Zinsbulletin Monatliche Markteinschätzung - Januar 2020 - Postbank
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Überblick Zinsen Leitzinsen Aktuell Zinsprognosen (in 12 Monaten) Renditespreads vs. 3-Monats-Euribor* 13. Jan Postbank BBG Konsensus* 13. Jan Postbank BBG Konsensus* Eurozone 0,00 0,00 0,00 0,39 0,46 0,47 USA 1,75 1,75 1,60 2,14 2,21 2,07 Japan -0,10 0,00 -0,10 0,29 0,46 0,37 Großbritannien 0,75 0,75 0,70 1,14 1,21 1,17 3-Monats Geldmarktsätze Aktuell Zinsprognosen (in 12 Monaten) Renditespreads vs. 3-Monats-Euribor* 13. Jan Postbank BBG Konsensus* 13. Jan Postbank BBG Konsensus* Eurozone -0,39 -0,46 -0,47 USA 1,83 1,75 1,72 2,22 2,21 2,19 Japan 0,07 0,05 -0,13 0,46 0,51 0,34 Großbritannien 0,75 0,82 0,82 1,14 1,28 1,29 10-jährige Staatsanleihen Aktuell Zinsprognosen (in 12 Monaten) Renditespreads vs. 10-jährige Bund 13. Jan Postbank BBG Konsensus* 13. Jan Postbank BBG Konsensus* Bund -0,17 -0,35 -0,31 Eurozone (Swapsatz) 0,18 0,08 0,35 0,43 USA 1,84 1,85 1,95 2,02 2,20 2,26 USA (Swapsatz) 1,77 1,75 1,95 2,10 * Das Glossar ab Seite 13 enthält weitere Erläuterungen Quelle: Bloomberg L.P.; Stand: 13.01.2020 Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen Zinsbulletin Januar 2020 Seite 1
Überblick Konjunktur BIP & Inflation Bruttoinlandsprodukt (real, % ggü. Vorjahr) Inflation (in %) Prognose Postbank Prognose Postbank 2019 2020 2021 2019 2020 2021 USA 2,2 1,6 1,5 1,9 1,9 1,9 Euroraum 1,1 0,9 1,1 1,3 1,3 1,5 Deutschland 0,6 0,8 1,0 1,5 1,6 1,6 Großbritannien 1,2 1,3 1,1 1,4 1,7 2,0 Frankreich 1,2 1,0 1,1 1,3 1,2 NA Italien 0,1 0,4 0,4 0,7 1,0 NA Spanien 1,9 1,7 1,5 1,0 1,4 NA Schweiz 1,9 1,5 NA 0,5 0,9 NA Kanada 1,7 1,8 1,9 2,1 2,1 2,0 China 6,2 5,8 5,6 2,4 2,5 2,2 Indien 6,0 7,0 7,5 4,1 3,9 4,0 Japan 0,8 0,2 0,9 0,8 1,4 0,4 * Das Glossar ab Seite 13 enthält weitere Erläuterungen Quelle: Bloomberg L.P.; Stand: 13.01.2020 Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen Zinsbulletin Januar 2020 Seite 2
Überblick Zentralbanken Federal Reserve Europäische Zentralbank Bank of England Bank of Japan (Fed) (EZB) (BoE) (BoJ) Moderate Wachstums- Weiterhin keine Signale für Gedämpftes Wachstum bei Rückgang des BIP* infolge dynamik eine signifikante Konjunktur- niedriger Inflation* der Mehrwertsteuer-erhöhung Makro- Wachstum primär vom erholung Konjunkturelle Belastung Handelsstreit und globaler Hintergrund Konsum getragen Inflation* zieht leicht an, bleibt durch Brexit*-Unsicherheit Konjunkturabschwung Robuster Arbeitsmarkt aber unterhalb des EZB- dürfte nach dem Wahlsieg der belasten Außenhandel Zielwertes Tories abnehmen Stabilisierung der Konjunktur Risiko von Nebenwirkungen Brexit*-Unsicherheit könnte Kaum mehr geldpolitischer bei stark dämpfenden der ultraexpansiven Geld- wieder aufflammen, wenn die Spielraum Effekten durch Handelsstreit politik nimmt zu britische Regierung eine Hohe Staatsverschuldung Zentrale und globale Wachstums- Erhaltung der Glaubwürdig- Verlängerung der engt fiskalpolitische Heraus- schwäche keit der Geldpolitik bei an- Übergangsphase weiter Möglichkeiten ein forderung Vermeidung einer starken dauernder Verfehlung des ablehnt Nachhaltige Stimulierung der US-Dollaraufwertung Inflationsziels Inflation* Fed hat Leitzinskorridor seit EZB kündigt Überprüfung der BoE hält an aktueller Leitzins -0,1%, Steuerung des Juli 2019 dreimal um geldpolitischen Strategie an Geldpolitik fest, signalisiert langen Zinsendes durch BoJ insgesamt 75 Basispunkte Notenbank setzt aktuellen aber Bereitschaft zu (Zielwert von 0% für 10-j. Geldpoliti- gesenkt. Keine weiteren geldpolitischen Kurs fort Lockerung Staatsanleihen) scher Kurs Schritte angedeutet Fiskalische Maßnahmen Notenbank signalisiert Start des Ankaufs von An- verringern geldpolitischen Bereitschaft, Geldpolitik bei leihen als Maßnahme zum Handlungsdruck Bedarf weiter zu lockern Liquiditätsmanagement Vorerst keine weiteren Verringerter geldpolitischer Wahrscheinlichkeit einer Keine geldpolitischen Maß- Zinsschritte, Leitzinskorridor Handlungsbedarf durch Leitzinssenkung ist nach dem nahmen auf Jahressicht, bleibt auf Jahressicht bei Anstieg der Inflation* Wahlsieg der Tories Wahrscheinlichkeit einer Unsere 1,50% bis 1,75% Keine Kursänderung auf zurückgegangen Zinssenkung hat jedoch Prognosen Jahressicht Keine Änderung der zugenommen Leitzinsen auf Jahressicht * Das Glossar ab Seite 13 enthält weitere Erläuterungen Quelle: Bloomberg L.P.; Stand: 13.01.2020 Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen Zinsbulletin Januar 2020 Seite 3
Euroraum: Noch keine nachhaltige Konjunkturerholung in Sicht Inflation* etwas höher – aber nach wie vor unter EZB-Zielwert Historische Renditeentwicklung Nach einem schwachen Zuwachs von 0,2 Prozent zum Vorquartal Renditeentwicklung: 5 Jahre (Angaben in Prozent) in Q3/2019 dürfte die Wirtschaft auch gegen Jahresende kaum zugelegt haben. Trotz leichter Anstiege bei den 0,8 Einkaufsmanagerindizes gibt es weiterhin keine Anzeichen einer signifikanten, nachhaltigen Besserung der Situation im 0,4 Verarbeitenden Gewerbe. 0,0 Der Dienstleistungs- und Bausektor sowie der Einzelhandel entwickelten sich laut dem Wirtschaftsvertrauensindex der EU- -0,4 Kommission bis zuletzt sehr robust und verhindern damit ein Abgleiten der Gesamtwirtschaft in eine Rezession*. Die Stimmung -0,8 Jan. 15 Jan. 16 Jan. 17 Jan. 18 Jan. 19 Jan. 20 der Konsumenten hat sich zuletzt dagegen verschlechtert. 5J EUR Swap* 3M-EURIBOR* Die Inflation* ist im Euroraum im Dezember v.a. wegen höherer Energie- und Nahrungsmittelpreise weiter angestiegen. Mit 1,3 Renditeentwicklung: 6 Monate (Angaben in Prozent) Prozent liegt sie weiterhin deutlich unterhalb des Inflationsziels der EZB von knapp zwei Prozent. Dennoch dürfte sich der 0,4 Handlungsdruck auf Seiten der EZB reduzieren, zumal auch die von den Währungshütern viel beachteten Inflationserwartungen 0,2 zuletzt leicht zugenommen haben. 0,0 Ein unveränderter geldpolitischer Kurs sowie eine moderate -0,2 Konjunktur und Inflation* im Euroraum sprechen gegen einen -0,4 weiteren deutlichen Anstieg der Renditen. Wir erwarten die -0,6 Rendite 10-jähriger Bundesanleihen in einem Jahr bei -0,35 Jul. 19 Aug. 19 Sep. 19 Okt. 19 Nov. 19 Dez. 19 Jan. 20 Prozent und damit leicht unterhalb des aktuellen Niveaus (-0,17 Prozent, Stand: 13.01.2020). 5J EUR Swap* 3M-EURIBOR* * Das Glossar ab Seite 13 enthält weitere Erläuterungen Quelle: Bloomberg L.P.; Stand: 13.01.2020 Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen Zinsbulletin Januar 2020 Seite 4
Konjunktur und Zinsen Eurozone Gedämpftes BIP*-Wachstum gegen Jahresende Industrie bleibt in der Rezession* (l.A.: Angaben in Saldenpunkten, r.A.: Angabe in Prozent ggü. Vq) (l.A.: Angabe in Saldenpunkten, r.A.: Angabe in Prozent ggü. Vm) 120 1,0 65 3 115 0,8 60 2 110 0,6 55 1 105 0,4 50 0 100 0,2 45 -1 Wirtschaftsvertrauen (l.A.) BIP (r.A.) PMI Verarb. Gewerbe (l.A.) Industrieproduktion (r.A.) 95 0,0 40 -2 Dez. 14 Dez. 15 Dez. 16 Dez. 17 Dez. 18 Dez. 19 Dez. 16 Jun. 17 Dez. 17 Jun. 18 Dez. 18 Jun. 19 Dez. 19 Inflation* zieht gegen Jahresende an Inflationserwartungen nehmen leicht zu (Angaben in Prozent) (l.A.: Angabe in Prozent, r.A.: Angabe in Prozent) 2,5 0,06 2,5 EWU Kerninflation EWU Inflation EZB Leitzins EWU Inflation 2,0 0,05 2,0 1,5 0,04 1,5 0,03 1,0 1,0 0,02 0,5 0,5 0,01 0,0 0,0 0,00 -0,5 -0,01 -0,5 -1,0 -0,02 -1,0 Dez. 14 Dez. 15 Dez. 16 Dez. 17 Dez. 18 Dez. 19 Dez. 14 Dez. 15 Dez. 16 Dez. 17 Dez. 18 Dez. 19 * Das Glossar ab Seite 13 enthält weitere Erläuterungen Quelle: Bloomberg L.P.; Stand: 13.01.2020 Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen Zinsbulletin Januar 2020 Seite 5
USA: Fed bleibt im „wait and see“-Modus – Zinsen wenig verändert US-Außenhandel und Bau überraschen positiv Historische Renditeentwicklung Die US-Industrieschwäche hatte auch zum Jahresende 2019 Renditeentwicklung: 5 Jahre (Angaben in Prozent) Bestand – die Handelskonflikte lassen grüßen. Die Produktions- daten für Oktober und November sowie der PMI* für das Verarb. 3,5 Gewerbe für Dezember machen wenig Hoffnung, dass die 3,0 Industrie im Schlussquartal einen positiven BIP*-Wachstums- 2,5 beitrag geleistet hat. Mit dem Produktionsstopp für die Boeing 737 2,0 Max wird der Auftakt ins neue Jahr nicht einfacher. 1,5 1,0 Positiv überraschte hingegen zuletzt der Außenhandel. Mit einem 0,5 Rückgang des Handelsbilanzdefizits von 46,9 auf 43,1 Mrd. US- Dollar – das niedrigste Niveau seit 2016 – sollte dieser einen 0,0 Jan. 15 Jan. 16 Jan. 17 Jan. 18 Jan. 19 Jan. 20 positiven Beitrag zum Q4-BIP*-Wachstum geleistet haben. 5J USD Swap* 3M USD LIBOR* Auch der Bausektor scheint sich aktuell zum Wachstumstreiber zu entwickeln. Die (Wohnungs-)Bautätigkeit ist im 2. Halbjahr 2019 Renditeentwicklung: 6 Monate (Angaben in Prozent) auf den höchsten Stand seit der Finanzkrise gestiegen. Begünstigt wird die Bautätigkeit durch das wieder gesunkene 2,5 Zinsniveau. Angesichts des klaren Ausblicks der Fed, ihren im Verlauf des Vorjahres von 2,25-2,50 auf 1,50-1,75 Prozent 2,0 gesenkten Leitzins auf absehbare Zeit nicht anzupassen, sind nachhaltige Zinsanstiege derzeit nicht in Sicht. 1,5 Der 3M-US-Libor* (1,83 Prozent, Stand 13.01.2020) liegt knapp oberhalb des US-Leitzinsbands und signalisiert keine Zinsänder- 1,0 ungserwartungen. Auf Jahressicht erwartet die Postbank den Jul. 19 Aug. 19 Sep. 19 Okt. 19 Nov. 19 Dez. 19 Jan. 20 Libor* bei 1,90 Prozent, die 10-jährige Treasury-Rendite bei 1,85 Prozent. Diese war zuletzt angesichts der Spannungen im Nahen 5J USD Swap* 3M USD LIBOR* Osten leicht gesunken (1,84 Prozent, Stand 13.01.2020). * Das Glossar ab Seite 13 enthält weitere Erläuterungen Quelle: Bloomberg L.P.; Stand: 13.01.2020 Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen Zinsbulletin Januar 2020 Seite 6
Konjunktur und Zinsen USA US-Industrie weiter schwach – Außenhandelsdefizit sinkt US-Bausektor im Aufwind (l.A.: Angabe in Prozent ggü. Vm; r.A.: Angabe in Mrd. US-Dollar) (Angaben in Mio.) 6 -30 2,5 Industrieproduktion (l.A.) Handelsbilanz (r.A.) Baugenehmigungen Wohnimmobilien Baubeginn Wohnimmobilien 2,0 3 -40 1,5 0 -50 1,0 -3 -60 0,5 -6 -70 0,0 Dez. 14 Dez. 15 Dez. 16 Dez. 17 Dez. 18 Dez. 19 Dez. 04 Dez. 07 Dez. 10 Dez. 13 Dez. 16 Dez. 19 US-Leitzins & US-Inflationsrate* Derzeit keine Invertierung* der US-Zinsstrukturkurve* (Angabe in Prozent, Postbank Prognosen) (Angaben in Prozent, Laufende Verzinsung* von US-Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeiten) 5 2,0 US-Leitzins US-Inflationsrate ggü. Vj 13.01.2020 31.08.2019 31.12.2019 4 1,8 3 1,6 2 1,4 1 0 1,2 12M-Leitzinsprognose: 1,75% Inflationsprognose 2020: 1,90% -1 1,0 Dez. 09 Dez. 11 Dez. 13 Dez. 15 Dez. 17 Dez. 19 1J 2J 3J 5J 7J 10J * Das Glossar ab Seite 13 enthält weitere Erläuterungen Quelle: Bloomberg L.P.; Stand: 13.01.2020 Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen Zinsbulletin Januar 2020 Seite 7
Zinsszenarien: Fundamentales Umfeld Niedrigzinsszenario Hochzinsszenario (Wirtschafts-)Politik: (Wirtschafts-)Politik: Die Handelskonflikte flammen wieder auf und dehnen sich auf Die USA und China einigen sich nach dem „Phase Eins“-Deal weitere Länder und Regionen aus. Es zeichnet sich frühzeitig schnell auf ein umfangreiches Handelsabkommen und bauen ab, dass sich Großbritannien und die EU nach dem Brexit* gegenseitige Strafzölle ab. Die USA wie auch zahlreiche nicht auf ein Freihandelsabkommen einigen können. (Geo- Länder der Eurozone, darunter Deutschland, gestalten ihre )politische Spannungen verschärfen sich. Fiskalpolitik deutlich expansiver. Konjunktur: Konjunktur: Die Weltwirtschaft fällt in eine Rezession*. Die EWU-Wirt- Die Weltkonjunktur zieht wieder deutlich an. Das BIP*- schaftsleistung schrumpft 2020. In den USA lässt das BIP*- Wachstum im Euroraum steigt 2020 auf zweieinhalb Prozent, Wachstum deutlich nach und wird 2020 negativ. das in den USA sogar auf über vier Prozent. Inflation: Inflation: In der EWU und den USA kommt es zu deflationären Der Ölpreis steigt im Zuge der höheren globalen Nachfrage Tendenzen. Die Inflationserwartungen gehen weiter zurück. deutlich. In der Folge ziehen Inflation* und Inflationserwartungen deutlich an. In den USA und in der EWU Geldpolitik: steigt die Inflationsrate* 2020 auf rund drei Prozent. Gedämpfte Inflationsdynamik und Konjunkturschwäche Geldpolitik: veranlassen die Notenbanken zu einer wieder deutlich expansiveren Geldpolitik. Die Fed senkt den Leitzins schnell Die Fed startet einen neuen Leitzinsanhebungszyklus. Die Richtung null Prozent und legt ein neues Quantitative-Easing- EZB verzichtet auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik, Programm* auf. Die EZB reduziert den Einlagensatz* beendet die Netto-Anleiheankäufe und hebt in der Folge die nochmals deutlich, erhöht das monatliche Volumen ihrer Netto- Leitzinsen langsam an. Anleiheankäufe und greift gegebenenfalls zu weiteren unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen. * Das Glossar ab Seite 13 enthält weitere Erläuterungen Quelle: Bloomberg L.P.; Stand: 13.01.2020 Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen Zinsbulletin Januar 2020 Seite 8
Zinsszenarien: Euroraum (12 Monate) Niedrigzinsszenario Hochzinsszenario (Angabe in Prozent, Laufende Verzinsung* von Bundesanleihen unterschiedlicher Laufzeiten, Postbank Prognose) (Angabe in Prozent, Laufende Verzinsung* von Bundesanleihen unterschiedlicher Laufzeiten, Postbank Prognose) 0,0 1,5 Aktuell Aktuell -0,2 Basisszenario Basisszenario Niedrigzinsszenario 1,0 Hochzinsszenario -0,4 -0,6 0,5 -0,8 0,0 -1,0 -1,2 -0,5 -1,4 -1,0 3M 2J 5J 10J 3M 2J 5J 10J Eintrittswahrscheinlichkeit: 20 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit: 10 Prozent Die Flucht von Anlegern in sichere Häfen und die verstärkte Eindämmung der politischen Risiken, Erwartungen einer Nachfrage der EZB treiben die Kurse von Bundesanleihen in zukünftig wieder restriktiveren EZB-Geldpolitik und Rendite- die Höhe. Die Renditen geben deutlich nach. Die 10-jährige aufschläge bei US-Staatsanleihen sorgen für einen Anstieg der Bundrendite sinkt auf -1,00 Prozent. Kapitalmarktrenditen. Die Zinsstrukturkurve* verschiebt sich nach unten. Die 10-jährige Bundrendite steigt auf 1,00 Prozent. Die Zinsstrukturkurve* verschiebt sich nach oben und wird steiler. Im Zuge der globalen Spannungen und der schwachen Wirtschaftsentwicklung erhöhen sich die Risikoaufschläge für Die Kurse von mit größerem Risiko behafteten Wertpapieren, EWU-Peripherie- oder Unternehmensanleihen. Erhöhte EZB- wie beispielsweise Aktien oder Unternehmensanleihen, ziehen Käufe verhindern aber eine massive Ausweitung der Spreads*. an. Die Risikoaufschläge sinken. * Das Glossar ab Seite 13 enthält weitere Erläuterungen Quelle: Bloomberg L.P.; Stand: 13.01.2020 Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen Zinsbulletin Januar 2020 Seite 9
Zinsszenarien: USA (12 Monate) Niedrigzinsszenario Hochzinsszenario (Angabe in Prozent, Laufende Verzinsung* von US-Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeiten, Postbank Prognose) (Angabe in Prozent, Laufende Verzinsung* von US-Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeiten, Postbank Prognose) 2,0 3,5 3,0 1,5 2,5 2,0 1,0 1,5 Aktuell Aktuell 1,0 0,5 Basisszenario Basisszenario 0,5 Niedrigzinsszenario Hochzinsszenario 0,0 0,0 3M 2J 5J 10J 3M 2J 5J 10J Eintrittswahrscheinlichkeit: 30 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit: 15 Prozent Erwartungen an Leitzinssenkungen und eine Neuauflage des Eindämmung der politischen Risiken, ein neuer Leitzins- Quantitative-Easing-Programms* nehmen zu und drücken die anhebungszyklus der Fed und eine im Vorfeld der US- Kapitalmarktrenditen nach unten. Die 10-jährige Treasury- Präsidentschaftswahlen 2020 sehr expansive Fiskalpolitik Rendite sinkt auf 1,20 Prozent. Die US-Zinsstrukturkurve* sorgen für eine deutliche Aufwärtsverschiebung der US- verschiebt sich nach unten. Zinsstrukturkurve*. Im Zuge der schwachen Konjunktur nimmt die Zahl der Die 10-jährige Treasury-Rendite steigt im Zuge wieder Unternehmensinsolvenzen zu und belastet die Kurse von positiverer Inflations- und Wachstumsaussichten auf 3,10 Anleihen. Die Risikoaufschläge steigen. Prozent. Die Kurvensteilheit nimmt zu. * Das Glossar ab Seite 13 enthält weitere Erläuterungen Quelle: Bloomberg L.P.; Stand: 13.01.2020 Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen Zinsbulletin Januar 2020 Seite 10
UK: Brexit-Unsicherheit nimmt ab Bank of England hält an aktuellem Kurs fest Historische Renditeentwicklung • Nach dem klaren Wahlsieg der Tories hat das britische Unterhaus Renditeentwicklung: 5 Jahre (Angaben in Prozent) dem EU-Austrittsvertrag zugestimmt. Auch wenn noch ein paar Hürden genommen werden müssen, ist ein Brexit* Ende Januar 0,4 2020 so gut wie sicher. Eine Unsicherheit bzgl. des künftigen 0,3 Verhältnisses zur EU bleibt bestehen, da Boris Johnson eine 0,2 Verlängerung der Übergangsphase ablehnt und der vorgesehene 0,1 Zeitraum bis Ende 2020 nicht ausreichen dürfte, um ein 0,0 Freihandelsabkommen mit der EU zu verhandeln. -0,1 • Konjunkturelle Frühindikatoren wie der Einkaufsmanagerindex -0,2 befinden sich im kontraktiven Bereich und deuten auf einen -0,3 leichten Rückgang des BIP* im vierten Quartal 2019 hin. Wegen Jan. 15 Jan. 16 Jan. 17 Jan. 18 Jan. 19 Jan. 20 der Brexit*-Unsicherheit vor den Wahlen Mitte Dezember dürfte sie 5J JPY Swap* 3M JPY LIBOR* aber nach unten verzerrt sein. Der Rückgang der Brexit*- Unsicherheit und fiskalische Impulse sollten die Konjunktur in 2020 Renditeentwicklung: 6 Monate (Angaben in Prozent) stützen. Das BIP*-Wachstum dürfte im neuen Jahr leicht um 0,1 0,10 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent anziehen. 0,05 • Wie bereits auf der vorangegangenen Sitzung stimmten die 0,00 Währungshüter im Dezember für eine Beibehaltung des aktuellen -0,05 geldpolitischen Kurses und signalisieren bei Bedarf weiterhin -0,10 Bereitschaft zu einer Lockerung der Geldpolitik. Eine -0,15 Leitzinssenkung der Bank of England ist nach der Wahl und dem sich abzeichnenden Brexit*-Pfad unwahrscheinlicher geworden. -0,20 Jul. 19 Aug. 19 Sep. 19 Okt. 19 Nov. 19 Dez. 19 Jan. 20 • Bei einem konstanten Leitzinsniveau erwartet die Postbank auf Jahressicht einen leichten Anstieg 10-jähriger brit. Staats-anleihen 5J JPY Swap* 3M JPY LIBOR* von 0,74 Prozent (Stand: 13.01.2020) auf 0,95 Prozent. * Das Glossar ab Seite 13 enthält weitere Erläuterungen Quelle: Bloomberg L.P.; Stand: 13.01.2020 Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen Zinsbulletin Januar 2020 Seite 11
Konjunktur und Zinsen UK Stimmungsindikatoren wegen Brexit* nach unten verzerrt Privater Konsum zuletzt mit Schwächetendenzen (l.A.: Angabe in Saldenpunkten; r.A.: Angabe in Prozent, letzte 3 Monate ggü. Vorherige 3 Monate) (l.A.: Angabe in Prozent ggü. Vm,, r.A.: Angabe in Indexpunkten) 58 1,0 3 15 Einzelhandelsumsätze (l.A.) GFK UK Konsumindex (r.A.) 56 0,8 2 10 54 0,6 1 5 52 0,4 0 0 50 0,2 -1 -5 48 0,0 -2 -10 46 -0,2 -3 -15 PMI Composite (l.A.) BIP-Wachstum (r.A.) 44 -0,4 -4 -20 Dez. 16 Jun. 17 Dez. 17 Jun. 18 Dez. 18 Jun. 19 Dez. 19 Dez. 14 Dez. 15 Dez. 16 Dez. 17 Dez. 18 Dez. 19 Inflation* verharrt unterhalb des Notenbank-Zielwerts Leitzins bleibt stabil (Angaben in Prozent) (Angaben in Prozent) 3,5 0,8 Inflation Kerninflation 3,0 0,7 2,5 0,6 2,0 0,5 1,5 0,4 1,0 0,3 0,5 0,2 0,0 0,1 -0,5 0,0 Dez. 14 Dez. 15 Dez. 16 Dez. 17 Dez. 18 Dez. 19 Jan. 15 Jan. 16 Jan. 17 Jan. 18 Jan. 19 Jan. 20 * Das Glossar ab Seite 13 enthält weitere Erläuterungen Quelle: Bloomberg L.P.; Stand: 13.01.2020 Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen Zinsbulletin Januar 2020 Seite 12
Glossar Brexit Brexit ist ein Schachtelwort aus „Britain“ und „Exit“; es steht für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU). Bruttoinlandsprodukt (BIP) Das Bruttoinlandsprodukt (Abkürzung: BIP) gibt den Gesamtwert aller Güter, d. h. Waren und Dienstleistungen, an, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden nach Abzug aller Vorleistungen. BBG-Konsensprognose Die Bloomberg-Konsensprognose wird aus dem Durchschnitt der von Bloomberg gesammelten Prognosen gebildet. Einlagefazilität und -zins Die Einlagefazilität ist ein geldpolitisches Instrument des ESZB (Europäisches System der Zentralbanken), welches Geschäftsbanken ermöglicht, ihre überschüssige Liquidität bei den nationalen Zentralbanken als Tagesgeld (über Nacht) zu einem von der EZB festgelegten Zinssatz (Einlagenzins) anzulegen. Euribor Euro InterBank Offered Rate (Euribor) ist ein Referenzzinssatz für Termingelder in Euro im Interbankenmarkt für Laufzeiten von einer Woche bis zu zwölf Monaten. Euribor-Sätze werden von der privaten Organisation European Money Markets Institute (EMMI), der verschiedene nationale, europäische Bankenverbände angehören, ermittelt. Sie werden als Durchschnittssatz auf Basis der Angaben von derzeit 20 Kreditinstituten gebildet. Inflation Inflation beschreibt einen anhaltenden Anstieg eines Preisdurchschnitts. Inflationsrate Die Inflationsrate bezeichnet die Änderungsrate des Preisniveaus bzw. eines Preisdurchschnitts (in der Eurozone i.d.R. repräsentiert durch den harmonisierten Verbraucherpreisindex). Invertierung In der Regel rentieren festverzinsliche Wertpapiere mit langer Restlaufzeit höher als Papiere mit kürzerer Restlaufzeit. Ist das Gegenteil der Fall, spricht man von einer inversen Zinsstruktur. Laufende Verzinsung Laufende Verzinsung weicht vom Nominalzins ab, weil Wertpapiere zu einem flexiblen Kurs gekauft werden, der höher oder niedriger sein kann als der Nennwert. Libor London Interbank Offered Rate (Libor) ist ein täglich festgelegter Referenzzinssatz im Interbankenmarkt für zehn verschiedene Währungen mit Laufzeiten bis zu einem Jahr (z.B. für Schweizer Franken, Pfund Sterling, Yen, US-Dollar oder auch Euro). Libor-Sätze werden von dem privaten Finanzdienstleister ICE Benchmark Administration (IBA) ermittelt. Sie werden als Durchschnittssatz auf Basis der Angaben von derzeit 16 Kreditinstituten gebildet. PMI Purchasing Managers Indizes werden für einzelne Länder und Regionen ermittelt und gelten als wichtige Frühindikatoren für die wirtschaftliche Aktivität. Sie bilden in einer monatlichen Umfrage die Meinung der Einkaufsmanager zur derzeitigen Entwicklung ab. Ein Wert über 50 spricht für eine steigende Aktivität. Zinsbulletin Januar 2020 Seite 13
Glossar QE-Programm Als Quantitative Lockerung (Quantitative Easing) wird eine geldpolitische Maßnahme bezeichnet, die darauf abzielt, langfristige Zinsen zu senken durch die Erhöhung der Geldbasis (Quantität des Zentralbankgeldes) des Bankensystems. Hierbei kauft die Zentralbank in großem Umfang Staatsanleihen (zusätzlich auch Unternehmensanleihen). Dies führt zu einem Anstieg der Anleihekurse und zu einer Senkung der entsprechenden Renditen – wodurch wiederum das allgemeine Zinsniveau am Anleihemarkt beeinflusst wird. Zentralbanken greifen insbesondere dann zu Maßnahmen der quantitativen Lockerung, wenn die kurzfristigen Zinsen bereits nahe null sind. Rezession Die Rezession ist eine der vier Phasen, die der Konjunkturzyklus einer Volkswirtschaft durchlaufen kann. Dabei handelt es sich um die Phase, bei der sich die Wirtschaft abschwächt. (Technische Rezession = Eine technische Rezession liegt dann vor wenn zwei Quartale in Folge die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorquartal zurückgeht.) Spread Als Spread (engl. spread ‚Spanne‘) bezeichnet man in der Wirtschaft allgemein die Differenz zwischen zwei einheitsgleichen zu vergleichenden Größen. Als Indikator findet der Spread insbesondere Anwendung im Wertpapierhandel und in der Volkswirtschaftslehre. Zinsbulletin Januar 2020 Seite 14
Wichtige Hinweise www.postbank.de Redaktionsschluss: 10. Dezember 2019 Postbank – eine Niederlassung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG Friedrich-Ebert-Allee 114-126 53113 Bonn Telefon: (0228) 920-0 Disclaimer: Postbank – eine Niederlassung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG. Bei diesen Informationen handelt es sich um Werbung. Die Texte genügen nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlage- und Anlagestrategieempfehlungen oder Finanzanalysen. Es besteht kein Verbot für den Ersteller oder für das für die Erstellung verantwortliche Unternehmen, vor bzw. nach Veröffentlichung dieser Unterlagen mit den entsprechenden Finanzinstrumenten zu handeln. Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageempfehlung, Anlageberatung oder Handlungsempfehlung dar, sondern dienen ausschließlich der Information. Die Angaben ersetzen nicht eine auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestimmte Beratung. Allgemeine Informationen zu Finanzinstrumenten enthält die Broschüre "Basisinformation über Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen“, die ein Kunde bei Depoteröffnung automatisch zugesandt bekommt. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen. Obwohl sie aus Sicht der Bank auf angemessenen Informationen beruhen, kann sich in der Zukunft herausstellen, dass sie nicht zutreffend oder nicht korrekt sind. Sofern es in diesem Dokument nicht anders gekennzeichnet ist, geben alle Meinungsaussagen die aktuelle Einschätzung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG wieder, die sich jederzeit ändern kann. Die DB Privat- und Firmenkundenbank AG übernimmt keine Verpflichtung zur Aktualisierung der in diesem Dokument enthaltenen Informationen oder zur Inkenntnissetzung der Anleger über verfügbare aktualisierte Informationen. Die DB Privat- und Firmenkundenbank AG unterliegt der Aufsicht der Europäischen Zentralbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. © DB Privat- und Firmenkundenbank AG 2020 Zinsbulletin Januar 2020 Seite 15
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