Expedition Wissenschaft und Kunst 2012 2018 - Hanse ...
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Expedition Wissenschaft und Kunst 2012 - 2018 Hanse-Wissenschaftskolleg Institute for Advanced Study
Inhaltsverzeichnis 4 | Vorwort 14 | Rolf Giegold Karin Lochte, Reto Weiler Einsame Inseln 6 | Zwei Pole – eine Mission 18 | Nathalie Grenzhaeuser Sabine Adler Metamorphosen 10 | Die Rückseite des Wissens 22 | Judith Neunhaeuserer Monica Meyer-Bohlen Polarforschungsrituale 26 | Julia Schnittger Gedächtnisverlust 30 | Nicole Schuck Natur-Kapital 34 | Shonah Trescott Drawn Into the Light 3
Vorwort Wissenschaft und Kunst mit ihrer Vor diesem Hintergrund gab es zwischen definitorischen und metaphorischen Kraft dem Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) und eröffnen dem Menschen immer wieder dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz- unbekannte Räume. Der Blick zurück zeigt Zentrum für Polar- und Meeresforschung, ein stetiges Wechselverhältnis der beiden, Bremerhaven (AWI) Überlegungen, wie man ein sich Nähern und Entfernen, wobei im die Stärken der beiden Institutionen bündeln Allgemeinen Phasen der gegenseitigen könnte, um entsprechende Voraussetzungen Nähe als besonders produktiv eingeschätzt zu schaffen. Aus diesen Überlegungen heraus werden. Die Verschmelzung von bildlicher und ist das Projekt »Expedition Wissenschaft analytischer Herangehensweise im Ringen um und Kunst« entstanden. Im Rahmen dieses ein Verständnis komplexer Zusammenhänge Projektes erhalten ausgewählte Künstler die wird gerade heute als erfolgversprechend Möglichkeit, sich im besten Sinne des Wortes angesehen und entsprechend eingefordert. zu einer»Expedition« aufzumachen und die Dies aber wiederum bedeutet, dass oben erwähnten Berührungspunkte zwischen Voraussetzungen geschaffen werden Wissenschaft und Kunst zu orten und sie in müssen, die gegenseitige Nähe der in der ihnen eigenen Bildsprache zu vermitteln. Wissenschaft und Kunst tätigen Personen Dazu bietet das Projekt drei Phasen an. erst ermöglichen. Eine Nähe, die es erlaubt, In einer ersten Phase, während der die in die unterschiedlichen Arbeitsprozesse Künstlerin oder der Künstler am HWK und Erkenntnisformen des jeweilig anderen als Artist in Residence residiert, werden einzutauchen, und die durch den fremden im Austausch mit den Fellows und den Blick des andern die Berührungspunkte Wissenschaftlern am AWI das künstlerische aufdeckt und diese produktiv in der eigenen Konzept inhaltlich ausgestaltet und Arbeit umsetzt. die Vorbereitungen zum Besuch einer Forschungsstation des AWI getroffen. Dieser 4
Besuch findet in der zweiten Phase statt. Je mit der Unterstützung von AWI und HWK auf nach Verfügbarkeit geht es dabei um einen eine in mehrfacher Hinsicht spannende Reise ein- bis zweimonatigen Aufenthalt auf einer begeben konnten und deren Eindrücke sich in Forschungsstation in der Arktis respektive dieser Broschüre wiederfinden. Antarktis oder um einen mehrwöchigen Aufenthalt auf einem Forschungsschiff. In der Wir möchten uns bei allen bedanken, die diese dritten Phase, verbunden wieder mit einem Expeditionen möglich gemacht haben. Bei Aufenthalt am HWK, wird an der Umsetzung dem Künstlerischen Beirat des HWK, bei allen des künstlerischen Konzeptes gearbeitet, Personen am AWI und am HWK, die bei der Zwischenresultate werden den Fellows Vorbereitung und der damit verbundenen, vorgestellt und mit diesen besprochen. In aufwendigen Logistik mitgewirkt haben und Prof. Dr. Dr. Karin Lochte manchen Fällen schließt sich eine öffentliche bei den Fellows für ihre Gesprächsbereitschaft war von 2007 bis 2017 Präsentation an, sei es im AWI, HWK, einer und natürlich bei den Künstlerinnen und Direktorin des Alfred- Galerie oder einem Museum. Künstlern für ihren Mut, auf diese Expedition Wegener-Instituts, zu gehen. Helmholtz-Zentrum In einer gemeinsamen Ausschreibung von für Polar- und AWI und HWK wurde das Projekt »Expedition Wir wünschen Ihnen, dass Sie beim Lesen und Meeresforschung, Wissenschaft und Kunst« öffentlich Schauen etwas von der doppelten Faszination Bremerhaven (AWI). gemacht und zur Bewerbung eingeladen. einer »Expedition Wissenschaft und Kunst« Aus den Bewerbungen wurden geeignete erfahren mögen. Prof. Dr. Reto Weiler Kandidaten durch eine Jury ausgewählt und ist seit 2008 zur Vorstellung eingeladen. Und so können Rektor des Hanse- wir Ihnen nun heute eine Gruppe von sechs Karin Lochte Reto Weiler Wissenschaftskollegs Expeditionsteilnehmern vorstellen, die sich Delmenhorst, 27. April 2018 (HWK). 5
Zwei Pole – eine Mission Das Projekt Wer kooperiert, kommt weiter als derjenige, Stärken der Wissenschaft in ihrer faktischen der alleine agiert, lehrt die Evolutions- Autorität und dem überlebensnotwendigen »Expedition theorie. Das gilt für Arten ebenso wie für Vorantreiben des wissenschaftlich- Wissenschaft Institutionen und gesellschaftliche Gruppen. technischen Fortschritts, kann die Kunst mit Insofern ist die 2012 ins Leben gerufene Emotionalität, Freiheit von Sachzwängen und Kunst« eint Zusammenarbeit im Projekt »Expedition und einem großen Publikumsinteresse Rationalität und Wissenschaft und Kunst« zwischen dem fesseln. Beides zusammen ergibt jene Emotionalität – Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum zukunftsweisende Mischung aus Rationalität für Polar- und Meeresforschung (AWI) und und Emotionalität, die für das Vorankommen mit dem Ziel, dem Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) bei der gesamtgesellschaftlichen Lösung der die Folgen des nicht hoch genug zu würdigen. komplexen Klimaprobleme möglicherweise entscheidend ist. Klimawandels Geht es im Ergebnis dieses Gemeinschafts- aufzuzeigen. projekts doch zentral um die Kommunikation Seit August 2009 gehören Artists in eines der drängendsten Probleme unserer Residence zum festen Bestandteil des Zeit – den Klimawandel und seine Folgen. HWK. Dass Künstlern über einen längeren Anders als mit fachinternen Kommuni- Zeitraum und am gleichen Ort die kationsstrategien bietet die Einbeziehung Chance geboten wird, in direkten von Künstlern die Chance, die gravierenden Austausch mit internationalen Fellows des Veränderungen unseres Planeten auf HWK zu kommen, ist insbesondere dem überraschende und ungewohnte Weise Rektor des Hanse-Wissenschaftskollegs, in die Öffentlichkeit zu tragen. Liegen die Prof. Dr. Reto Weiler, zu verdanken. 6
Als Neurowissenschaftler war er schon Dass seit 2012 auch das Alfred-Wegener- aus fachlicher Sicht stets ein überzeugter Institut Projektpartner ist und ausgewählten Verfechter des interdisziplinären Denkens, Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit und als leidenschaftlicher Kunstliebhaber gibt, als Artists in Residence neben dem und -sammler ist er mit den Besonderheiten theoretischen Austausch auf dem Campus künstlerischer Strategien und Heran- in Delmenhorst praktische Erfahrungen gehensweisen im Vergleich mit den auf den AWI-Stationen in der Antarktis, Naturwissenschaften vertraut. auf Spitzbergen, Helgoland oder Sylt zu sammeln, ist in dieser Form einzigartig in So rief er 2009 auch das Projekt »art der Bundesrepublik. in progress« ins Leben. Als Institute for Advanced Study bietet das HWK seither Hier bietet sich für Künstler die rare Bildenden Künstlerinnen und Künstlern mit Gelegenheit, auf engstem Raum mit einem bis zu sechsmonatigen Fellowship Wissenschaftlern zu leben, sie bei der die großartige Möglichkeit, frei von Arbeit zu begleiten, ihre Sichtweisen Alltagszwängen mit Wissenschaftlern und Arbeitsmethoden kennenzulernen. in den Dialog zu treten und an einem Andere Länder wie Großbritannien künstlerischen Projekt zu arbeiten. Der oder die USA fördern schon länger den Ansatz »living and working together« intensiven Austausch von Künstlern und hat innerhalb der seit den 1990er Jahren Wissenschaftlern in den Polarregionen, stetig wachsenden Initiativen, Kunst um auf diese Weise neue Wege zur Lösung und Wissenschaft einander näher zu der vom Menschen verursachten stetigen bringen, einen Alleinstellungscharakter Klimaerwärmung einzuschlagen. in Deutschland. 7
Dass es seit 2012 auch in Deutschland eine die künstlerische Qualität und Freiheit, vergleichbare Initiative gibt, ist als wichtiger sondern die Instrumentalisierung der Kunst Schritt im globalen Bemühen um eine zu Abbildungszwecken in den Mittelpunkt Reduktion der Treibhausgasemissionen zu rückt. werten. Alle Mitglieder des Künstlerischen Beirats Der Künstlerische Beirat des HWK darf arbeiteten ehrenamtlich, widmeten ihre freie die Initiative des Hanse-Wissenschafts- Zeit dem Projekt und trafen sich in der Regel kollegs seit vielen Jahren mit kunstwissen- einmal pro Jahr zur Jurysitzung. schaftlicher Kompetenz unterstützen und beratend tätig sein. Bei der Zusammen- Besonders der Kuratorin des Künstler- setzung des Beirats wurde darauf programms, Dr. Monica Meyer-Bohlen, ist es geachtet, externe Persönlichkeiten gelungen, viele international renommierte zu gewinnen, die Expertise in den für Künstler ans HWK zu holen. Ihr Engagement das Gemeinschaftsprojekt wichtigen war entscheidend für die erfolgreiche Grenzbereichen zwischen Kunst und Umsetzung des Projekts. Aus mehreren Wissenschaft vorweisen können – sei es, hundert Bewerbungen für »Expedition indem sie entsprechende Erfahrungen im Kunst und Wissenschaft« konnten vom Ausstellungsbetrieb haben oder direkt an Künstlerischen Beirat seit 2012 schließlich der Schnittstelle Kunst und Wissenschaft sechs Kandidaten gekürt werden. Ihre tätig sind. Damit wurde auch einem der Forschungsreisen mit dem AWI konnten Hauptbedenken von Künstlern, sich an die Künstler dann am HWK dank des Kunst- und Wissenschaftsprojekten zu Stipendiums vor- und nachbereiten. beteiligen, entgegengewirkt: Dass nicht 8
Die Auswahl fiel der Jury nicht immer am AWI und am HWK aber noch etwas leicht, da es eine große Zahl interessanter Anderes, Wichtiges geleistet: »Wie unter- und geeigneter Bewerber gab. Letztendlich schiedlich die Wege auch sind, denen entschied die Stimm-Mehrheit, und sie folgen, Kunst und Wissenschaft sind der Künstlerische Beirat sprach eine miteinander verwandt und verbinden uns entsprechende Empfehlung an den Rektor mit dem Universalen«, so der renommierte des HWK aus. Kurator und Kulturmanager Jean-Baptiste Joly. Viele spannende Kunstprojekte sind aus Und weiter: »Kunst, Wissenschaft und der »Expedition Wissenschaft und Kunst« Philosophie sind die ultimativen Waffen hervorgegangen. Sie wurden in Museen, gegen Ideologie, Aberglauben und Kunstvereinen oder anderen öffentlichen Gemeinplätze.« Genau diese Waffen sind Institutionen ausgestellt. Damit wurde heute wichtiger denn je. ein wichtiger Anstoß gegeben, einer breiten Öffentlichkeit einen anderen Blick Sabine Adler auf die Regionen des längst nicht mehr ewigen Eises oder anderer klimarelevanter Dr. Sabine Adler ist Mitglied im Vorstand der Meeresregionen zu vermitteln und dabei ERES-Stiftung und Vorsitzende vom Künstlerischen Sinne und Gefühle der Betrachter zu treffen. Beirat des HWK In Zeiten von Fake News und gefühlten Wahrheiten hat die fruchtbare Zusammen- arbeit von Künstlern und Wissenschaftlern 9
Die Rückseite des Wissens Das Schaffen Die von alters her und bis heute geführten oder der Besuch von Forschungsstationen Debatten über Wechselbeziehungen ermöglicht. Durch die daraus erwachsende von Welten zwischen Kunst und Wissenschaft entwi- direkte Begegnung mit Wissenschaft in Kunst und ckeln sich gegenwärtig in unterschiedlichen vermögen sich die Künstlerinnen Formaten zu zunehmend intensiven und Künstler von wissenschaftlichen Wissenschaft Dialogen, die in der Zusammenschau ein Fragestellungen inspirieren zu lassen und neues Licht auf die geistige Situation diese in sinnlich-ästhetische Arbeiten zu unserer Zeit werfen. In ihnen spiegeln sich transformieren. Damit eröffnen sich für die Herausforderungen, die eine komplexer beide Seiten Möglichkeiten neuer Horizonte werdende Welt an bildliche und theoretische der - auch öffentlichen - Wahrnehmung. Erkenntnis gleichermaßen stellt. Ungeachtet propagierter Unterschiede Für die Kunst stellt Natur als Inspirations- und Gemeinsamkeiten von Kunst und quelle nach wie vor eine zentrale Kategorie Wissenschaft, von denen ein Anschwellen dar. einschlägiger Literatur eindrucksvoll Zeugnis gibt, speisen sie sich beide aus einem Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2012 Ursprung. In anthropologischem, nicht in das Konzept für das gemeinsame Projekt verwandtschaftlichem Sinn, gelten beide »Expedition Wissenschaft und Kunst« auf unterschiedliche Ziele gerichteten des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz- Tätigkeiten des Menschen seit der Antike Zentrum für Polar- und Meeresforschung, als ebenbürtig. Naturwissenschaftlerinnen Bremerhaven (AWI) und des Hanse- und Naturwissenschaftler wie auch Wissenschaftskollegs (HWK) entwickelt. Künstlerinnen und Künstler sind In diesem Rahmen wird Künstlerinnen und kontinuierlich auf der Suche nach dem Künstlern die Teilnahme an Expeditionen Neuen und schaffen jeweils eigene Welten. 10
Die einen suchen nach Erklärungen in der in der Form des Begriffs. Aber schließlich Begrifflichkeit von Wissen, die anderen sehen wird sich bei vollendeter Erscheinung ja auch das Sichtbarmachen von Unsichtbarem als die begriffliche Fassung finden müssen, und ihre Aufgabe. beide werden schließlich vereint zusammen wirken.« So stehen sich einerseits wissenschaftliches Erkenntnisstreben als Suche nach intersub- In diesem Sinn eröffnen sich in unserem jektivem Wissen und andererseits die gemeinsamen Projekt »Expedition Produktion individueller Wissensweisen, die Wissenschaft und Kunst« gemeinsame über einen Wissensausschnitt hinausweisen, Themenfelder in Extremsituationen. gegenüber. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden in künstlerische Reflexion transzendiert und Hermann von Helmholtz sieht Kunst der sinnlichen Wahrnehmung eines breiten und Wissenschaft um ihre jeweilige Publikums ästhetisch geöffnet. Wahrheitssuche bemüht, wobei er letztlich auf ihre Zusammenführung hofft: »Kunst Dem Künstlerpaar Shonah Trescott und Wissenschaft sind ja in allen äußeren und Osvaldo Budet geht es um Beziehungen und in der Methodik der Arbeit grundlegende kritische Reflexionen der sehr verschiedene Gebiete; sonst muss ich Lebensbedingungen auf der Erde und deren doch sagen, dass ich von der tiefen inneren ästhetische Manifestation in Malerei, Film Verwandtschaft der Kunst und Wissenschaft und Fotografie. Insbesondere seit ihrem überzeugt bin. Auch die Kunst sucht uns Aufenthalt auf der französisch-deutschen Wahrheiten zu verkünden, psychologische Arktis-Forschungsbasis AWIPEV leisten sie Wahrheiten, wenn auch in ganz anderer nicht nur einen Beitrag zur gegenwärtigen Form sinnlicher Erscheinungen und nicht Debatte um den Klimawandel, den die 11
naturwissenschaftliche Begrifflichkeit fotografischen Bildern wie denen der dort allein in der öffentlichen Wahrnehmung erlebten totalen Sonnenfinsternis. nicht bewirken kann. Beeindruckende Thematisch ähnlich übergreifend geht fotografische Bilder der beiden Künstler Judith Neunhaueserer vor, die sich als von zurückgelassenen Relikten eines eine der Künstlerinnen auf der Neumayer- längst verlassenen Kohlebergwerks zeugen Station III des AWI in der Antarktis aufhielt. von weit zurückliegender menschlicher Die Polarforschung vor Ort, das heißt die Achtlosigkeit gegenüber der Natur. aktuelle Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie auch der Die Faszination, die die arktische Forschung Südpol als Ort für Spekulationen und als im Zusammenhang mit Landschaft auf Bezugspunkt für inzwischen als irrational Nathalie Grenzhaeuser ausübt, drückt geltende Phantasien, dienen der Künstlerin sich in ihren künstlerischen Fotografien als Inspirationsquelle für ihre Arbeit. In aus, die ebenfalls während ihres Arktis- Kombination fiktionaler Elemente mit Aufenthalts in Ny-Ålesund entstanden sind. wissenschaftlichen Forschungsinstrumenten In diesen Bildern verbindet sich die Realität geht sie mit aktuellen Messgeräten wissenschaftlicher Forschung mit der und Methoden der Erforschung längst existenziellen Form von Landschaft als Eis, überkommener (Verschwörungs-) Theorien Kälte, Stille und Klang. nach. In diesem Sinn fokussiert die Künstlerin einen ganzheitlichen Blick auf Der Künstlerin gelingen metaphorische unterschiedliche Räume menschlichen Visualisierungen, die das Sichtbare Denkens und Handelns und auf atmosphärisch mit dem Unsichtbaren Gegenstände, die sich jedem Versuch einer verbinden; eindrücklich zu sehen in logischen Analyse widersetzen. 12
Literatur Cassirer, Ernst ( 2. verbesserte Auflage 2007): Versuch über den Menschen. Einführung in eine Philosophie der Kultur, Hamburg, Felix Ein beeindruckendes Symbol für Dafür spenden seitdem ausgewählte Meiner, Philosophische die Engführung unterschiedlicher Künstler und Wissenschaftler aller Bibliothek Bd. 488 Wissenskulturen und die Erweiterung Disziplinen ein Buch ihrer Wahl. Friese, Peter, Boulboulle, der wissenschaftlichen Zugangsweise Guido, Witzgall, Susanne zur Welt schuf last but not least der Das Künstlerbuch, das Judith Neunhaueserer (Hg., Ausstellungskatalog Künstler Lutz Fritsch bereits im Jahr 2005 Weserburg 2007): als Resultat ihres Antarktis-Projekts Say it isn´t so mit der »Bibliothek im Eis«, die mit der publiziert, wird als nächstes Werk in die Naturwissenschaften Unterstützung des AWI in der Antarktis »Bibliothek im Eis« seinen Eingang finden. im Visier der Kunst, installiert wurde. Heidelberg, Kehrer Verlag Auf diese Weise werden ganz konkret Parzinger, Hermann, Aue, Als Folge intensiver Diskussionen des Grenzen unterschiedlicher Denkräume Stefan, Stock, Günter Künstlers mit den Wissenschaftlern (2014): ArteFakte: Wissen überschritten und zusammengeführt, die ist Kunst. Kunst ist der Neumayer-Station über Sehen und ein überaus anregendes Hineindenken Wissen. Reflexionen Empfinden, über Erfahren und Messen, in wissenschaftliche Forschung aus und Praktiken entwickelte sich ein Dialog zwischen künstlerischer Perspektive und umgekehrt wissenschaftlich- Kunst und Wissenschaft, den Lutz Fritsch ermöglichen. künstlerischer fortsetzen wollte. Daraus entstand sein Begegnungen. Bielefeld, Gebäude auf dem Eis, das in hundert Metern transcript Verlag Monica Meyer-Bohlen Witzgall, Susanne Entfernung von der wissenschaftlichen (2003): Kunst nach Forschungsstation ein Ort zum Nachdenken Dr. Monica Meyer-Bohlen ist freie Kuratorin und der Wissenschaft. über Natur, Umwelt und Zivilisation Mitglied im Künstlerischen Beirat des HWK Zeitgenössische Kunst wurde. Damit erfand der Künstler einen im Diskurs mit den symbolischen Raum für die komplementäre Naturwissenschaften, Sicht auf die Welt. Nürnberg, Verlag für moderne Kunst 13
Rolf Giegold Fellowship Ergebnisse des Fellowships »Expedition Wissenschaft und Kunst« wurden präsentiert: Einsame Inseln 2015 Saarländisches Künstlerhaus 03. September 2013 – 31. März 2014 Saarbrücken 2015 Arbeitnehmerkammer Bremerhaven post@rolfgiegold.de 2016 Galeria AT, Poznán www.rolfgiegold.de Publiziert in: studioblau 15, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken (Hg.), Saarbrücken 2016, ISBN 978-3-945126-27-1 14
Einsame Inseln Betrachtet man die Umstände und Dennoch ist die Frage nach den Bedürfnissen Bedingungen des Überwinterns auf des Einzelnen bzw. der Kleingruppe in der einer über Monate von der Außenwelt Isolation nach wie vor akut. Wie lebt es sich abgeschnittenen Forschungsstation auf lebensfeindlichem Terrain? Was braucht historisch, so fällt der Paradigmenwechsel der Mensch und wie gestaltet er selbst seine des letzten Jahrzehnts auf, der v. a. Welt, die getrennt ist von Zivilisation, von durch die rasante Entwicklung der gewohnten Alltagsprozessen und deren Kommunikationsmedien die Konditionen Rhythmus? vor Ort stark beeinflusst hat. Betrachtet man zudem die Entwicklung der logistischen Möglichkeiten, die nicht zuletzt den Bau der 2009 fertig gestellten Neumayer-Station III bedingt haben, so sind Lebens- und Arbeits- räume der heutigen Überwinterer mit denen vor 20 Jahren kaum mehr vergleichbar. 15
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Day By Day (2014) Videoinstallation [39’50] Konzept & Realisation: Rolf Giegold Schnitt: Claus Larsen Musik: Elisabeth Zündel 17
Nathalie Grenzhaeuser Fellowship Präsentationen »Expedition Wissenschaft und Kunst« Metamorphosen - Klimaphänomene und 2018 Sketches & Black Ice, in der Reihe Landschaftsräume aus künstlerischer Sicht screen spirit continued Nr.21, Städtische Galerie Bremen 27.01.2015 – 12.03.2015 2017 The Arctic Series Projektion, Arctic Vorbereitungsphase Council Event der Embassy of the United States, Berlin 17.08.2015 - 15.12.2015 2017 Ideal und Wirklichkeit, mit Benjamin Realisation der Arbeiten am HWK Vogel, Galerie Wolfstaedter, 06.01.2016 - 06.02.2016 Frankfurt Main Vorbereitung und Realisation der ersten 2017 Coincidence, Galerie Christa Burger, Ausstellung in der Städtischen Galerie München (solo) Delmenhorst 2016 Higher Altitudes, Galeria Maria E. Hayo, Fototeca de Cuba, Havanna, Cuba (solo) www.grenzhaeuser.com 2016 The Arctic Series – Part II, grenzhaeuser@gmx.de Kunsthalle Bremerhaven (solo) 2016 The Arctic Series – Part I, Städtische Galerie Delmenhorst (solo) Publikation The Arctic Series, Publikation, herausgegeben von Dr. Annett Reckert, Städtische Galerie Delmenhorst in Kooperation mit der Kunsthalle Bremerhaven. 18
Metamorphosen - Klimaphänomene und Landschaftsräume aus künstlerischer Sicht Die Berliner Künstlerin Nathalie Ihr Projekt mit dem Titel »Meta- wie beispielsweise die totale Grenzhaeuser arbeitet im Medium morphosen - Klimaphänomene Sonnenfinsternis am 20. März, der Fotografie. Die Orte und und Landschaftsräume aus die Polarlichter, Stürme sowie das Regionen, die sie aufsucht, befinden künstlerischer Sicht«, widmete Phänomen des Arctic Haze. sich oftmals in einem Prozess sich der arktischen Forschung im anthropogener Veränderung. In 21. Jahrhundert, mit dem Fokus Viele Arbeiten sind in enger ihrer Arbeit setzt sie sich mit deren auf der Atmosphären- und Zusammenarbeit mit Dr. Christoph besonderer Entwicklung, Topografie Klimaforschung. Im Zuge dieser Ritter, Atmosphärenforscher und und Gestalt auseinander und spürt vierten Reise auf den Archipel Jürgen Gräser, Techniker am AWI den Vorstellungen und inneren entstanden neben Bildserien Potsdam, auf der AWIPEV Station Bildern nach, mit denen wir diesen erstmals auch filmische und realisiert worden. Die Arbeiten begegnen und wie jene unsere skulpturale Arbeiten. Diese setzen konnten in unterschiedlichen Wahrnehmung beeinflussen. Nach sich neben dem Klimaaspekt Ausstellungen präsentiert werden. sechswöchiger Vorbereitungsphase mit mikroskopischen Prozessen Im Mai 2016 erschien unter dem Titel im März und April 2015, während auseinander, die Rhythmus und The Arctic Series eine umfangreiche ihres HWK/AWI-Fellowships Materialität von Schnee und Publikation, die von der Städtischen »Expedition Wissenschaft und Eis im Prozess des Schmelzens Galerie Delmenhorst in Kooperation Kunst«, war sie drei Wochen zu thematisieren, wie die Arbeiten zu mit der Kunsthalle Bremerhaven Gast auf der internationalen Black Ice. Ihre Bildserie Coincidence herausgegeben wurde. Sie enthält Wissenschaftsbasis AWIPEV in hingegen untersucht den Einfluss Texte von neun Autoren aus Kunst Ny-Ålesund auf dem arktischen astronomischer, meteorologischer und Wissenschaft zu den Arbeiten, Inselarchipel Spitzbergen. und klimarelevanter Phänomene, welche im Rahmen von Nathalie die Grenzhaeusers Aufenthalt Grenzhaeusers Fellowship realisiert auf der Station geprägt haben, wurden. 19
Aus der Serie Coincidence: Eclipse 1, 2016 Geodetic Observatory, 2016 und Lidar Atmospheric und Zeppelin Laboratory, je 120 x 160 cm Observatory, 2016, je 41 x 55,3 cm
Lidar Backscatter, 2015, 120 x 160 cm
Judith Neunhaeuserer Fellowship »Expedition Wissenschaft und Kunst« Polarforschungsrituale. Eine künstlerische Rekonstruktion wissenschaftlicher Prozesse 06. Oktober 2017 – 30. April 2018 judithneunhaeuserer.info judith.neun@yahoo.de 22
Polarforschungsrituale. Eine künstlerische Rekonstruktion wissenschaftlicher Prozesse Modelle von der und für die Welt nachzu- Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, vollziehen und in ihren Formensprachen routinierte Abläufe, verwendete Geräte aufzugreifen, ist ein zentrales Anliegen und alltägliche Umgebung, beobachtet der Kunst von Judith Neunhaeuserer. und daraus Gegenstände, Materialien Dabei interessieren sie vor allem formale und Tätigkeitsmuster extrahiert. Im Überschneidungen unterschiedlicher Ausstellungsraum kehren sie in einer Bereiche, die in ihrer gesellschaftlichen Mischung aus Imitation und Verfremdung Ausdifferenzierung zunächst vielleicht wieder: So würde ein Regal voll gläserner sogar gegensätzlich scheinen. Ihr Eisbohrkerne auf deren archivarische Projekt am Hanse-Wissenschaftskolleg Funktion verweisen, ein Wetterballon basiert auf der Annahme, dass heute seine Botschaft bei jedem Atemzug Naturwissenschaften das Instrumentarium entfalten. Eine Orientierungsleine könnte zur Welterklärung bereitstellen. Die auf zur Kunst hinführen oder ringförmige der Neumayer-Station III in der Antarktis Leuchtstoffröhren Halo-Effekte im Auge der stattfindenden Forschungsvorgänge bilden Betrachterin oder des Betrachters erzeugen. den Fundus, dem einzelne skulpturale Elemente für eine raumgreifende Außerdem entsteht eine Publikation, die Installation entnommen werden. Diese in der Tradition klassischer Logbücher trägt ritualhaften Charakter und soll zum einen Erlebnisbericht enthält, der aber, Setting für eine entsprechende, performativ um fiktionale Passagen ergänzt, seine ausgeführte Handlung werden. Bei der Leserschaft im Unklaren lässt über Expedition in Kooperation mit dem Alfred- tatsächliche und imaginierte Erfahrungen Wegener-Institut werden die Arbeit der der Antarktis. 23
Eingang zur Spuso, Tusche auf Papier, 55 x 65 cm, 2018 24
Blick aus der Bibliothek im Eis, analoge Fotografie (Dia), 2017 25
Julia Schnittger Fellowship Präsentationen »Expedition Wissenschaft und Kunst« Gedächtnisverlust 28.06.2016 »InBetween« im Kunstpavillon, 27.01.2015 – 12.03.2015 Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst Vorbereitungsphase am HWK Delmenhorst 27.09.2016 05.01.2016 - 13.02.2016 »InBetween« im Museum of Natural Rechercheexpedition mit dem AWI zur Sciences in Brüssel anlässlich der Konferenz Neumayer-Station III in der Antarktis von EU-PolarNet 01.03.2016 - 30.07.2017 Towards the 1.5°C climate goal contributions Nachbereitungsphase am HWK Delmenhorst of polar research juschnittger@gmail.com www.juliaschnittger.com 26
Gedächtnisverlust »Gedächtnisverlust« ist der Arbeitstitel Kontraste nivelliert sind und Orientierung des Musiktheaterprojektes, das die unmöglich ist. Ein sich scheinbar unendlich Bühnenbildnerin und Künstlerin Julia weit ausdehnendes weißes Universum, in Schnittger im Rahmen des Projektes dem weder sichtbar ist, woher man kommt, »Expedition Wissenschaft und Kunst« am noch wohin man sich bewegt. Gerät man in Hanse-Wissenschaftskolleg begonnen hat. ein »Whiteout«, wird empfohlen, ruhig zu Ein Bohrkern aus antarktischem Eis, wie bleiben, sich nicht vom Fleck zu bewegen ein schimmernder durchscheinender und erst weiterzugehen, wenn der Spuk Zauberstab, ein Zeittunnel für Klimaforscher. vorbei ist. Bleibt die Frage, ob man sich am Für den Laien ist nichts sichtbar von der in gleichen Ort wiederfindet, an dem man ihm gespeicherten Vergangenheit, die weit stand, als der weiße Vorhang sich schloss hineinreicht in die Klimageschichte des oder ob sich ein völlig unbekanntes Bild Planeten. Gespeicherte Vergangenheit, die eröffnet, wenn der Vorhang beginnt, sich zu nur überlebensfähig ist in Kälte; so leicht lichten. Gedächtnisverlust als Zäsur. zum Verschwinden zu bringen mitsamt all den eingeschlossenen Geschichten. Das Projekt »Expedition Wissenschaft und Gedächtnisverlust, verlorene Vergangenheit, Kunst« bot mir die einmalige Chance, mit die uns nichts mehr erzählen wird über die Wissenschaftlern vor Ort im Gespräch über Zukunft. Als optisches Sinnbild schien mir ihre Arbeit herauszufinden, wie sie dem der »Whiteout« dem Gedächtnisverlust Eis Informationen über die Geschichte der verwandt. Erdatmosphäre entreißen und was das schon gesammelte Wissen über die Vergangenheit Der »Whiteout«, dieses optische Phänomen, uns über die Zukunft verraten kann. bei dem man sich in einem weißen Raum Aufnahmegerät, Kamera, Papier und Bleistift ohne Horizont zu bewegen scheint, Boden waren dabei mein »Gedächtnis« und Himmel in eins verschwimmen, 27
InBetween, mixed Links: Museum of Natural Rechte Seite: Hanse- media Installation Sciences Brussels, Wissenschaftskolleg, Conference of EU-PolarNet Kunstpavillon, Juli 2016 September 2016 28
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Nicole Schuck Fellowship Präsentationen »Expedition Wissenschaft und Kunst« Natur-Kapital Einzelausstellungen wie auf der Insel Helgoland und im Geo-Museum in Münster 24. Januar – 31. Juli 2017 und Gruppenausstellungen, die jeweiligen Termine werden auf der Webseite von www.nicoleschuck.de Nicole Schuck angekündigt. n.schuck@gmx.de 30
Natur-Kapital Im Fokus des Projektes von Nicole Schuck Diesen Fragen und weiteren Aspekten ist am HWK und am AWI auf Helgoland Nicole Schuck primär zeichnerisch auf der steht die Inwertsetzung der Meeresfauna Spur. Helgoland ist ein komplexes Ökosystem mittels Bewertungs- und Monetarisierungs- im »Kleinen«, das sich aufgrund seiner methoden. Größe in seinen Zusammenhängen und Einflüssen gut erforschen lässt. Biodiversität, Wie werden Bewertungssysteme für Artenverschiebungen und Besonderheiten Meerestiere der Nordsee festgelegt? – etwa der blaue Hummer – können hier An welchen Kriterien orientiert sich die unmittelbar beobachtet werden. Wissenschaft hier? Welche technischen Mittel kommen dabei zum Einsatz? Aus den potenziellen Meerestieren wählt Ist das »Wissen« der Tiere relevant für Nicole Schuck einzelne aus, die ihr speziell ihre Inwertsetzung? Beispielsweise die interessant erscheinen und die sie unter Schwarmintelligenz bei Fischen, wie wertvoll selbst entwickelten Aspekten analysiert, ist dieses »Wissen«? Welchen Nutzen um ihren Wert / Nutzen zu bestimmen. ziehen wir daraus? Wie werden stetige und Die aktuelle wissenschaftliche Forschung plötzliche potenzielle Veränderungen von bezüglich der jeweiligen Tiere, ihrer Lebensräumen oder Lebensgemeinschaften Lebensbedingungen und des In-Bezug-Seins – wie Umwelt- und Klimaveränderungen – mit ihrem Umfeld stellt sie ihrer eigenen mit in die Bewertung einbezogen? Haben die Feldforschung gegenüber. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein »persönliches« Wertesystem? 31
Helgoland April / Juni 2017 Rechts: Zeichnung Homarus gammarus, Bleistift auf Papier, 29,7 x 42 cm, 2017 32
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Shonah Trescott Shonah Trescott, Osvaldo Budet Shonah Trescott and Osvaldo Budet were Fellowship both Artists in Residence in 2008 at the »Expedition Wissenschaft und Kunst« ‘Leipzig International Art Program’ in Leipzig, Germany. Since then they have collaborated Drawn Into the Light together on several projects and in 2011 - 2012 Shonah Trescott and Osvaldo 03. September 2011 – 26. Januar 2012 Budet were both Fellows at the Hanse- Wissenschaftskolleg Institute for Advanced shonahtrescott@hotmail.com Study, Delmenhorst, Germany. In the spring www.walterotero.com/shonah-trescott of 2012 Shonah Trescott and Osvaldo Budet spent one month at the AWIPEV-Koldewey Station in Ny-Ålesund, Svalbard as the first artists for the project »Expedition Wissenschaft und Kunst«, a collaboration between the HWK and the AWI. Currently Shonah Trescott and Osvaldo Budet are based in New York City (NYC). They exhibit internationally with Galerie Eigen+Art Germany, Walter Otero Gallery, Puerto Rico, and Dominik Mersch Gallery, Australia. 34
I seemed to vow to Drawn Into the Light myself that some day I would go to the region of ice and snow and go The Arctic is recorded to be warming roughly political dimensions of the changing polar twice as fast as the global average. It is where environments stressed by human activity. on and on till I we perceive the vastness and severity of the Through drawing, painting, photography came to one of the wilderness imbued with romantic notions and film, their project Drawn Into the of the ‘sublime’. Yet the Arctic of today is at Light weaves a visual story, exploring their poles of the earth, the forefront of a modern paradox; yielding interests with the idea that the landscape is the end of the axis proof that we have summoned destructive a construct or reflection of our culture and upon which this forces we cannot recall. Through these interests of the system we inhabit. lands, above and below the surface presents great round ball a remarkable story of twentieth century The opportunity and the experience of turns. man’s struggle against the elements and »Expedition Wissenschaft und Kunst« has our present technocratic society’s challenge profoundly impacted both Shonah Trescott’s Ernest Shackleton to fathom the speed and implications of and Osvaldo Budet’s work respectively and this changing place. In conjunction with as they continued to explore in their work the Hanse-Wissenschaftskolleg Institute for the probing places and intersections of Advanced Study and the Alfred-Wegener- science and art. Shonah Trescott is currently Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und working on a project addressing the global Meeresforschung, Bremerhaven (AWI), Shonah issues of climate change and the ocean in Trescott and Osvaldo Budet embarked collaboration with scientists, policy makers on a month long expedition as Artists in and lawyers in North America. And she Residence to the AWIPEV Koldewey Base- has been working with the department of Arctic Research Base in Ny-Ålesund, Svalbard education in NYC in developing creative as the first artists of the collaborative curricula in art/ science. Osvaldo Budet’s »Expedition Wissenschaft und Kunst« recent work is addressing environmental project. Here the artists lived and engaged issues and climate change in the third world with the community and the scientists in relation to climate migration. working there to respond to the physical and 35
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Impressum Herausgeber Der Rektor des Gestaltung Hanse-Wissenschaftskollegs, Christiane Marwecki Prof. Dr. Reto Weiler Druck Redaktion Druckhaus Köhler + Bracht Heidi Müller-Henicz GmbH & Co. KG Presse und Öffentlichkeit Hanse-Wissenschaftskolleg Bildredaktion Heidi Müller-Henicz Copyright Bilder der Künstler Hanse-Wissenschaftskolleg Seiten 16-17 © Rolf Giegold Lehmkuhlenbusch 4 Seiten 20-21 © Nathalie Grenzhaeuser 27753 Delmenhorst Seiten 22-25 © Judith Neunhaeuserer Germany Seiten 28-29 © Julia Schnittger Seite 30 © Foto Beat Brogle Telefon +49 (0) 4221 9160 100 Seiten 32-33 © Nicole Schuck info@h-w-k.de Seiten 36-27 © Shonah Trescott www.h-w-k.de 38
Lehmkuhlenbusch 4 27753 Delmenhorst Tel: +49 4221 9160-100 www.h-w-k.de info@h-w-k.de
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