2002 Vereinsjournal Aquarienfreunde Dachau/Karlsfeld - Aquarienfreunde - Dachau / Karlsfeld eV

Die Seite wird erstellt Lorenz Schäfer
 
WEITER LESEN
2002 Vereinsjournal Aquarienfreunde Dachau/Karlsfeld - Aquarienfreunde - Dachau / Karlsfeld eV
Vereinsjournal
2002
Aquarienfreunde
Dachau/Karlsfeld
2002 Vereinsjournal Aquarienfreunde Dachau/Karlsfeld - Aquarienfreunde - Dachau / Karlsfeld eV
Aquarien- und Terrarienausstellung   Vom 16. - 24. November 2002
                                          imLudwig-Thoma-Haus
                                                       in Dachau
                                            „Fische aus der ganzen Welt
                                                - Vivaristische Reise um
                                                      unseren Planeten"

                                                           Öffnungszeiten:
                                                           14.00 Uhr
                                                           bis 18.00 Uhr
                                                           Veranstalter:
                                                           Aquarienfreunde
                                                           Dachau/Karlsfeld
Vereinsjournal 2002
Inhaltsverzeichnis
Grußwort                                                                      Seite 5
Jahresrückblick                                                               Seite 6
Kurzurlaub am Roten Meer                                                      Seite 14
Fotowettbewerb                                                                Seite 16
Das erste Mal                                                                 Seite 18
Jugendprogramm                                                                Seite 19
Jahresprogramm                                                                Seite 21
So finden Sie uns                                                             Seite 24
Programm der Diskusgruppe                                                     Seite 24
Die Alten sind die Neuen                                                      Seite 25
Das Sumpfaquarium - Bacopa monnieri einmal anders                             Seite 26
Meerwasser - aus der Praxis für die Praxis (Teil 10)                          Seite 28
Die Krebsschere - Stratiotes aloides                                          Seite 31
Dendrobates azureus - ein blauer Juwel                                        Seite 32
Winterschlaf bei Europäischen Landschildkröten                                Seite 35
Die Erle - eine Bereicherung für die Aquaristik                               Seite 38
Aktuelle Nachzuchtenliste 2002                                                Seite 40
Ansprechpartner                                                               Seite 43

Titelfotos:                     Amphiprion percula (Clownfisch) (Foto: Josef Lochner)
                                          Dendrobates azureus (Foto: Robert Ruppel)
                           Trichogaster leeri (Mosaikfadenfisch) (Foto: Josef Lochner)
                           Paracheirodon axelrodi (Roter Neon) (Foto: Josef Lochner)

 IMPRESSUM: HERAUSGEBER:     Aquarienfreunde Dachau/Karlsfeld e. V.
            REDAKTION:    Josef Lochner, Franz Schwarz
            LAYOUT:      Franz Schwarz
            LEKTORAT:    Hans Kastl
            DRUCK:        Altdorfer Setzkastl
            AUFLAGE:       1200 Exemplare
                                       http://www.aquanet.de/vereine
                                       http://www.aquarienfreunde-dachau.de
                                       e-mail: sepp.lochner@t-online.de
                      Alle abgedruckten Artikel geben die Meinung des Verfassers,
                      nicht aber unbedingt die der Redaktion wieder.

Vereinsjournal 2002                                                           Seite 3
e-mail: Rudis.Zierfischladen@t-online.de

                                      Inhaber: Rudolf Probst

  Nur ein paar                         Allacher Straße 112
Gen-Minuten                            85757 Karlsfeld
von der                                Tel.: 081 31750 69 37
S-Bahn-Station
Karlsfeld entfernt                     Fax: 08131/506936

                                          Aquaristik von
                                          A bis Z
                                          Beratung und
                                          Planung
                                          Pflegeservice
                            Neueinrichtungen
                            Alles zu fairen Preisen
             Süß-, Salz- und Kaltwasseraquaristik
             Selzle- und AquaCare-Systemhändler
             Notdienst unter
             der Rufnummer       0172/8654007
                                         Öffnungszeiten
     Montag 13.00 -18.30 Uhr • Dienstag 9.00 -18.30 Uhr
     Mittwoch geschlossen • Donnerstag 9.00 -18.30 Uhr
       Freitag 9.00 -18.30 Uhr • Samstag 9.00 -13.00 Uhr
Liebe Vereinsfreunde,
das Jahr 2001 war ein gutes Jahr für die Aquarienfreunde
Dachau/Karlsfeld, auch wenn die Vereinsabende im Herbst
nicht mehr ganz so gut besucht waren. Im Frühjahr waren
50 - und mehr - Vereinsfreunde anwesend, während nach
der Sommerpause nur mehr 30 bis 40 Personen die Vorträ-
ge besuchten. Erfreulich ist auch, dass in diesem Jahr eini-
ge jüngere Aquarianer dem Verein beigetretern sind, und
häufig kommen, obwohl sie teilweise eine weite Anfahrt ha-
ben (z.B. Pfaffenhofen/Ilm, Fürstenfeldbruck). Auch die
Jüngsten im Verein haben sich regelmäßig getroffen. Flori-
an Grabsch kümmert sich seit heuer aktiv um die Jugend-
gruppe.
Für das nächste Jahr haben wir eine große Herausforderung
angenommen: Wir führen vom 16. bis 24, November wieder
eine Aquarienausstellung durch. Im Foyer und im Thie-
mann-Gewölbe des Ludwig-Thoma-Hauses werden wir unser schönes Hobby unter
dem Motto „Fische aus der ganzen Welt - Vivaristische Reise um unseren Planeten",
der Öffentlichkeit präsentieren. Dies erfordert sehr viel ehrenamtliches Engagement, da
wir auch diesmal eingefahrene Aquarien zeigen wollen. Zusätzlich veranstalten wir am
17. November, während der Ausstellung, den Bezirkstag 2002 des VDA-Bezirk 12.
Zweihundert Fachbesucher aus dem gesamten südbayerischen Raum wollen wir bei die-
ser Gelegenheit vom hohen Stand der Aquaristik/Terraristik in unserem Verein über-
zeugen. Sie alle, liebe Vereinsfreunde, sind aufgefordert, im Rahmen Ihrer Möglich-
keiten, mitzuhelfen, dieses Projekt zum Erfolg zu führen.
Wie immer am Jahresende möchte ich mich bei allen, die durch ihre aktive Mithilfe oder
finanzielle Zuwendungen unseren Verein unterstützt haben, recht herzlich bedanken.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich im Namen des Vorstands der Aquarienfreunde
Dachau/Karlsfeld ein gesundes und erfolgreiches 2002.

Ihr

Josef Lochner, 1. Vorsitzender der AFDK

Vereinsjournal 2002                                                           Seite 5
300 wertvolle Preise gab es in der Tombola zu gewinnen. Haupt-   Diesmal feierten die
gewinn war ein Einkaufsgutschein im Wert von 300.- DM            Aquarianer den Jahresab-
                                                                 schluss zum ersten Mal im
                                                                 Gasthof Göttler in Ru-
                                                                 meltshausen. In einem
                                                                 gemütlichen, für uns idea-
                                                                 len Saal, war die Stim-
                                                                 mung von Anfang an sehr
                                                                 gut. Das Essen schmeckte
                                                                 ausgezeichnet, das Preis/
                                                                 Leistungsverhältnis    war
                                                                 günstig. Die Bedienungen
                                                                 waren gut gelaunt und
                                                                 sehr flott. Die Bar war
                                                                 schön schummrig und
                                                                 deshalb gut besucht.
                                                                 Vielen Dank an die Spen-
                                                                 der für die Tombola und
Begrüßung durch den 1. Vor-        Die Mädels waren von Anfang   die Mitternachtsverlo-
sitzenden, der sich inmitten       an gut drauf, keiner musste   sung.
der Preise sichtlich wohl fühlte   hungern oder dürsten

Nach der Tombola der wohlverdiente Schnaps, ... die Mylords mit den tanzwütigen AFDK's, es
der Vorstand mit den   Losverkäuferinnen...    waren doch nicht alle an der Bar

  Seite 6                                                                Vereinsjournal 2002
Rammadamma in Dachau und
Karlsfeld. Die AFDK machten
bei beiden Aktionen mit, ob-
wohl sie gleichzeitig stattfan-
den. Während in Karlsfeld die
Brotzeit an den „Arbeitsplatz"
geliefert wurde, trafen sich die
Dachauer Saubermännerlnnen
im Anschluss im Ludwig-Tho-
ma-Haus, wo sich OB Piller für
den Einsatz bedankte

Die Vereinsabende waren meist sehr gut besucht. Wie Marsmenschen sahen wir beim 3D-Vor-
trag von Hermann Sansenbacher aus

Vereinsjournal 2002                                                            Seite 7
Florian Grabsch, unser neu-
er Jugendwart, kümmert
sich intensiv um unseren
aquaristischen Nachwuchs.
Seit dem Frühjahr trifft sich
die Jugendgruppe regel-
mäßig im Vereinslokal. Auch
Exkursionen, wie Züchter-
besuche oder eine Tümpel-
tour standen auf dem Pro-
gramm. Für 2002 hat sich
Florian wieder einiges vor-
genommen. Das neue Pro-
gramm der Jugendgruppe
ist auf der Seite 19 in die-
sem Heft zu finden

Jürgen Glaser stellte Zwergcichliden nicht nur in brillanten Herrman Sansenbacher bei seinem
Dias vor, er brachte auch welche mit                           3D-Vortrag

  Seite 8                                                                 Vereinsjournal 2002
Die AFDK besuchen
nun schon seit eini-
gen Jahren die VDA-
Bundeskongresse.
Man trifft sich dort
mit     aquaristischen
Freunden. Am Abend
an     der Hotelbar
klingt der Tag in fröh-
licher Runde aus,
hier mit den Kielern
und mit Scherleitners
aus Österreich

Die Versorgung beim Festball    Die AFDK gehören zu den größten Teilnehmergruppen der Kon-
zwang zum Hamstern             gresse                                        Foto: Jochen Matthies

Die brasilianischen Tänzerinnen waren der Höhepunkt        Wir waren wieder mit Kleinbussen un-
des (nicht ganz optimalen) Festabends                      terwegs, eine preiswerte Alternative

Vereinsjournal 2002                                                                     Seite 9
Das Grillfest begann bei schönem Wetter...

Senioren und Junioren fühlten sich bei diesem Sommerfest rundum wohl

                  Discjockey                                             Otto Schmid
                  Heinz sorgte                                           und sein Enkel
                  mit optimaler                                          Thomas
                  Musikauswahl                                           Gottschalk
                  für eine                                               grillten wieder
                  ausgelassene                                           schmackhafte
                  Stimmung auf                                           Steckerlfische
                  diesem Fest                                            zur Brotzeit

                                               ...es   endete
                                               mit einem Un-
                                               wetter.    Der
                                               Sturm wehte
                                               fast das Zelt
                                               weg und in der
                                               Halle wurde es
                                               eng,    zumin-
                                               dest für Hans-
                                               Peter Keimel

 Seite 10                                                              Vereinsjournal 2002
Nürnberg war
    das Ziel des
   diesjährigen
    Vereinsaus-
flugs. Der weit-
     läufige Zoo
      bietet den
Tieren optimale
  Lebensbedin-
    gungen. Wir
 waren von der
natürlichen An-
lage begeistert

                               Die Nürnberger
                               Innenstadt
                               bietet viele
                               Sehenswürdig-
                               keiten.
                               Der Bummel
                               am Vormittag
                               war ein schönes
                               Erlebnis

                                                                        Bei der Rück-
                                                                        fahrt ließen die
                                                                        Kräfte schnell
                                                                        nach.
                                                                        Ein kleines
                                                                        Nickerchen tat
                                                                        nach den
                                                                        vielen Stunden
                                                                        auf den Beinen
                                                                        gut

Ein unzertrennliches Paar...             ...ein unzertrennliches Paar

Vereinsjournal 2002                                                           Seite 11
Der heiße Stein

Klagenfurter Platz l                                Wir bitten um
 85221 Dachau-Süd                                   Tischreservierung,
Tel.(08131)79964                                    dies erspart Wartezeit!

                       Inhaber: Gianni Balistreri
Unser diesjähriges
 Weinfest fand in den
      Kärntner Stuben
  statt. Wir ließen uns
        das gute Essen
       schmecken und
freuten uns über den
 gelungenen Jahres-
      rückblick: Sepp
   Lochner zeigte uns
 in bewährter Manier
    seine Dias. Georg
          Steindl einen
            Video-Film

Vereinsjournal 2002       Seite 13
Gustl und Franz auf dem
       Weg zum nächsten
               Tauchgang

Ein Kurzurlaub am Roten Meer
Von Hans Kastl
  Am Samstag, 27. Oktober 2001,              Spartanisch, aber durchaus wohnlich; und
         gehen vier Vereinsfreunde           wenn man ein Kleidungsstück sucht,
                 an Bord einer 737           braucht man nicht lang eine Schranktür zu
       und fliegen nach Hurghada.            öffnen, man wühlt einfach im Kleiderhau-
        Von dort geht es mit einem           fen und schon findet sich etwas Passendes
     Mini-Bus noch 300 Kilometer             zum Anziehen.
  weiter südlich nach Marsa Alam,               Auf dem Hauptplatz, in dessen Mitte
  wo wir acht Tage im Tauchcamp              sich ein Inselgrün befindet, begegnet man
           „Red Sea Diving Center"           zu jeder Tageszeit Tauchern, auch um
                   bleiben werden.           sechs Uhr morgens. In einer strohgedeck-
                                             ten Hütte muss sich jeder, der zum Tau-
   Franz und Gust sind erfahrene Taucher,    chen geht, namentlich auf einer Tafel ein-
sie werden jeden Tag bis zu vier Tauch-      tragen: wann das Camp verlassen wurde.
gänge absolvieren, sogar Nachttauchgänge     mit welchem Ziel, und bei der Rückkehr
werden unternommen. Ludwig und ich           muss man sich wieder austragen. Wie wir
werden mehr an der Oberfläche bleiben        bald erfahren, wird auf dieser Tauchbasis
und die Unterwasserwelt schnorchelnd er-     streng auf die Sicherheit der Taucher ge-
forschen.                                    achtet. Allein Tauchen, wenn auch nur am
   Ich bin zusammen mit Ludwig in einem      harmlosen Hausriff, ist nicht drin. Mah-
weißen Steilwandzelt; das Mobiliar ist       moud, der Basisleiter, hat alles im Blick.
leicht überschaubar: zwei Feldbetten, ein       Ein Truck bringt die Taucher am Vor-
Korbgestell und ein Tisch. Nachts können     mittag und am Nachmittag zu den weiter
uns zwei Kerzen auf dem Tisch das nötige     entfernten Abschnitten des Riffs, wo sie
Licht geben. Streichhölzer liegen daneben.   eine Stunde lang die Unterwasserwelt er-
Den Sandboden bedeckt eine Strohmatte.       forschen können. Gust und Franz machen
 Seite 14                                                             Vereinsjournal 2002
Hans vor
                 Thomas'
          „Beduinencafe"

von allen Tauchangeboten regen Ge-                 gemütlich mit Sitzbänken und Teppichen
brauch und nach ihrer Rückkehr sind sie            eingerichtet. Um sieben Uhr ist das Essen
voll der Erzählungen über bunte Fisch-             bereit. Zuerst gibt es klare Ziegenbrühe,
schwärme, herrliche Korallenstöcke - und           die wir aus Plastikschüsseln schlürfen,
als besonderes Erlebnis: eine Begegnung            dann kommen Stücke des Suppenfleisches
mit einigen bis zu eineinhalb Meter langen         auf den Tisch, die wir nach Landessitte mit
Haien. Über die Art der gesehenen Haie             den Fingern essen. Als Höhepunkt kom-
gehen die Ansichten lange Zeit auseinan-           men dann weitere Schüsseln mit dem aus-
der, ich glaube, die Taucher konnten sich          gelösten Ziegenfleisch. Alle sind reichlich
auch an Hand der Abbildungen in den Be-            satt. Anschließend bereitet Ahmet Kaffee
stimmungsbüchern nicht einigen.                    zu. Zuerst werden die Bohnen in einem
   Für Mittwochabend haben wir bei Tho-            Sieb über glühender Holzkohle geröstet,
mas ein Ziegenessen bestellt. Ein paar             was seine Zeit braucht. Dann werden die
hundert Meter vom Camp entfernt steht              Bohnen mit einem Mörser zerstoßen. Aus
das zum Meer hin offene Beduinenlager,             einer eisernen Kanne wird uns dann der
                                                   fertige Kaffee in winzigen Porzellantassen
                                                   serviert. Wasserpfeifen werden geraucht,
                                                   neue und alte Geschichten werden erzählt.
                                                   Die Atmosphäre ist sehr stimmungsvoll -
                                                   gerade heute Nacht ist Vollmond - strah-
                                                   lend hell liegt das Mondlicht auf dem glit-
                                                   zernden Wasser. Das sind Eindrücke, die
                                                   man nicht fotografieren und nur schwer
                                                   beschreiben kann. Solche Momente muss
                                                   man erleben.
                                                      Samstag früh holt uns der Mini-Bus
                                                   wieder ab, kurz nach 13.00 Uhr hebt der
                                                   Airbus der Egyptian Air ab, es geht zurück
                                                   nach München. Für uns Vier war es ein er-
Ludwig genießt das ruhige Leben im Camp            holsamer und abwechslungsreicher Kurz-
                               Fotos: Hans Kastl   urlaub.
Vereinsjournal 2002                                                                 Seite 15
1. Platz: Josef Lochner        2. Platz: Otto Schmid         3. Platz: Josef Lochner

                               Fotowettbewerb 2000
                               Am 8. Dezember 2000           Gewinner zu ermitteln. Die
                                     standen über 80         Themen waren, wie schon
                                 eingereichte Dias in        beim letzten Mal: Land-
                                sechs Kategorien zur         schaft, Blüten, Tiere, Aqua-
                                          Bewertung.         rien-/Terrararien-Gesamt-
                                                             ansichten, Aquarien-/Ter-
                                 Dieser     Vereinsabend     rarienbewohner und unser
                               war sehr gut besucht.         Vereinsleben. Das Niveau
                               Knapp 60 Vereinsfreunde       war erfreulich hoch. Die
                               hatten es schwer, aus einer   siegreichen Dias stellen wir
1. Platz: Josef Lochner        großen Anzahl von Dias die    im Bild vor.

2. Platz: Klaus-Dieter Junge

                               1. Platz: Josef Lochner

3. Platz: Georg Theimer        2. Platz: Wolfgang Maleck     3. Platz: Robert Ruppel

  Seite 16                                                              Vereinsjournal 2002
1. Platz: Otto Schmid     2. Platz: Alois Raith   3. Platz: Klaus-Dieter Junge

2. Platz: Alois Raith     3. Platz: Gabi Beck     3. Platz: Robert Ruppel

1. Platz: Robert Ruppel   2. Platz: Alois Raith   3. Platz: Alois Raith

Vereinsjournal 2002                                                       Seite 17
Das erste Mal
Von Florian Grabsch
Viele Aquarianer scheuen sich davor
                   selbst zu züchten.
„Zu viel Aufwand!", oder „Wir wollen
      eh nicht auf die Börse gehen",
            lautet meist die Antwort.
       Eigentlich schade, denn damit
  verpassen sie mit das Schönste an
                     unserem Hobby.

   Das klassische Züchten, d.h., ein Zucht-
becken einrichten, ein einzelnes Zucht-
paar einsetzen und nach dem Ablaichen
wieder herausfangen, war immer ein
Traum von mir. Als ich vor einigen Jahren
bei Helmut Stallknecht eine detaillierte      Der Rote von Rio ist ein idealer Pflegling, mit
Anleitung für die Zucht von Zebrabärb-        dem man seine ersten Zuchtversuche starten
lingen las, war mein Ehrgeiz geweckt. Für     kann                             Foto: Josef Lochner
den ersten Versuch gibt es eine ganze Rei-
he von geeigneten Fischarten: Prachtbar-      Durchlüftung sollten wir installieren. Das
ben, Roter von Rio oder eben Zebrabärb-       Wasser braucht uns keine Sorgen zu ma-
linge. Ich versuchte es, ganz nach Anlei-     chen, Leitungswasser reicht in der Regel
tung, erst einmal mit den Zebras.             aus. Nur wenn es wirklich zu hart ist, muss
   Bevor es losgehen kann, müssen wir erst    es mit Regenwasser oder entsalztem Was-
einmal dafür sorgen, dass unsere Tiere ei-    ser gemischt werden. Ein bis zwei Tage vor
nen Laichansatz entwickeln. Mit reichlich     dem Versuch richten wir das Becken ein.
Futter (schwarze Mückenlarven und an-         Der Wasserstand über dem Netz sollte ma-
deres Frost- und Lebendfutter) ist das        ximal zehn Zentimeter betragen. Am
meist kein Problem. Jetzt können wir auch     Abend vorher setzen wir zuerst ein Weib-
leichter die Geschlechter unterscheiden.      chen ein und wenig später ein oder zwei
Die Weibchen sind nun wesentlich fülliger     Männchen, danach läßt man die Tiere erst
als die Männchen. Als Zuchtbecken ge-         einmal in Ruhe. Sobald es am nächsten
nügt ein kleines Becken (30x20x20 cm).        Morgen im Becken hell wird, beginnen die
Das Wichtigste ist der Schutz der Eier vor    Fische zu laichen. Das Männchen treibt
den Eltern, dazu eignet sich am besten ein    das Weibchen zuerst ein wenig vor sich
grobes Plastiknetz. Ich spanne das Netz       her, bevor der Ablaichvorgang beginnt.
über einen Rahmen aus grünem Plastik-         Beobachtet man die Tiere dabei, wird man
rohr, das ich dann im Becken einige Zen-      das Ende des Laichens leicht abschätzen
timeter über dem Boden befestige. Ein         können. Wenn die Tiere mehr Zeit mit
Büschel Javamoos vervollständigt die Ein-     dem Fressen der gelegten Eier verbringen
richtung. Das Becken selbst stellt man auf    als mit dem Ablaichen, dann wir es Zeit,
eine dunkle Unterlage in eine ruhige Ecke     die Tiere wieder zurück in das Haltungs-
des Zimmers. Alle Seitenscheiben, bis auf     becken zu setzen. Sollte es doch nicht
die Sichtscheibe, decken wir mit schwarz-     gleich am ersten Tag klappen, dann kön-
er Pappe ab. Auf eine Beleuchtung kön-        nen wir die Eltern ruhig noch einen weite-
nen wir verzichten, nur eine schwache         ren Tag im Zuchtbecken lassen.

 Seite 18                                                                 Vereinsjournal 2002
Ab hier braucht man nun Geduld. Ze-             Becken überführen oder zumindest einen
brabärblinge lassen auf sich warten. Zwei          einfachen Filter installieren, um die Was-
bis drei Tage bis zum Schlupf können               serqualität zu verbessern. Das schwierigste
leicht vergehen. Danach dauert es noch             bei jeder Aufzucht sind die ersten zwei
ein bis zwei Tage bis die Kleinen                  Wochen. Füttert man in dieser Zeit richtig
freischwimmen. Nun sind wir wieder ge-             und hält das Wasser sauber, gelingt die
fordert. Als Erstfutter nehmen junge Ze-           weitere Aufzucht einigermaßen problem-
bras fast alles: Trockenfutter, frisch ge-         los. Leichte Unterschiede im Wachstum
schlüpfte Artemien, Tümpelfutter; ich              der Jungfische sind vollkommen normal.
brachte meine Jungfische mit Liquifry              Je besser das Futter auf die Größe der
über die erste Woche. Da hundert Jung-             Nachzucht abgestimmt ist, desto geringer
fische eine Menge Dreck machen, ist ein            werden diese Unterschiede ausfallen.
täglicher Teilwasserwechsel nötig. Wir zie-           Ich hoffe, ich habe mit diesem Bericht
hen dazu etwa 20% Altwasser mit einem              einige dazu bewegen können es selbst ein-
Luftschlauch ab und ersetzen es durch fri-         mal mit der Züchterei zu versuchen, denn
sches. Nach Möglichkeit sollten wir die            sie ist es, die unserem Hobby das beson-
Jungen mit der Zeit in ein größeres                dere Etwas verleiht.

 Hi, Leute!                                                   NACHRUF
 Endlich wieder eine Jugendgruppe
                                                              Sabine Schweizer
   Seit dem letzten Jahr haben wir wieder etwas
für alle jungen Aquarianer, die keine Lust haben             Im September erreichte die
ihren Freitagabend zu verplanen, nur um einmal               Jugendgruppe die traurige
mit Anderen über unser Hobby zu reden. Wir                   Nachricht vom plötzlichen
treffen uns einmal im Monat, um miteinander                  Tod unserer Vereinsfreundin
etwas zu unternehmen, Ausflüge zu machen,                    Sabine Schweizer. In der bis
oder auch, um den einen oder anderen Vortrag                 jetzt relativ kurzen Geschich-
zu hören.                                                    te unserer Jugendgruppe ge-
                                                             hörte sie zu den aktivsten
  Am 15. März 2002 erzählt uns Klaus-Dieter                  Mitgliedern.
Junge etwas über Zwergbuntbarsche. Und weil es               Durch ihre vielen konstrukti-
so viele davon gibt, hat er sich auf die afrikani-           ven Vorschläge gestaltete sie
schen spezialisiert. Wir erfahren Interessantes              das Gruppenleben kreativ
über Verwandtschaft, Haltung und Zucht.                      mit. Kein Treffen der Jugend-
                                                             gruppe fand ohne ihre Betei-
   Am 24. Mai 2002 gehen wir wieder Tümpeln!                 ligung statt. Ihre freundliche
Mit Eimer und Kescher fangen wir lebendes Fut-               und offene Art wird uns allen
ter für unsere Pfleglinge (verschließbaren Eimer             in Erinnerung bleiben.
und vielleicht auch ein Wasserflohnetz mitbrin-              Die Jugendgruppe und die
gen!).                                                       Mitglieder der Aquarien-
                                                             freunde Dachau/Karlsfeld
  Die Themen für alle weiteren Termine stehen                trauern um Sabine Schweizer
noch nicht fest. Anregungen werden gerne von                 und werden sie stets in guter
Euch entgegengenommen. Wir treffen uns noch                  Erinnerung behalten.
am: 18. 01., 15. 02., 26. 04., 21. 06., 19. 07., 27. 09.,
25.10. und 22.11.2002                    Euer Florian                     Florian Grabsch

Vereinsjournal 2002                                                                 Seite 19
OMV
HEIZÖL DLASK GmbH
85221 Dachau
Obere Moosschwaigstraße 3
Tel. 08131/13894
Fax 08131 / 27 87 30
http://www.dlask.de

Partner der OMV Deutschland GmbH
OMV Heizöl • OMV Diesel • Heizungs- und
Tankservice
Jahresprogramm 2002
Vereinsabend: Unsere Vereinsabende finden, sofern nicht anders angegeben, in den
„Kärntner Stuben", Dachau-Süd, Klagenfurter Platz l, statt. Beginn: 20.00 Uhr.
Gäste sind jederzeit willkommen. Ein Lageplan, damit Sie uns auch finden, ist auf der
Seite 24.

Fisch- und Pflanzenbörse: Altes Rathaus Karlsfeld, Gartenstraße,
von 8.45 Uhr bis 10.30 Uhr.

18.01.2002     Einstimmung auf unsere Aquarienausstellung
               An diesem Abend wollen wir gemeinsam das Konzept der für die im
               November geplante Ausstellung erarbeiten. Ideen liefern Dias von
               vorangegangenen Ausstellungen

27.01.2002     Fisch- und Pflanzenbörse

01.02.2002     Jahreshauptversammlung
                Gesonderte Einladung erfolgt

15.02.2002     Uganda
               Der Cichliden-Spezialist und Fachautor Erwin Schraml aus Augsburg
               berichtet über dieses afrikanische Land mit großem Wasserreichtum und
               vielen Seen. Victoria-, Edward-, George-, Albert-See, um nur ein paar zu
               nennen, liegen in einer atemberaubenden Landschaft. Sie alle sind
               Heimat größtenteils unbekannter Cichliden-Arten

24.02.2002     Fisch- und Pflanzenbörse

01.03.2002    Wirbellose im Riffaquarium
              Joachim Frische aus Penzberg erläutert in seinem Dia-Vortrag, welche
              Voraussetzungen man schaffen muss, um Korallenriffe, die faszinierende
              Welt unter Wasser, im Aquarium nachzubilden. Ein eigenes Kapitel ist
              den Steinkorallen gewidmet

15.03.2002     Südamerikanische Salmler - Pflege und Zucht
               Dr. Vladko Bydzovsky aus Budweis, erfahrener Züchter dieser beliebten
               Aquarienfische, bringt uns in diesem Dia-Vortrag die tschechischen
               Methoden der erfolgreichen Salmlerzucht näher. Zuvor geht er auf die
               Systematik und Pflege dieser Tiere ein

24.03.2002     Fisch- und Pflanzenbörse

12.04.2002     Teiche und Teichbepflanzung
               Herr Helmut Bruch aus Olching hat in seinem Schulgarten verschiedenste
               Teiche - vom Moorteich bis zum Biotop für heimische Lurche - errichtet.
               In seinem Dia-Vortrag gibt er uns einen Einblick in die Einrichtung und
               Bepflanzung
Vereinsjournal 2002                                                           Seite 21
26.04.2002   Aquarienpflanzen richtig gepflegt
             Wasserpflanzen gehören zur unverzichtbaren Dekoration eines schönen
              Aquariums. Leider gibt es häufig Probleme bei ihrer Haltung. Bernd
             Greger aus Berlin zeigt, wie man erfolgreich Wasserpflanzen pflegt

28.04.2002   Fisch- und Pflanzenbörse

01.05. bis   Fahrt zum VDA-Bundeskongress nach Leipzig
05.05.2002   Nähere Informationen an den Vereinsabenden

10.05.2002   Zucht unter einfachen Bedingungen
             Helmut Stallknecht aus Rosenwinkel, langjähriger Chefredakteur
             der AT, zeigt uns, wie man beliebte Aquarienfische aus der Familie der
             Salmler, Lebendgebärenden, Labyrinther, Barben und Cichliden ohne
             großen Aufwand vermehren kann

24.05.2002   Nur ein Guppy
             Dia-Vortrag über den Millionenfisch. Rüdiger Höpfl aus München
             beschäftigt sich seit 15 Jahren mit der Guppy-Hochzucht und gibt uns an
             diesem Abend seine reichen Erfahrungen auf diesem Gebiet weiter

26.05.2002   Fisch- und Pflanzenbörse

07.06.2002   Zweiter Abend zu unserer Aquarienausstellung
             Berichte über den Zwischenstand und Koordinierung der weiteren
             Aktivitäten

21.06.2002   Fauna und Flora entlang der Amperauen
             Wolfgang Sigmund aus Ainhofen zeigt uns in diesem Super-8-Film die
             Natur vor unserer Haustür

23.06.2002   Fisch- und Pflanzenbörse

29.06.2002   Grillfest
             Wie immer auf dem Gelände der Firma Zauke, Beginn 17.00 Uhr.
             Eine gesonderte Einladung folgt

05.07.2002   Futterzuchten
             Lebendes Futter ist eine unbedingte Voraussetzung für die Zucht, aber
             auch die ausgewachsenen Fische im Gesellschaftsaquarium freuen sich
             über diese Abwechslung auf dem Speiseplan. Vereinsfreunde stellen ihre
             Futterzuchten vor

19.07.2002 It's Video-Time
             Zum lockeren Ausklang vor der Sommerpause sehen wir ein
             aquaristisches Video

02.08.2002   Treffen für Daheimgebliebene
16.08.2002   Treffen für Daheimgebliebene
30.08.2002   Treffen für Daheimgebliebene
             Wie jedes Jahr treffen sich diejenigen, die gerade nicht im Urlaub sind

 Seite 22                                                            Vereinsjournal 2002
13.09.2002     Allgemeine Aussprache/Ausstellung
               Aquaristischer Erfahrungsaustausch zu aktuellen aquaristischen Themen
               und Problemen. Weiterhin besprechen wir den aktuellen Stand der
               Ausstellungsplanung

22.09.2002     Fisch- und Pflanzenbörse

27.09.2002     Crinum bolbitis auriculata
               In diesem vertonten Dia-Vortrag vom aus vielen Veröffentlichungen
               bekannten Wiener Aquarianer Otto Gartner, lernen wir afrikanische
               Crinum-Arten kennen

05.10.2002     Vereinsausflug
               Das Ziel wird im Sommer bekannt gegeben. Für Vorschläge sind
               wir dankbar

11.10.2002     Aquarien von Vereinsfreunden I
               In Digital-Videos stellen die Vereinsfreunde Klaus-Dieter Junge,
               Hans Kastl und Georg Steindl Aquarien von Vereinsfreunden vor

25.10.2002     Aquarien von Vereinsfreunden II
               An diesem Abend stellt unser Video-Team weitere Aquarien von
               Vereinsfreunden vor

27.10.2002     Fisch- und Pflanzenbörse

08.11.2002     Abschlussbesprechung Aquarienausstellung

16.11. bis     Große Aquarien- und Terrarienausstellung
24.11.2002     Die Ausstellung findet im Foyer und im Thiemann-Gewölbe des
               Ludwig-Thoma-Hauses statt

17.11.2002     Bezirkstag des VDA-Bezirk 12 in Dachau
               Im Rahmen unserer Ausstellung sind die Vereine aus dem VDA-Bezirk
               Südbayern zu Gast bei uns im Ludwig-Thoma-Haus

22.11.2002 Weinfest/Frauenabend im Ludwig-Thoma-Haus
            An diesem Abend blicken wir auf das vergangene Vereinsjahr zurück.
            Wie schon Tradition, erhalten unsere „besseren Hälften" ein kleines
            Präsent als Dankeschön

24.11.2002     Achtung! Wegen der Ausstellung enfällt die Fisch- und Pflanzenbörse

06.12.2002     Fotowettbewerb
               Die Ausschreibung erfolgt gesondert

20.12.2002     Hurghada - Rotes Meer, Wüste, Pharaonen
               Hans Kastl und Sepp Lochner zeigen einen gemeinsamen Dia-Vortrag von
               diesem nicht nur für Aquarianer reizvollen Urlaubsziel

22.12.2002     Fisch- und Pflanzenbörse
Vereinsjournal 2002                                                          Seite 23
So finden                                  Anfahrt zum Vereinslokal
                                           der Aquarienfreunde
                                           Dachau/Karlsfeld e.V.

Sie den Weg
zu uns
Die Aquarienfreunde Dachau/Karls-
feld treffen sich alle zwei Wochen am
Freitag um 20.00 Uhr zu den Vereins-
abenden. Die Veranstaltungen finden
in den „Kärntner Stuben" in Dachau-
Süd, Klagenfurter Platz l statt.

Schauen Sie doch einfach mal unver-
bindlich vorbei und informieren Sie
sich über unser abwechslungsreiches
Programm. Gäste sind jederzeit herz-
lich willkommen. An den Vereins-
abenden lernen Sie bestimmt viele
Aquarianer kennen, mit denen Sie
fachsimpeln können, und die Ihnen
bei allen aquaristischen Fragen gerne
weiterhelfen. Wie Sie uns finden, se-
hen Sie auf dem nebenstehenden Plan.

Programm der Diskusgruppe
Veranstaltungsort: „Kärntner Stuben", Dachau-Süd, Klagenfurter Platz 1.
Beginn:            20.00 Uhr.
Ansprechpartner: Franz Störzer, Hauptstraße 2, 85778 Haimhausen,
                   Tel.: 08133/2725, Fax: 08133/2839,
                   e-mail: Franz@stoerzer.dah.uunet.de

11.01.2002   Allgemeine Aussprache        12.07.2002      Vorbereitung zur
08.02.2002   Wasseraufbereitung                           Aquarienausstellung
08.03.2002   Diskuszucht                  09.08.2002     Treffen für
05.04.2002   Videos (Diskuschampionat                     Daheimgebliebene
             und Züchterfahrt)            06.09.2002      Mess- und Regeltechnik
03.05.2002   Vortrag der Firma Amazon     03.10. bis      4. Internationales
             Exotik (geplant)             06.10.2002     Diskuschampionat
14.06.2002   Asiatische Nachzuchten                       in Duisburg
29.06.2002   Grillfest                    18.10.2002      Diskussion und Resümee
             Ausweichtermin 06.07.2002                    des Diskuschampionates
             Eine gesonderte Einladung    13.12.2002      Fütterung von
             erfolgt                                      Diskusfischen

 Seite 24                                                             Vereinsjournal 2002
Stehend von links:
                                                            Thomas Gottschalk (2. BW),
                                                            Florian Grabsch (Jugend),
                                                            Hans-Peter Keimel (Kasse),
                                                            Hans Kastl (2. Vors.),
                                                            Franz Störzer (Schriftführer),
                                                            Robert Ruppel (ZBV),
                                                            Franz Schwarz (2. Schriftf.)

                                                            Sitzend von links:
                                                            Alfred Seidenberger (Bücher),
                                                            Stefan Golling (2. BW),
                                                            Josef Lochner 1. Vors.),
                                                            Georg Steindl (2. Kassier),
                                                            Helmut Maier (3. BW)

Die Alten sind die Neuen
Kontinuität im Vorstand der Aquarienfreunde Dachau/Karlsfeld
      Bei den alle zwei Jahre fälligen       Referate ergibt sich mit den Vortragenden
     Neuwahlen für den Vorstand des          stets eine angeregte Diskussion über deren
       Vereins wurden die bisherigen         Spezialgebiet.
             Mitglieder des Vorstands           Dem Bericht des 1. Vorsitzenden folg-
          einstimmig in ihren Ämtern         ten die Rechenschaftsberichte des 1. Kas-
                            bestätigt.       senwartes, Herrn Hans-Peter Keimel, und
                                             des 1. Börsenwartes, Herrn Stefan Gol-
  Die Wahl fand am 3. Februar 2001 im        ling. Die finanzielle Lage des Vereins ist
Vereinslokal „Kärntner Stuben" in Dach-      weiterhin als solide zu bezeichnen. Die
au-Süd statt. Wie schon in den Vorjahren     einmal am Sonntagvormittag im Monat
wurde die Wahl vom Ehrenvorsitzenden         stattfindende Fisch- und Pflanzenbörse er-
des Vereins, Herrn Erwin Werner, in sou-     freute sich auch im letzten Jahr wieder ei-
veräner Weise geleitet. Er wünschte dem      nes regen Zuspruchs.
neu gewählten Vorstand ein erfolgreiches        Die beiden Revisoren, Herr Hermann
Arbeiten zum Wohle des Vereins.              Sommer und Herr Werner Theissig, über-
  Vor dieser Wahl gab der 1. Vorsitzende,    prüften die Ein- und Ausgaben des Ver-
Herr Josef Lochner, seinen Rechen-           eins. Sie fanden die Buchführung korrekt
schaftsbericht über das abgelaufene Jahr.    vor und empfahlen den Mitgliedern die
Er wies besonders auf die erfreulich hohe    Entlastung des Vorstandes. Die Mitglie-
Zahl von Vereinsfreunden hin, die zu den     der folgten dieser Empfehlung einstimmig.
Vereinsabenden kommen. Hier findet ein          Den Abschluss des Vereinsabends bil-
reger Erfahrungsaustausch in der Pflege      dete wieder das Fischlotto, in dem die
von Süß- und Meerwasseraquarien statt.       glücklichen Besitzer der richtigen Los-
Daneben geben die regelmäßig eingela-        nummer die von Vereinsfreunden gespen-
denen hochkarätigen Referenten ihr Wis-      deten Wasserpflanzen, Zierfische und
sen auf den unterschiedlichsten Gebieten     Aquarienzubehör in Empfang nehmen
der Vivaristik weiter. Im Anschluss an die   konnten.

Vereinsjournal 2002                                                              Seite 25
Das Sumpfaquarium - oder
Bacopa monnieri einmal anders
Von Dirk Buran
        An der emersen Pflege von
       Aquarienpflanzen haben die
    meisten Aquarianer eigentlich
     nicht das geringste Interesse.
           Für mich selbst galt dies
       ebenso. Zwar las ich immer
               gerne die exotischen
            Veröffentlichungen von
  Cryptocorynen-Spezialisten über
       die Überwasser-Pflege ihrer
         oftmals sehr seltenen und
      komplizierten Zöglinge, mein
       eigenes Hauptinteresse galt
   aber der „normalen" Aquaristik
            mit kräftig wucherndem
           „Unterwasser-Grün" und
          gesundem Fischbestand.
   Ein klein wenig hat sich dies aber im
Laufe des zurückliegenden Sommers
geändert und vielleicht kann ich auch das
eine oder andere Vereinsmitglied mit die-
sen Zeilen anregen, einmal etwas Neues zu
versuchen.
   In richtig alten Aquaristikschmökern
konnte ich immer wieder über die Pflege
sogenannter Sumpfaquarien lesen. Aqua-
rien, oftmals aber auch nur Einmach-
gläser, oder sonstige Behältnisse, in denen
man größtenteils einheimische Wasser-
pflanzen pflegte. Die Blätter dieser Pflan-
zen ragten weit über die Wasseroberfläche     Bacopa monnieri im Südosten der USA. Hier
und den Beckenrand hinaus und alles           bildet Sie zahlreiche Blüten    Fotos: Klaus-Dieter Junge
wirkte auf mich sehr dekorativ. So ziem-
lich alles, was unsere heimische, wasserge-   war daher beschlossene Sache. Dass Fi-
bundene Flora hergab, konnte in einem         sche, in der von mir gewählten Miniform
solchen Behältnis vertreten sein. Die         (ein Becken mit den Ausmaßen
Schönheit, und natürlich auch die Simpli-     20x 10x 10cm), nicht zu pflegen sind, stör-
zität dieser Sumpfaquarien, imponierte        te mich nicht weiter.
mir sehr. Der Versuch, ein solches Becken,       Das Becken war mit Hilfe von normaler
zumindest im Kleinstformat, anzulegen,        Blumenerde und einem einheimischen

 Seite 26                                                                    Vereinsjournal 2002
Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)       hinein, viel Freude. Leider habe ich zur
aus der Gartenteich-Abteilung eines Su-       „Blütezeit" keine Fotos hiervon gemacht.
permarktes schnell eingerichtet. Der          Im Augenblick ist es bei mir am Arbeits-
Froschlöffel gedieh in dem Becken (Stand-     platz deponiert, da die ständig sinkenden
platz Balkon) geradezu prächtig und bil-      Aussentemperaturen am Balkon zunächst
dete etliche herrliche Blütenstände.          dem Froschlöffel sehr zusetzen und lang-
   So, nun aber zum Fettblatt, Bacopa         sam aber sicher auch das Ende des Fett-
monnieri! Eine Aquarienpflanze, die in        blattes bedeutet hätten. Das Fettblatt hat
meinen „richtigen" Aquarien auch her-         sich wieder gut erholt und dürfte bald auch
vorragend ged&iht. Bei einem der turnus-      wieder Blüten tragen. Einige zusätzlich
mäßigen Wasserwechsel fiel hiervon wie-       hinzugesetzte Reststücke Pfennigkraut
der einmal ein ganzer Batzen an und da        (Lysimachia nummularid) sind auch schon
der nicht in der Versenkung, sprich Toi-      wieder am Austreiben und dürften neue
lette, verschwinden sollte, wurden die        Ranken bilden.
Stängel zum Froschlöffel hinzu gepflanzt.        Ich bin mir sicher, dass ich auf dieser
Das Fettblatt gedieh wunderbar und rank-      simplen Basis noch so manchen Versuch
te schon nach kurzer Zeit von allen Seiten    unternehmen werde, Wasserpflanzen,
des Beckens herunter. Selbst die Blüten-      bzw. Sumpfgewächse (die meisten im
bildung im Aquarium selber, zuvor noch        Aquarium gehaltenen Pflanzen sind ja in
nie beobachtet, gehörte hier zur Tages-       Natura genau dieses), emers zu pflegen.
ordnung.                                      Der Versuch lohnt, bereitet viel Freude
   Dieses kleine Pflanzenbehältnis, besetzt   und ist einfach durchzuführen, lässt sich
mit Froschlöffel und Fettblatt, bereitete     doch ein Plätzchen für ein Sumpfaquarium
mir den ganzen Sommer, bis in den Herbst      auf jeder Fensterbank leicht finden.
Bild 1:
         Acropora-Stöcke
   in kräftigen Farben auf
          einem Felsblock

              Fotos: Hans Kastl

Meerwasser - aus der Praxis
für die Praxis (Teil 10)
Von Hans Kastl
            Bei einem Kurzurlaub am          stellen. Weite Teile des Riffdaches, wo ich
         Roten Meer in der Nähe von          mich als Schnorchler stundenlang aufhielt,
          Marsa Alam, etwas 300 km           waren blank gescheuert, an einigen Stellen
   südlich von Hurghada, konnte ich          von fädigen, grünen Algen überzogen, an
    wieder einmal die faszinierende          anderen Stellen waren diese Algen von Fi-
        Unterwasserwelt bestaunen,           schen völlig abgeweidet worden. Ich neh-
     von der ich versuche, zu Hause          me an, dass ein gewaltiger Sturm vor eini-
           einen kleinen, naturnahen         ger Zeit das Riffdach zerschlagen hat. Um
            Ausschnitt nachzubilden.         so interessanter war es für mich, festzu-
                                             stellen, wie die Korallen dabei waren, ver-
   Trotz intensiver Suche gelang es mir      lorenes Siedlungsgebiet wieder zu er-
nicht, die roten Kalkalgen zu entdecken,     obern.
die als Zeichen eines gut funktionierenden      Auf einem kahlen Felsblock haben sich
Aquariums gelten. Es konnte einfach nicht    vereinzelt Acropora-Stöcke angesiedelt;
sein, dass hier im Roten Meer ein Mangel     einige haben gegen die intensive UV-
an Magnesium gegeben ist. Wahrschein-        Strahlung eine kräftige Schutzfärbung
lich werden die roten Kalkalgen gründlich    angenommen, wobei die Farben Blau und
von Fischen oder Seeigeln abgeweidet.        Rot vorherrschen. Dicht daneben siedeln
Erst als ich einen kleinen Stein umdrehte,   aber auch Acropora-Stöcke, die eine
konnte ich auf der Unterseite einen deut-    bräunliche bis beige Färbung haben.
lichen Bewuchs von roten Kalkalgen fest-     Offensichtlich reicht diesen Korallen diese

 Seite 28                                                             Vereinsjournal 2002
Pigmentierung gegen das UV-Licht (siehe
Bild 1).
   Die fast einen Meter hohen Säulen einer
Steinkoralle wurden durch die Wucht der
Brandung abgerissen, sie liegen nun ver-
streut im Riff. Im Laufe der nächsten Jah-
re wird der weitere Wellenschlag diese ab-
gestorbenen Äste zu feinem Korallensand
zermahlen, der dann weiter die Boden-
schicht erhöhen wird. Auf den verbliebe-
nen Säulenspitzen ist zu erkennen, wie die
überlebenden Polypen weiter dem Licht
entgegenwachsen (siehe Bild 2).
   Die kleinen Polypen einer Porites-Art
wurden auf dem ungeschützten Riffdach
fast völlig zerstört. Der obere Teil der Ko- Bild 2: Durch die immense Wucht der Bran-
lonie ist völlig kahl, am unteren Rand dung abgerissene Steinkorallen
konnten einige Polypen überleben; sie
werden in Kürze den ganzen Stein wieder
überzogen haben (siehe Bild 3).
   Die Küste besteht aus feinstem Koral-
lensand, in den viele kleine Bruchstücke
verschiedener Steinkorallen-Arten eingela-
gert sind. Weiter Land einwärts erheben
sich Meter hohe Hügel, die aus großen
Korallenbruchstücken bestehen. Auf der
Leeseite der Hügel, der Wind kommt hier
meist aus Norden, sind die Hügel fast völlig
mit feinem Sand bedeckt. Auf der dem
Wind zugewandten Nordseite sind die
Korallenstücke freigelegt worden. Deutlich
sind hier die Skelette von verschiedenen Bild 3: Nach kurzer Zeit wird diese Porites-Art
Steinkorallen zu erkennen (siehe Bild 4).    den Stein zurückerobert haben
   Ein Rotmeer-Junker, Thalassoma klun-
zingeri, schwimmt über den aus feinstem
Korallensand bestehenden Meeresboden.
In diesem Bereich spielen sich wichtige bio-
logische Abbauprozesse ab. In meinem
letzten Artikel berichtete ich über meinen
Nitratfilter, den ich nach dem Vorbild
dieses feinen Meeresbodens nachgebaut
habe. Ich darf an dieser Stelle festhalten,
dass auch nach einem Jahr der Nitratfilter
zu meiner vollsten Zufriedenheit arbeitet.
Der Nitratgehalt bleibt trotz kräftiger
Fütterung meiner Fische konstant unter
5 mg/L. Täglich füttere ich die im Sand-
boden lebenden Bakterien mit 50ml
" Aktiv-Bak" der Firma Feige (siehe Bild 5).
   In den anderen Bereichen des Riffes hat Bild 4: Vom Wind freigelegte Korallen-Skelette
sich schon eine dichte Population ver- auf der Nordseite
Vereinsjournal 2002                                                            Seite 29
Bild 5: Ein Rotmeer-Junker in seinem natürli-             Bild 6: Eine dichte Population verschiedenster
chen Lebensraum                                           Steinkorallen

schiedener Steinkorallen angesiedelt. Auf-                halten sich die zahlreichen Taucher auch
fällig ist hier der starke Wuchs der Netz-                weiterhin verantwortungsbewusst: nichts
Feuerkoralle, Millepora dichotoma. Deut-                  abbrechen, nichts mitnehmen. Nebenbei
lich sind die hellen Wachstums-Spitzen zu                 sei noch bemerkt, dass am Flughafen in
erkennen (siehe Bild 6).                                  Hurghada beim Rückflug das Handgepäck
   An den Riffabhängen war eine große                     einiger Fluggäste gründlich nach uner-
Fülle unterschiedlichster Korallen zu se-                 laubten Mitbringseln durchsucht wurde.
hen. So weit ich das beurteilen kann, ist                 Die Natur selbst versteht es am besten,
das Riff in diesem Teil des Roten Meeres                  Schäden wieder auszugleichen, die durch
noch weitgehend intakt. Hoffentlich ver-                  Naturgewalten entstanden sind.

        Wir bieten Ihnen zu günstigen Preisen:
         Computer und EDV-Zubehör
                     Handys (D1, D2, E-Plus und VIAG Interkom)
                                TV-, Video- und Hifi-Geräte
                                           Haushalts-Klein- und Großgeräte

      Besuchen Sie unser Ladengeschäft, wir beraten Sie gerne.

               Josef Störzer GmbH
               Hauptstraße 2             Telefon:   08133/2050
               85773 Hamhausen           Telefax:    08133/2939
               www.Elektro-Stoerzer.de

   Seit 1943                   Meisterbetrieb                     Elektroinstallation+Kabelbau+Freileitungsbau
Die Krebsschere - R
Stratiotes aloides
Von Wolfgang Maleck
    Besonders in künstlichen Gewässern
      findet man häufig die Krebsschere.
          Dies liegt daran, dass sie häufig
   im Gartenfachhandel für Gartenteiche
         angeboten wird. Da sie eine wild
         wuchernde Pflanze ist, macht sie
           sich in den Gartenteichen bald
         so breit, dass nur noch rigoroses
                          Ausmerzen hilft.
    Viele Gartenteichbesitzer setzen die
    Pflanzen dann aus. Auch hier breiten
   sie sich sehr schnell aus und kleinere               Die Krebsschere aus einem Löschteich
        Gewässer wachsen dann völlig zu.                bei WandlitZ        Fotos: Wolfgang Maleck

   So einen Teich finden wir     einige künstlich angelegte      derbe Behandlung gut ver-
bei Buchendorf (südlich          Lösch wassertümpel aus Fo-      tragen.
von München). Da die             lie. Hier finden wir kräftige      Die Vermehrung erfolgt
Krebsschere        eigentlich    Pflanzen, zusammen mit ei-      durch Ausläufer. Im Som-
mehr eine Pflanze der Tief-      ner Potamogeton-Art.            mer kann man aber auch die
ebene ist, stammt dieser Be-        Als Aquarienpflanze ist      kleinen weißen Blüten se-
stand bestimmt von ausge-        sie nur selten anzutreffen.     hen. Während die Pflanzen
setzten Pflanzen. Ganz si-       Man kann sie aber den           im Sommer meist frei an der
cher der Fall ist dies bei ei-   Sommer über durchaus im         Wasseroberfläche treiben,
nem anderen Biotop. Bei          Aquarium auch unterge-          sinken sie im Winter zu Bo-
Wandlitz, nördlich von Ber-      taucht eingepflanzt ver-        den und bilden Winterknos-
lin (dem alten Wohnsitz von      wenden. Die Pflanzen sind       pen aus, die im Frühjahr
Honecker), liegen im Wald        sehr hart, sodass sie auch      dann wieder austreiben.

Bestände der Krebsschere im Freiland, die im Sommer weiße Blüten bilden

Vereinsjournal 2002                                                                 Seite 31
Dendrobates
azureus -
ein blauer Juwel
Von Robert Ruppel

           Die kleinen, bunten und
        tagaktiven Fröschchen der
         Familie der Färberfrösche
     (Dendrobatidae) finden immer              Dendrobates azureus - über seinen Lebens-
         mehr Liebhaber unter den              raum ist sehr wenig bekannt Fotos: Robert Ruppel
        Terrarianern. Ihre schönen
   Farben, der geringe Platzbedarf             tion Surinams, sowie die hohen Reisekos-
   und die interessante Brutpflege             ten, schrecken wohl viele Froschliebhaber
             machen sie zu idealen             von einem Besuch ab. Deshalb müssen im-
  Terrarienpfleglingen; deshalb ist            mer wieder die Biotop-Angaben von M.S.
           der blaue Pfeilgiftfrosch           Hoogmoed herhalten. Er entdeckte die
        Dendrobates azureus sehr               Art im äußersten Süden Surinams, in der
                           begehrt.            an Brasilien grenzenden Sipaliwini-Savan-
                                               ne. Dort leben die Tiere in isolierten
   Die Entdeckung des azurblauen Fro-          Waldinseln entlang an steinigen, sehr
sches liegt noch nicht lange zurück. M.S.      feuchten Bachtälern.
Hoogmoed entdeckte 1968 den azurblau-             Klimadaten für die Dendrobates azure-
en Frosch und beschrieb ihn 1969 zum ers-      us-Habitate werden von 22° C morgens bis
ten Mal. 1972 gelangten die ersten Exem-       30° C nachmittags und einer relativen
plare nach Holland, und es gelang die ers-     Luftfeuchtigkeit von 80 bis 95% angege-
te Nachzucht. Leider vernichtete eine          ben (SCHMIDT und HENKEL 1995).
Krankheit den gesamten Bestand und             WEVERS (1996) gibt an, dass die Nacht-
verhinderte eine Verbreitung der Frösche.      temperaturen zwischen 20° und 24° C
Erst Ende der 70er, Anfang der 80er Jah-       schwanken, die Luftfeuchtigkeit nachts so-
re gelangten erstmals wieder neue Tiere        gar 100% erreicht. Das Mikrohabitat von
nach Europa. Der Preis war dementspre-         Dendrobates azureus sind die Uferberei-
chend sehr hoch, und man bezahlte bis          che kleiner Bäche mit steinigem Unter-
DM 900,-! Durch regelmäßiges Nachzüch-         grund.
ten ist nun auch für den „Normalbürger"           Alle Kenntnisse zur Lebensweise dieser
der Preis erschwinglich geworden.              Art wurden anhand von Terrarienbeob-
   Während über die Lebensräume vieler         achtungen (!) gewonnen. Eines der vielen
anderer Pfeilgiftfrösche ausführliche Be-      Beispiele dafür, wie wichtig die Terraristik
richte vorliegen, ist vom Lebensraum des       für die biologische Forschung sein kann
„Blauen Pfeilgiftfrosches" nach wie vor        und welche Bedeutung die Hobbyisten ha-
nur sehr wenig bekannt. Der Lebensraum         ben. So entstand auch durch die Erfahrun-
scheint noch immer recht schwer zugäng-        gen von Terrarianern und zoologischen
lich zu sein, und auch die politische Situa-   Gärten (Blijdorp-Zoo Rotterdam und

  Seite 32                                                                  Vereinsjournal 2002
dem National Aquarium Baltimore) das            Terrarium ihre Territorien. Sehr aggressi-
Erhaltungszuchtprogramm für D. azureus.         ves Verhalten zeigen die Weibchen.
   Die Größenangaben schwanken zwi-             Obwohl Dendrobates azureus zu den
schen 4 und 6 cm. Die Weibchen sind deut-       großen Pfeilgiftfröschen gehören, bevor-
lich fülliger gebaut und lassen sich gut von    zugen sie kleine Futtertiere. Spring-
den Männchen unterscheiden. Die Männ-           schwänze, Fruchtfliegen, Blattläuse,
chen erkennt man auch an den verbreiter-        Mikroheimchen, kleines Wiesenplankton
ten Haftscheiben (herzförmig) der Vor-          und kleine Wachsmottenlarven. Gekaufte,
derbeinchen. Nach 10 bis 12 Monaten wer-        oder selbst gezogene Futtertiere müssen
den die Tiere bei guter Fütterung ge-           immer mit Vitaminen und/oder Mineral-
schlechtsreif. Der blaue Pfeilgiftfrosch        präparaten „veredelt" werden. Man füt-
kann über 12 Jahre alt werden.                  tert 2 bis 3 mal die Woche. Jungtiere
                                                müssen jedoch im Futter stehen.
   Die Haltung:                                    Eine Neonröhre mit UV-Anteil (Lumi-
   Ihrer Größe entsprechend sollte das          lux 11 Tageslicht) sollte auf jeden Fall im
Terrarium eine Grundfläche von 70 x 50          Terrarium bis zu 12 Stunden brennen.
cm und eine Höhe von 60 cm haben. Die           Auch für eine gute Belüftung muss ge-
Art lebt am Boden und klettert wenig. Die       sorgt werden. Auf kleine Untersetzer wer-
Rück- und Seitenwände können mit Kork           den halbe Kokosnussschalen, oder Blu-
oder Xaxim (Baumfarn Diksonid) verklei-         mentöpfe mit „froschgerechten" Ein-
det werden. Diverse Bromelien, Kletter-         stiegsöffnungen, aber auch leere Filmdo-
pflanzen, Moose und Farne eignen sich für       sen als Eiablageplätze im Terrarium
die Bepflanzung bestens. Als Boden-             eingebracht.
schicht verwendet man Blähton, Terrari-            In meinem Paludarium (160 x 70 x 170
enerde oder Presstorfplatten, welche mit        cm, im Landteil ein Aquarium mit 110 x 30
Moosen, Farnen und Eichenlaubblättern           cm Wasserfläche) pflege ich vier Dendro-
abgedeckt werden. Der Boden sollte im-          bates azureus und acht Phyllobates vittatus.
mer leicht feucht sein, jedoch nicht mat-       Farne, Moose, Bromelien, Fittonia und
schig versumpfen, obwohl die relative           Episcia wachsen im Landteil, in dem auch
Luftfeuchte nahe 90% betragen soll. Ein         die Laichhäuschen eingebracht sind. Ein
flacher Wasserbehälter ist unbedingt er-        Bach, mit flachen Steinen dekoriert, wird
forderlich.                                     von der Filterpumpe gespeist und fließt
   Die, wie alle Dendrobaten, tagaktiven        durch das Landteil. Die Rück- und Seiten-
azurblauen Färberfrösche, besetzen im           wände sind mit Xaxim verkleidet. Brome-

In solchen Paludarien lassen sich viele Arten   Der Boden für den blauen Pfeilgiftfrosch sollte
von Pfeilgiftfröschen ausgezeichnet pflegen     immer leicht feucht gehalten werden

Vereinsjournal 2002                                                                 Seite 33
lien, Kletterpflanzen, Tillandsien und           Ich konnte beobachten, dass bei 20° C
Orchideen vervollständigen den oberen         Wassertemperatur, zweitägigem Wasser-
Teil meines Paludariums. Die regel-           wechsel, die Entwicklung der Kaulquappe
mäßigen Gelege der Frösche zeigen mir         bis zur Metamorphose 3 bis 4 Monate be-
ihr Wohlbefinden an. Meine Dendroba-          trägt. In dieser Zeit sind die wachsenden
tes-Gruppe besteht aus einem Männchen         Fröschchen, jedoch schwach sichtbar, be-
und drei Weibchen. Bei den meisten Frö-       reits wie ihre Eltern blau-schwarz gefärbt.
schen locken die Männchen die Weibchen        Vier Tage nach Abschluss der Metamor-
mit lautem Trillern, bzw. Zirpen. Bei den     phose beginne ich mit der Fütterung mit
blauen Färberfröschen, D. azureus, sind       Springschwänzen (Collembolen) und Dro-
die Lockrufe jedoch kaum hörbar. Ein          sophila melanogaster. In kleinen Auf-
Paar sitzt des öfteren auf einem Stein        zucht-Terrarien müssen die jungen
(Vorzugsplatz), wobei das Weibchen            Fröschchen voll im Futter stehen.
durch streicheln des Rückens und der             Als letztes, im Zusammenhang mit der
Flanken des Männchens dieses zur Paa-         Aufzucht der Kaulquappen, muss das
rung stimmuliert. Ist das Männchen paa-       „Schreckgespenst" der sogenannten
rungsbereit, suchen beide einen passenden     „Streichholzbeinchen" erwähnt werden.
Laichplatz auf (Laichhäuschen). Trotz al-
ler Bemühungen konnte ich bis heute den
genauen Vorgang beim Ablaichen leider
nicht direkt beobachten. Nachdem jedoch
die Tiere das Laichhäuschen verließen,
fand ich immerhin zwei Eier.
   Berichten nach können angeblich sogar
bis zu zwölf Eier abgelegt werden. Meiner
eigenen Erfahrung nach waren es meist
nur zwei, selten auch drei Eier. Das neue
Gelege lasse ich 2 bis 3 Tage im Laichhäus-
chen, wobei ich beobachten konnte, wie
das Männchen öfters das Gelege aufsuch-
te und es bewässerte. Nach drei Tagen
nehme ich die Gelege heraus, um keine
Verluste durch Verpilzen, bzw. Gefres-        Die Larven werden am Besten einzeln gehalten,
senwerden, oder auch Verlust beim Trans-      um eine gute Entwicklung zu gewährleisten
port der Larven zu haben. Die Larven
schlüpfen nach 16 bis 18 Tagen, je nach       Dieses unangenehme Phänomen ist wahr-
Temperatur, aus den Eiern. Anschließend       scheinlich so alt wie die Froschzucht selbst.
entnehme ich die Larven und setze sie in      Es verbergen sich dahinter verschiedene
einzelne, kleine Aufzuchtbehälter (Plas-      Deformationen, wie steife, verkrüppelte
tikschalen). Dadurch wird ein ge-             und zu schwache Vorderbeinchen, so dass
genseitiges Hemmen der Entwicklung, wie       die Frösche niemals aufrecht sitzen oder
auch ein Übertragen von Krankheiten und       gar springen können. Die so missgebilde-
Kanibalismus verhindert.                      ten Nachzuchten sind nicht in der Lage
   Die Larven füttere ich mit Tetra Tabi      sich zu ernähren und verenden deshalb
Min, Tetra Pleco Min Tabletten mit Spiru-     nach einiger Zeit. Bis heute sind die ge-
lina Algen und aus der Seeaquaristik          nauen Ursachen noch nicht geklärt.
Plankton-Tabletten.       Erfahrungsgemäß        Wie bereits bekannt, ist auch Dendroba-
wird dieses Futter sehr gerne angenom-        tes azureus in der freien Natur stark ge-
men. Ergänzt wird der Futterplan außer-       fährdet; um so größer muss uns „Dendro-
dem mit gefrorenen Mückenlarven und           baten-Liebhaber" die Nachzucht der schö-
zerdrückten Wasserschnecken.                  nen blauen Frösche am Herzen liegen!

 Seite 34                                                                Vereinsjournal 2002
Winterschlaf bei
Europäischen Landschildkröten
Von Ursula Campi und Alois Raith
  In südlichen Ländern, d.h., in der
          Heimat der Europäischen
   Landschildkröten, wie Ostblock-
      Länder, Italien, Griechenland,
   Türkei, Spanien, Süd-Frankreich
  usw., bereiten sich die Tiere, die
    im Freien leben, selbst auf den
              Winterschlaf oder die
                     Winterruhe vor.
   Jeder Halter oder Züchter sollte jedoch
darauf achten, dass kranke oder verletzte     Die Pflege der Europäischen Landschildkröten
Tiere keinen oder einen verkürzten Win-       erfordert einige Fachkenntnis  Fotos: Alois Raith
terschlaf halten. Blutende, oder nur frisch
verheilte Wunden, können sich infizieren
und das Tier töten. Mit Vorliebe werden
gerade verletzte Tiere von Mäusen und
Ratten in der monatelangen Winterruhe
angenagt. Fleischverletzungen gibt es oft
bei rivalisierenden Männchen, oder bei
Weibchen, die mit zu vielen Männchen zu-
sammen gehalten werden. Entgegen der
weitverbreiteten Meinung ist das Ge-
schlecht bereits nach dem Schlüpfen des
Jungtieres mit 95%iger Sicherheit festzu-
stellen. Leider existieren noch viele Fehl-   Die Tiere müssen abwechslungsreich mit ge-
informationen, und seit Jahren werden         haltvollem Futter ernährt werden
durch falsche Bruttemperaturen nahezu
ausschließlich männliche Tiere erbrütet.      keine Nahrung mehr zu sich. Dafür sitzen
Manche Züchter machen dies bewusst, um        sie jedoch so oft wie möglich in der Sonne
den Absatz ihrer Tiere zu sichern! Bluten-    oder an einer windgeschützten Stelle, um
de Verletzungen an Beinen, Hals oder im       die UV Strahlen, welche auch bei bedeck-
Analbereich müssen behandelt werden.          tem Himmel die Tiere erreichen, aufzu-
Wichtig ist die ständige Kontrolle eines      nehmen. In der Natur entleeren die Tiere
verletzten Tieres, man muss darauf ach-       ihren Magen- und Darmtrakt selbst. Bis zu
ten, dass keine Fliegen ihre Eier in der      72 Stunden, bei sehr kalter Witterung auch
Wunde ablegen. Mit einer nichtbeachteten      länger, kann es dauern, bis das Futter ver-
Eiablage der Fliegen in eine Verletzung       daut und ausgeschieden werden kann. Die
wird das Tier den Winter nicht überleben.     morgendliche Aufwärmphase in der Son-
   Vor dem Winterschlaf nehmen alle           ne dient dazu, den Verdauungsapparat in
Schildkröten - groß und klein - wenig oder    Gang zu bringen, erst dann kann eine
Vereinsjournal 2002                                                                 Seite 35
Schildkröte Futter aufnehmen und ver-              Wie lange die Schildkröte schlafen will,
dauen. Die Tiere gehen normalerweise mit         bestimmt sie selbst. Es gibt Tiere, die
entleertem Darm in den Winterschlaf; da-         schon im Februar bei schönem Wetter aus
zu ist es notwendig, dass das Tier vorher        der Hütte kommen, andere erscheinen
noch ausgiebig trinkt und badet, um sich so      erst im April. Des weiteren besitzen die
schneller zu entleeren.                          Wildtiere so etwas wie eine „innere Uhr"
   Nicht selten passiert es, dass sich ein       und sie werden bei wärmeren Temperatu-
Tier an kalten Tagen oder im kalten Was-         ren im Januar nicht erwachen. Man denke
ser eine Erkältung holt, welche vom Hal-         nur z.B. an Corydoras (Panzerwelse) - es
ter vor dem Winterschlaf nicht mehr be-          wird niemand Wildfangtiere davon über-
merkt wird. Diese muss nicht immer töd-          zeugen können, im Sommer abzulaichen!
lich sein. Nach dem Winterschlaf reicht je-        Wer mit gutem Gewicht, gesund und
doch ein Temperatursturz mit kaltem              munter schlafen geht, kann sich auch er-
Regen oder Graupelschauern, um eine              lauben, ein bisschen länger zu schlafen.
tödliche Lungenentzündung auszulösen.            Schildkröten nie mit frischem Gras be-
Zur Überwinterung sollten den Schildkrö-         decken. Dieses Gras beginnt nach einiger
ten Schutzhütten zur Verfügung stehen,           Zeit zu gären. Diese Gase sind für Schild-
die mit einer Sand-Erdemischung gefüllt
sind, welche ein leichtes Eingraben zulässt.
Die Tiere graben sich bei Bedarf bis zu 30
cm und noch tiefer ein. Bitte die Tiere
nicht ausgraben, sie kommen im Frühjahr
von selbst wieder an die Sonne. Alle Tiere
müssen in der Hütte jedoch die Möglich-
keit haben, sich tiefer einzugraben, wenn
dies temperaturbedingt nötig ist. Dieses
tiefer Graben regeln die Tiere selbst, da es
von den Außentemperaturen abhängt. Mit
diesen Vorkehrungen ist selbst eine Frei-
landüberwinterung in Deutschland mög-
lich und anzustreben. Steht die Hütte an         Jungtiere erfordern die besondere Aufmerk-
einem sonnigen Platz, kann es sein, dass         samkeit des Pflegers
sich die Tiere nicht, oder nur wenige Zen-
timeter tief, eingraben. Eine Beton- oder        kröten, auch wenn sie sich eingegraben ha-
Steinplatte in der Hütte lässt ein tiefer Ein-   ben, tödlich. Wer kein trockenes Laub hat,
graben nicht zu, und das Tier kann erfrie-       kann sich bei einem Bauern Heu oder
ren. Vor allem Jungtiere sollten genügend        Stroh holen.
Schutz haben, da sie bei Erfrierungen               Verletzte Schildkröten sollten den Win-
leicht erblinden können. Wenn sich die           terschlaf verkürzt halten, wenn möglich
Schildkröte eingegraben hat, wird die Hüt-       unter Aufsicht im Haus (ggf. im Kühl-
te mit trockenem Laub gefüllt. Am besten         schrank). Hat ein Tier Schnupfen, Blasen
geeignet sind Blätter von Kirsche, Apfel,        an der Nase, muss es in einem Terrarium
Birne und vor allem das Laub von Hasel-          im Haus gut warm und ohne Zugluft ge-
nuss oder anderen Nussbäumen; dieses             halten werden. Dazu benötigt man eine
empfehlen Spezialisten, da die Blätter           Wärmequelle (Lampe), und das Tier muss
Mäuse und Ratten abhalten sollen.                täglich gefüttert werden. Wer Glück hat,
   Der Boden sollte feucht aber nicht nass       findet einen Tierarzt, der sich mit Schild-
sein. Meist reicht die Winterfeuchtigkeit        kröten und deren Krankheiten auskennt;
aus, auch einige Niederschläge oder Ne-          man sollte ihm das Tier zeigen. Im Raum
bel, um die richtige Feuchtigkeit in der         München gibt es im Institut für Zoologie,
Hütte zu erhalten.                               Fischereibiologie und Fischkrankheiten,

 Seite 36                                                                 Vereinsjournal 2002
Sie können auch lesen