MINORITEN - ARCHÄOLOGISCHE SAMMLUNG WELS

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MINORITEN - ARCHÄOLOGISCHE SAMMLUNG WELS
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                              MINORITEN –
                              ARCHÄOLOGISCHE SAMMLUNG
                              WELS

   15       ovilava – wels die römerstadt

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MINORITEN - ARCHÄOLOGISCHE SAMMLUNG WELS
Archäologische Sammlung Wels
     Mitten im Stadtzentrum liegt das ehemalige Minoritenkloster,
     das nach seiner Revitalisierung zu einem einzigartigen kulturellen
     Veranstaltungsort in Wels geworden ist. Das Gebäude beherbergt
     auch das archäologische Museum. Es dokumentiert die Vorge-
     schichte, die für Wels so bedeutsame Römerzeit und die Früh-
     geschichte der Stadt. Zusätzlich werden laufend Sonderausstel-
     lungen geboten und Workshops abgehalten, die die Vergangenheit
     lebendig werden lassen. Die wechselvolle Geschichte des Ortes
     und des Baus ist auch durch die archäologischen Ausgrabungen -–
     die teilweise für den Besucher geöffnet sind – erlebbar.

     Stadtmuseum Wels - Minoriten
     Minoritenplatz 4, 4600 Wels
     (neben dem Rathaus-Stadtplatz 1)

     Tel.: 07242 / 235 1346
     minoriten@wels.gv.at
     www.wels.at

     Öffnungszeiten

     Di – Fr                10.00h – 17.00h
     Sa                     14.00h – 17.00h
     So u. Feiertag         10.00h – 16.00h
     Mo                     geschlossen

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MINORITEN - ARCHÄOLOGISCHE SAMMLUNG WELS
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                              DIE VENUS VON WELS

   17       ovilava – wels die römerstadt

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MINORITEN - ARCHÄOLOGISCHE SAMMLUNG WELS
Die Venus von Wels
     Diese handgroße Bronzestatue wurde 1913 beim Pflügen auf dem
     Gemeindegebiet Gunskirchen gefunden. Ein bereits damals ange-
     nommener römischer Gutshof (villa rustica) wurde 2002 durch eine
     Feldbegehung des Vereins Römerweg OVILAVA gefunden.

     Beschreibung aus „Die römischen Bronzen aus Österreich“ von
     Robert Fleischer:

     „Die unbekleidete Göttin steht auf dem linken Bein, das rechte
     ist zurück- und etwas seitlich gestellt und nur mit dem Ballen
     aufgesetzt. Die Oberschenkel sind in ihrer oberen Hälfte zusammen-
     gepreßt. Die linke Hüfte leitet, leicht ausschwingend, über die nur
     wenig eingezogene Taille zum etwas nach rechts gedrehten Ober-
     körper über. Die Brüste sind zart und mädchenhaft. Der Kopf mit
     dem weichen, feingeschnittenen Gesicht führt die s-förmige Schwin-
     gung des Körpers durch seine Wendung und Neigung nach links zu
     Ende. Der rechte Unterarm ist stark abgewinkelt erhoben, die Hand
     fasst eine dicke Haarsträhne. Die linke Hand hält in Schulterhöhe
     den Griff eines Spiegels, in dem sich die Venus betrachtet. Die
     gebohrten Pupillen nahmen wohl Einlagen auf. Das leicht gewellte
     Haar, das im Nacken in einem Knoten gesammelt ist, wird von einer
     Binde mit eingeritztem Zick-Zack-Band umwunden.Von dem Knoten
     gehen zwei Haarsträhnen aus: die dickere wird von der rechten
     Hand gefaßt, die dünnere fällt auf die linke Schulter.“

     Ihre Datierung ist mit dem ersten oder zweiten nachchristlichen
     Jahrhundert anzusetzen.

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MINORITEN - ARCHÄOLOGISCHE SAMMLUNG WELS
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   Beheizte Räume bei den „Thermen“,
   Grabung Franziskusschulen

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MINORITEN - ARCHÄOLOGISCHE SAMMLUNG WELS
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   ... und seitenverkehrt geborgen,
   Grabung Franziskusschulen

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MINORITEN - ARCHÄOLOGISCHE SAMMLUNG WELS
Fertig restauriertes römisches Mosaik,
                                      Minoriten – archäologische Sammlung

                                                                         42

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MINORITEN - ARCHÄOLOGISCHE SAMMLUNG WELS
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                              WANDMALEREIEN
                              FRANZISKUSSCHULEN
                              BEI FAST JEDER GRABUNG FINDET MAN WANDMALEREIEN, DIE
                              AUF DEN WOHLSTAND DER RÖMISCHEN SIEDLUNG HINWEISEN.

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MINORITEN - ARCHÄOLOGISCHE SAMMLUNG WELS
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   04
                               STADTMAUER, VOLKSBANK

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MINORITEN - ARCHÄOLOGISCHE SAMMLUNG WELS
Stadtmauer, Volksbank
     Das römische Wels, Ovilava, war umgeben von einer Befestigungs-
     anlage von ca. 4 km Länge. Die Stadtmauer war somit die zweit-
     längste nördlich der Alpen. Mit bis zu vier vorgelagerten Gräben
     umfasste sie ein Gebiet von 900.000 m². Sie wurde Ende des
     zweiten bzw. Anfang des dritten Jahrhunderts gebaut.

     Im Jahre 2001 wurden beim Neubau der Welser Volksbank eine
     römische Toranlage und ca. 100 m der römischen Stadtmauer
     entdeckt. Die Welser Stadtarchäologin und der Verein Römerweg
     OVILAVA legten in über 200 unbezahlten Arbeitsstunden die
     Toranlage, einen Teil der Wehrstraße innerhalb der Mauer und
     15 m Stadtmauer frei.

     Durch das große Entgegenkommen seitens des Bundesdenkmal-
     amtes wurde der Bank ein monatelanger Baustopp bzw. ein
     Bauverbot erspart.

     Einige Mauerteile wurden in aufwändiger Weise geborgen und etwas
     höher an die ursprüngliche Fundstelle versetzt. Dieses Bodendenk-
     mal wurde vom Verein Römerweg OVILAVA überdacht und kann
     jederzeit besichtigt werden.

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rund um
welsdie römerstadt

rund um
   die römerstadt
01
                              OBERSCHAUERSBERG

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Villa Rustica
     In Schauersberg wurden die Nebengebäude eines großen
     Landgutes (villa rustica) freigelegt. Dieser landwirtschaftliche
     Betrieb war neben Speichergebäuden und Stallungen auch mit
     einem eigenen Brennofen für Ziegel und einem für Tongeschirr
     ausgestattet.

     Mit Hilfe geophysikalischer Messungen konnten bereits vor
     Grabungsbeginn die Grundrisse des Haupthauses und einiger
     Nebengebäude lokalisiert werden. Ein kleiner Friedhof aus der
     Spätantike in unmittelbarer Nähe des Haupthauses lässt auf
     eine Nutzung des Gebäudes noch in der ausgehenden
     Römerzeit vermuten.

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                                                                        Grabung Oberschauersberg

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gräber
     wels                            die römerstadt

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Urnenbestattung,
                                     Grabung Bahnhofcity

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                              GRABMEDAILLON

   87       ovilava – wels die römerstadt

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01
                              GRABSTEIN DER URSA, WELS
                              (4. BIS FRÜHES 5. JH. N. CHR.) EINZIGES FRÜHCHRISTLICHES
                              INSCHRIFTLICHES ZEUGNIS AUS ÖSTERREICH

   89       ovilava – wels die römerstadt

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Übersetzung der Inschrift
     Flavius Ianuarius, Soldat, hat (diesen Grabstein) bei seinen
     Lebzeiten errichtet.

     Geborgen im Grabe allhier ruht Ursa, eine gläubige Christin,
     im Alter von 38 Jahren. Infolge einer Geburt raffte das grausame
     Schicksal sie plötzlich hinweg und lieferte sie der tiefsten Unterwelt
     aus, und mich hat sie plötzlich verlassen, den Gatten, der ihr fürs
     Leben verbunden.

     Ich Unglückseliger irre umher und suche sie, die ich selbst für
     immer unter der Erde bestattet habe. Oh, was könnte das Schicksal
     noch bieten, das liebende Gatten trennt, so wie wir nicht vereint
     die Liebe auf Erden genießen durften.

     Dies sag` ich den Lesern – und Tränen begleiten die Worte:
     In Liebe verbundene Leute sollen immer glücklich sich preisen,
     weil es nichts Süßeres geben wird als die erste Jugend.

                                                                                  90

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01
                              SCHÄTZE UND SCHERBEN

   97       ovilava – wels die römerstadt

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Schätze und Scherben
     Obwohl die Archäologie schon längst nichts mehr mit „Schatzsuche“
     zu tun hat, ist der Fund von Münzen, Statuetten, Keramiken etc.
     natürlich etwas Besonderes.

     Vor allem Keramikfragmente, die Scherben, geben oft wichtige
     Hinweise auf das Alltagsleben in der Römerzeit, auf soziale und
     wirtschaftliche Aspekte. Die wechselnden Modetrends des Ton-
     geschirrs helfen oft bei der Datierung der einzelnen Fundschichten.

     Der Wohlstand der Bewohner von Ovilava wird sowohl durch die
     Qualität als auch durch die Quantität des Fundmaterials bestätigt.

                                                                               98

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01

   Klappmessergriff aus Elfenbein, vermutlich aus dem persischen Raum,
   Grabung Franziskusschulen

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Reste eines vergoldeten bronzenen Reiterstandbildes,
                                                 das vermutlich Kaiser Caracalla darstellte,
                                                                        Flußfunde Thalheim

                                      Messerscheidenbeschlag aus Bronze mit Ornamenten,
                                                              Grabung Franziskusschulen

                                                                                        100

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01

    Säuglingsfläschchen und Balsamarium aus Glas und Tonpferdchen,
    Grabung Fronius

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Bronzestatuette eines Laren (römischer Schutzgeist),
                                                                    Fundort Landesgericht

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