KOMPLIZIN - Hotel Miramonte

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KOMPLIZIN - Hotel Miramonte
1 KUNST

DIE KUNST
  KOMPLIZIN                                                                                                                                                           Die Kunst-
                                                                                                                                                                sammlerin und
                                                                                                                                                              -mäzenin Andrea

                             FOTOS: Martin Peterdamm, Kunstwerk: Tristan, 2017 von Philipp Fürhofer (I); Holger Schmidhuber, VG Bild-Kunst, Bonn 2018 (I)
                                                                                                                                                                 von Goetz und
                                                                                                                                                             Schwanenfliess vor
                                                                                                                                                               einem Werk von
                                                                                                                                                              Philipp Fürhofer,
                                                                                                                                                                    den sie auch
                                                                                                                                                            sammelt: „Tristan“,
                                                                                                                                                                  2017. Kleines
                                                                                                                                                                 Foto links: Am
                                                                                                                                                                  Ende des Bad
                                                                                                                                                              Gasteiner Wasser-
                                                                                                                                                                 falls thront das
                                                                                                                                                               alte Kraftwerk –
                                                                                                                                                              heute dient es der
                                                                                                                                                                           Kunst

2018 findet zum
neunten Mal in Bad Gastein
die Kunstresidenz
SOMMER.FRISCHE.KUNST
statt. Unsere Autorin
Nina Fischer traf die
Erfinderin: Andrea von
Goetz und Schwanenfliess

                                                                                                                                                            Juli 2018 ∙ MADAME ∙ 75
KOMPLIZIN - Hotel Miramonte
D
                1 KUNST

                                                                                                                                                                                                                            MIRIAM
                                                                                                                                                                                                                            JONAS Sie war
                                                                                                                                                                                                                            2013 Stipendiatin
                                                                                                                                                                                                                            der Kunstresidenz
                                                                                                                                                                                                                            in Bad Gastein.
                                                                                                                                                                                                                            Hier entstand auch
                                                                                ie Kunst und ich, wir sind echte                                                                                                            ihre Installation
                                                                                Freunde geworden“ – Andrea von                                                                                                              „Lebst du richtig?“
                                                                                Goetz und Schwanenfliess lacht                                                                                                              (rechts)
                                                                                und zeigt auf die Arbeiten, die im
                                                                                Leipziger Atelier von Jochen
                                                                                Plogsties an den Wänden und auf
                                               dem Boden verteilt sind. Ihren leuchtend blauen Mantel hat sie
                                               aufs Sofa geworfen, den Künstler umarmt und sich gleich erklä-
                                               ren lassen, wie die neuen Arbeiten entstanden sind. Der ehema-
                                               lige Meisterschüler von Neo Rauch arbeitet mit Vorlagen aus der
                                               Kunstgeschichte, die er analysiert, seziert und in seinen Gemäl-
                                               den neu interpretiert. Gekleidet in Jeans und schwarzem Rolli,
                                               schreitet die Kunstexpertin das große, helle Atelier mit den ho-
                                               hen Fenstern in der ehemaligen Baumwollspinnerei ab, zielgerich-
                                               tet von Bild zu Bild. Vor über zehn Jahren lernte sie Jochen Plog-
                                               sties bei einem Galerienrundgang kennen und erwarb eine Arbeit
                                               für ihre Kunstsammlung „Blankenburg“. Für ihren „Collectors
                                               Room“ in Hamburg organisierte die Sammlerin gerade Plogsties’
                                               Soloshow „Only Lovers Left Alive“.
                                                   Von Goetz ist bekannt als Sammlerin und Förderin junger
                                               Künstler, die mit echtem Interesse und großem Gespür Menschen
                                               und Kunst zusammenbringt. „Ich bin immer wieder dankbar, mich
                                               mit dieser Vielfalt an Themen, Menschen und Orten beschäftigen
                                               zu können“, sagt sie. Auf das „von Schwanenfliess“ legt die 47-Jäh-                                                                                                          Klassenreise – und alle sind im Ausnah-                                                            ten Bad Gastein zu einer mondänen
                                               rige keinen Wert – und das passt, denn diese Frau ist direkt und                                                                                                             mezustand: offen für vieles, für das sie in                                                         Adresse in den Bergen. In den 50er-Jah-
                                               energisch, eine Macherin und eine Netzwerkerin der besten Art. In                                                                                                            der Stadt und im Alltag vielleicht nicht                                                           ren ließ das Interesse nach.
                             Der Wasserfall    ihrem eng gewobenen Geflecht haben sich über die Jahre viele Pro-                                                                                                            bereit wären.“                                                                                         Andrea von Goetz reiste vor über
                           rauscht über eine   tagonisten und Projekte verfangen. Ihr größtes Vorhaben: das jähr-                                                                                                               Die Kriterien für die Auswahl der Sti-                                                         zehn Jahren mit ihrem Mann und den

                                                                                                                     FOTOS: Victor Ash/VG Bild-Kunst 2018, Photo Matthias Mach (I); Miriam Jonas/Photo by Nicoló Degi-
                                                                                                                     orgis (I); Jürgen Joost (I); Christoph Neumann/christoph-neumann.com (I); Steinbauer Photography (I)
                                 Länge von     liche Kunstfestival sommer.frische.kunst (2018 vom 6.7. bis 31.8.)                                                                                                           pendiaten? „Persönlichkeit und Leiden-                                                             beiden Söhnen zum Skifahren hierher,
                          340 Metern durch
                                               im österreichischen Bad Gastein. In den Bergen des Nationalparks                                                                                                             schaft – und der Wille, etwas gestalten zu                                                         war fasziniert von Verfall und Patina:
                                Bad Gastein
                                               Hohe Tauern auf über 1000 Höhenmetern organisiert Andrea von                                                                                                                 wollen“, antwortet die Kuratorin. Viele                                                            „Es herrschte eine Aufbruchsstimmung,
                                               Goetz seit neun Jahren als künstlerische Leiterin gemeinsam mit                                                                                                              Künstler reizt der alte, ehemals verfalle-                                                         die bis heute anhält.“ Umtriebige Ho-
    Der Portugiese                             der Tourismusdirektorin Doris Höhenwarter jeden Sommer Aus-                                                                                                                  ne und seit einigen Jahren wiedererwach-                                                           teliers wie Evelyn und Ike Ikrath mach-
    Victor Ash gestal-                                                                                                                                                                                                                                                                    Ex-Stipendiat Jochen Plogsties mit
                                               stellungen etablierter und junger Künstler. Das Programm „Kunst-                                                                                                             te Kurort im Salzburger Land. Die Ber-                     Andrea von Goetz und Schwanenfliess     ten mit der Erneuerung ihrer Häuser
    tete 2012 das auf
    dem Bad Gastei-                            residenz“ fördert Newcomer mit Stipendien als Artists-in-Residence:                                                                                                          linerin Miriam Jonas nahm vor fünf                                     vor einigen seiner Werke    „Haus Hirt“ und „Miramonte“ Bad
    ner Stubnerkogel                           Zwischen fünf und acht Künstler werden eingeladen, einen Monat                                                                                                               Jahren an dem Programm teil, die Abge-                                                             Gastein interessant für Design-Liebha-
    gelegene, höchste                          lang im Hotel zu leben und im Kurort zu arbeiten. Ende Juli gibt                                                                                                             schiedenheit der Berge ermöglichte kontemplatives Arbeiten: „Ich       ber, und Olaf Krohne, ehemaliger Besitzer einer Hamburger Szene-
    Street-Art-Kunst-                          es ein Ausstellungswochenende, an dem sie ihre Arbeiten im Ateli-                                                                                                            arbeite am liebsten und besten unter seltsamen und anstrengenden       bar, lockte Großstädter auf der Suche nach einem subtilen Mix aus
    werk Europas                               er präsentieren und verkaufen. Der Gewinn geht an den Künstler;                                                                                                              Bedingungen.“ Zwar nicht gerade seltsam, aber außergewöhnlich          Zeitgeist und Tradition in das frisch renovierte Hotel „Regina“. Das
                                               Andrea von Goetz organisiert Ausstellungsflächen oder Treffen mit                                                                                                             ist das 4000-Einwohner-Dorf Bad Gastein an einigen Stellen: ein        war der Moment, als Andrea von Goetz entschied, nach Bad Gas-
                                               Galeristen, Kuratoren und Sammlern. Der Leipziger Jochen Plog-                                                                                                               rauschender Wasserfall, um den sich viele Geschichten ranken, mit-     tein zu kommen, um zu bleiben. Oder zumindest, um immer wie-
                                               sties nutzte das Stipendium vor drei Jahren zum intensiven Arbeits-                                                                                                          ten im Ort, Thermalquellen und Belle-Époque-Bauten, die aus den        der zurückzukehren: „Ich war auf der Suche nach einer Art Worps-
                                               aufenthalt: „Unter den Künstlern sind Freundschaften und ein en-                                                                                                             schroffen Felsen herauszuwachsen scheinen. Ein Ort mit Tradition,       wede in den Bergen. Einem Ort, an dem Künstler ohne den Druck
                                               ger Austausch entstanden. Wir haben den Sommer gemeinsam                                                                                                                     schon seit dem Mittelalter reisten Erholungsbedürftige aus ganz Eu-    des Marktes arbeiten können – denn Kunst braucht Ruhe und
                                               verbracht und im folgenden Winter gleich eine gemeinsame Aus-                                                                                                                ropa an, um in den heilsamen Quellen zu baden. Künstler wie Gus-       Muße.“ Sie schaffte für ihre Familie ein zweites Zuhause und reno-
                                               stellung im Lab der Galerie Eigen+Art in Berlin eröffnet.“ Andrea                                                                                                             tav Klimt, Johann Strauss und Thomas Mann ließen sich von den          vierte mit ihrem Mann ein altes Haus im Ortsteil Böckstein.
                                               von Goetz schätzt die Solidarität unter den mittlerweile über 50                                                                                                             Gasteiner Bergen inspirieren. Gäste wie Richard von Weizsäcker,            Direkt am Fuße des mächtigen 340 Meter langen Wasser-
                                               Stipendiaten ganz besonders: „Die Künstler sind bei uns wie auf                                                                                                              der Schah von Persien und Liza Minnelli kamen zur Kur und mach-        falls, der durch das Dorf donnert, liegt das über 100 Jahre ❯

76 ∙ MADAME ∙ Juli 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Juli 2018 ∙ MADAME ∙ 77
KOMPLIZIN - Hotel Miramonte
1 KUNST                                                                                           DIE STIPENDIATEN 2018

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    MAGDA KRAWCEWICZ Geb. 1978 in
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Polen, Studium in Hamburg. In ihren Gemälden
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    und Skulpturen beschäftigt sie sich mit der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Auflösung und Fragmentierung von Körper, Gestalt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    und Raum. Links: eine Arbeit aus der „Selene
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Medusa“-Serie, 2017

                                                         NANECI YURDAGÜL Geb. 1979,                                                   FREDERIKE VON
                                                         Meisterschüler an der Städelschule in Frank-                                 CRANACH Geb. 1976,
                                                         furt. Bildhauer und Performance-Künstler,                                    studierte u. a. in Amster-
                                                         der seine Arbeiten als Zeitdokumente versteht,                               dam, lebt in London und
                                                         die soziale Unterschiede offenlegen. Rechts                                   kreiert aus Wasserpflanzen
                                                         oben: Neonarbeit „o.T.“, 2017                                                Skulpturen und Papier-
                                                                                                                                      arbeiten. Links: „Meta-
                                                                                                                                      morphosis to …?“ II, 2017
                                                                                ANNA MAJA
                                                                                SPIESS Geb. 1986,
                                                                                studierte Bildhauerei
                                                                                in München und
                                                                                beschäftigt sich mit
                                                                                Formen und Kon-
                                                                                zepten der Erinne-
                                                                                rung. Links: „Xeno-
                                                                                phytes/Xenophobe“,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              1                                       2
                                                                                2016

                                                           „Kunst                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              WO IDEEN GESTALT
                                                        muss nichts                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ANNEHMEN

                                                                                                                                                                                                                                                           © 2017 Photography JanBauer.net/Courtesy JonathanMeese.com (I); Stefan Heinrichs (I); Magda Krawcewicz, VG Bild-Kunst, Bonn
         alte Wasserkraftwerk mit den Ateliers,                                                       brauche Platz. Den musste die Kunstexpertin auch                                                                                                                                                                                                                                   für die studierte Soziologin. Das Kunstbiotop eroberte sie mit Ver-   Der österreichische Kurort Bad Gastein lädt vom 6.7. bis 31.8. zum
         die die Künstler jeden Tag für drei
         Stunden dem Publikum öffnen. Die                  können,                                     schaffen für ihre 150 Arbeiten von jungen und
                                                                                                      etablierten Künstlern umfassende Sammlung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         bindlichkeit, Herzlichkeit und Bestimmtheit. Judy Lybke, Gründer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         der Galerie Eigen+Art in Berlin und Leipzig, schätzt ihre Hingabe:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               internationalen Kunstfestival „sommer.frische.kunst“ ein: Etablierte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Künstler und junge Stipendiaten kommen mit Kuratoren, Sammlern,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Gästen und Einheimischen ins Gespräch. Jonathan Meese bespielt
         Magie des Platzes verleitet dazu, orts-
         spezifisch zu arbeiten: Als Miriam Jo-        darf auch mal                                  „Blankenburg“ – in ihrem Haus in Bad Gastein,
                                                                                                      auf dem familieneigenen Hof in der Lüneburger
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         „Andrea ist eine wunderbare Kunstliebhaberin und eine extrem gut
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         aufgestellte Macherin und Geschäftsfrau – jeder Künstler, der mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               den Pavillon, Michael Sailstorfer präsentiert seine Skulpturen im
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Quellenpark. Miriam Jonas stellt neue Arbeiten im Kraftwerk aus,
         nas nach einem Atelier für sich im
         Kraftwerk suchte, entdeckte sie einen              nur                                       Heide und der Jugendstil-Etage in Hamburg-
                                                                                                      Winterhude. Sie suche nach einem Moment der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         ihr arbeitet, ist einfach nur begeistert.“
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Für ihr Engagement wurde sie als Künstmäzenin mit dem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               und Fiona Crestani zeigt eine Installation mit leuchtenden Bowling-

                                                                                                                                                                                                                                                           2018 (I); Michael Sailstorfer, VG Bild-Kunst, Bonn 2018, Foto Elena Peters (I); Jens Umbach (I)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               kugeln. Die Stipendiaten 2018 – Anna Maja Spiess, Clemens Holle-

                                                        schön sein.“
                                                                                                                                                            FOTOS: Frederike von Cranach (I); Leonie Felle (I); Sylwia Makris (I); Anna Maja Spiess (I);
         kleinen versteckten Raum, entrümpel-                                                         inneren Berührung in der Kunst: „Kunst muss gar                                                                                                                                                                                                                                    Montblanc de la Culture Arts Patronage Award geehrt. Ein gro-         rer, Frederike von Cranach, Magda Krawcewicz, Naneci Yurdagül
         te ihn, rundete die Ecken ab, strich ihn                                                     nichts können, Kunst muss erst einmal frei sein,                                                                                                                                                                                                                                   ßer Preis, der unter anderem an Catherine Deneuve, Prinz Charles      und Simon Modersohn – öffnen ihre Ateliers täglich für drei Stunden
         in mehreren Schichten und nutzte ihn                                                         muss auch nicht politisch, muss nicht böse sein,                                                                                                                                                                                                                                   oder die Sammler Harald Falckenberg und Julia Stoschek verlie-        und zeigen ihre Arbeiten bei der Gruppenschau zum Art Weekend
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               (27.7. – 29.7.). Workshops bieten die Fotokünstler Simon Lohmeyer
         für eine Installation mit einem im Dorf                  ANDREA VON GOETZ                    darf auch einfach mal schön sein.“                                                                                                                                                                                                                                                 hen wurde. Als „Peggy Guggenheim 2.0“ bezeichneten die öster-
                                                                UND SCHWANENFLIESS                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             und Andreas Mühe. Infos: sommerfrischekunst.de
                                                                                                                                                            © Studio Naneci Yurdagül, Frankfurt/M, VG Bild-Kunst, Bonn 2018 (2)
         gefundenen Stuhl und einem im Anti-                                                             Passionierte Sammlerin war Andrea von                                                                                                                                                                                                                                           reichischen Medien Andrea von Goetz, aber diese winkt ab: „Der
         quariat entdeckten Buch, das der Ins-                                                        Goetz schon als kleines Mädchen: Im Kinderzim-                                                                                                                                                                                                                                     Preis war wichtig, aber es geht weiter, wir haben noch viel vor.“
         tallation auch den Titel gab: „Lebst du richtig?“ (2013).              mer im rheinland-pfälzischen Bernkastel-Kues stapelten sich viele                                                                                                                                                                                                                                        Und das in hohem Tempo. Gerade wurde die Sommerfrische für                                                              Auch etablierte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Künstler sind
             Die Möglichkeiten, die Ort und Natur bieten, locken auch gro-      Varianten der kleinen blauen Schlümpfe. Den Grundstein zur                                                                                                                                                                                                                                               einen Tourismuspreis nominiert, und der Kurverband Bad Gas-                                                             dabei: 1 Jonathan
         ße Namen nach Bad Gastein: Jeppe Hein und Gerwald Rocken-              Kunstsammlung legte die ehemalige Werberin vor über zehn Jah-                                                                                                                                                                                                                                            tein plant die Instandsetzung des alten Kraftwerks mit einem Bud-                                                       Meese 2 Michael
         schaub bespielten umliegende Wiesen mit großen Installationen,         ren, als sie sich – selbst junge Mutter – für ein großformatiges Aqua-                                                                                                                                                                                                                                   get von 300 000 Euro. Die Idee von Andrea von Goetz und Tou-                                                            Sailstorfer
         und Jorinde Voigt stellte im Jugendstil-Pavillon auf der Kaiser-Wil-   rell begeisterte, das die Tochter der Künstlerin Hanna Nitsch zeigt.                                                                                                                                                                                                                                     rismusdirektorin Doris Höhenwarter ist es, das Gebäude am                                                               3 Andreas Mühe
         helm-Promenade aus. In diesem Jahr nutzt Jonathan Meese den Pa-        Den direkten Kontakt zu vielen Künstlern fand von Goetz über das                                                                                                                                                                                                                                         Wasserfall bis zum Jahr 2020 ganzjährig bespielbar zu machen für
         villon für seine Ausstellung „Walhalla“, und Michael Sailstorfer lässt soziale Projekt „Kunst macht Schule“: Jedes Jahr überließen ihr                                                                                                                                                                                                                                          Workshops, Ausstellungen, Messen und Ateliers. Andrea von
         seine „Brenner“ – entkernte, mit Brennholzöfen ausgestattete           Künstler 40 Arbeiten, die zugunsten des Kunstunterrichts an Ham-                                                                                                                                                                                                                                         Goetz treibt der Pioniergeist in die Welt: Den kommenden Win-
         Autokarosserien – im Quellpark rauchen.                                burger Schulen von Sotheby’s versteigert wurden. Eine Aktion, die                                                                                                                                                                                                                                        ter verbringt sie mit ihrer Familie in Los Angeles. In der Tasche
             „Mit der Sommerfrische waren wir zur richtigen Zeit am richti-     sie erst in die Ateliers der Künstler und dann zu einem intensiven                                                                                                                                                                                                                                       ein lange Liste von Künstlern, die sie besuchen und begeistern
         gen Ort“, sagt Andrea von Goetz. In Hamburg oder Berlin hätte sie      Austausch mit dem Kunstkosmos führte. Andrea von Goetz stellte                                                                                                                                                                                                                                           und ausstellen will. Es besteht kein Zweifel: Im Land der Gold-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      3
         diese Freiheit für die Künstler nie erreichen können, denn Kunst       fest: „Künstler brauchen Komplizen.“ Eine Aufgabe, wie geschaffen                                                                                                                                                                                                                                         gräber wird die Entdeckerin ganz sicher Kunstschätze heben.

78 ∙ MADAME ∙ Juli 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Juli 2018 ∙ MADAME ∙ 79
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