Winter 2020 - Evangelisch in Bad Nauheim

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Winter 2020 - Evangelisch in Bad Nauheim
Evangelische Kirchengemeinde
Schwalheim - Rödgen

Winter 2020

GEMEINDEBRIEF
21. Jahrgang, Ausgabe 01/2020                Dezember bis Februar

   Geistliches Wort
   CHRISTUS IST VERLOREN GEGANGEN     S. 4

   Interview
   DER HERRGOTT WEISS, WAS FÜR DICH RICHTIG IST S. 12
   20 Jahre Gemeindebrief
   GESTALTERISCHE HERAUSFORDERUNG S. 24
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Termine - Impressum

                               Festliches Silvesterkonzert
                               Dankeskirche Bad Nauheim, 19.00 Uhr

                               Barocke Konzerte zum Jahreswechsel
                               Ensemble „Rejoussance“
                               mit Barockinstrumenten

                               Violine: Swantje Hoffmann
                               Cembalo/Orgel: Frank Scheffler
                               Eintritt 19 € (erm. 18 €)

      Herausgeber des Gemeindebriefs:
      Evangelische Kirchengemeinde Schwalheim-Rödgen
      Wilhelm-Leuschner-Straße 14, 61231 Bad Nauheim

      Verantwortlich für den Inhalt:
2     Arbeitskreis Gemeindebrief:
      Hans-Winfried Auel, Hans-Otto Burkhardt, Thomas Emich,
      Christian Schoppe, Anne Wirth

      Gemeindebüro:
      Tel.: 0 60 32 - 67 66		          Fax: 0 60 32 - 92 85 94
      E-Mail: ev.kirchengemeinde.schwalheim-roedgen@ekhn-net.de
      Internet: www.evangelisch-in-bad-nauheim.de
      Öffnungszeiten:
      mittwochs von 9.00 - 12.00 Uhr    freitags von 16.00 - 18.00 Uhr

      Spenden für den Gemeindebrief: Ev. Pfarramt Schwalheim-Rödgen
      IBAN: DE04 5185 0079 0040 0041 57, BIC: HELADEF1FRI

      Redaktionsschluss für die Ausgabe März bis Mai: 15.02.2020
      Auflage: 950 Stück        Druck: Franz Lovischach KG, Lüdenscheid
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Inhalt

Geistliches Wort ............................................................................................................. 4
KV-Nachrichten: Neues aus der Kirchengemeinde ....................................... 6
Kirchenvorstandswahl 2021 .............................................................................. 11
Interview: Wiltrud Reimer ................................................................................... 12
Quo Vadis? Kooperationsmodell und Pfarrstellenbemessung ............... 16
Kirche kurz und knapp .........................................................................................19
Veranstaltungen ..................................................................................18 + 22 + 23
Unsere Gottesdienste im Überblick ....................................................... 20 + 21
20 Jahre Gemeindebrief ...................................................................................... 24
Brot für die Welt ..................................................................................................... 28
Schaukästen ........................................................................................................... 29
Ehwigkeitssonntag ............................................................................................... 30
Weihnachtsgeschichte ........................................................................................ 31
Kirchensteuer ......................................................................................................... 32
Besinnliches „Im Hier und Jetzt“ ....................................................................... 35
Freud und Leid........................................................................................................ 36
Glück und Segen.................................................................................................... 37             3
Kinderseite............................................................................................................... 39
Jahreslosung .......................................................................................................... 40
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Geistliches Wort

    Christus ist verloren gegangen
     X steht für das griechische Chi, der Anfang von Christus

                            von Pfarrerin Meike Naumann

                             Liebe Lese-      im Griechischen der erste Buchstabe
                             rinnen und       in dem Wort Christus. Die Engländer
                             Leser. „Mer-     haben mit diesen Buchstaben alles
                             ry    X-mas!“    abgekürzt, was mit Christus zu tun
                             – da steht       hat: Christen, christlich, Christenheit.
                             es wieder in     So wurde gleich beim Überfliegen ei-
                             leuchtenden      nes Textes deutlich: hier geht es um
                             Buchstaben       Christus. Weihnachten ist das Fest des
                             in     einem     Christus. Jetzt ist diese Abkürzung
                             Schaufenster     bei uns eingewandert und ich habe
    in unserer Stadt und auf unzählig vie-    den Eindruck, dass auf dem Weg et-
    len Weihnachtskarten, Dekoartikeln        was verloren gegangen ist. Christus
4
    und vielem mehr. Merry X-mas – die        ist verloren gegangen. Das X, oder
    Abkürzung für Merry Christmas – auf       besser gesagt das CHI, für Christus ist
    deutsch „Fröhliche Weihnachten“. Ir-      austauschbar geworden. Weihnach-
    gendwie kann ich auch dieses Jahr         ten kann man auch ohne das X feiern.
    wieder nichts mit dieser Abkürzung        Mich verunsichert das – auch wenn
    anfangen und schaue deshalb nach          ich es besser wissen müsste. Weih-
    und bin überrascht. Diese Abkürzung       nachten ist das Christusfest. Aber
    ist gar nicht so banal, wie es mir bis-   auch wenn ich statt dem X ein Chris-
    her immer schien. In der englischen       tus einsetze, bleibt mir die Unsicher-
    Sprache ist diese Abkürzung für           heit: Wer kommt da eigentlich? Da
    Weihnachten schon 1551 verbreitet         geht es mir wie der schwangeren Ma-
    und ganz sicher keine Verballhor-         ria, die auch nicht weiß, was das Kind,
    nung des Weihnachtsfestes. Das X          das da in ihr heranwächst für die Welt
    ist nämlich gar kein X, sondern das       bedeuten mag. Auch wenn der Engel
    griechische CHI, das eben nur genau-      ihr eigentlich alles gesagt hat. Maria
    so aussieht wie unser X. Chi, das ist     vertraut in dieser Situation auf Gott,
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Geistliches Wort

der zu ihr kommt in diesem Kind:       gen leide. Aber Gott kommt genau
„Siehe ich bin des Herrn Magd; mir     dahin. Das erfahre ich, das höre und
geschehe, wie du gesagt hast.“ Gott    singe ich jeden Advent und jedes
kommt in mein Leben – das ist es,      Weihnachten aufs Neue. Sozusagen
was ich von Advent und Weihnach-       zum X-ten Mal. Deswegen singe ich
ten begreife. Gott kommt auch dahin,   so gerne wie Maria: „Meine Seele er-
wo ich es mal wieder nicht geschafft   hebt den Herrn, und mein Geist freut
habe, das Haus zu putzen und wie in    sich Gottes, meines Heilandes; denn
der Werbung zu dekorieren, wo mein     er hat die Niedrigkeit seiner Magd an-
Gemüt noch im November hängt und       gesehen.
ich unter den trüben und kurzen Ta-

             So here it is merry Christmas
                 Everybody‘s having fun
                  Look to the future now
                                                                                5
                     It‘s only just begun

          Jetzt heißt es Frohe Weihnachten
                     Jeder vergnügt sich
                 Sieh in die Zukunft jetzt
             Sie hat gerade erst begonnen

                       Merry Christmas Everybody
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KV-Nachrichten

                      Neues aus der
                    Kirchengemeinde
                                  von Thomas Emich

    21. Jahrgang
                                              Interview mit Wiltrud Reimer geführt.
    Mit diesem Winterheft halten Sie, lie-    Aber bitte lesen Sie selbst. Auch wer-
    be Leserinnen und Leser, auch den         den wir weiterhin einen Schwerpunkt
    neuen, den 21. Jahrgang unseres Ge-       auf die Reihe ‚Quo Vadis‘ legen. Darin
    meindebriefs in den Händen. Mit die-      informieren wir Sie intensiv und um-
    sem Jahrgang wird wie gewohnt die         fangreich über die Aktivitäten und
    Farbe geändert. Der Arbeitskreis hat      Gespräche im Kooperationsraum. Mit
    sich wie im ersten und im zwölften        Blick auf die anstehenden Kirchen-
    Jahrgang für die Grundfarbe BLAU          vorstandswahlen in 2021 wird dieses
    entschieden. Die korrespondierende        Thema ab diesem Heft immer mehr
    Zweitfarbe dazu für die Überschriften     in den Blickpunkt unserer Gemein-
6
    und die Seitenzahlen ist ein kräftiges    de und unseres Gemeindebriefes rü-
    GELB. Inhaltlich wird es keine Verän-     cken. Wir wünschen Ihnen viel Freude
    derungen geben. Neben den bekann-         beim Lesen.
    ten Rubriken ‚Geistliches Wort‘, das ja
    seit einiger Zeit rotierend von allen
    Pfarrerinnen und Pfarrern des Ko-         Beitritt zum
    operationsraumes geschrieben wird,
    führen wir die Interviewreihe weiter
                                              Kooperationsraum
    fort. Es macht zwar viel Arbeit, bis      Eigentlich sind wir schon inten-
    die Fragen für das Interview formu-       siv dabei, den Kooperationsraum
    liert, die entsprechenden Personen        mit Leben zu füllen: Arbeitskreise
    befragt und alles in Schrift und Bild     auf verschiedenen Gebieten, neue
    gesetzt ist. Aber der Arbeitskreis Ge-    Pfarrdienstordnung,   überregiona-
    meindebrief hat mit den Interview-        le Konfirmandenarbeit, Treffen aller
    partnern sehr viel Freude und lernt       Kirchenvorsteher und Kirchenvor-
    diese von einer ganz anderen Seite        steherinnen, gemeinsamer Server
    kennen. In diesem Heft haben wir das      und vieles mehr. Dennoch hat – als
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KV-Nachrichten

einer der betroffenen Gemeinden –        dass wir unser Mitteilungsblatt so
von unserer Kirchengemeinde der          kontinuierlich herausgeben konnten.
formale Beschluss des Kirchenvor-        Am 1. Dezember 1999 erschien die
standes zum Beitritt zum Kooperati-      erste Ausgabe des Gemeindebriefs,
onsraum gefehlt. Darauf hat uns der      damals noch von Pfarrer Rüdiger er-
Dekan hingewiesen. Andere Betei-         stellt. Die 16 Seiten waren einfarbig,
ligte hatten diesen Beschluss bereits    nur die Titelseite hatte einen Farb-
im Frühjahr/Sommer verabschiedet.        streifen. Aber die Aufgabe, die der
Desshalb hat der Kirchenvorstand         Gemeindebrief schon damals hatte,
diese Formalität in seiner Sitzung im    hat sich nicht geändert: „Der Gemein-
September nachgeholt und den Bei-        debrief soll Sie über kirchengemeind-
tritt zum Kooperationsraum mit den       liche Aktivitäten, Veranstaltungen
Gemeinden Langenhain-Ziegenberg,         und wichtige Anliegen informieren.
Ober-Mörlen, Steinfurth, Wisselsheim     Neben wesentlichen Informationen
und der Kernstadt Bad Nauheim zum        möchten wir Sie vor allem stärker als
01.01.2020 beschlossen. In den Ko-       bisher auf diese Weise am geistlichen
operationsraum wird die Pfarrstelle      Leben und Geschehen der Gemeinde
unserer Kirchengemeinde einge-           Anteil nehmen lassen. Wir möchten
bracht. Der Dienst aller im Koopera-     aber auch eine Brücke schlagen zu all
                                                                                  7
tionsraum tätigen Pfarrerinnen und       jenen, die nicht mehr oder kaum noch
Pfarrer wird in einer gemeinsamen        in der Lage sind, kirchengemeindli-
Pfarrdienstordnung geregelt. Au-         che Veranstaltungen zu besuchen“, so
ßerdem wurde beschlossen, mit den        Pfarrer Hans-Joachim Rüdiger in der
zum Kooperationsraum gehörenden          Ansprache im ersten Gemeindebrief
Gemeinden weitere Arbeitsfelder zu       im Dezember 1999. Wir freuen uns,
sichten und für eine mögliche zu-        dass wir unseren Gemeindebrief im-
künftige gemeinsame Bearbeitung          mer noch alle drei Monate erstellen
festzulegen.                             und Sie damit umfassend informieren
                                         können. Obwohl sich die Optik und
                                         das Volumen in den letzten 20 Jah-
20 Jahre Gemeindebrief                   ren deutlich verändert haben, so ist
                                         unsere Intention, Sie zu informieren,
Herzlichen Glückwunsch! 20 Jahre         immer noch gleichgeblieben. In ei-
Gemeindebrief mit 80 Ausgaben und        nem separaten Artikel in diesem Heft
vielen informativen, lustigen und        zeigen wir Ihnen die Entwicklung un-
nachdenklichen Seiten. Wir sind stolz,   seres Gemeindebriefs.
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KV-Nachrichten

    Pfarrhaussanierung                      und beschlossen, den verbleibenden
    finanziell abgeschlossen                Überschuss in die Rücklage für Pfarr-
                                            haussanierung einzustellen.
    Nun können wir auch finanziell unter
    die Pfarrhaussanierung mit Erweite-
    rungsbau des Gemeindebüros einen        Förderverein Hospiz
    Schlussstrich ziehen. Die Evangeli-
    sche Regionalverwaltung übermittel-
                                            beigetreten
    te uns im Sommer die Endabrechnung      Unter dem Namen ‚Hospizdienst
    der Landeskirche für den außeror-       Wetterau‘ sind ehrenamtliche Beglei-
    dentlichen Haushalt. Waren noch die     terinnen und Begleiter zusammen-
    geplanten Kosten deckungsgleich         gekommen, die sich die Aufgabe ge-
    mit den zur Verfügung gestellten Mit-   stellt haben, sterbende Menschen in
    teln aus Zuschüssen, Darlehen und       Geborgenheit bis zum Tod zu beglei-
    Eigenbeiträgen der Kirchengemein-       ten und Angehörige in menschlicher
    de, so konnten wir besonders durch      Nähe zu unterstützen. Denn Sterben
    viele Eigenleistungen verschiedener     und Trauern sind schwere, aber zum
    Helfer aus Kirchenvorstand und Ge-      Leben gehörende Situationen. Die
    meinde einen kleinen Überschuss         Betroffenen brauchen in dieser Zeit
    von 3.922,47 EUR erwirtschaften. Von    neben professioneller Hilfe vor allem
8
    diesem müssen wir jedoch Kosten in      menschlichen Beistand. Auch unsere
    Höhe von 1.895,96 EUR begleichen,       Pfarrerin hat in manchen Gesprächen
    die zwar durch den Bauhaushalt fi-      bei Trauerfällen und Trauerbewälti-
    nanziert, aber von der Landeskirche     gung Kontakt zu diesen ehrenamtli-
    nicht als Sanierungskosten anerkannt    chen Helferinnen und Helfern. Dabei
    wurden. Hierzu zählen unter ande-       hat sie die Arbeit dieser Menschen
    rem die Anschaffung eines Briefkas-     sehr schätzen gelernt und warb im
    tens mit Wechselsprechanlage und        Kirchenvorstand um eine Mitglied-
    die Scheibenbeklebung mit unserem       schaft beim Förderverein. Viele kirch-
    Logo am Gemeindebüro. Warum das         liche Gemeinden unterstützen be-
    nichts mit den Umbaumaßnahmen           reits die Arbeit des Hospizdienstes.
    des Gemeindebüros und des Pfarr-        Die Verantwortlichen der Kirchenge-
    hauses zu tun hat, muss man nicht       meinde Schwalheim-Rödgen wollten
    verstehen. Unser Widerspruch blieb      dem nicht nachstehen und beschlos-
    erfolglos. Der Kirchenvorstand hat      sen den Beitritt unserer Kirchenge-
    in seiner Septembersitzung der Ab-      meinde zum Förderverein einstim-
    rechnung einstimmig zugestimmt          mig. Auch Sie können mithelfen, die
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KV-Nachrichten

                                       Abrechnung
                                       Kartoffelfest
                                       Das diesjährige Kartoffelfest konnten
                                       wir trotz widriger Witterungsverhält-
                                       nisse dennoch feiern. Die Veranstal-
                                       ter haben aus der kurzfristigen Ver-
                                       legung in 2018 vom Buxtonplatz ins
                                       Sportlerheim gelernt. Schon im Vor-
                                       feld war für dieses Jahr geklärt, falls
                                       es wieder regnen sollte, das Kartoffel-
                                       fest in die Mehrzweckhalle zu verle-
                                       gen. Und dann war es auch so. Trotz
                                       der kühlen und nassen Temperaturen
                                       folgten doch viele Besucherinnen
                                       und Besucher der Einladung. Größe-
                                       rer Andrang herrschte dann auch um
                                       die Mittagszeit, in der die angebote-
                                       nen Speisen rund um die Kartoffel mit
                                       großem Appetit verzehrt wurden. Mit
                                                                                  9
      Hospizdienst Wetterau            Ofenkartoffel, Dipp und Hausmacher
Regionalgruppe der IGSL-Hospiz e.V.    Wurst leisteten wir in Gemeinschaft
          Bahnhofsallee 6              mit Vertretern der katholischen Ge-
       61231 Bad Nauheim               meinde mit unserem ökumenischen
         0 60 32 - 92 75 68            Stand unseren Beitrag. Dabei konn-
                                       ten wir einen Überschuss von 80,00
Situation sterbender Menschen und      EUR zum Gesamterlös beisteuern.
ihrer Angehörigen in Bad Nauheim       Dieser wird, wie in jedem Jahr, auf die
und Umgebung zu verbessern. Mit        teilnehmenden Vereine ausgeschüt-
Hilfe geschenkter Zeit, durch finan-   tet.
zielle Unterstützung oder andere Zu-
wendungen tragen Sie dazu bei, dass
sterbende Menschen gute Betreuung      Tankschächte saniert
und vor allem menschliche Zuwen-
dung bekommen. Informationen er-       Eigentlich sieht man sie nicht. Sie lie-
halten Sie unter www.hospizdienst-     gen in der Erde, sind mit einem De-
wetterau.de.                           ckel verschlossen und werden nur
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KV-Nachrichten

     maximal einmal im Jahr durch den               Handlungsbedarf. Der Kirchenvor-
     Fahrer des Tankwagens, der Heizöl              stand beauftragte eine Firma mit der
     bringt, geöffnet. Dann bleibt der De-          Sanierung. Das Ergebnis kann sich se-
     ckel wieder ein ganzes Jahr verschlos-         hen lassen: Die beiden Tankschächte
     sen und niemand kümmert sich um                sind wieder ansehnlich und funkti-
     sie: Die Tankschächte am Rödger Ge-            onstüchtig. Allerdings waren die Sa-
     meindezentrum und an der Kirche                nierung und die Entsorgung der Ab-
     in Schwalheim. Beide Öllager – in              fälle nicht günstig.
     Schwalheim 5.000 Liter, in Rödgen
     10.000 Liter – liegen in der Erde und
     die Anschlussteile sind nur über den           Kirchenvorstandswahl
     Tankschacht erreichbar. Dass wir als
     Betreiber einer Heizöl-Tankanlage für
                                                    2021
     deren Sicherheit, Dichtheit und die            Ja, es sind schon fast sechs Jahre vor-
     Funktionsfähigkeit der Sicherheits-            bei. Wie schnell die Zeit verging. Die
     einrichtungen selbst verantwortlich            Legislaturperiode der aktuellen Kir-
     sind, ist uns schon bewusst. Nicht             chenvorstände unserer Landeskirche
     bewusst aber war uns, dass dies auch           endet am 31. August 2021. Ab dem 01.
     gesetzlich geregelt ist. Lange war an          September 2021 werden die neu ge-
     den Kontrollschächten nichts gerei-            wählten Kirchenvorstände ihre Arbeit
10
     nigt, gestrichen und renoviert wor-            aufnehmen, am 05. oder 12. Septem-
     den. Dementsprechend sahen unsere              ber 2021 werden die neu gewählten
     beiden Tankschächte aus. Es bestand            Kirchenvorsteher und Kirchenvorste-

         Die Tankschächte der Erdöltanks wurden saniert: Links vorher, rechts nachher
Kirchenvorstandswahl 2021

herinnen feierlich in ihr Amt einge-    gewinnen, Wahlablauf beschließen,
führt. Die Wahl der neuen Kirchen-      organisieren und durchführen und
vorsteherinnen und Kirchenvorsteher     die Gemeindeglieder dauerhaft aus-
in der Evangelischen Kirche in Hessen   reichend informieren. Dies wollen
und Nassau ist für Sonntag, den 13.     wir gerne tun. Wir werden das Thema
Juni 2021 festgesetzt. Bis dahin wird   ‚Kirchenwahl 2021‘ in den nächsten
und muss noch viel passieren: Rück-     Gemeindebriefen immer weiter aus-
blick, Zeitplan aufstellen, Bilanzie-   dehnen und intensivieren und hoffen
                                                                                11
ren, Kandidatinnen und Kandidaten       auf Ihre Unterstützung.

                                                             6. Mär
                                                                            z

                                                          Kirche entsteht
Interview

                  Der Herrgott weiß,
                 was für dich richtig ist
                       Interview mit Wiltrud Reimer
                   von Hans-Otto Burkhardt und Winfried Auel

     Frau Reimer, Sie sind in Karben ge-   wirtschaftsschule in Friedberg und
     boren und haben dort ihre Kind-       dort habe ich sie kennengelernt. Die
     und Jugendzeit verbracht. Erzählen    hatten gegenüber von der Schwal-
     Sie uns ein wenig davon und auch,     heimer Kirche ihren Bauernhof. Wir
     wie Sie nach Schalheim gekommen       waren sehr gut befreundet.
     sind.
                                           Später, als die Landwirtschaftsschule
     (Lacht) Nach Schwalheim bin ich       abgeschlossen war, hat die Schwal-
     durch die Christel Jöckel gekom-      heimer Fußballmannschaft in Groß-
12
     men. Die war mit mir in der Land-     Karben gespielt. Es war der 6. Ap-
                                           ril, meine Mutter hatte Geburtstag.
                                           Christel hatte zu ihrem Bruder gesagt:
                                           „Nehmt mich doch mit, dann kann ich
                                           die Wiltrud mal besuchen, die ja in
                                           Klein-Karben wohnt. Fährst‘ mich hin
                                           und dann kannst du auf den Fußball-
                                           platz“. Ihr Bruder hat dann die Christel
                                           zu mir gebracht. Wir haben zusam-
                                           men Kaffee getrunken. Dann meinte
                                           die Christel: „Wollen wir mal auf den
                                           Fußballplatz gehen und den Spielern
                                           zuschauen. Da ist auch der Richard
                                           Reimer dabei!“ Nach dem Spiel ist
                                           Richard sogar mit zu uns nach Hause
                                           gekommen und hat sich unseren Hof
                                           angeschaut. Es hat ihm anscheinend
                                           gefallen und er ist nicht mehr wegge-
Interview

gangen. So habe ich den Richard ken-
nengelernt. Das war 1958.

In Karben habe ich meine ganze Ju-
gend verbracht. Ich bin auf das Gym-
nasium gegangen, die Schillerschule
in Friedberg. Im zweiten Jahr habe
ich ein super Zeugnis heimgebracht.
Ich konnte es gar nicht abwarten, bis
meine Eltern vom Acker nach Hause
kamen. Ich habe es dann meiner Mut-
ter gezeigt. Abends vor der Stallar-
beit hat sie gesagt: „Wenn wieder die
Schule anfängt, das nächste Schul-
jahr, dann musst du dich abmelden.
Wir brauchen dich daheim.“ Mein
Bruder war rechtsseitig gelähmt,
und konnte die Landwirtschaft nicht
übernehmen, und der andere Bruder        körperliche Arbeit. Da hat sie gefragt,
war zehn Jahre jünger. So bin ich zu     ob ich nicht, wenn die Kirche wieder
                                                                                   13
Hause zum Arbeiten geblieben und         neu eingeweiht wird, mal einen Basar
konnte nicht weiter in die Schule ge-    organisieren und durchführen könn-
hen und Abitur machen.                   te. Ich habe gesagt, ich könnte was
                                         basteln und nähen. Sie hat gemeint,
Schon viele Jahre engagieren Sie         dass noch mehrere Leute mitmachen.
sich im Frauenkreis, haben mehrere
Basare organisiert und den Erlös un-     Nach ein paar Wochen habe ich mal
ter anderem für das Gemeindehaus         nachgefragt, wie viel Leute sind denn
hier in Schwalheim zu Verfügung          zusammen. „Ei neh, nur du“, wurde
gestellt. Was war Ihr Antrieb für so     mir geantwortet. Dann habe ich mich
viel Engagement?                         hingesetzt und habe bis in die Nacht
                                         genäht.
Das begann damals, als die Kirche re-
noviert wurde. Gisela Knöß hatte mal     An Pfingsten, so glaube ich, wurde die
gesehen, was ich so nähe, was ich so     neu renovierte Kirche eingeweiht. In
mache. Ich habe mich immer sehr für      der Mehrzweckhalle hatten wir dann
das Handarbeiten und das Basteln         den ersten Basar. Brigitte Sautier hat
interessiert, das war etwas anders als   mir sehr viel geholfen, aus- und zu-
Interview

     rechtschneiden und ausputzen. Je-       unglücklich. Jeder junge Mensch will
     denfalls hatten wir einen Basar mit     ja etwas aufbauen.
     5.500 Mark Einnahmen. Das war das
     Jahr, in dem die Kirche innen neu an-   Eines Sonntags waren wir dann bei
     gelegt wurde und die Sprüche weg-       meinen Großeltern. Mein Opa war
     gekommen sind. (1979, Anmerkung         sehr fromm. Er hat mit zwei Jahren
     der Redaktion)                          den Vater verloren und mit zwölf den
                                             Opa, da musste er schon anfangen,
     Ihr Garten liegt Ihnen sehr am Her-     den Hof zu übernehmen. Als ich bei
     zen. Welche Erfüllung finden Sie        ihm war, habe ich geweint, weil es mit
     bei der Gartenarbeit und hat dies       der Siedlung nichts geworden ist. Er
     aus Ihrer Sicht auch etwas mit der      hat dann gesagt: „Kind, dann war es
     Schöpfung Gottes zu tun?                nichts für dich. Unser Herrgott weiß,
                                             was für dich richtig ist und nicht“. Und
     Mein ganzes Leben hat damit zu tun.     so war es auch. Heute hätten wir auch
     Bei mir ist vieles nicht so gelaufen,   keine Landwirtschaft mehr. Ich woh-
     wie ich es halt wollte. Es hat schon    ne jetzt hier oben in der Wilhelm-Leu-
     damit angefangen, dass ich zu Hause     schner-Straße. Und das ist schöner.
     gebraucht wurde.                        Und dann muss man sagen, es geht
                                             nicht immer dem Kopf nach. So hat
14
     Als ich hier war, wollten wir an der    der Opa das immer gesagt: „Wenn das
     Straße nach Rödgen, wo jetzt unsere     nicht so ist, verlass dich darauf, dann
     Halle steht, einen Aussiedlungshof      hat das unser Herrgott so gemeint.
     bauen und aussiedeln. Erste Kontak-     Dann ist das nichts für dich“. Damals
     te mit der Siedlungsgesellschaft wa-    hat man noch gedacht: „Ja Opa, was
     ren schon entstanden. Ich habe mir      du da schwätzt“. Aber in meinem
     gedanklich schon einen Garten an-       ganzen Leben habe ich so oft daran
     gelegt und überlegt, wie unser Haus     gedacht. Hinterher ist man schlau-
     aussehen könnte. Dann kam aber          er. Dann weiß man, es war richtig so.
     Richards Oma und hat gesagt, dass       Und darum gehe ich halt gerne in die
     sie nicht mit hinaus geht und im Ort    Kirche, weil es für mich wichtig ist.
     bleiben will.
                                             Sie sind in 1962 nach Schwalheim
     Sie wollte einfach nicht mitgehen.      gezogen. Wie hat sich seit dieser
     Dadurch hat es nicht geklappt mit       Zeit aus Ihrer Sicht das kirchliche Le-
     der Aussiedlung. Ich war damals sehr    ben verändert?
Interview

Überlegt. Verändert? Ich will mal sa-    Und das schönste Erlebnis für mich
gen, dass der Gottesdienstbesuch         war, als ich mal aus dem Krankenhaus
sehr viel abgenommen hat. Sonst          zurückkam und die erste Zeit nicht
haben in der Kirche oben noch viele      in der Kirche war, als ich das erste
Leute gesessen. Ich sehe noch mei-       Mal wieder im Gottesdienst war: Da
nen Schwiegervater, dass er oben         dachte ich, jetzt kann ich anfangen
sitzt und schläft, und ab und zu wach    und erst einmal meine Kissen su-
wird. Damals haben viele Menschen        chen. Weil ich ja meinen Platz habe.
oben gesessen. Und unten war es          Und als ich in die Kirche kam, lagen
auch noch voll. Ich muss sagen, es hat   meine Kissen genauso da, wie ich sie
sich halt alles verändert.               beim letzten Mal habe liegen lassen.
                                         Da hätte ich heulen können. Die Elisa-
Hat das evangelische Christentum         beth Ruckelshaußen hat gesagt: „Die
aus Ihrer Sicht noch eine Zukunft?       habe ich so hingelegt, dass du, wenn
                                         du kommst, wieder deinen Platz
Das kann ich nicht sagen. Ich hoffe      hast“. Und das ist für mich wie heim-
schon. Denn an was sollen sich die       kommen. Ich kann nicht sagen, was
Leute noch halten, wenn mal schwere      das für mich bedeutet hat. Das kann
Zeiten kommen? Und es kommt bei          man nicht erklären. Das sind Gefühle,
jedem Mal eine Situation. Und wenn       die man nicht beschreiben kann. Und
                                                                                  15
da nichts mehr ist – ich kann mir das    das ist halt für mich Kirche.
nicht vorstellen.

Wenn ich sonntags in die Kirche gehe,
nehme ich alle meine Probleme von
der Woche über mit und verarbeite
sie da, bringe sie dahin, höre zu. Ich
muss auch sagen, dass Frau Wirth
aber auch Frau Höck - wie soll ich es
sagen – so menschennah reden. Frü-
her haben die Pfarrer anders geredet.
Das war irgendwie alles so weit weg.
Und das ist jetzt so menschlich – so
anders. Und wenn dann die Kirche
fertig ist und ich gehe hinaus und
habe auf Wiedersehen gesagt, denke
ich: „So, Ärmel hoch, die Woche kann
wieder anfangen“. So ist das für mich.
Kooperation

                                  Quo Vadis
          Kooperationsmodell und Pfarrstellenbemessung VI
                                   von Christian Schoppe

      „Die Lage ist ernst, der Auftrag klar“,     Am 19. Oktober fanden sich zahlrei-
     so beschrieb Dekan Guth in seiner            che Vertreter der im Kooperations-
     Einführung zur Kirchenvorsteher-             raum vereinigten Kirchenvorstände
     tagung in der Bad Nauheimer Wil-             zusammen, um die nächsten Schrit-
     helmskirche die Situation der evan-          te in dem Kooperationsprozess zu
     gelischen Kirche im Dekanat.                 besprechen. „Wir befinden uns auf
                                                  einem Weg, aber wir müssen Schrit-
                                                  te tun, sonst ist es kein Weg!“ Nach
                                                  dem Appell von Dekan Guth im Zuge
                                                  der notwendigen Gestaltungsreform
                                                  zusammenzuarbeiten und dies im
                                                  gegenseitigen Verständnis zu tun,
16
                                                  fanden sich die Kirchenvorsteher zur
                                                  Bearbeitung der anstehenden Sach-
                                                  themen in verschiedenen Arbeits-
                                                  gruppen zusammen.

                                                  Eine Thematik war die Gottesdienst-
                                                  planung im Rahmen der neuen Pfarr-
                                                  dienstordnung, die von den Geistli-
                                                  chen der beteiligten Gemeinden im
                                                  Vorfeld ausgearbeitet worden war.
                                                  Bei der Verteilung der Gottesdienste
                                                  ist noch die inhaltliche Gestaltung
                                                  der freien zentralen Gottesdienste zu
     Dekan Guth appellierte an die anwesenden     klären. Im Zuge der Konfirmandenar-
     Kirchenvorsteher und Kirchenvorsteherinnen
     der im Kooperationsraum vertretenen Kir-     beit wurde eine inhaltliche Abspra-
     chengemeinden, im Zuge der notwendigen       che zwischen allen beteiligten Ge-
       Gestaltungsreform zusammenzuarbeiten.      meinden vereinbart.
Kooperation

Ein weiterer Arbeitskreis befasste sich   lungen, die Erstellung einer Kompe-
mit der Thematik „Vereinbarung/ Sat-      tenzenliste und die Fertigstellung
zung“ und sollte klären, welche Be-       der Inventarlisten vereinbart. Das ge-
fugnisse der AKK (Arbeitskreis Koordi-    genseitige Einsehen dieser Listen soll
nation) haben soll. Als sinnvoll wurde    zur Erleichterung eines möglichen
die Erarbeitung einer geschäftsfüh-       Wissenstransfers (Kompetenzenliste)
renden Ordnung mit genauer Kom-           und einer gegenseitigen Ausleihe
petenzregelung und Beschlussform          (Inventarliste) dienen. Als problema-
erachtet.                                 tisch wurde der zunehmende Verwal-
                                          tungsaufwand gesehen, bei der sich
Dekan Guth wurde im Rahmen einer          die Frage nach einer zentralen Ver-
Sprechstunde aufgefordert, Nieder-        waltungsfachkraft stellte.
Mörlen als noch nicht am Kooperati-
onsprozess beteiligte Gemeinde zur        Auch wenn sich viele der vorgenann-
Teilnahme zu ermuntern und von            ten Themen zum jetzigen Zeitpunkt
Ober-Mörlen den noch ausstehenden         noch nach einer Zusammenstellung
Beschluss zur Teilnahme einzufor-         bestehender Sachverhalte darstellen,
dern. Im Abschlussgespräch wurde          so wird sich das in naher Zukunft bei
dieser auch von den Kirchenvertre-        der inhaltlichen Betrachtung der Ge-
tern aus Ober-Mörlen zugesagt. Sie        meindearbeit ändern. Denn im Zuge
                                                                                   17
baten jedoch im Gegenzug um Ver-          der Neuausrichtung des Gemeinde-
ständnis für ihre derzeitige Situation    lebens ist nicht die Addition beste-
hinsichtlich der Krankheit des Pfar-      hender Formen und Modelle gefragt,
rers und der anstehenden Vakanz ab        sondern der Mut Neues auszuprobie-
2020.                                     ren. So appellierte Dekan Guth an die
                                          Kirchenvorstände „Mut zum Träumen
Ein weiterer Arbeitskreis befasste sich   zu haben und regionale Visionen ent-
mit aktuellen Problemen, bei deren        stehen zu lassen“.
Besprechung sich die Fragestellung
„Wie kann man die Technik anwen-          Lassen sie uns gemeinsam dafür sor-
den, damit sie zu einer Entlastung der    gen, dass die Frucht des Glaubens in
Ehrenamtlichen führt?“ herauskristal-     unserer Gemeinde trotz aller Neue-
lisierte. Hierbei wurden gegenseitige     rungen und Veränderungen reifen
Server- und gegebenenfalls IT-Schu-       kann.
Veranstaltungen

                            Kindergottesdienst
                            Wir treffen uns einmal im Monat samstags im Ev.
                            Gemeindehaus, Lärchenweg in Schwalheim von 11.00
                            Uhr bis 12.00 Uhr. Wir wollen Geschichten aus der Bi-
                            bel hören, singen, malen und spielen. Du bist herzlich
                            eingeladen. Wir freuen uns auf Dich!
                            Das KiGo-Team um Pfarrerin Wirth und Frau Lavallee.
                            (Termine: 7. Dez. (von 15.00 Uhr - 17.00 Uhr!), 25. Jan.
                            und 29. Feb.)

     Ökumenischer
     Weihnachtsstand
     Auch in diesem Jahr ist unsere evangelische Kirchenge-
     meinde zusammen mit den katholischen Christen mit
     einem gemeinsamen Stand beim Weihnachtsmarkt des
     Vereinsrings Schwalheim vertreten. Sie sind herzlich ein-
     geladen, am Samstag, dem 30. November ab 15.00 Uhr
     auf dem Buxtonplatz unsere frisch zubereiteten Waffeln
     mit oder ohne Kirschen, Sahne und Eierlikör zu genießen.
18

                             Gottesdienst zum
                             Epiphaniasfest
                             Ganz herzlich laden wir Sie zum Abendgottesdienst
                             am Epiphaniasfest - am Montag, dem 6. Januar - in
                             das Gemeindezentrum in Rödgen ein. In diesem Got-
                             tesdienst feiern wir das Ende der Weihnachtszeit. Be-
                             ginn ist um 18.30 Uhr.

           Das Gemeindebüro ist am Freitag,
           dem 27. Dezember geschlossen.
Kirche kurz und knapp

Der Begriff „Evangelium“ hat
eine doppelte Bedeutung. Er
kommt aus der griechischen
Sprache und bedeutet: frohe
                                            Evangelium
Botschaft oder gute Nachricht.
Diese besteht darin, dass sich Christen aufgehoben und getröstet fühlen
durch die Wirklichkeit Gottes, die unser Leben trotz all seiner Widrigkeiten
durchdringt.

Darüber hinaus ist ein „Evangelium“ eine eigenständige literarische Gat-
tung. Der Schreiber Markus verfasste als erster ein Evangelium um 70
n.Chr. Dieses nutzten Matthäus und Lukas etwa zehn Jahre später als Vor-
lage. Sie hatten zudem noch eine Sprüchesammlung von Jesus-Worten
als Quelle. Johannes schrieb sein Evangelium etwa 100 n.Chr. Neben den
biblischen Evangelien gibt es noch etliche Bücher dieser Form, die man
als apokryphe Evangelien bezeichnet. Diese haben es nicht in die Bibel
geschafft, weil das Jesus-Bild, das sie zeichnen, teilweise unglaubwürdig
                                                                               19
wirkt.

                                                          Hans-Winfried Auel
Gottesdienste im Überblick

      Tag                           Datum       Schwalheim           Rödgen
      1. Advent                    01.12.2019       10.30

      2. Advent                    08.12.2019        9.30              10.45

                                                     10.30
      3. Advent                    15.12.2019
                                                mit Abendmahl
      Vorabend des                  Samstag                           18.30
      4. Advent                    21.12.2019                      Taizé-Gebet
                                                     17.00            15.30
      Heilig Abend                 24.12.2019    Krippenspiel      Christvesper
                                                     23.00
      Christnacht, mit Kantorei    24.12.2019    Christmette

      1.Weichnachtstag             25.12.2019       18.30

      Altjahresabend               31.12.2019                          18.30

      Neujahrstag                  01.01.2020        Wir laden Sie herzlich um 17.
20                                  Montag
      Epiphanias                                                       18.30
                                   06.01.2020
                                                    9.30
      1. Sonntag nach Epiphanias   12.01.2020                          10.45
                                                im Gem.Haus
                                                    10.30
      2. Sonntag nach Epiphanias   19.01.2020
                                                im Gem. Haus
                                                9.30 mit Hl. A.       11.00
      3. Sonntag nach Epiphanias   26.01.2020
                                                im Gem. Haus         mit Hl. A.
      Letzter Sonntag nach                          10.30
                                   02.02.2020
      Epiphanias                                im Gem. Haus
                                                     9.30
      Septuagesimae                09.02.2020                          10.45
                                                im Gem. Haus

      Sexagesimae                  16.02.2020                          10.30

                                                    10.30
      Esthomihi                    23.02.2020
                                                im Gem. Haus
                                    Samstag
      Abend vor Invokavit                                              18.30
                                   29.02.2020
Gottesdienste im Überblick

             Kollekte                 Pfarrer             Predigttext
    Seniorenarbeit der eig. Gem.      Herr Jägers         Röm 13,8-12
           Ev. Frauen in
                                      Pfarrerin Wirth     Lk 21, 25-33
       Hessen und Nassau eV
 allgem. soziale Aufgaben eig. Gem.   Frau Herberhold     Lk 3, 3-14, 18

   Konfirmandenarbeit eig. Gem.       Pfarrerin Wirth     2. Kor 1, 18-22

          Brot für die Welt           Pfarrerin Wirth     Hes 37, 24-28

          Brot für die Welt           Mitglieder des KV   Sach 2, 14-17

 Kinder- und Jugendarbeit eig.Gem.    Pfarrerin Wirth     Tit 3, 4-7

          Gemeindebrief               Herr Jägers         Hebr 13, 8-9b

00 Uhr in die Dankeskirche nach Bad Nauheim ein.          Joh 14, 1-6
                                                                                     21
       Zeichen der Hoffnung           Herr Auel           Eph 3, 1-7

   Besondere Aufgaben der EKD         N.N.                Mt 3, 13-17

      Seniorenarbeit eig. Gem.        Pfarrerin Wirth     Jer 14, 1, 3-4; 7-9

                                      Herr Seeger/
    Frankfurter Bibelgesellschaft                         Apg 10, 21-35
                                      Pfarrerin Wirth

  allg. soziale Aufgaben eig. Gem.    Herr Jägers         Offb 1, 9-18

         Flüchtlinge und
                                      Pfarrerin Wirth     Mt 20, 1-16
     Jugendmigrationsdienste

   Konfirmandenarbeit eig. Gem.       Herr Jägers         Hes 2, 1-5, 8-10; 3, 1-3

      Kirchen helfen Kirchen/
                                      Frau Wirth          Lk 18, 31-43
         Gustav-Adolf-Werk
     Kinder- und Jugendarbeit
                                      N.N.                1. Mose 3, 1-19
      der eigenen Gemeinde
Veranstaltungen
                                                               Konfi-S
                                                                         amstag
                                                                                    e
                             nst
                    ottesdie                                    7 . D e ze
        Kinderg                hr                           11:00 -
                                                                   mber
                     , 11:00 U                                  18:00 U
         samstags                                    Gemein             hr
                            hwalheim                        dehaus
       e m e in d ehaus S c                                        Schwalh
     G                                                                     eim
                          ber                               1 8 . Ja n
             7 . D e ze m                               11:30 -
                                                                       uar
                      n b a c ke n                                18:00 U
           Plätzche                                Ausflug                 hr
                                Uhr                        ins Bib
                     0 - 17.00                                       elmuse
          von 15.0                                                            um

                              ar                         29. Feb
                 2 5 . Ja n u                        14.00 -
                                                                 ruar
                               ar                            20.00 U
                 29. Febru                       Pfarrsc               hr
                                                         heune
                                                               S te i n f u
                                                                            r th

                  Seniorenkreis
               Mittwoch 15:0
                             0U        hr
22      Gemeindehau
                        s Schwalheim                                     ta        g
              4 . D e ze m b e r                              Weltgebets
             Adventsfeier                                                          ärz
                                                               Freitag, 6. M
                                                                          aus
       Gemeindezen                                           Gemeindeh
                           trum Rödgen                              , Lärchenwe
                                                                                g1
                     8. Januar                           Schwalheim

      Gemeindehau
                    s Schwalheim
              5. Februar
         Thema: Weltg
                      ebetstag
                                                                           r
                                                                    tsfeie
                                                        Adven                am        r
                                                          n i o r e nkreis r, 15:00 Uh
                                                       Se                 m  b e
                                                                 . D e ze        lheim
                                               o c h , dem 4 us in Schwa
                                        M itt w emeindeha
                                              im G
Veranstaltungen

Gottesdienste im Winter
im Gemeindehaus
Ab dem 12. Januar finden die Gottes-
dienste in Schwalheim im Gemeindehaus
im Lärchenweg statt. Ab Palmarum
(5. April) feiern wir dann wieder un-
sere Gottesdienste in der Kirche.

                       Kantorei Wettertal
                       Wenn Sie Freude am Singen geistlicher Lieder haben,
                       sind Sie herzlich willkommen. Die Chorproben finden
                       jeweils donnerstags um 20.00 Uhr im Gemeindehaus in
                       Schwalheim statt. Info unter: Chorleiterin Olga Borodi-
 Kantorei
                       na (06031-7442) und Ansprechpartnerin Silvia Damm
                       (Tel: 971 971)

                                                                                              23
Taizé-Gebet
In diesem Jahr findet das Taizé-Gebet am Abend vor
dem 4. Advent, am Samstag dem 21. Dezember, um
18.30 Uhr im Gemeindezentrum in Rödgen statt. Der
etwas andere Gottesdienst mit viel Gesang, Stille
und Besinnung wird von Pfarrerin Wirth gehalten.

In eigener Sache:                        ben oder jemanden wissen, der eine
                                         solche Wohnung vermietet, melden
Für unsere Leiterin der Kantorei, Olga   Sie sich doch bitte bei Pfarrerin Wirth
Borodina, suchen wir eine Wohnung        oder im Gemeindebüro. Vielen Dank!
zur Miete (2 bis 3 Zimmer) in Bad
Nauheim oder Umgebung. Wenn Sie                     Telefon: 06032-6766
eine entsprechende Immobilie ha-          ev.kirchengemeinde.schwalheim-roedgen@ekhn-net.de
20 Jahre Gemeindebrief

     Gestalterische Herausforderung
               Unsere Gemeindebriefe im Wandel der Zeit
                               von Hans-Otto Burkhardt

     Am 1. Dezember 1999 erschien die         che dann zum Druck gegeben wur-
     erste Ausgabe unseres Gemeinde-          den. Alles noch in schwarz weiß, bis
     briefes, der von Pfarrer Hans-Joachim    auf den Kopf auf der Vorderseite, wel-
     Rüdiger schon in seinem ersten Amts-     cher nüchtern einen blauen Balken
     jahr eingeführt wurde. In mühsamer       mit weißer Schrift zeigte, mit Jahr-
     handschriftlicher Form stellte Pfarrer   gang und Zeitraum der Ausgabe.
     Rüdiger alle Artikel zusammen, wel-

24

     Eine deutliche Veränderung zeigte        Hier ist im Layout zum ersten Mal die
     aber bereits die Gemeindebriefaus-       Kombination von Schwalheimer Kir-
     gabe von Pfarrer Rüdiger im dritten      che und Gemeindezentrum Rödgen
     Jahrgang ab März bis Mai 2002.           zu sehen.
20 Jahre Gemeindebrief

Pfarrer Rüdiger schrieb den Gemein-     meindeglieder im Redaktionsteam.
debrief über vier Jahre, bis er an      Seit dieser Zeit wurde der Gemeinde-
Pfingsten 2003 in den Ruhestand ver-    brief per Computer geschrieben und
abschiedet wurde. Der Kirchenvor-       zusammengestellt. Dadurch ergaben
stand war sich damals einig, dass der   sich viel mehr Möglichkeiten der Ge-
Gemeindebrief unbedingt weiter ge-      staltung und auch der Bildgebung.
                                                                                25
führt werden muss und beschloss, ei-    Unsere erste Ausgabe, Juli bis August
nen „Arbeitskreis Gemeindebrief“ ins    2003, zeigte schon leichte Verände-
Leben zu rufen. Fortan waren meh-       rungen im Layout.
rere Kirchenvorsteher und einige Ge-
20 Jahre Gemeindebrief

     Zehn Jahre lang begleitete uns das        schen Farben des Kirchenjahres un-
     Logo mit unseren Gotteshäusern.           terlegten die jeweiligen Sonntage,
     Aber im Gemeindebrief tat sich Eini-      und alle Bilder im Heft waren in Farbe
     ges. Die Redaktionsmitglieder schrie-     abgedruckt.
     ben in unterschiedlichen Rubriken.
     Außerdem erscheint seit Beginn das        Mit dem 13. Jahrgang von Dezem-
     Gottesdienstkalendarium im Mittel-        ber 2011 an veränderte das Redak-
     blatt oder „Neues aus der Kirchenge-      tionsteam das Layout – unmittelbar
     meinde“. Diese Rubriken sind noch         sichtbar in der Zeichnung von Kirche
     heute ein Bestandteil des Gemeinde-       und Gemeindezentrum auf der Vor-
     briefes. Die Titelseiten wurden bun-      derseite.
     ter, jeder Jahrgang hat eine Leitfarbe,
     welche sich alle vier Jahre wiederholt.   Weiter wurde der Seitenaufbau mit
                                               Rubriküberschrift und die Seitenzah-
     Ab dem 12. Jahrgang erhielten auch        len in den jeweiligen Jahrgangsfar-
     die Innenseiten Farbe. Die liturgi-       ben gesetzt.

26

     Im Jahr 2016 zeichnete das Gemein-        Optimierung vom verantwortlichen
     schaftswerk der Evangelischen Pu-         Redakteur des Fachmagazins.
     blizistik unseren Gemeindebrief mit
     vier von fünf Sternen aus. Außerdem       Mit dem 18. Jahrgang ab Ausgabe
     erhielt unser Team weitere Tipps zur      01/2017 wurde ein weiterer Schritt in
20 Jahre Gemeindebrief

Zusammengehörigkeit unserer Ge-          den. Claudia Paliga setzte daraufhin
meinden Schwalheim und Rödgen            einige Entwürfe grafisch um, die die
getan. Angeregt von Winfried Auel        Gemeinsamkeit beider Orte als eine
sollte ein gemeinsames Logo für un-      Kirchengemeinde widerspiegelten.
sere Kirchengemeinde kreiert wer-

                                                                                27
Im neuen Logo erscheinen Schwal-         ein Kreuz darstellt. Beides zusammen
heim und Rödgen als Einheit. Charak-     ergänzt sich. Mit Phantasie lassen
teristisch für die Schwalheimer Kirche   sich Andeutungen an das Osterge-
sind ihre dreifach gegliederten Turm-    schehen und an die Dreieinigkeit er-
fenster. Rödgen hat seit 1997 einen      kennen.
kleinen Glockenturm, dessen Spitze

          Besuchen Sie auch unsere Homepage:
www.evangelisch-in-bad-nauheim.de
Brot für die Welt

         Gemeinsam aus der Armut
                61. Spendenaktion von Brot für die Welt

                         Auszug aus: www.brot-fuer-die-welt.de

     Der Norden Perus ist eine karge Ge-     PAS Norte, eine Partnerorganisation
     gend. Kleinbauernfamilien kommen        von Brot für die Welt, unterstützt ihn
     kaum aus der Armut heraus. So auch      dabei mit Anschubfinanzierung und
     Francisco Imán Vílchez und seine        Know-how. Das ist der Zugang zum
     Familie. Bevor Francisco begann,        Saatgutfonds der Organisation, das
     Bananen anzubauen, setzte er auf        nötige Werkzeug und viel Beratung.
     Mais, Maniok und Süßkartoffeln. Das             „Hunger nach Gerechtigkeit“
     brachte nicht viel. Die Familie lebte   lautet das Motto zum 60. Geburtstag
     von umgerechnet 200 Euro im Mo-         und der Eröffnung der 61. Spenden-
     nat. Francisco hörte von fair gehan-    aktion von Brot für die Welt. Unter-
     delten Bio-Bananen und hoffte auf       stützen Sie uns dabei, den Hunger
     die Umstellung seines Anbaus. CEDE-     nach Gerechtigkeit für alle zu stillen.
28
Schaukästen

        Grenzenlose Kreativität
   Hilfe für die Gestaltung unserer Schaukästen gesucht
                              von Thomas Emich

Basteln Sie gerne? Haben Sie Spaß am
Gestalten? Sind Sie kreativ? Möchten
Sie mit Ihrer Arbeit andere neugierig
machen?

Dann bieten wir Ihnen genau den
passenden Rahmen, in dem Sie Ihre
Interessen, Neigungen und Fähigkei-
ten ausleben können:

                                          mal im Jahr in zwei Schaukästen un-
                                          serer Gemeinde umzusetzen.
                                                                                  29
                                          Wir suchen genau SIE! Helfen Sie uns,
                                          unser Gemeindeleben ansprechen-
                                          der und moderner darzustellen. Ha-
                                          ben wir Ihr Interesse geweckt? Dann
                                          wenden Sie sich doch bitte an die
                                          Pfarrerin oder ans Gemeindebüro.

Gestalten Sie unsere Schaukästen
interessant, aktuell und informativ
zu den jeweiligen jahresbezogenen
kirchlichen Themen. Neben den In-
formationen zu den Gottesdiensten
und den Ansprechpartnern in unse-
rer Gemeinde haben Sie genügend
Fläche, Ihre Ideen rund vier- bis fünf-
Weihnachtsgeschichte

                       31
Kirchensteuer

              Rücklagen sind wichtig
                 Die Geschichte der Kirchensteuer (Teil 5)
                  von Thomas Emich (aus EKHN-Veröffentlichungen)

     Rücklagen sind für eine kirchliche         Die EKHN trägt aber auch in beson-
     Großorganisation wie die Evange-           derem Maße eine Verantwortung für
     lische Kirche in Hessen und Nassau         ihre mehr als 21.000 Mitarbeitenden.
     (EKHN) existenziell. Nur mit ihrer Hilfe   Dazu gehören sowohl die Sicherung
     kann die EKHN kurzfristige Einnah-         der Altersversorgung – auch durch
     meausfälle ausgleichen. Rücklagen          den Aufbau kapitalgedeckter Siche-
     ermöglichen es zudem, mittelfristi-        rungssysteme – als auch die Siche-
     ge Veränderungen ohne Zeitdruck            rung der Arbeitsplätze, besonders in
     zu planen und bei deren Umsetzung          finanziell schlechten Jahren.
     Härten für die Betroffenen zu verrin-
     gern.
32                                                      Allgemeine
                                                 Rücklagen knapp unter Soll
      Rücklagen sind existenziell
                                                In der Evangelischen Kirche in
     Sie erlauben es der EKHN, eine verläss-    Deutschland (EKD) gelten Rücklagen
     liche Partnerin für die Menschen und       etwa in Höhe eines Jahreshaushalts
     die Gesellschaft sowie eine verläss-       als angemessen. Sie erlauben eine
     liche Arbeitgeberin für die Beschäf-       kontinuierliche Haushalts- und Per-
     tigten zu sein. Dafür hat die EKHN         sonalpolitik, welche die Ausgaben
     rechtzeitig begonnen Rücklagen zu          entsprechend der langfristigen Ef-
     bilden – auch für die Altersvorsorge       fekte steuert. Zugleich können damit
     der Beschäftigten, damit künftigen         kurzfristige konjunkturelle Effekte
     Generationen nicht die Lasten auf-         abgepuffert werden. Für die EKHN
     geladen werden, die eigentlich heute       bedeutet dies eine wünschenswerte
     geschultert werden müssen.                 Rücklage zur Absicherung der laufen-
Kirchensteuer

den Arbeit von etwa 500 Mio. Euro.     junkturellen Entwicklungen und den
Diese Empfehlung wird derzeit nicht    gesetzgeberischen Eingriffen.
ganz erreicht. Die EKHN ist davon
aber auch nicht weit entfernt. Ihre    In den Jahren 2002 bis 2004 schwank-
allgemeinen und zweckbestimmten        ten die Einnahmen aus der Kirchen-
Rücklagen wiesen Ende 2012 ein Vo-     steuer zwischen 350 und über 450
lumen von 459 Mio. Euro aus.           Mio. Euro, sie veränderten sich also
                                       um etwa ein Viertel. Dem standen
                                       aber strukturell gleich bleibende Auf-
     Rücklagen gleichen
                                       gaben und Ausgaben gegenüber.
    Einnahmeverluste aus
                                       Die Ausgaben müssen dennoch der
Um finanzschwache Jahre durch-         langfristig sinkenden Entwicklung
halten zu können und nicht zu einer    angepasst werden. Dies ist ein müh-
schnellen Reduktion ihrer Arbeit ge-   samer, immer schmerzvoller, aber
zwungen zu sein, benötigt die EKHN     auch zeitaufwendiger Prozess – vor
also Rücklagen, mit deren Hilfe sie    allem wenn man als kirchliche Arbeit-
künftige Einnahmeverluste ausglei-     geberin auf Kündigungen verzichten
chen kann. Dazu gezwungen ist sie,     möchte, wie es die EKHN bislang tut.
weil ihr Haushalt stark von den Kir-   Rücklagen helfen dabei, diese Anpas-
                                                                                33
chensteuereinnahmen abhängig ist       sungsprozesse möglichst sozial ver-
und damit eben auch von den kon-       träglich zu gestalten.
Kirchensteuer

                                              eingerichtet. Diese hatte Ende 2012
      Gebäude haben einen ideel-              ein Volumen von 192 Mio. Euro.
       len und tatsächlichen Wert             Aus den Erträgen der Kirchbaurück-
                                              lage kann nur ein Teil der jährlichen
      Die Rücklage für die Erhaltung von      Unterhaltsverpflichtungen für Kir-
     Kirchenbauten (Kirchbaurücklage) er-     chengebäude abgedeckt werden. Im-
     hält der Gesellschaft Kulturerbe und     merhin ermöglicht es die Kirchbau-
     entlastet zukünftig die Gemeinden        rücklage aber, den Eigenanteil der
                                              Gemeinden an den Unterhaltslasten
     Ein realistischer Wert der Gebäude       für ihre Kirchengebäude deutlich zu
     ist schwer zu ermitteln. Ihr Tages-      senken.
     neubauwert beträgt 3,3 Mrd. Euro.
     Wollte man alleine die Kirchen heute     Die Kirchbaurücklage wurde gebildet,
     neu errichten, würde ein Investitions-   um die Kirchengemeinden bei der
     volumen von 1,7 Mrd. Euro benötigt.      Unterhaltung ihrer Gebäude zu un-
     Dies entspricht aber nicht den aktuel-   terstützen. Gleichzeitig ermutigt die
     len „Marktpreisen“, da viele Gebäude     EKHN die Gemeinden, ihren Raum-
     renovierungsbedürftig und viele Im-      bedarf zu prüfen und gegebenenfalls
     mobilien unverkäuflich sind.             zu reduzieren. Anzahl und Größe der
34
                                              Gebäude müssen in einem angemes-
     Um die benötigten Gebäude auch in        senen Verhältnis zur Gemeinde, ihrer
     Zeiten sinkender Mitgliederzahlen        Arbeit und ihrem Raumanspruch ste-
     und Einnahmen möglichst lang erhal-      hen. Nach diesen Kriterien werden
     ten zu können, hat die EKHN vor ei-      auch die Zuweisungen für die Gebäu-
     nigen Jahren eine Kirchbaurücklage       deerhaltung berechnet.
Besinnliches

    Im Hier und Jetzt
     Schneller, höher, immer weiter, treibt
      dich, du Mensch dein Vorwärtsdrang.
                                                          35
              Hasten, fliegen, eilen.
    Niemals nur Gehen in gemessenem Gang.
    Selbst wenn unterwegs ein Rad zerbricht,
dich streift im Vorbeigehen ein freundlicher Gruß;
   Zeit zum Verweilen nimmst du dir nicht -
      verbrennst dir die Flügel wie Ikarus.
         Darum sieh klar zu guter Letzt:
   Du Mensch - nimmst keine Zeit dir mehr,
          zum Sein im Hier und Jetzt.

               Bärbel Schmid-Schischke
Kinderseite

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