1393: Wahl- und Parteiensysteme im Vergleich
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1393: Wahl- und Parteiensysteme im Vergleich Dr. Sarah Berens Dienstag 17.45- 19.15 Uhr 216 HF Block A Raum: S137 Beginn: 07. April 2015 Contact: sarah.berens@uni-koeln.de Sprechstunde: nach Vereinbarung Büro: IBW Gebäude Rraum 1.13a Cologne Center for Comparative Politics Herbert-Lewin-Str. 2 50931 Köln Inhalt Das Modul „Wahl- und Parteiensysteme im Vergleich“ bietet eine Einführung in die Analyse von Wahlsystemen, Parteiensystemen und deren Wechselbeziehungen. Das Seminar gliedert sich in vier Abschnitte. In Teil I werden wir die konzeptionellen Grundlagen legen und Typologien sowohl von Wahl als auch Parteiensystemen erarbeiten (Sitzung 1-4). Im zweiten Seminarabschnitt werden wir zwei Dimensionen der Parteiensysteme genauer betrachten. Insbesondere die Konfliktstrukturen und die Verortung von politischen Akteuren auf diesen werden wir ländervergleichend thematisieren (Sitzung 5-6). Die territorialen Differenzen etablierter Konfliktstrukturen werden wir am Beispiel post-kommunistischer Staaten verdeutlichen (Sitzung 7). Darauf aufbauend betrachten wir in Abschnitt III die Interaktion zwischen der Institution des Wahlsystems und den Konstellationen politischer Parteien. Zum einen analysieren wir systematische Effekte verschiedener Wahlsystemtypen auf die Strukturen des Parteienwettbewerbs (Sitzung 8-9). Zum anderen gehen wir der Frage nach, welchen Einfluss die politischen Konfliktstrukturen auf die Entstehung von Parteiensystemen haben (Sitzung 10). Basierend auf der Erkenntnis aus Teil III, dass Wahlsysteme die Positionierung und Handlungsmöglichen politischer Parteien beeinflussen, untersuchen wir im letzten Abschnitt IV, ob sich diese Zusammenhänge antizipieren lassen, ob es für verschiedene Gesellschaften optimale Wahlsysteme gibt und wo die Grenzen des electoral engineering liegen. Hierzu betrachten wir Wahlsystemreformen in Latein Amerika und Osteuropa. In der Abschlusssitzung diskutieren wir grundsätzliche Konflikte bei der Beurteilung von Wahl- und Parteiensystemen und ziehen ein Fazit zu den gelernten Seminarinhalten. Anforderungen Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme ist eine regelmäßige und aktive Teilnahme an den Sitzungen. Die Pflichtlektüre zu den Sitzungen ist gründlich 1
vorzubereiten (weiterführende Lektüre gilt nicht als Pflichtlektüre). Ein Reader mit allen obligatorischen Texten kann kurz vor Semesterbeginn bei Copy Star (Zülpicher Straße 184, 50937 Köln) erworben werden. Die Vorbereitung der Texte wird im Seminar spontan abgefragt. Ich erwarte, dass sie grundsätzlich in der Lage sind die wesentlichen Aussagen einzelner Texte der Seminarlektüre in 5-10 Minuten zusammen zu fassen. Die Prüfungsleistung gliedert sich in aktive Teilnahme und einer schriftlichen Hausarbeit. Die Hausarbeit sollte etwa 5000 Wörter (gezählt ohne Literaturverzeichnis) umfassen (ca. 12 Text Seiten). Abgabetermin für die elektronische Version der HA ist der 27. Juli 2015. Geben Sie Ihre Arbeit in ausgedruckter Form mit angefügter Eigenständigkeitserklärung bitte bis Ende Juli am Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft ab (Öffnungszeiten des Sekretariats finden Sie auf der Homepage des CCCP’s). Einordnung in das Studium BA SOWI: Wahl im HF SOWI – Gruppe Integrative Sozialwissenschaft – Teilgruppe Wahlforschung Allgemeine Literaturhinweise Dieter Nohlen (2007): Wahlrecht und Parteiensystem. Opladen: Leske+Budrich. Helga Esselborn-Krumbiegel (2002): Von der Idee zum Text. Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben im Studium. Paderborn: Schöningh. Thomas Plümper (2003): Effizient Schreiben. München: Oldenbourg. Paul Pennings, Hans Keman & Jan Kleinnijenhuis (2006): Doing Research in Political Science: An Introduction to Comparative Methods and Statistics. Sage. Seminarplan Sitzung 1 (07. April 2015) Einführung in das Thema und Seminarorganisation G. Bingham Powell, Jr. (2000): Elections as Instruments of Democracy, New Haven: Yale University Press. Kapitel 2: 20-43. I. TYPOLOGIEN VON WAHLSYSTEMEN UND PARTEIENSYSTEMEN Sitzung 2 (14. April 2015) Wahlsystemtypen: Klassische Perspektive Dieter Nohlen (2002): Wahlen und Wahlsysteme, in: Hans-Joachim Lauth (Hrsg.): Vergleichende Regierungslehre, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 239-269. 2
Sitzung 3 (21. April 2015) Wahlsystemtypen: Kritik der klassischen Perspektive André Kaiser (2002): Gemischte Wahlsysteme. Ein Vorschlag zur typologischen Einordnung, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft 12: 4, 1545-1569. Sitzung 4 (28. April 2015) Typologie von Parteiensystemen – Sartori und seine Kritiker Giovanni Sartori (1990): A Typology of Party Systems, in: Peter Mair (Hg.): The West European Party Systems, Oxford, 316-349. Jocelyn A. Evans (2002): In Defence of Sartori. Party System Change, Voter Preference Distributions and Other Competitive Incentives, Party Politics 8: 2, 155-174. Weiterführende Literatur: Paul Pennings (1998): The Triad of Party System Change: Votes, Office and Policy, in Paul Pennings and Jan-Erik Lane (Hrsg.): Comparing Party System Change, pp. 79–100. London: Routledge. Riccardo Pelizzo & Salvatore Babones (2007): The Political Economy of Polarized Pluralism, Party Politics 13: 1, 53-67. II. QUANTITATIVE UND QUALITATIVE DIMENSIONEN VON PARTEIENSYSTEMEN Sitzung 5 (05. Mai 2015) Die quantitative Dimension von Parteiensystemen Rein Taagepera (1999): The Number of Parties as a Function of Heterogeneity and Electoral Systems, Comparative Political Studies 32: 5, 531-548. Martina Flick & Adrian Vatter (2007): Bestimmungsgründe der Parteienvielfalt in den deutschen Bundesländern, Politische Vierteljahresschrift 48: 1, 44-65. Sitzung 6 (12. Mai 2015) Die qualitative Dimension von Parteiensystemen – Cleavages und Konfliktdimensionen Stein Rokkan (2000): Spaltungsstrukturen und Parteiensysteme, in: Dieter Flora (Hg.): Staat, Nation, Demokratie in Europa. Die Theorie Stein Rokkans, Frankfurt, 332-365. Franz Urban Pappi (2002): Die politisierte Sozialstruktur heute: Historische Reminiszenz oder aktuelles Erklärungspotential?, in: Frank Brettschneider, 3
Jan W. van Deth & Edeltraud Roller (Hrsg.): Das Ende der politisierten Sozialstruktur? Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 25-48. Weiterführende Literatur: Fernando Casal Bértoa (2012): Party Systems and Cleavage Structures Revisited: A Sociological Explanation of Party System Institutionalization in East Central Europe, Party Politics, 1-35. Sitzung 7 (19. Mai 2015) Räumliche Unterschiede in den Konfliktstrukturen am Beispiel post-kommunistischer Staaten Herbert Kitschelt (1995): Formation of Party Cleavages in Post-Communist Democracies Theoretical Propositions. Party politics, 1(4), 447-472. Robert Rohrschneider & Stephen Whitefield (2009). Understanding Cleavages in Party Systems Issue Position and Issue Salience in 13 Post- Communist Democracies. Comparative Political Studies, 42(2), 280-313. III. INTERAKTION VON WAHL- UND PARTEIENSYSTEMEN Keine Sitzung (26. Mai 2015) Pfingsten! Sitzung 8 (02. Juni 2015) Wahl- und Parteiensysteme in 36 Demokratien Arend Lijphart (2012): Patterns of Democracy. Government Forms and Performance in Thirty-Six Countries (2nd Edition), New Haven: Yale University Press. Kapitel 5: 60-78 & Kapitel 8: 130-157. Sitzung 9 (09. Juni 2015) Institutionalistische Perspektive Kenneth Benoit (2006): Duverger’s Law and the Study of Electoral Systems, French Politics 4, 69-83. Lawrence Ezrow (2010): Linking Citizens and Parties. How Electoral Systems Matter for Political Representation, Oxford: Oxford University Press. Kapitel 4: 67-81. Weiterführende Literatur: Garry Cox (1990): Centripetal and centrifugal incentives in electoral systems. American Journal of Political Science, 34(4), 903-35. 4
Block Sitzung (20. Juni 2015) Sitzung 10 Soziologische Perspektive Michael Gallagher, Michael Laver& Peter Mair (2006): Representative Government in Modern Europe, New York: McGraw-Hill 42006, 263-306. IV. REFORM VON WAHLSYSTEMEN Sitzung 11 Electoral Engineering Pippa Norris (1997): Choosing Electoral Systems: Proportional, Majoritarian and Mixed Systems, International Political Science Review 18: 3, 297-312. Carrie L. Manning & Miljenko Antic (2003): The Limits of Electoral Engineering. Lessons from Bosnia and Herzegovina, Journal of Democracy 14: 3, 45-59. Weiterführende Literatur: Arend Lijphart (1994): Electoral Systems and Party Systems. A Study of Twenty-Seven Democracies, 1945-1990, Oxford: Oxford University Press. Kapitel 7: 139-152. Pippa Norris (2004): Electoral Engineering. Voting Rules and Political Behavior, Cambridge: Cambridge University Press. Kapitel 11: 249-264. Sitzung 12 Wahlsystemreformen in Entwickelnden Demokratien Karen L. Remmer (2008): The Politics of Institutional Change. Electoral Reform in Latin America, 1978-2002, Party Politics 14: 1, 5-30. Horowitz, D. L. (2000): Constitutional Design: An Oxymoron? Pp. 253-284 in: Ian Shapiro and Stephen Macedo (eds.), Designing Democratic Institutions, New York University Press: New York. Sitzung 13 Wahlsystemreformen Josep M. Colomer (2005): It’s Parties That Choose Electoral Systems (or, Duverger’s Laws Upside Down), Political Studies 53: 1-21. Alan Renwick (2011): Electoral Reform in Europe since 1945, West European Politics 34: 3, 456-477. Sitzung 14 Abschlusssitzung mit Zusammenfassung, grundsätzlichen Fragen und Evaluation 5
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