WIRTSCHAFTSTAG KROATIEN - Mainz, 05. November 2014 Kroatien - 1 Jahr nach dem EU Beitritt
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Unternehmen haben sich mehr erhofft • Im ersten Jahr der Mitgliedschaft in der EU hat sich Kroatien in Europa nicht zurechtgefunden. • Unternehmen haben sich mehr erhofft, insbesondere in Sachen EU-Gelder. • Viele sind davon ausgegangen, dass es einfacher wäre, an die EU-Mittel heranzukommen, doch die Anträge sind wesentlich komplexer und umfangreicher als gedacht. • Die Planung für die jeweiligen Projekte wurde zu spät gestartet, um eine vollständige und erfolgsversprechende Antragsstellung durchzuführen.
Privatwirtschaft als Stütze der Wirtschaft • Die derzeitige Regierung lobt die Privatwirtschaft als Stütze der gesamten Wirtschaft. • Leicht haben es die zahlreichen kleinen und mittelständischen Unternehmer in Kroatien nicht. • Manche EU-Fonds stehen den Unternehmern nicht zur Verfügung. • Die bisherigen Ergebnisse des neuen Gesetzes über strategische Investitionen haben enttäuscht. • Wirtschaftsexperten bleiben skeptisch, was die „große“ Reformbereitschaft der kroatischen Regierung angeht.
Arbeitsgesetz wurde geändert • Das Arbeitsgesetz hatte sich viel zu „arbeitgeberfeindlich“ erwiesen. • Im August 2014 wurde das Gesetz geändert. • Das neu gefasste Arbeitsgesetz hat jedoch wenig an dem im europäischen Vergleich sehr weitreichendem Kündigungsschutz in Kroatien verändert. • Sehr umfassende Schutzvorschriften für Arbeitnehmer, die zudem häufig missbraucht worden sind, wurden eingeschränkt. • Krankheit kann eine Kündigunsfrist nicht mehr unbegrenzt ausdehnen.
2015 – Das siebte Rezessionsjahr • Den Unternehmern in Kroatien setzt die Rezession zu. • Im sechsten Jahr in Folge muss Kroatien zusammen mit Zypern als einziger in der Europäischen Union mit einem Minuswachstum rechnen. • Ein Rückgang des BIP von nahezu 13%, einer aktuellen Arbeitslosenquote von 17% und einer Jugendarbeitslosigkeit von nahezu 50% werden verglichen mit der Wirtschaftslage Griechenlands. • Das Jahr 2015 droht für Kroatien das siebte Rezessionsjahr in Folge zu werden.
Arbeitsmarkt hat sich geöffnet • Mit dem Beitritt zur EU hat sich für die kroatischen Bürger der europäische Arbeitsmarkt geöffnet. • Besonders wichtig ist es, die Beschäftigungsmöglichkeiten im Einklang mit den jeweiligen Qualifikationen, Berufserfahrungen und Interessen der betreffenden kroatischen Arbeitnehmer zu sehen, sie also unter die gleichen Bedingungen zu stellen. • Den qualifizierten Arbeitnehmer fehlt es noch an der richtigen Einordnung der eigenen Möglichkeiten und Erwartungen. • Es lässt sich eine noch zu hohe Quote an erfolglosen Eintrittsversuchen und somit an Zeitverlust feststellen, bis der erste Schritt in den Arbeitsmarkt getan ist.
EU - Bescheinigung • Für die nahtlose Bereitstellung von Dienstleistungen auf dem Markt des jeweiligen EU-Vertragsstaats wird eine EU- Bescheinigung für juristische und natürliche Personen ausgegeben, die bestätigt dass der Dienstleister einen Geschäfts- bzw. Wohnsitz in der Republik Kroatien besitzt und dass kein vorübergehendes Verbot der Ausübung der Dienstleistung bzw. des Berufs besteht. • Die zuständigen Stellen in Kroatien benötigten fast ein Jahr, um zu endscheiden welche Behörde mit der Ausfertigung der EU-Bescheinigung beauftragt werden soll. • Erhältlich ist die EU-Bescheinigung seit August diesen Jahres.
EU - Bescheinigung • Für die Dienstleistungen in Deutschland reicht diese EU- Bescheinigung alleine jedoch nicht. • Es bestehen weiterhin Werkvertragsverhältnisse bzw. zulassungspflichtige und zulassungsfreie Gewerke, die sowohl in Kroatien und besonders in Deutschland genehmigungspflichtig sind.
Kammermitgliedschaften auf dem Prüfstand • Gordan Maras, der derzeitig zuständige Minister für Unternehmertum und Handwerk in Kroatien, hat ein Gesetz auf den Weg gebracht, mit dem sich Handwerksbetriebe entscheiden können, ob sie Mitglied in der Handwerkskammer bleiben wollen oder nicht. • Dieses Gesetz tritt am 01. Januar 2015 in Kraft. • Das gleiche Gesetz beabsichtigt er in den nächsten Monaten für die Mitglieder der Wirtschaftskammer auf den Weg zu bringen. Dies führt momentan dazu, dass die Kammern in Kroatien einen Strukturwandel erfahren, gleichzeitig aber auch ihre bisherigen Dienstleistungen weiter ausbauen.
Investitionen in Kroatien • Investoren halten sich trotz des EU-Beitritts zurück • Es konnte vor kurzem eine deutsche Greenfield-Ivestition verzeichnet werden. • Kroatische Unternehmen und ausländische Investoren hoffen gleichermaßen auf einen Umschwung und große Reformen im Lande. • Die „letzte Chance“ das Ruder rumzureißen, sehen die meisten Beobachter bei den anstehenden Wahlen in Kroatien.
Export Wachstum von 3% • Der Mittelstand in Kroatien verzeichnet beim Export ein Wachstum von ca. 3 %, jedoch muss weiterhin die Stärkung des Mittelstandes sowie des Exports vorangetrieben werden. • Die momentane Industriestrategie zielt auf ein durchschnittliches Jahreswachstum im verarbeitenden Gewerbe von 2,85% bis zum Jahr 2020 ab. • Dieses Wachstum kann sie im ersten Jahr nach dem EU- Beitritt aller Voraussicht nach bereits erreichen.
Importe und Exporte in der ersten Hälfte des Jahres 2013 und 2014 1. - 6.2013 1. - 6.2014 Steigerung % IMPORT 1.084.385.210 € 1.303.624.608 € ca. 20 % EXPORT 510.639.860 € 568.726.190 € ca. 11 %
Exporte 2014 • Führend beim Produktionswachstum in 2014 sind: – Maschinen 6,7% – Papier 8,3% – Computer, Elektronik und Optik 8,7% – Möbel 9,7% – Pharmazie 10,9% – Druckerzeugnisse 12,3% – Gummi- und Kunststoffprodukte 16,1% • Seit neusten sieht die kroatische Regierung auch die Nahrungsmittel- und Möbelindustrie als strategische Branchen.
Bevölkerung bemerkt sichtbare Veränderungen • Freizügigkeit innerhalb der Grenzen der EU-Länder (ohne Pass und Zölle) • Online Shopping Duty Free • Möglichkeiten, das Studium, Ausbildung und Beschäftigung teilweise in anderen Ländern zu absolvieren • Niedrigere Preise bei einigen Lebensmitteln, Elektroenergie und Telekommunikation
Weitere Veränderungen Positive Auswirkungen der EU-Mitgliedschaft werden am meisten Verbunden mit: 1. Befreiung von Zollformalitäten 2. Beschleunigung der Verfahren mit dem europäischen Markt 3. Produkte tragen die Marke „EU-Ursprung“
Weitere Veränderungen • Es besteht ein sehr großes Interesse für die Vermarktung von Waren und Dienstleistungen auf dem deutschen Markt • Jedoch bestehen Hindernisse aufgrund des begrenzten Zugangs der Dienstleistungen zum deutschen Arbeitsmarkt
Ausgeprägte Ausreise von Fachkräften nach Deutschland 01.07.2013 – 31.12.2013 Erteilte Arbeitsgenehmigungen: 5.943 Abgelehnte Anträge: 1.532 Gesamtentscheidungen: 7.475 01.01.2014 – 30.10.2014 Erteilte Arbeitsgenehmigungen: 18.221 (Ø Monat: 1.822) Abgelehnte Anträge: 4.641 (Ø Monat: 464) Gesamtentscheidungen: 22.732 (Ø Monat: 2.273)
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