"17. Erinnerungstag im deutschen Fußball" an den Spieltagen um den 27. Januar 2021
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
„17. Erinnerungstag im deutschen Fußball“ an den Spieltagen um den 27. Januar 2021 „!Nie wieder - 17. Erinnerungstag im deutschen Fußball“ an den Spieltagen um den 27. Januar 2021 Verehrte Fans, liebe Freundinnen und Freunde des Fuß- balls ,die Initiative „!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“, zusammen mit unseren Mitstrei- ter*innen von der DFL und dem DFB haben Euch seit 17 Jahren ermuntert, nachhaltige Zeichen zu setzen ge- gen den verdeckten und den offen gelebten Rassismus, gegen die Verächtlichmachung unserer Sinti und Roma Mitbürger*innen, gegen die permanente Bedrohung unserer jüdischen Freunde*innen und gegen jegliche Formen von Diskriminierung, die unser Gemeinwesen vergiften. Eure Antwort war stark. Sie kam aus den Kurven, aus Euren Vereinen, den Fanprojekte, unüberhörbar, un- übersehbar. Nicht wenige wurden für dieses beispielhafte Engagement mit zivilgesellschaftlichen Preisen ausgezeichnet. Dazu gehörte auch der Julius Hirsch Preis. Einige von Euch haben mit diesem Preisgeld eige- ne Stiftungen ins Leben gerufen und zeichnen nun selbst Personen und Initiativen aus, die sich im Fußball und der Gesellschaft mit klugen und kreativen Aktionen einmischen. Darum geht es bei der 17. Kampagne: Das „Nie wieder!“ der überlebenden Häftlinge aus dem Konzentra- tionslager Dachau im Fußball und in der Zivilgesellschaft zur Geltung zu bringen.„Nie wieder“ fordert auf, alles zu unternehmen, damit eine wertschätzende und demokratische Gesellschaft gedeihen kann. Ihren Schutz brauchen alle Menschen. Die Mordanschläge in Kassel, in Halle, in Hanau, die Schmähungen und Gewaltattacke auf offener Straße, die unsere jüdischen Freunde*innen bedrohen und verletzen, fordern eine starke, klare und mutig Antwort, ein wehrhaftes „Nie wieder“ und ein entschiedenes „Es reicht!“ Es liegt an uns, wir haben es in der Hand, welche Werte und welcher Geist unsere Kurve, unsere Vereine, unsere Stadt, unser Land, unser Europa bestimmen. Deshalb laden wir Euch dazu ein, den „17. Erinnerungstag im deutschen Fußball“ an den Spiel- und Tur- niertagen um den 27. Januar 2021 zu gestalten und zu einem wirkungsmächtigen Ereignis zu machen! In diesem Jahr wenden wir uns den Mitbürger*innen und Freunde*innen zu, die aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität in der Zeit des Naziterrors ausgegrenzt, verfolgt, in die Zuchthäuser und Konzen- trationslager verschleppt, dort geschmäht, gequält, und ermordet wurden. Wir erinnern an ihr unermessliches Leid in Nazideutschland und in den Mordfabriken in Auschwitz und an- derswo. Damit geben wir ihnen den Respekt und die Achtung, die ihnen gebührt. Mit der Befreiung am 8. Mai 1945 hörte das Leid dieser Menschen nicht auf. Geltende Gesetze brachten sie wieder in Bedrängnis. Aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität wurde sie weiter verfolgt und in die Gefängnisse geworfen. Man verweigerte ihnen die moralische und die finanzielle Wiedergutmachung.
Der Fußball, als Teil der Gesellschaft, hat bei der Ausgrenzung dieser Menschen mitgewirkt. Auch er hat sich an ihnen schuldig gemacht. Der beiliegende Text für die Sozialen Medien, die Stadiondurchsage, die Biogra- fien von Fredy Hirsch und Emil Friedrich Martens erzählen Geschichten dieses Versagens. Die Bedingungen unter der die 17. Kampagne stattfindet, werden bestimmt durch die Corona-Pandemie und durch die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Der Fußball ist davon massiv betroffen. Der Resonanzraum „Stadion“, in dem vor vollen Rängen an die Opfer erinnert wurde, die Fans mit beeindruckenden Choreografien das „Nie wieder“ eindringlich einforderten, wird an den Spieltagen um den 27. Januar leer sein. Das ist für alle ein mächtige Herausforderung, um den Anspruch des Erinnerungstag gerecht zu werden. Es entspricht der Vitalität und der Kreativität der Menschen, die sich unter dem Dach von „!Nie wieder“, zum Erinnerungstag verabredet haben, dass sie die Botschaft der überlebenden Häftlingen auch unter schwieri- gen Bedingungen unübersehbar und bundesweit in die Stadien tragen. Das Bild der Choreografie aus Mainz zeigt, was möglich wäre. Es ist der Anstoß für eine Vision, die eine bun- te Antwort auf die graue Tristes in den Stadien bei den Spielen um den 27. Januar 2021 geben wird. Der Regenbogen in seiner Farbenpracht, das uralte Symbol, das für „Leben“ steht und der das Erken- nungszeichen der bunten und farbenprächtigen LGBTIQ*Menschen ist, soll in allen Stadien der Republik unübersehbar sein. Die Einlaufshirts der Teams, die Fahnen und die Banner, Teile der Süd- und der Nordtribüne, die Eck- fahnen, die Banden und die Videowände, die Fingernägel der Spielerinnen und die Lippen der Spieler, die Hüte und Kappen der Fans vor den Stadiontoren, sie alle tragen die Farben des Regenbogens, eine Symphonie für das Leben in der jeder Mensch mit seiner sexuellen und geschlechtlichen Identität wert- geschätzt und geschützt ist. Und diese Vision ist machbar!
Darüber hinaus sind Eurer Kreativität und Eurem Engagement keine Grenzen gesetzt. Nehmt Kontakt zu den Queer-Fangruppen in Eurem Verein auf. Lasst sie erzählen und hört ihnen genau zu. Verabredet Euch mit ihnen zu Talkrunden. Ladet zu Lesungen ein. Veröffentlicht in Euren Publikationsorganen ein Interview mit Eurem Präsidenten oder Spielern. Ladet Zeitzeugen ein. Lasst Fanfreunde mit Migrationswurzeln zu Wort kommen. Ladet zu Gedenkspaziergängen ein. Zeigt Filme, etc. etc. …. Weitere Anregungen für Aktionen fin- det Ihr in der Anlage und auf der Homepage: www.niewieder.de, www.erinnerungstag.de Wir erinnern daran: Die Idee des Erinnerungstags kommt aus Italien. Die europäische Dimension gehört zu „!Nie wieder“ Wir hoffen, dass unsere europäischen Freunde sich den Aktionen zum 27. Januar 2021 anschlie- ßen. Macht die Texte bei Euren europäischen Freunden bekannt. Übersetzt sie. Das war der ausdrückliche Wunsch von Riccardo Pacifici, dem ehemaligen Präsident der jüdischen Gemeinde in Rom, dem Ideengeber von „Per non dimenticare“ - Lasst uns nicht vergessen! Seine Großeltern wurden in Auschwitz ermordet. Glückauf, Shalom und Servus, Eberhard Schulz Sprecher von „! Nie wieder - Erinnerungstag im deutschen Fußball“ und alle Mitstreiterinnen und Mitstreiter: Jörg Ankermüller – Mario Bendel (Fußball-Fans-gegen-Rechts) – Ronny Blaschke – Martin Gansen/ Rote Karte Stuttgart – Hennes Elbert - Tom Koster /Fortuna Düsseldorf – Thomas J. Kraus – Anton Löffelmei- er – Alon Meyer/Makkabi Deutschland – Lorenz Peiffer – Angelika Ribler/ Sportjugend Hessen – Maurice Schreibmann/Maccabi München – Klaus Schultz/Evang. Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau – Dietrich Schulze-Marmeling Alexander Sobotta – Matthias Thoma/Eintracht Frankfurt-Museum – Albert van Waveren – Andreas Wittner/FC Bayern-Museum– Ludwig Haas/Gräfenberger Sportbündnis – Peter Reuter/Eichenkreuz Nürnberg– Joachim Puls – Stephan v. Plötz, Stefan Hebenstreit/Fanprojekt Frankfurt – Marius Künzel/ Fanprojekt Mönchengladbach – Jochen Kaufmann, Nadine Bickmann, Christian Exner/ Fanprojekt München – Gerd Wagner, Philipp Beitzel/KOS – Ulla Hoppen/ Löwenfans gegen Rechts – Conrad Lippert, Adam Bednarski/Roter Stern Leipzig – Schickeria München – Matthia Fritz/ TSV Kücknitz – Werner Skrentny – Marc Teuku – Chris Schirmer/ Fußball-Akademie Nürnberg – Ronald Uhlich, Edgar Ledur, Stefan Schirmer/FC Ente Bagdad – Dirk Kämper – Sven Graner, Maciej Seweyn/Schalke 04 – Nina Catharina Reip – Stefan Stoll/BlauWeiß statt Braun – Thoralf Höntze/Babelsberg 03 Helga Roos/Sportkreis Frankfurt – Luis Engelhardt/Makkabi Deutschland– Angie Messmer/Lernort für Zivilcourage + Widerstand – Marion Kowall/ Fanprojekt Lübeck – Lukas Keuser/Fanprojekt Trier – Daniel Metz, Frank Baum/ Fankprojekt Kickers Stutt- gart – Christian Hirsch/Fanprojekt Kaiserslautern Justus Peltzer/Fanladen St. Pauli, Uwe Dziuballa/Chemnitz – Ernst Grube,Theresienstadt-Überlebender Esther Bejarano/Auschwitz- Überlebende, Zvi Cohen, Theresien- stadt-Überlebender – Oded Breda/Zeitzeuge und Filmemacher – Mara Pfeifer/Journalistin, Claudio Offen- berg/Tennis Borussia Berlin – Corinna Braun, Lukas Zülch, Carsten Lindwurm/Fanprojekt Hoffenheim… und viele andere aus der „!Nie wieder – Mischpoche
Aktionen und Bilder von 2020 - der Motivationsimpuls für die 17. Kampagne 2021 zum „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ www.erinnerungstag.de | www.niewieder.info.de
Sie können auch lesen