2018 Versuchsprogramm - Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau - thueringen.de
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Vorwort In Thüringen werden auf einer Fläche von ca. 6.000 ha Obst, Gemüse, Heil-, Duft- und Gewürzpflan- zen sowie Zierpflanzen und Baumschulgehölze durch Betriebe des Produktionsgartenbaus angebaut. Sie tragen wesentlich zur Versorgung der Bevölkerung mit gesunden Nahrungsmitteln und umwelt- gerecht produzierten Zierpflanzen und -gehölzen bei. Durch die Betriebe des Dienstleistungsgarten- baus, insbesondere durch die Fachbetriebe des Garten- und Landschaftsbaus, aber auch durch die kommunalen Grünflächen-, Straßen- und Tiefbauämter, erfolgt die Anlage und Pflege von öffent- lichem und privatem Grün im urbanen Raum sowie der freien Landschaft. Grünanlagen üben eine Wohlfahrtswirkung auf die Bevölkerung aus und haben das Potential, die durch den Klimawandel hervorgerufenen negativen Auswirkungen zu reduzieren. Sowohl die Betriebe des Produktions- gartenbaus als auch des Dienstleistungsgartenbaus stehen aktuell jedoch vor großen Herausforder- ungen. Neben Fragen zur Anpassung an den Klimawandel und der Einhaltung der zunehmenden Forderung nach nachhaltiger Produktion stehen hier Lösungsansätze zur Umsetzung aktueller politischer Vorgaben im Mittelpunkt. Die Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau in Erfurt (LVG) ist eine unmittelbar dem Thüringer Ministe- rium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) nachgeordnete Einrichtung. Eine originäre Aufgabe besteht in der Erarbeitung von Beratungsempfehlungen für den Garten- und Garten- und Land- schaftsbau zur Bewältigung der oben genannten Herausforderungen auf der Grundlage eines an- wendungsorientierten Versuchswesens. Entsprechend dem Vorgehen der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) und in enger inhaltlicher Analogie zur TLL wurden von der LVG Leitthemen formuliert, die Fragestellungen beinhalten, die einer vordringlichen Bearbeitung bedürfen. Folgende Leitthemen wurden in Abstimmung mit dem TMIL festgelegt: 1. Maßnahmen im Gartenbau zur Anpassung an den Klimawandel einschließlich des Ressourcen- schutzes 2. Gartenbaulicher Gewässerschutz und Reduktion klimarelevanter Emissionen aus dem Gartenbau Thüringens 3. Erhöhung der Biodiversität im Gartenbau einschließlich Bienenschutz 4. Entwicklung von Strategien zum nachhaltigen chemischen Pflanzenschutz 5. Ausweitung des ökologischen Gartenbaus in Thüringen. Die Umsetzung der Versuche, die sich aus den genannten Leitthemen ergeben, erfolgt in der Abtei- lung Versuchswesen fachbereichsübergreifend und in der LVG abteilungsübergreifend. Insbesondere die Zusammenarbeit mit der Abteilung Betriebswirtschaft, Erzeugung und Markt ist unumgänglich zur vollständigen Bearbeitung zahlreicher Versuche. Fragen zum Pflanzenschutz erfolgen in enger Kooperation mit dem Referat Pflanzenschutz der TLL. Verschiedene Versuchsfragen lassen sich nur durch bundesweite Versuche lösen, die durch die Vernetzungen der Versuchsansteller der LVG mit den anderen bundesweiten Versuchseinrichtungen möglich sind. Die LVG ist sich der Verantwortung bewusst, vorhandene Kapazitäten effektiv zur Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zu den oben genannten Leitthemen zu nutzen. Dies erfolgt zum Wohle des Freistaates Thüringen und des Thüringer Gartenbaus. Erfurt, im Oktober 2017 Dr. Reinhard Wagner komm. Dienststellenleiter 2
Leitthemen des gärtnerischen Versuchswesens der LVG 1. Maßnahmen im Gartenbau zur Anpassung an den Klimawandel einschließlich des Ressourcenschutzes (Koalitionsvertrag für die 6. Wahlperiode des Thüringer Landtags; IMPAKT - Integriertes Maßnahmenprogramm zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Freistaat Thüringen; "Weißbuch Stadtgrün: Grün in der Stadt – Für eine lebenswerte Zukunft", BMUB) Veranlassung Die im Thüringer Klima- und Anpassungsprogramm prognostizierte Klimaveränderung lässt erkennen, dass die Entwicklung neuer Strategien im Wassermanagement und die kontinuierliche Suche nach angepassten Sorten zur sicheren Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Nahrungsmitteln er- forderlich sind. Dabei wird von der Thüringer Landesregierung dem Schutz unserer natürlichen Res- sourcen sowie dem sparsamen, effizienten Umgang mit Rohstoffen und Ressourcen und ihre Wieder- verwendung eine besondere Bedeutung zugemessen. Eine im Gartenbau wichtige Ressource stellt das Wasser dar, dem im Zusammenhang mit der Klimaveränderung eine zunehmende Bedeutung zu- kommen wird. Entsprechend dem Thüringer Klima- und Anpassungsprogramm ist mit langsam aber kontinuierlich steigenden Temperaturen, einer Abnahme von Niederschlägen und einer längeren Ve- getationsperiode als Ausdruck der Klimaveränderung zu rechnen. Durch die veränderten Produk- tionsbedingungen ist es daher notwendig, Anbaustrategien neu zu definieren und eine kontinuier- liche Anpassung durch Züchtung und Sortenprüfung zu erreichen. Auch die Zusatzbewässerung wird entsprechend der Markt- und Preisentwicklung wieder für mehr Kulturen an Bedeutung gewinnen. Neben Wassermangel sind jedoch andererseits auch gezielte Maßnahmen zur Minderung der Folgen von Starkregen (z. B. Überdachung) erforderlich. Die Prüfung wirtschaftlicher Maßnahmen zur Kom- pensation von Starkregenereignissen ist somit erforderlich und daher auch ein Schwerpunkt des vor- liegenden Leitthemas. Auch die Ressource Boden stellt eine im Gartenbau wesentliche Produktions- grundlage dar. Inzwischen konkurrieren zunehmend anderweitige Nutzungsmöglichkeiten (z. B. An- bau von Energiepflanzen, Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für Windparks und Solarparks, Sied- lungsflächen und Verkehrswege) mit der gartenbaulichen Produktion, wodurch sich die Notwendig- keit einer steigenden effizienten Flächenausnutzung ergibt. Zielstellung Die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zum sparsamen und effizienten Einsatz von Bewässe- rungswasser sowie die Prüfung der regionalen Anbaueignung von Sorten stellen Bearbeitungs- schwerpunkte dar. Auch die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Nutzung von Flächen im Nachbau sowie der Ertragssteigerung pro Flächeneinheit zur Sicherung der Ernährung der Bevölke- rung steht im Mittelpunkt des vorliegenden Leitthemas. Zur Minderung der mit dem Klimawandel einhergehenden negativen Klimafolgen in der Stadt kommt dem Stadtgrün eine besondere Bedeu- tung zu. Die Erarbeitung städtebaulicher Musterentwürfe für die klimaangepasste Entwicklung von städtischen Grün- und Freiflächen mit standortgerechten und dem Klimawandel angepassten Pflan- zen stellt eine besondere Herausforderung dar und ist nach dem "Weißbuch Stadtgrün" vom Bundes- ministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ein bundespolitischer Handlungsan- satz. Auch die Erstellung von Handlungsempfehlungen für die qualitätsvolle Begrünung von Bauwer- ken und die Erarbeitung von Pflanz- und Pflegekonzepten für das öffentliche Grün stellen bundespoli- tische Handlungsansätze dar und sind daher Bearbeitungsschwerpunkte.
Bearbeitungsschwerpunkte Im Fachbereich Obstbau erfolgen aktuell zu diesem Leitthema detaillierte Versuche zur Prüfung neuer Veredlungsunterlagen im Steinobst (Süßkirsche, Sauerkirsche, Pflaume) und Schalenobst (Ha- selnuss). Auch die Suche nach neuen Veredlungsunterlagen für den Nachbau von Kirschen wird be- trieben, um die begrenzt verfügbaren Kirschenstandorte in Thüringen mehrfach nutzen zu können. Umfangreiche Sortenprüfungen vor dem Hintergrund der Klimaveränderung (bei Süßkirsche, Sauer- kirsche, Pflaume) und Krankheitsresistenz (scharkaresistente Pflaumensorten und –unterlagen) ein- schließlich der Prüfung neuer Obstarten (Aprikosen) werden durchgeführt. Die Prüfung des optima- len Wassermanagements erfolgt durch Bewässerungsversuche bei Süßkirsche und Apfel. Im Fachbereich Gemüsebau erfolgen zu diesem Leitthema umfangreiche Versuche zur Anbaueignung von Blumenkohl- und Brokkoliisorten sowie zur Bewässerung bei Weißkohl. Auch torffreie Substrate aus Ersatzstoffen bei der Anzucht und der Weiterkultur von Tomaten und Paprika werden getestet. Der Fachbereich Zierpflanzenbau beschäftigt sich in Zusammenhang mit diesem Leitthema mit der Suche nach neuen Zierpflanzenarten und -sorten. Auch im Fachbereich Garten- und Landschaftsbau erfolgen zu diesem Leitthema umfangreiche Versuche: umfängliche Sichtungen im Zusammenhang mit den Arbeitskreisen Bundesgehölzsichtung und Staudensichtung werden ergänzt durch Sortiment- sprüfungen zu klimatauglichen Bäumen, zu Buchsersatzgehölzen sowie der Test von standorttoleran- ten Staudenmischpflanzungen. Fragen zur Gleisbett- und Fassadenbegrünung ergänzen die Versuchs- tätigkeit zu diesem Schwerpunkt. 2. Gartenbaulicher Gewässerschutz und Reduktion klimarelevanter Emissionen aus dem Gartenbau Thüringens (Wasserrahmenrichtlinie; Nitratrichtlinie; Düngeverordnung; Klimaschutzplan 2050, BMBU) Veranlassung Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie sieht vor, dass die Gewässer der Mitgliedsstaaten bis 2027 einen guten Zustand aufweisen. Im Jahr 2015 wurden jedoch nur sieben Prozent der deutschen Flüsse und Bäche in einen „guten“ oder „sehr guten“ ökologischen Zustand eingestuft (Umweltbun- desamt, 2016). Die häufigste Ursache, dass ein „guter ökologischer Zustand“ verfehlt wird, ist die zu hohe, meist aus der Landwirtschaft stammende Belastung durch Nährstoffeinträge. Dies lässt auch der Deutsche Nitratbericht 2016 erkennen, der zeigt, dass sich die aktuelle Nitratbelastung des Grundwassers im Vergleich zu dem vorhergehenden Betrachtungszeitraum nicht signifikant verrin- gert hat. Neben Gebieten mit intensiver Tierhaltung ist die Nitratproblematik ebenfalls in Regionen mit intensivem Gemüsebau gegeben. Einhergehend mit einer nicht sachgerechten Stickstoffdüngung ergeben sich auch Probleme bezüglich der Emission klimarelevanter Verbindungen. Der Klimaschutz- plan 2050 des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) sieht jedoch eine deutliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft bis ins Jahr 2050 vor. Im gartenbaulichen Bereich sind daher die verminderte Lachgasemission als Folge des Stickstoffeinsatzes bei der Düngung sowie ein reduzierter Einsatz fossiler Brennstoffe zu fordern. Zielstellung Ziel ist die Reduzierung der Nitratbelastung von Grund- und Oberflächenwasser sowie die Minderung der Emission von Stickoxiden durch eine Optimierung des Stickstoffmanagements im Gartenbau un- ter besonderer Berücksichtigung des Gemüsebaus. Weiterhin stellt der verminderte Einsatz fossiler Brennstoffe beim Heizen von Gewächshausanlagen einen Schwerpunkt dar. 4
Bearbeitungsschwerpunkte Aktuell reduzieren sich die Versuche zu diesem Leitthema auf Versuchsvorhaben zur Thematik Re- duktion klimarelevanter Emissionen aus dem Gartenbau. Im Fachbereich Zierpflanzenbau werden energieeffiziente Anbauverfahren und Klimaregelstrategien zur Energieeinsparung im Gewächshaus erarbeitet. Im Fachbereich Gemüsebau wird eine Optimierung der Kulturführung durch CO2-Dün- gung und Substratwahl zur Verbesserung der Energieausnutzung im Gewächshaus betrieben. Auch erfolgt die Erfassung der Energiemengen in Abhängigkeit von der Klimasteuerung, um daraus Empfehlungen zu einer energieeffizienten Bewirtschaftung ableiten zu können. 3. Erhöhung der Biodiversität im Gartenbau einschließlich Bienenschutz (Thüringer Strategie zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt, 2011; Koalitionsvertrag für die 6. Wahlperiode des Thüringer Landtags; "Weißbuch Stadtgrün: Grün in der Stadt – Für eine lebenswerte Zukunft", BMUB) Veranlassung Ein übergeordnetes Ziel der Thüringer Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt ist die biologi- sche Vielfalt in ihrer Gesamtheit in Thüringen zu bewahren. Dabei kommt der Integration des Bio- diversitätsschutzes in den modernen Gartenbau, der Erhaltung der Arten- und Sortenvielfalt sowie der Gestaltung von gartenbaulichen Flächen mit hohem Naturwert und Artenreichtum eine beson- dere Beachtung zu. In diesem Kontext leisten Bienen durch ihre Bestäubungsleistung bei Wild- und Kulturpflanzen einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, wodurch dem Bie- nenschutz eine herausragende Bedeutung zukommt. Diese Forderung wird insbesondere durch den Umstand verschärft, dass mehr als die Hälfte der Wildbienenarten bestandsgefährdet sind und daher auf der Roten Liste der Bienen Deutschlands aufgeführt sind. Auch im städtischen Bereich gewinnt die Erhöhung der Biodiversität eine zunehmende Bedeutung. Nach dem Weißbuch vom BMUB wer- den Grünkonzepte zur Selektion und Förderung von Pflanzengesellschaften für das urbane Grün ge- fordert. Zielstellung Ziel des Leitthemas ist die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Erhöhung der Biodiversität im gartenbaulichen und urbanen Bereich und zum Bienenschutz. Auch der Erhaltung alter Obstsorten als Grundlage für eine langfristige Bewahrung wertvollen Genmaterials kommt eine besondere Be- deutung zu. Im urbanen Bereich werden Bepflanzungskonzepte entwickelt und Pflanzenempfehlun- gen erarbeitet, die zu einer nachhaltigen Begrünung von städtischen Freiräumen mit hoher Biodiver- sität beitragen. Bearbeitungsschwerpunkte Versuche zu dieser Thematik beschränken sich aktuell auf die Fachbereiche Obstbau und Garten- und Landschaftsbau. Im Fachbereich Obstbau erfolgt eine umfängliche Apfel-Sortenprüfung einschließ- lich alter, neuer und resistenter Sorten. Im Fachbereich Garten- und Landschaftsbau erfolgt die Sich- tung von kleinkronigen Baumarten für den städtischen Bereich sowie von artenreich strukturierten Heckenanlagen. 5
4. Entwicklung von Strategien zum nachhaltigen chemischen Pflanzen- schutz (VO EU 1107/2009 – Zulassungsverordnung; RL EU 2009/128 - PS-Rahmenrichtlinie; Pflanzenschutzgesetz; Nationaler Aktionsplan zur Nachhaltigen Anwendung von Pflanzen- schutzmitteln; Landtagsbeschluss vom 2. September 2016 – Drucksache 6/2007) Veranlassung Mit dem Nationalen Aktionsplan „Zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“ wird das Ziel verfolgt, Risiken für Mensch, Tier und Natur, die durch die Anwendung von zugelassenen Pflan- zenschutzmitteln entstehen können, durch geeignete wirksame Maßnahmen zu reduzieren. Dazu ge- hört auch die Entwicklung von Bewirtschaftungsstrategien zur Begrenzung von Maßnahmen des che- mischen Pflanzenschutzes auf den unbedingt notwendigen Umfang. Im oben genannten Nationalen Aktionsplan wird daher gefordert, die Arbeiten an wissenschaftlichen und praktischen Grundlagen zur Entwicklung solcher Verfahren zu intensivieren, um potenziellen Anwendern von Pflanzenschutz- mitteln ein ausreichendes Maßnahmenpaket mit hinreichender Wirksamkeit sowie ökonomischer und ökologischer Vertretbarkeit anbieten zu können. Zielstellung Die Landesregierung Thüringen hat sich zu einer Mitarbeit bei der Umsetzung des Nationalen Akti- onsplans bekannt. Die Arbeiten zu diesem Leitthema erfolgen in enger Abstimmung und in Koopera- tion mit dem Referat Pflanzenschutz der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft. Die Feldversu- che zum sachgerechten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Bereich Gartenbau werden pflanzen- baulich durch Mitarbeiter der LVG betraut und fachspezifisch durch Mitarbeiter der TLL ausgewertet. Weitere Schwerpunkte zum Leitthema, die eigenständig von der LVG bearbeitet werden, bestehen in der Selektion widerstandsfähiger Sorten und Arten sowie Versuche zur Förderung des integrierten Pflanzenschutzes. Bearbeitungsschwerpunkte Versuche zu diesem Leitthema erfolgen durch alle Fachbereiche des Produktionsgartenbaus in enger Kooperation mit dem Referat Pflanzenschutz der TLL. Neben Fragen der Pflanzenschutzmittelverträg- lichkeit (Fachbereiche Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenbau) stehen hier auch Versuche zur mechani- schen Unkrautbekämpfung (Kohlgemüse), zum Einsatz von Kulturschutznetzen (Kohlgemüse, Kir- schen) sowie zu Überdachungssysteme von Obstanlagen im Mittelpunkt der Versuchstätigkeit. Auch Untersuchung zu auslösenden Faktoren für eine bakterielle Pseudomonas-Infektion an Süßkirschen sowie der Rückstandsdatengewinnung für verschiedene Pflanzenschutzmittel an Steinobst und Gemüse sind zentraler Bestandteil der Versuche zu dieser Thematik. 6
5. Ausweitung des ökologischen Gartenbaus in Thüringen (ÖkoAktionsplan; Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016) Veranlassung Sowohl auf Landesebene (ÖkoAktionsplan) als auch auf Bundesebene (Deutsche Nachhaltigkeits- strategie) wird eine Ausweitung des ökologischen Landbaus gefordert. Zielstellung Ziel ist die Umsetzung des „ÖkoAktionsplanes - Gemeinsam für mehr ökologischen Landbau in Thü- ringen“, der im Bereich der pflanzlichen Erzeugung dem Obst- und Gemüseanbau eine besondere Be- deutung beimisst. Auch im Rahmen der „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2016“ wird eine Auswei- tung des Anteils landwirtschaftlicher Flächen unter ökologischer Bewirtschaftung auf 20 % gefordert. Gemessen an den in Thüringen insgesamt gartenbaulich genutzten Anbauflächen hat der ökologische Anbau einen Anteil von lediglich ca. 9 % (Stand 2013). Zur Ausweitung der ökologischen Bewirtschaf- tungsweise sind bestehende Produktions- und Vermarktungsprobleme insbesondere im Obst- und Gemüsebau zu analysieren und Lösungsansätze zu finden. Durch die Bereitstellung von Handlungs- empfehlungen und Fachinformationen zur Umstellung auf die ökologische Landbewirtschaftung soll das Ziel einer Ausweitung der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Thüringen erreicht werden. Bearbeitungsschwerpunkte Versuche zu diesem Leitthema werden aktuell an der LVG noch nicht durchgeführt. Gemäß dem entsprechenden Leitthema der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft für den landwirtschaft- lichen Bereich sollen zunächst die strukturellen Rahmenbedingungen und Problemfelder ökologisch wirtschaftender Gartenbaubetriebe erfasst werden. Dies ist nur über Mitarbeiter der Abteilung Be- triebswirtschaft, Erzeugung und Markt der LVG möglich und setzt eine personelle Verstärkung dieser Abteilung voraus. Erst nach Ermittlung dieser grundsätzlichen Rahmenfaktoren und begrenzenden Bedingungen für die Umstellung auf eine ökologisch ausgerichtete Bewirtschaftungsweise sind ziel- gerichtete Versuche zu diesem Versuchsschwerpunkt mit nachfolgend daraus abgeleiteten Hand- lungsempfehlungen und das Erstellen von Fachinformationen möglich. 7
Mitwirkung Beschäftigter in Fachredaktionen und Koordinierungen der Versuchsanstellungen und Forschungsfragen im Gartenbau Dr. Gerd Reidenbach: Abt.leiter Versuchswesen, Fachbereichsleiter Garten- und Landschaftsbau Arbeitskreis Koordinierung Versuche in der Landespflege Federführender im Bereich Bauwerksbegrünung seit 2003 Arbeitskreis Pflanzenverwendung im Bund deutscher Mitglied seit 2004 Staudengärtner (BdS) Arbeitskreis Bundesgehölzsichtung Mitglied seit 2010 Arbeitsgemeinschaft Baumschulforschung Mitglied seit 2011 Grüngleisnetzwerk Mitglied seit 2011 Arbeitskreis Staudenproduktion im BdS Mitglied seit 2012 Arbeitskreis Staudensichtung im Bund deutscher Staudengärtner Mitglied seit 2012 Cornelia Pacalaj: Sachbearbeiterin Versuche Garten- und Landschaftsbau Ingenieurbiologische Gesellschaft e.V. Mitglied seit 2000 Arbeitskreis Pflanzenverwendung im Bund deutscher Mitglied der Arbeitsgruppe Staudengärtner (BdS) Silbersommer seit 1998 Arbeitskreis Koordinierung Versuche in der Federführende im Fachbereich Landespflege Ingenieurbiologie seit 2003 Arbeitskreis Staudensichtung im BdS Mitglied seit 2012 Monika Möhler: Fachbereichsleiterin Obstbau Bundesarbeitskreis Obstbauliche Leistungsprüfung Mitwirkung seit 1994, stellv. Vorsitzende seit 2005 Arbeitskreis Züchtung – Fachkommission Steinobst in der Mitarbeit seit 2003, Fachgruppe Obstbau im Bundesausschuss Obst und Gemüse Vorsitzende des AK seit 2007 Arbeitskreis Feuerbrand Thüringen Mitarbeit seit 2003 Bundessortenamt Stellvertreter des Beisitzers Widerspruchsausschuss Obst seit 2006 Martin Krumbein: Fachbereichsleiter Gemüsebau Arbeitskreis Versuchskoordinierung im Gemüsebau Mitarbeit seit 1992, Leitung Verband der Landwirtschaftskammern Fachredaktion Brokkoli seit 1996, Leitung Fachredaktion Blumenkohl seit 2006 Grünberger Forschungstage Gemüsebau Kompetenzgruppe Kohlgemüse Mitarbeit seit 2000 Kompetenzgruppe Substratanbau Mitarbeit seit 2000 Kompetenzgruppe Industriegemüse Mitarbeit seit 2003 Bundessortenamt Stellvertretender Beisitzer Widerspruchsausschuss Gemüse seit 2004 Dr. Luise Radermacher: Fachbereichsleiterin Zierpflanzenbau Versuchskoordinierung Zierpflanzenbau Mitglied seit 2014 Verband der Landwirtschaftskammern Arbeitskreis Beet- und Balkonpflanzen Mitglied seit 2014 Arbeitsgruppe Neue Zierpflanzen Mitglied seit 2014 Humboldt-Universität Berlin Federführende ab Februar 2016 8
Personalausstattung Folgende Personalausstattung ist in den vier Fachbereichen der Abteilung Versuchswesen - eine entsprechende Besetzung der Saisonarbeitskraftstellen wie im Vorjahr vorausgesetzt - im Jahr 2018 verfügbar: Funktion FB Gala FB Gemüse FB Obst FB Zierpflanzen Fachbereichsleiter 0,30 0,50 0,5 0,5 Versuchsingenieur 1,15 0,15 0,15 0,15 Versuchsmeister 1,0 1,0 Versuchsmitarbeiter 0,15 0,15 0,15 0,15 Versuchsbetriebsleiter 0,25 0,25 0,25 0,25 Facharbeiter 0,95 1,35 1,35 2,65 Auszubildende 0,5 0,5 Saisonkräften 0,5 1,0 0,6 0,7 SUMME 3,30 3,90 4,50 5,40 Anmerkung: FB Gala: Fachbereich Garten- und Landschaftsbau FB Gemüse Fachbereich Gemüsebau FB Obst: Fachbereich Obstbau FB Zierpflanzen: Fachbereich Zierpflanzenbau 9
Versuchsprogramm Fachbereich Garten- und Landschaftsbau Fachbereichsleiter Dr. Gerd Reidenbach E-Mail: g.reidenbach@lvg-erfurt.de Tel.: 0361 / 57 41 57 - 744 Versuchsingenieur Cornelia Pacalaj E-Mail: c.pacalaj@lvg-erfurt.de Tel.: 0361 / 57 41 57 - 726 10
Versuchsprogramm 2018 Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau, Fachbereich Garten- und Landschaftsbau Versuchsprogramm 2018, Fachbereich Garten- und Landschaftsbau Leitthema Produktgruppe Lauf- Berichts- AKE Vers.-Nr. Versuchsfrage Gattung/Art zeit Umfang Fläche Standort Bemerkungen termin LT 1 Gala.1.01 Bundesgehölzsichtung Zusammenarbeit mit 2018 2011 - Anpassung an Blauregen Gehölze 18 Sorten 80 m2 LVG dem Arbeitskreis 2018 den Klima- Bundesgehölzsichtung wandel ein- Gala.1.02 Bundesgehölzsichtung Zusammenarbeit mit 2020 2017 - schließlich Gartenhortensien Gehölze 14 Sorten 100 m2 LVG dem Arbeitskreis 2020 Ressourcen- Bundesgehölzsichtung schutz Gala.1.03 Bundesgehölzsichtung Zusammenarbeit mit 2021 2017 - Kirschlorbeer Gehölze 28 Sorten 80 m2 LVG dem Arbeitskreis 2021 2,3 AKE Bundesgehölzsichtung Gala.1.04 Bundesgehölzsichtung Zusammenarbeit mit 2021 2017 - Portugisischer Kirschlorbeer Gehölze 18 Sorten 100 m2 LVG dem Arbeitskreis 2021 Bundesgehölzsichtung Gala.1.05 Bundesgehölzsichtung Zusammenarbeit mit 2021 2017 - Rotlaubige Glanzmispel Gehölze 8 Sorten 150 m2 LVG dem Arbeitskreis 2021 Bundesgehölzsichtung Gala.1.06 Bundesgehölzsichtung Zusammenarbeit mit 2021 2018 - Zwergflieder Gehölze 15 Sorten 80 m2 LVG dem Arbeitskreis 2021 Bundesgehölzsichtung Gala.1.07 Staudensichtung Zusammenarbeit mit 2019 2016 - Miscanthus Stauden 21 Sorten 70 m2 LVG dem Arbeitskreis 2019 Staudensichtung Gala.1.08 Staudensichtung Zusammenarbeit mit 2021 2018 - ca. Großblatt-Phlox Stauden ca. 30 Sorten LVG dem Arbeitskreis 2021 100 m2 Staudensichtung Gala.1.09 Bunter Straßensaum – eine Zusammenarbeit mit 2018 2016 - Staudenmischpflanzung für Stauden 32 Staudenarten 25 m2 LVG Fehrle Stauden GmbH 2022 Straßenbankette Gala.1.10 Buchsersatzgehölze für die Versuch im Rahmen der 2018 sonnige Freifläche 2012 - mitteldeutschen Gehölze 22 Gehölzarten 100 m2 LVG 2020 Kooperation; AK Baumschulforschung 11
Versuchsprogramm 2018, Fachbereich Garten- und Landschaftsbau Leitthema Produktgruppe Berichts- AKE Vers.-Nr. Versuchsfrage Gattung/Art Lauf-zeit Umfang Fläche Standort Bemerkungen termin LT 1 Gala.1.11 Eignung sämlingsvermehrter Gemeinschaftsversuch 2018 Anpassung an Baumarten für die Stadt mit LWG Veitshöchheim, den Klima- (43er-Versuch) Humboldt Universität, wandel ein- 2012 - ZGT Quedlinburg, Gar- Gehölze 43 Arten 400 m2 LVG schließlich 2020 tenbauzentrum Eller- Ressourcen- hoop, Staatsschule schutz Gartenbau Stuttgart- Hohenheim Gala.1.12 Eignung sämlingsvermehrter Gemeinschaftsversuch 2018 Baumarten für die Stadt mit LWG Veitshöch- (32er-Versuch) heim, Humboldt Uni- 2018 - versität, LVG Bad Gehölze 32 Arten 80 m2 LVG 2024 Zwischenahn, Garten- bauzentrum Ellerhoop, Staatsschule Gartenbau Stuttgart-Hohenheim Gala.1.13 Begrünung von 2 Substrathöhen, Zusammenarbeit mit 2018 2017 - 2 Gleisbettanlagen Rasen 7 Ansaat- 60 m LVG dem Grüngleisnetzwerk 2020 mischungen Gala.1.14 cityLam-Systembegrünung als Zusammenarbeit mit 2018 2018 - ca. 10 Stauden- Fassadenbegrünung Stauden 20 m2 LVG LWG Veitshöchheim, 2019 arten Hochschule Anhalt LT 3 Gala.3.01 Sichtung von kleinkronigen Zusammenarbeit mit den 2018 seit 2006 Erhöhung Bäumen Arbeitskreisen Gehölz- Gehölze Langzeit- 85 Kleinbäume 4000 m2 LVG Biodiversität / sichtung und Baumschul- versuch Bienenschutz forschung Gala.3.02 Kombination von Stauden und Zusammenarbeit mit der 2018 1 AKE Gehölzen zu abwechslungs- Stauden, 2014 - 17 Gehölz-arten Zürcher Hoch-schule für 150 m2 LVG reichen, dynamischen Hecken Gehölze 2022 80 Staudenarten angewandte Wissen- schaften (ZHAW) Gala.3.03 Eignung verschiedener seit 1993 In Abstimmung mit dem 2018 120 Gehölzarten als Schnitthecke Gehölze Langzeit- 24 Gehölzarten LVG LfULG lfd. m versuch 12
Versuchsprogramm 2018, Fachbereich Garten- und Landschaftsbau Leitthema Produktgruppe Berichts- AKE Vers.-Nr. Versuchsfrage Gattung/Art Laufzeit Umfang Fläche Standort Bemerkungen termin LT 3 Gala.3.04 Temporär geschnittene Salix- Zusammenarbeit mit 2018 2017 - Erhöhung Cornus-Hecke Gehölze 24 Gehölzarten 50 m2 LVG Arbeitskreis Pflanzen- 2023 Biodiversität / verwendung Bienenschutz Gala.3.05 Optimale Pflanzgröße von Gemeinschaftsversuch 2018 2018 - 1 Staudenmisch- Stauden zum Pflanzzeitpunkt Stauden 150 m2 LVG mit dem Gartenbau- 2020 pflanzung zentrum Ellerhoop 13
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.01 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: Prüfung von Gehölzsortimenten im Rahmen der Bundesgehölzsichtung Blauregen – Wisteria Produktgruppe: Gehölze Laufzeit: 2011 – 2018 (um ein Jahr verlängert) Bericht: zu Sichtungsende Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: ca. 80 m² Zielstellung Blauregen stellt eine attraktive Klettergehölzart dar, die aufgrund ihrer Wuchsstärke in der Lage ist, auch größere Gebäude zu begrünen. Durch seinen Einsatz an Vertikalbegrünungssystemen an Gebäuden lassen sich somit die negativen Folgen einer Klimaerwärmung im urbanen Raum abmildern. Begrenzend für die Verwen- dung von Wisterien-Arten und Sorten ist jedoch die Winterhärte. In der vorliegenden Sichtung wird daher neben gestalterischen Aspekten insbesondere die Frosthärte der verschiedenen Arten und Sorten bewertet. Sorten: W. brachybotrys 'Schiro cap Fuji' W. floribunda 'Violacea Plena' W. brachybotrys 'Showa-beni' W. frutescens W. floribunda 'Black Dragon' W. frutescens 'Amethyst Falls' W. floribunda 'Blue Dream' W. sinensis 'Amethyst' W. floribunda 'Issai' W. sinensis 'Prolific' W. floribunda 'Longissima Alba' W. sinensis 'Texas Purple' W. floribunda 'Macrobotrys' Wisteria brachybotrys 'Okayama' W. floribunda 'Pink Ice' Wisteria frutescens 'Longwood Purple' W. floribunda 'Prematura' Wisteria frutescens 'Nivea' Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☒ nein: ☐ Weitere beteiligte Einrichtungen: AK Bundesgehölzsichtung im Bund deutscher Baumschulen Schlagworte: Gehölzsichtung, Hydrangea Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: Pflanzmaterial durch AK Gehölzsichtung 14
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.02 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: Prüfung von Gehölzsortimenten im Rahmen der Bundesgehölzsichtung Gartenhortensien – Hydrangea macrophylla Produktgruppe: Gehölze Laufzeit: 2017 - 2020 Bericht: zu Sichtungsende Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: ca. 100 m² Zielstellung Durch Züchtung und Selektion sind in den letzten Jahren zahlreiche neue Gehölzsorten entstanden. Die Gehölz- sortimente sind so groß geworden, dass der Wert der einzelnen Sorten nicht beurteilt werden kann, wenn er nicht durch eine objektive Prüfung ermittelt wird. Diese Notwendigkeit ergibt sich insbesondere auch vor dem Hintergrund der veränderten Standortbedingungen durch die Klimaänderung. In der vorliegenden Hortensien- sichtung werden Sorten beurteilt, die gegenüber den traditionellen Sorten auch am einjährigen Holz blühen, wodurch eine jährliche Blüte gewährleistet ist. Neben der Winterhärte werden Eigenschaften wie Wuchsstärke, Habitus und Blühverhalten beurteilt. Sorten: Everbloom - Blue Wonder Endless Summer - blau Everbloom - Pink Wonder Endless Summer The Bride You & Me - Coco Endless Summer Bloomstar You & Me - Romance blue Forever & Ever Blue You & Me - Romance rosa Forever & Ever Red You & Me - Together Forever & Ever White Trio Diva fiore Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☒ nein: ☐ Weitere beteiligte Einrichtungen: AK Bundesgehölzsichtung im Bund deutscher Baumschulen Schlagworte: Gehölzsichtung, Hydrangea Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: Pflanzmaterial durch AK Gehölzsichtung 15
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.03 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: Prüfung von Gehölzsortimenten im Rahmen der Bundesgehölzsichtung Kirschlorbeer – Prunus laurocerasus Produktgruppe: Gehölze Laufzeit: 2017 - 2021 Bericht: zu Sichtungsende Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: ca. 525 m² Zielstellung Der Kirschlorbeer ist eine bedeutsame Gehölzart für das öffentliche und private Grün aufgrund seiner vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten als Hecken-, Gruppen- und Solitärgehölz. Begrenzend für seine Verwendung ist die nur bedingt gegebene Frosthärte. In der vorliegenden Sichtung wird daher insbesondere die Winterhärte, aber auch Eigenschaften wie Wuchsform, Wuchsstärke und Blühverhalten beurteilt. Sorten 'Caucasica' 'Linus' 'Prudonti' 'Cherry Brandy' 'Mano' 'Pruzap' 'Diana 'Marbled White' 'Rnault Ace' 'Etna' 'Mari' 'Reynvaanii' 'Gajo' 'Mecki' 'Rotundifolia' 'Genolia' 'Miky' 'Schipkaensis Macrophylla' 'Greenpeace' 'Novita' 'Winterstar' 'Herbergii' 'Obelisk' 'Zabelliana' 'Ivory' 'Otto Luyken' 'Kleopatra' 'Piranha' Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☒ nein: ☐ Weitere beteiligte Einrichtungen: AK Bundesgehölzsichtung im Bund deutscher Baumschulen Schlagworte: Gehölzsichtung, Prunus laurocerasus Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: Pflanzmaterial durch AK Gehölzsichtung 16
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.04 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: Prüfung von Gehölzsortimenten im Rahmen der Bundesgehölzsichtung Portugisischer Kirschlorbeer – Prunus lusitanica / azorica Produktgruppe: Gehölze Laufzeit: 2017 - 2021 Bericht: zu Sichtungsende Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: ca. 100 m² Zielstellung Der Portugisische Kirschlorbeer ist in den letzten Jahren sowohl im öffentlichen als auch privaten Grün zunehmend eingesetzt worden. Langfristige Erfahrungen zur Frosthärte dieser Gehölzart liegen allerdings nicht vor. Im Rahmen der Bundesgehölzsichtung werden daher die Winterhärte, aber auch Eigenschaften wie Wuchsform, Wuchsstärke und Blühverhalten beurteilt. Sorten: P. lusitanica 'Angustifolia' P. lusitanica 'Myrtifolia' P. lusitanica 'Variegata' P. lusitanica 'Selection' P. azorica 'Tico' Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☒ nein: ☐ Weitere beteiligte Einrichtungen: AK Bundesgehölzsichtung im Bund deutscher Baumschulen Schlagworte: Gehölzsichtung, Prunus lusitanica Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: Pflanzmaterial durch AK Gehölzsichtung 17
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.05 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: Prüfung von Gehölzsortimenten im Rahmen der Bundesgehölzsichtung Rotlaubige Glanzmispel – Photinia fraseri Produktgruppe: Gehölze Laufzeit: 2017 - 2021 Bericht: zu Sichtungsende Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: ca. 150 m² Zielstellung Die Rotlaubige Glanzmispel begeistert durch den leuchtend bronzeroten Blattaustrieb. Sie ist daher zwischen- zeitlich ein wichtiges Produkt für die Einzelhandels-Baumschulen. Allerdings ist auch bei dieser Gehölzart die Frosthärte nur bedingt gegeben, so dass die Notwendigkeit der Selektion von frostharten Sorten besteht, die eine nachhaltige Verwendung im privaten und öffentlichen Grün erlauben. Die Bewertung der Forsthärte ist daher neben der Intensität der Blattverfärbung und des Blühverhaltens wichtigstes Boniturkriterium. Sorten: 'Calmivily' 'Louise' ('McLarlou') 'Dicker Toni' 'Pink Marble' 'Red Robin' 'Red Light' 'Red Select' 'Pink Crispy' Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☒ nein: ☐ Weitere beteiligte Einrichtungen: AK Bundesgehölzsichtung im Bund deutscher Baumschulen Schlagworte: Gehölzsichtung, Photinia Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: Pflanzmaterial durch AK Gehölzsichtung 18
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.06 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: Prüfung von Gehölzsortimenten im Rahmen der Bundesgehölzsichtung Zwergflieder – Syringa Produktgruppe: Gehölze Laufzeit: 2018 - 2021 Bericht: zu Sichtungsende Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: ca. 100 m² Zielstellung Zwergflieder sind schwachwüchsige Sträucher mit lilarosafarbenen, stark duftenden Blüten, die intensiv von Schmetterlingen und Bienen besucht werden. Besonders wertvoll für Insekten sind insbesondere die remon- tierenden Sorten, die im Spätsommer bzw. Herbst eine zweite Blüte hervorbringen. Neben der hohen Attrak- tivität der Blüte und des kompakten Wuchses sind die Zwergflieder insbesondere für Stadtgärten, Balkon und Terrasse geeignet. Das Sortiment an Zwergflieder wurde bislang jedoch noch keiner Prüfung der Gartentaug- lichkeit unterzogen. Dies ist Gegenstand der vorliegenden Untersuchung. Arten/Sorten: S. meyeri 'Palibin' S. 'Bloomerang® Dark Purple' S. meyeri 'Lilifee' S. 'Bloomerang® Pink Perfume' S. 'Tinkerbell' S. patula 'Miss Kim' S. 'Red Pixie' Flower-Festa- Serie White – Pink – Purple S. microphylla 'Superba' S. afghanica S. microphylla 'Josee' S. persica 'Albau Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☒ nein: ☐ Weitere beteiligte Einrichtungen: AK Bundesgehölzsichtung im Bund deutscher Baumschulen Schlagworte: Gehölzsichtung, Syringa Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: Pflanzmaterial durch AK Gehölzsichtung 19
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.07 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: Prüfung von Staudensortimenten im Rahmen des Bundesarbeitskreises Staudensichtung Buntlaubige Miscanthus sinensis-Sorten Produktgruppe: Stauden Laufzeit: 2016 - 2019 Bericht: zu Sichtungsende Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: ca. 70 m² Zielstellung Das Chinaschilf stellt ein in der Gartengestaltung bedeutsames Solitärgas dar, das insbesondere im Winter als Strukturpflanze eine wichtige Funktion sowohl im öffentlichen als auch privaten Grün übernimmt. Als C4- Pflanze besitzt es ein starkes Wuchspotential unter hohen Temperaturen, wodurch es eine gute Anpassung an die sommerliche Klimaveränderung aufweist. Allerdings ist die Standorteignung der neuen buntlaubigen Miscanthus-Sorten noch nicht bekannt und daher Gegenstand der vorliegenden Untersuchung. Sorten Miscanthus giganteus 'Gilt Edge' 'Miscanthus sinensis 'Jubilar' Miscanthus sinensis var.cond. Miscanthus giganteus 'Lottum' Miscanthus sinensis 'Cabaret' Miscanthus sinensis 'Dixieland' 'Leopard'Linus' 'Miscanthus sinensis var.cond. Miscanthus sinensis 'Etincelle' Miscanthus sinensis 'Little Zebra' 'Cosmopolitan' Miscanthus sinensis 'Giraffe' Miscanthus sinensis Miscanthus sinensis 'Variegatus' Miscanthus sinensis 'Morning Light' Miscanthus sinensis 'Zebrinus' 'Goerings Goldfeder' Miscanthus sinensis 'Pünktchen' Miscanthus sinensis 'Gold Bar' Miscanthus sinensis 'Roter Pfeil' Miscanthus sinensis 'Goldfeder' Miscanthus sinensis 'Silberpfeil' Miscanthus sinensis 'Strictus' Miscanthus sinensis 'Summer Breeze' Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☒ nein: ☐ Weitere beteiligte Einrichtungen: AK Staudensichtung Schlagworte: Staudensichtung, Miscanthus Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: Pflanzmaterial durch AK Staudensichtung 20
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.08 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: Prüfung von Staudensortimenten im Rahmen des Bundesarbeitskreises Staudensichtung Großblatt-Phlox - Phlox amplifolia Produktgruppe: Stauden Laufzeit: 2018 - 2021 Bericht: zu Sichtungsende Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: ca. 100 m² Zielstellung Beim Garten-Phlox handelt es sich um eine langlebige Staude, die besonders für Beetanlagen geeignet ist. Der Großblatt-Phlox ähnelt dem Garten-Phlox, weist jedoch größere Blätter und eine längere Blütezeit auf. Insbe- sondere bei langlebigen Stauden ist die Verwendung von gesunden, strukturstabilen Sorten mit attraktiver Blüte von entscheidender Bedeutung. Im Rahmen der Sortimentssichtung werden daher ab dem Jahr 2018 die Sorten des Großblatt-Phloxes getestet. Die Übersicht der Sorten lag zum Zeitpunkt der Erstellung des Versuchs- programms noch nicht vor, es werden sich voraussichtlich ca. 30 Sorten im Test befinden. Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☒ nein: ☐ Weitere beteiligte Einrichtungen: AK Staudensichtung Schlagworte: Staudensichtung, Phlox Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: Pflanzmaterial durch AK Staudensichtung 21
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.09 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: “Bunter Straßensaum“ – eine Staudenmischpflanzung für Straßenbankette und Randstreifen im urbanen Raum Produktgruppe: Stauden Laufzeit: 2016 - 2022 Bericht: 2018 Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: 25 m² Zielstellung Grünstreifen am Straßenrand vieler Städte und Gemeinden sind oft wenig einladend: steinig, extrem trocken und nicht gerade als Standort für eine üppige Pflanzung prädestiniert, werden sie nur von wenigen Ruderal- pflanzen besiedelt. Alternativen bieten standortgerechte Ansaatmischungen oder Staudenmischpflanzungen mit Trockenheit vertragenden Stauden (Xerophyten). In Zusammenarbeit mit der Fehrle Stauden GmbH aus Schwäbisch Gmünd wird eine Staudenmischung entwickelt, die den Extremstandorten an Straßenrändern angepasst ist und diese in Einfahrtbereichen von Städten und Kommunen aufwerten kann. Stauden – Wild- pflanzen, wie die Wegwarte ebenso wie Staudensorten, die trockene, steinige Standorte besiedeln können, wurden ausgewählt und in den an der LVG anstehenden groben Gera-Aue-Kies gepflanzt. Bewertet werden Vitalität und Anpassungsfähigkeit der einzelnen Arten, der Gesamteindruck und die Entwicklung der Pflanzung im Jahresverlauf sowie die Dynamik im Laufe mehrerer Jahre. Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☐ nein: ☒ Weitere beteiligte Einrichtungen: Fehrle Stauden GmbH, Schlagworte: Staudenmischpflanzung Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: Stauden 22
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.10 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: Buchsersatzgehölzarten für die sonnige Freifläche Produktgruppe: Gehölze Laufzeit: 2012 - 2020 Bericht: 2018 Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: ca. 100 m² Zielstellung Sowohl in der traditionellen Pflanzenverwendung als auch in der modernen Gartenkultur kommt dem Buchs- baum eine zentrale Bedeutung zu. Durch das verstärkte Auftreten des Buchsbaumsterbens, hervorgerufen durch den Pilz Calonectria pseudonaviculata (syn. Cylindrocladium buxicola), sowie durch den Buchsbaum- zünsler gibt es jedoch zunehmende Probleme bei der Verwendung vom Buchsbaum. Ersatzgehölzarten für den Einfassungs-Buchsbaum finden sich im halbschattigen, frischen bis feuchten und geschützten Lebensbereich im Ilex- und Euonymus-Sortiment. Schwieriger ist jedoch die Verwendung von Buchsersatz-Gehölzen im sonnigen Lebensbereich. In der vorliegenden Untersuchung werden daher 22 verschiedene Gehölzarten und –sorten mit der Standardsorte Buxus microphylla ‘Green Gem‘ hinsichtlich der Eignung als geschnittene Einfassungshecke auf einem vollsonnigen Standort verglichen. Neben der Standorteignung werden zusätzlich arbeitswirtschaft- liche Aspekte zum Pflegeaufwand der verschiedenen Gehölzarten erfasst. Die Untersuchung erfolgt als Gemeinschaftsuntersuchung mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) im Rahmen der mitteldeutschen Kooperation. Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☒ nein: ☐ Weitere beteiligte Einrichtungen: Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz (LfULG) AK Baumschulforschung im Bund deutscher Baumschulen Schlagworte: Hecken, Buchsersatz, Schnittaufwand Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: 23
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.11 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: Eignung sämlingsvermehrter Baumarten für die Bepflanzung im städtischen Bereich unter dem Aspekt des Klimawandels (43er Versuch) Produktgruppe: Gehölze Laufzeit: 2010 - 2020 Bericht: 2018 Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: ca. 400 m² Zielstellung Durch das veränderte Klima geraten die Bäume im innerstädtischen Bereich zunehmend unter Stress. Bereits gegenwärtig ist absehbar, dass einige der bislang im städtischen Bereich eingesetzten Gehölzarten zukünftig nicht mehr verwendet werden können, da sie mit den veränderten Standortsituationen nicht zurechtkommen. Es ist daher dringend erforderlich Gehölzarten zu sichten, die als mögliche Alternative für die Bepflanzung im städtischen Raum geeignet sind. Im Rahmen des vorliegenden Projektes wird daher ein breites Gehölzsor- timent (43 Arten) mit bislang selten verwendeten Arten auf diese Verwendungsmöglichkeit hin getestet wer- den. Im Screening werden in der ersten Stufe generativ vermehrte Arten verwendet. Für nachfolgende Unter- suchungen ist geplant, entweder mit definierten Herkünften weiter zu arbeiten oder aus geeigneten Sämlingen vegetativ vermehrte Vermehrungsbestände aufzubauen. Da die Versuchsanlage mit Jungpflanzen erfolgt, dient der Versuch gleichzeitig der Prüfung der Frage, welche Probleme bei der Kulturführung bis zum pflanzfähigen Hochstamm bei den verschiedenen Arten auftreten. Der Versuch wird parallel durch mehrere Projektpartner an unterschiedlichen Standorten durchgeführt, um eine Aussage zur Standortbedürftigkeit der einzelnen Arten machen zu können. Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☒ nein: ☐ Weitere beteiligte Einrichtungen: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim Humboldt Universität Berlin Zentrum für Gartenbau und Technik Quedlinburg (ZGT) Gartenbauzentrum Ellerhoop Staatsschule für Gartenbau Stuttgart-Hohenheim Schlagworte: Klimawandel, Bäume Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: 24
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.12 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: Prüfung der Eignung von Baumarten für die Bepflanzung im städtischen Bereich unter dem Aspekt des Klimawandels (32er Versuch) Produktgruppe: Gehölze Laufzeit: 2018 - 2024 Bericht: 2018 Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: ca. 80 m² (2018 – 2019, danach im größeren Abstand aufpflanzen) Zielstellung In Fortführung des Versuchs Gala.1.11 werden in dem vorliegenden Versuch weitere sämlingsvermehrte aber auch veredelte Gehölzarten auf ihre produktionstechnischen Eigenschaften und ihre Standorteignung geprüft. Weiterhin wird getestet, inwieweit eine Ammenkultur eine brauchbare Kulturmethode darstellt, um schwer vermehrbare Quercus-Arten wurzelecht für den Endstandort zu produzieren. Auch in diesem Versuch wird das Ziel verfolgt, neue Gehölzarten zu finden, die mit den veränderten Standortbedingungen im städtischen Raum besser zurechtkommen. Arten Acer x freemanii 'Autumn Blaze' Liquidambar styr. 'Slender Quercus bicolor 'Regal Prince' Acer x zoeschense 'Annae' Silhouette' Quercus bimundorum Acer truncatum 'Pacific Sunset' Liquidambar styr. 'Worplesdon' 'Crimschmidt' Fraxinus americana Malus tschonoskii Quercus castaneifolia 'Greenspire' 'Autumn Purple' Malus trilobata Quercus frainetto 'Trump' Fraxinus pennsylvanicum 'Summit' Morus alba 'Fruitless' Quercus hispanica 'Wageningen' Fraxinus pennsylvanicum Morus alba 'Pyramidalis' Quercus texana 'New Madrid' 'Cimmzam' Morus nigra Sorbus Dodong Fraxinus ornus 'Louisa Lady' Parroria persica 'Bella' Ulmus Columella Fraxinus ornus 'Obelisk' Platanus orientalis 'Digitata' Ulmus Lutece Liquidambar styraciflua Platanus orientalis 'Minaret' Ulmus Vada 'Lane Roberts' Platanus orientalis 'Tremonia' Liquidambar styr. 'Palo Alto' Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☒ nein: ☐ Weitere beteiligte Einrichtungen: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim Humboldt Universität Berlin Gartenbauzentrum Ellerhoop Staatsschule für Gartenbau Stuttgart-Hohenheim LVG Bad Zwischenahn Schlagworte: Klimawandel, Bäume Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: 25
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.13 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: Einfluss von Substrat und Substrathöhe auf die Entwicklung von Rasenmischungen in der Gleisbettbegrünung Produktgruppe: Rasen Laufzeit: 2017 -2020 Bericht: 2018 Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: ca. 60 m² Zielstellung Begrünte Straßenbahn-Gleisbettanlagen führen zu einer Verbesserung des Stadtklimas, zur Verminderung der Schallimmission von Straßenbahnen sowie zu einer ästhetischen Aufwertung des Stadtbildes. Viele Gleisbett- begrünungen erfüllen jedoch nicht die an sie gestellten Anforderungen. Im Rahmen eines gegründeten Grün- gleisnetzwerkes werden Untersuchungen durchgeführt, die dazu beitragen, Gleisbettanlagen dauerhaft an- sprechend zu begrünen. In einem ersten Versuch wurden unterschiedliche Substrate, Saatgutmischungen so- wie Einbauhöhen des Substrates untersucht. Die Untersuchung ergab, dass unter den gegebenen klimatischen Bedingungen eine Begrünung von Gleisbettanlagen allein mit einer Rasengesellschaft nicht erfolgsver- sprechend ist. In einer darauf aufbauenden Untersuchung sollen daher sieben verschiedene Rasen-Kräuter- mischungen (RSM 7.2.1; RSM 7.2.1 + Mikroklee; 2 x Schotterrasen; 2 x Kräuterrasen; Flugfeldmischung) mit zwei unterschiedlichen Substrathöhen (12 cm und 20 cm) auf ihre Eignung hin überprüft werden. Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☐ nein: ☒ Weitere beteiligte Einrichtungen: Grüngleisnetzwerk Schlagworte: Grüngleis Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: 26
Projekt-/Versuchs-Nr. Arbeitsthemen im Verantwortungsbereich des TMIL Versuchsjahr Gala.1.14 Versuchsdurchführung LVG 2018 Fachbereich: Garten- und Landschaftsbau Leiter: Dr. Gerd Reidenbach Thema Leitthema: LT 1 - Anpassung an den Klimawandel einschließlich Ressourcenschutz Versuchsfrage: Eignung der cityLam-Systembegrünung als Fassadenbegrünungssystem unter den Bedingungen in Mitteldeutschland Produktgruppe: Stauden Laufzeit: 2018 - 2019 Bericht: 2018 Bearbeiter: ☒ Dr. Gerd Reidenbach ☒ Cornelia Pacalaj Fläche: zwei city-Lam-Elemente mit ca. 10 m² Zielstellung Aufgrund einer zunehmenden Verdichtung der Städte stellen Bauwerksbegrünungen eine Chance dar, trotz der schwindenden Flächenverfügbarkeit Begrünungen in den Städten durchzuführen. Sowohl die Dachbegrünung als auch die Fassadenbegrünung können wesentlich dazu beitragen, den durch die Klimaerwärmung bedingten Temperaturanstieg in den Städten abzumildern. Bei den vertikalen Begrünungssystemen, die zur Fassaden- begrünung eingesetzt werden, ist jedoch häufig die Frosthärte der eingesetzten Pflanzen der begrenzende Faktor für die Verwendung. In der vorliegenden Untersuchung soll daher an dem neu entwickelten cityLam- Begrünungssystem die Eignung verschiedener Pflanzenarten zur Vertikalbegrünung geprüft werden. Auch vegetationstechnische Untersuchungen wie zum Beispiel der bedarfsgerechten Bewässerung der Pflanzen in dem System sind vorgesehen. Das cityLam-Begrünungssystem wird parallel unter Weinbau-Klimabedingungen an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim getestet. Leistung ist Bestandteil eines Mehrländerprojekts: ja: ☒ nein: ☐ Weitere beteiligte Einrichtungen: Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim Hochschule Anhalt, Bernburg Schlagworte: Fassadenbegrünung Finanzierung Eigenfinanzierung: ja: ☒ nein: ☐ Fremdfinanzierung: Vertikalbegrünungssystem wird von der Firma EuroLam zur Verfügung gestellt 27
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