ZUM PERSONALVERBAND EIGENSTÄNDIG. MUTIG. PERSÖNLICH - Transfair
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PROFIL MAI 2018 D E R P E R S O N A LV E R B A N D TRANSFAIR.CH Einblick und Ausblick EIGENSTÄNDIG. ZUM PERSONALVERBAND MUTIG. PERSÖNLICH.
seite | 2 INHALTSVERZEICHNIS 04 POST/LOGISTIK 08 ÖFFENTLICHER VERKEHR 12 ÖFFENTLICHE VERWALTUNG 16 Titelbild Gaby Möhl COMMUNICATION
seite | 3 EDITORIAL LIEBE LESERIN LIEBER LESER Wer Schach spielt, dem wird attestiert, dass er oder sie strategisch denken und damit auch längerfristig planen kann. Erfolgreiche Gewerkschaftsarbeit kann sehr wohl mit einem guten Schachspiel verglichen werden. Da sind die zwei Parteien: Zum einen die Unternehmen mit ihren wirtschaftlichen Bedürfnissen, zum anderen die Personalverbände, die die wirtschaftlichen Notwendig- keiten und sozialen Bedürfnisse (z.B. Weiterbildung, Elternzeit) ihrer Mitglieder vertreten. Beide Parteien gehen strategisch vor, d.h. sie denken immer mindestens zwei bis drei Schritte voraus. Im besten Fall haben beide Seiten ausserdem erkannt, dass es manchmal «Opfer» braucht, um die gesteckten Ziele zu erreichen. In dem vorliegenden Tätigkeitsbericht werden Sie sehen, dass transfair im vergangenen Jahr sehr viel und sehr erfolgreich verhandelt hat. Zu Gunsten der transfair Mitglieder haben die Branchenleiter bei den Sozialpartnern Forderungen gestellt, Wahlreglemente in Zweifel gestellt und neue Gesamtarbeitsverträge verhandelt; mit Fachkompetenz, Ausdauer und Hartnäckigkeit. Ihnen, sowie allen anderen transfair Mitgliedern, die bei Verhandlungen, Gesprä- chen und Werbeaktionen dabei waren, danke ich hier an dieser Stelle recht herzlich für ihren Einsatz! Politisch stark vernetzt Der Erfolg des Personalverbandes transfair basiert auch auf der hervorragenden Vernetzung in die eidgenössische Legislative: Stefan Müller-Altermatt (CVP, SO) als Präsi- TANJA BRÜLISAUER dent und Thomas Ammann (CVP, SG) als Vizepräsident GESCHÄFTSFÜHRERIN transfair setzen sich im Nationalrat und in den Kommission nachhal- tig für die Anliegen von transfair und denen der Mitgliedern ein. Ihr Engagement ist überdurchschnittlich und dafür danke ich ihnen hier ebenfalls von Herzen. Ich wünsche Ihnen bei der Durchsicht dieses profils viel Vergnügen!
seite | 4 Ü-RENTE DURCHBRUCH BEI ÜBERBRÜ- CKUNGSRENTE TEXT: RENÉ FÜRST, BRANCHENLEITER POST/LOGISTIK
P O ST /L O G ISTIK seite | 5 Im Rahmen des Sozialplans übernimmt die Post künftig eine AHV-Überbrückungsrente. Dank des Einsatzes von transfair wird so sichergestellt, dass wegen Reorganisationen unfreiwillig Frühpensionierte nicht aus wirtschaftlichen Gründen auf Leistungen anderer Sozialversicherer zurückgreifen müssen. WAS LANGE WÄHRT, WIRD ENDLICH GUT. Die Zeiten werden härter Obwohl das Sparkapital der Pensionskasse Die Post übernimmt seit 2017 bis und mit Gesundheitlich angeschlagene und dadurch erhöht wurde, reichte es für Betroffene, nur 2020 eine Überbrückungsrente bis zum Ein- nicht mehr voll leistungsfähige Mitarbeiten- mit der Pensionskasse und der Verstärkung setzen der ordentlichen AHV-Rente für Früh- de, aber auch viele von der Technik Über- von CHF 1700 aus dem Sozialplan, mehr pensionierte, die zwischen 62 und 65 Jahre forderte, haben damit zu kämpfen, dass es schlecht als recht zum Leben. alt sind. Diese Mitarbeitenden erhalten bis Vorgesetzte gibt, die sie zu einer «freiwilli- zum regulären Pensionierungsalter monat- gen» Frühpensionierung drängen. Die Kon- Viele konnten nur dank einem Zusatzver- lich bis zu CHF 2000. Die in Kraft gesetzte sequenzen sind lebenslänglich tiefere AHV- dienst der Ehepartner einigermassen über Massnahme gilt grosszügigerweise sogar und Pensionskassenrenten. Ein anderes die Runden kommen und den bisherigen Le- rückwirkend auch für die Mitarbeitenden, die Beispiel ist die riesige Welle von Post- bensstandard halten, für alle anderen galt 2016 und 2017 frühzeitig pensioniert wurden. stellenschliessungen, die zu unfreiwilligen es, den Gürtel enger zu schnallen. Frühpensionierungen führt. Immerhin bietet transfair hat sich durchgesetzt der Sozialplan für langjährige und verdiente Hartnäckigkeit zahlt sich aus Die grosse Herausforderung neben der Über- Mitarbeitende eine Anstellungsgarantie von transfair hat jahrelang in Gesprächen mit der zeugungsarbeit war das Belegen dieser Situ- 55 bis 62 Jahren, danach ist aber Schluss Konzernleitung, an sozialpartnerschaftlichen ation, denn dahinter steckten umfangreiche und die Frühpension gegeben. Sitzungen, bei Lohnverhandlungen und mit Berechnungen. Resolutionen auf diesen Missstand aufmerk- Die bisherige Unterstützung sam gemacht und an die Sozialverantwor- Der Personalverband freut sich über den rea- reichte zum Leben nicht tung der Post als Arbeitgeberin appelliert. lisierten Durchbruch und darüber, dass der Wer aufgrund von Betriebsreorganisationen jahrelange Einsatz Früchte trägt. Das er- unfreiwillig in die Frühpension geschickt Auch bei einem ersten Treffen mit Verwal- reichte Ziel ist ein wichtiger Meilenstein. wurde, bekam bislang eine reduzierte Pensi- tungsratspräsident Urs Schwaller wurde onskassenrente. Und dieses Geld musste diese Thematik auf den Tisch gebracht. Da- fürs Leben reichen, denn die AHV-Rente wird bei signalisierte er sein Erstaunen und ver- erst ab dem ordentlichen Rentenalter aus- sprach dieser Sache nachzugehen. Und nun bezahlt. Für Frauen ist das AHV-Alter noch höhlt der stete Tropfen den Stein und die bei 64, bei den Männern bei 65 Jahren. Arbeit des Personalverbandes wird belohnt: RENÉ FÜRST, BRANCHENLEITER POST/LOGISTIK «DAS HÖCHSTE GUT, DAS ES DURCH transfair ZU VERTEIDIGEN GILT, IST EIN ÜBER LANGE JAHRE HINWEG MÜHSAM ERARBEITETER (ARBEITS-)FRIEDEN UND DESSEN URSACHE, GUTE ANSTELLUNGS- UND ARBEITSBEDINGUNGEN.»
seite | 6 2017 + EIN PLUS MEHR ALS GEWÖHNLICH. TEXT: RENÉ FÜRST, BRANCHENLEITER POST/LOGISTIK Neuer Sozialplan für Kader Reorganisationen können auch Fach- und Führungsper- sonen treffen. Im letzten Jahr haben der Personalverband transfair und die weiteren Sozialpartner erfolgreich ei- nen neuen, guten Sozialplan für das Kader verhandelt, der per 1. Januar 2018 in Kraft trat. Es ist transfair damit gelungen, auch für Mitarbeitende ausserhalb des GAV, vor allem für die, die den Schutz des neuen GAV verlassen mussten, einen Verhandlungserfolg zu erzielen. Wahlen Stiftungsrat Pensionskasse Post Nathalie Kunz, die Kandidatin von transfair, wurde in ih- rem Amt als Stiftungsrätin der PK Post bestätigt und für die kommende Periode von 2018 bis 2022 mit einem Glanzresultat wiedergewählt. Damit wird die wichtige Kontinuität beim stark erneuerten Stiftungsrat, aber auch in der Kommunikation zu transfair, sichergestellt. Mit modernen Werbemitteln hat der Personalverband den Abstimmungskampf bereichert. Die Politik ist endlich erwacht! Die Eidgenössischen Räte sind endlich erwacht und ha- ben verschiedene «Post»-Motionen behandelt. Es zeigt sich einmal mehr, wie wichtig es ist, dass transfair auf dem politischen Parkett mit den Nationalräten Stefan Müller-Altermatt und Thomas Ammann (Mitglied der KVF-N) kompetent vertreten ist. Die Politik beeinflusst viele Dinge, welche die Arbeitnehmenden direkt oder in- direkt betreffen. Konsultationsverfahren Zahlreiche Konsultationsverfahren haben Kräfte gebun- den. Die strategische Ausrichtung von PostFinance zum Digital Powerhouse, der Übergang von Mailhandling von Asendia zu Swissport, der Betriebsteilübergang von Post- Finance zu SPS AG und ein Personalabbau bei Presto wa- ren die Auslöser für diese verschiedenen Konsultations- verfahren.
P O ST /L O G ISTIK seite | 7 Im Rückblick hatte das Jahr 2017 ein Plus mehr zu bieten als gewöhnlich. Viele Errungenschaften und Verhandlungserfolge, auch über den Wirkungskreis der GAVs hinaus, konnten nur durch engagierten und persönlichen Einsatz der transfair Delegationen erzielt werden. STETER TROPFEN HÖHLT DEN STEIN. GAV-Verlängerung bis 2020 bringt Stabilität in Transformationsphase Die Post, transfair und die weiteren Sozialpartner haben sich darauf geeinigt, die GAV für Post CH AG, PostAuto AG und PostFinance AG um zwei weitere Jahre bis 31. Dezem- ber 2020 zu verlängern. Dies bringt für alle Stabilität in die- ser Transformationsphase. Pensionskasse Post – Dammbruch verhindert Der Stiftungsrat der PK Post hat einstimmig entschieden, die Umwandlungssätze im Alter 65 von 5,35 auf 5,1 Prozent und den technischen Zinssatz von 2,25 auf 1,75 Prozent zu reduzieren. Obwohl transfair Kritik übte, ist der Personal- verband mit dem Erreichten zufrieden. Das Hauptziel, die Sicherung des Leistungsniveaus, wurde grossmehrheitlich erreicht, weiter konnte der Dammbruch der Senkung des Umwandlungssatzes unter 5 Prozent verhindert werden. HERAUSFORDERUNGEN 2018 Die Post hat bereits vor einem Jahr eine tiefgreifende Transformation gestartet, um den Entwicklun- gen der Digitalisierung und den damit verbundenen Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Den eingeschlagenen Weg wird die Post auch weiter verfolgen, dies wird transfair als Herausforderung auch im 2018 beschäftigen. transfair will dort, wo eine gute Sozialpartnerschaft besteht, diese weiter pflegen. In Bereichen, in denen sich das sozialpartnerschaftliche Miteinander als herausfordernder gestaltet, wird der Personalverband energischer intervenieren. Aber auch auf der politischen Bühne wird transfair den aktiven Kurs noch verstärkter fortsetzen. Vorbereitung der GAV-Verhandlungen Der aktuelle GAV, der tiefgreifende Anpassungen erfahren hat, ist noch bis 2020 gültig. transfair hat bereits am Branchenkongress die strategischen Eckpunkte für die Verhandlungen des GAV 2021 festgelegt. Schon heute ist klar, dass transfair nur Hand bietet für kleinere Anpassungen, die kompensiert werden; dadurch soll auch die Verhandlungsdauer auf ein Minimum gekürzt werden. Der Erhalt guter Anstellungsbedingun- gen steht für den Personalverband an erster Stelle. Mitglieder eng begleiten Auch in diesem Jahr sind Konsequenzen aus den Reorganisationsprojekten zu erwarten. Kernaufgaben dabei sind einerseits für den Sozialplan ergänzende, sinnvolle und abfedernde Massnahmen zu verhandeln und andererseits betroffene Mitglieder eng zu begleiten, um optimale Lösungen zu finden. Der Personal- verband wird sich vehement dafür einsetzen, dass dieser Reorganisationsprozess nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmenden geschieht.
seite | 8 ZUKUNFT BRANCHE ARBEITET AN DER ZUKUNFT TEXT: BRUNO ZELLER, BRANCHENLEITER ÖFFENTLICHER VERKEHR
Ö FFENT L I C H E R V E R K E H R seite | 9 Die Branche öffentlicher Verkehr hat 2017 wesentliche Voraussetzungen geschaffen, um die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedergremien, den zuständigen Verbandssekretären sowie dem Branchenleiter zu festigen. Branchenleiter Bruno Zeller hat die Mitwirkung im Rahmen einer Tour de Suisse ins Zentrum gestellt – mit Erfolg. Persönlicher Austausch Der Grundtenor ist eindeutig und der Auftrag Weiter fassten die Delegierten in einer star- Es geht nichts über den aktiven und persön- klar: Den heutigen Stand in den Vertragswer- ken Resolution die Forderung nach einem lichen Austausch mit den Mitgliedern in den ken betrachten die Mitglieder als wich- standardisierten Austausch über das Sicher- Betrieben und speziell in den Gremien der tige Errungenschaften, die es gerade in Zei- heitsempfinden beim Personal sowie einem Branche. So werden Themen und Informatio- ten sich beschleunigender Reorganisations- systematischen Fallmanagement in den Un- nen bearbeitet und münden vermehrt in An- programme zu verteidigen gilt. Davon abge- ternehmen mit einfacher, zugänglicher und trägen und Forderungen gegenüber den Un- sehen erwarten sie vermehrt Regelungen professioneller Betreuung. Die Delegierten ternehmensleitungen. transfair wirkt so als betreffend neuer Themen wie z.B. zum Um- wirkten schliesslich bei der Annahme der Transformator zwischen den Mitgliedern und gang mit der fortschreitenden Digitalisie- neuen Branchenstrategie mit. den Arbeitgebenden. Verstärkt werden Anlie- rung im Arbeitsumfeld. gen zudem politisch mit Vorstössen durch Mitwirkung bei Veränderungen den Präsidenten und den Vize-Präsidenten. Mitwirkung am Branchenkongress von Berufsbildern Dadurch entsteht oft eine umfassendere Der Kongress hat sich als lebhafter Treff- Gerade die digitale Transformation sowie Einwirkung auf die Transportunternehmen. punkt für die Mitwirkung in der Branche die Automation bringt tiefgreifende Anpas- öffentlicher Verkehr etabliert. Erfreulich sungen in vielen Berufskategorien mit sich. Mitwirkung an der GAV-Umfrage SBB festzustellen, dass nebst dem grossen Er- Um die Dequalifizierungen und den Aus- Die GAV von SBB und SBB Cargo sind per fahrungswissen der älteren Mitglieder im- schluss von Mitarbeitenden in Zukunft zu Ende 2018 erstmals kündbar. Eine Weiterent- mer mehr auch jüngere Delegierte am Kon- vermeiden, fordert transfair seit einiger Zeit wicklung dieser Vertragswerke ist aus Sicht gress mitwirken. Anfang November 2017 in strategische Personalplanungen und Weiter- transfair wünschenswert, aus Sicht der SBB Bern wurde die definitive Branchenorgani- bildungen von den Unternehmen. In vielen offenbar zwingend. Somit wurde im Sommer sation verabschiedet und das Themen- Transportunternehmen wurden entsprechen- 2017 in einer Mitgliederumfrage erhoben, in schwergewicht der persönlichen Sicherheit de Prozesse eingeführt, mit denen sich die welchen Bereichen Verbesserungen anzu- des öV-Personals war sicher nicht zufällig Mitarbeitenden für die anstehenden Verän- streben seien. transfair war über die hohe gewählt. In zahlreichen persönlichen Erleb- derungen qualifizieren können. Oft bleibt Beteiligung und den vielen Hinweisen zu nisschilderungen von Lokführern, Zugbe- noch zu klären, wo und in welcher Tiefe die den GAV erfreut. gleiterinnen und Verkaufsmitarbeitern wur- Sozialpartner und Personalkommissionen de klar zum Ausdruck gebracht, dass in den bei den Veränderungen eines Berufsbildes Transportunternehmen weitere Massnah- am besten mitwirken. men getroffen werden müssen: In der regel- mässigen präventiven Schulung im Umgang mit schwierigen Situationen und zu den Rechtsfragen, die sich im Zusammenhang mit Aggressionen und Übergriffen auf das Personal stellen. MARKUS JORDI, LEITER HR SBB «DIE AUF UNS ZUKOMMENDEN TECHNOLOGISCHEN UMBRÜCHE WERDEN SCHNELLER VONSTATTEN GEHEN, ALS WIR ES UNS GEWOHNT SIND. DIE SBB WILL IHRE MITARBEITENDEN FIT FÜR DIE ZUKUNFT MACHEN. FÜR DIE SBB IST DER RESPEKTVOLLE UND FAIRE AUSTAUSCH AUF AUGENHÖHE MIT transfair SEHR WICHTIG.»
seite | 10 ERFOLGE DER ÖFFENTLICHE VERKEHR IM UMBRUCH TEXT: BRUNO ZELLER, BRANCHENLEITER ÖFFENTLICHER VERKEHR Kampf für attraktive Stellen im öV – auch auf politischem Weg transfair setzt sich auch politisch ein, wenn es darum geht, die Transportunternehmen an ihre Service Public Mission zu erinnern. So geschehen beim Moratorium für die Drittver- kaufsstellen der SBB. Es geht nicht an, dass der grösste öV-Anbieter in der Schweiz sich nur aufgrund von Kosten- überlegungen aus der Fläche zurückziehen kann. transfair stellt fest, dass der Service Public Gedanke, der auch für Minderheiten Angebote bereitstellen muss, teilweise völlig vergessen geht. Damit diese Sensibilität gewahrt bleibt, greift transfair vermehrt auf den politischen Weg zurück. Mit dem tranchenweisen jährlichen Abbau der Verkaufsstel- len bei der SBB ist der Personalverband nicht einverstanden. Mit einem Postulat im Dezember 2017 fordert transfair Vize- präsident Thomas Ammann eine Gesamtperspektive sowie politische Kriterien, die bei geplanten Bahnschalterschlies- sungen angewendet werden müssen. Dieser Prozess des Rückzuges von qualifiziertem Bahnpersonal aus der Fläche darf nicht nur finanziell und durch die zunehmend steigen- den Selbstbedienungsquoten der Fahrgäste getrieben sein. Hier gilt es weiterhin, nach ausgewogenen Lösungen zu su- chen, wie die persönlichen Beratungsaufgaben der Bahn- mitarbeitenden vor Ort, unter Einbezug der ganzen Mobili- tätskette, gestärkt werden können. SBB behält den Kernauftrag des Schienengüterverkehrs Politisch und gesellschaftlich wurde ein klares Ziel ein- mal mehr wiederholt und bekräftigt: An der Verlagerung von Gütertransporten von der Strasse auf die Schiene soll weiter gearbeitet werden. SBB Cargo mit ihren Mitarbei- tenden steht hier im Zentrum für die Umsetzung dieses Zieles. Eine Verselbständigung von SBB Cargo wurde von transfair vehement und erfolgreich bekämpft. Integriert in den SBB-Konzern, sieht transfair gute Chancen, dem Verlagerungsziel am besten gerecht zu werden.
ÖFFENT L I C H E R V E R K E H R seite | 11 BRUNO ZELLER, BRANCHENLEITER ÖFFENTLICHER VERKEHR «SBB UND BUND MÜSSEN IHRE VERANTWORTUNG WAHRNEHMEN UND DEN DRUCK AUF SBB CARGO UND DAMIT AUCH AUF IHRE MITARBEI- TENDEN REDUZIEREN; NUR SO IST ES DIESEM UNTERNEHMEN MÖG- LICH, SICH IM HART UMKÄMPFTEN GÜTERTRANSPORTMARKT LÄNGER- FRISTIG GESUND ZU ENTWICKELN.» Den Fernverkehr nicht völlig liberalisieren Die privaten Fernbusanbieter drängen auch in den nationa- len Fernverkehr vor. transfair hat sehr früh seine Haltung der gleich langen Spiesse für Fernbusse gegenüber dem etablierten Fernverkehr auf der Schiene kommuniziert. Ge- fordert sind adäquate Arbeitsbedingungen, Beteiligungen an Infrastrukturen wie Haltestellen und Anzeigen sowie be- hindertengerechte Busse. Daher muss in Zukunft jeder Fernbus mindestens die Voraussetzungen nach dem Perso- nenbeförderungsgesetz erfüllen, und das BAV muss die Konzessionierung entsprechend den Vorgaben durchführen. Den Fernverkehr auf der Schiene für weitere Bahnunterneh- men zu öffnen, erachtet transfair als sehr schwieriges Un- terfangen, da unter Umständen ausländische Bahnbetrei- ber in den Schweizer Markt vordringen könnten. Dies mit entsprechenden personellen Konsequenzen bei den beste- henden Akteuren. Dass sich die BLS und die SBB je isoliert materiell und personell auf den Erhalt ihrer maximalen Fernverkehrskonzessionen ausrichten, grenzt an volkswirt- schaftlichen Blödsinn. HERAUSFORDERUNGEN 2018 GAV SBB / SBB Cargo weiterentwickeln Per Ende 2018 können die aktuellen GAV erstmals gekündigt werden. Die SBB sieht sich aufgrund massiven Wettbewerbsdrucks gezwungen, die bestehenden Verträge zu entschlacken, um damit Kosten zu senken. transfair hingegen erkennt Weiterentwicklungsbedarf. Der Personalverband will sich unter anderem für eine bessere Lohnentwicklung, vermehrte Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit oder die klarere Abgrenzung von Beruf und Freizeit einsetzen. Erste Verhandlungsrunden zwischen den Sozialpartnern haben bereits stattgefunden. Güterverkehr im Umbruch Die SBB Cargo muss sich den Bedürfnissen ihrer Kunden anpassen und schlanker werden. Mit einer regel- rechten Sanierung soll das Unternehmen rasch möglichst schwarze Zahlen schreiben, damit eine Minder- heitsbeteiligung für potentielle Partner lukrativ wird. Das Personal wird von diesen Umstrukturierungen betroffen sein. transfair wird sich vehement dafür einsetzen, dass die bevorstehenden Änderungen sozial- verträglich und fair umgesetzt werden. Fernverkehr auf Schiene und Strasse Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat der Domo Swiss Express AG am 19. Februar 2018 die Konzession für drei nationale Fernbus-Linien erteilt; für den Schienenverkehr ist dieser Entscheid noch ausstehend (SBB und BLS buhlen um Fernverkehrskonzessionen). transfair macht sich stark dafür, dass sich diese verschärfte Konkurrenzsituation nicht negativ auf das Personal und dessen Arbeitsbedingungen auswirkt.
seite | 12 GESPRÄCH FAIRER LOHN FÜR BUNDES- PERSONAL TEXT: MATTHIAS HUMBEL, BRANCHENLEITER ÖFFENTLICHE VERWALTUNG
Ö FFENT L I C H E V E RWALT U N G seite | 13 Das Jahr 2017 war, wie auch die Jahre zuvor, vom rauen Wind des Parlaments geprägt. transfair hat sich unermüdlich für seine Mitglieder eingesetzt und konnte wichtige Erfolge erzielen. Besonders erwähnenswert ist die gelungene Korrektur der verfehlten Lohnsystemanpassung der Bundesverwaltung. Im Zusammenhang mit dem Stabilisie- transfair lässt nicht locker und hat Erfolg transfair verhindert Lohnkürzungen rungsprogramm 2017 – 2019 hatte der Bun- Der Personalverband gibt sich nicht geschla- transfair hat erreicht, dass es zu keinen desrat unter anderem die Senkung des gen und setzt sich weiter für ein faires Lohn- Lohnkürzungen bei der Anpassung des Lohn- Lohnanstiegs per 1. Oktober 2015 beschlos- modell ein. systems gekommen ist! Mit überzeugenden sen. transfair wehrte sich entschieden ge- Argumenten konnte transfair Varianten ver- gen diesen Beschluss. Dies vor allem, weil In einem Brief an Bundesrat Ueli Maurer hindern, mit denen das Lohnbandmaximum nur ein einzelner Parameter des ganzen machte transfair auf die Missstände und künftig tiefer ausgefallen wäre. Lohnsystems geändert wurde. Dadurch ge- Probleme mit dem neuen Lohnsystem auf- riet das ganze Modell ins Ungleichgewicht, merksam – und wurde gehört. Nachdem die Auch der Ortszuschlag bleibt erhalten. Ob- da unter Umständen das Maximums des Analyse des Personalverbandes im Bericht wohl er im Parlament weiterhin umstritten Lohnbandes nicht mehr erreicht werden an den Bundesrat und im Rahmen der Äm- ist, bleibt er ein wichtiger Bestandsteil des konnte. terkonsultation aufgenommen wurden, korri- Lohnes. Die vorgeschlagene Variante des gierte der Bundesrat am 28. Juni 2017 den Personalverbandes, den Ortszuschlag in den Auch der Nationalrat beschloss, Druck auf zuvor getroffenen Entscheid. Obwohl das Lohn einzubauen, hat keinen Anklang gefun- das Lohnsystem auszuüben und verlangte Lohnsystem als Ganzes beim Alten blieb, den. dessen Überprüfung. Aufgrund eines ent- wurde der Aspekt des individuellen Lohnan- sprechenden Postulats musste das EPA ver- stiegs korrigiert. schiedene Varianten erarbeiten, die sich un- terschiedlich auf die Lohnentwicklung und Das Erreichen der Lohnbandobergrenze ist die Lohnbandmaxima ausgewirkt hätten. also seit 1. Januar 2018 wieder möglich und das Lohnsystem als solches funktioniert nun wieder besser. Dass transfair den Fehler des Bundesrates von 2015 revidieren und den Lohnanstieg wieder anheben konnte, ist ein wichtiger Erfolg. Denn jetzt ist eine Lohnent- wicklung, die ihren Namen auch verdient hat, wieder möglich. Alle Mitarbeitenden, die noch nicht am Maximum ihrer Lohn- klasse angelangt sind, profitieren von dieser Korrektur. MATTHIAS HUMBEL, BRANCHENLEITER ÖFFENTLICHE VERWALTUNG «NACH ZWEI NULLRUNDEN MUSS ENDLICH WIEDER EINMAL EIN POSITIVES LOHNRESULTAT MÖGLICH SEIN. ES BRAUCHT NUN EIN BEKENNTNIS ZUR BUNDESVERWALTUNG UND ZU IHREN RUND 37000 MITARBEITENDEN, DIE SICH TÄGLICH FÜR DEN SERVICE PUBLIC EINSETZEN.»
seite | 14 ERFOLGE ERFOLGREICH AUF DER GANZEN LINIE TEXT: MATTHIAS HUMBEL, BRANCHENLEITER ÖFFENTLICHE VERWALTUNG transfair begleitet die Weiterentwicklung der Armee eng Seit Beginn des Um- und Abbaus von Personal im Rah- men der Weiterentwicklung der Armee (WEA) ist transfair ein wichtiger Teil des Begleitteams. Der Personalverband führt viele wichtige Diskussionen, in denen die Anliegen von betroffenen Mitgliedern vorgebracht, diskutiert und Lösungen gefunden werden konnten. Obwohl noch nicht für alle Betroffenen entsprechende Anschlussoptionen gefunden werden konnten, sind die Sozialpartner dem er- klärten Hauptziel von transfair, der Verhinderung von Ent- lassungen, einen wichtigen Schritt näher. Das Hauptau- genmerk von transfair liegt nun darauf, für die betroffenen Mitarbeitenden gute und nachhaltige Lösungen zu finden. Erfolgreich in den Lohnverhandlungen 2018 Nach einer langen Durststrecke und zwei Nullrunden in Folge gibt es 2018 endlich wieder eine generelle Lohn- massnahme für das Bundespersonal. Das Parlament hat- te in der Wintersession die vom Bundesrat gestrichenen finanzielle Mittel für einen Teuerungsausgleich wieder ins Budget aufgenommen und den von transfair gefor- derten Teuerungsausgleich von 0,6 Prozent bestätigt. Da- mit werden die Löhne der Mitarbeitenden des Bundes nach zwei Jahren ohne generelle Lohnmassnahmen end- lich wieder angepasst. Auch im ETH-Bereich konnte der Personalverband nach zähen Verhandlungsrunden den Teuerungsausgleich er- zielen. Nachdem das Parlament über das Budget 2018 für den ETH-Bereich Klarheit geschaffen hatte, konnten auch die Lohnverhandlungen mit dem ETH-Rat abge- schlossen werden. Daneben stehen für die individuellen Lohnmassnahmen 1,2 Prozent zur Verfügung. Der ETH- Rat hat dieses Verhandlungsergebnis am 14. Dezember 2017 akzeptiert.
Ö FFENT L I C H E V E RWALT U N G seite | 15 MATTHIAS HUMBEL, BRANCHENLEITER ÖFFENTLICHE VERWALTUNG «DER OFFENE UND KONSTRUKTIVE AUSTAUSCH MIT DEM NEUEN CDA, KKDT PHILIPPE REBORD, IST ZEICHEN DER GELEBTEN SOZIALPARTNERSCHAFT ZWISCHEN transfair UND DER ARMEE.» Im Austausch mit den Grenzwächterinnen und Grenzwächter Ende Juni 2017 liess der Bundesrat verlauten, er wolle das Rentenalter der besonderen Berufskategorien, zu denen auch das Grenzwachtkorps gehört, von 60 auf 65 Jahre anheben. transfair zeigt sich empört über dieses Vorhaben und beschliesst, sich zusammen mit Garan- to Gehör zu verschaffen. An der gemeinsam organisierten Tagung Anfang September 2017 in Olten nehmen rund 130 Grenzwächter aus dem ganzen Land teil und setzen sich gegen die Erhöhung des Rentenalters zur Wehr. Auch die Anfang 2018 durchgeführte Umfrage stösst auf eine hohe Resonanz und liefert weitere wichtige Anhaltspunkte. transfair kann im direkten Dialog mit seinen Mitgliedern gute Argumente sammeln, die der Personalverband dann in der Ausarbeitung der diversen vom Bundesrat eingeforderten Lösungen einfliessen lassen kann. Erfolgreiche PUBLICA-Wahlen für transfair Im Mai 2017 wurden die Mitglieder der Kassenkommission der PUBLICA neu gewählt. transfair konnte das angestrebte Ziel, beide Sitze zu verteidigen, mit Bravour erreichen. Ein weiterer Meilenstein war die erfolgreiche Wahl von Prisca Grossenbacher-Frei als erste Präsidentin der Kassenkommission sowie der Wahl von transfair Mitglied Valentin Lagger zum Präsiden- ten der Delegiertenversammlung der PUBLICA. HERAUSFORDERUNGEN 2018 Erhöhung Rentenalter der besonderen Personalkategorien Der Bundesrat entscheidet 2018, ob das Rentenalter für die besonderen Personalkategorien auf 65 Jahre erhöht wird. Gemeinsam mit den Sozialpartnern erarbeiten die betroffenen Bundesämter Vorschläge für mögliche Lösungsszenarien und definieren dabei die Auswirkungen, die Kosten und allfällige Übergangs- regelungen. transfair ist in diesen wichtigen Erarbeitungsprozess eingebunden und setzt sich energisch für die Bedürfnisse seiner Mitglieder und jene des Bundespersonals ein. PUBLICA – die Stabilisierung geht weiter Der Bundesrat beschloss Mitte Januar 2018, die Arbeitgeber-Sparbeiträge für die PUBLICA des Bundes zu erhöhen; dies soll allerdings teilweise zu Lasten der Lohnmassnahmen für 2019 gehen. transfair wird auf generellen Lohnmassnahmen für 2018 bestehen und diese Forderungen an den Lohngesprächen mit Bundes- rat Maurer vorbringen. Und schliesslich wird es im Dezember 2018 darum gehen, dieses Paket auch durchs Parlament zu bringen. Finalisierung Lohnsystem EDA Das heutige Karrierelohnsystem des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) soll von einem funktionalen Lohnsystem abgelöst werden. Neu wird der Lohn von der auszuübenden Funktion bestimmt. transfair ist bei seit Beginn in die Weiterentwicklung dieses Systems involviert und richtet sein Augenmerk dabei auf faire und ausgeglichene Bedingungen. Das neue Lohnsystem wird per 1. Januar 2019 in Kraft treten.
seite | 16 D I G I TA L DER ROTE FADEN DES JAHRES 2017 TEXT: ROBERT MÉTRAILLER, BRANCHENLEITER COMMUNICATION
CO MMU NIC AT I O N seite | 17 ROBERT MÉTRAILLER, BRANCHENLEITER COMMUNICATION «UM DEN SWISSCOM KUNDEN WIEDER IN DEN MITTELPUNKT ZU STELLEN, MUSS DAS MANAGEMENT EIN OFFENES OHR FÜR SEIN PERSONAL HABEN.» Die Digitalisierung stellt alle vor grosse Herausforderun- gen. transfair hat eine Resolution verfasst, Forderungen gestellt und diese bei den GAV-Verhandlungen mit Swiss- com konkretisiert. Ein wichtiger Erfolg Das Resultat der GAV-Verhandlungen mit Swisscom ist wegweisend. Mit den eingebrachten Verbesserungen ist Swisscom ihrer Zeit voraus und für die Wende der Digita- lisierung bereit. Die wichtigsten Elemente des neuen GAV beruhen auf vier Schwerpunkten: • Weiterbildung: Fünf Tage Weiterbildung pro Jahr für das gesamte Personal. • Gleichgewicht zwischen Privat- und Arbeitsleben: Das Personal hat das Recht, ausserhalb der Arbeitszeit nicht erreichbar zu sein. • Erhöhung von Ferienanspruch, Vaterschafts- und Mutterschaftsurlaub. • Achtung der Privatsphäre dank Massnahmen, die den Schutz persönlicher Daten gewährleisten. Es gilt zu erwähnen, dass dieses hervorragende Resultat aus drei Jahren Vorbereitungsarbeiten und einer guten Zusammenarbeit mit der Verhandlungsgemeinschaft hervorgegangen ist. Hartnäckigkeit und Beständigkeit Zum Erreichen ihrer Sparziele hat Swisscom nebst un- unterbrochenen Reorganisationsprojekten verschiedene Auslagerungen vorgenommen. transfair konnte diese Entscheidungen nicht verhindern, hat sich jedoch zu Gunsten der betroffenen Mitarbeitenden eingesetzt und Überführungsmodalitäten sowie Begleitmassnahmen verhandelt. transfair ist im Mitwirkungsprozess aktiv und verteidigt kontinuierlich Arbeitsplätze und die Ar- beitsbedingungen des Personals.
seite | 18 C OM M UNI C AT I ON ERFOLGE ZUKUNFTS- PERSPEKTIVEN TEXT: ROBERT MÉTRAILLER, BRANCHENLEITER COMMUNICATION Anschlussvereinbarungen Der Bereich der Contact Center ist starkem Wettbewerb ausgesetzt. Bei Swisscom ist der HERAUSFORDERUNGEN 2018 Auskunftsdienst 1811 konstant rückläufig. Um diesen Bereich auszubauen, hat sie beschlos- sen, die Tochtergesellschaft Swisscom Services zu gründen. transfair hat eine Anschlussver- Weitere Reorganisation bei Swisscom einbarung für das Personal verhandelt. Positiv dabei ist, dass den Mitarbeitenden (90 Perso- Swisscom will ihre Position im Kontext der Digi- nen) Zukunftsperspektiven geboten werden. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen weniger talisierung als Marktleaderin behalten und hat gut als bei Swisscom. Dieser Kompromiss musste eingegangen werden, um die Arbeitsplätze deshalb in Mitwirkungsverfahren ihren Verände- rungsbedarf angemeldet. transfair ist von Beginn zu sichern. Gleich verhielt es sich mit Event & Media Solutions AG. an involviert, begleitet die Reorganisationsver- fahren und priorisiert dabei die sozialverträgliche Outsourcing-Vereinbarung Umsetzung. Der Personalverband wird auch die Im Zuge der Strategie zur Veränderung des Geschäftsmodells entwickelt Swisscom eine Umsetzung des neuen GAV, der per 1. Juli 2018 gilt, Cloud. Das Bedürfnis nach der Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Unternehmen hat eng begleiten. dazu geführt, dass Swisscom über 130 Mitarbeitende zu Swisspro ausgelagert hat. transfair hat dieses Projekt begleitet und Übergangsbestimmungen für das Personal verhandelt. Ausserdem bleibt transfair auch bei der Revision des Fernmeldegesetzes, dessen Änderungen all- Sozialplan fällige Konsequenzen für das Swisscom Personal Im Gegensatz zu Swisscom verfügt localsearch nicht über einen ständigen, mit den Gewerk- bedeuten, am Ball und beobachtet den politi- schaften verhandelten Sozialplan. Bei jeder Umstrukturierung mit bedeutendem Arbeits- schen Prozess intensiv. platzverlust verhandeln die Sozialpartner die Bestimmungen eines Sozialplans. Dies war 2017 Weiterentwicklung des GAV Cablex der Fall bei der Umsetzung einer neuen Unternehmensstrategie zur Ausrichtung auf neue Der aktuell geltende GAV muss erneuert werden. Bereiche. Die Schaffung neuer Dienstleistungen zu Gunsten der Social Media Plattformen Cablex muss wegen des Preisdrucks auf dem erforderte neue Kompetenzprofile, insbesondere im digitalen Bereich. Die Streichung von freien Markt und der starken ausländischen Kon- über 40 Stellen in den traditionellen Bereichen hat die Verhandlung und die Umsetzung ei- kurrenz grosse Herausforderungen bewältigen. nes Sozialplans erfordert. Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, diese Aufgabe erfolgreich zu meistern. transfair ist der Revision des Fernmeldegesetzes Meinung, dass der bestehende GAV zwar eine Der Vernehmlassungstext zur Revision des Fernmeldegesetzes sah die Aufhebung einer aus gute Basis bildet, die aktuellen Arbeitsbedingun- der Sicht von transfair wesentlichen Bestimmung vor. Es handelt sich um den Artikel 6, der gen dennoch verbessert werden müssen. Eine Auf- die Anbieter von Fernmeldedienstleistungen dazu verpflichtet, die Arbeitsbedingungen der gabe, die transfair in diesem Jahr umsetzen will. Branche zu gewährleisten und eine angemessene Anzahl Lehrstellen anzubieten. transfair Wahlen comPlan hat sich erfolgreich gegen die Aufhebung dieses Artikels gewehrt, der insbesondere zu Las- Im Herbst 2018 stehen die Erneuerungswahlen für ten von Swisscom zu Lohndumping und unlauterem Wettbewerb geführt hätte. den Stiftungsrat der Pensionskasse comPlan an. transfair hat sich zum Ziel gesetzt, einen vierten Sitz in diesem gewichtigen Gremium zu gewinnen. «EINE EXTREME VEREINFACHUNG DER ABLÄUFE UND DER ARBEITSINSTRUMENTE REICHT NICHT AUS, UM DEN NEGATIVEN TREND DER KUNDEN- ZUFRIEDENHEIT ZU STOPPEN.» ROBERT MÉTRAILLER, BRANCHENLEITER COMMUNICATION
Impressum Herausgeber: transfair, Hopfenweg 21, 3000 Bern 14, T 031 370 21 21, www.transfair.ch Redaktion: Dominique Krähenbühl (Leitung), René Fürst, Matthias Humbel, Robert Métrailler, Bruno Zeller Bilder: Gaby Möhl, transfair Übersetzungen: Cécile Jacq, www.jacq.ch; Ivano Zannol, www.transterm.ch Satz / Druck: RITZ CROSSMEDIA AG, www.ritz.ch Auflage: 500 Ex. deutsch, 120 Ex. französisch, 50 Ex. italienisch
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