XML First, XML Last - Product First, Product Last? Unterschiedliche Konzepte für die crossmediale Contentproduktion - DIGITAL-PUBLISHING-REPORT.DE ...

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DIGITAL-PUBLISHING-REPORT.DE

                                 Sonderheft zum 23. CrossMediaForum

 XML First, XML Last –
 Product First, Product Last?
 Unterschiedliche Konzepte für die
 crossmediale Contentproduktion
XML First, XML Last - Product First, Product Last? Unterschiedliche Konzepte für die crossmediale Contentproduktion - DIGITAL-PUBLISHING-REPORT.DE ...
Ein paar Worte zum Geleit

X
      ML, die „Extensible Markup                                           strukturierten Inhalten gemanagt
      Language“, eine „Auszeich-                                           werden (ohne unbefriedigende
      nungssprache zur Darstel-                                            XML-Exporte am Produktionsen-
lung hierarchisch strukturierter                                           de), strukturierte Inhalte können
Daten im Format einer Textda-                                              mit DTP-Tools bearbeitet werden,
tei“ (Wikipedia), wurde 1998 vom                                           ohne Strukturinformationen zu
W3C veröffentlicht. Der Vorgän-                                            verlieren.
ger, SGML, wurde bereits seit den
1960er Jahren entwickelt und                                                     Welche Umsetzungskon-
1986 als ISO-Norm geadelt. Mit                                             zepte für solche crossmedialen
anderen Worten: Der Einsatz von                                            Workflows bereits bestehen,
Markup-Sprachen ist eine alte,                                             zeigen innovative Lösungsanbie-
besser gesagt bewährte Methode,                                            ter und deren Kunden auf dem 23.
um Content maschinenlesbar                                                 CrossMediaForum: Sie alle haben
zu speichern, zu strukturieren,                                            jahrelange Erfahrungen in der Mo-
anzureichern und in diverse                                                dellierung komplexer, cross- und
Publikationsformate zu transfor-                                           mehrmedialer Contentworkflows.
mieren.                                                                    Für die Verlage sind das gute
                                                                           Nachrichten: Denn so können sie
       Was sich in den über 20                                             eine wachsende Zahl von Medien-
Jahren seit Veröffentlichung ge-                                           formaten bespielen, ohne den
ändert hat, sind zum einen der                                             Aufwand entsprechend steigern zu
Ausbau der XML-Familie (z. B.                                              müssen.
durch XSLT, XQuery oder XPoin-
ter), zum anderen die Werkzeu-                                                    Anders formuliert: Nur mit
ge, mit deren Hilfe XML be- und                                            einer wirklich skalierenden Con-
verarbeitet werden kann, von                                               tent-Management-Infrastruktur
NoSQL-Datenbanken über Edi-                                                ist ein Verlag zukunftsfähig aufge-
toren bis hin zu Workflow-Tools.            Neben einer möglichst          stellt. Die Kernfragen dazu lauten:
Zudem hat XML als semanti-           medienbruchfreien Content-Kette       Wie viel Aufwand muss ich betrei-
sche Auszeichnungssprache den        sollten zusätzlich alle Beteilig-     ben, um neue Medienprodukte aus
Vorteil, dass Inhalte Bedeutung      ten so in den Workflow integriert     bestehenden Inhalten zu erstel-
bekommen, womit die Grundlage        werden, dass die Inhalte struktu-     len? Wie schnell kann ich meinen
für ein „intelligentes“ Content      riert und automatisiert von einer     Workflow an neue Anforderungen
Management gelegt wird, bei dem      Station zur nächsten fließen – also   anpassen? Wie schnell erschließe
Inhalte in Beziehung gesetzt und     beispielsweise von einem freien       ich neue Medienformate? Kann
damit in vielfältiger Weise be-      Redakteur per Smartphone zur          ich personalisierte Medienpakete
fragbar und analysierbar werden.     Editorin-in-Chief im Homeoffice       profilbasiert und automatisiert
                                     und von dort in das gedruckte Ma-     erstellen? Mit wie viel Aufwand
      Was sich ebenfalls seit 1988   gazin, auf die Website, in die App.   kann ich Metadaten und Medien-
geändert hat ist die Vielfalt von                                          inhalte an neue Vermarktungs-
Medien, Nutzungsgeräten, Publi-             Durch die genannten Inno-      plattformen liefern?
kationskanälen und vor allem von     vationen gerät eine Alternative
Formaten und Publikationsfor-        zunehmend in den Hintergrund,               Antworten auf diese Fragen
men. Damit hat sich bewahrhei-       die früher als unumgehbare Weg-       finden Sie in diesem Sonderheft
tet, was Ende 90er absehbar war:     gabelung galt: Steht der Inhalt am    – und auf dem CrossMediaForum
Verlage müssen immer komplexe-       Anfang (Content bzw. XML First),      am 1. Juli 2021.
re Contentszenarien bewältigen,      oder die Produktform (Product
nicht nur für Produkte, sondern      bzw. Layout First)? Mittlerwei-
vor allem auch für die wachsende     le lassen sich beide Ansätze im       Ihr Ehrhardt Heinold
Zahl der Marketingkanäle, von der    gleichen Workflow managen:            Geschäftsführer Heinold, Spiller &
E-Mail über den Newsletter bis hin   Layoutorientierte Medienproduk-       Partner und Gründer und Modera-
zum Social-Media-Postings.           te können mit von Beginn an mit       tor des CrossMediaForums

                                                      2                                  Sonderheft CMF
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Sonderheft zum 23. CrossMediaForum

Inhalt
Vorwort                                                                    2
Inhalt                                                                     3
Programm 23. CrossMediaForum Digitalkonferenz                              4
Fallbeispiele von Unternehmen                                              5
Fallbeispiel alfamedia                                                     6
Fallbeispiel FlowLeaf                                                      8
Fallbeispiel mediaTEXT                                                     9
Fallbeispiel PublishOne                                                   10
Fallbeispiel SHI                                                           12
Fallbeispiel Xpublisher                                                    13
XML First, XML Last – Product First, Product Last? Interview              14

Impressum
„CMF“ ist das Sonderheft zum 23. Cross-
Media Forum. Inhaltlich verantwortlich:
Ehrhardt Heinold. Das Sonderheft ist
eine Publikation des DIGITAL PUBLISHING
REPORT. Herausgeber und V.i.S.d.P.: Stef-
fen Meier. Redaktion: dpr / Postfach 12
61 / 86712 Nördlingen. Co-Herausgeber:
Daniel Lenz. Art Direction: blocksatz 3000.
Textredaktion: Nikolaus Wolters. ISSN
zugeteilt vom Nationalen ISSN-Zentrum
für Deutschland: Digital publishing report
ISSN 2512–9368
Bildquellen: Alle Bildrechte sind entweder
in den Artikeln direkt vermerkt oder liegen
bei den Autoren.

                                              3                Sonderheft CMF
XML First, XML Last - Product First, Product Last? Unterschiedliche Konzepte für die crossmediale Contentproduktion - DIGITAL-PUBLISHING-REPORT.DE ...
1. Juli 2021 CrossMediaForum Digitalkonferenz
           XML First, XML Last - Product First, Product Last?
           Unterschiedliche Konzepte für die crossmediale
                          Contentproduktion
9.30 Uhr       Begrüßung und Einführung
		             Ehrhardt F. Heinold (Heinold, Spiller & Partner Unternehmensberatung)

9.40 Uhr       Fallbeispiel Sternwald

10.15 Uhr Time to market first: Warum XML alleine nicht alles ist
		​Mario Kandler (Gründer & Geschäftsführer SiteFusion), Gregor Sieber
		        (Head of Consulting and Innovation EBCONT)

10.50 Uhr      PublishOne: A framework for adding value in the content creation chain
		             Mark Hünneman, COO PublishOne. Presentation in English

​11.10 Uhr     Kaffeepause

11.40 Uhr      Vom Buch bis zur Verlagsvorschau: Automatisierung mit Xpublisher
		             Fabian Warta, Project Manager, Xpublisher, und Hanna Schindehütte,
		             Fachliche Leitung XP, Kosmos Verlag

12.20 Uhr Redaktion Mobil
		​Silke Jungblut, Produktmanagerin ContentLine, Alfamedia

13 Uhr		       Mittagspause

13.45 Uhr      Ein Rechtsberater im InDesign-Roundtrip - wie XML-first und XML-last einen
		             nahtlosen Kreislauf ermöglichen
​		            Stefan Gaßmann, Geschäftsführer, mediaTEXT Jena GmbH

14.20 Uhr Praxisbeispiel: Vernetzte Abläufe mit flowleaf – hier relativiert sich „first“
		und „last“
		​Hubert Bestler, Bereichsleiter Satz, C.H.Beck Nördlingen

14.55 Uhr      Kaffeepause

15.15 Uhr Lessons Learned: Aufbau eines Dienstes zur automatischen Keyword-
		        Extraktion Bibliographischer Metadaten
		​Daniel Wrigley, Lead Consultant Search & Analytics, SHI GmbH

15.55 Uhr Die VDE Normenbibliothek: Ablösung der DVD und App mit Xaver
		​Sebastian Behrens, Leiter Normenproduktion beim VDE Verlag

16.30 Uhr Fallbeispiel PublishOne: Product! Oder wie man es Autoren und Verlag leicht
		machen kann
		        Paul Hörbelt, SNAP Innovation

17 Uhr		       Ende der Konferenz

Alle Informationen und Anmeldung auf www.crossmediaforum.de

                                              4                                     Sonderheft CMF
XML First, XML Last - Product First, Product Last? Unterschiedliche Konzepte für die crossmediale Contentproduktion - DIGITAL-PUBLISHING-REPORT.DE ...
Fallbeispiele aus den Unternehmen

Fallbeispiele von Unter-
nehmen auf dem
23. CrossMedia Forum
am 1. Juli 2021

            5                   Sonderheft CMF
XML First, XML Last - Product First, Product Last? Unterschiedliche Konzepte für die crossmediale Contentproduktion - DIGITAL-PUBLISHING-REPORT.DE ...
Fallbeispiel alfamedia

   alfamedia                                                               mer gehyped wird, nützt nieman-
                                                                           dem, wenn keiner weiß, wie es zu
                                                                           bedienen ist. Kann man ein Tool
Welches Fallbeispiel, welchen Use                                          gut bedienen, aber verliert es beim
Case zeigen Sie auf dem CrossMedia-                                        kleinsten Funkloch die Verbin-
Forum digital?                                                             dung und den Content, ist natür-
                                                                           lich auch nichts gewonnen.
Nicht nur seit Beginn der Pan-
demie sind die Buzzwords „New                                              Worin bestanden die Herausforde-
Work“, „Work-Life-Balance“ und                                             rung im Hinblick auf interne Abläufe
„mobiles Arbeiten“ immer bedeu-                                            und Workflows?
tender geworden. Auf dem Cross-
MediaForum digital möchten wir                                             Da wir bereits seit vielen Jahren
gerne unsere Erfahrungen aus Per-                                          agil arbeiten und vor allen Dingen
spektive eines Toollieferanten tei-                                        eng mit den Redaktionen zusam-
len und darüber berichten, wie wir                                         menarbeiten, sind die Herausfor-
– gemeinsam mit unseren Kunden                                             derungen eher darin begründet,
– verschiedenste Wege etabliert                                            gemeinsame Schnittmengen
haben, um das mobile, flexible und                                         zwischen den unterschiedlichen
unabhängige Arbeiten in einem                                              Bedürfnissen unserer Kunden zu
Tool zu ermöglichen, ohne nach-                                            finden und diese mit technischen
her den Überblick zu verlieren. Im                                         Möglichkeiten zu kombinieren.
                                       Silke Jungblut ist Produktma-
Vortrag möchte ich Ihnen – auch                                            Die Philosophie unseres Tools gibt
                                       nagerin bei alfa Media und dort
aufgrund der Flexibilität und Indi-                                        da bereits ein paar Richtlinien vor,
                                       für die ContentLine zuständig.
vidualität der Arbeitsweisen – von                                         die es zusätzlich zu berücksich-
                                       Bereits in ihrem Studium der
unseren Erfahrungen in mehreren                                            tigen galt. Auch das Mindset ist
                                       Germanistik und Ethik hat sie
Case Studies berichten. Eine Case                                          manchmal eine Hürde, die es zu
                                       als Pressereferentin Erfahrung
Field Study sozusagen.                                                     überwinden gilt. Nicht nur bei uns
                                       mit Redaktionssoftware machen
                                                                           in der Firma, sondern auch in den
                                       dürfen und hat die dort entdeckte
Welche Zielsetzungen wurden mit                                            Köpfen der Redakteur:innen, die
                                       Freude an der Weiterentwicklung
dem Projekt verfolgt?                                                      sich nicht von liebgewonnenen
                                       von Content-Creation-Systemen
                                                                           Arbeitsweisen trennen möchten.
                                       bald zu ihrem Beruf gemacht.
Die Zielsetzung dabei war, die he-                                         Ich erzähle sicher nichts neues,
terogenen Arbeitsweisen in einer                                           wenn ich sage, dass Corona uns
gemeinsamen Workflowmenge                                                  da einen ordentlichen Schubs in
zu vereinen. Contentanlieferung,                                           Richtung „Umdenken“ nahezu
Freigabeprozesse, aber auch das                                            aufgezwungen hat.
E-Mail-Management sind in den         Was waren die Herausforderung bei
verschiedenen Verlagshäusern          der Umsetzung des Projektes?
und Redaktionen eben auch sehr                                             Wodurch zeichnet sich die Umsetzung
unterschiedlich etabliert. Die        Daraus ergeben sich dann schon       vor allem aus?
Schere zwischen „alles umsetzen,      die Herausforderungen. In der
was benötigt wird“ und „Funk-         Softwareentwicklung gibt es im-      Die Umsetzung der Möglichkeiten
tionswildwuchs verhindern“ geht       mer zwei Themen, die zu beachten     zum mobilen Arbeiten zeichnen
dabei sehr schnell weit auf. Uns      sind: Was wollen die Anwen-          sich durch ihre Flexibilität aus.
war es wichtig, keine Einbußen        der:innen und wie lässt sich das     Gerade dadurch, dass wir uns
in den flexiblen Arbeitsweisen zu     technisch sauber umsetzen? Beide     der Herausforderung der unter-
haben, gleichzeitig aber die Über-    Perspektiven müssen miteinander      schiedlichen Workflows stellen
sicht und User Experience nicht       gekoppelt werden, um die Balan-      mussten, ist unsere Software
leiden zu lassen. Selbstverständ-     ce aufrecht zu erhalten zwischen     natürlich biegsamer geworden
lich muss man natürlich auch das      einer intuitiven Bedienung und       und gewachsen. Da wir immer
Thema „Sicherheit“ bedenken.          der Technik dahinter. Ein System,    offen gegenüber neuen Ideen
                                      das als der technische Highperfor-   unserer Kunden sind, wollten wir

                                                       6                                  Sonderheft CMF
XML First, XML Last - Product First, Product Last? Unterschiedliche Konzepte für die crossmediale Contentproduktion - DIGITAL-PUBLISHING-REPORT.DE ...
Fallbeispiel Fallbeispiel alfamedia

auch niemandem „Nein“ sagen             plötzliche viele Fragen aus den
und haben immer alle Vorschläge         unterschiedlichen Fachabteilun-
als mögliche Konzepte erachtet.         gen auf, die es miteinander in Ein-
Das ist allerdings nicht nur ein        klang zu bringen gilt. Ist ein Use
Vorteil, wie ich ja bereits erwähnt     Case mit den Sicherheitsbestim-
habe. Wenn Sie nachher ein Tool         mungen der IT vereinbar? Wofür
haben, in dem 70 Wege nach Rom          brauchen wir die Contentanlie-
führen, dann müssen Sie erst            ferung genau? In welchem Aus-
einmal den finden, der zu Ihnen         maß wollen wir eine Umsetzung
und Ihrem Hause passt. Jeder Weg        und wie tief integriert? Was sind
hat Vor- und Nachteile und je           die Use Cases? Welches Equip-
mehr Möglichkeiten es gibt, desto       ment haben die Personen, die ich
schwerer fällt eine Entscheidung.       ins mobile Arbeiten einbeziehen
Unsere Umsetzung zeichnet sich          möchte? Vor allem die Ausnahmen
dadurch aus, dass wir uns auf die       bestimmen meistens die Regel.
Use Cases konzentriert haben, um        Das alles klingt beim ersten Anhö-
den bereits erwähnten Wildwuchs         ren eher nach dem Standard, aber
zu verhindern, aber keine Einbu-        manchmal unterschätzt man die
ßen machen zu müssen. Technisch         Ausmaße, die ein solches Projekt
haben wir also Dinge zusammen-          annehmen kann, je nachdem, wie
gefasst, die an der Oberfläche aber     viele Bedürfnisse und Flexibilitä-
aus verschiedenen Richtungen            ten man sich offen lassen möchte.
angesteuert werden können.              Die Use Cases gilt es auch immer
                                        wieder auf den Prüfstand zu stel-
Wie lässt sich die Lösung bzw. Ergeb-   len. Nicht nur wegen der Umset-
nis in drei Sätzen beschreiben?         zung selbst, sondern auch zuguns-
                                        ten der Rentabilität, die manchmal
Naja, ganz schlicht gesagt: Sie         im Eifer des kreativen Gefechts
können Ihre gesamte Redaktions-         vergessen wird: Brauchen Sie
planung, Contenterfassung und           wirklich einen temporären Zugang
Distribution nun mobil, ortsunab-       zu einem sicheren System, obwohl
hängig und auf den unterschied-         nur zwei Mitarbeiter:innen hier-
lichsten Wegen vornehmen. Ob            über Content anliefern oder gibt
per Tablet, Smartphone, Notebook        es Alternativen, die mit weniger
oder festem PC. Egal ob mit oder        Entwicklungskosten verbunden
Zugang zum System, per E-Mail           sind? Erst wenn klar ist, was wirk-
oder mit beschränktem Zugriff –         lich benötigt wird und in welchem
so komplex Sie möchten und so           Umfang, kann man ziel- und pla-
einfach, wie Sie es brauchen.           nungssicher in ein solches Projekt
                                        einsteigen und hat schlussendlich
                                        einen positiven Outcome.
Welchen Rat geben Sie Verlagen,
wenn Sie ein solches Projekt angehen
wollen vor allem in Bezug auf die
Vorbereitung und das Projektmanage-
ment?

Das wichtigste ist, sich zuerst
Gedanken zu machen, was man
wirklich benötigt. Der Use Case
„mobiles Arbeiten“ klingt erstmal
so einfach. Aber wenn man tiefer
in die Materie eindringt, tauchen

                                                         7                                Sonderheft CMF
XML First, XML Last - Product First, Product Last? Unterschiedliche Konzepte für die crossmediale Contentproduktion - DIGITAL-PUBLISHING-REPORT.DE ...
Fallbeispiel FlowLeaf

   Flowleaf                                                                       den „losen Blättern“
                                                                               Datenhaltung und -verarbeitung
                                                                               in flowleaf sind auf diese Anfor-
Vernetzte Abläufe mit flowleaf – hier                                          derungen optimiert, so dass auch
relativiert sich „first“ und „last“                                            hier der Content im Mittelpunkt
                                                                               bleibt. Einordnungsanleitung,
Ursprünglich zur Organisation                                                  differenzierte Druckdaten-Zusam-
einer einzigen, gleichzeitig außer-                                            menstellung und Co. sind im Hin-
ordentlich umfassenden Publika-                                                tergrund trotzdem immer präsent.
tion entwickelt, ist flowleaf inzwi-
schen die zentrale Plattform für                                               Vernetzung
vernetztes und optimiertes Publi-
                                         Hubert Bestler ist Diplom-Mathe-
zieren von Fachinhalten: Auf der                                               Ein Beispiel: Der Autor ist zuerst
                                         matiker und gehört seit 25 Jahren
Output-Seite stehen elektronische                                              Content-Ersteller und -Bearbei-
                                         zum Team von C.H. Beck in Nörd-
Ausgaben verschiedenster Art, für                                              ter. Daher ist es eine elementare
                                         lingen. Er ist Leiter der Abteilung
die Print-Welt Bücher und Lose-                                                Meta-Information, welche Inhalts-
                                         Satz und damit verantwortlich für
blattwerke – dieses Ziel einfach zu                                            Komponenten ihm zugeordnet
                                         die Gestaltung und Anwendung
erreichen, nötige Information und                                              sind. Schließlich gibt es zu jedem
                                         der Prozesse zur Verarbeitung der
Daten im Prozess zur richtigen                                                 Bearbeiter relevante persönliche
                                         Content-Daten auf dem Weg zu
Zeit an der richtigen Stelle zu ha-                                            Informationen. Das unterstützen-
                                         elektronischen und gedruckten
ben, ist die Domäne von flowleaf.                                              de System kann damit
                                         Publikationen. Schwerpunkte
                                         dabei sind die „intelligente“ Nut-
       Am Beispiel dieses ersten                                               • die Meta-Information „Au-
                                         zung von Daten, Prozess-Optimie-
Werks wird in verschiedenen                                                       tor“ für jeden Ausgabe-Kanal
                                         rung und -Automatisierung.
Facetten deutlich, wie Content,                                                   geeignet einsetzen, im Print
Meta-Daten und verarbeitende                                                      für die Autoren-Information in
Prozesse verzahnt operieren und         Fokus auf den Inhalt                      der Fußzeile, elektronisch für
Effizienz und Korrektheit gleicher-                                               Recherche oder Zitierungen, für
maßen garantieren. Es geht um           Bei Publikationen mit großem              Autoren- und Bearbeiterverze-
die „Praxis der Kommunalverwal-         Umfang und vielen Beteiligten             ichnis
tung“ von KSV Medien.                   müssen Organisation, Kommuni-          • Kommunikation und Informa-
                                        kation und Datenaustausch fokus-          tion zielgenau verteilen
      Da ist zunächst das schie-        siert und schlank ablaufen. flowle-    • oder Information für eine
re Volumen: Für zwölf deutsche          af arrangiert diese Vorgänge ganz         bearbeitungsabhängige Honor-
Bundesländer jeweils alles, was in      eng um den Verlags-Content.               ierung zur Verfügung stellen.
der kommunalen Verwaltung für                                                  Mit dem Einsatz von flowleaf
die tägliche Praxis an Vorschriften,    Spezialität Loseblatt                  wurde und wird der Prozess
Kommentierungen und Entschei-                                                  stringenter abgebildet, werden
dungen relevant ist. Gedruckt er-       Die Publikationsform Loseblatt-        die Beteiligten bei lästigen Routi-
gibt das für jedes dieser Länder ein    werk bringt eine Reihe ganz spe-       ne-Aufgaben entlastet – und wird
Loseblattwerk von jeweils 30000         zieller Anforderungen mit sich:        nicht zuletzt die (Mehrfach-)Ver-
bis über 40000 Seiten. Bearbeitet                                              wendbarkeit der Inhalte deutlich
werden die Inhalte von 600 bis          • jedes Werk ist in seiner Gesamt-     ausgebaut.
700 aktiven Autoren, die dafür            heit eine vollständige und
sorgen, dass jährlich ca. 40 % des        abgeschlossene Einheit, und
kompletten Werks überarbeitet             gleichzeitig eine Serie von
werden. Die Kunden, Praktiker in          Fragmenten, die jeweils „nur“
den Kommunen, nutzen diese In-            die gerade aktualisierten Be-
halte sowohl in der kontinuierlich        standteile umfassen
aktualisierten Online-Datenbank,        • die Strukturierung der Inhalte
als auch in den monatlich aktuali-        nach logischen Einheiten in
sierten Loseblatt- oder DVD-Aus-          korrespondiert nicht mit den
gaben.                                    auszutauschenden Einheiten,

                                                          8                                   Sonderheft CMF
XML First, XML Last - Product First, Product Last? Unterschiedliche Konzepte für die crossmediale Contentproduktion - DIGITAL-PUBLISHING-REPORT.DE ...
Fallbeispiel mediaTEXT

   mediaTEXT                                                                 Wie lässt sich die Lösung bzw. Ergeb-
                                                                             nis in drei Sätzen beschreiben?

Welches Fallbeispiel, welchen Use                                            Mit den richtigen Lösungen lässt
Case zeigen Sie auf dem CrossMedia-                                          sich eine Standardsoftware wie
Forum digital?                                                               Adobe InDesign problemlos im
                                                                             Funktionsumfang erheblich er-
Stefan Gaßmann präsentiert einen                                             weitern. Dies bietet umfangreiche
smarten crossmedialen Workflow,                                              Möglichkeiten, Standardisierung
der für den Verlag C.H.BECK zur                                              sicherzustellen und Individuali-
Produktion der Buchreihe „Rechts-                                            sierung zu ermöglichen. So wird
berater im dtv“ genutzt wird.                                                XML-first und XML-last ergänzend
                                                                             in einer Lösung vereint.
Welche Zielsetzungen wurden mit        Stefan Gaßmann ist Mitglied der
dem Projekt verfolgt?                  Geschäftsführung der mediaTEXT        Welchen Rat geben Sie Verlagen,
                                       Jena GmbH und verantwortet seit       wenn Sie ein solches Projekt angehen
Die Reihe „Rechtsberater im dtv“       über 10 Jahren den Bereich der        wollen, vor allem in Bezug auf die
kennzeichnet sich durch eine auch      Workflow- und Lösungsentwick-         Vorbereitung und das Projektmanage-
für den Laien verständliche Erläu-     lung. Ein zentraler Schwerpunkt       ment?
terung juristischer Sachverhalte       ist dabei die Realisierung von
und bietet diese darüber hinaus        XML-Workflows unter Berück-           So individuell Ihre Titel auch sein
noch in einer ansprechenden Ge-        sichtigung crossmedialer Anfor-       mögen: abstrahieren Sie einheit-
staltung. Diese Ansprüche sollten      derungen.                             liche Strukturen, Abläufe und
im Projekt mit automatisierten                                               Rahmenbedingungen. Auf dieser
Produktionsabläufen vereint                                                  Grundlage lässt sich in jedem Fall
werden, um so ein Maximum an                                                 ein automatisierbares Verfahren
Effizienz zu erreichen.               Verlag ein Geheimnis. Doch diese       aufbauen, welches um individuelle
                                      Vorstellungen sind häufig schwer       Anforderungen angereichert wer-
Was waren die Herausforderung bei     mit Automatisierung zu vereinen.       den kann.
der Umsetzung des Projektes?          Durch den Einsatz von XML-first
                                      lassen sich so früh im Produktions-
Adobe InDesign ist bei vielen Ver-    workflow individuelle Formatie-
lagen und Dienstleistern das Mittel   rungen der Autoren erkennen und
der Wahl für die Satzproduktion.      weitestgehend standardisieren.
Doch in Bezug auf die Anbindung       Darüber hinaus können Vorgaben
strukturierter Daten gibt es viele    bzgl. Kapitelgliederung und Text-
Hürden, die zu überwinden sind.       längen zuverlässig geprüft werden.
Mit unserer cleveren Out-Of-The-
Box Lösung, dem mediaTEXT XML
Writer, gelingt sowohl der auto-      Wodurch zeichnet sich die Umsetzung
matisierte Import nach Adobe          vor allem aus?
InDesign als auch der Export mit
allen benötigten Mehrwerten zur       Der Workflow kennzeichnet sich
Gewährleistung eines verlustfreien    durch einen hohen Automati-
Roundtrips.                           sierungsgrad. Dieser ermöglicht
                                      gerade im ersten Umbruch, den
Worin bestanden die Herausforderung   „Druck auf die Straße“ zu bringen.
im Hinblick auf interne Abläufe und   Im Rahmen von Autorenkorrektu-
Workflows?                            ren ist es aber jederzeit möglich,
                                      individuelle Vorstellungen so zu
Dass Autoren inhaltlich und ge-       realisieren, dass die automatisierte
stalterisch häufig eigene Vorstel-    Weiterverwertung über XML-last
lung mitbringen, ist sicher keinem    nicht gefährdet wird.

                                                       9                                    Sonderheft CMF
XML First, XML Last - Product First, Product Last? Unterschiedliche Konzepte für die crossmediale Contentproduktion - DIGITAL-PUBLISHING-REPORT.DE ...
Fallbeispiel PublishOne

  PublishOne                                                               hierbei um einen über 25 Jahre
                                                                           gewachsenen Bestand von Satz-
                                                                           dateien im QuarkXPress-Format.
Welches Fallbeispiel, welchen Use                                          Die Daten sind zum großen Teil
Case zeigen Sie auf dem CrossMedia-                                        ohne Struktur und in älteren
Forum digital?                                                             Softwareständen vorhanden.

Der Pinkvoss Verlag verlegt                                                     Dieser Datenbestand muss
Loseblattwerke zum Beamten-                                                möglichst automatisiert in XML
recht. Bislang noch traditionell                                           konvertiert und in die Produk-
über Manuskriptanlieferungen,                                              tionsplattform gehoben werden.
die im Verlag formatiert werden.                                           Eine manuelle Strukturierung des
Seit März 2021 führt Pinkvoss                                              Datenbestandes ist wegen der
mit PublishOne ein Hybrid-CMS                                              hohen Aufwände keine Option.
ein. In einem SelfService Portal
sollen die Autoren ihren Con-                                              Worin bestanden die Herausforde-
tent mit Word selbst schreiben                                             rung im Hinblick auf interne Abläufe
und redigieren. Die Produktion                                             und Workflows?
von Print-Nachlieferungen (PDF)
und Online Content (WordPress)                                             Die laufende Verlagsproduktion
                                       Paul Hörbelt
erfolgt automatisiert.                                                     für die gedruckten Werke erfolgt
                                       Studium der Germanistik, Ge-        klassisch als Werksatz. Die glei-
                                       schichte, Philosophie, Theologie.   chen Mitarbeiterinnen werden in
Welche Zielsetzungen wurden mit        1989 – 1992 Produktmanager für      Zukunft den Content im XML-ba-
dem Projekt verfolgt?                  QuarkXPress bei PRISMA in Ham-      sierten Workflow für Print und
                                       burg, danach diverse Marketing-     digitale Formate produzieren.
Der Verlag will mit dem Projekt        und Vertriebsstationen u.a. als     Hierdurch ändern sich Tools und
das Verlagsangebot digitalisieren,     Key Account Manager bei Vision      Workflows. Das Team produziert
die Produktion automatisieren          in Hamburg und als Vertriebslei-    nicht mehr design- sondern con-
und die Autoren in den Produk-         ter bei Censhare. Seit 2003 Ver-    tent-orientiert. Statt in Quark-
tionsworkflow integrieren. Das         triebsleiter bei SNAP Innovation    XPress sollen die Daten zukünftig
klassische Produkt-Portfolio           in Hamburg (www.snap.de). SNAP      auch vom Verlag in Word bearbei-
(gedruckte Loseblattwerke) und         ist autorisierter Adobe Partner     tet werden.
das neu zu implementierende            und Systemintegrator für Publi-
digitale Verlagsangebot soll aus       shing-Lösungen wie PublishOne,            Ursprünglich war vorge-
einem identischen Datenbestand         vjoon K4 oder die EnfocusSuite.     sehen, diesen Umstieg zweistu-
auf XML Basis und über Temp-           SNAP arbeitet für Kunden wie        fig zu gestalten: Lieferung und
lates gesteuert produziert wer-        Hubert Burda Media, die FUNKE       Redaktion des Contents sowie
den. In dem Wissen, dass dieses        Mediengruppe, Sartorius AG oder     die Auslieferung an die digitalen
Ziel nicht zu 100% erreicht wird,      die Europäische Union.              Formate sollten über die neue
sollen die Autoren in Zukunft                                              Produktionsplattform erfolgen,
ihre Beiträge möglichst über ein                                           die Print-Produktion von Nach-
SelfService Portal einreichen und                                          lieferungen weiterhin mit dem
redigieren. Um die Onboarding-        tete Lösung (SaaS) für Verlag und    bisherigen Verfahren. Sie sollte
Aufwände gering zu halten, soll       Autoren über die gängigen Web-       zu einem späteren Zeitpunkt um-
hierfür Word als Editor einge-        browser erreichbar sein.             gestellt werden.
setzt werden. Das SelfService
Portal soll integraler Bestandteil    Was waren die Herausforderung bei          Im Laufe des Projektes wur-
der Produktions-Plattform sein,       der Umsetzung des Projektes?         de schnell deutlich, dass dieser
Autoren und Verlag mit definier-                                           zweistufige Ansatz nicht be-
ten Workflows auf dem gleichen        Die größte Herausforderung ist       schritten werden muss, wenn es
Datenbestand arbeiten. Die Pro-       die Migration des umfangrei-         gelingt, die Mitarbeiterinnen der
duktionsplattform soll als gehos-     chen Stehsatzes. Es handelt sich     Verlagsproduktion vom Content

                                                      10                                  Sonderheft CMF
Fallbeispiel PublishOne

First Ansatz zu überzeugen. Auch      Datenmaterials ist der Aufwand          Autoren können die Plattform so-
hier spielt Word als Editor eine      für die manuelle Nachbearbeitung        fort nutzen, ohne sich mit Tech-
wichtige Rolle für schnelles On-      überschaubar.                           nologie befassen zu müssen.
boarding. So wurde sechs Wochen
nach Projektstart beschlossen,              Die Migration ist ein ein-        Welchen Rat geben Sie Verlagen,
auch die Print-Nachlieferungen        maliger Vorgang. Die eigentliche        wenn Sie ein solches Projekt ange-
sofort mit PublishOne und dem         Bearbeitung des Contents (Kom-          hen wollen vor allem in Bezug auf
integrierten InDesignServer zu        mentare, Updates, Ergänzun-             die Vorbereitung und das Projektma-
produzieren.                          gen, neue Inhalte) erfolgt in der       nagement?
                                      Produktionsplattform. Hierbei
      Eine weitere Herausfor-         nutzen sowohl der Verlag als auch       Definieren Sie Ihre Ziele, nehmen
derung wird die Integration der       die Autoren mit Word einen ver-         Sie das Team mit, suchen Sie sich
Autorenschaft sein. Wir sind sehr     trauten Editor.                         Partner, die zu Ihnen passen,
gespannt, wie viele Autoren das                                               geben Sie IT-Themen nur die
SelfService Portal nutzen werden            Die Ausgabe erfolgt auto-         Bedeutung, die diese tatsächlich
und wie viele noch auf herge-         matisiert auf Templates basierend       haben, arbeiten Sie agil und vor
brachten Wegen betreut werden         über eine Standard-Schnittstelle        allem: halten Sie es einfach und
wollen.                               zu WordPress bzw. für Print über        effizient.
                                      InDesignServer.
Wodurch zeichnet sich die Umset-
zung vor allem aus?                         Das Projekt wird mit einem
                                      kleinen Team agil geführt. SNAP
Durch den Einsatz einer ge-           Innovation ist Vertragspartner
hosteten Lösung (SaaS) ist auf        des Verlages. Unsere Aufgaben
Kundenseite keine IT-Infrastruk-      sind vor allem Konfiguration und
tur und kein System-Know-How          Projektmanagement, zu einem
erforderlich. PublishOne arbeitet     kleinen Teil auch Softwareent-
mit allen Word-Versionen, die         wicklung. Im Projekt arbeiten wir
.docx als Dateiformat führen.         mir diesen Partnern:
PlugIns, AddOns oder ähnliche         • PublishOne ist der Provider
Tools sind nicht erforderlich. Dass      der SaaS-Plattform
das interne Dateiformat XML ist,      • Die Agentur BuroZero pro-
spielt für die Bearbeitung der           duziert die Auslieferung und
Inhalte und damit für die Arbeit         Präsentation des Digital-Con-
der Autoren und des Lektorates           tents auf WordPress
keine Rolle.                          • CoDesCo entwickelte die
                                         QuarkXTensions für die Daten-
      Auf das Produktionsvolu-           migration.
men und den Zeitfaktor bezogen
liegt der größte Effekt in der zü-    Auf Seiten des Verlages wird das
gigen Migration des Datenbestan-      Projekt von Publisher Consultants
des auf die neue Produktions-         begleitet.
plattform, um das Digitalangebot
schnell in den Markt zu bringen.      Wie lässt sich die Lösung bzw. Ergeb-
Dieser Effekt wurde durch den         nis in drei Sätzen beschreiben?
Einsatz von Technologie er-
reicht. Spezielle QuarkXTensions      Über die Konfiguration von Stan-
strukturieren die Satzdokumente       dard-Softwarekomponenten er-
und übergeben valides XML an          reicht der Verlag die Einbindung
die Produktionsplattform, in-         von Autoren in einen hochauto-
klusive Fußnoten, Querverweise,       matisierten Produktionsprozess.
Randziffern, Paginierungen etc.       Der Roundtrip zwischen Word
Abhängig von der Qualität des         und CMS funktioniert. Verlag und

                                                       11                                   Sonderheft CMF
Fallbeispiel SHI

   Search & Analytics SHI                                                       und in Katalogen
   GmbH                                                                       • Optimale Auffindbarkeit: Er-
                                                                                höhte Auffindbarkeit bei On-
                                                                                line- und Katalogrecherchen
Welches Fallbeispiel, welchen Use                                             • Relevante Platzierungen: Deut-
Case zeigen Sie auf dem CrossMedia-                                             lich höhere Rankings der Titel
Forum digital?                                                                  in Suchergebnissen und bei
                                                                                Kaufempfehlungen
Lessons Learned: Aufbau eines                                                 • Höherer Umsatz: Steigerung
Dienstes zur automatischen Key-                                                 des Verkaufs durch Auffind-
word-Extraktion Bibliographischer                                               barkeit, Sichtbarkeit und vor
Metadaten                                                                       allem Relevanz

Welche Zielsetzungen wurden mit         Daniel Wrigley arbeitet an Such-      Welchen Rat geben Sie Verlagen,
dem Projekt verfolgt?                  und Advanced Analytics-Anwen-          wenn Sie ein solches Projekt angehen
                                       dungen mit einem starken Fokus         wollen vor allem in Bezug auf die
Die richtigen Keywords sorgen für      auf Open-Source-Projekten wie          Vorbereitung und das Projektmanage-
Umsatz: Sie sichern die Sichtbar-      NiFi, Kafka, Solr, Spark oder Zep-     ment?
keit, optimieren die Auffindbarkeit    pelin, um für Unternehmen den
und bewirken ein höheres Ranking       größten Nutzen aus ihren Daten         Passende Keywords zu finden und
von Publikation aller Art.             zu ziehen. Seine Erfahrungen           zu vergeben ist eine anspruchsvol-
                                       haben ihm den Weg zu einem             le Aufgabe. Diese Keywords über
      Die Metadatenpflege ist          O’Reilly-Autor geebnet und ihn         mehrere Personen hinweg kon-
mühsam und Outsourcing teuer.          bis auf internationale Konferen-       sistent zu vergeben ist rein ma-
Das war unsere Motivation, die im      zen geführt.                           nuell gesehen beinahe unlösbar.
vergangenen Jahr den Startschuss                                              Einerseits helfen hier detaillierte
zur Entwicklung von CAKE bildete                                              Richtlinien innerhalb des Verlags,
– unserem Webservice zur Extrak-                                              um einen gewissen Rahmen zu
tion von Keywords aus Metadaten.                                              definieren, innerhalb dessen die
                                      Wodurch zeichnet sich die Umsetzung     Keywords vergeben werden. An-
Was waren die Herausforderung bei     vor allem aus?                          dererseits hilft es, wenn in diesem
der Umsetzung des Projektes?                                                  Prozess Möglichkeiten geschaf-
                                      Unser gewählter Ansatz basiert          fen werden, um den manuellen
Das richtige Werkzeug zu finden,      auf dem NEWBOOKS Stichwortin-           Prozess zu unterstützen. Diese
um wiederum die richtigen Key-        dex. Dadurch wird im Automatis-         Möglichkeiten werden in den we-
words zu extrahieren war eine         mus die Qualität der ermittelten        nigsten Projekten vorgesehen und
große Herausforderung und die         Keywords sichergestellt. Zudem          erschweren später die Anbindung
konstante Weiterentwicklung ist       greifen moderne Mittel und              intelligenter und automatischer
es bis heute.                         Methoden aus ETL und Natural            Dienste wie CAKE, die Mitarbeiter
                                      Language Processing. Diese Kom-         unterstützen und entlasten kön-
Worin bestanden die Herausforderung   bination ermöglicht eine wesent-        nen.
im Hinblick auf interne Abläufe und   liche Arbeitserleichterung bei der
Workflows?                            Keyword-Vergabe.

• Integration von CAKE in das         Wie lässt sich die Lösung bzw. Ergeb-
  bestehende Metadaten-Man-           nis in drei Sätzen beschreiben?
  agement
• Abgesehen von den individu-         • Passende Keywords verkaufen
  ellen Prozessen innerhalb der         mehr Bücher.
  Verlage wird auch die Qual-         • Verbesserte Sichtbarkeit: Stärk-
  ität der Keywords individuell         ere Wahrnehmung der Titel von
  bewertet – teils sogar innerhalb      mehr Endkunden und Buch-
  eines Verlags.                        händlern auf Onlineportalen

                                                        12                                   Sonderheft CMF
Fallbeispiel Xpublisher

   Xpublisher                                                            Wodurch zeichnet sich die Umsetzung
                                                                         vor allem aus?

Welches Fallbeispiel, welchen Use                                        Mithilfe von Xpublisher lässt sich
Case zeigen Sie auf dem CrossMedia-                                      die Verlagsvorschau mit wenig
Forum digital?                                                           manuellem Zutun effizient und
                                                                         fehlerfrei produzieren. Vordefi-
Fabian Warta von Xpublisher und                                          nierte InDesign-Templates ga-
Hanna Schindehütte vom Kosmos                                            rantieren eine höchstmögliche
Verlag präsentieren die automati-                                        Automatisierung im Produktions-
sierte Verlagsvorschau mit Xpu-                                          prozess. Damit sind auch kurzfris-
blisher.                                                                 tige Aktualisierungen der Pro-
                                                                         duktinformationen möglich.
Welche Zielsetzungen wurden mit
dem Projekt verfolgt?                                                    Wie lässt sich die Lösung bzw. Ergeb-
                                                                         nis in drei Sätzen beschreiben?
2017 implementierte der Kosmos
Verlag das Redaktionssystem Xpu-                                         Mit Xpublisher kann der Kosmos
blisher. Sein Buch-Sortiment wird                                        Verlag seine Verlagsvorschau nun
                                      Fabian Warta begleitet seit 2015
seither in großen Teilen darüber                                         fast komplett automatisiert er-
                                      als IT-Projektleiter Verlage wie
produziert. In einem weiteren Pro-                                       stellen. Das Ergebnis: eine schnel-
                                      den Kosmos Verlag in der Ein-
jekt wurde nun auch die Produk-                                          le und effiziente Produktion. Die
                                      führung des Redaktionssystems
tion der eigenen Verlagsvorschau                                         Umstellung der Verlagsvorschau
                                      Xpublisher.
auf Xpublisher umgestellt.                                               war von Anfang bis Ende eine
                                                                         Erfolgsstory.
Was waren die Herausforderungen
bei der Umsetzung des Projektes?                                         Welchen Rat geben Sie Verlagen,
                                                                         wenn Sie ein solches Projekt angehen
Die Umsetzung des Projekts er-                                           wollen vor allem in Bezug auf die
folgte in kürzester Zeit. Innerhalb                                      Vorbereitung und das Projektmanage-
von nur drei Monaten gelang es                                           ment?
die Verlagsvorschau automatisiert
auf Xpublisher umzustellen. Die                                          Die Teamzusammenstellung und
Implementierung folgte einer agi-                                        Verteilung von Verantwortlichkei-
len Arbeitsweise.                                                        ten sind essentiell. Zur Workflow-
                                                                         analyse sollte sich ausreichend
Worin bestanden die Herausforderun-                                      Zeit genommen werden. Darü-
gen im Hinblick auf interne Abläufe                                      ber hinaus ist für uns eine agile
und Workflows?                                                           Arbeitsweise ein wichtiger Be-
                                                                         standteil in der Projektarbeit.
Für das Neuaufsetzen der mit
Xpublisher produzierten Verlags-
vorschau galt es die bis dahin
manuell erstellten Layouts durch
vordefinierte InDesign-Templates
zu ersetzten. Dies erforderte eine    Hanna Schindehütte ist Fachliche
einheitliche Standardisierung und     Leitung XP im Kosmos Verlag und
Anpassung der internen Work-          begleitete die Umstellung der
flows, insbesondere in Bezug auf      Verlagsvorschau auf Xpublisher.
die Produktdatenpflege und deren
Import in das Redaktionssystem.

                                                     13                                 Sonderheft CMF
Zum Programm des 23. CrossMediaForum

XML First, XML Last –
Product First, Product
Last?
Ehrhardt Heinold über den Programm-
schwerpunkt des 23. CrossMedia Forums

                   14                       Sonderheft CMF
Zum Programm des 23. CrossMediaForum

Das Thema des nächsten CrossMe-                                                     Verbesserungen muss jedes Con-
diaForum lautet „XML First, XML Last                                                tent-Workflow-Projekt sorgfältig
- Product First, Product Last? Unter-                                               geplant werden. Im Vordergrund
schiedliche Konzepte für die cross-                                                 stehen dabei immer strategische
mediale Contentproduktion”. XML ist                                                 Fragen zum zukünftigen Geschäfts-
ja nicht neu, warum habt Ihr trotzdem                                               modell und zu den daraus abzu-
diesen Klassiker als Themenschwer-                                                  leitenden Anforderungen an den
punkt gewählt?                                                                      Workflow. Diese Hausaufgaben
                                                                                    müssen gemacht werden durch
Richtig, XML ist eine bewährte,                                                     Antworten auf Fragen wie „Mit wel-
man könnte auch sagen alte Tech-                                                    chen Medienprodukten wollen wir
nologie, die aber immer wieder                                                      in welcher Weise Geld verdienen?”,
beweist, wie flexibel und innovativ                                                 „Welche Inhalte können wir in
sie einsetzbar ist. Auch hier gibt es                                               welcher Form wiederverwenden?”,
laufend neue Entwicklungen, die            Ehrhardt F. Heinold: Seit 1995           „Welche Beteiligten gibt es beim
gerade für jene Verlage, die schon         geschäftsführender Gesellschaf-          Content-Workflow und welche An-
lange mit XML-Strukturen und               ter der Heinold, Spiller & Partner       forderungen stellen diese?”, „Wel-
-Workflows arbeiten, spannend sind         Unternehmensberatung mit Sitz            che Einspareffekte verspreche ich
– sie, aber auch die Neueinsteiger         in Hamburg. Beratungsschwer-             mir durch einen neuen Workflow?”.
sollten sich regelmäßig die Frage          punkt ist der Verlags- und Medi-
stellen, ob ihr Umgang mit Content,        enbereich. Beratungsprojekte vor         Verstanden, diese Kärrnerarbeit bleibt.
also ihr Content-Lifecycle, noch           allem in Fach-, Special Interest-        Welche Empfehlungen hast Du noch,
up to date ist und welche Verbes-          und Kinderbuchverlagen zu allen          wenn es um das Thema XML-Einsatz
serungen es durch neue Tools gibt.         verlegerischen Fragestellungen           geht?
Auf dem Forum werden wir tolle             in den Bereichen Unternehmens-           Der wichtigste Tipp auf Basis
Beispiele von sehr schlanken und           strategie, Marktanalyse, Posi-           meiner langjährigen Erfahrungen:
flexiblen XML-Prozessen zeigen.            tionierung, Markenentwicklung,           Intern sollte ein Verlag ausrei-
                                           Programmstrategie, Portfolio-Ma-         chend Kompetenzen und Kapazi-
Der Forumstitel suggeriert, dass Verla-    nagement und Digitalisierung.            täten haben, um wirklich gute
ge sich grundsätzlich zwischen XML-                                                 Konzepte zu erarbeiten und um-
first- und einem Product-First-Konzept                                              zusetzen. Content Management
entscheiden müssen. Das war früher        Daten durch eine bidirektionale           ist ein komplexes Thema, da muss
gesetzt, gilt das heutzutage noch         Integration von DTP-Werkzeugen            ein wirklich tieferes Verständnis
immer?                                    layoutorientiert gearbeitet werden,       vorhanden sein, vor allem bei jenen
                                          oder es können Inhalte mit Word-          Verlagen, die tiefer strukturierte
Sehr grob gesagt war die Welt             ähnlichen Texteditoren scheinbar          Inhalte managen und vielfältige
früher zweigeteilt: Entweder ver-         unstrukturiert, in Wahrheit aber          Produktszenarien umsetzen wol-
folge ich einen Product-First-Kon-        strukturiert erfasst werden, mit          len. Auf der anderen Seite sage ich
zept mit der Ausprägung „Layout           allen Vorteilen medienneutraler           aber auch: Bangemachen gilt nicht!
vor Text” und der Konsequenz, nur         Daten.                                    Heißt übersetzt: Wenn ein Dienst-
eingeschränkt oder durch Mehr-                                                      leister ein Umsetzungskonzept
aufwand strukturierte Daten zu            Das klingt zwar prima, fast nach dem      präsentiert, das kaum verständlich
erhalten, oder einen XML-First-           Paradies. Muss sich ein Verlag also       ist, liegt das Problem zumeist beim
Ansatz, bei dem die Inhalte final         nicht mehr um konzeptionelle Fragen       Konzept, und nicht bei jenen, die
stehen müssen, bevor sie dann ge-         kümmern, wenn er einen Content-           das nicht verstehen. Daraus ergibt
stalterisch umgesetzt werden und          Workflow plane, weil ja mit den richti-   sich meine abschließende Emp-
dadurch Einschränkungen beim              gen Tools irgendwie alles gehen wird?     fehlung, immer mit einem Pro-
Layout entstehen. Dieser Gegen-                                                     jektteam zu arbeiten, in dem auch
satz besteht zunehmend weniger,           Wenn ich das jetzt versprechen            Anwender*innen ohne technischen
denn moderne Content-Manage-              würde, werde ich als Berater ver-         Hintergrund mitarbeiten, denn
ment- und Workflow-Systeme                mutlich erst überbucht und dann           nur, wenn diese das alles verstehen
schaffen neue Möglichkeiten: So           schnell als Scharlatan enttarnt sein.     und anwenden können, wird so ein
kann auch mit strukturierten XML-         Trotz der vielen Innovationen und         Projekt erfolgreich sein.

                                                             15                                     Sonderheft CMF
16   Sonderheft CMF
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