Wir müssen die Wilhelma überregional noch bekannter machen
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2 „Wir müssen die Wilhelma überregional noch bekannter machen“ Seit 1. Januar 2014 hat die Wilhelma einen neuen Direktor: Dr. Thomas Kölpin. Der gebürtige Hamburger ist Nachfolger von Prof. Dr. Dieter Jauch, der die Stuttgarter Institution über 24 Jahre lang leitete und Ende 2013 in den Ruhestand gegangen ist. Der „Neue“ hat sich viel vorgenommen, insbesondere was die Modernisierung und den Neubau verschiedener Anlagen anbelangt. TOP Magazin sprach mit dem stu- dierten Biologen über sein Konzept. Die Fragan stellte Matthias Gaul Kurzem ist Eisbär Anton wohl durch das über das Flusspferdhaus bis hinunter zum Verschlucken einer Jacke mitsamt Tasche alten Menschenaffen-Haus. Das sind alles an den Folgen einer Darmverletzung ge- Bauten aus den 1960er- und 70er-Jahren, storben. Welche Konsequenzen ziehen Sie die weder der modernen Tiergartenbiolo- aus diesem Todesfall? gie noch den heutigen Erwartungen der Kölpin: Wir werden in der Wilhelma die Besucher entsprechen. Als Zoobesucher Besucherabsperrungen der betreffenden möchte man mehr Lebensraumaus- Gehege intensiv überprüfen. Allerdings schnitte präsentiert bekommen. bauen wir unsere Gehege für das Wohlbe- finden der Tiere und für schöne Erlebnis- TM: Gibt es schon Signale, dass sich da se der Besucher und so, dass unsere Tiere was machen lässt? nicht in den Besucherbereich gelangen Kölpin: Wir haben im Bewerberverfahren können, und nicht so, dass keine Gegen- natürlich darüber gesprochen und waren stände von den Besuchern in die Tieranla- uns auch einig, dass was passieren muss. gen geworfen werden können. Eine völlige Als neuer Direktor sehe ich mich gerade- Abschottung der Tiere von den Besuchern zu in der Pflicht, entsprechende Moderni- ist weder wünschenswert noch vollkom- sierungsmaßnahmen durchzuführen. Die men machbar. Haltungsvoraussetzungen für Tiere stei- gen stetig weiter an. Somit sind also auch TM: Sie sind seit 1. Januar 2014 im Amt. von gesetzlicher Seite dringend Verbesse- Was hat Sie bewogen, vom Thüringer Zoo- rungen notwendig. Andernfalls müsste park Erfurt in die Stuttgarter Wilhelma zu man sich von der einen oder anderen Tier- wechseln? art trennen. Wenn man so genannte Kölpin: Ich habe in Hamburg als wissen- Schlüsseltierarten abgeben müsste, wür- schaftlicher Assistent angefangen, war de die Wilhelma umgehend an Attraktivi- dann Leiter des Tropenaquariums und tät einbüßen, die Besucherzahlen und da- habe bei der Planung und Ausführung des mit die Einnahmen würden zurückgehen. neuen Baus für diesen Bereich mitge- wirkt. Auch in Erfurt habe ich zahlreiche „Alle Tiere sind im Zoo haltbar, es muss Bauprojekte auf den Weg gebracht und in nur die passende Anlage dafür gebaut diesem Zusammenhang Erfahrungen in werden“ der öffentlichen Bauvergabe und den rechtlichen Grundlagen gesammelt. Das TM: Die Besucherwünsche stehen auf der erachte ich für meine neue Tätigkeit in einen Seite, die Forderungen der Tier- TM: Herr Dr. Kölpin, gleich zu Beginn eine Stuttgart als sehr wichtig. schützer nach artgerechter Haltung auf ganz aktuelle Frage: Der Schutz der Tiere der anderen. Wie begegnen Sie diesen hat in einer Einrichtung wie der Wilhelma TM: Was müsste man Ihrer Meinung nach beiden „Interessengruppen“? höchste Priorität. Dessen ungeachtet ge- in der Wilhelma dringend erneuern? Kölpin: Wie bereits erwähnt, wollen die Be- langen seitens der Besucher immer wie- Kölpin: An erster Stelle die ganze Front sucher heutzutage moderne Tieranlagen, der Gegenstände in die Gehege. Erst vor entlang der Pragstraße vom Raubtier- Lebensraumausschnitte, eine gute Haltung
K U LT U R 3 der Tiere. In diesen Punkten stimmen die Forderungen der Tierschützer, die Wün- sche der Besucher und auch unsere Sicht als Tiergärtner überein. Wir brauchen na- türlich auch eine entsprechende Finanzie- rung, um die in die Jahre gekommenen An- lagen neu bauen zu können. Unser Ziel ist es, eine moderne Tierhaltung aufzubauen. Es gibt allerdings immer wieder divergie- rende Meinungen bei der Frage, ob die eine oder andere Tierart überhaupt in einem Zoo artgerecht gehalten werden kann. Meiner Meinung nach sind alle Tiere im Zoo halt- bar, es muss nur die passende Anlage dafür gebaut werden. Die wichtigsten Projekte in der Wilhelma sind für mich in diesem Zu- sammenhang Neubauten für die Raubtiere, die Elefanten, die Flusspferde, die Orang- Utans und die Nashörner. Tierarten in freier Wildbahn sagen, dass welches Weibchen genetisch gut zu dem die Panzernashörner und die asiatischen Tier passt und welches gut für die Populati- „Dass ein Zoo eine bestimmte Tierart ex- Elefanten wichtiger und wertvoller sind als on ist. An zweiter Stelle fließen dann noch klusiv hält, ist in modernen zoologischen die Flusspferde. Auf Letztere müsste man geographische Überlegungen mit ein wie Gärten gar nicht mehr angestrebt“ dann auf Dauer verzichten, indem man kei- etwa die Frage nach der räumlichen Verän- ne neuen mehr annimmt. Diejenigen, die derung für das Tier. Da können vielleicht TM: Lässt sich das auf der zur Verfügung hier leben, bleiben aber auch hier. Die ver- kürzere Transportwege eine Rolle spielen. stehen Fläche realisieren oder müsste schiedenen Optionen werden wir nun in Wenn wir unsere Elefanten als Beispiel neh- das Gelände erweitert werden? Machbarkeitsstudien überprüfen. men, dann ist klar, dass diese Damen schon Kölpin: Klar ist: Wenn wir neue Anlagen ein stolzes Alter erreicht haben und fried- bauen, brauchen wir auch den Platz dafür. TM: Wie läuft eigentlich der Ankauf ab, lich ihren Lebensabend bei uns verbringen Zu überlegen wäre aber schon, ob man wenn Sie neue Tiere brauchen? können. Bauen wir jetzt aber eine neue dann zugunsten der einen Tierart, die dann Kölpin: Die Tiere werden in europäischen Zuchtanlage, dann brauchen wir auch eine eine moderne Anlage erhält, auf eine ande- Haltungszuchtprojekten gemanagt. Es gibt neue Zuchtherde. Über den EEP-Koordina- re Tierart verzichtet. Mit den Elefanten, Zuchtkoordinatoren: Jeweils ein in der eu- tor erhalten wir dann eine Gruppe aus einer Nashörnern und Flusspferden haben wir ropäischen Zoovereinigung organisierter großen Herde, die durch Nachzuchten so schon ein Platzproblem. Bei der jetzigen Zoo ist für bestimmte Tierarten verantwort- groß geworden ist, dass sie gesplittet wer- Ausdehnung der Wilhelma wären objektiv lich. An diesen EEP-Koordinator (EEP = Eu- den muss. So arbeiten die Zoos europaweit. betrachtet nur zwei von diesen drei Groß- ropäisches Zuchterhaltungsprogramm) In der Wilhelma haben wir zurzeit aber kein tierarten haltbar. Sollte es zu keiner Erwei- stellt man die Anfrage wie beispielsweise: EEP. Das EEP für asiatische Elefanten ist terung des Geländes kommen, würde ich Wir haben ein Weibchen verloren und brau- beispielsweise in Rotterdam, das für afrika- aufgrund der Bedrohung der Anzahl der chen ein neues. Der Koordinator überlegt, nische Elefanten in Wien.
4 K U LT U R TM: Leben in der Wilhelma Tiere, die man in Deutschland nur hier sehen kann? Kölpin: Im Augenblick nicht. Relativ selten sind aber beispielsweise unsere Chimä- ren. Dass ein Zoo eine bestimmte Tierart exklusiv hält, ist in modernen zoologischen Gärten gar nicht mehr angestrebt. Denn so lässt sich kein Artenschutz betreiben. Wir haben in der EAZA (=European Association of Zoos and Aquaria) „Regional Collection Plans“, in denen wir uns darauf verständi- gen, welche Tierarten in den Zoos der EAZA gehalten werden sollen, um Zucht- bücher zu entwickeln, und auf welche Tier- Alhambra am Neckar – ein Blick in die Geschichte der Wilhelma arten man lieber verzichtet. So verständigt man sich beispielsweise bei den Bären da- Der heutige Park der Wilhelma gehört zum historischen Erbe des Landes Baden- rauf, sich auf die bedrohten Tierarten wie Württemberg. Der einst als Privatgarten angelegte Park mit Gebäuden im mauri- Brillenbär, Eisbär und Lippenbär zu kon- schen Stil sollte ein Wohn- und zugleich auch Repräsentationsort des Schwabenkö- zentrieren. Grizzlybär und nordamerikani- nigs Wilhelm I. werden. Damals, in der Mitte des 19. Jahrhunderts, war der Maurische scher Schwarzbär, die noch in großen Be- Baustil in den Königs- und Fürstenhäusern Europas in Mode gekommen. So „bestell- ständen in der freien Wildbahn vorkommen te“ der König im Jahr 1837 bei seinem Architekten Karl Ludwig von Zanth eine mau- und in den amerikanischen Zoos gehalten rische Anlage, die Wilhelma heißen sollte. Das Paradebeispiel maurischer Baukunst werden, gibt es dann in europäischen Zoos war schon damals die Alhambra im spanischen Granada. Daher wird die Wilhelma nicht zu sehen. Damit hat man Platz für auch die „Alhambra am Neckar“ genannt. „wichtigere“ Bären. Die Einweihung der Wilhelma erfolgte am 30. September 1846 anlässlich der Hochzeit des Kronprinzen Karl mit der Zarentochter Olga Nikolajewna. Mit dem Galeriegebäude TM: Ist ein Tier mal im Zoo, bleibt es dann und dem Wintergarten ist der Kernbereich der Wilhelma nach den Zanthschen Planun- sein Leben lang ein Zootier? gen 1853 fertig gestellt. Nach dem Tode von Zanths (1857) wird 1864 die Damaszener Kölpin: Das hängt von der Tierart ab. Im Halle nach den Plänen des Architekten Wilhelm Bäumer fertig gestellt. Damit ist der Moment haben wir viele junge Gänsegeier. Ausbau der historischen Wilhelma abgeschlossen. König Wilhelm I von Württemberg Davon werden vier Tiere nach Bulgarien erlebt nicht mehr diesen Abschluss. Er stirbt im gleichen Jahr. War das Lustwandeln gehen und in einer Übergangssituation im Park bis dato ausschließlich der königlichen Familie und ihren Gästen vorbehalten, dort leben, wo sie noch zugefüttert und ändert sich das nach Wilhelms Tod allmählich. Ab 1880 kann jedermann gegen eine dann komplett ausgewildert werden. Bei Berechtigungskarte die Wilhelma besuchen. 1919 wird die Wilhelma Staatsbesitz und einem Gorilla ginge das nicht. Da müssten als botanischer Schaugarten weitergeführt. Mit dem Ende der Monarchie in Deutsch- die Jungtiere zunächst in eine „halbwilde“ land werden die Parkanlagen endgültig für die Stuttgarter Bevölkerung geöffnet. Haltung, und erst deren Jungtiere könnten Durch Bombenangriffe werden 1944 große Teile der Wilhelma stark zerstört. Übrig dann ausgewildert werden. Je mehr die bleiben nur der „Maurische Garten“, Reste des Wohngebäudes mit den kostbaren Tiere erlernen, desto schwieriger ist eine Gewächshäusern, das Küchengebäude und der Eingang zum Festsaal, die alte Ge- Auswilderung. Je mehr Instinkthandlung wächshausreihe am Neckar, der Belvedere-Pavillon und die Damaszener-Halle. Das sie zeigen, desto schneller geht es. Der Wohngebäude wird im Laufe der Jahre wiederhergestellt und zur Tropenhalle mit der Gänsegeier zum Beispiel weiß sehr wohl, Nachttierabteilung ausgebaut, der zerstörte Maurische Festsaal nach damaligen Er- dass er in einer Voliere ist, kann aber sei- wägungen abgetragen. An seiner Stelle befindet sich heute das Aquarium und die ne instinktiven Handlungen schnell wie- Krokodilhalle – integriert ist eine Originalfassade des Maurischen Festsaals. der ausführen. Nach einigen Jahren Gemüseanbau für die Stuttgarter Krankenhäuser in der Nach- kriegszeit eröffnet die Wilhelma 1949 wieder für Besucher mit einer Azaleen-Aus- „Ohne unseren Förderverein könnten stellung. 1951 beginnt mit der Schau „Afrikanische Steppentiere“ die Haltung von wir Großprojekte nicht stemmen“ Giraffen, Zebras und Antilo- pen. Die ersten Pinguine TM: Themenwechsel: Welchen Zeitraum kommen in die Wilhelma. haben Sie sich für Ihre Arbeit in der Wil- Mit der Ausstellung „Indi- helma gesteckt? sche Dschungeltiere“ wer- Kölpin: Rund 22 Jahre – das ist die Zeit, die den 1952 die ersten Elefan- ich hier gerne als Direktor verbringen ten und Tiger in der Wilhelma möchte. Ich bin dann 67 Jahre alt. Mit allen gehalten. Ab diesem Jahr Mitarbeitern und den zuständigen Stellen erfolgt schließlich auch der und Ministerien werden wir noch 2014 einen Ausbau zum einzigen Zoolo- Masterplan erarbeiten. Der läuft über 20 gisch-Botanischen Garten Jahre und wird realistische Zeitfenster so- Deutschlands. wie eine Prioritätenliste enthalten, wie wir die Wilhelma in Zukunft aufstellen wollen.
K U LT U R 5 Da werden natürlich nicht nur zoologische Gesichtspunkte enthalten sein, sondern auch botanische Aspekte sowie Strategien und Visionen für Marketing, Öffentlichkeits- arbeit und ein neues Veranstaltungskon- zept. Denn wenn wir bauen, dann müssen wir ja auch zusätzliches Geld einnehmen. TM: Wann kann es losgehen, 2016 oder 2017? Kölpin: Losgehen kann es, sobald der Mas- terplan fertig ist und die haushalterischen Gesichtspunkte gegeben sind. Ich gehe aber davon aus, dass dies zeitnah der Fall sein wird. Darüber hinaus haben wir ja auch einen starken Förderverein, der uns groß- zügig mit finanziellen Mitteln unterstützt. Zur Person TM: Wie stellt sich denn überhaupt die Fi- nanzierung der Wihelma dar? Dr. Thomas Kölpin wurde 1968 in Hamburg geboren. Nach dem Abitur studierte er Kölpin: Wir haben Einnahmen durch die zunächst Psychologie in Gießen und Hamburg und anschließend Biologie in Ham- Besucher, Einnahmen durch Pachten so- burg. Von 1999 bis 2005 folgte ein Promotionsstudium in Ethologie (Verhaltensbiolo- wie Einnahmen durch verschiedenste an- gie) und Herpetologie (Lehre der Amphibien und Reptilien) in Bonn. Im März 2005 dere Beteiligungen auf dem Gelände. Dazu begann er als wissenschaftlicher Assistent im Tierpark Hagenbeck in Hamburg, zwei kommt ein Zuschuss vom Land, ohne den Jahre später wurde er dort Leiter des terrestrischen Teils des Tropen-Aquariums wir uns momentan nicht finanzieren könn- und Kurator für Reptilien und Amphibien. Von April 2009 bis zu seinem Wechsel in die ten. Aber das ist bei allen öffentlichen Wilhelma Anfang 2014 war er Direktor und Werkleiter des Thüringer Zooparks Erfurt. Zoos so. Für Investitionen bekommen wir Dr. Thomas Kölpin ist verheiratet und hat zwei Kinder. auch Gelder vom Förderverein, der große
6 K U LT U R Die Wilhelma in Zahlen (2013) Foto: Chr. Gerhadt Parkgröße: 30 Hektar Tierbestand: 9.000 Tiere in mehr als 1.100 Arten, davon Säugetiere: 100 Arten Vögel: 200 Arten Summen einsammelt und uns zur Verfü- Autobahnschild haben wir ja jetzt schon Fische: 470 Arten gung stellt – ohne diesen Verein könnten mal bekommen. Reptilien und Amphibien: 120 Arten wir die Großprojekte nicht stemmen. Wirbellose: 220 Arten TM: Wo steht die Wilhelma europaweit? TM: Wie beteiligt sich eigentlich die Stadt Kölpin: Von der Besucherzahlen sind wir Pflanzenbestand: 7.000 Gattungen/ an der Wilhelma? europaweit die Nummer zwei, nach Berlin. Arten/Sorten, darunter Kölpin: Gar nicht, die Wilhelma ist ein rei- Wien ist knapp kleiner als wir, in England Orchideen: 1.260 Arten (rund 8.000 Stück) ner Landesbetrieb. Wir bekommen die Fi- ist Chester noch recht groß. Aber in den Kakteen und Sukkulenten: nanzierung über das Land Baden-Würt- deutschsprachigen Ländern, also Deutsch- 1.300 Arten/Sorten temberg, über das Finanz- und land, Schweiz und Österreich, haben Zoos Bromelien: 590 Arten/Sorten Wirtschaftsministerium. Aber es wäre ja doch eine andere Bedeutung als in den Tillandsien: 400 Arten/Sorten doch mal eine Möglichkeit, im Detail restlichen europäischen Ländern, ausge- Insektivoren: 290 Arten/Sorten durchzuspielen, ob man nicht für das eine nommen vielleicht noch die Niederlande, Fuchsien: 260 Arten/Sorten oder andere Projekt von der Stadt Geld be- Dänemark und Großbritannien. Auch vom Farne: 220 Arten/Sorten kommt. Tierbestand her sind wir europaweit die Kamelien: 150 Arten/Sorten Nummer zwei. Eine ganz große Zoohistorie „Ein Autobahnschild haben wir ja jetzt haben natürlich die USA. Nehmen wir die schon mal bekommen“ mit hinzu, dann liegen wir nicht mehr so weit vorne, aber immer noch ganz gut. TM: Die Besucherzahlen der Wilhelma lie- gen bei rund 2 Millionen pro Jahr. Damit TM: Gibt es 2014 Tiere, auf die man sich ist die Wilhelma deutschlandweit an zwei- freuen kann? ter Stelle. Wollen Sie die Besucherzahlen Kölpin: An ganz große Neuerungen ist noch weiter steigern, und wenn ja, wie las- noch nicht zu denken. Aber wir bauen ge- Foto: Hermann Vollmer sen sich diese überhaupt noch steigern? rade an der Schildkrötenaußenanlage für Kölpin: Die Besucherzahlen sind in der die europäischen Landschildkröten. Und Tat schon sehr gut und die Luft nach oben wir vergrößern das Bisongehege, damit ist sicherlich auch nicht so groß wie in an- die Bisons mehr Platz haben. deren Zoos. Aber ich denke, durch Attrak- Pflanzen-Bedarf für Wilhelmapark, tivitätssteigerungen, den Neubau von in- TM: Welche sind Ihre persönlichen Lieb- Schlossgarten, Villa Reitzenstein: teressanten Anlagen und neue lingstiere? Sommerflor: 50.000 Stück pro Jahr in Veranstaltungskonzepte ist da schon noch Kölpin: Zu meinen Lieblingen zählen auf über 130 Gattungen/Arten/Sorten was möglich. Ich könnte mir zum Beispiel jeden Fall die Elefanten, außerdem bin ich Frühlings- /Herbstflor: vorstellen, die Wilhelma mit ihrem histo- ein großer Freund der Schwertwale. Am 82.000 Stück pro Jahr rischen Parkflair für die eine oder andere meisten mag ich aber die Schlangen, mit Zwiebelpflanzen: 63.000 Stück pro Abendveranstaltung zu öffnen. Das bietet denen ich mich auch in meiner Diplom- Jahr in 40 Gattungen/Arten/Sorten sich besonders für den Sommer an. Damit und der Doktorarbeit beschäftigt habe. Topfpflanzen: 10.000 Stück pro Jahr könnten wir mit Sicherheit auch neue Be- suchergruppen ansprechen. Regional ist TM: Halten Sie selbst Schlangen? Freiland-/Gewächshaus-/ die Wilhelma sehr bekannt, aber überre- Kölpin: Ja, momentan sind es 35 – Schauhäuser: 5.400 Quadratmeter gional müssen wir noch einiges tun, um allesamt Königspythons und Königsnat- Anzuchthäuser: 4.800 Quadratmeter die Wilhelma bekannter zu machen. Ein tern. u Seerosenteich: 650 Quadratmeter Subtropenterrassen: 5.000 Quadratmeter Mitarbeiter: 300 (inklusive Parkpflege Außenanlagen) Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma: über 29.200 Mitglieder Foto: Chr. Gerhadt Weitere Infos: www.wilhelma.de Alle Angaben ohne Gewähr
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