Kirchenfenster März April Mai 2021 - Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Ramsau am Dachstein - Evangelische Pfarrgemeinde ...
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Kirchenfenster März April Mai 2021 Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Ramsau am Dachstein Neuanfang · blühende Bäume · Freude · Erwachen · Wärme aufblühen · bunte Blumenwiesen · Schneeschmelze Vo g e l g e z w i t s c h e r · d i e Ta g e w e r d e n l ä n g e r · T u l p e n Krokusse · Schneeglöckchen - wachsen und sprießen Palmkätzchen · Osterfest · Sonnenschein · neues Leben! www.ramsau-evang.at Foto © Martin Huber
Foto: ©Maria Ryan Geschätzte Gemeindeglieder, müssen, auf dass wir klug werden.“ Seit Ostern wissen wir, dass wir nicht auf den Tod zugehen, sondern auf liebe Leserinnen und Leser, die Ewigkeit. Der Kreuzestod Jesu, der uns alle Schuld abnimmt, seine Auferstehung und die damit verbun- Die Worte auf unserer Titelseite stammen von unseren dene Verheißung des ewigen Lebens, dürfen uns un- diesjährigen Konfis, für die ich sehr hoffe, dass wir mit erschütterlich hoffnungsvoll machen! Der Frühling und dem Konfi-Programm bald wieder „in die Gänge“ kom- das Wiedererwachen der Natur ist eine Erinnerung an men. Diese Worte sind ein Gruß und eine Ermutigung Gottes Schöpferkraft und seine Möglichkeit der Auf- an Euch für diese Frühlingstage, in die wir nun hinein- erweckung. Tod Geglaubtes erwacht zu neuem Leben. gehen. Die vergangenen Wochen und Monate waren Und das ist auch meine Hoffnung für die vielfältigen wohl für uns Alle in gewisser Weise hart und sind es Arbeitsbereiche unserer Pfarrgemeinde. Dass der noch. Von gewohntem Alltag sind wir weit entfernt, dreieinige Gott vieles ganz neu aufblühen lässt – dass die einen kommen besser, andere schlechter mit der der Vater uns dazu Mut macht, wir den Ruf Jesu nicht Situation zurecht. Unser Gemeindeleben hat in viel- überhören, wo er uns einsetzen will, und uns Gottes facher Weise ebenso gelitten. Rückblickend auf das Geist inspiriert und motiviert. Wieviel Potential wir in vergangene Jahr waren große Feste wie Hochzeiten unserer Gemeinde tatsächlich haben – davon zeugen kaum möglich, wir mussten von ungewohnt vielen lie- die „Kurzpredigten“ junger Ramsauer SchülerInnen in ben Menschen aus unserer Mitte Abschied nehmen, dieser Ausgabe, aber die Gemeinschaft in den vielen Kreisen und Gruppen auch die Rückschau von Jung bis Alt wurden unterbunden, viele wichtige auf die vergangene „Rituale“ (wie beispielsweise die Kondolenzbewir- Advents- und Weih- tung und das Totenmahl) müssen unterbleiben. Am nachtszeit. Viel Freude schmerzlichsten war für mich das Aussetzen der öf- beim Lesen und Gottes fentlichen Gottesdienste – trotz sonntäglicher Andacht wärmenden Segen für in der Kirche – und ist nach wie vor das Abstandneh- diese Frühlingszeit! men vom Abendmahl. All dieser Verzicht geschah und geschieht aus gebotener Nächstenliebe heraus, und doch hat dieser Verzicht seine Grenze dort, wo man Eure Pfarrerin beginnt das eigene Leben zu vergöttlichen und das Martina Ahornegger Evangelium zu verdunkeln. In unserer Begräbnisliturgie sind sehr bewusst Gebetsworte aus Psalm 90,12 ver- ankert: „[Herr,] lehre uns bedenken, dass wir sterben Foto: ©privat IMPRESSUM: Das Kirchenfenster erscheint 4x im Jahr, für alle Haushalte der evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Ramsau am Dachstein . MEDIENINHABER, VERLEGER UND HERAUSGEBER: Ev. Pfarrgemeinde A.B. Ramsau am Dachstein, Ramsau 88, 8972 Ramsau am Dachstein . REDAKTION: Pfarrerin Mag. Martina Ahornegger, Julia Dely, Maria Ryan, Ramsau 88, 8972 Ramsau am Dachstein . GRAFIK UND LAYOUT: Maria Ryan . OFFENLEGUNG: Ev. Pfarrgemeinde A.B. Ramsau am Dachstein, Ramsau 88, 8972 Ramsau am Dachstein 2 | K i r c he n fe n s t er
I have a dream.... ...dass die Coronapandemie vorbei konzentriert sich um das Wort und ist, dass die Menschen in unserer sieht, wie es sich für ihr künftiges, Gemeinde sich wieder erleichtert, gelingendes Leben anfühlt. befreit, bewegen können. In mei- Ich träume davon: viele wissen sich nem Traum sind die Masken ver- zur Mitarbeit gerufen. In meinem schwunden und das freie Antlitz, Traum haben wir aufeinander acht: das einladende Lächeln macht den Einsamkeit, Leid berührt und be- Weg zueinander leicht. In meinem wegt füreinander da zu sein. Jetzt Traum ist der Gottesdienstplan ist angstfrei Besuch möglich. wieder aktuell und gültig und sonn- Ich träume davon, dass wir auf das täglich strömen die Ramsauer und Land schauen, auf die zu erhal- Ramsauerinnen herzu, weil sie end- tende Natur und über den Dach- lich wieder miteinander singen, be- stein-Tauern-Horizont hinaus, wie Foto: © privat ten und die Predigt unserer Pfarre- es den Menschen geht – und wir rin hören können. Es gibt Trauungen lassen uns das auch was angehen und Taufen, und viele beteiligen sich und berühren. mit an der Gottesdienstgestaltung. Ich träume, dass junge Menschen darauf ein. Die Hauskreise und Ge- Auch die Orgel ist nicht vergeblich Stellung nehmen wollen und wer- meinschaften im Gebet entwickeln renoviert, sondern motiviert aus vol- den und ihr Engagement für Leben sich zu Kristallisationspunkten ge- lem Herzen mitzusingen. Wir sind und Freiheit auf fruchtbaren Boden lebten Glaubens. Zugleich bleibt das – die Gemeinde des Herrn in trifft. Christus die Mitte. Allein auf ihn ist der Ramsau! Und die Gesichter In meinem Traum wird das Tren- unser Bestreben und Hören gerich- bekommen Identität, die Gesichter nende in unserem Miteinanderle- tet. In meinem Traum nimmt sich rühren uns an. In meinem Traum ben abgebaut, ohne dass sich je- jede Rechthaberei zurück und ge- kann Liebe wahr werden. mand verbiegen muss. Partei- und steht dem Bruder, der Schwester Christus als der uns Tragende Geschäftsinteressen werden nicht ihre Erfahrung im Geiste Gottes zu. verbindet uns als seine Gemein- zu unüberwindbaren Grenzen: der Jesu Wort gilt: „Wer nicht für mich de. Durch ihn sind wir Gemeinde. Nächste bleibt mir wert – wie es uns ist, der ist wider mich, wer nicht Nicht mehr und nicht weniger. Mein die Jahreslosung nahelegt: Den Je- mit mir sammelt, der zerstreut.“ (Mt Traum lässt mich hinhören und ge- sus Christus spricht: „Seid barm- 12,30) wiss sein, dass ER immer bei uns herzig, wie auch euer Vater barm- Dazu sind wir eingeladen, dazu sind war, auch in der Zeit der Entbeh- herzig ist.“ Das überwindet Grenzen wir Gemeinde – wir, als die schon rung und Verluste. und befreit. Beschenkten. In meinem Traum sind die Plätze Der Geist Gottes bewegt und ins- „I have a dream.“ - Muss es nur in der Kirche voll, wie es ehedem piriert. Und in meinem Traum las- beim Traum bleiben? gedacht war. Am Kirchplatz tum- sen sich viele aus Dank dem Herrn melt sich fröhlich die Jugend und gegenüber und mit „Begeisterung“ Diakon Paul Eibl 13. bis 16. FREIR AUM – FA M I L I E N F R E I Z E I T – Mai 2021 Rojach 1 9811 Lendorf www.rojachhof.at K i r c he n fe n s t er | 3
SCHREIB DEINE EIGENE PREDIGT! Kurzpredigten… leicht nicht so verabschieden zu verfassen – das war die Aufgabe, die Dipl. Päd. Mo- konnten, wie es für sie richtig nika Faes, ihren Schülerinnen und Schülern der 3. und gewesen wäre. Bald ist schon 4. Klassen und der PTS im Evangelischen Religions- ein Jahr, seitdem im Privaten unterricht gestellt hat. Die Schülerinnen und Schüler und Beruflichen, in der Schule formulierten zum Thema: „Das Jahr 2021 – welche Worte und in der Familie nichts mehr brauchen Menschen für das HEUTE“ Gedanken zu einer so läuft, wie wir es selbstver- Foto: ©privat selbstgewählten Bibelstelle. Das Resultat – hier eine ständlich gewohnt waren. Auch kleine Auswahl – ist beachtlich und ich kann als Pfarrerin wenn wir bisher vom Virus ver- „meinen Hut nur ziehen“ und sagen: Dankeschön für schont blieben, leidet doch un- Eure ERMUTIGUNG und die Anstöße zum Nachdenken! sere Psyche mit. Der Predigttext aus dem Römerbrief, 12, 1-8 hat zum Felix Wieser (4a Klasse MS1 Schl.) einen den Gottesdienst und zum anderen den Zusam- Das Jahr 2021 – welche menhalt der Menschen zum Thema. Worte brauchen Menschen Unsere Gruppen, die für manche ein sehr wichtiger für das Heute? Halt im Leben ist, dürfen sich nicht mehr treffen. Be- Psalm 23 sagt uns: Der sprechungen und alles im Bereich Schule kann nur Herr geht mit uns den rich- noch online stattfinden. Von Geburtstagen, Besuchen tigen Weg, mit ihm kom- müssen wir absehen. men wir sicher ans Ziel. “Brüder und Schwestern… Gebraucht euren Verstand Wir brauchen uns nicht viel mehr in einer neuen Weise und lasst euch dadurch Foto: ©privat fürchten. Auch nicht wenn verwandeln. Dann könnt ihr beurteilen, was der Wille wir traurig oder krank sind. Gottes ist: Ob etwas gut ist, ob es Gott gefällt und ob Wir müssen keine Angst haben. Gott ist immer bei uns. es vollkommen ist.“ Danken wir dem Herrn, dass er uns umarmt und uns Zum einen fällt mir auf, dass Gott uns das Denken nicht hilft, was auch immer kommen mag, in dieser heraus- abnimmt - im Gegenteil: Paulus spricht von der ver- fordernden Zeit. nünftigen Art, Gott zu dienen, vom Gebrauch unseres Verstandes und vom Beurteilen dessen, was nach Got- Matthias Landl (3c Klasse MS1 Schl.) tes Willen gut ist. Es wird uns hier keine klare Ansage Wie würdet ihr reagieren, von oben gemacht. wenn ihr in der Zeitung So müsst ihr es machen, dieses oder jenes ist verboten. folgende Anzeige lesen Sondern: Denkt selbst und mit anderen nach, betrach- würdet: Eine Wohnung, tet es von allen Seiten, wägt ab und entscheidet dann, ein Zuhause gesucht! Ger- was zu tun und zu lassen ist. Das ist kein einfacher, ne lebenslang. Angebote sondern mühsamer Weg. Es ist ein Weg, der uns Spiel- unter…. raum gibt und bei dem wir zugleich Verantwortung Eine Wohnung, ein Zuhau- übernehmen müssen. Foto: ©privat se. Wir Schüler brauchen das. Einen Ort, an dem wir Paul Weidinger, (4b Klasse MS1 uns wohlfühlen. Einen Ort, an dem wir immer willkom- Schladming) men sind. Auch wenn wir in dieser Zeit selten weg sind, freuen wir uns trotzdem wieder auf Zuhause. Bei Jahr 2021 Predigt Gott ist es dasselbe. Er beschützt uns. Er gibt uns das Hiob 17,15 „Worauf soll ich denn Gefühl von Geborgenheit und wir können immer mit hoffen? Und wer sieht noch ihm reden. Hoffnung für mich?“ Viel Kraft und Segen des Herrn. Warum ich diese Bibelstelle ge- wählt habe, möchte ich jetzt er- Foto: ©privat Celina Pitzer (PTS Schladming) klären, aber zuerst möchte ich Das gemeine Virus bestimmt weiterhin unseren All- über die jetzige Situation spre- tag. Zu viele erkranken schwer, zu viele sterben. Hinter chen. Covid-19 begleitet uns jetzt schon mittlerweile jedem einzelnen verbergen sich oft dramatische und fast ein Jahr. Natürlich würde ich gerade lieber in der traumatische Erfahrungen. Die Verstorbenen lassen Schule sitzen oder mich mit Freunden treffen. Doch Angehörige zurück, die nun trauern. Und sich viel- wenn ich so nachdenke, hat es auch gute Seiten. Ich 4 | K i r c he n fe n s t er
widme mich mehr Sachen, für die ich sonst keine Zeit Jakob Tritscher (3a Klasse MS1 Schl.) finde. Ich verbringe mehr Zeit mit der Familie, gehe an So wie schon im Paradies bei die frische Luft oder freue mich, den grünen pracht- Adam und Eva gibt es auch vollen Wald zusehen, wenn ich spazieren gehe. heute im 21. Jahrhundert Un- Ein sehr wichtiges Wort für dieses Jahr ist für mich frieden und Streit in unserer Hoffnung. Hoffnung auf Zeiten, wo wir uns nicht mehr Welt. mit dem Covid-19 Virus plagen müssen und Zeiten, wo Leider trifft es meist die schwa- ich mich ohne Bedenken mit Freunden treffen kann. chen und ärmeren Menschen. Deshalb habe ich den Bibel Vers gewählt. Ich glaube, Durch Kriege und Unstimmig- Foto: ©privat dass viele Leute sich schwertun ohne großen Sozial- keiten sind Tausende Men- kontakt zu leben. Besonders ältere Leute, die sich nicht schen auf der Flucht. Viele mit ihrer Familie treffen können. Ich habe zum Beispiel leben unter menschenunwürdigen Bedingungen in meine Oma das letzte Mal vor 5 Monaten gesehen, Zelten oder überhaupt unter freiem Himmel. Kinder da sie im Altersheim in Oberösterreich lebt. Was ich erhalten keine Bildung, sind unterernährt und haben damit sagen will, ist, dass es wichtig ist, diesen Leu- kaum medizinische Betreuung. Oft werden sie auch ten Hoffnung zu schenken. Weil ich glaube, dass Gott noch von den Eltern getrennt oder sind Eltern los und diesen Menschen durch diese schwere Zeit hilft und schutzlos. Leider sind die Regierungen diverser Län- deswegen können sie Hoffnung haben. Auf eine bes- der oft so langsam oder überhaupt nicht in der Lage, sere Zukunft. diese Situationen zu bessern und die Probleme zu lö- Noch ein wichtiges Wort für dieses Jahr ist Zusam- sen. Jesus hat schon in der Bergpredigt versucht, den menarbeit. Nur wenn jeder mithilft und seinen Beitrag Menschen Mut und Kraft zu geben. Menschen, die sehr leistet, können wir das Virus besiegen. Es gilt, auch an oft unschuldig in so schwierige Situationen gekommen andere zu denken. Nur durch das Zusammenhalten waren. In der Bergpredigt sagt Jesus: „Selig sind, die schaffen wir es, dass „normale“ Leben wieder zu be- da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden. Se- kommen. Es gilt auch, andere wertzuschätzen: zum lig sind, die da hungern nach Gerechtigkeit, denn sie Beispiel Ärzte, Krankenschwestern etc. Sie leisten sollen satt werden.“ gerade so viel Hilfe und arbeiten daran, die infizier- Das wünsche ich mir für die vielen Menschen auf der ten Leute wieder gesund zu machen. Und auch den Welt, denen es nicht so gut geht wie mir und dir. Forschern, die einen Impfstoff gefunden haben und das innerhalb von einem Jahr. (Die Farbe Gelb ist hier Max Wieser (PTS Schladming) bewusst gewählt, weil sie für mich Hoffnung wider- Ich habe mir unlängst die spiegelt.) Geschichte vom Holocaust Überlebenden Robert Perels Jonathan Eibl (4a Klasse MS1 Schl.) „Vergiss nicht deinen Namen“ Gegen Mitternacht beteten angesehen. Robert Perels wur- Paulus und Silas und lobten de in Wien geboren. Er flüch- Gott mit Liedern. tete mit seiner Mutter. Doch (Apostelg. 16) sie kamen in Gefangenschaft. Foto: ©privat 2021 steht ganz im Zeichen Er war erst fünf Jahre alt, als der Hoffnung. Hoffnung: ein er mit seiner Mutter in einem kleines Wort mit großer Be- Eisenbahntransport Richtung KZ Ausschwitz gebracht deutung. Hoffnung heißt, wurde. Bei einem kurzen Halt entschließt sich die Mut- Foto: ©privat niemals zu vergessen, wor- ter spontan, den Fünfjährigen im letzten Augenblick an wir glauben. Es gibt viele aus dem Zug zu werfen. Robert verstand es nicht. Er Menschen, die an etwas glauben. Aber wirklich die dachte, er war schlimm oder weinte zuviel. Doch es Hoffnung niemals aufzugeben, auch in noch so schwie- war keine Strafe - es war aus Liebe. Und so ist auch rigen Situationen, spielt in einer anderen Liga. Paulus die Liebe Gottes zu uns. So wie auch mein Konfirma- und Silas haben in einer schwierigen Situation nicht tionsspruch lautet: „Ich will dich unterweisen und dir aufgegeben und hatten immer ein kleines bisschen den Weg zeigen, den du gehen sollst: Ich will dich mit Hoffnung. Diese Hoffnung ist wichtig. Sie macht uns meinen Augen leiten.“ stärker. Und zu 2021 kann ich nur dasselbe sagen: Nicht Und darauf vertraue ich. Es ist ein guter Weg den Gott die Hoffnung verlieren. Bleiben wir gemeinsam weiter- mit uns geht, trotz oft widriger Umstände. hin stark. Und geben wir unsere Hoffnung nie auf. K i r c he n fe n s t er | 5
Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun - Gedanken zur Passionszeit Ich weiß noch: Als kleines Kind hat mich das am meis- ich tat, oder: Vor lauter Arbeit wusste ich eben nicht, ten beeindruckt: „Dass Jesus auch diesen noch ver- wo mir der Kopf steht. Das Wort Jesu macht mir klar: geben hat, die ihn ans Kreuz gebracht haben“, habe Was du als Entschuldigung gebrauchst, das erklärt ich gedacht und darüber gestaunt. wohl deine Schuld, macht sie verständlich, aber Schuld Geblieben ist bei mir der Eindruck des Staunens. Eines bleibt es. Unwissenheit erklärt, aber entschuldigt nicht. aber hat sich verändert: Mir ist klar geworden, dass es Darum, so sagt Jesus, brauchst du die Vergebung, die gar nicht um „die da, damals“ geht. Auch wenn ich es Vergebung, um die ich für euch bitte, bevor ihr es tut. gern möchte, ich kann nicht von außerhalb mit dem Und auch ein zweiter Ausweg wird uns versperrt durch Finger auf die Leute, die Je- dieses Wort Jesu, nämlich die sus kreuzigten und verhöhn- Verantwortung von sich abzu- ten, zeigen. Denn ich bin schieben auf andere. Da gibt mittendrin, bei diesen Men- es ja viele Möglichkeiten: „Das schen, einer von ihnen. Si- war ich ja nicht allein“ oder „Da cher, der Tod Jesu am Kreuz, haben mich die anderen ein- der ist fast 2.000 Jahre her, fach mitgerissen“ oder „Ich hab und doch: sein Leiden, das eigentlich nur zugeschaut“ oder Leiden Gottes geht weiter. „Ich war eben nicht richtig in- „Was ihr einem meiner ge- formiert, wenn ich das gewusst ringsten Brüder getan habt, hätte, ja, dann …“ – all das hät- das habt ihr mir getan“(Mt, ten die Leute unter dem Kreuz 25,40) sagt Jesus, und wenn Foto: ©pixabay Jesu auch sagen können. ich dieses Wort ernst nehme, dann erschrecke ich – Nein, die Verantwortung für das, was wir tun oder über mich und über andere: Das Leiden anderer, das unterlassen, die können wir nicht abschieben. Wir tun ich verursache; das Leiden anderer, gegen das ich es. Gut, es ist erklärlich, aber wir tun es, so wie die, die nichts tue; das Leiden anderer, das mich nicht rührt, damals Jesus ans Kreuz genagelt haben, dies taten und ist das Leiden von Jesus heute. verantwortlich dafür waren. Eine Passionsliturgie drückt das so aus: „Herr, immer- Wenn mir das klar wird, dann hören meine wortreichen fort wirst du von uns gekreuzigt.“ Immerfort, durch Entschuldigungsversuche auf. Wenn ich daran denke, mich, durch Dich. Durch unsere Gleichgültigkeit, Bes- wo, wie oft, an wem ich Jesus mitgekreuzigt habe, dann serwisserei, unser Missverstehen und unser Vorurteil. kann ich eigentlich nur schweigen. Das Wort des leidenden, sterbenden Jesus ist darum Schweigen, und einen anderen reden lassen, den ei- ein Wort an uns, an mich. nen, der das alles, von mir auszuhalten hat. Der bittet Zweierlei ist mir in den letzten Tagen beim Nachden- Gott für mich um Vergebung. Dass er das tut, dass er ken über das Wort Jesu „Vater vergib ihnen, denn sie nicht mit einem Fluch über uns auf den Lippen stirbt wissen nicht, was sie tun“ wichtig geworden: oder unsere Entschuldigungsversuche nur entlarvt, Dieses Wort verhindert, dass wir uns herausreden, sondern unsere Schuld trägt, das lässt mich weiterle- dass wir das beliebte „Das hab ich nicht gewusst“ ge- ben. Weiterleben als eine, die versucht, künftige Schuld brauchen, um unsere Schuld klein zu reden und loszu- zu vermeiden und die doch weiß, das geht nicht. Immer werden. Ich kann mich nicht mehr damit entschuldigen, wieder bleiben wir auf diese Bitte Jesu angewiesen. dass ich sage: Das hab ich ja nicht gewusst, dass dich Bevor ich sie ausspreche, bittet das schon Jesus selbst: meine Worte so verletzen würden. Das hab ich ja nicht Vater, vergib ihr! Gut, dass das so ist. Es lässt mich gewusst, dass deine Bitte so ernst gemeint war. Ich aufatmen und befreit aufs Kreuz schauen! kann mich auch nicht mehr dadurch entschuldigen, dass ich sage: Ich wusste eben vor Wut nicht mehr, was Pfarrerin Martina Ahornegger 6 | K i r c he n fe n s t er
SAMMELN – STÄRKEN – SENDEN s beweg istu u „Wir glauben, dass Kirche dann uns die Heilige Schrift kostbarer r neu wird, wenn sie sich auf ihre Schatz und Wegweiser!“ Ch ng ursprüngliche Kraft besinnt und Angesichts des bestehenden Pfar- daraus Kirche für heute formt. Wir rermangels setzt sich die Christus- f ür Bi ir ch e wollen klares Profil zeigen und zu bewegung dafür ein, dass wieder rk el B de unserer Evangelischen Identität verstärkt Pfarrer aus Deutschland -B ke ng e nn tnis ru -erneue stehen. Dazu gehört, dass wir mit und der Schweiz und auch solche einem lebendigen Jesus Christus von eher pietistisch geprägten Aus- Aktuelles von der rechnen, der Bibel vertrauen und bildungsstätten in den Dienst der Christusbewegung als Ehrenamtliche mit Hauptamt- Evangelischen Kirche in Österreich lichen auftreten und sagen: Mit aufgenommen werden. Sie unter- Der Oberkirchenrat hat beschlos- unserem Glauben verändern wir stützt die Begleitung von Studie- sen, den Trägerverein der Christus- die Welt! Nicht die Welt verändert renden an der Fakultät in Wien, bewegung für Bibel – Bekenntnis uns. Dass wir moderne Menschen sodass Wissenschaft und Glaube – Erneuerung der Kirche als evan- sind, das spürte man bei unserem nicht auseinanderklaffen. Sie will in- gelisch kirchlichen Verein anzu- Gründungsfest und unserem ersten nerhalb der Kirche als wichtiger Teil erkennen. Christustag in Schladming. Das be- des Glaubensspektrums wahr‐ und Die Christusbewegung tritt als deutet aber gerade nicht, dass wir ernstgenommen werden. Das sei in evangelisch kirchlicher Verein auf die Grundüberzeugungen unseres der jüngeren Vergangenheit nicht der Grundlage von Bibel und Be- Glaubens über Bord werfen.“ immer so gewesen, so Füßl. Die kenntnisschriften für eine Erneue- Monika Faes, Mitglied des Vor- neue Bewegung will dazu beitragen, rung der Kirche ein. stands des Trägervereins der dass ein Aufbruch in vielen Gemein- Sie versteht sich als Alternative Christusbewegung: „Kirche auf den und in der ganzen Kirche statt- zu Strömungen, die biblische und Augenhöhe, mündige Christinnen findet. Dazu hat der Vorstand seine reformatorische Überzeugungen und Christen, Gremien, die unter- Mitarbeit in verschiedenen kirchli- dem Zeitgeist anpassen wollen. schiedliche theologische Argumen- chen Gremien angeboten. Den Grundgedanken von Evange- tationen nicht als Bedrohung, son- Unter www.christusbewegung. lisch sein, formuliert Dr. Reinhard dern als Aufforderung zum Diskurs at finden sich: Theologische Po- Füßl, Obmann des Trägervereins schätzen, dafür setze ich mich ein. sitionen & Glaubensgrundlage der Christusbewegung für Bibel- Unser Glaube an Jesus Christus der Christusbewegung, Mitglied- Bekenntnis-Erneuerung der Kirche trägt uns, gerade in den brennen- schaftsanträge, Predigten, Rund- wie folgt: den Fragen unserer Zeit. Hier ist briefe. Foto: © Christusbewegung Vorstand des Trägervereins der Christusbewegung Von links nach rechts: Pfr. i. R. Mag. Friedrich Rössler, st.v. Vorsitzender | Pfr. Mag. Martin Eickhoff | Lisa Angermayr | Dr. Dr. Haio Harms | Dipl. Päd. Monika Faes | Dipl. Ing. Markus Nöttling | Dr. Reinhard Füßl, Vorsitzender s beweg stu u ri Ch ng Gerne stehen wir bei Fragen, Rückmeldungen zur Verfügung. f ür Bi ir ch e Trägerverein der Christusbewegung für Bibel - Bekenntnis - Erneuerung der Kirche rk el B de -B ke ng Römerweg 7, A-4580 Windischgarsten e nn tnis ru -erneue Mail: office@christusbewegung.at • www.christusbewegung.at • Konto: IBAN: AT91 3449 1000 0007 7073 K i r c he n fe n s t er | 7
10 Jahre „Brücken zur Welt“ Ein Verein der Region stellt sich vor Projekte im vergangenen Jahr, die Info über Projekte und den Verein unser Verein unterstützt sind unter auf unserer Homepage: www.brue- Mit Benefizveranstaltungen, kreati- anderen: ckenzurwelt.at ven Impulsen unterstützen wir Men- schen unabhängig von Religion und • Kalenderprojekt 2021 Gundi Weikl, Nationalität. Wir verstehen uns als „Mit den Augen des Herzen Vorstandsmitglied Brückenbauer in dieser EINEN Welt. sehen!“ „Brücken zur Welt“ Grundlage unseres Engagements • House of Hope „Ein Dach ist unser christlicher Glaube. über den Kopf“ für Familien in Verein „Brücken zur Welt“ Athen ZVR-Zahl 219401573 wahrnehmen • Buchprojekt „Exodus from Kontodaten: Unser Anliegen ist es, Ursachen von Afghanistan“ RAIKA Schladming Ungerechtigkeit, Hunger und Armut • Sozialmarkt Schladming - VEREIN ‚BRÜCKEN ZUR WELT‘ wahrzunehmen. Lebensmittelausgabe jeden RAIFFEISENKASSE Aus tiefster Überzeugung setzten Donnerstag SCHLADMING wir uns unermüdlich zugunsten • Kopfkino am Knaushof für AT25 3811 3000 0906 0781 von ausgegrenzten und notleiden- Indien den Menschen ein. Nicht allein mit Vielen Dank für alle Worten, sondern mit Taten, mit ge- In den letzten 10 Jahren geschah Unterstützung! lebter Liebe. schon viel Wunderbares. Vielen Schutzsuchenden konnten wir bewegen Hilfestellung und Unterstützung Wir unterstützen langfristige, hu- zukommen lassen. Viele herzliche manitäre Arbeit. Der persönliche, Freundschaften sind entstanden. direkte Bezug zu den jeweiligen Abenteuer wurden durchlebt. Ich Projekten ist uns wichtig. freue mich, meine Ideen und Zeit mit einbringen zu dürfen, um Brü- schützen cken zu bauen. Brücken, die es Im Mittelpunkt unseres Engage- Schutz suchenden und von Armut ments stehen vor allem auch Kinder. betroffenen Menschen ermöglicht, Schmerzlich bewusst ist uns, dass einen Platz in der Mitte unserer Ge- sie als verletzlicher Teil der Gesell- sellschaft zu finden. schaft viel zu oft nicht den dringend notwendigen Schutz erhalten. Mit Weitere Mitglieder für unseren Ver- unseren Projekten wollen wir ihnen ein sind herzlich willkommen. Mut machen für die Zukunft. Fotos: © privat Welch’ ein Sommerabend am Kalenderprojekt 2021 der 3b Klas- -Vorstand „Brücken zur Welt“ (von rechts nach links) Knaushof: Ein Kopf/Auto/Freiluft se der MS1 Schladming: Martina Pitzer, Gundi Weikl, Manuela Kocher, Monika Faes, Kino in einem! 880 Kalender wurden verkauft! Dinos Charalampous, Joanna Charalampous-Lignou 8 | K i r c he n fe n s t er
Chorarbeit im Schlafmodus Play – Pause – Play – Pause Momentan befinden wir uns im Ruhezustand, wie so viele andere Aktivitäten auch. Dies war nach unse- rem letzten Auftritt zum Erntedankfest leider nicht zu überhören. Die vielen Festgottesdienste im Herbst, über Weihnachten und im neuen Jahr fanden gegen alle Tradition ohne musikalische Mitwirkung des Kir- chenchores statt. Den Angehörigen der Verstorbenen konnten wir keine tröstlichen Lieder singen. Das tut Foto: © Steinfisch uns allen sehr leid. Der Gedanke, andere Menschen mit unserem Gesang zu trösten, zu erfreuen, nachdenklich zu stimmen, aufzuheitern oder zum Lächeln zu bringen, ist ein so musikalischen Erfahrungen freuen und dann leichten schönes Gefühl, aus dem die Sänger und Sängerinnen Herzens Loblieder anstimmen. Freude und Energie schöpfen. Singen ist Balsam für Bis die Play-Taste gedrückt wird, soll euch alle das die Seele. Beim gemeinsamen Musizieren spielen so folgende Lied begleiten: viele verschiedene positive Faktoren zusammen, die „Möge die Straße, uns zusammenführen und der Wind Mut und Spaß machen. in deinem Rücken sein; sanft falle Regen auf deine Ich bin überzeugt, wir werden, wenn auch in noch nicht Felder, und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein. genau absehbarer Zeit, mit den ersten Einsingübungen Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in wieder dort anknüpfen, wo wir aufgehört haben. Denn seiner Hand; und bis wir uns wiedersehen: Friede über die Luft mit unseren Stimmlippen zum Schwingen zu dich und unser Land.“ bringen und den Raum mit Klang zu erfüllen, ist ein erhebendes Gefühl, das wir alle schon sehr vermis- Eure Chorleiterin sen. So dürfen wir uns auf das Wiederaufleben unserer Ilse Reiter-Badura werden auch Berichtigungen wegen jährlicher Ein- kommensunterschiede gegen Vorlage immer durch- geführt! Bei Fragen und Problemen ersuchen wir um Kontaktaufnahme mit dem Pfarrbüro telefonisch unter 03687/81912 bzw. persönlich zu den Öffnungszeiten von Mo-Mi u. Freitag von 8:30-12 Uhr. Was der Kirchenbeitrag ermöglicht ist erheblich: • die Verkündigung des Evangeliums von Jesus Im Namen des Presbyteriums danke ich allen, die unse- Christus und die seelsorgerliche Begleitung in den re Pfarrgemeindearbeit mit ihrem Kirchenbeitrag er- unterschiedlichsten Lebensituationen möglichen. Aufgrund der Pandemiesituation und der • die Kinder- und Jugendarbeit der Pfarrgemeinde damit einhergehenden schwierigen wirtschaftlichen • die Unterstützung diakonischer und sozialer Pro- Situation hat das Presbyterium beschlossen, von einer jekte durch das Kirchenamt empfohlenen Erhöhung der Be- • die Finanzierung der Gehälter der Pfarrerin, des messungsgrundlage für das Jahr 2021 abzusehen. Jugendreferenten und der anderen Gemeindebe- diensteten (Sekretärin, Küsterin, Friedhofsverwal- Sollte es Zahlungsschwierigkeiten oder finanziel- ter, Kirchenmusiker) le Engpässe geben, sind auch monatliche oder z.B. • die Erhaltung unserer Kirche und des Bethauses vierteljährliche Überweisung des Kirchenbeitrags per Einzugsermächtigung möglich. Selbstverständlich Euer Presbyterium K i r c he n fe n s t er | 9
ADVENTS- UND WEIHNACHTSZEIT 2020 Lockdown-Andachten gab es in der Kirche vom Ewigkeitssonntag bis zum weiter offen bleiben, um 2. Adventsonntag auf Anregung von Bischof Michael den Menschen Gelegen- Chalupka. Obschon die Gottesdienste offiziell aus- heit zum Gespräch, zur gesetzt und seitens unseres Presbyteriums auch zur Andacht und zum Gebet Hausandacht ermutigt wurde, war es uns ein Be- zu geben. Das Haus darf dürfnis zur Gottesdienstzeit das Gedenken unserer zu diesen Zwecken ver- Foto: © Martina Ahornegger Verstorbenen und das Innehalten und Auftanken in lassen werden…“. Diese der Kirche zu ermöglichen. Bischof Chalupka schrieb Lockdown Andachten diesbezüglich am 16. November an die Gemeinden: „… wurden dann auch nach Die Kirchen sollen und können wie bereits im Früh- Weihnachten bis Ende jahr insbesondere zu den üblichen Gottesdienstzeiten Jänner fortgeführt. Aufhorchen lassen haben unsere Nachwuchsmusiker und -Musikerinnen, jungen Beitragenden Jakob Tritscher, Anna Walcher die unsere Gottesdienste in der Weihnachtszeit wun- und Marie und Melina Winkler. Erhebend und berüh- derbar mitgestaltet haben. Das „Nicht-gemeinsam Sin- rend ebenso die Lieder unserer Organistin und ausge- gen-Sollen“ der so klangvollen, vertrauten Weihnachts- bildeten Opernsängerin Margarita Nosal-Strasser, die lieder hat schon richtig weh getan. Umso dankbarer sich bei der Christmette selbst an der Orgel begleitete. waren viele für den Wagemut und das Engagement der Fotos: © Martina Ahornegger Alte Hasen und ein paar Frischlinge ermöglichten die bewährte – jedoch heuer recht kurz- fristig organisierte – Durchführung des Krippenspiels „Live aus Betlehem“. Sie riefen in Erinnerung, dass Gott uns in Jesus Christus nahekommt, um zu versöhnen und Frieden zu schenken – den eigenen Herzen, aber auch einander. Foto: © Martina Ahornegger Die Corona-konforme Besetzung leistete unter den geltenden Bestimmungen hervorragende Arbeit und überzeugte durch Charme und gekonnte Selbstinsze- nierung. 1 0 | K i r c he n fe n s t er
Ein strahlender Lichtblick war die Möglichkeit ab dem Buß- und Bettag wieder offiziell Gottesdienst zu feiern und am 3. Adventsonn- tag auch den Mitarbeiterdankgottesdienst zu begehen. Berührt hat nicht nur das Solo von „Wir sagen Euch an den lieben Advent“ von Magdalena Stiegler, Anna Stiegler sowie Lia Hoffmann, begleitet am Klavier von Sarah Rettenbacher sowie der Dank an alle Mitarbei- tenden durch Kurator Roland Weikl, sondern in beson- derer Weise auch die Segensworte der Konfirmanden und Konfirmandinnen – die von Pfrin. Ahornegger zu- sammengefasst der versammelten Gemeinde zuge- sprochen wurden: Der HERR segne Euch mit Vertrauen, mit Kraft, Mut und Stärke. Der HERR segne Euch mit Freude, mit der Zeit zum Lachen als Musik der Seele. Der HERR segne Euch mit Zuversicht – habt keine Angst vor einem Neuanfang! Der HERR segne Euch mit Zusammenhalt und der Gewissheit, Fotos: © Privat dass am Ende alles gut wird. Der HERR segne Euch mit Glück und Gesundheit, der HERR sei mit Euch! Prämiere feierte der FAMIGO am Heiligen Abend. Ein Gottes- dienst für die Kleinsten, denen man ihre weihnachtliche Vorfreude und Nervosität schon sichtlich abspüren konnte. Gleichwohl ließen sie sich von den Handpup- pen rund um den guten Hirten Florian hinführen zum eigentlichen Grund von Weihnachten. Federführend vorbereitet und ermöglicht wurde dieser Gottesdienst Foto: © Martina Ahornegger von Kindergartenpädagogin und Jugendpresbyterin Ju- lia Dely, unterstützt vom weiteren Famigo-Team Traudi Steiner, Andrea Mayerhofer und Stefan Breuninger. Mit ihrem Ziehharmonikaspiel festlich umrahmt ha- ben das Vater-Tochter-Gespann Meinhard und Florine Lutzmann. Ein herzliches Dankeschön der Fam. Blasbichler für den Adventkranz, der Fam. Andreas Engelhardt für den schönen Christbaum und dem eingespielten Team Jo- hann Knaus und Willi Stiegler fürs bewährte Aufstellen und Schmücken! Ich kann nur danken für alles MITEIN- Foto: © Martina Ahornegger ANDER feiern und gestalten zur Ehre unseres HERRN und Heilands Jesus Christus! Pfarrerin Martina Ahornegger K i r c he n fe n s t er | 11
Vom Charme der evangelischen Doppelspitze Eine Pfarrgemeinde wird von Pfar- Erfahrung aus verschiedenen Be- Ganz ehrlich: wie oft denken sie: rer*in und Kurator*in gemeinsam reichen zu besseren Ergebnissen „Könnte ich nur allein entschei- repräsentiert: ein Mensch mit theo- führt, als wenn eine oder einer al- den?“ Was tun Sie, wenn Sie sich logischer Ausbildung in einer fixen les allein entscheiden würde. Dafür nicht auf eine Meinung einigen Anstellung, und ein Mensch aus dauert es manchmal länger, bis man können? einem anderen Beruf im Ehrenamt. eine gemeinsame Entscheidung ge- Axmann: Das ist bisher noch nicht Die Gleichberechtigung in ihrer funden hat. vorgekommen. Man darf nicht ver- Zusammenarbeit ist ein typisches gessen, dass auch wir nicht allein Merkmal der Evangelischen Kirche Rehner: In der Leitung von Kirche entscheiden, sondern der gesamte auf allen Ebenen: der Pfarrgemein- kommt immer auch ein undemo- Superintendentialausschuss, so wie de, der Superintendentialgemeinde kratisches Element hinzu: Die Ver- in den Gemeinden das Presbyteri- und der Landeskirche. gegenwärtigung von Christus. Wir um. Wenn wir nicht weiterkommen, Wir haben Superintendent Wolf- haben als Geistliche bei der Ordi- hilft uns der Superintendentialaus- gang Rehner und Superintendenti- nation gelobt, Gottes Wort zu ver- schuss eine Lösung zu finden. alkurator Michael Axmann (Rechts- kündigen und die Sakramente ihrer anwalt) gefragt, welche Vor- und Einsetzung gemäß zu verwalten. Rehner: Es ist ein Vorteil verheira- Nachteile sich mit dem System der Das ist als Kernauftrag nicht ver- tet zu sein – da lernt man, unter- Zusammenarbeit ergeben. handelbar. Wie dieser Auftrag in der schiedliche Meinungen stehen zu Leitung von Kirche umgesetzt wird, lassen. Mit meinem Kurator bin ich Warum ist die Stellung der Ehren- wird bei uns – Gott sei Dank – de- zwar nicht verheiratet, aber auch amtlichen so stark in der Evange- mokratisch verhandelt. da gilt: Unterschiede gehören dazu. lischen Kirche? Wichtig ist, zu wissen: Wir suchen Rehner: Da greife ich gerne auf Verhindert das System der Zu- nach der besten Lösung für die ge- meine Diplomarbeit zurück. Die sammenarbeit klare Lösungen? meinsame Sache. bezog sich auf das Priestertum Es heißt sprichwörtlich: Zu viele aller Getauften. Martin Luther er- Köche verderben den Brei. Was schätzen Sie an Ihrem klärte uns, dass alle Getauften vor Rehner: Sprichwörtlich heißt es Partner? Gott wie Priester und Bischöfe sind: auch: Viele Hände machen bald ein Rehner: Michael Axmann ist un- “Was aus der Taufe gekrochen ist, Ende. Die Kunst der Leitung besteht wahrscheinlich fleißig. Mit seinem das kann sich rühmen, schon zum wohl darin, die vorhandenen Gaben Fachwissen versucht er, uns vor Priester, Bischof und Papst gewei- und Möglichkeiten für die gemein- Schaden zu bewahren und das An- het zu sein.“ same Sache zu nutzen. sehen unserer Kirche zu mehren. Axmann: Das gemeinsame Tun von Axmann: Es hat auch den Vorteil, Axmann: An Wolfgang Rehner Haupt- und Ehrenamtlichen ist für dass man sich Aufgaben zum Teil schätze ich seine Unaufgeregt- unsere Kirche grundlegend, denn aufteilen kann. Manchmal ist es heit und seine Wertschätzung ver- nach reformatorischem Verständnis besser, in be- sind die Begabungen und Befähi- stimmten Situa- gungen gleichrangig und gleich- tionen die Stär- wertig. Jede und jeder, egal ob eh- ken des anderen renamtlich oder beruflich, wirkt an auszuspielen. der Gestaltung unserer Kirche mit. Der eine macht die Suppe und Worin liegt die Stärke und wo lie- der andere die gen die Schwächen des Systems? Nachspeise; die Fotos: ©Lukas Schichler Axmann: Eine demokratische Hal- Hauptspeise ma- tung ist für Evangelische wichtig. chen wir jeden- Wir sind überzeugt, dass die Zu- falls gemeinsam. sammenarbeit von Menschen mit 12 | K i r c he n fe n s t er
schiedenen Strömungen in unserer aufrechterhalten. Aber ohne Pfar- davon, dass wir dieses „Du bist ge- Kirche gegenüber. Es beeindruckt rer*in fehlt natürlich Wesentliches, braucht!“ hören und darauf antwor- mich sein Selbstverständnis aus und es ist ein trauriger Zustand, der ten mit „Ich bin für euch da“. Aber einer Familie zu kommen, in der es nicht zu lange dauern sollte. Ich ver- die Ehrenamtlichen prägen das seit Generationen Pfarrer gibt. mute, dass Pfarrer*innen in Zukunft Klima einer Gemeinde. Und es gibt Immer weniger Menschen studie- eine breitere Auswahl haben, in weitere kirchliche Berufe, für die wir ren Theologie. Wie sieht die Struk- welcher Gemeinde sie sich bewer- Aus- und Fortbildung neu aufstellen tur einer Gemeinde in der Zukunft ben wollen. Dies kann dazu führen, müssen: Gemeindepädagog*innen, aus? dass sich mehrere Gemeinden um Kirchenmusiker*innen, Diakon*in- Axmann: Wir sehen jetzt schon, dieselbe Pfarrerin oder denselben nen… Die Strukturen müssen der wie gut Ehrenamtliche das Leben Pfarrer bemühen. Realität angepasst werden. Immer in Gemeinden in pfarrerlosen Zeiten Rehner: Unser Berufsstand lebt und immer wieder. „Einheit im gemeinsamen schauen auf Jesus Christus, unseren HERRN und Heiland“ – das wurde greifbar und erlebbar verschiedene Reb- beim Ökum. Livestream Gottes- sorten sind, der dienst zur Gebetswoche der Ein- Weinstock und das heit der Christen am 24. Jänner, als Bleiben in ihm, ist auch beim „verschobenen“ Allianz- das Entscheidende gottesdienst Anfang Februar. Leider und macht kreativ. gab es beim Livestream Tonproble- Auch in der Pande- me, für die wir uns an dieser Stelle mie ist vieles nicht entschuldigen. Gleichwohl bin ich verboten. Das Ge- Diakon Wolfgang Griesebner sehr spräch in der freien Foto: © privat dankbar, dass er diese Übertragung Natur auf Distanz, während des Lockdowns ermög- die kleine Auf- licht hat. Drei Gedanken aus den merksamkeit an der Predigten: Wohnungstür mit anschließenden Telefonat, der handgeschriebene ‚Wenn wir nicht wirklich an der Ein- Gruss... so vieles kann verbinden heit in Christus bauen wollen - nicht und verweisen auf Jesu Werben um nur den Zipfel seines Leibrocks uns Menschen. halten wollen - verdunkelt sich die Sonne der Gerechtigkeit‘ so Pfarrer Der Generalsekretär der ÖEA Chris- Foto: © Hannes Stickler Lechner. Dies verdeutlichte er an- toph Grötzinger verdeutlichte in hand des Bildes von Sieger Köder seiner Predigt die Bedeutung des von der 10. Kreuzwegstation, bei gemeinsamen Hinhörens auf das dem kirchliche Vertreter verschie- Wort Gottes, das Bedenken und dener Konfessionen Christus seiner Eintauchen in die Bibel und die Um- hochhalten und Worten auch Ta- Kleider berauben. setzung des Erkannten in unseren ten folgen lassen! Ein Dank an Pfr. Alltag. ‚Die lebensverändernde und Andreas Lechner, Diakon Hannes Mir war es wichtig, anhand des lebensprägende Kraft dieses Wor- Stickler, Lektor Wolfgang Suntin- Evangeliums, dem Wort von Jesus: tes, das gleichsam aufgenommen ger, Kurator Roland Weikl sowie „Ich bin der Weinstock“ (Joh 15, 1-17) werden will‘ verdeutlichte er sehr Generalsekretär der ÖEA Chris- zu verdeutlichen, wie wichtig es für persönlich am Gleichnis vom Sä- toph Grötzinger und Dipl. Pädag. uns Christen ist, Frucht zu bringen mann (Lk 8,4-15). Monika Faes und den Organistin- und den vielen Spaltungen in der nen Margarita Nosal-Strasser und Gesellschaft (verstärkt durch Cor- Ein aufrichtiges Danke allen, die Ilse Reiter-Badura fürs gemeinsame nona) gemeinsam hoffnungsvoll in diesen besonderen Zeiten das Feiern und Mitgestalten! entgegenzutreten. Wenn wir auch gemeinsame Zeugnis für Christus Pfarrerin Martina Ahornegger K i r c he n fe n s t er | 13
GESCHICHTEN & RÄTSEL FÜR KINDER 14 | K i r c he n fe n s t er
Sta%s%k 2020: LEBENSBEWEGUNGEN GEMEINDEGLIEDER per 01.01.2019 gesamt 2138 TAUFEN für eigene Gemeinde: (Vorjahr: 23) + 31 davon: Knaben: 14 + AuswärLge: 14 Mädchen: 17 gesamt: 45 DU HAST UNS GEFUNDEN... ...HIER BIST DU RICHTIG!!! KONFIRMANDEN: (Vorjahr: 33) 25 davon: Knaben: 13 Mädchen: 12 +AuswärLge: 0 gesamt: 25 Ausschreibung der 75%-Stelle für TRAUUNGEN: (Vorjahr: 9) 1 + AuswärLge: 1 - Auswärts: 0 gesamt: 2 eine Jugendreferentin / BEERDIGUNGEN für eigene Gemeinde: (Vorjahr: 14) - 30 einen Jugendreferenten Verstorbene: männlich: 17 weiblich: 13 + andere Gemeindemitglieder: 2 gesamt: 32 in der Evangelischen EINTRITTE: 0 (Vorjahr: 3) AUSTRITTE: 13 (Vorjahr: 25) - 13 Pfarrgemeinde Ramsau am Dachstein ZUZÜGE: 17 WEGZÜGE: 35 - 18 BERICHTIGUNG: +1 Näheres unter: www.ramsau-evang.at GEMEINDEGLIEDER per 31.12.2020: gesamt 2109 K i r c he n fe n s t er | 15
Termine Zugestellt durch Post.at März Mai Feierabendgebet in der Sonntag, 2. Mai: Passionszeit 9:00 Uhr Gottes:Dienst gestaltet vom WIR SIND FÜR EUCH DA! Innehalten in der Kirche um 19 Uhr Gottes:Dienst-Team jeweils Dienstag, 2.03.; 9.03.; Brauchst du Hilfe bei alltäglichen 16.03. u. 23.03. Sonntag, 9. Mai: Muttertag 9:00 Uhr Gottesdienst Erledigungen, wie Einkäufe oder Besorgungen, und hast Sonntag, 7. März: 9:00 Uhr Gottesdienst Donnerstag, 13. Mai: niemanden der dich dabei 9:00 Uhr Gottesdienst zu Christi unterstützt? Dafür sind wir da Sonntag, 14. März: Himmelfahrt und helfen dir gerne! Kennst du 9:00 Uhr Gottesdienst jemanden der genau solche Hilfe 10:30 Uhr FAMIGO 13.-16. Mai: Familienfreizeit „FREIRAUM“ am Rojachhof benötigt, aber sich nicht traut Sonntag, 21. März: diese Hilfe zu holen? Gib uns 9:00 Uhr Gottesdienst Sonntag, 16. Mai: Bescheid, auch dafür sind wir da 9:00 Uhr Gottesdienst und helfen gerne. Ein Anruf oder Palmsonntag, 28. März Montag, 17. Mai: eine Nachricht genügt! 9:00 Uhr Gottesdienst mit Diakonin Elisabeth Pilz 9:00-12:00 Uhr Kirchenputz Gertraud Engelhardt: Sonntag, 23. Mai: Pfingsten 0664/5663616 9:00 Uhr Festgottesdienst April Montag, 24. Mai: Pfingsten 9:00 Uhr Konfirmationsgottesdienst mit Abendmahlsfeier für die Hannelore Royer: 0664/4563947 Gründonnerstag, 1. April: Konfirmanden und Konfirmandinnen Für seelsorgerliche 10:00 Uhr verkürzter (ERSATZTERMIN Konfirmation: 27. Abendmahlsgottesdienst für Juni!) Gespräche ist Pfarrerin Gebrechliche (30min) Martina Ahornegger unter der 20:00 Uhr Abendmahlsgottesdienst Sonntag, 30. Mai: Trinitatis folgenden Nummer erreichbar: 9:00 Uhr Gottesdienst mit 0699/11210424 Karfreitag, 2. April: den Goldenen u. Diamantenen 9:00 Uhr Abendmahlsgottesdienst JubelkonfirmandInnen und mit Kirchenchor Abendmahlsfeier Wer anonyme 15:00 Uhr Gottesdienst zur (Konfirmationsjahrgänge 1960 u. Aussprachsmöglichkeiten Sterbestunde Jesu - mit Abendmahl 1961 sowie 1970 u. 1971) sucht, wende sich an die Telefonseelsorge unter 142! Ostersonntag, 4. April: 5:00 Uhr Auferstehungsfeier beim Moarhofer, Alle Termine und angekündigten Wer nur Plaudern möchte kann Treffpunkt Volksschule, gestaltet von Abendmahlsfeiern unter sich an das “Plaudernetz’-das der Evangelischen Jugend Vorbehalt der geltenden Covid- Telefon für Mitmenschlichkeit” 9:00 Uhr Festgottesdienst 19-Bestimmungen. unter 05/1776100 (12- 20 Uhr) Ostermontag, 5. April: 9 Uhr wenden. Gottesdienst mit Diakon Paul Eibl Aktuelles jeweils auf der Pfarrgemeindehomepage unter Sonntag, 11., 18. u. 25. April 9:00 Uhr Gottesdienst (am Monatsende mit anschl. www.ramsau-evang.at! Abendmahlsfeier)
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