Wohnungssegnung 2021 - Hausgottesdienst am Fest der Heiligen Drei Könige - Moritzkirche

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Wohnungssegnung 2021 - Hausgottesdienst am Fest der Heiligen Drei Könige - Moritzkirche
Hausgottesdienst
am Fest der Heiligen Drei Könige

  Wohnungssegnung 2021
Hinführung:
Es ist ein guter Brauch, am Dreikönigstag unsere Häuser und Wohnungen zu segnen und mit
Weihrauch auszuräuchern. Gerade in diesem Jahr, wenn wir aufgrund der Pandemie uns sehr
viel in den eigenen vier Wänden aufhalten, ist es gut, uns diese Räume bewusst zu machen und
selber immer wieder daran zu denken, dass Gott mitten unter uns Menschen wohnen will, auch
bei uns.
Vorbereiten:
Musikstücke, Weihrauchfass oder feuerfestes Gefäß mit Sand und Weihrauchkohle, Weihrauch,
Weihwasser, evtl. Instrumente und Liederbuch, alternativ: CD. Die Kohle wird vor Beginn
entzündet.
Rollenverteilung: Gottesdienstvorsteher*in (V), Lektor*in (L), Träger von Weihrauch und
Weihwasser, Türöffner.
Die Familie versammelt sich vor der Krippe am erleuchteten Christbaum.
Kinder tragen brennende Kerzen, werden bei Fürbitten eingebunden.

Einstimmung: Instrumental oder Lied: Gotteslob 241

   1. Nun freut euch, ihr Christen, singet Jubellieder und kommet, o kommet nach
      Bethlehem. Christus, der Heiland, stieg zu uns hernieder.
      Refr.: Kommt, lasset uns anbeten, kommt, lasset uns anbeten,
      kommt lasset uns anbeten den König, den Herrn.

   2. Der Abglanz des Vaters, Herr der Herren alle, ist heute erschienen in unserm Fleisch:
      Gott ist geboren als ein Kind im Stalle.
      Refr.: Kommt, lasset uns anbeten…

Eröffnung:
V: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
A: Amen.
V: Der Friede des Kindes von Bethlehem sei mit diesem Haus und mit uns allen!
A: Und auch mit dir!

Einführung:
V: In der Krippe von Bethlehem wurde Christus im Verborgenen, in der Stille der Nacht,
geboren. Am heutigen Festtag der Erscheinung des Herrn ist er als das göttliche Kind durch die
drei Weisen aus dem Morgenland der Welt offenbart worden. In seinem Namen haben wir uns
versammelt, um ihn anzubeten und seinen Segen für unsere Familie und für unser Haus (unsere
Wohnung) zu erbitten.

V: Herr Jesus Christus,
du wurdest in einem armen Stall, in Einfachheit und in der Stille der Nacht geboren.
Herr, erbarme dich. A: Herr, erbarme dich.
V: Durch dein Kommen in unsere Welt hast du uns Licht gebracht.
Christus, erbarme dich. A: Christus, erbarme dich.

V: Vom Stern geführt, sind Weise aus dem Morgenland gekommen, um dich als König zu ehren
und anzubeten.
Herr erbarme dich. A: Herr, erbarme dich.

V: Sei du das Licht in unserem Haus, in unserer Familie, und mach unser Leben hell mit deiner
Liebe und deiner Nähe. Hilf uns, in Frieden und Freude miteinander zu leben und uns
gegenseitig zu achten. A: Amen.

L: Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus:

Als Jesus zur Zeit des Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen
Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: „Wo ist der neugeborene König der
Juden?“ Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihm zu huldigen.
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohepriester
und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der
Christus geboren werden solle.
Sie antworteten ihm: in Bethlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten:
„Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden
Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel.“
Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen,
wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Bethlehem und sagte: „Geht und
forscht sorgfältig nach dem Kind; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich
hingehe und ihm huldige!“
Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie
hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er
stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das
Haus und sahen das Kind und seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten
sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.

Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf
einem anderen Weg heim in ihr Land.
L: Evangelium unseres Herrn Jesus Christus!
A: Lob sei dir, Christus!
Überleitung zur Segnung:
V: Die drei Weisen aus dem Morgenland haben sich auf den weiten Weg gemacht, um den
neugeborenen König zu finden. Ein heller Stern hat ihren Weg erleuchtet. So wollen auch wir
uns jetzt auf einen kleinen Weg durch unser Haus (unsere Wohnung) machen und den Segen
und das Licht des Christkindes in alle Räume tragen.
(Auf die Kohle wird nun Weihrauch aufgelegt. Weihwasser wird in einer Schale mitgetragen. In jedem
Raum wird ein Gebet gesprochen, mit Weihwasser gesprengt und mit Weihrauch geräuchert).

Wohnzimmer:

L: Unser Wohnzimmer ist ein Raum des Lebens, des Miteinanders, der Entspannung und der
Geborgenheit. Hier dürfen wir einfach zusammen da sein, miteinander reden, streiten, spielen,
lachen, Freunde empfangen und uns an einander freuen.

V: Segne dieses Wohnzimmer, lass uns dankbar sein für unsere Partnerin, unseren Partner, für
unsere Kinder, lass uns als Familie zusammenstehen, hilf uns nach Streit wieder Frieden zu
schließen und lass uns nie aufhören, einander zu lieben und zu achten. Amen.

Küche und Speisekammer:
L: In dem kleinen unbedeutenden Bethlehem ist Jesus geboren worden. Bethlehem heißt
übersetzt: Haus des Brotes. Unser Haus, unsere Wohnung ist unser Lebensraum, für viele
andere unbedeutend, für uns Schutz und Geborgenheit. Wenn wir füreinander in Liebe sorgen,
ist auch unser Haus, unsere Wohnung ein „Haus des Brotes“, ein Ort, an dem Gott mitten unter
uns da ist und uns Leben schenkt.
V: Segne diese Küche und diesen Vorratsraum, lass uns verantwortungs-bewusst mit unserer
Nahrung umgehen. Segne die Menschen, die für unser tägliches Brot sorgen, segne unsere
täglichen Mahlzeiten. Amen.

Arbeitszimmer:

L: Arbeit gehört zum Leben. Sie ermöglicht uns unseren Lebensunterhalt, sie strukturiert unsere
Tage, gibt uns Sinn und Ziel.
V: Segne dieses Arbeitszimmer, lass gelingen, was hier begonnen und vollendet wird. Segne
alle, die hier arbeiten und sich um unsere Familie mühen, segne die Früchte des Arbeitens und
schenke Gesundheit und Wohlergehen. Amen.
Schlafzimmer:
L: Im Psalm 127 heißt es: „Den Seinen gibt es der Herr im Schlaf.“ In diesem Raum dürfen wir
ausruhen von den Mühen des Tages, hier dürfen wir alles loslassen, an Gott übergeben und im
Schlaf neue Kräfte sammeln.
V. Segne dieses Zimmer, schenke uns tiefen Schlaf und lass uns jeden Morgen fröhlich
erwachen. Schenke uns wie den Hl. drei Königen Träume, die uns im Leben weiterführen und
einen hellen Stern, der uns auf unserem Weg durch das Leben leuchtet und uns den Weg weist.
Amen.

Bad:

L: Rituale gehören zum Leben, so auch die tägliche Sorge für unseren Leib, für alle unsere Sinne.
Wasser wird in der Taufe zum Symbol für Reinigung und Leben. Ohne Wasser können wir nicht
sein.
V: Segne dieses Badezimmer, segne unseren Leib, unsere Sinne, unser Herz. Reinige uns vom
Staub des Alltags, mach unser Herz frei. Lass uns achtsam mit dem Wasser umgehen und daran
denken, dass so viele Menschen kein sauberes Wasser zum Leben haben. Werde du für uns alle
zum Wasser und zur Quelle des Lebens. Amen.

Kinderzimmer:
L: In diesem Zimmer haben unsere Kinder einen Raum für sich selber, zum Musik hören, spielen
und Hausaufgaben machen. „Lasst die Kinder zu mir kommen, denn ihnen gehört das
Himmelreich“, lesen wir im Neuen Testament. Jesus hatte eine besondere Liebe zu Kindern.
V: Segne dieses Zimmer, das unseren Kindern Freude, Kreativität und Lernen ermöglicht. Segne
unsere Kinder, die hier aufwachsen, miteinander spielen und für das Leben lernen. Lass sie
gesund bleiben und schenke ihnen alles, was sie für ihre Entwicklung brauchen. Beschütze sie
auf ihrem Weg durchs Leben. Amen.

Haustüre:
L: Jesus hat einmal gesagt: „Ich bin die Türe. Wer durch mich hineingeht, wird gerettet
werden.“ (Joh 10,9). Der Name Jesus bedeutet: „Gott rettet.“ Er will immer bei uns sein und uns
das Leben in Fülle schenken.
V: Jesus, du bist die Tür zum Leben. Lass unsere Türe offen stehen für unsere Mitmenschen.
Segne uns und alle, die durch diese Türe täglich ein- und ausgehen. Amen.
(mit Kreide den Haussegen schreiben: 20 C+M+B 21 – Christus mansionem benedicat! –
übersetzt: Christus segne dieses Haus)
Andere Räume (Keller, Werkstatt, Garage, Dachboden…):
L: Noch andere Räume gehören zu unserem Haus, in denen wir zum Leben notwendige Dinge
aufbewahren oder verrichten.
V: Segne unser ganzes Haus, Treppe, Flur und Keller, Dachboden und Dach. Behüte uns durch
deine Liebe, beschütze uns durch deine heiligen Engel vor Krankheit, Unfall und Gefahr und
wohne mit deiner Liebe unter uns, heute und an jedem Tag des neuen Jahres. Amen.
(Alle versammeln sich wieder vor der Krippe).

Lied: GL 262

    1. Seht ihr unsern Stern dort stehen, helles Licht in dunkler Nacht?
       Hoffnung auf ein neues Leben hat er in die Welt gebracht.
       Refr.: Gloria, in excelsis Deo, gloria in excelsis Deo.
    2. Menschen ohne Haus und Habe atmen plötzlich wieder auf,
       denn ein Kind ist uns geboren, Welten ändern ihren Lauf.
       Refr.: Gloria, in excelsis Deo, gloria in excelsis Deo.

         (oder ein anderes passendes Weihnachtslied, z.B. Stern über Bethlehem GL 261,
         Lobpreiset all zu dieser Zeit GL 258, O göttliches Geheimnis groß GL 758)

         (alternativ: Instrumentalmusik)

Fürbitten:

V: Wir haben unser ganzes Haus (unsere ganze Wohnung) gesegnet und Gott um seine Nähe
und seine Liebe für unser Leben gebeten.
Miteinander denken wir jetzt an all die Menschen, die uns nahestehen, an Kranke, Arme, an
alle, von denen wir wegen der Pandemie getrennt sind und die wir lange nicht gesehen haben,
für unsere Verstorbenen.

(Kurze Stille).

Freie Fürbitten, nach jeder Bitte:
V: Guter Gott, du Licht unseres Lebens: A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Abschluss:
V: All unsere Bitten und Wünsche, auch die unausgesprochenen, vertrauen wir Gott an und
beten miteinander das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme,
dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit,
in Ewigkeit. Amen.

V: Guter Gott, wir haben miteinander alle Räume unseres Hauses (unserer Wohnung) gesegnet
und mit dem Duft des Weihrauchs erfüllt. Bleibe bei uns gegenwärtig mit deinem Wort, deinem
Licht und deiner Liebe. Lass uns auch einander nahe sein und segne uns

       + im Namen des Vaters
       + und des Sohnes
       + und des Heiligen Geistes.
         Amen.
(Alle Mitfeiernden können sich gegenseitig das Segenskreuz auf die Stirne zeichnen).

V: Singet Lob und Preis!
A: Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: GL 247
   1. Lobt Gott, ihr Christen, alle gleich in seinem höchsten Thron, der heut schließt auf sein
      Himmelreich und schenkt uns seinen Sohn, und schenkt uns seinen Sohn.
   2. Er kommt aus seines Vaters Schoß und wird ein Kindlein klein; er liegt dort elend, nackt
      und bloß in einem Krippelein, in einem Krippelein,
   3. Entäußert sich all seiner Gwalt, wird niedrig und gering und nimmt an eines Knechts
      Gestalt, der Schöpfer aller Ding, der Schöpfer aller Ding.
   4. Heut schließt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis; der Kerub steht nicht mehr
      dafür. Gott sei Lob und Preis, Gott sei Lob und Preis.
Gott segne die Wände unseres Hauses,
     die uns vor Wind und vor der Angst schützen.
     Er segne das Dach, das den Regen abwehrt und alle Drohung.

     Er segne den Fußboden, der unserem Tritt Festigkeit gibt.
     Er segne das Feuer in unserem Haus,
     das uns bewahrt vor Kälte und vor der Verlassenheit.
     Er segne unsere Bank und unseren Tisch,
     an dem wir Brot finden und den Wein.

     Er segne unsere Fenster und sende uns viel Licht
     und einen freien Blick.
     Er segne unsere Tür,
     er segne alle, die durch sie ein- und austreten,
     er segne unser Weggehen und unser Heimkommen,

     jeden Morgen, jeden Abend,
     heute und morgen und immer!

                                                             Nach Jörg Zink

Titelbild: Christian Rohlfs, die Hl. drei Könige, 1928

Gestaltung und Texte: Brigitte Schwarz, Pastoralreferentin
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