Working Poor und Prekarisierung als neue Armutsphänomene - Rettet uns die Bildung? - überregionale Vernetzungstagung Initiative ...

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Working Poor und Prekarisierung als neue Armutsphänomene - Rettet uns die Bildung? - überregionale Vernetzungstagung Initiative ...
Working Poor und Prekarisierung als neue
Armutsphänomene – Rettet uns die Bildung?

        19. überregionale Vernetzungstagung
       Initiative Bildungsberatung Österreich
             21.–22. Oktober, in Salzburg
Working Poor und Prekarisierung als neue Armutsphänomene - Rettet uns die Bildung? - überregionale Vernetzungstagung Initiative ...
Struktur des Vortrags

1.) Einkommensarmut, Working Poor und Prekarisierung

2.) Rettet uns die Bildung? Das Leitbild des
Sozialinvestitions-Staats

3.) Ein ressourcen-orientiertes Verständnis von Armut und
seine Bedeutung für die Praxis der Beratung
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Teil 1:
Einkommensarmut, Working Poor und
         Prekarisierung
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EU-Definitionen von Armut

Armutsgefährdung

Als „armutsgefährdet“ gelten Menschen, die in Haushalten
leben, deren Einkommen unter dem Schwellenwert von 60% des
mittleren, an die Haushaltsgröße angepassten (= äquivalisierten)
Einkommens liegt.

 Haushaltsbezug (arm oder nicht-arm ist immer der gesamte
  Haushalt
 Bezug auf eine „mittlere“ Person (bzw. Haushalt), die die
  obere von der unten Einkommenshälfte trennt.
 Schwellenwert von 60%
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Armutsgefährdungsschwellen
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EU-Definitionen von Working Poor

Working Poor sind …

… Personen im Erwerbsalter (18–64 Jahre), die
 im Verlauf des Referenzjahres mehr als sechs Monate (Vollzeit
  oder Teilzeit) erwerbstätig waren
 und armutsgefährdet sind (= in einem armutsgefährdeten
  Haushalt leben).
Working Poor (18-64-Jährige, im Vorjahr mehr als 6 Monate erwerbstätig)
Gruppe                           Working Poor      Anzahl            Working-Poor       Working-Poor
                                 (als Anteil der                     Anteil von allen   Anteil von allen
                                 18 bis 64-J-                        Frauen             Männer
Bevölkerung
Gesamtbevölkerung                            7%         289.000                    6%                 8%
Nach Bürgerstatus
- ÖsterreicherInnen                          5%         172.000                    5%                 5%
- Nicht-Ö.Innen                             17%         118.000                   12%                22%
Nach Bildungsstand
- max. Pflichtschule                        17%             60.000                12%                22%
- Lehre                                      5%         108.000                    6%                 5%
Nach Haushalts-Konstellation
- Ein-Eltern-HH                             22%             16.000                23%                11%
- Mehrpersonen-HH + 1 Kind                   6%             48.000                 6%                 7%
- Mehrpersonen-HH + 3 u. m. K.              17%             37.000                10%                21%
Nach Bundesland
Wien / andere                     11% / 6%-8%               95.000                13%                10%
Working Poor: Situation der Frauen – jenseits der Betrachtung als Haushalt

             Knittler / Heuberger 2018r
Wodurch entstehen Working Poor? Prekarität- und Niedriglohn

1.) Niedriglohn (= 2/3 des mittleren Lohns = 10,06 Euro / Stunde).

14,7% aller Beschäftigten erhalten Niedriglohn.
(Jedoch wenig Veränderung innerhalb der letzten 10 Jahre.)

2.) Prekarität / atypische Beschäftigung
Veränderung der Arbeitsverhältnisse in Österreich

                          2005       2010        2015        2018       2020
Arbeitsverhältnisse    3.262.000    3.435.000 3.609.000     3.800.000 3.772.000
(unselbständig)
insgesamt

Normalarbeitsverhältnis 2.376.000   2.404.000 2.398.000     2.494.300 2.398.400
Andere
– Teilzeit (12 < AZ < 36  527.000    637.000     747.000     809.400    835.500
Wochenstd.)
– unter 12. Wochenstd.    126.000    163.000     189.000     189.700    163.900
(geringfügig)
– Befristung (ohne Lehre) 171.000    192.000     209.000     236.400    195.600
– Leih- und Zeitarbeit     53.000     68.000       78.000     90.000     78.800
– Freier Dienstvertrag     50.000     55.000       34.000     32.800     27.000
– Werkvertragsnehmer-                          ca. 45.000
Innen (= neue Selbst-
ständige)
Teilzeit und Geschlecht
  Angabe in 1.000 x 1.000

              Daten: Statistik Austria 2021
Leiharbeit / Arbeitskräfteüberlassung: Die Fakten

 Leiharbeit wurde in den letzten 20 Jahren in Österreich ausgeweitet.
  Weisen die Analysen für 1997 noch lediglich etwas mehr als 14.000
  LeiharbeiterInnen aus, so sind im Jahresdurchschnitt 2016 bereits
  gut 63.400 Personen als LeiharbeiterInnen mit Einkommen oberhalb
  der Geringfügigkeitsgrenze tätig.
 LeiharbeiterInnen üben zunehmend sogenannte „höhere Tätigkeiten“
  aus.
 Aktuell beträgt der Anteil der Leiharbeit an der Gesamtheit unselbst-
  ständiger Beschäftigung oberhalb der Geringfügigkeitsgrenze 1,8%.
 Auflösungen in der Probezeit – vor Anfall der Auflösungsabgabe (ab
  sechs Monaten) – sind sehr häufig der Fall (2016: 38%).

Riesenfelder, Danzer, Wetzel (2017)
Leiharbeit / Arbeitskräfteüberlassung aus Sicht der Betroffenen

   Fast ein Drittel der LeiharbeiterInnen (31%) äußert, dass es für die gleiche
    Tätigkeit schlechter entlohnt wird als MitarbeiterInnen aus der
    Stammbelegschaft.
   Fast jede/r Fünfte ist unzufrieden mit dem eigenen Einkommen.
   Rund 36% der LeiharbeiterInnen meinen, dass überlassene Arbeitskräfte
    immer die schlechtesten Arbeiten machen müssen.
   55% der LeiharbeitInnen sind gesundheitlich belastenden Arbeits-
    situationen ausgesetzt.
   Fast drei Viertel (73%) der LeiharbeiterInnen finden keine beruflichen
    Entwicklungsmöglichkeiten vor.
   In der Folge würde mehr als die Hälfte aller LeiharbeiterInnen ein Standard-
    beschäftigungsverhältnis sehr stark bevorzugen (54%), weitere 15%
    immerhin teilweise.

Riesenfelder, Danzer, Wetzel (2017)
Fazit: Working Poor

   Von 3,7 Millionen existierenden Arbeitsverhältnissen sind 1,3 Millionen (ca.
    34%) keine Normalarbeitsverhältnisse.
   Working Poor entsteht durch Niedriglöhne und prekäre Arbeitsverhältnisse
   Während die Niedriglohnquote über die letzten Jahre stabil blieb, nahmen
    die prekären Arbeitsverhältnisse zu.
   Insbesondere Teilzeitarbeit, Befristungen und Leiharbeit nehmen zu.
   Viele Menschen mit einem geringen Lohn werden durch Partner / andere
    Haushaltsangehörige „querfinanziert“.

Was bedeutet Prekarität für die betroffenen Menschen?
Veronika Bohrn
Mena:

Die neue
ArbeiterInnenklasse.
Menschen in prekären
Verhältnissen [in
Österreich]
Zonen-Modell der Prekarität nach Robert Castel

                       Zone des (stabilen)
                        Wohlstandes

                      Zone
                         der Prekarität
                    Zone
                        der Abgekoppelten
Verbreitung der drei Zonen in Österreich (Zandonella 2017)
Atypische Beschäftigung in den drei Zonen in Österreich (Zandonella 2017)

                                                                    ?
                                                                    ?
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                                                                    ?
Definition von Prekarität

Dimensionen nach Keller und Seifert (2013, erweitert):
 Beschäftigungs(in)stabilität
 Geringere Einkommen
 Geringe Entwicklung der Beschäftigungsfähigkeit / berufliche
  Weiterbildung
 Geringere soziale Sicherung (z.B. Rentenprobleme im Alter).
 Beeinträchtigung der sozialen Netzwerke

Definition nach Dörre (2014): „Ein Erwerbsverhältnis gilt dann als
prekär, wenn es nicht dauerhaft oberhalb eines von der Gesell-
schaft definierten kulturellen Minimums existenzsichernd ist und
deshalb bei der Entfaltung in der Arbeitstätigkeit, gesellschaft-
licher Wertschätzung und Anerkennung, der Integration in soziale
Netzwerke, den politischen Partizipationschancen und der Mög-
lichkeit zu längerfristiger Lebensplanung dauerhaft diskriminiert.“
Folgen von P.: Politische Kultur in den Zonen in Österreich (Zandonella 2017)
Santa Precaria by
Andrea Messerschmid
Schwenk von einer keynesianischen Politik (Problem der fehlende Arbeits-
plätze) zum Neoliberalismus (Problem zu hoher Lohnforderungen)

 Umdeutung von Arbeitslosigkeit und Sozialhilfe-Empfang als
  selbstverschuldet.
 Damit einhergehend Verschiebung der Verantwortung zu den
  ArbeitnehmerInnen.

Veränderung der Wohlfahrtsstaats (Sozialstaatsabbau und Akti-
vierung) sind Teil einer prekarisierenden Politik:
 Niedriglohntätigkeit erscheint zumutbarer und wird stärker
   erzwungen, z. B. durch zunehmende Sanktionierung am AMS
   (+45% seit 2017).
 Geringere Leistungen für Bedürftige
 In der Variante interventionsfreundlicher Länder: Stärkere
   Mittelschichtsorientierung von Leistungen (z.B. 1,6 Mrd. für
   Familienbonus plus bei Kürzung der Mindestsicherung /
   Sozialhilfe)
Schwenk von einer keynesianischen Politik (Problem der fehlende Arbeits-
plätze) zum Neoliberalismus (Problem zu hoher Lohnforderungen)

Es müssen neue / zusätzliche „Bewährungsproben“ in „neuen
Wettkampfsystemen“ bestanden werden: An der Schwelle
zwischen flexibler und fester Anstellung, beim AMS an der
Schwelle zwischen Erwerbslosigkeit und Erwerbstätigkeit.

Gleichzeitig werden einigen Bevölkerungsgruppen Rechte
vorenthalten und sie dadurch in armen oder prekarisierten
Verhältnissen gebracht:
 24-Stunden-PflegerInnen
 AsylwerberInnen (während des Verfahrens nur Arbeit als
  ErntehelferIn oder SaisonarbeiterIn erlaubt).
 Rot-Weiß-Rot-Karten-InhaberInnen
 Vorläufig anerkannte Asylsuchende („Asyl auf Zeit“) und
  Geduldete
Produktion einer „prekarisierten Klasse“ (u.a. Roland Atzmüller)

 Prekarisierung muss daher als neue Organisationsform von
  Herrschaft und dem Verhältnisses von Staat zu BürgerInnen oder
  BewohnerInnen aufgefasst werden.
 Entsoldiarisierung (z.B. durch geteilte Belegschaften) als Teil einer
  wirtschaftspolitischen Strategie, die darin besteht Sphären zu
  bilden mit unterschiedlich umfassenden (sozialen und betriebli-
  chen) Rechten. Die reduzierten Rechte von Befristeten, Teilzeit-
  kräften – das sind oft Frauen, Mütter, MigrantInnen – sind das
  Ergebnis einer solchen Strategie.
 Prekarisierung muss als internationaler/transnationaler Prozess
  aufgefasst werden, da die Mobilität von Menschen Erscheinungs-
  form von Prekarisierung ist, jedoch Prekarisierung auch voranzu-
  treiben. Prekarisierung wird exportiert und die (Mehrheits-)
  Gesellschaft und reicheren Länder stabilisiert.
Flexibel statt prekär ?

   WKO: „Flexible Beschäftigungsformen sind keines-
   wegs ‚prekär‘, sondern ein Gewinn für Beschäftigte,
   Unternehmen und den Standort. Gerade jetzt sind
   sie gezielt zu nützen. Zu denken ist etwa an den
   verstärkten Einsatz von Betriebspraktika für
   Arbeitslose, v.a. auch für Flüchtlinge.“

   Es besteht dabei die Gefahr einer weiteren
   Verbreitung von Prekarisierung!
https://news.wko.at/news/oesterreich/position_neue_beschaeftigungsformen.html
Teil 2:
Rettet uns die Bildung? Das Leitbild des
       Sozialinvestitions-Staats
Leitbild: Sozialinvestitionsstaat I (seit ca. Ende der 1990er)

 Im Sozialinvestitionsstaat wird Sozialpolitik stärker unter
  Investitions-Gesichtspunkten betrachtet. Sozialpolitik soll sich
  lohnen und rentabel sein.
 Dienstleistungen für junge Menschen stehen im Vordergrund
  (anstelle von finanziellen Leistungen für Ältere).
 Sozialinvestive Maßnahmen fokussieren insbesondere auf
  (Aus-)Bildung und Gesundheit, die als Voraussetzung für
  Erwerbsarbeit (Beschäftigungsfähigkeit = „Employability“)
  gesehen werden und einen Bedarf an Sozialleistungen
  präventiv verhindern sollen
 Problematisch ist, dass sich die Maßnahmen in der Praxis
  meist nur an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes ausrichten,
  einen einseitig aktivierenden Charakter haben, und häufig auf
  eine kurzfristige Integration in den Arbeitsmarkt abstellen
  („work-first“ statt „learn-first“). Maßnahmen ähneln dann dem
  neoliberalen Typ.
Leitbild: Sozialinvestitionsstaat III – Was ihn ausmacht …

1.) Neues Geschlechterbild „adult (permanent) worker“ statt „male bread
winner“.
2.) Der Gedanke der Prävention wird wichtiger.
3.) Vorstellung, dass Gerechtigkeit über gleiche Ausgangschancen (im
Bildungssystem) hergestellt werden kann.
4.) Die eigenen Verantwortung wird betont (Sich nicht zu bilden wird dann
zur eigenen Verantwortung – jedoch Beibehaltung eines Schulsystem,
das soziale Unterschiede produziert, auch die Diskriminierung auf dem
Ausbildungsmarkt bleibt bestehen.)
5.) „Angebots-Orientierung der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik“
(heißt, die ArbeitnehmerInnen sollen sich optimieren für den Arbeitsmarkt
+ Flexibilisierung der Arbeitnehmer) statt keynesianische Nachfrage-
politik (bei der der Staat in Krisen mehr Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt
selbst produziert.)
6.) Gleichzeitig zunehmender verpflichtender und aktivierender Charakter
der Maßnahmen (z. B. Übergang Ausbildungsgarantie in
Ausbildungspflicht)
Der Sozialinvestitionsstaat – Rettet uns die Bildung?

Untersuchungen sind hier sehr kritisch:

 Armut verhindert die Nutzung von Bildungschancen. Des-
  halb muss gleichzeitig Armut bekämpft und Bildungs-
  chancen eingeräumt werden (Solga 2015).
 20 Jahre Bemühungen innerhalb der EU haben kaum Erfolge
  hervorgebracht (vgl. Cantillon 2011), die Einkommens-
  ungleichheit steigt überall in Europa.
 Mehr Bildung produziert nicht per se mehr Arbeitsplätze,
  sondern führt gleichzeitig zu mehr Konkurrenz unter den
  Besser-Gebildeten.

Eine kollektive Verbesserung einer Schicht wurde bisher nur
durch hohen politischen Druck (z.B. 68er Bewegung) oder
ökonomische Interessen der Regierung erreicht (Langer 2020).
Teil 3:
 Ein ressourcen-orientiertes Verständnis von
Armut und seine Bedeutung für die Praxis der
                  Beratung
Mangel an Verwirklichungschancen (nach Amartya Sen)

   Kritik an einer Orientierung materieller Ressourcen.

   Die Möglichkeit der Umsetzung der Ressourcen in Ziele ist abhängig von
   den individuellen Umsetzungsmöglichkeiten.

                                                                  Ergebnis:
Ausgangssituation:      Menge der Verwirklichungs-        Welche individuellen Ziele
                          chancen (capabilities)            und Lebensqualität
Gleiche Chancen?                                              werden erreicht?

   Bei Sen stehen die eigenen Zielsetzung der Betroffenen im Vordergrund.
Ressourcen und Ressourcentransformation: Sen, Bourdieu und
psychologische Ressourcentheorien und Forschung zu Arbeitslosigkeit

                            Einkommen
                         (ökonomisches Kapital)

  Psychische
                                                           Zeit
  Ressourcen

  Gesundheit                                            Bildung
                                                    (kulturelles Kapital)

                          Soziales Kapital
Ressourcenorientierung – das Konzept

„Ressourcenorientierung stellt auf Methoden, Vorgehensweisen und
Haltungen ab, die die persönlichen wie auch die zwischen-
menschlichen Potenziale, Stärken oder Kraftquellen von Individuen in
den Vordergrund stellen.
Ressourcenorientierung und ihre zentralen Grundsätze

   Unbeirrbarer Glaube an die Entwicklungsfähigkeit der KlientInnen
   Vermeidung von defizitorientierten Eignungsfeststellung für berufliche
    Tätigkeiten und Betonung der produktiven Veränderungsmöglichkeiten
   Orientierung an den Zielen und Bedürfnissen der KlientInnen (anstelle
    einer strikten Orientierung an der Beschäftigungsfähigkeit)
   Ressourcen (Anerkennung, Vertrauen) entstehen in der Interaktion,
    insbes. auch in Interaktionen von Beratungsprozessen, daher Absage an
    eine automatisierte Erfassung (z.B. AMS-Algorithmus).
   Positive Aktivierung durch intrinsische Motivation und Erleben von
    Selbstwirksamkeit.
   Nutzung sozialer Ressourcen unter Berücksichtigung von Hürden und der
    Entstehung von Scham.
   Ressourcenaustausch findet v. a. im Privaten (Partnerschaften, Familie)
    statt. Wie persönlich muss oder darf Beratung sein? (In Abhängigkeit von
    Institutionen, Beratungskontext und Absichten)
Ressourcenrad
Ressourcenrad
Ressourcenkarte

                    Ressourcen und Stärken

Person                                       Umgebung

                         Belastungen
Ressourcenaktivierung mittels „Ziellauf“ (Nina Ständer)

 Ziel: Fokussierung eines angestrebten Zieles (z. B. Schulabschluss
  oder Studiumsabschuss)
 Durchführung: Auf einem Blatt wird – ähnlich einem Brettspiel –
  der Weg zum Ziel verbildlicht (ggf. als Weg oder Jogging-strecke).
  Hürden und Aufgaben werden eingetragen und definiert. Über eine
  Spielfigur kann die eigene Position jeden Tag verfolgt werden.
 Es ist Platz für Umwege, Hürden, Erholungszeiten und „Plan-B-
  Varianten“.
 Der spielerische Zugang bringt Leichtigkeit in die Betrachtungen.
 Es können Fragen zu Höhen und Tiefen sowie vorhandenen
  Ängsten gestellt werden.
 Zeit kann so besser eingeteilt werden.
Danke fürs Zuhören!

Alban Knecht          „Santa Precaria“
                      Andrea Messer-
www.albanknecht.de    schmid 2017
Bibliographie

   Atzmüller, Roland (2009): Die Entwicklung der Arbeitsmarktpolitik in Öster-
    reich. Dimensionen von Workfare in der österreichischen Sozialpolitik. In:
    Kurswechsel, H. 4, S 24–34
   Atzmüller, Roland / Krenn, Manfred / Papuschek, Ulrike (2012): Innere Aus-
    höhlung und Fragmentierung des österreichischen Modells: Zur Entwicklung
    von Erwerbslosigkeit, prekärer Beschäftigung und Arbeitsmarktpolitik, in:
    Scherschel / Streckeisen / Krenn (Hrsg.): Neue Prekarität. Frankfurt:
    Campus, S. 75ff.
   Bohrn Mena, Veronika (2018): Die neue ArbeiterInnenklasse. Menschen in
    prekären Verhältnissen. 3. Auflage. ÖGB-Verlag
   Castel, Robert (2000): Die Metamorphosen der sozialen Frage. Eine Chronik
    der Lohnarbeit. Konstanz: UVK
   Cantillon, Bea (2011): The paradox of the social investment state: growth,
    employment and poverty in the Lissbon era. In: Journal of European Social
    Policy, 21, H. 5, S. 432–449
   Hofmann, Julia (2015): Das Zeitalter des Prekariats. In: blog.arbeit-
    wirtschaft.at. Online: http://blog.arbeit-wirtschaft.at/das-zeitalter-des-
    prekariates
Bibliographie

   Knittler, Käthe / Heuberger, Richard (2018): Working Poor – ein neuer
    Indikator. Forba Fachgespräch, Wien, 13.11. https://www.forba.at/wp-
    content/uploads/2019/09/Handout_Heuberger_November-2018.pdf
   Malli, Gerlinde: Spielräume der Bewältigung in einer prekären Welt. In:
    Dimmel, Nikolaus / Schenk, Martin / Stelzer-Orthofer, Christine (Hrsg.) (2014):
    Handbuch Armut in Österreich. 2. Auflage. Innsbruck, Wien, Bozen: Studien
    Verlag. S. 394–495
   Riesenfelder, Andreas / Danzer, Lisa / Wetzel, Petra (2017): Arbeitskräfte-
    überlassung in Österreich. Sozialpolitische Studienreihe, Bd. 24
   Solga, Helga / Becker, Rolf (2015): Bildung und materielle Ungleichheiten.
    Der investive Sozialstaat auf dem Prüfstand: In: Soziologische Bildungs-
    forschung. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
    Sonderheft, 52, S. 459–487
   Zandonella, Martina (2017): Auswirkungen prekärer Lebens- und Arbeits-
    bedingungen auf die politische Kultur in Österreich. In: Wirtschaft und
    Gesellschaft – WuG (Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien). Vol.
    43(2), S. 263–296
    http://emedien.arbeiterkammer.at/viewer/pdf/AC08890876_2017_02/wug_2017
    _43_2_0263.pdf
Weitere Literatur zu Armut, Ausgrenzung und Prekarität

                          Literaturliste
            Forschung zu Armut und Ausgrenzung
       Theoretische Konzepte, Indikatoren, qualitative und
                 quantitative Armutsforschung

          Zugang über: http://www.albanknecht.de/materialien.html

                   Permanente Adresse der akt. Version:
    http://www.albanknecht.de/materialien/Literatur_Armutsforschung.pdf
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