2002 Vereinsjournal Aquarienfreunde Dachau/Karlsfeld - Aquarienfreunde - Dachau / Karlsfeld eV
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Aquarien- und Terrarienausstellung Vom 16. - 24. November 2002 imLudwig-Thoma-Haus in Dachau „Fische aus der ganzen Welt - Vivaristische Reise um unseren Planeten" Öffnungszeiten: 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr Veranstalter: Aquarienfreunde Dachau/Karlsfeld
Vereinsjournal 2002 Inhaltsverzeichnis Grußwort Seite 5 Jahresrückblick Seite 6 Kurzurlaub am Roten Meer Seite 14 Fotowettbewerb Seite 16 Das erste Mal Seite 18 Jugendprogramm Seite 19 Jahresprogramm Seite 21 So finden Sie uns Seite 24 Programm der Diskusgruppe Seite 24 Die Alten sind die Neuen Seite 25 Das Sumpfaquarium - Bacopa monnieri einmal anders Seite 26 Meerwasser - aus der Praxis für die Praxis (Teil 10) Seite 28 Die Krebsschere - Stratiotes aloides Seite 31 Dendrobates azureus - ein blauer Juwel Seite 32 Winterschlaf bei Europäischen Landschildkröten Seite 35 Die Erle - eine Bereicherung für die Aquaristik Seite 38 Aktuelle Nachzuchtenliste 2002 Seite 40 Ansprechpartner Seite 43 Titelfotos: Amphiprion percula (Clownfisch) (Foto: Josef Lochner) Dendrobates azureus (Foto: Robert Ruppel) Trichogaster leeri (Mosaikfadenfisch) (Foto: Josef Lochner) Paracheirodon axelrodi (Roter Neon) (Foto: Josef Lochner) IMPRESSUM: HERAUSGEBER: Aquarienfreunde Dachau/Karlsfeld e. V. REDAKTION: Josef Lochner, Franz Schwarz LAYOUT: Franz Schwarz LEKTORAT: Hans Kastl DRUCK: Altdorfer Setzkastl AUFLAGE: 1200 Exemplare http://www.aquanet.de/vereine http://www.aquarienfreunde-dachau.de e-mail: sepp.lochner@t-online.de Alle abgedruckten Artikel geben die Meinung des Verfassers, nicht aber unbedingt die der Redaktion wieder. Vereinsjournal 2002 Seite 3
e-mail: Rudis.Zierfischladen@t-online.de Inhaber: Rudolf Probst Nur ein paar Allacher Straße 112 Gen-Minuten 85757 Karlsfeld von der Tel.: 081 31750 69 37 S-Bahn-Station Karlsfeld entfernt Fax: 08131/506936 Aquaristik von A bis Z Beratung und Planung Pflegeservice Neueinrichtungen Alles zu fairen Preisen Süß-, Salz- und Kaltwasseraquaristik Selzle- und AquaCare-Systemhändler Notdienst unter der Rufnummer 0172/8654007 Öffnungszeiten Montag 13.00 -18.30 Uhr • Dienstag 9.00 -18.30 Uhr Mittwoch geschlossen • Donnerstag 9.00 -18.30 Uhr Freitag 9.00 -18.30 Uhr • Samstag 9.00 -13.00 Uhr
Liebe Vereinsfreunde, das Jahr 2001 war ein gutes Jahr für die Aquarienfreunde Dachau/Karlsfeld, auch wenn die Vereinsabende im Herbst nicht mehr ganz so gut besucht waren. Im Frühjahr waren 50 - und mehr - Vereinsfreunde anwesend, während nach der Sommerpause nur mehr 30 bis 40 Personen die Vorträ- ge besuchten. Erfreulich ist auch, dass in diesem Jahr eini- ge jüngere Aquarianer dem Verein beigetretern sind, und häufig kommen, obwohl sie teilweise eine weite Anfahrt ha- ben (z.B. Pfaffenhofen/Ilm, Fürstenfeldbruck). Auch die Jüngsten im Verein haben sich regelmäßig getroffen. Flori- an Grabsch kümmert sich seit heuer aktiv um die Jugend- gruppe. Für das nächste Jahr haben wir eine große Herausforderung angenommen: Wir führen vom 16. bis 24, November wieder eine Aquarienausstellung durch. Im Foyer und im Thie- mann-Gewölbe des Ludwig-Thoma-Hauses werden wir unser schönes Hobby unter dem Motto „Fische aus der ganzen Welt - Vivaristische Reise um unseren Planeten", der Öffentlichkeit präsentieren. Dies erfordert sehr viel ehrenamtliches Engagement, da wir auch diesmal eingefahrene Aquarien zeigen wollen. Zusätzlich veranstalten wir am 17. November, während der Ausstellung, den Bezirkstag 2002 des VDA-Bezirk 12. Zweihundert Fachbesucher aus dem gesamten südbayerischen Raum wollen wir bei die- ser Gelegenheit vom hohen Stand der Aquaristik/Terraristik in unserem Verein über- zeugen. Sie alle, liebe Vereinsfreunde, sind aufgefordert, im Rahmen Ihrer Möglich- keiten, mitzuhelfen, dieses Projekt zum Erfolg zu führen. Wie immer am Jahresende möchte ich mich bei allen, die durch ihre aktive Mithilfe oder finanzielle Zuwendungen unseren Verein unterstützt haben, recht herzlich bedanken. Ihnen und Ihren Familien wünsche ich im Namen des Vorstands der Aquarienfreunde Dachau/Karlsfeld ein gesundes und erfolgreiches 2002. Ihr Josef Lochner, 1. Vorsitzender der AFDK Vereinsjournal 2002 Seite 5
300 wertvolle Preise gab es in der Tombola zu gewinnen. Haupt- Diesmal feierten die gewinn war ein Einkaufsgutschein im Wert von 300.- DM Aquarianer den Jahresab- schluss zum ersten Mal im Gasthof Göttler in Ru- meltshausen. In einem gemütlichen, für uns idea- len Saal, war die Stim- mung von Anfang an sehr gut. Das Essen schmeckte ausgezeichnet, das Preis/ Leistungsverhältnis war günstig. Die Bedienungen waren gut gelaunt und sehr flott. Die Bar war schön schummrig und deshalb gut besucht. Vielen Dank an die Spen- der für die Tombola und Begrüßung durch den 1. Vor- Die Mädels waren von Anfang die Mitternachtsverlo- sitzenden, der sich inmitten an gut drauf, keiner musste sung. der Preise sichtlich wohl fühlte hungern oder dürsten Nach der Tombola der wohlverdiente Schnaps, ... die Mylords mit den tanzwütigen AFDK's, es der Vorstand mit den Losverkäuferinnen... waren doch nicht alle an der Bar Seite 6 Vereinsjournal 2002
Rammadamma in Dachau und Karlsfeld. Die AFDK machten bei beiden Aktionen mit, ob- wohl sie gleichzeitig stattfan- den. Während in Karlsfeld die Brotzeit an den „Arbeitsplatz" geliefert wurde, trafen sich die Dachauer Saubermännerlnnen im Anschluss im Ludwig-Tho- ma-Haus, wo sich OB Piller für den Einsatz bedankte Die Vereinsabende waren meist sehr gut besucht. Wie Marsmenschen sahen wir beim 3D-Vor- trag von Hermann Sansenbacher aus Vereinsjournal 2002 Seite 7
Florian Grabsch, unser neu- er Jugendwart, kümmert sich intensiv um unseren aquaristischen Nachwuchs. Seit dem Frühjahr trifft sich die Jugendgruppe regel- mäßig im Vereinslokal. Auch Exkursionen, wie Züchter- besuche oder eine Tümpel- tour standen auf dem Pro- gramm. Für 2002 hat sich Florian wieder einiges vor- genommen. Das neue Pro- gramm der Jugendgruppe ist auf der Seite 19 in die- sem Heft zu finden Jürgen Glaser stellte Zwergcichliden nicht nur in brillanten Herrman Sansenbacher bei seinem Dias vor, er brachte auch welche mit 3D-Vortrag Seite 8 Vereinsjournal 2002
Die AFDK besuchen nun schon seit eini- gen Jahren die VDA- Bundeskongresse. Man trifft sich dort mit aquaristischen Freunden. Am Abend an der Hotelbar klingt der Tag in fröh- licher Runde aus, hier mit den Kielern und mit Scherleitners aus Österreich Die Versorgung beim Festball Die AFDK gehören zu den größten Teilnehmergruppen der Kon- zwang zum Hamstern gresse Foto: Jochen Matthies Die brasilianischen Tänzerinnen waren der Höhepunkt Wir waren wieder mit Kleinbussen un- des (nicht ganz optimalen) Festabends terwegs, eine preiswerte Alternative Vereinsjournal 2002 Seite 9
Das Grillfest begann bei schönem Wetter... Senioren und Junioren fühlten sich bei diesem Sommerfest rundum wohl Discjockey Otto Schmid Heinz sorgte und sein Enkel mit optimaler Thomas Musikauswahl Gottschalk für eine grillten wieder ausgelassene schmackhafte Stimmung auf Steckerlfische diesem Fest zur Brotzeit ...es endete mit einem Un- wetter. Der Sturm wehte fast das Zelt weg und in der Halle wurde es eng, zumin- dest für Hans- Peter Keimel Seite 10 Vereinsjournal 2002
Nürnberg war das Ziel des diesjährigen Vereinsaus- flugs. Der weit- läufige Zoo bietet den Tieren optimale Lebensbedin- gungen. Wir waren von der natürlichen An- lage begeistert Die Nürnberger Innenstadt bietet viele Sehenswürdig- keiten. Der Bummel am Vormittag war ein schönes Erlebnis Bei der Rück- fahrt ließen die Kräfte schnell nach. Ein kleines Nickerchen tat nach den vielen Stunden auf den Beinen gut Ein unzertrennliches Paar... ...ein unzertrennliches Paar Vereinsjournal 2002 Seite 11
Der heiße Stein Klagenfurter Platz l Wir bitten um 85221 Dachau-Süd Tischreservierung, Tel.(08131)79964 dies erspart Wartezeit! Inhaber: Gianni Balistreri
Unser diesjähriges Weinfest fand in den Kärntner Stuben statt. Wir ließen uns das gute Essen schmecken und freuten uns über den gelungenen Jahres- rückblick: Sepp Lochner zeigte uns in bewährter Manier seine Dias. Georg Steindl einen Video-Film Vereinsjournal 2002 Seite 13
Gustl und Franz auf dem Weg zum nächsten Tauchgang Ein Kurzurlaub am Roten Meer Von Hans Kastl Am Samstag, 27. Oktober 2001, Spartanisch, aber durchaus wohnlich; und gehen vier Vereinsfreunde wenn man ein Kleidungsstück sucht, an Bord einer 737 braucht man nicht lang eine Schranktür zu und fliegen nach Hurghada. öffnen, man wühlt einfach im Kleiderhau- Von dort geht es mit einem fen und schon findet sich etwas Passendes Mini-Bus noch 300 Kilometer zum Anziehen. weiter südlich nach Marsa Alam, Auf dem Hauptplatz, in dessen Mitte wo wir acht Tage im Tauchcamp sich ein Inselgrün befindet, begegnet man „Red Sea Diving Center" zu jeder Tageszeit Tauchern, auch um bleiben werden. sechs Uhr morgens. In einer strohgedeck- ten Hütte muss sich jeder, der zum Tau- Franz und Gust sind erfahrene Taucher, chen geht, namentlich auf einer Tafel ein- sie werden jeden Tag bis zu vier Tauch- tragen: wann das Camp verlassen wurde. gänge absolvieren, sogar Nachttauchgänge mit welchem Ziel, und bei der Rückkehr werden unternommen. Ludwig und ich muss man sich wieder austragen. Wie wir werden mehr an der Oberfläche bleiben bald erfahren, wird auf dieser Tauchbasis und die Unterwasserwelt schnorchelnd er- streng auf die Sicherheit der Taucher ge- forschen. achtet. Allein Tauchen, wenn auch nur am Ich bin zusammen mit Ludwig in einem harmlosen Hausriff, ist nicht drin. Mah- weißen Steilwandzelt; das Mobiliar ist moud, der Basisleiter, hat alles im Blick. leicht überschaubar: zwei Feldbetten, ein Ein Truck bringt die Taucher am Vor- Korbgestell und ein Tisch. Nachts können mittag und am Nachmittag zu den weiter uns zwei Kerzen auf dem Tisch das nötige entfernten Abschnitten des Riffs, wo sie Licht geben. Streichhölzer liegen daneben. eine Stunde lang die Unterwasserwelt er- Den Sandboden bedeckt eine Strohmatte. forschen können. Gust und Franz machen Seite 14 Vereinsjournal 2002
Hans vor Thomas' „Beduinencafe" von allen Tauchangeboten regen Ge- gemütlich mit Sitzbänken und Teppichen brauch und nach ihrer Rückkehr sind sie eingerichtet. Um sieben Uhr ist das Essen voll der Erzählungen über bunte Fisch- bereit. Zuerst gibt es klare Ziegenbrühe, schwärme, herrliche Korallenstöcke - und die wir aus Plastikschüsseln schlürfen, als besonderes Erlebnis: eine Begegnung dann kommen Stücke des Suppenfleisches mit einigen bis zu eineinhalb Meter langen auf den Tisch, die wir nach Landessitte mit Haien. Über die Art der gesehenen Haie den Fingern essen. Als Höhepunkt kom- gehen die Ansichten lange Zeit auseinan- men dann weitere Schüsseln mit dem aus- der, ich glaube, die Taucher konnten sich gelösten Ziegenfleisch. Alle sind reichlich auch an Hand der Abbildungen in den Be- satt. Anschließend bereitet Ahmet Kaffee stimmungsbüchern nicht einigen. zu. Zuerst werden die Bohnen in einem Für Mittwochabend haben wir bei Tho- Sieb über glühender Holzkohle geröstet, mas ein Ziegenessen bestellt. Ein paar was seine Zeit braucht. Dann werden die hundert Meter vom Camp entfernt steht Bohnen mit einem Mörser zerstoßen. Aus das zum Meer hin offene Beduinenlager, einer eisernen Kanne wird uns dann der fertige Kaffee in winzigen Porzellantassen serviert. Wasserpfeifen werden geraucht, neue und alte Geschichten werden erzählt. Die Atmosphäre ist sehr stimmungsvoll - gerade heute Nacht ist Vollmond - strah- lend hell liegt das Mondlicht auf dem glit- zernden Wasser. Das sind Eindrücke, die man nicht fotografieren und nur schwer beschreiben kann. Solche Momente muss man erleben. Samstag früh holt uns der Mini-Bus wieder ab, kurz nach 13.00 Uhr hebt der Airbus der Egyptian Air ab, es geht zurück nach München. Für uns Vier war es ein er- Ludwig genießt das ruhige Leben im Camp holsamer und abwechslungsreicher Kurz- Fotos: Hans Kastl urlaub. Vereinsjournal 2002 Seite 15
1. Platz: Josef Lochner 2. Platz: Otto Schmid 3. Platz: Josef Lochner Fotowettbewerb 2000 Am 8. Dezember 2000 Gewinner zu ermitteln. Die standen über 80 Themen waren, wie schon eingereichte Dias in beim letzten Mal: Land- sechs Kategorien zur schaft, Blüten, Tiere, Aqua- Bewertung. rien-/Terrararien-Gesamt- ansichten, Aquarien-/Ter- Dieser Vereinsabend rarienbewohner und unser war sehr gut besucht. Vereinsleben. Das Niveau Knapp 60 Vereinsfreunde war erfreulich hoch. Die hatten es schwer, aus einer siegreichen Dias stellen wir 1. Platz: Josef Lochner großen Anzahl von Dias die im Bild vor. 2. Platz: Klaus-Dieter Junge 1. Platz: Josef Lochner 3. Platz: Georg Theimer 2. Platz: Wolfgang Maleck 3. Platz: Robert Ruppel Seite 16 Vereinsjournal 2002
1. Platz: Otto Schmid 2. Platz: Alois Raith 3. Platz: Klaus-Dieter Junge 2. Platz: Alois Raith 3. Platz: Gabi Beck 3. Platz: Robert Ruppel 1. Platz: Robert Ruppel 2. Platz: Alois Raith 3. Platz: Alois Raith Vereinsjournal 2002 Seite 17
Das erste Mal Von Florian Grabsch Viele Aquarianer scheuen sich davor selbst zu züchten. „Zu viel Aufwand!", oder „Wir wollen eh nicht auf die Börse gehen", lautet meist die Antwort. Eigentlich schade, denn damit verpassen sie mit das Schönste an unserem Hobby. Das klassische Züchten, d.h., ein Zucht- becken einrichten, ein einzelnes Zucht- paar einsetzen und nach dem Ablaichen wieder herausfangen, war immer ein Traum von mir. Als ich vor einigen Jahren bei Helmut Stallknecht eine detaillierte Der Rote von Rio ist ein idealer Pflegling, mit Anleitung für die Zucht von Zebrabärb- dem man seine ersten Zuchtversuche starten lingen las, war mein Ehrgeiz geweckt. Für kann Foto: Josef Lochner den ersten Versuch gibt es eine ganze Rei- he von geeigneten Fischarten: Prachtbar- Durchlüftung sollten wir installieren. Das ben, Roter von Rio oder eben Zebrabärb- Wasser braucht uns keine Sorgen zu ma- linge. Ich versuchte es, ganz nach Anlei- chen, Leitungswasser reicht in der Regel tung, erst einmal mit den Zebras. aus. Nur wenn es wirklich zu hart ist, muss Bevor es losgehen kann, müssen wir erst es mit Regenwasser oder entsalztem Was- einmal dafür sorgen, dass unsere Tiere ei- ser gemischt werden. Ein bis zwei Tage vor nen Laichansatz entwickeln. Mit reichlich dem Versuch richten wir das Becken ein. Futter (schwarze Mückenlarven und an- Der Wasserstand über dem Netz sollte ma- deres Frost- und Lebendfutter) ist das ximal zehn Zentimeter betragen. Am meist kein Problem. Jetzt können wir auch Abend vorher setzen wir zuerst ein Weib- leichter die Geschlechter unterscheiden. chen ein und wenig später ein oder zwei Die Weibchen sind nun wesentlich fülliger Männchen, danach läßt man die Tiere erst als die Männchen. Als Zuchtbecken ge- einmal in Ruhe. Sobald es am nächsten nügt ein kleines Becken (30x20x20 cm). Morgen im Becken hell wird, beginnen die Das Wichtigste ist der Schutz der Eier vor Fische zu laichen. Das Männchen treibt den Eltern, dazu eignet sich am besten ein das Weibchen zuerst ein wenig vor sich grobes Plastiknetz. Ich spanne das Netz her, bevor der Ablaichvorgang beginnt. über einen Rahmen aus grünem Plastik- Beobachtet man die Tiere dabei, wird man rohr, das ich dann im Becken einige Zen- das Ende des Laichens leicht abschätzen timeter über dem Boden befestige. Ein können. Wenn die Tiere mehr Zeit mit Büschel Javamoos vervollständigt die Ein- dem Fressen der gelegten Eier verbringen richtung. Das Becken selbst stellt man auf als mit dem Ablaichen, dann wir es Zeit, eine dunkle Unterlage in eine ruhige Ecke die Tiere wieder zurück in das Haltungs- des Zimmers. Alle Seitenscheiben, bis auf becken zu setzen. Sollte es doch nicht die Sichtscheibe, decken wir mit schwarz- gleich am ersten Tag klappen, dann kön- er Pappe ab. Auf eine Beleuchtung kön- nen wir die Eltern ruhig noch einen weite- nen wir verzichten, nur eine schwache ren Tag im Zuchtbecken lassen. Seite 18 Vereinsjournal 2002
Ab hier braucht man nun Geduld. Ze- Becken überführen oder zumindest einen brabärblinge lassen auf sich warten. Zwei einfachen Filter installieren, um die Was- bis drei Tage bis zum Schlupf können serqualität zu verbessern. Das schwierigste leicht vergehen. Danach dauert es noch bei jeder Aufzucht sind die ersten zwei ein bis zwei Tage bis die Kleinen Wochen. Füttert man in dieser Zeit richtig freischwimmen. Nun sind wir wieder ge- und hält das Wasser sauber, gelingt die fordert. Als Erstfutter nehmen junge Ze- weitere Aufzucht einigermaßen problem- bras fast alles: Trockenfutter, frisch ge- los. Leichte Unterschiede im Wachstum schlüpfte Artemien, Tümpelfutter; ich der Jungfische sind vollkommen normal. brachte meine Jungfische mit Liquifry Je besser das Futter auf die Größe der über die erste Woche. Da hundert Jung- Nachzucht abgestimmt ist, desto geringer fische eine Menge Dreck machen, ist ein werden diese Unterschiede ausfallen. täglicher Teilwasserwechsel nötig. Wir zie- Ich hoffe, ich habe mit diesem Bericht hen dazu etwa 20% Altwasser mit einem einige dazu bewegen können es selbst ein- Luftschlauch ab und ersetzen es durch fri- mal mit der Züchterei zu versuchen, denn sches. Nach Möglichkeit sollten wir die sie ist es, die unserem Hobby das beson- Jungen mit der Zeit in ein größeres dere Etwas verleiht. Hi, Leute! NACHRUF Endlich wieder eine Jugendgruppe Sabine Schweizer Seit dem letzten Jahr haben wir wieder etwas für alle jungen Aquarianer, die keine Lust haben Im September erreichte die ihren Freitagabend zu verplanen, nur um einmal Jugendgruppe die traurige mit Anderen über unser Hobby zu reden. Wir Nachricht vom plötzlichen treffen uns einmal im Monat, um miteinander Tod unserer Vereinsfreundin etwas zu unternehmen, Ausflüge zu machen, Sabine Schweizer. In der bis oder auch, um den einen oder anderen Vortrag jetzt relativ kurzen Geschich- zu hören. te unserer Jugendgruppe ge- hörte sie zu den aktivsten Am 15. März 2002 erzählt uns Klaus-Dieter Mitgliedern. Junge etwas über Zwergbuntbarsche. Und weil es Durch ihre vielen konstrukti- so viele davon gibt, hat er sich auf die afrikani- ven Vorschläge gestaltete sie schen spezialisiert. Wir erfahren Interessantes das Gruppenleben kreativ über Verwandtschaft, Haltung und Zucht. mit. Kein Treffen der Jugend- gruppe fand ohne ihre Betei- Am 24. Mai 2002 gehen wir wieder Tümpeln! ligung statt. Ihre freundliche Mit Eimer und Kescher fangen wir lebendes Fut- und offene Art wird uns allen ter für unsere Pfleglinge (verschließbaren Eimer in Erinnerung bleiben. und vielleicht auch ein Wasserflohnetz mitbrin- Die Jugendgruppe und die gen!). Mitglieder der Aquarien- freunde Dachau/Karlsfeld Die Themen für alle weiteren Termine stehen trauern um Sabine Schweizer noch nicht fest. Anregungen werden gerne von und werden sie stets in guter Euch entgegengenommen. Wir treffen uns noch Erinnerung behalten. am: 18. 01., 15. 02., 26. 04., 21. 06., 19. 07., 27. 09., 25.10. und 22.11.2002 Euer Florian Florian Grabsch Vereinsjournal 2002 Seite 19
OMV HEIZÖL DLASK GmbH 85221 Dachau Obere Moosschwaigstraße 3 Tel. 08131/13894 Fax 08131 / 27 87 30 http://www.dlask.de Partner der OMV Deutschland GmbH OMV Heizöl • OMV Diesel • Heizungs- und Tankservice
Jahresprogramm 2002 Vereinsabend: Unsere Vereinsabende finden, sofern nicht anders angegeben, in den „Kärntner Stuben", Dachau-Süd, Klagenfurter Platz l, statt. Beginn: 20.00 Uhr. Gäste sind jederzeit willkommen. Ein Lageplan, damit Sie uns auch finden, ist auf der Seite 24. Fisch- und Pflanzenbörse: Altes Rathaus Karlsfeld, Gartenstraße, von 8.45 Uhr bis 10.30 Uhr. 18.01.2002 Einstimmung auf unsere Aquarienausstellung An diesem Abend wollen wir gemeinsam das Konzept der für die im November geplante Ausstellung erarbeiten. Ideen liefern Dias von vorangegangenen Ausstellungen 27.01.2002 Fisch- und Pflanzenbörse 01.02.2002 Jahreshauptversammlung Gesonderte Einladung erfolgt 15.02.2002 Uganda Der Cichliden-Spezialist und Fachautor Erwin Schraml aus Augsburg berichtet über dieses afrikanische Land mit großem Wasserreichtum und vielen Seen. Victoria-, Edward-, George-, Albert-See, um nur ein paar zu nennen, liegen in einer atemberaubenden Landschaft. Sie alle sind Heimat größtenteils unbekannter Cichliden-Arten 24.02.2002 Fisch- und Pflanzenbörse 01.03.2002 Wirbellose im Riffaquarium Joachim Frische aus Penzberg erläutert in seinem Dia-Vortrag, welche Voraussetzungen man schaffen muss, um Korallenriffe, die faszinierende Welt unter Wasser, im Aquarium nachzubilden. Ein eigenes Kapitel ist den Steinkorallen gewidmet 15.03.2002 Südamerikanische Salmler - Pflege und Zucht Dr. Vladko Bydzovsky aus Budweis, erfahrener Züchter dieser beliebten Aquarienfische, bringt uns in diesem Dia-Vortrag die tschechischen Methoden der erfolgreichen Salmlerzucht näher. Zuvor geht er auf die Systematik und Pflege dieser Tiere ein 24.03.2002 Fisch- und Pflanzenbörse 12.04.2002 Teiche und Teichbepflanzung Herr Helmut Bruch aus Olching hat in seinem Schulgarten verschiedenste Teiche - vom Moorteich bis zum Biotop für heimische Lurche - errichtet. In seinem Dia-Vortrag gibt er uns einen Einblick in die Einrichtung und Bepflanzung Vereinsjournal 2002 Seite 21
26.04.2002 Aquarienpflanzen richtig gepflegt Wasserpflanzen gehören zur unverzichtbaren Dekoration eines schönen Aquariums. Leider gibt es häufig Probleme bei ihrer Haltung. Bernd Greger aus Berlin zeigt, wie man erfolgreich Wasserpflanzen pflegt 28.04.2002 Fisch- und Pflanzenbörse 01.05. bis Fahrt zum VDA-Bundeskongress nach Leipzig 05.05.2002 Nähere Informationen an den Vereinsabenden 10.05.2002 Zucht unter einfachen Bedingungen Helmut Stallknecht aus Rosenwinkel, langjähriger Chefredakteur der AT, zeigt uns, wie man beliebte Aquarienfische aus der Familie der Salmler, Lebendgebärenden, Labyrinther, Barben und Cichliden ohne großen Aufwand vermehren kann 24.05.2002 Nur ein Guppy Dia-Vortrag über den Millionenfisch. Rüdiger Höpfl aus München beschäftigt sich seit 15 Jahren mit der Guppy-Hochzucht und gibt uns an diesem Abend seine reichen Erfahrungen auf diesem Gebiet weiter 26.05.2002 Fisch- und Pflanzenbörse 07.06.2002 Zweiter Abend zu unserer Aquarienausstellung Berichte über den Zwischenstand und Koordinierung der weiteren Aktivitäten 21.06.2002 Fauna und Flora entlang der Amperauen Wolfgang Sigmund aus Ainhofen zeigt uns in diesem Super-8-Film die Natur vor unserer Haustür 23.06.2002 Fisch- und Pflanzenbörse 29.06.2002 Grillfest Wie immer auf dem Gelände der Firma Zauke, Beginn 17.00 Uhr. Eine gesonderte Einladung folgt 05.07.2002 Futterzuchten Lebendes Futter ist eine unbedingte Voraussetzung für die Zucht, aber auch die ausgewachsenen Fische im Gesellschaftsaquarium freuen sich über diese Abwechslung auf dem Speiseplan. Vereinsfreunde stellen ihre Futterzuchten vor 19.07.2002 It's Video-Time Zum lockeren Ausklang vor der Sommerpause sehen wir ein aquaristisches Video 02.08.2002 Treffen für Daheimgebliebene 16.08.2002 Treffen für Daheimgebliebene 30.08.2002 Treffen für Daheimgebliebene Wie jedes Jahr treffen sich diejenigen, die gerade nicht im Urlaub sind Seite 22 Vereinsjournal 2002
13.09.2002 Allgemeine Aussprache/Ausstellung Aquaristischer Erfahrungsaustausch zu aktuellen aquaristischen Themen und Problemen. Weiterhin besprechen wir den aktuellen Stand der Ausstellungsplanung 22.09.2002 Fisch- und Pflanzenbörse 27.09.2002 Crinum bolbitis auriculata In diesem vertonten Dia-Vortrag vom aus vielen Veröffentlichungen bekannten Wiener Aquarianer Otto Gartner, lernen wir afrikanische Crinum-Arten kennen 05.10.2002 Vereinsausflug Das Ziel wird im Sommer bekannt gegeben. Für Vorschläge sind wir dankbar 11.10.2002 Aquarien von Vereinsfreunden I In Digital-Videos stellen die Vereinsfreunde Klaus-Dieter Junge, Hans Kastl und Georg Steindl Aquarien von Vereinsfreunden vor 25.10.2002 Aquarien von Vereinsfreunden II An diesem Abend stellt unser Video-Team weitere Aquarien von Vereinsfreunden vor 27.10.2002 Fisch- und Pflanzenbörse 08.11.2002 Abschlussbesprechung Aquarienausstellung 16.11. bis Große Aquarien- und Terrarienausstellung 24.11.2002 Die Ausstellung findet im Foyer und im Thiemann-Gewölbe des Ludwig-Thoma-Hauses statt 17.11.2002 Bezirkstag des VDA-Bezirk 12 in Dachau Im Rahmen unserer Ausstellung sind die Vereine aus dem VDA-Bezirk Südbayern zu Gast bei uns im Ludwig-Thoma-Haus 22.11.2002 Weinfest/Frauenabend im Ludwig-Thoma-Haus An diesem Abend blicken wir auf das vergangene Vereinsjahr zurück. Wie schon Tradition, erhalten unsere „besseren Hälften" ein kleines Präsent als Dankeschön 24.11.2002 Achtung! Wegen der Ausstellung enfällt die Fisch- und Pflanzenbörse 06.12.2002 Fotowettbewerb Die Ausschreibung erfolgt gesondert 20.12.2002 Hurghada - Rotes Meer, Wüste, Pharaonen Hans Kastl und Sepp Lochner zeigen einen gemeinsamen Dia-Vortrag von diesem nicht nur für Aquarianer reizvollen Urlaubsziel 22.12.2002 Fisch- und Pflanzenbörse Vereinsjournal 2002 Seite 23
So finden Anfahrt zum Vereinslokal der Aquarienfreunde Dachau/Karlsfeld e.V. Sie den Weg zu uns Die Aquarienfreunde Dachau/Karls- feld treffen sich alle zwei Wochen am Freitag um 20.00 Uhr zu den Vereins- abenden. Die Veranstaltungen finden in den „Kärntner Stuben" in Dachau- Süd, Klagenfurter Platz l statt. Schauen Sie doch einfach mal unver- bindlich vorbei und informieren Sie sich über unser abwechslungsreiches Programm. Gäste sind jederzeit herz- lich willkommen. An den Vereins- abenden lernen Sie bestimmt viele Aquarianer kennen, mit denen Sie fachsimpeln können, und die Ihnen bei allen aquaristischen Fragen gerne weiterhelfen. Wie Sie uns finden, se- hen Sie auf dem nebenstehenden Plan. Programm der Diskusgruppe Veranstaltungsort: „Kärntner Stuben", Dachau-Süd, Klagenfurter Platz 1. Beginn: 20.00 Uhr. Ansprechpartner: Franz Störzer, Hauptstraße 2, 85778 Haimhausen, Tel.: 08133/2725, Fax: 08133/2839, e-mail: Franz@stoerzer.dah.uunet.de 11.01.2002 Allgemeine Aussprache 12.07.2002 Vorbereitung zur 08.02.2002 Wasseraufbereitung Aquarienausstellung 08.03.2002 Diskuszucht 09.08.2002 Treffen für 05.04.2002 Videos (Diskuschampionat Daheimgebliebene und Züchterfahrt) 06.09.2002 Mess- und Regeltechnik 03.05.2002 Vortrag der Firma Amazon 03.10. bis 4. Internationales Exotik (geplant) 06.10.2002 Diskuschampionat 14.06.2002 Asiatische Nachzuchten in Duisburg 29.06.2002 Grillfest 18.10.2002 Diskussion und Resümee Ausweichtermin 06.07.2002 des Diskuschampionates Eine gesonderte Einladung 13.12.2002 Fütterung von erfolgt Diskusfischen Seite 24 Vereinsjournal 2002
Stehend von links: Thomas Gottschalk (2. BW), Florian Grabsch (Jugend), Hans-Peter Keimel (Kasse), Hans Kastl (2. Vors.), Franz Störzer (Schriftführer), Robert Ruppel (ZBV), Franz Schwarz (2. Schriftf.) Sitzend von links: Alfred Seidenberger (Bücher), Stefan Golling (2. BW), Josef Lochner 1. Vors.), Georg Steindl (2. Kassier), Helmut Maier (3. BW) Die Alten sind die Neuen Kontinuität im Vorstand der Aquarienfreunde Dachau/Karlsfeld Bei den alle zwei Jahre fälligen Referate ergibt sich mit den Vortragenden Neuwahlen für den Vorstand des stets eine angeregte Diskussion über deren Vereins wurden die bisherigen Spezialgebiet. Mitglieder des Vorstands Dem Bericht des 1. Vorsitzenden folg- einstimmig in ihren Ämtern ten die Rechenschaftsberichte des 1. Kas- bestätigt. senwartes, Herrn Hans-Peter Keimel, und des 1. Börsenwartes, Herrn Stefan Gol- Die Wahl fand am 3. Februar 2001 im ling. Die finanzielle Lage des Vereins ist Vereinslokal „Kärntner Stuben" in Dach- weiterhin als solide zu bezeichnen. Die au-Süd statt. Wie schon in den Vorjahren einmal am Sonntagvormittag im Monat wurde die Wahl vom Ehrenvorsitzenden stattfindende Fisch- und Pflanzenbörse er- des Vereins, Herrn Erwin Werner, in sou- freute sich auch im letzten Jahr wieder ei- veräner Weise geleitet. Er wünschte dem nes regen Zuspruchs. neu gewählten Vorstand ein erfolgreiches Die beiden Revisoren, Herr Hermann Arbeiten zum Wohle des Vereins. Sommer und Herr Werner Theissig, über- Vor dieser Wahl gab der 1. Vorsitzende, prüften die Ein- und Ausgaben des Ver- Herr Josef Lochner, seinen Rechen- eins. Sie fanden die Buchführung korrekt schaftsbericht über das abgelaufene Jahr. vor und empfahlen den Mitgliedern die Er wies besonders auf die erfreulich hohe Entlastung des Vorstandes. Die Mitglie- Zahl von Vereinsfreunden hin, die zu den der folgten dieser Empfehlung einstimmig. Vereinsabenden kommen. Hier findet ein Den Abschluss des Vereinsabends bil- reger Erfahrungsaustausch in der Pflege dete wieder das Fischlotto, in dem die von Süß- und Meerwasseraquarien statt. glücklichen Besitzer der richtigen Los- Daneben geben die regelmäßig eingela- nummer die von Vereinsfreunden gespen- denen hochkarätigen Referenten ihr Wis- deten Wasserpflanzen, Zierfische und sen auf den unterschiedlichsten Gebieten Aquarienzubehör in Empfang nehmen der Vivaristik weiter. Im Anschluss an die konnten. Vereinsjournal 2002 Seite 25
Das Sumpfaquarium - oder Bacopa monnieri einmal anders Von Dirk Buran An der emersen Pflege von Aquarienpflanzen haben die meisten Aquarianer eigentlich nicht das geringste Interesse. Für mich selbst galt dies ebenso. Zwar las ich immer gerne die exotischen Veröffentlichungen von Cryptocorynen-Spezialisten über die Überwasser-Pflege ihrer oftmals sehr seltenen und komplizierten Zöglinge, mein eigenes Hauptinteresse galt aber der „normalen" Aquaristik mit kräftig wucherndem „Unterwasser-Grün" und gesundem Fischbestand. Ein klein wenig hat sich dies aber im Laufe des zurückliegenden Sommers geändert und vielleicht kann ich auch das eine oder andere Vereinsmitglied mit die- sen Zeilen anregen, einmal etwas Neues zu versuchen. In richtig alten Aquaristikschmökern konnte ich immer wieder über die Pflege sogenannter Sumpfaquarien lesen. Aqua- rien, oftmals aber auch nur Einmach- gläser, oder sonstige Behältnisse, in denen man größtenteils einheimische Wasser- pflanzen pflegte. Die Blätter dieser Pflan- zen ragten weit über die Wasseroberfläche Bacopa monnieri im Südosten der USA. Hier und den Beckenrand hinaus und alles bildet Sie zahlreiche Blüten Fotos: Klaus-Dieter Junge wirkte auf mich sehr dekorativ. So ziem- lich alles, was unsere heimische, wasserge- war daher beschlossene Sache. Dass Fi- bundene Flora hergab, konnte in einem sche, in der von mir gewählten Miniform solchen Behältnis vertreten sein. Die (ein Becken mit den Ausmaßen Schönheit, und natürlich auch die Simpli- 20x 10x 10cm), nicht zu pflegen sind, stör- zität dieser Sumpfaquarien, imponierte te mich nicht weiter. mir sehr. Der Versuch, ein solches Becken, Das Becken war mit Hilfe von normaler zumindest im Kleinstformat, anzulegen, Blumenerde und einem einheimischen Seite 26 Vereinsjournal 2002
Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica) hinein, viel Freude. Leider habe ich zur aus der Gartenteich-Abteilung eines Su- „Blütezeit" keine Fotos hiervon gemacht. permarktes schnell eingerichtet. Der Im Augenblick ist es bei mir am Arbeits- Froschlöffel gedieh in dem Becken (Stand- platz deponiert, da die ständig sinkenden platz Balkon) geradezu prächtig und bil- Aussentemperaturen am Balkon zunächst dete etliche herrliche Blütenstände. dem Froschlöffel sehr zusetzen und lang- So, nun aber zum Fettblatt, Bacopa sam aber sicher auch das Ende des Fett- monnieri! Eine Aquarienpflanze, die in blattes bedeutet hätten. Das Fettblatt hat meinen „richtigen" Aquarien auch her- sich wieder gut erholt und dürfte bald auch vorragend ged&iht. Bei einem der turnus- wieder Blüten tragen. Einige zusätzlich mäßigen Wasserwechsel fiel hiervon wie- hinzugesetzte Reststücke Pfennigkraut der einmal ein ganzer Batzen an und da (Lysimachia nummularid) sind auch schon der nicht in der Versenkung, sprich Toi- wieder am Austreiben und dürften neue lette, verschwinden sollte, wurden die Ranken bilden. Stängel zum Froschlöffel hinzu gepflanzt. Ich bin mir sicher, dass ich auf dieser Das Fettblatt gedieh wunderbar und rank- simplen Basis noch so manchen Versuch te schon nach kurzer Zeit von allen Seiten unternehmen werde, Wasserpflanzen, des Beckens herunter. Selbst die Blüten- bzw. Sumpfgewächse (die meisten im bildung im Aquarium selber, zuvor noch Aquarium gehaltenen Pflanzen sind ja in nie beobachtet, gehörte hier zur Tages- Natura genau dieses), emers zu pflegen. ordnung. Der Versuch lohnt, bereitet viel Freude Dieses kleine Pflanzenbehältnis, besetzt und ist einfach durchzuführen, lässt sich mit Froschlöffel und Fettblatt, bereitete doch ein Plätzchen für ein Sumpfaquarium mir den ganzen Sommer, bis in den Herbst auf jeder Fensterbank leicht finden.
Bild 1: Acropora-Stöcke in kräftigen Farben auf einem Felsblock Fotos: Hans Kastl Meerwasser - aus der Praxis für die Praxis (Teil 10) Von Hans Kastl Bei einem Kurzurlaub am stellen. Weite Teile des Riffdaches, wo ich Roten Meer in der Nähe von mich als Schnorchler stundenlang aufhielt, Marsa Alam, etwas 300 km waren blank gescheuert, an einigen Stellen südlich von Hurghada, konnte ich von fädigen, grünen Algen überzogen, an wieder einmal die faszinierende anderen Stellen waren diese Algen von Fi- Unterwasserwelt bestaunen, schen völlig abgeweidet worden. Ich neh- von der ich versuche, zu Hause me an, dass ein gewaltiger Sturm vor eini- einen kleinen, naturnahen ger Zeit das Riffdach zerschlagen hat. Um Ausschnitt nachzubilden. so interessanter war es für mich, festzu- stellen, wie die Korallen dabei waren, ver- Trotz intensiver Suche gelang es mir lorenes Siedlungsgebiet wieder zu er- nicht, die roten Kalkalgen zu entdecken, obern. die als Zeichen eines gut funktionierenden Auf einem kahlen Felsblock haben sich Aquariums gelten. Es konnte einfach nicht vereinzelt Acropora-Stöcke angesiedelt; sein, dass hier im Roten Meer ein Mangel einige haben gegen die intensive UV- an Magnesium gegeben ist. Wahrschein- Strahlung eine kräftige Schutzfärbung lich werden die roten Kalkalgen gründlich angenommen, wobei die Farben Blau und von Fischen oder Seeigeln abgeweidet. Rot vorherrschen. Dicht daneben siedeln Erst als ich einen kleinen Stein umdrehte, aber auch Acropora-Stöcke, die eine konnte ich auf der Unterseite einen deut- bräunliche bis beige Färbung haben. lichen Bewuchs von roten Kalkalgen fest- Offensichtlich reicht diesen Korallen diese Seite 28 Vereinsjournal 2002
Pigmentierung gegen das UV-Licht (siehe Bild 1). Die fast einen Meter hohen Säulen einer Steinkoralle wurden durch die Wucht der Brandung abgerissen, sie liegen nun ver- streut im Riff. Im Laufe der nächsten Jah- re wird der weitere Wellenschlag diese ab- gestorbenen Äste zu feinem Korallensand zermahlen, der dann weiter die Boden- schicht erhöhen wird. Auf den verbliebe- nen Säulenspitzen ist zu erkennen, wie die überlebenden Polypen weiter dem Licht entgegenwachsen (siehe Bild 2). Die kleinen Polypen einer Porites-Art wurden auf dem ungeschützten Riffdach fast völlig zerstört. Der obere Teil der Ko- Bild 2: Durch die immense Wucht der Bran- lonie ist völlig kahl, am unteren Rand dung abgerissene Steinkorallen konnten einige Polypen überleben; sie werden in Kürze den ganzen Stein wieder überzogen haben (siehe Bild 3). Die Küste besteht aus feinstem Koral- lensand, in den viele kleine Bruchstücke verschiedener Steinkorallen-Arten eingela- gert sind. Weiter Land einwärts erheben sich Meter hohe Hügel, die aus großen Korallenbruchstücken bestehen. Auf der Leeseite der Hügel, der Wind kommt hier meist aus Norden, sind die Hügel fast völlig mit feinem Sand bedeckt. Auf der dem Wind zugewandten Nordseite sind die Korallenstücke freigelegt worden. Deutlich sind hier die Skelette von verschiedenen Bild 3: Nach kurzer Zeit wird diese Porites-Art Steinkorallen zu erkennen (siehe Bild 4). den Stein zurückerobert haben Ein Rotmeer-Junker, Thalassoma klun- zingeri, schwimmt über den aus feinstem Korallensand bestehenden Meeresboden. In diesem Bereich spielen sich wichtige bio- logische Abbauprozesse ab. In meinem letzten Artikel berichtete ich über meinen Nitratfilter, den ich nach dem Vorbild dieses feinen Meeresbodens nachgebaut habe. Ich darf an dieser Stelle festhalten, dass auch nach einem Jahr der Nitratfilter zu meiner vollsten Zufriedenheit arbeitet. Der Nitratgehalt bleibt trotz kräftiger Fütterung meiner Fische konstant unter 5 mg/L. Täglich füttere ich die im Sand- boden lebenden Bakterien mit 50ml " Aktiv-Bak" der Firma Feige (siehe Bild 5). In den anderen Bereichen des Riffes hat Bild 4: Vom Wind freigelegte Korallen-Skelette sich schon eine dichte Population ver- auf der Nordseite Vereinsjournal 2002 Seite 29
Bild 5: Ein Rotmeer-Junker in seinem natürli- Bild 6: Eine dichte Population verschiedenster chen Lebensraum Steinkorallen schiedener Steinkorallen angesiedelt. Auf- halten sich die zahlreichen Taucher auch fällig ist hier der starke Wuchs der Netz- weiterhin verantwortungsbewusst: nichts Feuerkoralle, Millepora dichotoma. Deut- abbrechen, nichts mitnehmen. Nebenbei lich sind die hellen Wachstums-Spitzen zu sei noch bemerkt, dass am Flughafen in erkennen (siehe Bild 6). Hurghada beim Rückflug das Handgepäck An den Riffabhängen war eine große einiger Fluggäste gründlich nach uner- Fülle unterschiedlichster Korallen zu se- laubten Mitbringseln durchsucht wurde. hen. So weit ich das beurteilen kann, ist Die Natur selbst versteht es am besten, das Riff in diesem Teil des Roten Meeres Schäden wieder auszugleichen, die durch noch weitgehend intakt. Hoffentlich ver- Naturgewalten entstanden sind. Wir bieten Ihnen zu günstigen Preisen: Computer und EDV-Zubehör Handys (D1, D2, E-Plus und VIAG Interkom) TV-, Video- und Hifi-Geräte Haushalts-Klein- und Großgeräte Besuchen Sie unser Ladengeschäft, wir beraten Sie gerne. Josef Störzer GmbH Hauptstraße 2 Telefon: 08133/2050 85773 Hamhausen Telefax: 08133/2939 www.Elektro-Stoerzer.de Seit 1943 Meisterbetrieb Elektroinstallation+Kabelbau+Freileitungsbau
Die Krebsschere - R Stratiotes aloides Von Wolfgang Maleck Besonders in künstlichen Gewässern findet man häufig die Krebsschere. Dies liegt daran, dass sie häufig im Gartenfachhandel für Gartenteiche angeboten wird. Da sie eine wild wuchernde Pflanze ist, macht sie sich in den Gartenteichen bald so breit, dass nur noch rigoroses Ausmerzen hilft. Viele Gartenteichbesitzer setzen die Pflanzen dann aus. Auch hier breiten sie sich sehr schnell aus und kleinere Die Krebsschere aus einem Löschteich Gewässer wachsen dann völlig zu. bei WandlitZ Fotos: Wolfgang Maleck So einen Teich finden wir einige künstlich angelegte derbe Behandlung gut ver- bei Buchendorf (südlich Lösch wassertümpel aus Fo- tragen. von München). Da die lie. Hier finden wir kräftige Die Vermehrung erfolgt Krebsschere eigentlich Pflanzen, zusammen mit ei- durch Ausläufer. Im Som- mehr eine Pflanze der Tief- ner Potamogeton-Art. mer kann man aber auch die ebene ist, stammt dieser Be- Als Aquarienpflanze ist kleinen weißen Blüten se- stand bestimmt von ausge- sie nur selten anzutreffen. hen. Während die Pflanzen setzten Pflanzen. Ganz si- Man kann sie aber den im Sommer meist frei an der cher der Fall ist dies bei ei- Sommer über durchaus im Wasseroberfläche treiben, nem anderen Biotop. Bei Aquarium auch unterge- sinken sie im Winter zu Bo- Wandlitz, nördlich von Ber- taucht eingepflanzt ver- den und bilden Winterknos- lin (dem alten Wohnsitz von wenden. Die Pflanzen sind pen aus, die im Frühjahr Honecker), liegen im Wald sehr hart, sodass sie auch dann wieder austreiben. Bestände der Krebsschere im Freiland, die im Sommer weiße Blüten bilden Vereinsjournal 2002 Seite 31
Dendrobates azureus - ein blauer Juwel Von Robert Ruppel Die kleinen, bunten und tagaktiven Fröschchen der Familie der Färberfrösche (Dendrobatidae) finden immer Dendrobates azureus - über seinen Lebens- mehr Liebhaber unter den raum ist sehr wenig bekannt Fotos: Robert Ruppel Terrarianern. Ihre schönen Farben, der geringe Platzbedarf tion Surinams, sowie die hohen Reisekos- und die interessante Brutpflege ten, schrecken wohl viele Froschliebhaber machen sie zu idealen von einem Besuch ab. Deshalb müssen im- Terrarienpfleglingen; deshalb ist mer wieder die Biotop-Angaben von M.S. der blaue Pfeilgiftfrosch Hoogmoed herhalten. Er entdeckte die Dendrobates azureus sehr Art im äußersten Süden Surinams, in der begehrt. an Brasilien grenzenden Sipaliwini-Savan- ne. Dort leben die Tiere in isolierten Die Entdeckung des azurblauen Fro- Waldinseln entlang an steinigen, sehr sches liegt noch nicht lange zurück. M.S. feuchten Bachtälern. Hoogmoed entdeckte 1968 den azurblau- Klimadaten für die Dendrobates azure- en Frosch und beschrieb ihn 1969 zum ers- us-Habitate werden von 22° C morgens bis ten Mal. 1972 gelangten die ersten Exem- 30° C nachmittags und einer relativen plare nach Holland, und es gelang die ers- Luftfeuchtigkeit von 80 bis 95% angege- te Nachzucht. Leider vernichtete eine ben (SCHMIDT und HENKEL 1995). Krankheit den gesamten Bestand und WEVERS (1996) gibt an, dass die Nacht- verhinderte eine Verbreitung der Frösche. temperaturen zwischen 20° und 24° C Erst Ende der 70er, Anfang der 80er Jah- schwanken, die Luftfeuchtigkeit nachts so- re gelangten erstmals wieder neue Tiere gar 100% erreicht. Das Mikrohabitat von nach Europa. Der Preis war dementspre- Dendrobates azureus sind die Uferberei- chend sehr hoch, und man bezahlte bis che kleiner Bäche mit steinigem Unter- DM 900,-! Durch regelmäßiges Nachzüch- grund. ten ist nun auch für den „Normalbürger" Alle Kenntnisse zur Lebensweise dieser der Preis erschwinglich geworden. Art wurden anhand von Terrarienbeob- Während über die Lebensräume vieler achtungen (!) gewonnen. Eines der vielen anderer Pfeilgiftfrösche ausführliche Be- Beispiele dafür, wie wichtig die Terraristik richte vorliegen, ist vom Lebensraum des für die biologische Forschung sein kann „Blauen Pfeilgiftfrosches" nach wie vor und welche Bedeutung die Hobbyisten ha- nur sehr wenig bekannt. Der Lebensraum ben. So entstand auch durch die Erfahrun- scheint noch immer recht schwer zugäng- gen von Terrarianern und zoologischen lich zu sein, und auch die politische Situa- Gärten (Blijdorp-Zoo Rotterdam und Seite 32 Vereinsjournal 2002
dem National Aquarium Baltimore) das Terrarium ihre Territorien. Sehr aggressi- Erhaltungszuchtprogramm für D. azureus. ves Verhalten zeigen die Weibchen. Die Größenangaben schwanken zwi- Obwohl Dendrobates azureus zu den schen 4 und 6 cm. Die Weibchen sind deut- großen Pfeilgiftfröschen gehören, bevor- lich fülliger gebaut und lassen sich gut von zugen sie kleine Futtertiere. Spring- den Männchen unterscheiden. Die Männ- schwänze, Fruchtfliegen, Blattläuse, chen erkennt man auch an den verbreiter- Mikroheimchen, kleines Wiesenplankton ten Haftscheiben (herzförmig) der Vor- und kleine Wachsmottenlarven. Gekaufte, derbeinchen. Nach 10 bis 12 Monaten wer- oder selbst gezogene Futtertiere müssen den die Tiere bei guter Fütterung ge- immer mit Vitaminen und/oder Mineral- schlechtsreif. Der blaue Pfeilgiftfrosch präparaten „veredelt" werden. Man füt- kann über 12 Jahre alt werden. tert 2 bis 3 mal die Woche. Jungtiere müssen jedoch im Futter stehen. Die Haltung: Eine Neonröhre mit UV-Anteil (Lumi- Ihrer Größe entsprechend sollte das lux 11 Tageslicht) sollte auf jeden Fall im Terrarium eine Grundfläche von 70 x 50 Terrarium bis zu 12 Stunden brennen. cm und eine Höhe von 60 cm haben. Die Auch für eine gute Belüftung muss ge- Art lebt am Boden und klettert wenig. Die sorgt werden. Auf kleine Untersetzer wer- Rück- und Seitenwände können mit Kork den halbe Kokosnussschalen, oder Blu- oder Xaxim (Baumfarn Diksonid) verklei- mentöpfe mit „froschgerechten" Ein- det werden. Diverse Bromelien, Kletter- stiegsöffnungen, aber auch leere Filmdo- pflanzen, Moose und Farne eignen sich für sen als Eiablageplätze im Terrarium die Bepflanzung bestens. Als Boden- eingebracht. schicht verwendet man Blähton, Terrari- In meinem Paludarium (160 x 70 x 170 enerde oder Presstorfplatten, welche mit cm, im Landteil ein Aquarium mit 110 x 30 Moosen, Farnen und Eichenlaubblättern cm Wasserfläche) pflege ich vier Dendro- abgedeckt werden. Der Boden sollte im- bates azureus und acht Phyllobates vittatus. mer leicht feucht sein, jedoch nicht mat- Farne, Moose, Bromelien, Fittonia und schig versumpfen, obwohl die relative Episcia wachsen im Landteil, in dem auch Luftfeuchte nahe 90% betragen soll. Ein die Laichhäuschen eingebracht sind. Ein flacher Wasserbehälter ist unbedingt er- Bach, mit flachen Steinen dekoriert, wird forderlich. von der Filterpumpe gespeist und fließt Die, wie alle Dendrobaten, tagaktiven durch das Landteil. Die Rück- und Seiten- azurblauen Färberfrösche, besetzen im wände sind mit Xaxim verkleidet. Brome- In solchen Paludarien lassen sich viele Arten Der Boden für den blauen Pfeilgiftfrosch sollte von Pfeilgiftfröschen ausgezeichnet pflegen immer leicht feucht gehalten werden Vereinsjournal 2002 Seite 33
lien, Kletterpflanzen, Tillandsien und Ich konnte beobachten, dass bei 20° C Orchideen vervollständigen den oberen Wassertemperatur, zweitägigem Wasser- Teil meines Paludariums. Die regel- wechsel, die Entwicklung der Kaulquappe mäßigen Gelege der Frösche zeigen mir bis zur Metamorphose 3 bis 4 Monate be- ihr Wohlbefinden an. Meine Dendroba- trägt. In dieser Zeit sind die wachsenden tes-Gruppe besteht aus einem Männchen Fröschchen, jedoch schwach sichtbar, be- und drei Weibchen. Bei den meisten Frö- reits wie ihre Eltern blau-schwarz gefärbt. schen locken die Männchen die Weibchen Vier Tage nach Abschluss der Metamor- mit lautem Trillern, bzw. Zirpen. Bei den phose beginne ich mit der Fütterung mit blauen Färberfröschen, D. azureus, sind Springschwänzen (Collembolen) und Dro- die Lockrufe jedoch kaum hörbar. Ein sophila melanogaster. In kleinen Auf- Paar sitzt des öfteren auf einem Stein zucht-Terrarien müssen die jungen (Vorzugsplatz), wobei das Weibchen Fröschchen voll im Futter stehen. durch streicheln des Rückens und der Als letztes, im Zusammenhang mit der Flanken des Männchens dieses zur Paa- Aufzucht der Kaulquappen, muss das rung stimmuliert. Ist das Männchen paa- „Schreckgespenst" der sogenannten rungsbereit, suchen beide einen passenden „Streichholzbeinchen" erwähnt werden. Laichplatz auf (Laichhäuschen). Trotz al- ler Bemühungen konnte ich bis heute den genauen Vorgang beim Ablaichen leider nicht direkt beobachten. Nachdem jedoch die Tiere das Laichhäuschen verließen, fand ich immerhin zwei Eier. Berichten nach können angeblich sogar bis zu zwölf Eier abgelegt werden. Meiner eigenen Erfahrung nach waren es meist nur zwei, selten auch drei Eier. Das neue Gelege lasse ich 2 bis 3 Tage im Laichhäus- chen, wobei ich beobachten konnte, wie das Männchen öfters das Gelege aufsuch- te und es bewässerte. Nach drei Tagen nehme ich die Gelege heraus, um keine Verluste durch Verpilzen, bzw. Gefres- Die Larven werden am Besten einzeln gehalten, senwerden, oder auch Verlust beim Trans- um eine gute Entwicklung zu gewährleisten port der Larven zu haben. Die Larven schlüpfen nach 16 bis 18 Tagen, je nach Dieses unangenehme Phänomen ist wahr- Temperatur, aus den Eiern. Anschließend scheinlich so alt wie die Froschzucht selbst. entnehme ich die Larven und setze sie in Es verbergen sich dahinter verschiedene einzelne, kleine Aufzuchtbehälter (Plas- Deformationen, wie steife, verkrüppelte tikschalen). Dadurch wird ein ge- und zu schwache Vorderbeinchen, so dass genseitiges Hemmen der Entwicklung, wie die Frösche niemals aufrecht sitzen oder auch ein Übertragen von Krankheiten und gar springen können. Die so missgebilde- Kanibalismus verhindert. ten Nachzuchten sind nicht in der Lage Die Larven füttere ich mit Tetra Tabi sich zu ernähren und verenden deshalb Min, Tetra Pleco Min Tabletten mit Spiru- nach einiger Zeit. Bis heute sind die ge- lina Algen und aus der Seeaquaristik nauen Ursachen noch nicht geklärt. Plankton-Tabletten. Erfahrungsgemäß Wie bereits bekannt, ist auch Dendroba- wird dieses Futter sehr gerne angenom- tes azureus in der freien Natur stark ge- men. Ergänzt wird der Futterplan außer- fährdet; um so größer muss uns „Dendro- dem mit gefrorenen Mückenlarven und baten-Liebhaber" die Nachzucht der schö- zerdrückten Wasserschnecken. nen blauen Frösche am Herzen liegen! Seite 34 Vereinsjournal 2002
Winterschlaf bei Europäischen Landschildkröten Von Ursula Campi und Alois Raith In südlichen Ländern, d.h., in der Heimat der Europäischen Landschildkröten, wie Ostblock- Länder, Italien, Griechenland, Türkei, Spanien, Süd-Frankreich usw., bereiten sich die Tiere, die im Freien leben, selbst auf den Winterschlaf oder die Winterruhe vor. Jeder Halter oder Züchter sollte jedoch darauf achten, dass kranke oder verletzte Die Pflege der Europäischen Landschildkröten Tiere keinen oder einen verkürzten Win- erfordert einige Fachkenntnis Fotos: Alois Raith terschlaf halten. Blutende, oder nur frisch verheilte Wunden, können sich infizieren und das Tier töten. Mit Vorliebe werden gerade verletzte Tiere von Mäusen und Ratten in der monatelangen Winterruhe angenagt. Fleischverletzungen gibt es oft bei rivalisierenden Männchen, oder bei Weibchen, die mit zu vielen Männchen zu- sammen gehalten werden. Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist das Ge- schlecht bereits nach dem Schlüpfen des Jungtieres mit 95%iger Sicherheit festzu- stellen. Leider existieren noch viele Fehl- Die Tiere müssen abwechslungsreich mit ge- informationen, und seit Jahren werden haltvollem Futter ernährt werden durch falsche Bruttemperaturen nahezu ausschließlich männliche Tiere erbrütet. keine Nahrung mehr zu sich. Dafür sitzen Manche Züchter machen dies bewusst, um sie jedoch so oft wie möglich in der Sonne den Absatz ihrer Tiere zu sichern! Bluten- oder an einer windgeschützten Stelle, um de Verletzungen an Beinen, Hals oder im die UV Strahlen, welche auch bei bedeck- Analbereich müssen behandelt werden. tem Himmel die Tiere erreichen, aufzu- Wichtig ist die ständige Kontrolle eines nehmen. In der Natur entleeren die Tiere verletzten Tieres, man muss darauf ach- ihren Magen- und Darmtrakt selbst. Bis zu ten, dass keine Fliegen ihre Eier in der 72 Stunden, bei sehr kalter Witterung auch Wunde ablegen. Mit einer nichtbeachteten länger, kann es dauern, bis das Futter ver- Eiablage der Fliegen in eine Verletzung daut und ausgeschieden werden kann. Die wird das Tier den Winter nicht überleben. morgendliche Aufwärmphase in der Son- Vor dem Winterschlaf nehmen alle ne dient dazu, den Verdauungsapparat in Schildkröten - groß und klein - wenig oder Gang zu bringen, erst dann kann eine Vereinsjournal 2002 Seite 35
Schildkröte Futter aufnehmen und ver- Wie lange die Schildkröte schlafen will, dauen. Die Tiere gehen normalerweise mit bestimmt sie selbst. Es gibt Tiere, die entleertem Darm in den Winterschlaf; da- schon im Februar bei schönem Wetter aus zu ist es notwendig, dass das Tier vorher der Hütte kommen, andere erscheinen noch ausgiebig trinkt und badet, um sich so erst im April. Des weiteren besitzen die schneller zu entleeren. Wildtiere so etwas wie eine „innere Uhr" Nicht selten passiert es, dass sich ein und sie werden bei wärmeren Temperatu- Tier an kalten Tagen oder im kalten Was- ren im Januar nicht erwachen. Man denke ser eine Erkältung holt, welche vom Hal- nur z.B. an Corydoras (Panzerwelse) - es ter vor dem Winterschlaf nicht mehr be- wird niemand Wildfangtiere davon über- merkt wird. Diese muss nicht immer töd- zeugen können, im Sommer abzulaichen! lich sein. Nach dem Winterschlaf reicht je- Wer mit gutem Gewicht, gesund und doch ein Temperatursturz mit kaltem munter schlafen geht, kann sich auch er- Regen oder Graupelschauern, um eine lauben, ein bisschen länger zu schlafen. tödliche Lungenentzündung auszulösen. Schildkröten nie mit frischem Gras be- Zur Überwinterung sollten den Schildkrö- decken. Dieses Gras beginnt nach einiger ten Schutzhütten zur Verfügung stehen, Zeit zu gären. Diese Gase sind für Schild- die mit einer Sand-Erdemischung gefüllt sind, welche ein leichtes Eingraben zulässt. Die Tiere graben sich bei Bedarf bis zu 30 cm und noch tiefer ein. Bitte die Tiere nicht ausgraben, sie kommen im Frühjahr von selbst wieder an die Sonne. Alle Tiere müssen in der Hütte jedoch die Möglich- keit haben, sich tiefer einzugraben, wenn dies temperaturbedingt nötig ist. Dieses tiefer Graben regeln die Tiere selbst, da es von den Außentemperaturen abhängt. Mit diesen Vorkehrungen ist selbst eine Frei- landüberwinterung in Deutschland mög- lich und anzustreben. Steht die Hütte an Jungtiere erfordern die besondere Aufmerk- einem sonnigen Platz, kann es sein, dass samkeit des Pflegers sich die Tiere nicht, oder nur wenige Zen- timeter tief, eingraben. Eine Beton- oder kröten, auch wenn sie sich eingegraben ha- Steinplatte in der Hütte lässt ein tiefer Ein- ben, tödlich. Wer kein trockenes Laub hat, graben nicht zu, und das Tier kann erfrie- kann sich bei einem Bauern Heu oder ren. Vor allem Jungtiere sollten genügend Stroh holen. Schutz haben, da sie bei Erfrierungen Verletzte Schildkröten sollten den Win- leicht erblinden können. Wenn sich die terschlaf verkürzt halten, wenn möglich Schildkröte eingegraben hat, wird die Hüt- unter Aufsicht im Haus (ggf. im Kühl- te mit trockenem Laub gefüllt. Am besten schrank). Hat ein Tier Schnupfen, Blasen geeignet sind Blätter von Kirsche, Apfel, an der Nase, muss es in einem Terrarium Birne und vor allem das Laub von Hasel- im Haus gut warm und ohne Zugluft ge- nuss oder anderen Nussbäumen; dieses halten werden. Dazu benötigt man eine empfehlen Spezialisten, da die Blätter Wärmequelle (Lampe), und das Tier muss Mäuse und Ratten abhalten sollen. täglich gefüttert werden. Wer Glück hat, Der Boden sollte feucht aber nicht nass findet einen Tierarzt, der sich mit Schild- sein. Meist reicht die Winterfeuchtigkeit kröten und deren Krankheiten auskennt; aus, auch einige Niederschläge oder Ne- man sollte ihm das Tier zeigen. Im Raum bel, um die richtige Feuchtigkeit in der München gibt es im Institut für Zoologie, Hütte zu erhalten. Fischereibiologie und Fischkrankheiten, Seite 36 Vereinsjournal 2002
Sie können auch lesen