Ausgangslage                                      erhielt die Bürgerschaft, die das Angebot
Der Hochtaunuskreis zählt zu den wohlha-          der Stadt rege nutzte, die Möglichkeit, sich
bendsten Regionen Deutschlands. Insbe-            in einem Dialog, aber auch schriftlich, zu
sondere Bad Homburg bietet aufgrund der           spezifischen Themen wie Kriminalität, Ver-
Altersstruktur vermehrt Tatgelegenheiten,         kehrssicherheit und Sauberkeit in Bad
die durch örtliche Täter und vor allem            Homburg zu äußern.
reisende Täter und Tätergruppierungen
genutzt werden. Ein Großteil der Straftaten       Sowohl die politischen Verantwortungsträ-
sind laut der Kriminalstatistik Diebstahls­       ger der Kommune als auch die Bürger-
delikte, Vermögensdelikte und Fälschungs-         schaft bewertete diese neue Form des
delikte. Verstärkt kam es in den vergange-        Austausches bezüglich der Sicherheits­
nen beiden Jahren zu Straftaten zum               bedarfe mit der Polizei und dem Oberbür-
Nachteil älterer Menschen. Insbesondere           germeister als sehr positiv. Durch den
übten kriminelle Personen als „falschen           Anstieg von Straftaten zum Nachteil älterer
Polizeibeamte“ und „vermeintliche Hand-           Menschen (sog. SäM-Kriminalität) wurde
werker“ Druck auf die älteren Bürgerinnen         als erste Maßnahme im Rahmen des
und Bürger aus.                                   Modellprojektes KOMPASS das Konzept
                                                  „Sicherheitsberater für Seniorinnen und
Kriminalitätsbelastung                            Senioren – SfS“ umgesetzt. Hierzu wurden
Die Anzahl der Straftaten in Bad Homburg          gezielt 15 ehrenamtliche Sicherheitsbera-
lag 2017 bei 3.184, von denen 58,1 Prozent        ter an zwei Schulungstagen ausgebildet
aufgeklärt werden konnten. Der Anteil der         und zertifiziert. Diese „Multiplikatoren“ der
Straßenkriminalität an den Gesamt­­­fall­zahlen   Polizei informieren nun die Zielgruppe
betrug mit 626 Fällen knapp 19,7 Prozent.         Senioreninnen und Senioren auf unter-
Der Anteil der Sachbeschädigungen stieg           schiedlichste Weise, z. B. im Rahmen von
um knapp 20 Prozent auf 359 Fälle.                kleineren Veranstaltungen oder gezielten
                                                  Besuchen bei älteren Menschen, über
KOMPASS in Bad Homburg                            deren Kontakte sie aufgrund ihres Netzwer-
Nachdem sich Bad Homburg zur Teilnahme            kes in Bad Homburg verfügen.
an der KOMPASS-Initiative entschieden hat,
lud die Stadt kommunale Verantwortungs-           Auch der Ausblick auf die 2. KOMPASS-
träger sowie Bürgerinnen und Bürger zur           Sicherheitskonferenz mit der Vorstellung
1. KOMPASS-Sicherheitskonferenz ein.              der Sicherheits- bzw. Präventionsmaßnah-
Im Rahmen der offenen Veranstaltung               men wurde als sehr zielführend und bürger-

12
KOM
                 PASS

Bad Homburg v. d. Höhe
(Hochtaunuskreis)
Oberbürgermeister:
Herr Alexander W. Hetjes
Einwohnerzahl:
53.707 (31. Dezember 2016)

                         13
nah angesehen. Aufgrund zahlreicher Vor-
fälle an den üblichen Treffpunkten der           Maßnahmen
Jugend in Bad Homburg (Rathausplatz, hin-            	1. KOMPASS-Sicherheitskonferenz
ter dem Kurhaus, in Schloss- und Jubi-Park           	Bürgerbefragung
sowie auf diversen Spielplätzen) sprach sich
                                                     	15 neue „Sicherheitsberater für
Oberbürgermeister Alexander Hetjes im
                                                       Seniorinnen und Senioren – SfS“
Vorfeld dafür aus, den verstärkten Einsatz
von Videosicherheitsanlagen zu prüfen.           Ausblick
Die Erfahrungen mit dem Einsatz von Video-
                                                 ■    2. KOMPASS-Sicherheitskonferenz
technik in Hessen sind positiv. Der Rück-
                                                 ■    Einsatz von
gang der Fallzahlen beträgt in den video-
                                                       Videosicherheitsanlagen
überwachten Bereichen teilweise mehr als
30 Prozent, weshalb das Hessische Innenmi-       ■    Ausweitung der Sozialarbeit
nisterium die Installation zu zwei Dritteln      ■    …
bezuschusst. Wie die Polizei Bad Homburg
ankündigte, werden am Rathausplatz und
im Kurhausgarten regelmäßiger offene und
verdeckte polizeiliche Maßnahmen stattfin-
den. Um dem Problem nicht nur repressiv,
sondern vor allem präventiv zu begegnen,
wird eine Ausweitung der aufsuchenden
Sozialarbeit derzeit diskutiert.

                Zwei Punkte haben mich bei KOMPASS sehr beeindruckt. Wir haben
                erstens einen Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern über die Sicherheit in
                unserer Stadt anstoßen können. Die Impulse ergänzen die allgemeine
                Diskussion über Sicherheit in Kommunen um wertvolle Hinweise zur Lage
                gerade in unserer Stadt. Zweitens ist die sehr effektive Kooperation mit der
                Polizei zu nennen. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit ist dank dieses
                Prozesses weiter gestärkt worden. Das Ergebnis von KOMPASS beantwortet
                Fragen, die sich speziell in Bad Homburg stellen, und Bevölkerung, Polizei
                und Stadt arbeiten gemeinsam daran. Das ist ein sehr guter Weg.

                                                                   ALEXANDER W. HETJES

14
Schwalbach am Taunus                                                           KOM
                                                                               PASS

Ausgangslage                                    Kriminalitätsbelastung
Schwalbach am Taunus ist ein wichtiger          Die Anzahl der Straftaten in Schwalbach am
Wohn- und Gewerbestandort westlich der          Taunus stieg im Jahr 2017 auf 743 Fälle an
Metropole Frankfurt am Main. Im Frühjahr        (2016: 626 registrierte Straftaten), von
2017 kam es bei polizeilichen Einsätzen im      denen rund die Hälfte aufgeklärt werden
Bereich von Schwalbach und angrenzen-           konnten. Der Anteil der Straßenkriminalität
den Ortsteilen bei Festveranstaltungen und      an den Gesamtstraftaten lag 2017 bei 19,7
an Wochenenden zu problematischen Vor-          Prozent. Verglichen mit 2016 registrierte
kommnissen. Einsatzkräfte der Eschborner        die Polizei in Schwalbach 45 Sachbeschädi-
Polizei sahen sich bei Kontrollen zuneh-        gungen mehr (128 Fälle). Damit war Sach-
mend einem äußerst aggressiven Verhalten        beschädigung vor der leichten Körperver-
ausgesetzt. Als Brennpunkt hatte sich der       letzung (48 Taten) die mit großem Abstand
zentrale Bereich rund um den Oberen und         am häufigsten verübte Straftat in Schwal-
Unteren Marktplatz in Schwalbach heraus-        bach.
gestellt. Die Vorgehensweise dieser insbe-
sondere aus Schwalbach kommenden Per-           KOMPASS in Schwalbach am Taunus
sonengruppen hatte zur Folge, dass              Nach der Teilnahme an der kommunalen
verstärkt Kontrollmaßnahmen durchge-            Sicherheitsinitiative KOMPASS zur Intensi-
führt und eine Videoschutzanlage für die        vierung der Sicherheit und als Ansprech-
Polizeistation Eschborn installiert wurde.      stelle für die Bürgerinnen und Bürger in
Gleichzeitig wurde der Arbeitskreis „Dialog     Bezug auf das Problemklientel in der Kom-
Schwalbach“ initiiert (mit der Oberbürger-      mune, wurde Anfang des Jahres 2018 der
meisterin Frau Augsburger und weiteren          Schutzmann vor Ort (SvO) in Schwalbach
Vertretern des Magistrats sowie der Polizei),   eingeführt und ein Büro im Rathaus einge-
um mit Unterstützung vielfältiger präventi-     richtet. Dies ermöglicht dem SvO bürger-
ver Maßnahmen, den Dialog mit der Prob-         nah zu sein, indem er Bürgersprechstunden
lemklientel im Hinblick auf notwendige          anbietet, Fußstreife im Bereich des Markt-
Bedarfe zu führen.                              platzes und der Innenstadt läuft und das
                                                Gespräch mit der Bevölkerung sucht.

                                                                                         15
Schwalbach am Taunus
 (Main-Taunus-Kreis)
 Bürgermeisterin:
 Frau Christiane Augsburger
 Einwohnerzahl:
 15.452 (31. Dezember 2016)

16
KOM
                                                                               PASS

Um Vandalismus vorzubeugen, wurde im
                                               Maßnahmen
Zuge der finanziellen Förderung durch die
Landesregierung eine Videoschutzanlage             1. KOMPASS-Sicherheitskonferenz
im Brennpunktbereich des Oberen und                Bürgerbefragung
Unteren Marktplatzes geplant und errich-
                                                    chutzmann vor Ort (SvO)
                                                   S
tet. Diese ist zum Teil schon in Betrieb und
                                                   eingeführt
wird bis Ende 2018 noch um weitere fest
                                                   Videoschutzanlage auf Marktplatz
installierte Kameras erweitert.
                                                    lektronisches Schließsystem in
                                                   E
In einer ersten Sicherheitskonferenz, die          Wohnkomplex „Bunter Riese“
im Februar 2018 stattfand, wurden Bürger       Ausblick
der Stadt Schwalbach zu Themen wie             ■   2. KOMPASS-Sicherheitskonferenz
Sicherheit, Kriminalität und Sauberkeit
                                               ■   …
befragt. Aus den Antworten der Bürger-
schaft sollen spezifische Maßnahmen für
Schwalbach geprüft werden.

Im großen Wohnkomplex „Bunter Riese“ am
Marktplatz in Schwalbach mit ca. 300 Wohn-
einheiten, dessen Geschäftsführer sich enga-
giert in der Sicherheitskonferenz beteiligt,
wird nach Beratung durch den Kriminalpoli-
zeilichen Berater mit Schwerpunkt Städte-
bau, ein Elektronisches Schließsystem
eingebaut. Viele Schlüssel waren hier in der
Vergangenheit außer Kontrolle gelangt, so
dass der Zutritt zu diesem Gebäudekom-
plex auch völlig Unberechtigten möglich                 Mit der Sicherheitsinitiative
war. Durch dieses neue Schließsystem kann               KOMPASS arbeiten Stadt­
der Zugang von nicht zugangsberechtigten                verwaltung, Polizei und die
                                                        Bürgerinnen und Bürger gut
Personen weitestgehend ausgeschlossen
                                                        zusammen, jede der drei
bzw. stark minimiert werden.
                                                        Seiten bringt ihre Stärken ein.

                                                          CHRISTIANE AUGSBURGER

                                                                                          17
Hanau

Ausgangslage                                  Im Rahmen der Aktion konnten Hanauer
Im Osten des Rhein-Main-Gebiets gelegen       Bürgerinnen und Bürger auch die Möglich-
gehört Hanau mit seinen fast 100.000 Ein-     keit nutzen, einen Fragebogen zum
wohnern zu einer der größten hessischen       Sicherheitsgefühl auszufüllen, der ein ers-
Städte. Die positive Kriminalitätsentwick-    tes Meinungsbild für Hanau vermitteln wird.
lung wurde zu Jahresbeginn 2018 durch         Zusätzlich stärkte diese Maßnahme, die von
eine Aneinanderreihung mehrerer Gewalt-       Mitarbeitern der Justus-Liebig-Universität
taten überschattet, die auch durch die        Gießen unterstützt wurde, die Kommuni­
mediale Berichterstattung und dem Aus-        kation zwischen Stadt, Polizei und Bürgerin-
tausch in den sozialen Medien zu einer        nen und Bürgern.
erheblichen Verunsicherung in der Bevöl-
kerung führte.                                Neben der Präventionsaktion und den
                                              KOMPASS Sicherheitsrunden soll in Hanau
Kriminalitätsbelastung                        das kommunale und opferzentrierte Präven-
Die Anzahl der Straftaten innerhalb der       tionsprogramm       „Gewalt-Sehen-Helfen
Stadt Hanau sank im Jahr 2017 um 635          (GSH)“ gestärkt werden. Dabei werden die
Fälle (– 8 Prozent) auf einen historischen    Bürgerinnen und Bürger ermutigt, Verant-
Tiefstand von 7.275 Delikten. Die Aufklä-     wortung zu übernehmen und positiv auf das
rungsquote (AQ) liegt bei 66,3 Prozent.       Miteinander im Gemeinwesen einzuwirken.
                                              Mittlerweile wurde die Stadtwache ins Rat-
KOMPASS in Hanau                              haus am Marktplatz verlegt und in diesem
Nachdem sich Hanau dazu entschieden           Zusammenhang die „Schutzfrau vor Ort
hat an KOMPASS teilzunehmen, stellte die      (SvO)“ vorgestellt. Als weitere Sicherheits-
hessische Polizei den Bürgerinnen und Bür-    maßnahme wurde am Markt- und Freiheits-
gern im Rahmen einer Präventionsaktion        platz eine Videosicherheitsanlage instal-
zum Thema „Gewalt in all seinen Facetten,     liert. Um Jugendkriminalität präventiv zu
gefühlte Sicherheit in Hanau“ unter Einsatz   bekämpfen, soll in Hanau 2018 zusätzlich ein
des Präventionsmobils der hessischen          „Haus des Jugendrechts“ entstehen. In die-
Polizei die kommunale Sicherheitsinitiative   sem arbeiten Staatsanwälte, Polizei, Jugend-
vor. Auf dem Freiheitsplatz stand sie zudem   hilfe sowie freie Träger unter einem Dach
für Anregungen und Ideen zur Erhöhung         zusammen, um eine abgestimmte und
der Sicherheit in Hanau zur Verfügung.        rasche Reaktion zu ermöglichen.

18
KOM
                      PASS

Hanau
(Main-Kinzig-Kreis)
Oberbürgermeister:
Herr Claus Kaminsky
Einwohnerzahl:
95.370 (31. Dezember 2016)

                         19
Flankiert werden diese Maßnahmen durch
                                               Maßnahmen
das bestehende „Hanauer Modell“, bei
dem Polizei und Stadtpolizei gemeinsam              1. KOMPASS-Sicherheitskonferenz
auf Streife gehen.                                 	Präventionsmobil der Polizei
                                                     auf dem Freiheitsplatz
                                                   	Fragebogen zum Sicherheitsgefühl
                                                   	Videoschutzanlage auf Markt- und
                                                     Freiheitsplatz
                                                   	„Schutzfrau vor Ort“ (SvO)
                                                     vorgestellt
                                                   	Stadtwache ins Rathaus verlegt
     Kriminalprävention ist kein staatliches
     Monopol, sondern auch eine wichtige       Ausblick
     gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
                                               ■    2. KOMPASS-Sicherheitskonferenz
     In Hanau gibt es bereits ein gutes        ■    Präventionsprogramm „Gewalt-
     Miteinander in einem funktionierenden
                                                     Sehen-Helfen (GSH)“ stärken
     Netzwerk, das mit der Auswahl zur
     Modellkommune für KOMPASS noch            ■    Haus des Jugendrechts
     ausgebaut werden konnte.                  ■    …
                          CLAUS KAMINSKY

20
Maintal                                                                       KOM
                                                                              PASS

Ausgangslage                                  Er widmet sich als städtischer Verantwortli-
In der zweitgrößten Stadt des Main-Kin-       cher gemeinsam mit der örtlichen Polizei,
zig-Kreises wurde seit 2016 eine Zunahme      den KOMPASS-Beraterinnen und Beratern
von Straftaten „Vandalismus“ und Graffiti“    des Polizeipräsidiums Südosthessen sowie
im Ortsteil Wachenbuchen u. a. im Bereich     der Bürgerschaft der Sicherheit in der
der Friedhöfe (Beschädigungen und             zweitgrößten Stadt des Main-Kinzig-Krei-
Schmierereien öffentlicher Toiletten, Bus-    ses. Die Hinweise der Bevölkerung sollen
haltestellen, Stromkästen, Hinweisschildern   auch in den weiteren Prozess einfließen.
und VK-Zeichen, Straßenlaternen, Abfallei-    Den Auftakt bildet ein ausführliches
mern) festgestellt. Auch an den Bahnhöfen     Sicherheitsgespräch im Rahmen des jähr-
und im Bereich des Schulzentrums im           lichen Präventionsrats. Mit Unterstützung
Stadtteil Bischofsheim ist das Empfinden      der KOMPASS-Berater folgt sodann eine
der Unsicherheit aufgrund der abgelege-       detaillierte Analyse der Sicherheitslage,
nen Lage und mangelnder Beleuchtung           um geeignete Präventionsmaßnahmen zu
gewachsen.                                    erarbeiten.

Kriminalitätsbelastung                        Mit einem Fragebogen waren Bürgerinnen
Die Kriminalitätsbelastung in Maintal lag     und Bürger bereits aufgerufen, sich an
2017 bei 1.741 Fällen. Knapp 60 Prozent       einer Befragung zum Sicherheitsgefühl zu
dieser Delikte konnten aufgeklärt werden.     beteiligen. Neben einer Aufstockung der
Der Anteil der Straßenkriminalität an den     Ordnungspolizei wurden die Außen-
Gesamtfallzahlen lag mit 381 Fällen bei       dienstzeiten (in den Abend- und Nacht-
knapp 22 Prozent. Entgegen dem leicht         stunden/Wochenenden) und die Kontrol-
rückläufigen Trend der Gesamtfallzahlen       len im Stadtgebiet sowie auf öffentlichen
(2016: 1.759) stiegen die Sachbeschädi-       Wegen und Plätzen, Grünanlagen und im
gungen um 30 Fälle (+ 16,4 Prozent).          Außenbereich (Feldschutz) erhöht.

KOMPASS in Maintal                            Neben der Verstärkung der Präventions-
In der Modellkommune Maintal werden seit      maßnahmen hat sich Bürgermeisterin
dem Beitritt zum Programm durch den           Monika Böttcher vorgenommen, auch eine
neuen KOMPASS-Präventionsbeauftragten         Kultur des Hin- statt Wegschauens zu
der Stadt Anregungen und Fragen rund          etablieren, um damit die Zivilcourage der
um das Thema Prävention und Sicherheit        Bürgerinnen und Bürger von Maintal zu
gebündelt, erfasst und bearbeitet.            fördern.

                                                                                       21
Mit der Sicherheitsinitiative KOMPASS können wir erfolgreiche
            Maßnahmen unserer Präventionsarbeit, wie LEON-Hilfeinseln,
            Senioren-Sicherheitsberater/innen oder die Abend- und
            Nachtstreife stärken und um weitere ergänzen. Wichtig ist
            dabei, dass wir als Kommune mit Beteiligten aus verschiedenen
            Institutionen sowie der Bürgerschaft und besonders intensiv mit
            der Polizei zusammenarbeiten. Mit unserem Präventionsbeauftrag­
            ten bieten wir dafür einen zentralen Ansprechpartner, der alle
            Aktivitäten bündelt. Wertvoll war für uns auch die wissenschaftlich
            begleitete Bürgerbefragung. Prävention wirkt nachhaltig. Deshalb
            bin ich davon überzeugt, dass KOMPASS einen Beitrag für mehr
            Sicherheit in Kommunen leistet.
                                                          MONIKA BÖTTCHER

 Maßnahmen
      1. KOMPASS-Sicherheitskonferenz
     	
      Präventionsbeauftragten der Stadt
      Maintal ernannt
      Fragebogen zum Sicherheitsgefühl
      Aufstockung der Ordnungspolizei
     	
      Verstärkte Kontrollen im
      Stadtgebiet

 Ausblick
 ■    2. KOMPASS-Sicherheitskonferenz
 ■    Zivilcourage der Bevölkerung
        stärken
 ■    …

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Maintal
(Main-Kinzig-Kreis)
Bürgermeisterin:
Frau Monika Böttcher
Einwohnerzahl:
38.739 (31. Dezember 2016)

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V. Angebote der Polizei (Auswahl)

Freiwilliger Polizeidienst                     die uniformierte Präsenz von Sicherheits-
Bereits im Jahr 2000 wurde der Freiwillige     kräften in der Öffentlichkeit. Den Helfern ste-
Polizeidienst in Hessen eingeführt. Derzeit    hen zu ihrer Aufgabenerfüllung eine Reihe
beteiligen sich rund 400 aktive Polizei­­      von Befugnissen zu, die von Identitätsfest-
helfer in 96 Kommunen an diesem Erfolgs-       stellungen bis hin zum Erteilen von Platzver-
modell. Unter dem Leitgedanken „Präsenz        weisen reichen. Ob eine Kommune den Frei-
zeigen – beobachten – melden“ ist der          willigen Polizeidienst einführt oder bereits
Freiwillige Polizeidienst – neben den Poli-    geschaffene Stellen auch nachbesetzt, ent-
zeibeamtinnen und Polizeibeamten – ein         scheidet die jeweilige Kommune. Das Land
wesentlicher Baustein zur Stärkung des         Hessen steht dabei mit Rat und Tat an ihrer
Sicherheitsgefühls der Bevölkerung.            Seite. Auch eine Förderung aus dem Pro-
Als Nachbarn in Uniform sind die Freiwilli-    gramm Interkommunale Zusammenarbeit
gen Polizeihelferinnen und -helfer zusätz-     (IKZ) ist möglich.
liche kompetente Ansprechpartner für die
vielfältigen Belange und Bedürfnisse der       Schutzmann vor Ort (SvO)
Bürger. Zudem entlasten sie die Polizei, die   Der „Schutzmann vor Ort“ ist auch im Rah-
sich mehr und brennpunktorientierter auf       men des Modellprojekts KOMPASS ein
die Verhütung und Verfolgung von Straf­        wichtiger Baustein für mehr Sicherheit in
taten konzentrieren kann. Damit erhöhen sie    Hessens Städten und Gemeinden. Mehr als

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100 „Schutzfrauen und Schutzmänner vor          Videoüberwachung
Ort“ sind bereits in hessischen Städten         Der Ausbau der Videoüberwachungsanla-
und Gemeinden unterwegs. Zuletzt hatte          gen auf öffentlichen und belebten Plätzen
die Landesregierung anlässlich des Doppel-      und Wegen ist ein weiterer wichtiger Bau-
haushalts 2018/2019 beschlossen, weitere        stein kommunaler Sicherheitsarchitektur.
30 Stellen zur Verfügung zu stellen, um das     In Hessen waren im Jahr 2017 in 16 Städ-
Programm weiter landesweit auszubauen.          ten 20 Bildaufzeichnungsanlagen mit
Das Programm hat sich hessenweit bewährt        insgesamt 148 Kameras von Polizei- bzw.
und trägt entscheidend dazu bei, Sorgen der     Gefahrenabwehrbehörden zur Überwa-
Bevölkerung oder Probleme in der Nachbar-       chung öffentlicher und belebter Straßen
schaft frühzeitig zu erkennen und schnell       und Plätze in Betrieb. An den videoüber-
Abhilfe zu schaffen. Ein wichtiger Aspekt ist   wachten Örtlichkeiten werden jährlich über
dabei auch die enge Zusammenarbeit mit          2.100 Straftaten registriert, bei denen die
den Verantwortlichen in der Gemeinde.           Aufzeichnungen für die Ermittlungen oder
                                                gar zur Klärung der Straftaten beitragen
Eine wahrnehmbare und vor allem bürger-         können.
nahe Präsenz der Polizei wirkt sich posi-
tiv auf das Sicherheitsempfinden aus. Sie       Studien belegten, dass die Bevölkerung
hilft, Straftaten und Ordnungswidrigkeiten      Videoüberwachung mehrheitlich positiv
frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.       bewertet. Kommunen, die Videokameras
Der „Schutzmann vor Ort“ steht in erster        an öffentlichen Plätzen und Brennpunkten
Linie für die Kontaktpflege auf der Straße      installieren, stärken zudem die Sicherheits-
zur Verfügung und ist damit ein fester          partnerschaft zwischen Kommunen und
Ansprechpartner für die Bürgerinnen und         Polizei. Auch KOMPASS setzt gezielt auf
Bürger. Daneben gehört auch die Nachbe-         Videoüberwachung als einen Baustein kom-
treuung von Kriminalitätsopfern zu seinen       munaler Sicherheitsarchitektur. Das Land
Aufgabenbereichen. Treffpunkte von Kin-         Hessen fördert den Ausbau von Video-
dern und Jugendlichen, Wohnheime für            überwachung jährlich mit 1,3 Millionen
Seniorinnen und Senioren, die örtlichen         Euro. Bis zu zwei Drittel der Anschaffungs-
Vereine, Einrichtungen und Ämter zählen         kosten einer Kommune werden dabei durch
ebenfalls zu seinen Anlaufpunkten. Darü-        das Land übernommen.
ber hinaus fungiert der „Schutzmann vor
Ort“ als Koordinator und Betreuer für den
Freiwilligen Polizeidienst.

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Seniorenprävention: Sicherheitsberater               Die Sicherheitsberater
für Seniorinnen und Senioren                         –	
                                                       informieren über verschiedene
Im März 2016 wurden in Hessen flächen-                 Erscheinungsformen von Kriminalität
deckend sogenannte Sicherheitsberater für              zum Nachteil älterer Menschen,
Seniorinnen und Senioren, kurz „SfS“, einge-         –	
                                                       informieren über aktive und passive
führt, die dazu beitragen sollen, das Sicher-          Teilnahme am öffentlichen Straßen-
heitsgefühl lebensälterer Menschen zu                  verkehr,
Hause und im öffentlichen Raum zu stärken.           –	
                                                       unterstützen ihre Initiativen durch
                                                       anlassbezogene Öffentlichkeits-
Die SfS werden für das Vermitteln von                  arbeit,
gezielten Verhaltensempfehlungen                     –	
                                                       geben Tipps zum sicheren Verhalten
geschult, um                                           im Internet und
■ Seniorinnen und Senioren vor Krimina­             –	
                                                       unterstützen bedarfsweise bei
     lität zu schützen,                                Präventionsveranstaltungen für die
■ ihre Lebensqualität durch eine Verbesse-            Zielgruppe der Seniorinnen und
     rung des Sicherheitsgefühls zu erhöhen,           Senioren.
■ Seniorinnen und Senioren eine größt-
     mögliche Verkehrssicherheit bei Auf-        Informationen und Beratungen erfolgen
     rechterhaltung individueller Mobilität zu   dabei in unterschiedlichen Formen, z. B.
     ermöglichen,                                anlässlich von Seniorennachmittagen,
■ Hilfe zur Selbsthilfe und Hilfe anderen       im Freundes- oder Bekanntenkreis, in der
     gegenüber zu aktivieren sowie               Nachbarschaft, in Vereinen, in Selbsthilfe-
■ im Bedarfsfall den schnellen Kontakt mit      gruppen oder im Rahmen von Infoständen
     den zuständigen Stellen der Verwaltung      bei Präventionsveranstaltungen.
     oder der Polizei herzustellen.

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Ansprechpartner   Ansprechpartner in den Polizeipräsidien
                  sind die Leiterinnen und Leiter der Sach-
                  gebiete Prävention und die jeweiligen
                  KOMPASS-Beraterinnen und -Berater.

                  PP Südosthessen
                  Herr Schmatz, Frau Padberg
                  Tel.:   069/8098-1220/-1221
                  E-Mail: kompass.ppsoh@polizei.hessen.de

                  PP Westhessen
                  Frau Lezius, Frau Barone
                  Tel.:   0611/345-1600/-1628
                  E-Mail: kompass.ppwh@polizei.hessen.de

                  PP Nordhessen
                  Herr Giesa, Herr Briewig
                  Tel.:   0561/910-1030/-1041
                  E-Mail: kompass.ppnh@polizei.hessen.de

                  PP Mittelhessen
                  Frau Laucht, Frau Suppmann
                  Tel.:   0641/7006-3140/-3142
                  E-Mail: kompass.ppmh@polizei.hessen.de

                  PP Osthessen
                  Herr Hofmann, Frau Idt
                  Tel.:   0661/105-2040/-2045
                  E-Mail: kompass.ppoh@polizei.hessen.de

                  PP Frankfurt am Main
                  Frau Omlor, Frau Günthner
                  Tel.:  069/755-34410/-34411

                  PP Südhessen
                  Herr Jungmann, Frau Wileschek
                  Tel.:   06151/969-4044/-4036/-4030
                  E-Mail: kompass.ppsh@polizei.hessen.de

                  Geschäftsstelle im HLKA
                  Herr Lorenz, Frau Temmen
                  Tel.:   0611/83-13000/-13500
                  E-Mail: kompass.hlka@polizei.hessen.de

                  Landespolizeipräsidium
                  Frau Morr, Herr Godulla, Frau Schultheis
                  Tel.:   0611/353-2180/-2181/-2119
                  E-Mail: kompass@hmdis.hessen.de

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