ZEITREISEN KÖNNTE? - ewg-kunst.de
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INHALTSVERZEICHNIS Berichtsführung...........................................................S.3 Ideenfindung 1.............................................................S.4 Inspirationen...............................................................S.5 Interview......................................................................S.6 Künstlervorbild Nester Formentera...........................S.7 Ideenfindung 2.............................................................S.8 Eigene Skizzen.............................................................S.12 Projekt 1/3 ...................................................................S.13 Projekt 2/3....................................................................S.15 Projekt 3/3....................................................................S.17 Mögliche Qualitäten der eigenen Arbeit....................S.19 Absichtstext.................................................................S.20 2
Berichtsführung Datum Prozess 19.02. - MindMap 4h - langes Gespräch mit Marie zur Fragestellung/Umsetzung 26.02. - weiteres Brainstorming 4h - alle Möglichkeiten auf einen Zettel - viele Fragestellungen zur Auswahl 02.03-13.03 - Urlaub/ weitere Nachdenkzeit 2h 14.03. - Quarantänezeit beginnt: Vorraussetzungen ändern sich 17.03. - Fragestellung: Was wäre, wenn meine Familie in den 50ern geboren wäre? 1h - Ideen/ Themen/Motive sammeln -Pinterest/Instagram 1h 19.03. - erste Skizzen, Malereien zum Thema Zeitreise 5h -Inspiration Pinterest 2h 21.03 - langes Interview mit meiner Oma zu ihrer Kindheit 2h 23.03 - genaueres Planen der Ideenumsetzung (fehlgeschlagen) 1h 26.03 - weiterführende Idee: Was wäre wenn man zeitreisen könnte? -Skizzen für die Umsetzung 1h - erstes Bild angefangen und fertig 8h 28.03 - zweites Bild angefangen und fertig gestellt 6h 30.03 - drittes Bild angefangen/fertig 6h 01.04. - Absichtstext 2h 02.04. - Mappe fertig stellen 5h 03.04 ABGABE!!! (Ich hatte nicht wirklich eine konkrete Zeitplanung, da Corona alles durcheinander gebracht hat, aber trotzdem hat alles den Umständen entsprechend gut geklappt, auch wenn ich zunächst sehr viel Zeit für die Ideenfindung gebraucht habe.) 3
Ideenfindung 1: Meine erste Ideenfindung hat viel mit unserer Quarantäne-Situation zu tun. Ich wollte gerne meine Oma mit in mein Projekt einbinden, sie sozusagen als Zeitzeugin benutzen, da wir sie grade leider nicht besuchen können. Außerdem hat mir unser Fotoprojekt sehr viel Spaß gemacht, dass ich Spaß an noch mehr Fotografien gehabt hätte. Doch bezüglich der konkreten Umsetzung sind dann die ersten Probleme aufgetreten. Mir fehlte es an Materialien, Klamotten etc., um meine Familie in die 50er Jahre zurück zu versetzen, da ich nichts besorgen/ einkaufen gehen konnte. Auch nach Draußen sollte man nicht, weshalb auch die Kulissen nicht besonders vielfältig geworden wären. 4
Auch wenn die Ergebnisse aus dem Interview sehr inspirierend waren, die Umsetzung, wie ich mir es vorgestellt hatte, aber nicht möglich war, gefiel mir die Vorstellung einer Zeitreise in die Vergangenheit. Meine neue Fragestellung war nun also etwas allgemeiner:„Was wäre, wenn man ZEITREISEN könnte?“ 6
NESTER FORMENTERA Durch seine bemerkenswerte „line-artwork- Technik“ ist der junge philippinische Künstler Nester Formentera ist in den letzten Jahren bekannt geworden bei der er ausschließlich Fineliner nutzt um, mit Hilfe von hunderten Linien dreidimensionale Formen entstehen zu lassen. Nur schwarz-weiß sind seine Bilder, doch durch die Präzision und die Detailliertheit seiner Strichführungen werden sie zu etwas sehr eindrucksvollen. Aus einfachen Linien entstehen Körper und Formen, eine Art optische Täuschung. Ich fand es sehr beeindruckend, wie er auf zweidimensionalem Papier, dreidimensionale Formen entstehen lassen kann. Ausgehend von ihm, habe ich mich entschieden Farben aus meinem Projekt auszuschließen, und wie Nester Formentera mit zunächst einfachen Linien komplexe Formen entstehen zu lassen, mit einem Effekt, der beeindrucken soll und den Betrachter in die Bilder hineinsaugen soll. Bewegung entsteht auf einem zweidimensionalen Bild. Das ist es, was praktischerweise zu meiner Fragestellung gepasst hat und mich wirklich gefesselt hat. Weiterhin hat er mich an den Themenbereich der optischen Täuschungen/ Illusionen herangeführt. 7
IDEENFINDUNG 2 Mein Künstlervorbild habe ich auf Instagram gefunden, wo er seine Technik vorführt und seine Bilder veröffentlicht. Auf Grundlage seiner Kunst, habe ich mir überlegt, darzustellen, wie ich mir den Prozess der Zeitreise vorstelle. „Abstrakt, beängstigend, schmerzhaft, endlos, in Bewegung, ein Wechsel zwischen Dimensionen“, waren Stichworte, die mir sofort in den Sinn kamen. Da ich einen Vorgang zeigen wollte, entschied ich mich für drei große Plakate (ca. A2). Zunächst, dachte ich mir, müsste man in eine Art Zeitloch fallen, dann in seine Einzelteile aufgelöst werden, um schließlich von der einen Zeit in die andere zu wechseln. Natürlich habe ich grobe Skizzen gemacht, die letztendlichen Produkte trotzdem noch geändert, da es nicht so aussah und passend war, wie ich es mir vorgestellt habe. Hier sind nochmal einige Bildbeispiele und Skizzen, die mir bei meiner Ideenfindung sehr geholfen haben: 8
EIGENE SKIZZEN/IDEEN: 11
PROJEKT 1/3 12
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PROJEKT 2/3 14
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PROJEKT 3/3 16
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QUALITÄTSKRITERIEN: QUALITÄT DER EIGENEN ARBEIT ERKENNT MAN AN: Einfallsreicher Entwurf - Langer Denkprozess - Mehrere Skizzen/Ideen - Viele Inspirationen Kreative Lösungen - Mit dem gearbeitet, was man da hat (Quarantäne) Sinnvolle und plausible Lösungen - Änderung der Frage - Offenheit gegenüber Spontanität/Geistesblitzen Sorgfältige Ausführung - Viele Stunden Arbeit, viele Pausen, damit die Konzentration bleibt - Keine Fehler in der Symmetrie Zeitmanagement - Kein Zeitdruck - Genug Zeit gelassen, um eine vernünftige Idee auszuarbeiten Interesse des Betrachters - Optische Täuschungen ziehen automatisch Blicke auf sich - Appell an Emotionen des Betrachters (Ängste vor Tiefe etc) Originalität - Die Frage eher nicht, wird oft drüber nachgedacht, Umsetzung sehr persönlich und dadurch originell Denkanstöße/Message - Aha-Effekt beim Betrachten der Bilder - Verständlich, wenn man die Frage berücksichtigt ( nicht undeutbar) Vielfältigkeit - Viele verschiedene Techniken verwendet (Striche, Muster, Punkte, alle mit einem unterschiedlichen Effekt im Gesamtzusammenhang Stimmigkeit Erklärung/Kunstwerk - Frage und Werke passen zusammen 18
ABSICHTSTEXT „Was wäre, wenn man Zeitreisen könnte?“ Zeitreisen in die Zukunft ist ja bekanntlich nicht unmöglich. Man muss Objekte bloß lang genug auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen und schon vergeht deren persönliche Zeit langsamer, als bei uns auf der Erde. Doch in die Vergangenheit kann niemand zurück. Was vorbei ist, ist vorbei und bleibt nur noch eine Erinnerung. Meine Fragestellung bezieht sich also eher auf das wirklich unmögliche, nämlich in der Zeit zurückreisen. Im Ideenfindungsprozess hat mich ein langes Telefonat mit meiner Oma über ihre Jugend im Vergleich zur heutigen Zeit, sich wandelnde Wertevorstellungen, Träume und Wünsche dazu gebracht, darüber nachzudenken, in ihre Kindheit zu gelangen. Wie es wäre, die Zeit zurückzudrehen. Und auf einmal hatte ich ein klares Bild im Kopf, wie ich mir persönlich Zeitreisen vorstelle, natürlich auch sehr metaphorisch und bildlich gedacht, aber trotzdem war es ein Gefühl, wie es sein könnte. Der Prozess von der ersten Stunde, bis zur endgültigen Ideenfindung war sehr langwierig, was meine Mappe auch verdeutlicht. Viele Zwischenschritte, viele Veränderungen der Situation (z.B. durch Corona), grenzten meine Möglichkeiten ein, was ich allerdings eher als positiv empfand, da diese Aufgabenstellung für meine Verhältnisse sehr, wenn nicht zu, frei war. Stundenlanges googeln führte zu viel Inspiration, vor allem mein Künstlervorbild und die vielen gespeicherten inspirierenden Bilder gaben dem ganzen Projekt eine Richtung. Ich wollte (musste, da zuhause eher wenig vorhanden) ohne Farbe arbeiten, hatte eine große Plakate, viele Bleistifte und schwarze Marker zur Verfügung. Aus meiner Galerie ging sehr schnell ein Muster hervor. Ich wollte Bewegung in meinen Bildern, trotzdem Schlichtheit, starke Hell-Dunkel und Schwarz-Weiß-Kontraste, optische Täuschungen und einen emotionalen Faktor in meinen Bildern darstellen. Den Verlauf einer Zeitreise konnte man am besten mit mehreren Zwischenschritten darstellen, weshalb ich als Endprodukte auch drei einzelne Bilder habe, die trotzdem in Zusammenhang stehen. Mein erstes Projekt stellt ein Zeitloch dar, in welches man hineinfallen kann. Man sieht kein Ende, es wirkt sehr tief, hat allerdings einen Rand, was bedeutet, man hat die freie Wahl, dort hinein zu fallen. Es soll bedrohlich, aber auch anziehend auf den Betrachter wirken, eine Art hypnotische Wirkung, die durch die optische Täuschung eines platten Blatt Papiers zu etwas dreidimensionalen erzeugt wirkt. Gut gelungen hierbei ist mir die Symmetrie und die Schattierung, die dem ganzen Tiefe gibt. Bei genauerem Hinschauen sieht man, dass an einzelnen Stellen noch genauer hätte gearbeitet werden können, Linien etwas wellig sind und das schwarz nicht ganz einheitlich, doch das gesamte Werk, ist mir meiner Meinung nach gut gelungen. Der zweite Schritt der Zeitreise soll den Prozess der Auflösung von Körpern darstellen, die von der einen Zeitzone in eine andere gelangen wollen. Dafür müssen die Körper der Menschen, die in das Zeitloch gesprungen sind allerdings bis auf ihre kleinsten Atome zersetzt werden, um den Zeitsprung zu schaffen. 19
Eine ganz andere Technik als beim ersten Bild könnte für Verwirrung sorgen, doch ich denke, man kann schnell den Inhalt deuten und so den Zusammenhang wiederherstellen. Ich habe hierfür eine Punktetechnik gewählt, wieder den Schwarz-Weiß-Kontrast und somit eine Bewegung in das Bild gebracht, welches diesen Auflösungsprozess auf Grund der vielen kleinen Punkte gut darstellt. Ich hätte hier auf jeden Fall noch viel mehr Punkte setzen können, um die Wirkung von Schatten auf den Gesichtern noch zu verstärken. Auch empfinde ich die formale Anordnung der einzelnen Objekte auf dem Bild etwas unstimmig, es gibt viele freie Flächen und dann wieder sehr volle. Dort die starre Symmetrie der anderen beiden Bilder etwas genauer aufzugreifen, wäre ein Verbesserungsvorschlag für mein zweites Bild. Nun zu meinem letzten Projekt, was wieder die extreme Verwendung von Symmetrie und schwarzen Flächen aus dem ersten Bild aufgreift und somit meine kleine Geschichte des Zeitreisens abschließen soll. Beim letzten Bild habe ich mich für klare Zweidimensionalität entschieden, da in meiner Vorstellung die Zeit als viele Scheiben existiert, wie bei einem Brot oder wie die Seiten eines Buches. Gelangt man also in eine vergangene Zeit, ist das so, als würde man sich von einer Seite eines Buches zu einer anderen bewegen. Wenn man dort angekommen ist, braucht es eine Weile um die Dimensionen wieder mit der Zeit zu vereinen. Deshalb habe ich auf Schatten und jegliche dreidimensionale Objekte in meinem dritten Bild verzichtet. Allerdings ist hier im Bezug auf Sauberkeit nicht alles so perfekt gelaufen. Die Streifen sind teilweise unterschiedlich dick und grade, was im Gesamtwerk nicht auffällt, von Nahem allerdings sehr. Würde ich dieses Bild ein zweites Mal malen, würde ich auf Genauigkeit und Sauberkeit acht geben, auch wenn dies sehr viel Geduld und Konzentration bedeutet. In unserer Ausstellung hätte ich meine Bilder so aufgehängt (in Leserichtung): 20
Mir gefällt dieser Gesamteindruck, denn die Bilder sind sehr unterschiedlich, schwer miteinander vereinbar, doch werden durch Inhalt und Farbgebung zu einem Ganzen. Die unterschiedlichen Techniken haben mir sehr viel Spaß gemacht und ziehen meiner Empfindung nach auch die Blicke des Betrachters auf sich, was ich natürlich wichtig finde. Kunst sollte Interesse wecken, Spaß machen, Emotionen vermitteln, Raum für Gedanken lassen und vor allem dem Künstler oder der Künstlerin Freude beim Machen bereiten. Da der Prozess dieses Langzeitprojektes und die Fragestellung mir sehr viel an neuen Techniken des Zeichnens und Malens beigebracht hat, sowie auch inhaltlich so gestaltet werden konnte, wie man wollte und hierbei keine Grenzen gesetzt wurden, bin ich zufrieden mit meinem Ergebnis und würde diese Aufgabenstellung unbedingt auch für nachfolgende Kunstkurse weiterempfehlen. 21
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