William Booth - Grundzüge einer Biographie - KAPITEL
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1. KAPITEL William Booth – Grundzüge einer Biographie D ie HA ist untrennbar mit William Booth, ihrem Grün- der und ersten General, sowie dessen Frau Catherine (genannt »Mutter der Armee«1) verbunden. Diese cha- rismatischen Persönlichkeiten entwickelten die Lehren der HA Abb. 1 & 2: Catherine und William Booth. und gaben ihr das strukturelle Gepräge2. Gott um Vergebung und bringt den Gegenstand zurück. Im Booth wird 1829 in der Industriestadt Nottingham geboren. Sein Vater, ein Bauunternehmer, verliert durch eine Bürgschaft Rückblick schreibt er: »Augenblicklich fiel mir die Sündenlast sein Vermögen, und William, der bis dahin eine Pensionats- vom Herzen, Friede trat an ihre Stelle, und ich ging weiter, um schule besuchte, wird im Alter von 13 Jahren zu einem Pfand- fortan meinem Gott und meinen Mitmenschen zu dienen.«5 Sofort leiher im ärmsten Stadtteil Nottinghams in die Lehre geschickt. vollzog der junge Mann eine radikale Wende, die er als »völlige Hier begegnet ihm früh die Armut der Arbeiterklasse. Men- Trennung von der gottlosen Welt«6 beschreibt. Seine politischen schen versetzten ihr letztes Hab und Gut, um zu überleben. Den Interessen erloschen7 und er gab seine Hobbys (Angeln und jungen Mann schockiert diese Begegnung mit der Armut, und Romanlektüre) auf. so begeistern ihn die vielen politischen Straßenredner, die etwas William erlebt 18488 den US-amerikanischen Erweckungs- an dieser Not ändern wollen. Vor allem die Chartisten3 haben prediger James Caughey, der ihn begeistert. Sofort beginnt auch es ihm angetan; doch ist er enttäuscht über die offensichtliche er, anderen vom Heil zu erzählen: Er predigt mit einem Freund Erfolglosigkeit dieser Bewegungen4. auf der Straße – inspiriert durch die Lektüre der Schriften von Mit 15 Jahren bekehrt sich Booth. Von Haus aus war er ang- Wesley, Whitefield und Finney9 – und lädt in die Gottesdienste likanisch, aber wenig religiös. Sein Onkel nimmt ihn mit in die seiner Kirche ein. Die meisten der Menschen, die seiner Einla- Gottesdienste der Wesley-Kapelle. In William entwickelt sich dung folgen, gehören zu den Randgruppen der Gesellschaft10. In durch die Verkündigung ein starkes Sündenbewusstsein. Als er der mittelständischen Gemeinde Booths wirft das Probleme im meint, einen Freund bei einem Handel übervorteilt zu haben, sozialen Gefüge auf, doch fährt er unbeirrt mit seinem Wirken bricht er unter der Last seines Gewissens zusammen. Er bittet 18 19
DIE HEILSARMEE 1. William Booth – Grundzüge einer Biographie fort und erfährt auch von vielen Seiten Unterstützung. Ja, er 1865 wird Booth zu einer Zelt-Evangelisation auf einem Quä- ist dabei so erfolgreich, dass der Prediger seiner Gemeinde ihn kerfriedhof in Ost-London eingeladen, dem Armutsviertel Lon- zu einem Theologiestudium ermutigt, was sich aber zunächst dons. Am 2. Juli kommt er nachts heim und sagt seiner Frau: wegen der schwachen Gesundheit Booths zerschlägt. »O Käti, ich habe meine Bestimmung gefunden. Dies sind die Nach dem Ende seiner Lehrzeit geht Booth nach London. Menschen, deren Heil ich all die Jahre ersehnt habe. Als ich Hier findet er nach einem halben Jahr Arbeitslosigkeit 1851 heute abend an den Türen der erleuchteten Schnapskneipen erneut Anstellung in einer Pfandleihe. Nebenher wirkt er als vorbeiging, schien eine Stimme in meinen Ohren zu klingen: Laienprediger. Ab 1852 wird er von den »Reformern«, einer Wo kannst du hingehen und solche Heiden finden wie diese Gruppe innerhalb des Methodismus, als Prediger im Reisedienst und wo brauchte man deine Arbeit dringender als hier?«17. angestellt. Dieser Anlass führt zur Gründung einer Missionsgesellschaft Bei einer Veranstaltung der Reformer lernt er seine zukünftige und wird damit zur Geburtsstunde der HA18. Frau kennen: Catherine Mumford. 1852 verloben sie sich, die Die neugegründete Mission erhält den Namen »East-London Hochzeit findet drei Jahre später statt. Das gleichaltrige Mäd- Christian Mission«. 1870, als die Arbeit sich über London hinaus chen hatte sich 1846 bekehrt. Ein Rückenmarksleiden band sie ausbreitet19, wird sie in »Christliche Mission«, deren Satzungen lange Zeit ans Bett. Dadurch konnte sie nur zwei Jahre lang eine die HA prägen20, und 1878 schließlich in »Die Heilsarmee« Schule besuchen, doch las sie eifrig ihre Bibel und erbauliche umbenannt21. Die Gottesdienste werden zunächst im Freien oder sowie theologische, vor allem kirchengeschichtliche Bücher11. in Zelten bzw. in gemieteten Lokalen durchgeführt, bis 1870 die Zeitlebens wird sie ihrem Mann intellektuell überlegen blei- »Peoples Mission Hall« erworben werden kann. ben12. Sie ist es, die entscheidend die Lehre der HA prägt13, vor Zunächst besteht als Leitung eine Missionskonferenz mit allem in den Fragen der Frauenpredigt und der Abstinenz14. Sie liberal-methodistischer Verfassung. 1870 wird Booth General- ist schriftstellerisch tätig und entwickelt ab 1860 einen ausge- superintendent mit Vetorecht22 und 1875 alleiniger Treuhänder dehnten Predigtdienst. Die Booths bekamen von 1856 bis 1867 über das Vermögen der Mission23. 1878 wird eine strenge Hie- acht Kinder, die – was in der damaligen Zeit einem Wunder rarchie mit William Booth an der Spitze eingeführt. Er erhält gleich kam – alle am Leben blieben15. den Titel und die Befehlsgewalt eines Generals, seine Mitarbei- Die Reformbewegung »new connexion« stellt Booth 1854 ter sind Offiziere. Militärische Termini werden gebraucht24. Mit als Prediger einer Gemeinde an. 1858 wird er nach einer knapp dieser Umbenennung und Umstrukturierung gelingt der Mission einjährigen theologischen Ausbildung ordiniert, wegen seiner der quantitative Durchbruch: Von 13 Predigtstationen im Jahre erfolgreichen Erweckungstätigkeit auch ohne Abschlussprü- 1869 über 50 Korps (mit 88 Offizieren) in 1878 und 528 Korps fung. Booth wirkt neben der Gemeindearbeit als Evangelist und (1340 Offiziere) in 1883 auf 1006 Korps (2260 Offiziere) im Erweckungsprediger. Als die Reformer ihn auch nach mehreren Jahre 1886 wächst die HA25, bevor sie sich in den 90er Jahren Anträgen nicht vom Gemeindedienst freistellen wollen, verlässt des 19. Jahrhunderts in England auf ein gleichbleibendes Level er 1861 die Bewegung. Dabei geben nicht theologische Diffe- einpegelt. renzen den Ausschlag, sondern rein praktische Fragen der Evan- Mit der Ausbreitung geht Ablehnung Hand in Hand. Die Schar gelisation16. Er wirkt nun als freier Evangelist. der Gegner ist groß: Theologen werfen ihr vor, zu wenig Tiefe 20 21
DIE HEILSARMEE 1. William Booth – Grundzüge einer Biographie zu besitzen, oder nehmen an der Heiligungslehre Anstoß. Sozia- tige gesellschaftliche Anerkennung. Die Welle der Würdigun- listen monieren, dass die HA zu wenig auf Gesellschaftsreform gen, die sich in der Folgezeit über W. Booth ergießt, schließt ziele. Bürgermeister, Stadträte und Bürgervereine erheben den ein: den Ehrendoktorhut der Rechte in Oxford; Einladungen zu Vorwurf der Ruhestörung gegen die Märsche mit Blasmusik und Präsidenten und Königen, sogar zum Kaiser von Japan; Ehren- der Sittenwidrigkeit gegen das Frauenpredigen26. Diese Stim- bürgerwürden in Nottingham und London. mung schlägt in offene Gewalt um: »roughs« – randalierende 1912 stirbt W. Booth im Alter von 83 Jahren. Gruppen in Armenvierteln27 – greifen die Heilssoldaten auf offe- ner Straße an. Wirte, durch Umsatzeinbußen28 erzürnt, stellen *** eine sogenannte Skelett-Armee29 auf, welche die HA bekämpft. Polizei und Justiz stehen zunächst auf der Seite der Gegner der HA, sie reagieren kaum oder sogar mit Verhaftungen auf Seiten der HA. Die HA hat viele Opfer zu beklagen: unzählige Verletzte und sogar drei getöte Heilssoldaten. Das Jahr 1882 bringt den traurigen Höhepunkt: 669 Salutisten (davon 251 Frauen) werden niedergeschlagen, 56 Gebäude zerstört, 86 Salutisten inhaftiert. Dennoch breitet sich die HA aus. 1880 beginnt die internati- onale Arbeit, in den USA eröffnen ausgewanderte Salutisten ein erstes Korps. 1886 beginnt die Arbeit der HA in Deutschland. Bis 1912, dem Todesjahr von W. Booth, entstehen Stationen der HA in 58 Ländern. In vielen dieser Länder werden die Heils- soldaten verfolgt, vor allem in Frankreich und der Schweiz. Ab 1886 unternimmt Booth Weltreisen, sogenannte Erweckungs- feldzüge, um zugleich die Arbeit zu visitieren, die Salutisten vor Ort zu ermutigen und evangelistische Predigten zu halten. Von 1891 an durchfährt er Großbritannien im Automobil und hält Evangelisationen ab. Die organisatorische Arbeit legt er in die Hände seines Sohnes – und späteren Nachfolgers – Bramwell. Ab Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts erfährt die HA vor allem wegen ihrer sozialen Arbeit zunehmend Akzeptanz30. Die Verfolgungen lassen nach. 1890 stirbt C. Booth an Krebs. Im selben Jahr erscheint das Buch ihres Mannes »In darkest England and the way out«, an dem sie entscheidend mitgearbei- tet hat31. Es enthält eine Analyse der Armut in England und ein Sozialprogramm. »Darkest England« bringt der HA die endgül- 22 23
DIE HEILSARMEE 1. William Booth – Grundzüge einer Biographie Anmerkungen Feldzug, S. 31. Ebd. S. 211, wird allerdings ergänzt, daß Booth regel- 1 »Mutter der Armee« ist ein geflügelter Begriff in der HA, der sich lit- mäßig Biographien, Geschichtsbücher und Reisebeschreibungen las. erarisch etwa bei Clasen, Salutismus, S. 63, fassen läßt. Green, Cath- Auch muss erwähnt werden, dass Booth 1907 eine Ehrendoktorwürde erine Booth, unterstreicht die Bedeutung von Catherine Booth, indem der Universität Oxford zuteil wurde, s. Geldbach, Kenning, Gleichbe- er sie im Untertitel »Cofounder« der HA nennt. rechtigung, S. 67. 2 Bis heute spielt vor allem die Gestalt W. Booths eine wichtige Rolle in 10 Geldbach, Kenning, Gleichberechtigung, S. 43 u.öfter, sprechen daher der HA: In jeder Publikation wird im Impressum neben dem jeweiligen auch von der »Arbeiterreligion« der HA; Beispiele für die heutige Territorialleiter und dem aktuellen General auch der Gründer genannt. Arbeit unter Randgruppen finden sich in: Heimowski, Brunos Danke- In vielen HA-Gebäuden befindet sich ein Portrait des Gründers. Das schön. hat zu starker Kritk geführt. Personenkult bis hin zur »Vergötterung« 11 Vgl. Andreae, Leben und Lieben, S. 16. W. Booths wird der HA vorgeworfen; s. Begbie, Feldzug, S. 208. Ein 12 Ein Beispiel: Noch bevor sie selber predigt, entwirft C. Booth Pre- Vorwurf, der die HA als ganzes kaum trifft, für einzelne Mitglieder digtskizzen für ihren Mann; s. Clasen, Salutismus, S. 171. aber sicher seine Berechtigung hat. Die Betonung der Gründerfigur 13 Clasen, Salutismus, S. 201, nennt sie »die eigentliche Heilsarmee- bewirkt eine Identifikation der aktuellen HA mit der historisch ersten theologin«. Vgl. auch: Kunz, Heilsarmee 3. Aufl., S. 11: »Er schuf HA. Zudem hat sie den Effekt der Unterscheidung, denn es bestehen mehr das äußere Gebilde; sie hauchte dem Gebäude die Seele ein.« mittlerweile HA-ähnliche Organistionen in England, den USA und 14 Bereits ihr Vater ist Temperanzler; sie wird mit 12 Jahren Sekretärin den Niederlanden. im Jugendbund für Mäßigkeit und verfaßt zu diesem Thema Leser- 3 Zu den Chartisten s. Greschat, Zeitalter, S. 106f, und Hoffman-Herre- briefe für Zeitungen; s. Clasen, Salutismus, S. 163. Wie virulent die ros, Sozialarbeit, S. 14. Frage der Abstinenz um die Mitte des 19. Jahrhunderts war, illustriert 4 Vgl. vor allem: Begbie, Feldzug, S. 21, der auch eine Begebenheit die Gründung des Blauen Kreuzes durch L. Rochat 1877 in Genf; s. von 1842 beschreibt, die von Bedeutung ist für die spätere Struktur Poletti, Soldaten ohne Gewehr, S. 27. der HA: Ein Zusammenstoß zwischen Chartisten und Soldaten geht 15 Bramwell, geb. März 1856; Ballington, geb. Juli 1857; Catherine, geb. zugunsten der Soldaten aus, aufgrund der Disziplin und der Ordnung September 1858; Emma, geb. Januar 1860; Herbert, geb. Juli 1862; der Armee. Mary, geb. Mai 1864; Evangeline, geb. Dezember 1865; Lucy, geb. 5 Zit.: Begbie, Feldzug, S. 26. Hier ist die Wurzel für den Bekehrungs- April 1867; s. Clasen, Salutismus, S. 162. begriff, den Booth zeitlebens beibehielt: Echte Reue bzw. wahre Buße 16 W. Booth hatte den Eindruck, weder der Gemeinde noch der Erweck- schließt Wiedergutmachung mit ein. ungsarbeit wirklich gerecht zu werden; s. Andreae, Leben und Lieben, 6 Zit.: Begbie, Fedzug, S. 26. S. 69, und Tibusek, Ein Glaube, S. 231. Er sah im Verlassen der Bewe- 7 Diese Einstellung zur Politik ändert sich zeitlebens nicht. Auch dem gung keinen ideellen Bruch mit dem Methodismus, er sagt vielmehr: 1990 in »Darkest England« entwickelten Sozialplan liegen nach Gne- »Ich habe das Werk aufgegriffen, wo Wesley es gelassen hat«; zit.: wekow / Hermsen, Seelenrettung, S. 42, »immer religiöse Motive Clasen, Salutismus, S. 152. Die Einschätzung von Greschat, Zeitalter, zugrunde«, sein Tun hat »nie den Charakter einer dezidierten Gesell- S. 160, daß W. Booth die Methodisten verlassen habe, weil er diese schaftskritik«. als »hoffnungslos verbürgerlicht« empfand, ist an den Quellen nicht 8 W. Booth scheint in seinem neugeweckten religiösen Eifer dieses Jahr verifizierbar. Die Szene des Austritts auf der Jahreskonferenz der new weder in irgendeiner Form als Revolutionsjahr des Kontinents noch connexion gehört – sicher wegen ihrer sentimentalen Dramaturgie als Streik- und Aufstandsjahr in England wahrgenommen zu haben; – zu den Elementen der HA-Geschichte, die im alltäglichen Gebrauch die Biographen jedenfalls schweigen dazu. der Salutisten am häufigsten zitiert werden: »Von seinem Platz unten 9 S. Ward, W. Booth, S. 233f. Er wirft Booth vor – trotz der genannten im Kirchenschiff sah sich William Booth [dem das Angebot gemacht Lektüre – aufgrund mangelnden Bildungsinteresses, »sein Lebtag ein wurde, erneut eine Gemeinde zu übernehmen und nebenher zu evan- geistiger Spießbürger«gewesen zu sein. Zum Boothschen Desinter- gelisieren] nach seiner Frau um, die oben auf der Empore saß. Als ihr esse an Literatur, Kunst, Wissenschaft und Sport vgl. auch: Begbie, Mann ihr ... einen fragenden Blick zuwarf ..., stand sie auf und rief mit 24 25
DIE HEILSARMEE 1. William Booth – Grundzüge einer Biographie entschlossener Stimme ... ›Niemals!‹ Daraufhin sprang William Booth Vgl. ferner: Dickens, Oliver Twist, der eine den roughs ähnliche auf, verbeugte sich gegen die Kanzel und deutete mit seinem Hut nach Jugendbande schildert. der Türe. Unter den Rufen ›Zur Ordnung‹ schritt er den Gang ent- 28 Nach Gruner, Revolutionäres Christentum I, S. 57, wurden 1887 in lang, traf seine Frau am Fuß der Galerietreppe, umarmte sie und ging Deutschland an Gastwirtschaften Schilder angebracht: »Hausierer hinaus«; Die Heilsarmee, Ursprung und Entwicklung, S. 8f. sowie Diener der Heilsarmee haben hier keinen Zutritt«. Die Historizität dieser Szene ist allerdings umstritten, vgl. Hattersleys 29 Interessant ist der Bericht von Gruner, W. Booth, S. 57, der von einem Ausführungen. der Anführer der Skelett-Armee handelt, welcher sich bekehrte und 17 Zit.: Kiefel, Heilsarmee, S. 239f. HA-Offizier wurde. 18 auch wenn die Namensgebung und die Umstrukturierung zur Armee 30 Oliphant, Unterredung, S. 4f, beschreibt, daß um 1905 die Anerken- erst 1878 erfolgte, feierte die HA 1965 ihr hundertjähriges Jubiläum. nung der HA vor allem durch Arme und Reiche gegeben sei, während Clasen, Salutismus, S. 55, merkt mit einem gewissen Recht an, erst der Mittelstand (»weder arm noch reich ... in geregelten Verhältnissen 1878 sei die HA zu dem geworden, was sie heute ist, und was sie von lebend ... ein moralisches Leben führte«) der HA entweder gleichgül- tig gegenüberstehe oder sie ablehne. S. aber auch: Klusak, Darkest einer x-beliebigen Sekte unterscheide. Die HA selbst betont jedoch England, S. VII, der sagt, gerade die Mittelschicht habe die HA in der die Kontinuität zwischen der Christlichen Mission und der HA, die Frühzeit unterstützt. Eine Klärung, ob es sich um ein reines Definition- sowohl in der Person ihres Gründers als auch in der Lehre gegeben sproblem handelt oder ob eine tatsächlich gegensätzliche Einschätzung ist. vorliegt, ist nicht vornehmbar, da beide ihre Quellen verschweigen. 19 Die Arbeit wächst schnell. Neben den Bekehrten, die vornehmlich Zudem würde sie den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Es könnte sein, aus der Unterschicht kommen, schließen sich eine Reihe von Chris- daß Klusak auf die Unterstützung der HA durch Anhänger des Meth- ten besserer Stellung (Juristen, Ingeneure, Theologen u.a.) Booth an, odismus abzielt, welcher sich nach Gnewekow / Hermsen, Seelenret- weil sie von seiner Person und der Erweckungsarbeit begeistert sind; tung, S. 38, im 19. Jahrhundert als Religion der Mittelklassen etabliert s. Poletti, Soldaten ohne Gewehr, S. 35. Klusak, Darkest England, hatte; vgl. auch: Greschat, Zeitalter, S. 40, der von einer Entwicklung S. VIII, behauptet sogar, daß die meisten der frühen Mtglieder aus der Methodisten zur »respektablen Konfessionskirche« spricht. Die anderen Kirchen kamen und dem »respektablen Arbeiterstand« ange- Anerkennung durch die Offiziellen der new connexion erfolgt 1882: hörten – ohne es jedoch an Quellenmaterial zu verifizieren. W. Booth wird als Referent zur Jahreskonferenz eingeladen; s. Gruner, 20 S. Gruner, Revolutionäres Christentum I, S. 19. W. Booth, S. 53. 21 Die detaillierteste Schilderung des Entwicklungsprozesses von 1865 31 Ghostwriter des Buches für W. Booth war der Journalist W. T. Stead. bis 1878 und des Wechsels der Organisations- und Rechtsformen Die Ideen zum Buch gehen wahrscheinlich auf Frank Smith, den ersten bieten: Gnewekow / Hermsen, Seelenrettung, S. 50-61. Kommandeur der HA, zurück; s. Hattersley, Blood & Fire, S. 383. 22 S. Ward, W. Booth, S. 237. 23 Handbuch VELKD, S. 59. 24 Ein Auflistung der gebräuchlichsten Termini findet sich bei: Gnewekow / Hermsen, Seelenrettung, S. 69. 25 Quelle: Conzemius, W. Booth, S. 38. Vgl. auch: Gnewekow / Herm- sen, Seelenrettung, S. 52, die aufführen, daß im Jahre 1862 100 Mis- sionsgesellschaften ausschließlich mit Ostlondon befaßt waren, von denen sich die Christliche Mission zunächst nicht bedeutend abhob. 26 Vgl. Gelbach, Kenning, Gleichberechtigung, S. 57ff, »Gegner der der Heilsarmee«. 27 S. Gnewekow / Hermsen, Seelenrettung, S. 56f. Vgl. Hoffmann-Her- reros, Sozialarbeit, S. 87, der den Begriff »Hooligans« gebraucht. 26 27
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