WIRTSCHAFTLICHKEITSANALYSE BEI DER AUTOMATISIERUNG ADMINISTRATIVER PROZESSE
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Prof. Dr. rer. pol. Oliver Crönertz Professur für Betriebswirtschaftslehre und IT-gestützte Unternehmensprozesse HTWK Leipzig | Fakultät Digitale Transformation oliver.croenertz@htwk-leipzig.de WIRTSCHAFTLICHKEITSANALYSE BEI DER AUTOMATISIERUNG ADMINISTRATIVER PROZESSE
AGENDA Zur Person Prof. Dr. rer. pol. Oliver Crönertz Studium Betriebswirtschaft mit Schwerpunkten Controlling und Produktionslogistik Promotion im Bereich Nachhaltigkeitscontrolling Gründer im Bereich Business Intelligence Seit 03/2020: Professor für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse an der HTWK Leipzig (Fakultät Digitale Transformation) Stiftungsfakultät der Deutschen Telekom (https://fdit.htwk- leipzig.de/fakultaet/) Prodekan und Verantwortlicher Praxismodule Schwerpunkte der Professur Digitale Transformation als gesellschaftliche Herausforderung Business Analytics Technologiepotenziale der Industrie 4.0 Integriertes Projekt- und Prozessmanagement Digitale Geschäftsmodelle Freiberuflicher Senior Consultant bei COPLARIS Management Consultants (https://www.coplaris.de/) Mitglied im ICV seit 2016 Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 2
AGENDA 1 Einleitung zur Prozessautomatisierung 2 Praxisfall: RPA-Einsatz in Finanzprozessen der Deutschen Telekom 3 Ausblick Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 3
1. EINLEITUNG Automatisierung von Prozessen Bildquelle: https://www.yokogawa-blog.de/de/industrie-4-0/#gref (05.01.2019) Smart Factory Hidden Factory Prozessautomatisierung administrativer Prozesse Zitat von KPMG 2016, nach Studie von Osbone/Frey 2013 Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 4
1. EINLEITUNG Grundsätzliche Möglichkeiten der Prozessautomatisierung (5) Das System ermittelt auf Basis von Mustern oder Algorithmen meinen Bedarf, löst Bestellungen aus und optimiert Liefer- und Zahlungstermine in Abhängigkeit von (5) Künstliche Bestands- und Liquiditätszahlen. Intelligenz (4) Ich schließe mit meinem Lieferanten einen smarten Vertrag ab, der durch (4) Smart Contracts definierte Regeln den Auftrag direkt generiert, alle Buchungsdokumente erzeugt (3) Robotic Process und die Zahlung durchführt. Automation (RPA) (3) Die pdf wird automatisch aus dem (2) Workflow Mailpostfach heraus gespeichert und die Management Daten ausgelesen. Nach der sachlichen Systeme (WMS) Freigabe wird sie ins ERP-System automatisch eingetragen und ich erhalte eine Meldung zur Prüfung und zum Buchen. (2) Unser Einkauf bekommt die Eingangs- (1) ERP- rechnung per Mail als pdf. Vor dem Buchen Systeme erhalte ich vom System die sachliche Freigabe der Fachabteilung. (1) Ich verbuche eine Eingangsrechnung, die dann zur Finanz- und Kostenrechnung im gleichen System weiter verwendet wird. Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 5
1. EINLEITUNG Geschäftsprozesse und Workflows Quelle: Gadatsch (2020): Grundkurs Geschäftsprozess-Management, S.6, 13 (Geschäfts-) Prozesse in der Betriebs- wirtschaft: Wer macht was? Verfeinerung Workflows in der Informations- technik: Wie wird es (technisch) umgesetzt? „Ein Workflow ist ein formal beschriebener, ganz oder teilweise automatisierter Geschäftsprozess. Er beinhaltet die zeitlichen, fachlichen und ressourcen-bezogenen Spezifikationen, die für eine automatische Steuerung des Arbeitsablaufes auf der operativen Ebene erforderlich sind.“ Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 6
1. EINLEITUNG Was ist Robotic Process Automation (RPA)? https://www.uihere.com/free-cliparts/search?q=robotic+Process+Automation (Bildquelle) https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/uk/Documents/consultancy/deloitte-uk-the-robots-are-waiting.pdf (05.01.2019) , S. 374 - 407; Deloitte (2018): The robots are waiting, S. 2, online abrufbar unter: Quelle in Anlehnung an: zu Mühlen/Hansmann (2008): Workflowmanagement, S. 374, in: Becker et al. (Hrsg.) (2008): Prozessmanagement, Bei der Robotic Process Automation (dt. Robotergesteuerte Prozessautomatisierung) werden Programme, sog. „Softwareroboter“, eingesetzt, die menschliche Routine-Arbeiten nachahmen (emulieren). Ich… ….bin ein „unsichtbares“ Programm. Präsentation …verhalte mich (Graphical Nummer: nach vordefi- User Datum: nierten Regeln. Interface) …arbeite plattformüber- Verarbeitung greifend mit (Geschäfts- bestehenden (Alt-)Systemen logik) zusammen, ohne tief in deren Quellcode Datenhaltung einzugreifen. (Persistenz) Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 7
1. EINLEITUNG Wie funktioniert RPA? Beispiel Rechnungserstellung Quelle: Gadatsch (2020): Grundkurs Geschäftsprozess-Management, S. 161ff. Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 8
1. EINLEITUNG 9 Quelle: in Anlehnung an CapGemini (2018): Robotic Process Automation, S.7, online abrufbar unter: https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/de/Documents/Deloitte_Robotic_RPA.pdf (05.01.2019); Gißmann, P. (2017): Einbindung von Legacy-Systemen mit Robotic Process Automation, S. 77; in: IM+io Das Magazin für Innovation, Organisation und Management, Heft 3 I September 2017, S. 76 Was kann RPA? Eignungskriterien und Anwendungsfelder Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse Anwendungsfelder RPA geeignete Prozesse: Prof. Dr. Oliver Crönertz
1. EINLEITUNG 10 Quelle: https://www.everestgrp.com/2015-10-the-robotic-process-automation-rpa-opportunity-varies-by-industry-and-function-market- insights-19166.html/ Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse Wo hilft RPA? Analyse Unternehmensbereiche Prof. Dr. Oliver Crönertz
1. EINLEITUNG Welche Mehrwerte verspricht RPA? (Erwartungen) Quelle: bzgl. Studien 1) McKinsey, 2) Deloitte, ISG, 3) CapGemini, 4) Horváth & Partners, 5) CapGemini, 6) A.T. Kearny & Arvato, 7) Reply Schnelligkeit Bis zu 80% schneller1 Dadurch kürzere Durchlaufzeit, weniger Wartezeit Skalierbarkeit Insourcing-Potenzial 24/7 x 365 im Einsatz Reduziert Personal- kostennachteil Flexibel und multiplizierbar Holt damit ausgelagerte Serviceprozesse zurück Einsatzbereit innerhalb weniger Wochen2 Mitarbeiter- Genauigkeit zufriedenheit Minimiert manuelle Weniger Monotonie und Fehler (Senkung bis zu weniger Überstunden 20%)3 Mehr Zeit für „Knowledge Berücksichtigung von Worker“ Prozess-Vorschriften Wirtschaftlichkeit Dokumentation Senkt Prozesskosten (10 bis 30%)4 auf bis zu 1/5 Alle Aktivitäten werden einer Vollzeitkraft5 lückenlos aufgezeichnet keine „invasive“ Vorteil für Compliance kostspielige Investition und Reporting ROI 300 – 1.000 %6 Amortisation oft < 1. Jahr7 Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 11
1. EINLEITUNG Welche Einsparpotenziale bietet Prozessautomatisierung? studie-2017/ (05.01.2019) Quelle: Studie der HTWK Leipzig & Maercateo (2017), online abrufbar unter : http://www.mercateo.com/corporate/info/mercateo-htwk- Automatisierter EK-Prozess (RPA) geschätzte Kostenrelation pro Bestellprozess < 1:00 h Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 12
1. EINLEITUNG Die Hoffnung: mehr Zeit für Controlling-Kernaufgaben Quelle Kuhr (2018): Der Controller als Architekt der Zukunft, S. 29; in: CONTROLLING 2/2018, S. 28-35 Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 13
1. EINLEITUNG 14 Quelle: https://www.uipath.com/de/resources/automation-analyst-reports/forrester-wave- rpa?utm_source=GoogleSearch&utm_medium=cpc&utm_term=uipath+studio- e&utm_content=496425555069&utm_campaign=StudioDownload (01.04.2021) Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse RPA-Tools: Forrester Wave für RPA-Software (Q1 2021) Prof. Dr. Oliver Crönertz
2. PRAXISBEISPIEL Praxisbeispiel: RPA in Finanzprozessen bei der Deutschen Telekom Process and Quantity Manager, Deutsche Telekom, Frankfurt/Main Customer Finance & Finance Quality Management, Gruppenleiterin Process Management Billing, Deutsche Telekom, Darmstadt Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 15
2. PRAXISBEISPIEL Analyse in 3 Schritten B Umsetzung • Eignung • Tatsächliche • Wirtschaftlichkeit • System Einsparung • Selektion • Organisation • Lessons Learned • Rollout • Nachjustierung A Grob- C Nach- Bewertung betrachtung Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 16
2. PRAXISBEISPIEL A.1 Eignungsbewertung I Eignungsparameter Sehr Kriterium Schlecht Neutral Gut Sehr gut K.O. schlecht Basieren auf Regeln nein Digitales und strukturiertes nein Datenformat Stabilität des Prozesses nein Anfälligkeit für menschliche - - nein - ja Fehler Sicherheitsrisiko ja - - - nein Repetititver Charakter nein - - - ja Prozessdokumentation nein - - - ja Überschneidungen mit - - nein - ja anderen Prozessen sehr Komplexität komplex normal simpel sehr simpel komplex Anzahl der Sprachen mehr als 1 - - - 1 Anzahl der beteiligten 1 2 3 4 mehr als 4 Systeme / Applikationen Anzahl der manuellen mehr als 3 3 2 1 keine Eingriffe Anzahl der weniger als 5 bis 10 10 bis 15 15 bis 20 mehr als 20 Entscheidungspunkte 5 Note 5 4 3 2 1 0 Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 17
2. PRAXISBEISPIEL A.1 Eignungsbewertung II Kriterium Bearbeitungshinweis Wert Note G-Faktor Gewicht Teilnote 1 Name des Prozesses Tragen Sie hier bitte den Namen des Prozesses ein, den es zu bewerten gilt. Prozess 1 - - - - Kann der Prozess durch klare Durchführungsregeln abgebildet werde, wählen Sie bitte "Ja". Braucht 2 Basieren auf Regeln es für die Durchführung des Prozesses kognitive Fähigkeiten, wählen Sie bitte "Nein". ja 1 - - 1 Digitales und Liegen die zu verabeitenden Daten digital und strukturiert vor, wählen Sie bitte "Ja". Liegen die zu 3 strukturiertes ja 1 - - 1 verarbeitenden Daten analog und/oder unstrukturiert vor, wählen Sie bitte "Nein". Datenformat Läuft der Prozess mitsamt aller beteiligten Systeme bei der menschlichen Durchführung stabil, 4 Stabilität des Prozesses ja 1 - - 1 wählen Sie bitte "Ja". Ist dies nicht der Fall, wählen Sie bitte "Nein". Anfälligkeit für Weist der Prozess bei der menschlichen Durchführung Anfälligkeiten für Fehler auf, wählen Sie bitte 5 "Ja". Ist dies nicht der Fall, wählen Sie bitte "Nein". ja 1 3 14% 0,14 menschliche Fehler Werden bei der Prozessdurchführung sensible Informationen (wie z.B. Kundendaten) verarbeitet, 6 Sicherheitsrisiko nein 1 2 9% 0,09 wählen Sie bitte "Ja". Ist dies nicht der Fall, wählen Sie bitte "Nein". Werden bestimmte Prozessteile während einer Durchführung mehrfach durchlaufen (z.B. per 7 Repetititver Charakter ja 1 2 9% 0,09 Schleife), wählen Sie bitte "Ja". Ist dies nicht der Fall, wählen Sie bitte "Nein". Liegt zu dem Prozess eine detaillierte Dokumentation vor (z.B. in Form einer Klick-Anleitung), 8 Prozessdokumentation ja 1 2 9% 0,09 wählen Sie bitte "Ja". Ist dies nicht der Fall, wählen Sie bitte "Nein". Überschneidungen mit Weist der Prozess Überschneidungen mit anderen zu automatisierenden Prozessen auf, wählen Sie 9 ja 1 1 5% 0,05 anderen Prozessen bitte "Ja". Ist dies nicht der Fall, wählen Sie bitte "Nein". Hierbei geht es lediglich um ihre persönliche Einschätzung. Tragen Sie bitte ein, ob Sie den 10 Komplexität Prozess als "sehr komplex", "komplex", "normal", "simpel" oder "sehr simpel" einstufen würden. simpel 2 1 5% 0,09 Wird im Zuge der Prozessdurchführung mit verschiedensprachigen Daten gearbeitet, wählen Sie 11 Anzahl der Sprachen mehr als 1 5 3 14% 0,68 bitte "Mehr als 1". Wenn dies nicht der Fall ist, wählen Sie bitte "1". Anzahl der beteiligten Wählen Sie hier bitte aus, mit wie vielen Systemen und Applikationen (z.B. CRM-T, Prima+, 12 2 4 3 14% 0,55 Systeme / Applikationen Outlook, Excel, etc.) im Zuge einer Prozessdurchführung interagiert wird. Anzahl der manuellen Wählen Sie hier bitte aus, wie oft im Zuge einer Prozessdurchführung durch einen Dritten (z.B. 13 1 2 3 14% 0,27 Eingriffe manuelle Datenlieferung durch einen Kollegen) in den Prozess eingegriffen wird. Anzahl der Hierbei geht es ebenfalls lediglich um ihre Einschätzung, wie viele Entscheidungen im Zuge einer 14 5 bis 10 4 2 9% 0,36 Entscheidungspunkte menschlichen Prozessdurchführung getroffen werden müssen. 15 Eignung 22 100% 2,41 Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 18
2. PRAXISBEISPIEL A.2 Bewertung Wirtschaftlichkeit manueller automatisierter Prozess Prozess Grunddaten und Annahmen Jährliche Kapazität 1.748,0 h 7.300,0 h Personal Jährliche Prozessdauer 396,0 h 316,8 h Bruttojahresgehalt des Mitarbeiters € / Jahr 60.000 Kapazitätsanteil 23% 4% Zusätzliche Lohnnebenkosten des Mitarbeiters € / Jahr 18.000 Wochen Jahreskosten Ressource 78.000,00 € 29.000,00 € Arbeitswochen des Mitarbeiters pro Jahr 46 /Jahr Kostensatz pro Stunde 44,62 € 3,97 € Wöchentliche Arbeitsstunden des Mitarbeiters h / Woche 38 Jahreskosten Anteil der freigewordenen Arbeitszeit für andere 17.670,48 € 29.000 € % 100 Prozessdurchführung Tätigkeiten Kapazitätsnutzung 100% 50% Roboter Kosteneinsparung vs. -17.670,48 € 14.500,00 € Lizenzkosten des Roboters € /Jahr 9.000 Zusatzkosten Kosteneffekt -3.170,48 € Betriebsnebenkosten des Roboter € / Jahr 20.000 Wirtschaftlichkeitsindex 1,22 Jährliche Betriebstage Tage / Jahr 365 Tägliches Wartungsfenster des Roboters h / Tag 4 Anteil der Roboterkapazität für betrachteten % 100 Prozess Prozess Min. / Prozessdauer pro Durchlauf (in Min.) 90 Durchlauf Durchläufe Prozessdurchläufe pro Monat (in Stück) 22 / Monat Dauer der automatsierten Prozessdurchführung im % 80 Vergleich zur menschlichen Prozessdurchführung Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 19
2. PRAXISBEISPIEL A.3 Auswertungsportfolio X Y Z Prozess Prozessname Wirtschaft- Prozessdauer Eignung lichkeit (Tage) 1 Prozess 1 2,41 0,97 16,5 2 Prozess 2 4 0,7 50 3 Prozess 3 1,8 1,5 30 4 5 2,00 B A Wirtschaftlichkeit 1,00 C B 0,00 5,00 4,50 4,00 3,50 3,00 2,50 2,00 1,50 1,00 Eignung Prozess 1 Prozess 2 Prozess 3 Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 20
2. PRAXISBEISPIEL B Umsetzung I: Eckdaten Quelle: Deutsche Telekom (Gespräch vom 17.09.2021) Prozesse in Rahmenbedingungen Umsetzung System: Blue Prism (Auswahl) PC: virtuelle Maschine BillCheck Login: Roboter mit eigenem Zugang Finance-Report für Systeme (eigene Rollen und Rechte PortoDruck Datenschutz, Parallelarbeit) Revenue Assurance Konfiguration: Paycards Prozessautomatisierung größtenteils über GUI, ab und an aber auch mit Fakturaprüfung Code Inkasso Ansteuerung: eigener Orchestrator, Trigger per Mail Arbeitszeiten: 6 Tage-Woche „22/6“: Mo bis Sa außer Off-Time 1 bis 3 Uhr (Updates etc.), Sonntag frei (Reaktionszeit!) Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 21
2. PRAXISBEISPIEL B Umsetzung II: System (Beispiel Erstellung Finanzreport) Quelle: Deutsche Telekom (2021) Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 22
2. PRAXISBEISPIEL C Nachbetrachtung I: Lessons Learned aus der Praxis Betreuung automatisierter Gruppierung generischer Prozesse Prozesse nicht unterschätzen! Dies (Login, Export usw.) verringert nimmt wesentlich mehr Zeit in Einrichtungsaufwand und Anspruch als gedacht (Queue Fehlersuche durch Management, Fehlerbehebung, Wiederverwendung von Objekten Software-Updates, etc.). Unsicherheit bezüglich wirklicher Teilweise herrschende Skepsis Mehrwerte: zusätzlicher Login? gegenüber der Prozess- Betreuungsaufwand? menschliche automatisierung auf Seiten der Kontrolle nötig? Leerkosten und fachlichen Anforderer Doppelte Kostenremanenz Mitarbeiter? Überzeugungsarbeit Zusatznutzen? Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 23
2. PRAXISBEISPIEL C Nachbetrachtung II: zurück zur hidden factory RPA in der Prozesskostenrechnung Hauptprozess: Lieferanten bezahlen Teilprozess: Eingangsrechnung buchen Aktivität: Prozess / Aktivität Bezugsgröße Kostenzurechnung Prozess- kosten Nr. Name Art Menge 1 Rechnung Anzahl … … entgegennehmen Rechnungen 2 Rechnung sachlich Rechnungs- … … prüfen positionen 3 Rechnungsdaten Rechnungs- … … übertragen positionen Σ … ??? Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 24
3. AUSBLICK 25 Quelle: in Anlehnug an https://www.gartner.com/smarterwithgartner/4-key-trends-in-the-gartner-hype-cycle-for-legal-and-compliance- technologies-2020/ (13.09.2021) Gartner Hype Cycle 2020 (hier: Legal and Compliance Technologies) Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse Prof. Dr. Oliver Crönertz
3. AUSBLICK Ausblick: Weitere Automatisierungspotenziale im Prozessmanagement Quelle: in Anlehnung an https://www.digital.iao.fraunhofer.de/de/leistungen/KI.html (01.04.2021) Verkürzung der Natural Servicezeiten durch … Language Processing Verarbeitung von Freitexten und Spracherkennung (z.B. Chat Bots) Unternehmens- übergreifende automatisierte Vereinbarungen durch Smart Contracts … Nutzung der Blockchain Bessere Entscheidungen treffen durch Mustererkennung … Process Mining (descriptice/diagnostic) und modellbasierte Prognosen (predictive) Handlungsempfehlungen Machine auf Basis von Optimierungsansätzen erhalten (prescriptive) Learning / Artificial Intelligence … Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 26
3. AUSBLICK Zum Schluss: 6 Thesen Die größten RPA-Potenziale liegen u.a. im Controlling-eigenen (i.w.S.) 1 Aufgabenbereich und sind daher doppelt interessant RPA-Tools sind mittlerweile ausgereift und „Low-Code“ gut für die 2 Fachebene anwendbar. Im positiven Fall entlasten sie Fachleute von der „Daten-Schubserei“ 3 und ermöglichen den Fokus auf die eigentlichen Controlling- Aufgaben. Eine erste Eignungsprüfung sowie Grobbewertung von 4 Effizienzvorteilen ist bei definierten Prozessen gut möglich. Erst eine ausführliche Nachbetrachtung - womöglich i.V.m. einer 5 Nachjustierung gewisser Controlling-Methoden - wird das realistische Potenzial von RPA zeigen. RPA ist keineswegs die „Krone der Schöpfung“ der 6 Prozessautomatisierung, kann jedoch den Weg dahin weiter bereiten. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und freue mich auf spannende Fragen! Prof. Dr. Oliver Crönertz Professur für BWL und IT-gestützte Unternehmensprozesse 27
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