ZAHN- UND MUNDGESUNDHEIT - INFORMATIONEN FÜR SENIORINNEN UND SENIOREN Referat Präventive Zahnheilkunde - Volkssolidarität Landesverband ...

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ZAHN- UND MUNDGESUNDHEIT
INFORMATIONEN FÜR
SENIORINNEN UND SENIOREN

                Referat Präventive Zahnheilkunde
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INHALT

                                 1. Ein paar Fakten zu Beginn
                                 2. Erkrankungen im Zahn- und Mundraum
                                 3. Behandlungsmöglichkeiten
                                 4. Richtig vorsorgen – So bleiben Ihre Zähne
                                   gesund!

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1. EIN PAAR FAKTEN
         ZU BEGINN…

                                                        Gesund beginnt im Mund
                                                        Wofür sind gesunde Zähne wichtig?
                                                        Zähne und Allgemeinerkrankungen

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GESUND BEGINNT IM MUND
 In unserer Mundflora leben ungefähr 500 verschiedene Arten von Mikroorganismen im Gleichgewicht.

 Die Zähne werden täglich von 0,75 – 1 Liter Speichel umspült. Durch diese andauernde Spülung werden
     Mundhöhle und Zähne sauber gehalten.
 Gute Mundhygiene und gesunde Ernährung sind von großer Bedeutung für die lebenslange Mundgesundheit.

 Die Zahngesundheit hat einen wesentlichen Einfluss auf den allgemeinen Gesundheitszustand, unter anderem weil
     eine ausgewogene und ausreichende Ernährung eine Voraussetzung dafür ist, dass Unterernährung und Mangel
     an Vitaminen und Mineralien vermieden werden.

 Ungefähr 12 % aller 65- bis 74-Jährigen in Deutschland sind komplett zahnlos.

 Weil aber insgesamt immer mehr Seniorinnen und Senioren ihre eigenen Zähne
     länger behalten, besteht für Zahnärztinnen und Zahnärzte häufiger die
     Möglichkeit, festsitzenden Zahnersatz zu verankern.

                                                                                                        Bild: proDente e.V.

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GESUNDE ZÄHNE SIND WICHTIG FÜR

                                 Verbesserung des Wohlbefindens

                                  Steigerung der Lebensqualität

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ZÄHNE UND ALLGEMEINERKRANKUNGEN
 Werden Zähne und Zahnersatz nicht regelmäßig gereinigt und kontrolliert, kann es zu schwerwiegenden Folgen kommen.
 An natürlichen und künstlichen Zähnen, Kunststoff- und auch Metallteilen von Prothesen lagert sich ein schmieriger und
    infektiöser Zahnbelag (Plaque) ab.
   Bakterien vermehren sich, es kommt zu einem Ungleichgewicht des sonst neutralen Mundmilieus.
   Karies und Zahnbetterkrankungen, wie Gingivitis und Parodontitis sowie Entzündungen der gesamten Mundschleimhaut,
    können entstehen.
   Werden diese Erkrankungen nicht behandelt, können sich chronische Infektionen im Mundraum entwickeln. Diese gelangen
    über den Blutkreislauf in verschiedene Organe des Körpers, wie zum Beispiel Herz, Niere oder Gelenke.
   Eine schlechte Zahn- und Mundgesundheit belastet den gesamten Körper und erhöht das Risiko für verschiedene Erkrankungen
    oder Erkrankungsfolgen, wie beispielsweise:
     ❖ Schlaganfall
     ❖ Lungenentzündungen
     ❖ Diabetes (nicht einstellbar)
     ❖ Herz-Kreislauf-Erkrankungen
     ❖ Gelenkerkrankungen
     ❖ Nierenerkrankungen
     ❖ Nasennebenhöhlenentzündungen
     ❖ Magen- Darm- Infektionen

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 Karies

                                  Zahnfleischerkrankungen:
     2. ERKRANKUNGEN
                                     ❖ Gingivitis
        IM ZAHN- UND
        MUNDRAUM                     ❖ Parodontitis

                                 ▪   Mundschleimhauterkrankungen:
                                     ❖ Prothesendruckstellen

                                     ❖ Aphten

                                     ❖ Prothesenstomatitis

                                     ❖ Herpes Infektionen

                                     ❖ Plattenepithelkarzinome

                                     ❖ Mundwinkelrhagaden

                                 ▪   Mundtrockenheit

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ERKRANKUNGEN IM ZAHN- UND MUNDRAUM
Karies
 Werden unsere Zähne nicht regelmäßig (zweimal am Tag) gründlich gereinigt,
     lagert sich auf den Zahnoberflächen ein schmieriger, infektiöser Belag ab (Plaque).
 Die Bakterien im Plaque verstoffwechseln Kohlenhydrate zu Säuren.

 Diese Säuren greifen den Zahnschmelz an und es kommt zur Bildung von Karies.

 Es gibt verschiedene Formen der Karies:                     Folgen durch unbehandelte Karies:
      Oberflächliche Karies im Schmelzbereich                   Ausdehnung auf benachbarte Zähne
      Tiefe Karies bis hin zum Zahnnerv                         Schmerzen
      Wurzelkaries                                              Abszesse
                                                                 Fieber
                                                                 Belastung für den gesamten Körper

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ERKRANKUNGEN IM ZAHN- UND MUNDRAUM
Zahnfleischerkrankungen
Gingivitis – Zahnfleischentzündung
 Das Zahnfleisch (lateinisch = Gingiva) ist ein Teil der Mundschleimhaut. Es umschließt den Zahn und schützt den Zahnhalteapparat vor dem Eintritt
   von Bakterien aus der Mundhöhle. Gesundes Zahnfleisch ist fest, blass-rosa und blutet nicht, wenn es mit Zahnbürste oder Zahnseide in Berührung
   kommt.
    Bei einer Gingivitis ist das Zahnfleisch entzündet – es ist gerötet und blutet schon bei leichter Berührung. Oft leiden Betroffene unter Mundgeruch.
    Eine akute Gingivitis tritt bei vielen Menschen auf, heilt aber meist unkompliziert nach wenigen Tagen restlos aus. Gefährlich wird es, wenn sich
     eine chronische Form entwickelt, die in Folge den kompletten Zahnhalteapparat in Mitleidenschaft ziehen kann.
    Häufigste Ursache für eine Gingivitis ist eine mangelnde Mundhygiene. Aber auch übertriebene Mundhygiene kann zur Gingivitis führen, wenn
     beim Zähneputzen das Zahnfleisch verletzt wird oder aggressive Zahnpflegeprodukte verwendet werden.
    Einige Grunderkrankungen erhöhen das Risiko für die Entstehung einer Gingivitis. Und auch umgekehrt wirkt sich ein schlechter Zustand des
     Zahnhalteapparates negativ auf den Verlauf von Grunderkrankungen aus. So haben beispielsweise Diabetiker ein erhöhtes Risiko für eine
     Gingivitis, insbesondere wenn der Blutzuckerspiegel schlecht eingestellt ist. Umgekehrt erschwert eine Zahnfleischentzündung eine gute Einstellung
     des Blutzuckers.
    Rauchen und übermäßiger Alkoholgenuss wirken sich nachweislich negativ auf die Zahnfleischgesundheit aus.
    Einige Medikamente verursachen als Nebenwirkung einen Speichelmangel. Die so hervorgerufene Mundtrockenheit, führt zu einem erhöhten
     Risiko für eine Gingivitis.
                        Aber auch wenn verschiedene Faktoren das Risiko für eine Zahnfleischentzündung erhöhen,
                                    so kann dem mit einer guten Mundhygiene vorgebeugt werden.
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ERKRANKUNGEN IM ZAHN- UND MUNDRAUM
Zahnfleischerkrankungen
Parodontitis – Zahnbettentzündung
   Dauert eine Zahnfleischentzündung über längere Zeit an, kann sie sich ausweiten und zu einer Parodontitis werden. Zu Beginn bereitet
    eine Parodontitis kaum Beschwerden, unbehandelt führt sie jedoch zur Zerstörung des Zahnhalteapparates und zu Zahnverlust.
   Ist das Zahnfleisch entzündet, schwillt es an und erschwert zusätzlich die Reinigung der Zahnoberflächen. Durch die Entzündung löst
    sich das Zahnfleisch vom Zahnhals und es entstehen Spalten zwischen Zahn und Zahnfleisch, sogenannte Zahnfleischtaschen. In den
    Zahnfleischtaschen sammeln sich Bakterien. In Folge dessen bilden sich bakterielle Beläge an der Zahnwurzel und am Zahnhals. Je
    tiefer eine Tasche ist, desto weiter dringen die Bakterienbeläge in Richtung Zahnwurzelspitze vor. Solche tiefen, verfestigten Beläge
    werden mit der Zahnbürste nicht mehr erreicht und können nur noch in der Zahnarztpraxis entfernt werden.
   Bei einer Parodontitis greift die Entzündung den Zahnhalteapparat an. Im fortgeschrittenen Stadium wird auch der Kieferknochen um
    die Zähne herum angegriffen und abgebaut. Die Zähne können sich lockern, was zu Schmerzen und Kaubeschwerden führt.
   Eine Parodontitis heilt nicht von allein wieder aus. Die Therapie besteht in der Entfernung entzündeten Gewebes, der gründlichen
    Reinigung und gegebenenfalls Glättung der Zahn- beziehungsweise der Wurzeloberflächen sowie der Desinfektion der
    Zahnfleischtaschen. Bei besonders schweren Verläufen kann zusätzlich eine Antibiotikatherapie erforderlich sein.

       Die wichtigsten Maßnahme, zur Vorbeugung einer Parodontitis, sind eine gute Mundhygiene, ausgewogene
                                   Ernährung und der Verzicht auf das Rauchen.
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ERKRANKUNGEN IM ZAHN- UND MUNDRAUM
Zahnfleischerkrankungen
Wie gesund ist ihr Zahnfleisch?
 1. Ist Ihr Zahnfleisch geschwollen?
 2. Blutet Ihr Zahnfleisch beim Zähneputzen oder bei der Benutzung eines Zahnstochers bzw.
     anderer Hilfsmittel zur Zahnreinigung?
 3. Ist Ihr Zahnfleisch zurückgegangen?
 4. Beobachten Sie eine zunehmende Lockerung Ihrer Zähne?
 5. Tritt eine gelbliche, eiterähnliche Flüssigkeit am Zahnfleischsaum aus, wenn Sie Ihr Zahnfleisch massieren?
 6. Hat sich Ihre Zahnstellung verändert und haben sich dabei Lücken gebildet?
 7. Haben Ihre Eltern oder Geschwister Zähne frühzeitig durch Zahnlockerung verloren?

    ➢ Wenn Sie eine der Fragen mit „ja“ beantwortet haben, sollten Sie sich unbedingt in
                                       Ihrer Zahnarztpraxis beraten lassen.

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ERKRANKUNGEN IM ZAHN- UND MUNDRAUM
Mundschleimhauterkrankungen
Unsere gesamte Mundhöhle ist mit der sogenannten Mundschleimhaut ausgekleidet. Die gesunde Mundschleimhaut
ist rosafarben und von klarer Speichelflüssigkeit benetzt. Im Folgenden werden verschiedene Erkrankungen der
Mundschleimhaut erläutert.

 Prothesendruckstellen
Sind schmerzhafte lokale Entzündungen der Mundschleimhaut. Oft treten in der
Eingewöhnungsphase an eine neue Prothese Druckstellen im Mund auf, da sich das
Gewebe zunächst an die Zahnprothese gewöhnen muss. Sollte sich nach einigen Tagen
des Tragens keine Besserung einstellen, muss die Prothese angepasst werden.

Da sich der Kieferknochen sich im Laufe der Zeit verändert, kann eine Zahnprothese auch noch nach mehreren
Jahren plötzlich Druckstellen verursachen. Verliert die Prothese ihren festen Halt, reibt sie am Zahnfleisch oder baut
beim Kauen zu starken Druck auf, wodurch sich die schmerzhaften Druckstellen entwickeln können. Der Zahnarzt
hilft, indem er die Zahnprothese abschleift oder unterfüttert.

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ERKRANKUNGEN IM ZAHN- UND MUNDRAUM
Mundschleimhauterkrankungen
 Prothesenstomatitis
Eine Stomatitis ist eine Entzündung der Mundschleimhaut. Sie äußert sich durch Rötung, Schmerzen, Schwellungen oder
Geschwüre, Brennen oder Juckreiz, Zahnfleischbluten oder auch durch einen verstärkten Speichelfluss. Eine
Mundschleimhautentzündung kann eine eigene Krankheit darstellen oder Nebenwirkung einer Therapie oder
Medikation sein. Ist der Auslöser eine schlecht sitzende Prothese, spricht man von einer Prothesenstomatitis.
Wer Anzeichen einer Prothesenstomatitis bemerkt, sollte einen Termin in seiner Zahnarztpraxis vereinbaren. Durch eine
Untersuchung kann festgestellt werden, ob sich der Kiefer verändert hat, wodurch die Prothese nicht mehr optimal sitzt.
Neben der Behandlung der Entzündung (zum Beispiel mit Mundspülung oder Lutschtabletten mit Chlorhexidin) kann die
Zahnärztin/der Zahnarzt mit einer Unterfütterung der Prothese den Halt im Mundraum wieder verbessern. Mit einer
professionellen Prothesenreinigung kann sichergestellt werden, dass die Prothese beim erneuten Einsetzen frei von
Krankheitserregern ist.
Zur Vorbeugung ist eine gute Mund- und Prothesenhygiene wichtig. So wird verhindert, dass sich Keime
                     und Pilze auf der Prothese festsetzen und ausbreiten können.

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ERKRANKUNGEN IM ZAHN- UND MUNDRAUM
Mundschleimhauterkrankungen
 Aphthen
Aphten sind schmerzhafte, kleine Geschwüre in der Mundschleimhaut,
einschließlich der Lippen, der Rachenmandeln oder der Zunge. Sie erscheinen in
Form von runden oder ovalen Bläschen auf rotem Untergrund, der sich
ringförmig um die weiße Mitte zieht. Eine genaue Ursache für das Auftreten von
Aphthen ist nicht bekannt. Aphthen können zwischen einem Millimeter und drei
Zentimeter groß sein. Die kleinen Wunden gehen in den meisten Fällen spontan
nach 4 bis 14 Tagen zurück, während die Heilung der größeren Bläschen bis zu
einem Monat dauern kann.

Mögliche Ursachen von Aphthen können Mangelerscheinungen oder Unverträglichkeiten sein. Die Entstehung wird
durch eine zu geringe Eisen-Aufnahme, einen Folsäure- oder einen Vitamin-B12-Mangel begünstigt.
Lebensmittelunverträglichkeiten z.B. gegen Tomaten, Nüsse, Obst oder Schokolade stehen ebenfalls im Verdacht,
ursächlich für Aphthen zu sein.

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ERKRANKUNGEN IM ZAHN- UND MUNDRAUM
Mundschleimhauterkrankungen
  Herpes Infektionen
 Fast alle Erwachsenen tragen das Herpes-Virus in sich aber nur bei wenigen bricht Herpes immer wieder aus.
 Herpesviren verbringen die meiste Zeit in einer Art Ruhezustand in den Nervenzellen. Dort warten sie auf
 eine günstige Gelegenheit, zum Beispiel eine kleine Schwäche des Immunsystems aufgrund von Stress, um
 erneut auszubrechen. Bei einigen Menschen können auch Sonnenstrahlen einen Ausbruch der Herpesviren
 hervorrufen. Ursache ist die UV-Strahlung, deren oxidative Wirkung das Immunsystem der Haut stresst.

 Bekannte Wirkstoffe zur Herpes-Behandlung bewirken leider keine Wunder, sondern verkürzen bestenfalls die Krankheitsdauer und mildern die
 Symptome. Für die Behandlung von Lippenherpes kommen meistens antivirale Cremes mit den Wirkstoffen Aciclovir oder Penciclovir zum Einsatz.
 Es gilt: Je früher die Therapie beginnt – das heißt sobald es zu unangenehmen Missempfindungen, Jucken oder Schmerzen an der betroffenen
 Stelle kommt – desto schneller tritt die Heilung ein. Das liegt daran, dass die antiviralen Medikamente nur die Vermehrung der Viren verhindern,
 nicht aber bereits „fertige“ Viren zerstören.
 Tritt Herpes im Mund auf, verursacht er starke Schmerzen im gesamten Mund- und Rachenraum. Betroffen sind meist Kinder, seltener Erwachsene.
 Zur Linderung gibt es Gels und Cremes, die lokal betäubende Wirkstoffe wie Lidocain enthalten und im Mund-Rachenraum auf die erkrankte
 Schleimhaut aufgetragen werden können. Ergänzend können klassische Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen werden.

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ERKRANKUNGEN IM ZAHN- UND MUNDRAUM
Mundschleimhauterkrankungen
 Plattenepithelkarzinome
Ein Plattenepithelkarzinom ist ein bösartiger Tumor der Haut, der auch in der Mundhöhle
auftreten kann. Einige Regionen der Mundhöhle, wie z.B. der Mundboden oder die Zunge,
sind häufiger betroffen.
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 10.000 Menschen. Damit ist der Krebs der
Mundhöhle die 7. häufigste bösartige Krebserkrankung in Deutschland. Männer sind
häufiger betroffen als Frauen.
Hauptrisikofaktoren sind das Rauchen und der Konsum von Alkohol. Eine schlechte Mundhygiene sowie chronische
Irritationen der Mundschleimhaut (zum Beispiel durch scharfe Kanten von Füllungen oder durch schlecht sitzende Prothesen)
werden mitverantwortlich gemacht.
Da der Krebs der Mundhöhle anfänglich manchmal ohne Symptome verläuft, ist die regelmäßige Kontrolle der Mundhöhle
durch Zahnärztinnen und Zahnärzte im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen sehr wichtig. Je früher das
Mundhöhlenkarzinom erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
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ERKRANKUNGEN IM ZAHN- UND MUNDRAUM
Mundschleimhauterkrankungen
 Mundwinkelrhagaden
Bei einer Mundwinkelrhagade reißt die Haut im Bereich der Mundwinkel ein (Rhagade = Einriss in
die Haut). Es kommt zu schmerzhaften Entzündungen, die häufig schlecht heilen.
Mundwinkelrhagaden können vielfältige Ursachen haben. Beispielsweise können ständig feuchte
Mundwinkel, bedingt durch häufiges Lecken oder Kauen der Lippen, zu Einrissen der Haut führen.
In vielen Fällen entstehen Mundwinkelrhagaden durch Infektionen wie Herpes oder durch
Hauterkrankungen wie Pilzinfektionen, durch allergische Ekzeme oder Neurodermitis.
Auch schlechtsitzender Zahnersatz kann zu Mundwinkelrhagaden führen, wenn durch einen ungünstigen Biss die Mundwinkel übermäßig
belastet werden.
Je nach Ursache helfen unterschiedliche Maßnahmen, Mundwinkelrhagaden zu behandeln und zukünftig zu vermeiden. Wichtig ist es, die
Mundwinkel trocken zu halten und Angewohnheiten wie das ständige Anfeuchten der Lippen abzustellen. Durch das Auftragen von
fetthaltigen Salben mit oder ohne Dexpanthenol, Zinkpasten oder Vaseline können die Symptome meist verbessert werden.
Ist eine schlechtsitzende Zahnprothese die Ursache, hilft ihre Zahnärztin/ihr Zahnarzt. Eventuell muss der bestehende Zahnersatz
umgearbeitet werden, um die Biss-Lage zu erhöhen und damit die Mundwinkel zu entlasten. In Einzelfällen kann eine neue Prothese
notwendig sein.
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MUNDTROCKENHEIT (XEROSTOMIE)
  Mundtrockenheit ist an sich keine eigene Erkrankung, sondern tritt häufig als Nebenwirkung von
      Medikamenten auf.
  Auch ein allgemeiner Flüssigkeitsverlust bedingt durch eine zu geringe Trinkmenge, neurologische
      Erkrankungen, Bestrahlung oder Autoimmunerkrankungen können den Speichelfluss hemmen und
      damit die Mundtrockenheit auslösen.
  Besonders häufig sind Seniorinnen und Senioren betroffen.
  Fehlt die wichtige Schutzfunktion des Speichels in der Mundhöhle, erhöht sich das Kariesrisiko sowie das Risiko
      für eine Gingivitis und Parodontitis. Bestehen diese bereits, werden sie durch die Mundtrockenheit verstärkt.
  Um der Mundtrockenheit und ihren Folgen vorzubeugen, ist eine besonders gute Mundhygiene unentbehrlich.
  Betroffene sollten ausreichend viel trinken (Wasser und ungesüßte Getränke) und besonders genau auf ihre
      tägliche Trinkmenge achten.
  Ebenso sollten sie viele Lebensmittel mit hohem Wasseranteil verzehren. Zahnfreundliche Bonbons können
      helfen, den Mundraum anzufeuchten.

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ZAHNÄRZTEKAMMER SACHSEN-ANHALT
3. BEHANDLUNGS-
       MÖGLICHKEITEN
                                 Das machen Zahnärztin und Zahnarzt:
                                  Behandlung erkrankter Zähne zur
                                  Wiederherstellung der Kaufunktion
                                  Therapiemöglichkeiten bei
                                  Zahnfleischerkrankungen

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BEHANDLUNG ERKRANKTER ZÄHNE ZUR WIEDERHERSTELLUNG DER KAUFUNKTION
1.     Füllung:
      Mit einer Füllung wird ein kariöser Zahn („Loch im Zahn“) versorgt.
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2.     Krone:
      Eine „Krone“ wird auf den verbleibenden Teil des kaputten Zahnes gesetzt und mit
       diesem verklebt.
      Kommt zum Einsatz bei tiefgreifender Beschädigung des Zahnes, wenn keine
                                                                                            2
       Zahnfüllung mehr möglich ist.
      Dabei werden die ursprüngliche Form und Stabilität eines Zahnes wiederhergestellt.

3.     Brücke:
      Mit einer Brücke werden ein oder mehrere fehlende Zähne ersetzt.
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4.     Implantat:
      Ein Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die operativ in den Kieferknochen
       eingebracht wird.
      Das Implantat dient als Träger für den Zahnersatz.
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BEHANDLUNG ERKRANKTER ZÄHNE ZUR WIEDERHERSTELLUNG DER KAUFUNKTION
Herausnehmbarer Zahnersatz:
 Herausnehmbaren Zahnersatz gibt es als Teil- oder Vollprothese.

 Er dient der Wiederherstellung der Kaufunktion und der ästhetischen Versorgung
    bei ausgeprägtem Lückengebiss oder kompletter Zahnlosigkeit.
 Wichtig ist, dass der herausnehmbare Zahnersatz 2 x täglich zur Reinigung
    entfernt wird.

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THERAPIEMÖGLICHKEITEN BEI ZAHNFLEISCHERKRANKUNGEN
Zahnsteinentfernung
 Zahnstein ist mineralisierter Zahnbelag (Plaque), der das Entstehen einer Parodontitis
  begünstigt.
 Auch wenn sie täglich gründlich ihre Zähne putzen, kann sich Zahnstein im Laufe der Zeit
  an den Zähnen anlagern, insbesondere an schwer zugänglichen Stellen und bei
  vorhandenem Zahnersatz.
 Es ist wichtig, dass der Zahnstein regelmäßig entfernt wird.
 Zahnsteinentfernung gehört zur Zahnvorsorgebehandlung.
 Sie können im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung einmal im Kalenderjahr den Zahnstein
  von ihrer Zahnärztin/ihrem Zahnarzt entfernen lassen.

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THERAPIEMÖGLICHKEITEN BEI ZAHNFLEISCHERKRANKUNGEN
 Professionelle Zahnreinigung (PZR)
  Die meisten Zahnarztpraxen bieten eine PZR an. Zu einer PZR gehören:
       ❖ Untersuchung und Befunderhebung durch den Zahnarzt
       ❖ Entfernung harter und weicher Beläge
       ❖ Reinigung der erreichbaren Zahnwurzeloberflächen und der Zahnzwischenräume
       ❖ Politur von Zahnkronen und erreichbaren Zahnwurzeloberflächen
       ❖ Kontrolle, Nachreinigung und Fluoridierung
       ❖ Anleitung zur effektiven häuslichen Mundhygiene und Ernährungsberatung
  Die PZR ist eine privat zu zahlende Leistung. Einige Kassen geben Zuschüsse.

 Professionelle Reinigung von Prothesen
  Hat sich hartnäckiger Belag an der Prothese gebildet, kann dieser kaum noch mit einer Zahn- oder
    Prothesenbürste entfernt werden.
  Dann muss die Zahnärztin/der Zahnarzt die Reinigung übernehmen, damit die Prothese weiterhin gut sitzt, es
    nicht zu Entzündungen im Mundraum oder zu Mundgeruch kommt.
  In ihrer Zahnarztpraxis können sie Empfehlungen und Anleitungen zur Prothesenpflege erhalten.

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THERAPIEMÖGLICHKEITEN BEI ZAHNFLEISCHERKRANKUNGEN
Behandlung einer Parodontitis
 Die Behandlung einer Parodontitis erfolgt in einem strukturierten Behandlungsprogramm:
1.  Basisbehandlung
   ❖ Reinigung der Zahnfleischtaschen mit Handinstrumenten, um weiche und harte Beläge zu entfernen.
   ❖ Glätten der erreichbaren Flächen der Zahnwurzeln, um ein erneutes Anheften der schädlichen Bakterien zu erschweren.
2.  Chirurgische Eingriffe
   ❖ Chirurgische Eingriffe sind erforderlich, wenn besonders tiefe Zahnfleischtaschen vorliegen, oder wenn die Basistherapie
      nicht zu einer Besserung geführt hat.
   ❖ Sie können auch dazu dienen, verloren gegangenes Gewebe wieder aufzubauen.
   ❖ Ein Wiederaufbau (Rekonstruktion) des Zahnfleisches kann sinnvoll sein, wenn nach einer Parodontitis Zahnhälse oder
      Zahnwurzelabschnitte frei liegen.
3.  Nachsorge
   ❖ konsequente Mundhygiene
   ❖ Kontrolluntersuchungen durch den Zahnarzt
   ❖ regelmäßige professionelle Zahnreinigungen, ggf. mehrmals pro Jahr
 Nähere Informationen erhalten Sie bei Bedarf von ihrer Zahnärztin/ihrem Zahnarzt.

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4. RICHTIG VORSORGEN
      - SO BLEIBEN IHRE
      ZÄHNE GESUND!
                                  Mundhygiene
                                  Zahnarztbesuch
                                  Zahngesunde Ernährung
                                  Fluoridierung

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MUNDHYGIENE
Täglich mindestens zweimal Zähne putzen, nach dem Frühstück und vor dem Schlafengehen…
 mit einer Handzahnbürste oder einer elektrischen Zahnbürste und fluoridhaltiger Zahnpasta.

     1. Reinigung der Kauflächen durch horizontale Bewegungen

     2. Abrollende Bewegungen an den Außenflächen

     3. Abziehende Bewegungen an den Innenflächen

 Zahnbürsten sollten einen kurzen Bürstenkopf mit abgerundeten Borsten haben. Das Material sollte
     synthetisch und mittelhart sein. Zahnbürsten müssen regelmäßig, mindestens alle 3 Monate,
     ausgewechselt werden. Wenn sich die Borsten der Zahnbürste ausgefranst zu den Seiten neigen,
     werden die Zähne nicht mehr richtig sauber. Auch nach einer ansteckende Krankheit, wie
     beispielsweise einer Erkältung, sollten Sie ihre Zahnbürste austauschen.
 Die Reinigung der Zunge sollte einmal am Tag mit einem Zungenreiniger durchgeführt werden.

 Einmal täglich reinigt man die Zahnzwischenräume mit Bürstchen oder Zahnseide.

 Das Spülen mit Mundwasser ersetzt nicht das Zähneputzen, es kann die Mundhygiene aber ergänzen.
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MUNDHYGIENE
Wann und wie erfolgt die Prothesenreinigung?
 Nach jeder Mahlzeit
     Sie spülen die Prothese unter fließendem Wasser ab, um die Speisereste zu entfernen.
     Füllen Sie das Waschbecken mit Wasser oder legen Sie ein Handtuch hinein, um einen Prothesenbruch bei
         versehentlichem Fallenlassen zu verhindern.
  Täglich

       Reinigen Sie die Innen- und Außenseite der Prothese sowie die Gaumenfläche gründlich mit einer speziellen
           Prothesenbürste.
       Immer das Zahnfleisch mit einer weichen Zahnbürste reinigen und massieren, da die natürliche
           Selbstreinigung durch Speichel und Zunge durch das Tragen der Prothese behindert wird.
 Nachts

      Bewahren Sie den Zahnersatz nach der gründlichen Reinigung in einem mit Wasser gefüllten Glas auf.

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MUNDHYGIENE
Warum ist das regelmäßige Zähneputzen so wichtig?

                                                    Bild: proDente e.V.

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ZAHNARZTBESUCH
Natürlich hat jeder Mensch im Bedarfsfall – also bei Schmerzen, Entzündungen,
abgebrochenen Zähnen etc. – Anspruch auf zahnmedizinische Versorgung.
Aber genauso entscheidend ist die regelmäßige Vorsorge.
Es hat ein Umdenken eingesetzt!
 Früher… ging man zum Zahnarzt, wenn es weh tat.
 Heute… geht man zum Zahnarzt, damit es nicht weh tut!
                                                                                                       Bild: proDente e.V.

Auf welche zahnmedizinischen Vorsorgeleistungen haben gesetzlich Versicherte Anspruch?
 Zweimal im Jahr zur Kontrolle: Gesetzlich Krankenversicherte haben Anspruch auf eine zahnärztliche
  Kontrolluntersuchung pro Halbjahr.
 Einmal pro Jahr ist die Zahnsteinentfernung Kassenleistung.
 Alle zwei Jahre übernimmt ihre Krankenkasse die Kosten für die Erstellung eines Parodontalen Screening-
  Indexes (PSI). Dabei misst die Zahnärztin/der Zahnarzt punktuell im Ober- und Unterkiefer die
  Zahnfleischtaschen. Dadurch kann abgeschätzt werden, ob eine behandlungsbedürftige Parodontitis vorliegt.

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ZAHNARZTBESUCH
Das Bonusheft
 Sollten Sie einmal Zahnersatz benötigen, erhalten Sie von ihrer Krankenkasse einen höheren Zuschuss, wenn Sie
    die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrgenommen haben.
 Das bedeutet, dass Erwachsene mindestens eine Vorsorgeuntersuchung pro Kalenderjahr in Anspruch nehmen
    müssen, auch wenn Sie eine Totalprothese tragen.
 Als Nachweis für die Inanspruchnahme dient das Bonusheft.
    Hier wird das Datum der zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchung eingetragen.
 Bringen Sie das Heft jährlich zu Ihrer Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt mit
    und lassen Sie sich die Untersuchungen darin bestätigen.
 Ist ein Heft voll, erhalten Sie von ihrer Zahnarztpraxis ein neues.

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ZAHNGESUNDE ERNÄHRUNG
Was ist bei zahngesunder Ernährung zu beachten?
 Nehmen Sie Ihre Mahlzeiten möglichst zu festen Zeiten ein.
 Zwischenmahlzeiten sollten weitestgehend zuckerfrei sein.
 Essen sie viele feste Speisen, die Kaureiz auslösen. Der Kaureiz stärkt nicht
    nur Zähne und Zahnfleisch, sondern ist auch gut für die Verdauung.
 Gemüse und Obst liefern wichtige Vitamine und Nährstoffe.
 Um Mundtrockenheit vorzubeugen, helfen Speichelfluss anregende Nahrungsmittel.
 Trinken Sie ausreichend viel, ungefähr 2 l am Tag:
      Ungesüßten Tee
      Mineralwasser
      Gesüßte Getränke sollten nur zu den Hauptmahlzeiten getrunken werden.
      Vermeiden Sie stark zuckerhaltige Getränke wie Limonaden und Eistee.
                                                                                   Bilder: proDente e.V.

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ZAHNGESUNDE ERNÄHRUNG
Warum ist es wichtig, Mahlzeiten zu festen Zeiten einzunehmen und nur wenige, möglichst zuckerfreie
Zwischenmahlzeiten zu essen?
 Der Mund ist das allererste Verdauungsorgan. Sobald wir etwas essen, wird die Speise von den Zähnen zerkleinert
     und mit Speichel angefeuchtet.
 Der Mund ist ein kleines Biotop mit Millionen von Bakterien. Diese oralen Mikroorganismen leben von Zucker jeder Art.
     Bei jeder Getränke- oder Nahrungsaufnahme werden die enthaltenen Kohlenhydrate von den oralen Mikroorganismen
     zu kariogenen Säuren verstoffwechselt, die den Zahnschmelz angreifen.
 Innerhalb von 20 bis 30 Minuten sinkt der neutrale pH-Wert der Mundhöhle und es entsteht ein „saures Milieu“. Keine
     weitere Nahrungsaufnahme vorausgesetzt, benötigt der Speichel etwa 30 Minuten für die pH-Neutralisation.
 Viele kleine Zwischenmahlzeiten unterbrechen den Prozess, bei dem der Speichel die Säure im Mund neutralisiert. Das
     heißt, häufige Nahrungsaufnahmen über den Tag verteilt und vor allem in der Nacht, wenn die schützende
     Speichelsekretion vermindert ist, bedingen viele „Säureattacken“. Dadurch wird der Zahnschmelz fortlaufend
     demineralisiert und die Phasen, in denen Mineralien über den Speichel wieder in den Zahn eingelagert werden können,
     sind zusätzlich kürzer oder gar nicht gegeben.
 Weniger häufiges Essen oder Naschen kann dabei helfen, den Säuregehalt im Mund zu verringern und dem
     übermäßigen Verlust von Zahnmineralien entgegenwirken.
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FLUORIDIERUNG
Was bewirken Fluoride?
 Fluoride werden über Zahnpasta, Speisesalz, Fluoridtabletten, Mundspüllösungen, Gele und Fluoridlacke in
     die Mundhöhle eingebracht und sind ein zentraler Bestandteil zum Schutz der Zähne gegen Karies.
 Fluoride können gleich auf mehrere Weise zum Schutz der Zähne beitragen:
      Fluoride unterstützen die Remineralisation (Wiedereinlagerung von Mineralien in den Zahnschmelz).
          Dadurch wird die Zeit für Bakterien, die Schwachstellen im Schmelz zu nutzen, kürzer und das Risiko für
          Karies geringer.
      Fluoride, die über Zahnpasta oder entsprechendes Gel auf die Zähne gelangen, bilden eine Art
          Schutzfilm um die Zähne.
      Zusätzlich dringen Fluoride auch in die Bakterien ein und stören ihren Stoffwechsel. Dadurch wird die für
          die Zähne gefährliche Säureproduktion gehemmt.

                                 Wichtig! Benutzen Sie stets eine fluoridhaltige Zahnpasta!

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BLEIBEN SIE
„GESUND AB MUND“!    Auf unsere Zahnärztinnen und Zahnärzte können Sie sich
                      verlassen. Sie helfen Ihnen, mundgesund zu bleiben und
                      beraten Sie gerne!
                     Weitere Informationen erhalten Sie in Ihrer Zahnarztpraxis
                      oder bei der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt.

                                  www.zaek-sa.de/patienten/

                                          0391 73939 0
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