2019 Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden - Servicestelle ...

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2019 Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden - Servicestelle ...
2019

Eingliederungsbericht SGB II
           Landkreis Verden
2019 Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden - Servicestelle ...
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden

Inhaltsverzeichnis

1......... Struktur des Landkreises Verden ................................................................................... 3

2......... Konjunktur im Bereich des IHK-Bezirk ........................................................................... 3

3......... Konjunktur im Landkreis Verden ................................................................................... 4

4......... Das Jobcenter Verden – Organisation und Schwerpunkte 2019 .................................... 5

4.1. ..... Organisation .................................................................................................................. 5
4.2. ..... Schwerpunkt: ALV - Maßnahmeträger ........................................................................... 5
4.2.1. .. Das Projekt "Gebrauchtmöbel… und mehr" ................................................................... 6
4.2.2. .. Mobiles Bau- und Gartenpflegeteam.............................................................................. 6
4.2.3. .. Clever Essen und Haushalten ....................................................................................... 7
4.2.4. .. Die Maßnahme "Gut bewerben"..................................................................................... 7
4.3.. .... ALV Trägerzertifizierung nach AZAV ............................................................................. 7
4.4. ..... Schwerpunkt: Drittmittelgeförderte Projekte ................................................................... 7
4.4.1. .. LOGIN (Lernen, Orientieren, Gestalten, INtegrieren) ..................................................... 7
4.4.2. .. Jugendwerkstatt Verden ............................................................................................... 9
4.4.3. .. Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung im IQ-Netzwerk ........................................ 9
4.4.4. .. Coachingprojekt Dörverden ......................................................................................... 10

5......... weitere arbeitsmarktpolitische Handlungsfelder ........................................................... 11

5.1.. .... Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II ..................................................................... 11
5.2. ..... Teilhabe am Arbeitsmarkt § 16 e + § 16 i SGB II ......................................................... 11
5.3. ..... "Finde DEINEN Beruf" Berufsberatung und -Orientierung an Hauptschulen ................ 12
5.4. ..... Projekt "Beratung und Aktivierung von Flüchtlingen (AsylbLG) .................................... 12

6......... Das Jobcenter Verden in Zahlen .................................................................................. 13

6.1. ..... Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften (Basis t-0) .................................................... 13
6.2. ..... Entwicklung der Personen (Basis t-0) .......................................................................... 14
6.3. ..... Entwicklung der Arbeitslosigkeit ................................................................................... 14
6.3.1. .. Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bereich SGB II ...................................................... 14
6.3.2. .. Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bereich u25 Jähriger ............................................ 15
6.4. ..... Entwicklung der Aktivierung…………………………………………………………………. 15
6.4.1. .. Entwicklung der Teilnehmendenzahlen in Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik 15
6.5. ..... Entwicklung der Integrationen in Relation zum Vergleichstyp und zu Niedersachsen .. 15
6.5.1. .. Integrationsquote ......................................................................................................... 16
6.5.2. .. Kontinuierliche Beschäftigung ...................................................................................... 16
6.6. ..... Kostenentwicklungen in Relation zum Vergleichstyp und zu Niedersachsen ............... 16
6.6.1. .. Veränderungen der Leistungen zum Lebensunterhalt (ohne Leistung für Unterkunft
           und Heizung) ............................................................................................................... 16
6.6.2. .. Veränderungen der Leistungen für Unterkunft und Heizung......................................... 17
6.7. ..... Entwicklung des Langzeitleistungsbezugs ................................................................... 17

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1. Struktur des Landkreises Verden

Die Region Verden liegt zentral in der Mitte Niedersachsens im Städtedreieck Hamburg, Bremen
und Hannover. Der Landkreis gehört mit 787,95 qkm Fläche und rd. 139.790 Einwohner*innen –
davon 49,3% weiblich und 50,7% männlich - (Stand 12/18) zu den kleineren niedersächsischen
Kreisen mit landesüberdurchschnittlicher Besiedlungsdichte von 1774 Einwohner*innen/qkm. Die
aktuelle Einwohner*innenzahl ist erneut der Höchststand der letzten 20 Jahre. Vor allem die
Flüchtlingszuwanderung in den Jahren 2016/17 hat den Trend der sinkenden Anzahl der
Einwohner*innen im Landkreis Verden gedreht. Auf der Gemeindeebene bestehen acht Verwal-
tungseinheiten: zwei selbstständige Städte in der Funktion von Mittelzentren mit rd. 27.660 und
31.910 Einwohner*innen (Verden und Achim) sowie als Grundzentren die Samtgemeinde
Thedinghausen, die Flecken Langwedel und Ottersberg und die Gemeinden Dörverden,
Kirchlinteln und Oyten.

Bis zu Beginn der Corona-Krise war die Arbeitsmarktlage sehr gut. Mit letztem Stand Juni 2019
gab es 48.260 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Landkreis Verden. Davon sind 31,5%
der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe und 66,4% im Dienstleistungsbereich tätig.
(Quelle: Regionalreport über Beschäftigte - Kreise und Agenturen für Arbeit – Juni 2019 - Landkreis Verden)

Besonders ausgeprägt ist die Dynamik der Arbeitsplatzentwicklung innerhalb des Landkreises,
getragen durch die überdurchschnittliche Verkehrslage im norddeutschen Raum. Das Kreisgebiet
ist gut an das überregionale Verkehrsnetz angebunden: das gilt für die Eisenbahn mit den
Strecken von Bremen nach Hamburg und Hannover, sowie die Achse von Hamburg über Minden
Richtung Ruhrgebiet, ebenso wie für den Kraftfahrzeugverkehr mit optimaler Erschließung durch
die insgesamt neun Anschlussstellen der Bundesautobahnen 27 (Bremen - Hannover) und 1
Hansa-Linie (Hamburg - Ruhrgebiet).

Diese ausgezeichnete Verkehrsinfrastruktur und die Nähe zu Forschungs- und Hochschul-
einrichtungen des Oberzentrums Bremen führen seit Jahren zu einer lebhaften Ansiedlung von
mittelständischen Unternehmen an diesen Verkehrsachsen. Der Arbeitsmarkt teilt sich
geographisch in den strukturstarken Nordkreis, der enge wirtschaftliche Verflechtungen zum
Bremer Arbeitsmarkt aufweist und den strukturschwachen Südkreis, mit Ausnahme der Stadt
Verden, die einen eigenen Arbeitsmarkt vorhält mit positivem Pendler*innensaldo. Die Städte und
Gemeinden schufen und schaffen mit der Ausweisung verkehrsgünstig gelegener und gut
erschlossener Gewerbegebiete die Voraussetzung für weitere Gewerbeansiedlungen.

Insgesamt bestehen gute Rahmenbedingungen für qualifiziertes und mobiles Fachpersonal. Der
bereits bestehende und perspektivisch absehbare Fachkräftemangel sind Herausforderungen, mit
denen die Unternehmen im Landkreis Verden zunehmend konfrontiert sind.

2. Konjunktur im Bereich des IHK-Bezirks

Mit der Aussage: „Konjunkturklima im Elbe-Weser-Raum sinkt erneut“ titelt der Konjunkturbericht
der IHK Stade zum Jahresende 2019. Immer weniger Unternehmen zeigen sich mit ihrer Situation
zufrieden. Das weltwirtschaftliche Umfeld bleibt auch weiterhin angespannt. Rund um den Brexit
sind noch keine verbindlichen Lösungen gefunden, wie die künftigen Handelsbeziehungen
aussehen werden. Neue Strafzollandrohungen befeuern die internationalen Handelskonflikte. Mit
einem abnehmenden Exportgeschäft rechnen immer mehr Unternehmen. Dieses hat negative
Auswirkung auf die Umsatzerwartungen.

Der Konjunkturklimaindikator für die Wirtschaft im Elbe-Weser-Raum sinkt zum Jahresende 2019
angesichts der schlechteren Bewertungen der aktuellen und insbesondere der künftigen
Geschäftslage auf 92,3 Punkte und liegt damit deutlich unter dem langfristigen Mittel in Höhe von
107 Punkten. In erster Linie sehen die Betriebe ihre Geschäftsentwicklung durch den
Fachkräftemangel tangiert (61%), gefolgt von den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen
(51%) und der Inlandsnachfrage (41%). Offene Stellen können längerfristig nicht besetzt werden -
dieses beklagen 4 von 10 Unternehmen. Der Arbeitsmarkt zeigt sich noch in einer robusten
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Verfassung. Drei von vier Unternehmen beabsichtigen ihre Beschäftigtenzahl konstant zu halten,
17% gehen von Personalfreistellungen aus. Die Arbeitslosenquote im Weser-Elbe-Raum liegt bei
4,2% (Niedersachsen und Deutschland bei jeweils 4,9%).

Ein zweigeteiltes Bild zeigt sich im Handel. Während die Lageeinschätzung im Einzelhandel
etwas nachgibt, legt der Großhandel - entgegen dem Trend in anderen Branchen - zu. Als gut
bewerten 21% im Einzelhandel die aktuelle Situation (Vorquartal 24%), im Großhandel sind es
42% (Vorquartal 14%). In der Industrie schwächt sich die gute Lageeinschätzung deutlich ab.
Während bei den Vorleistungsgüterherstellern noch Zufriedenheit herrscht, drücken bei den
Investitionsgüterherstellern (z.B. Maschinenbau) geringere Auftragseingänge auf die Stimmung.

Die Auftragslage im Handwerk, insbesondere in der Bauwirtschaft, dagegen bleibt auf einem
hohen Niveau. 2 von 3 Betrieben verfügen über einen Auftragsbestand von vier und mehr
Monaten und damit über einen hohen Auslastungsgrad. Eingeschränkt werden die Entwicklungs-
möglichkeiten in erster Linie durch fehlende Fachkräfte. Bei der Fachkräftegewinnung hat fast
jeder 2. Betrieb (48%) Schwierigkeiten und offene Stellen bleiben unbesetzt. Nicht alle Anfragen
können bedient werden oder sie sind mit langen Wartezeiten verbunden. Durch Mehrbelastung
der vorhandenen Belegschaft kann das Personaldefizit in einem gewissen Grad aufgefangen
werden. Bleibt der Personalengpass über einen längeren Zeitraum bestehen, sehen sich die
Betriebe gezwungen, vermehrt Aufträge abzulehnen.

Der Fachkräftemangel wird zunehmend auch im Bereich der medizinischen Versorgung, der
Pflege, aber auch der Bildung sichtbar. In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen müssen
Stationen vorübergehend geschlossen werden, eingerichtete Kindergärten - und Kindertages-
stätten können den Betrieb mit den vorgeschriebenen Fallschlüsseln nicht aufrechterhalten.

Auch Betriebe im Verkehrsgewerbe sind durch den Fachkräftemangel eingeschränkt. Bei der
Fachkräftegewinnung haben 7 von 10 Unternehmen Probleme und offene Stellen bleiben
längerfristig unbesetzt. Bemerkbar wird dies z.B. durch ausfallende Zugverbindungen.

3. Konjunktur im Landkreis Verden

Im Landkreis Verden gibt es insgesamt ca. 4.500 umsatzsteuerpflichtige Betriebe - vorwiegend
Inhaber geführte kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die sich bisher auch in Zeiten
konjunktureller Schwächen als sehr stabil erwiesen. Zahlreiche Unternehmen behaupten sich
auch auf den internationalen Märkten, sind hochspezialisiert und innovativ. Dies gilt insb. für
folgende Branchen: Ernährungswirtschaft, Tierzucht und -vermarktung, Metallverarbeitung,
Logistikdienstleistungen und Umweltschutz.

Ein Ziel der Wirtschaftsförderung vor Ort ist es, in Zusammenarbeit mit benachbarten Regionen
die bestehenden Kooperationen zwischen den Unternehmen der Region zu verbessern.

Der Landkreis Verden ist Standort eines kommunalen Krankenhauses und einer hohen Anzahl
von Pflegeeinrichtungen. Insbesondere die Stadt Verden ist daneben auch Behördenstandort.

Im ländlichen Raum findet wie bundesweit ein Rückgang der Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe
statt, die verbleibenden wachsen und bieten damit zunehmend mehr sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung.

Die in Achim geplante Ansiedlung eines Logistikstandorts der Fa. Amazon mit rund 2.000
sozialversicherungspflichtigen Stellen steht nunmehr fest. Sie findet in diesem Bericht keine
weitere Berücksichtigung, da der Bau noch nicht abgeschlossen ist. Die Ansiedlung wird
erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt insgesamt und insbesondere auch aufgrund des
hohen Anteils von Helferstellen für den SGB II Bereich haben.

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Verden ist rückblickend betrachtet aufgrund des oben
beschriebenen Branchenmix und der günstigen verkehrlichen Lage konjunkturell nicht von

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schnellen und heftigen Wellenbewegungen betroffen gewesen. Auch zukünftig wird diesbezüglich
nichts anderes erwartet.

Fazit:
Die wirtschaftliche Lage wird aus der Sicht zum Jahresende 2019 auch für das Jahr 2020 als
stabil eingeschätzt, allerdings mit einer abflachenden Wachstumsdynamik.

4. Das Jobcenter Verden - Organisation und Schwerpunkte 2019

4.1. Organisation
Das kommunale Jobcenter ist seit Beginn 2005 zentral in Verden organisiert. Die Leistungen zum
Lebensunterhalt gewährt der Landkreis im Fachdienst Arbeit, die Leistungen zur Eingliederung in
Arbeit sind grundsätzlich an die kreiseigene Anstalt „Arbeit im Landkreis Verden“ AöR (ALV)
übertragen worden.

Beide Einrichtungen sind an einem Standort, unter dem Dach der Kreisverwaltung ansässig. Der
Landkreis Verden erbringt, zur Verwirklichung einer ganzheitlichen und umfassenden Betreuung
und Unterstützung bei der Eingliederung in Arbeit, die folgenden flankierenden Leistungen:

1.    die Betreuung minderjähriger oder behinderter Kinder oder die häusliche Pflege von
      Angehörigen (umfangreiches Angebot an Kindertagesstätten und Kindertagespflege,
      Angebot des Jugendamts: Kinder- und Familienservicebüro, Ferienbetreuungsangebote)
2.    die Schuldnerberatung (insb. der Caritasverband Verden)
3.    die psychosoziale Betreuung (soz.psychiatrischer Dienst des Landkreises, freie Träger)
4.    die Suchtberatung (Diakonisches Werk in Verden und Achim)

Die Förderung zu 1. erfolgt in enger Kooperation mit den wirtschaftlichen Jugendhilfen des
Fachdienstes Jugend und Familie. Die unterstützenden Leistungen zu 2. - 4. erfolgen in pau-
schaler Form mit den Anbietern der freien Wohlfahrtspflege für alle Ratsuchenden im Landkreis.
Die gute und kooperative Zusammenarbeit wurde im Berichtsjahr aufrechterhalten und
weiterentwickelt.

Die Leistungen sind für die Betroffenen auf kurzem Wege erreichbar, aber auch für die
Mitarbeiter*innen der ALV sind intern kurze Wege der Kooperation gegeben.

Grundsätzlich sind die Teams sowohl im Leistungs- wie auch im Eingliederungsbereich regional
organisiert. Spezialisierungen wurden in den Bereichen für Erstantragstellende und Personen mit
Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit geschaffen.

Das Jugendfallmanagement ist für die Eingliederung von Personen unter 25 Jahren zuständig. Es
kooperiert im Rahmen des „Bündnisses Jugend und Beruf“ eng mit dem Pro-Aktiv-Center des
Fachdienstes Jugend und Familie und den Jugendwerkstätten (die durch Landesmittel und SGB
VIII-Mittel des Landkreises finanziert und unter dem Dach der ALV angesiedelt sind) und der
Agentur für Arbeit.

Die in 2016 eingeführte Spezialisierung Betreuung der Geflüchteten wurde im Team u25 fort-
geführt, in den Teams ü25 aufgehoben. Alle Kolleg*innen kooperieren zielgruppengerecht mit den
relevanten Akteuren rund um die Geflüchteten (z.B. Integrationskursanbieter, Bildungsträger,
Wohlfahrtsverbände, Universitäten, Sprachmittler*innen, Anerkennungsberatung, ehrenamtliche
Betreuer*innen).

4.2. Schwerpunkt: ALV - Maßnahmeträger

Die ALV führt neben Beratung und Vermittlung auch eigene Maßnahmen zur Qualifizierung,
Aktivierung und Integration durch.

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4.2.1. Das Projekt „Gebrauchtmöbel… und mehr“

….. hat in seiner praktischen Ausrichtung eine große Nähe zum ersten Arbeitsmarkt. Es stehen
durch die Ausweitung des Projektes an den Standorten Im Burgfeld 3, 5 und 7 und durch diverse
Umbau- und Renovierungsmaßnahmen nunmehr für bis zu 110 Teilnehmende adäquate
Maßnahmenplätze zur Verfügung. Das Angebot für Kaufkund*innen hat sich nochmals enorm
verbessert und stellt damit eine wichtige Säule auch für einkommensschwache Haushalte dar.

Das Projekt führt über vielfältige Berufsfelder an den ersten Arbeitsmarkt heran. Neben
persönlicher Stabilisierung geht es um die Feststellung von beruflichen Kenntnissen, Fähigkeiten
und Fertigkeiten z.B. als Auslieferungsfahrer*in, Speditionshelfer*in, Raumpfleger*in, Helfer*in der
Hauswirtschaft, Kassenkraft, Verkaufshilfe, Helfer*in im Maler- oder Tischlerhandwerk, Helfer*in
im Baugewerbe, Hausmeisterhilfe, Raumpfleger*in, Bürohilfe oder Mitarbeiter*in im Callcenter.

In allen Bereichen wird neben der täglichen Arbeit daran gearbeitet, Qualifizierungsmodule für die
jeweiligen Berufsgruppen zu erstellen, um die Teilnehmenden der jeweiligen Bereiche weiter und
zielgerichteter zu qualifizieren. Die Module orientieren sich an den berufsspezifischen Aus-
bildungsrahmenrichtlinien des jeweiligen Berufs.

Bewerbungsaktivitäten werden unterstützt und gezielte bewerberorientierte Stellenakquisition
sowie Arbeitsvermittlung durchgeführt. Die Arbeit der Projektpädagog*innen wird durch eine halbe
Stelle Arbeitsvermittlung ergänzt, um passgenaue Vermittlung der Teilnehmenden in den ersten
Ausbildungs- und Arbeitsmarkt inklusive Praktika zu verstärken. In der Maßnahme wird kombiniert
bei Bedarf auch Sprachunterricht angeboten.

Das zentrale und befahrbare Lager Im Burgfeld 9 hat sich gut bewährt und wird weiterhin für
Lagerung von Neuware und Saisonware genutzt, aber auch für regelmäßige Gabelstapler-
schulungen durch einen eigenen Ausbilder. Fachpraktische und fachtheoretische Schulungen in
den einzelnen Maßnahmenbereichen durch die Anleitungskräfte runden das Angebot für die
Teilnehmenden ab.

Durch den Abbau der Leistungsberechtigten in beiden Rechtskreisen und die unverändert hohe
Aufnahmebereitschaft des Arbeitsmarktes erhöht sich der Anteil der Personen mit multiplen
Vermittlungshemmnissen und nur eingeschränkter Verfügbarkeit. Die Teilzeitangebote für Teil-
nehmende sind daher auch durch Prozessanpassungen erhöht worden.

4.2.2. Mobiles Bau- und Gartenpflegeteam

Das Projekt vermittelt den Teilnehmenden Kenntnisse und Fertigkeiten in Tätigkeiten des
Bauhaupt- und Baunebengewerbes, sowie auch im Bereich Garten- und Landschaftsbau. Unter
arbeitsmarktnahen Bedingungen werden verschiedene Tätigkeiten von Trockenbau, Fliesen- und
Tischlerarbeiten erprobt. Hausmeistertätigkeiten an den Projektstandorten sowie Maschinen- und
Werkstoffkunde zählen ebenfalls zum Angebot. Im Grünbereich lernen Teilnehmende neben den
Grundlagen des Gartenbaus auch hier die gängigen Werkzeuge und Maschinen kennen. Des
Weiteren werden Pflasterarbeiten geübt und fachgerecht durchgeführt.

Das Angebot richtet sich auch weiterhin an Leistungsberechtigte im Schwerpunkt mit
Migrationshintergrund. Das Projekt ist multikulturell und zunehmend auch geschlechtergemischt
besetzt, um Berufsfelder mit dem Blickwinkel des deutschen Arbeitsmarktes, wie auch dem
Gendergedanken kennenzulernen. Es ist aber auch ein Angebot zur Berufsorientierung z.B. für
die Ausbildungsaufnahme. Insgesamt stehen 15 Plätze zur Verfügung. In der Maßnahme wird
kombiniert auch bei Bedarf Sprachunterricht und die Teilnahme am Staplerlehrgang angeboten.
Ebenso ist auch hier die bewerberorientierte Arbeitsvermittlung ein wichtiger Bestandteil der
Maßnahme.

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4.2.3. Clever Essen und Haushalten

Zielgruppe der Maßnahme „Clever Essen und Haushalten“ sind Leistungsberechtigte des SGB II,
die z.B. bereits die Angebote der Jugendwerkstatt absolviert haben und die Fähigkeiten und
Kompetenzen entwickelt haben, um eine Integration in Arbeit oder Ausbildung anzustreben.

In der Maßnahme „Clever Essen und Haushalten“ erhalten 12 junge Erwachsene zwischen 18
und 35 Jahren die Möglichkeit, ihre Alltagskompetenzen hinsichtlich Ernährung und Haus-
wirtschaft zu verbessern, die grundsätzliche Neigung und Eignung für eine Tätigkeit speziell in
den Berufsfeldern Gastgewerbe, Hauswirtschaft und Nahrungsmittelherstellung festzustellen.

Gerade die Fachrichtung Ernährung und Hauswirtschaft bietet aufgrund ihrer Relevanz für die
persönliche Lebensgestaltung, wie auch für den durch Fachkräftemangel stark betroffenen
Bereich der Gastronomie, eine sehr gute Möglichkeit, eine nachhaltige individuelle Entwicklung
und berufliche Orientierung, insb. auch für Zugewanderte, multiperspektivisch anzugehen.

Die Chancen zur beruflichen Integration werden kontinuierlich durch Stärkung der persönlichen,
methodischen und sozialen Kompetenz, insbesondere des Vertrauens in die eigene Leistungs-
fähigkeit verbessert.

Fachpraktische und fachtheoretische Inhalte sind ebenso Bestandteil der Maßnahme wie die
Vermittlung von Grundkenntnissen in deutscher Sprache, Mathematik, EDV und Allgemeinwissen.
Flankiert werden diese durch individuelle Angebote im Bereich Finanzcoaching,
Bewerbungstraining und Praktikumsvermittlung. Bestandteil des Kurses sind ebenso Gemein-
schaftsaktivitäten und -veranstaltungen.

4.2.4. Die Maßnahme „Gut Bewerben“

Ziel von „Gut bewerben“ ist es, die eingesteuerten SGB II Kund*innen, die über keine oder
veraltete, unzureichende Bewerbungsunterlagen verfügen, in einem zweiwöchigen Kompakt-
training dabei zu unterstützen, aussagekräftige und zielgerichtete Bewerbungsunterlagen zu
erstellen. Diese Möglichkeit wird als Gruppenmodul und als Einzelmodul angeboten.

Es gibt die Möglichkeit, auch für festgelegte Zeiträume, jeweils für bestimmte Zielgruppen,
Bewerbungsunterlagen zu erstellen. So wurde auch in 2019 für die Zielgruppe Frauen 14-tägig ein
Vormittag geblockt, damit sie als Gruppe und auch einzeln Stellenangebote sichten und aktuelle
Unterlagen für Bewerbungen erstellen können. Ab Oktober 2019 wurde ein Angebot für junge
Erwachsene unter 25 Jahren mit Schulabschluss gestartet, die ausbildungsfähig sind und den
Wunsch und die Motivation zur Aufnahme einer Ausbildung im Jahr 2020 mitbringen.

4.3. ALV Trägerzertifizierung nach AZAV

Der ALV ist es auch in 2019 gelungen, zertifizierter Träger nach AZAV zu bleiben. Der erforder-
liche umfangreiche Prozess der Rezertifizierung konnte im November 2019 unter Beteiligung aller
relevanten Akteure im Kommunalen Jobcenter erneut erfolgreich umgesetzt werden.

4.4. Schwerpunkt: drittmittelgeförderte Projekte

4.4.1. LOGIN (Lernen, Orientieren, Gestalten, INtegrieren)
Eine große Herausforderung der nächsten Jahre wird es auch weiterhin sein, Zugewanderte nach
Absolvieren der Sprach- und Integrationskurse, Einblicke in die Vielfalt des Arbeitsmarktes zu den
hiesigen Bedingungen zu geben. Die Erfahrungen aus den Herkunftsländern und die Vorstellung
über die tatsächlichen Anforderungen hier weichen erheblich voneinander ab. Die Maßnahme
LOGIN ist, wie alle anderen auch, nicht ein ausschließliches Angebot für diesen Personenkreis,
sondern wird multikulturell besetzt. Auch Leistungsberechtigte mit deutscher Herkunft und ohne
Ausbildungsabschluss haben Unterstützungsbedarf in der Berufsorientierung. Im Sinne einer
gesellschaftlichen Integration ist es auch eine wesentliche Herausforderung, dass alle Personen-

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kreise Kontakt zu einander bekommen, voneinander lernen und gemeinsam auf den ersten
Arbeitsmarkt vorbereitet werden.

Vor diesem Hintergrund wurden im Förderprogramm Qualifizierung und Arbeit (QuA) seitens der
NBank Projektmittel für das Modellprojekt LOGIN bewilligt. Standort des Projekts ist die
Hamburger Str. 56 in Verden und das LuZ in der Steubenallee 7 in Achim. Seit dem 01.02.2018
wird das Projekt durchgeführt.

Zielgruppen sind grundsätzlich junge Menschen bis 25 Jahre. Eine Teilnahme soll aber auch bis
zum 35. Lebensjahr und älter möglich sein. Insgesamt werden rund 80 Plätze angestrebt mit
einem Höchstmaß an individuell vereinbarten Teilnahmezeiten und -umfängen. Konkret richtet
sich das Angebot an schwer erreichbare junge Menschen, Langzeitleistungsbezieher*innen mit
nur teilweiser Verfügbarkeit für den Arbeitsmarkt - Schwerpunkt Erziehende und an geflüchtete
Menschen.

Angebote unter dem Dach des LOGIN:

Eignungsfeststellung, Berufsorientierung und Qualifizierung findet in folgenden Arbeitsbereichen
statt:
    • Holzwerkstatt
    • Autowerkstatt
    • Fahrradwerkstatt
    • EDV-gestützte Büroarbeit
    • Kreativwerkstatt

Mit „ImPuls“ werden junge Erwachsene, die schon mehrere Maßnahmen, Qualifizierungs- oder
Ausbildungsanläufe mehr oder weniger erfolglos durchlaufen haben und für die eine weitere
Teilnahme an einer Motivations- oder Qualifizierungsmaßnahme der herkömmlichen Art nicht
zielführend ist, angesprochen und für das LOGIN gewonnen.

„ImPuls“ hat das Ziel, die langfristige Integration in den Arbeitsmarkt zu erreichen. Dazu werden in
der Maßnahme Erfolgserlebnisse bei den Teilnehmenden hervorgerufen, die zur Stärkung des
Selbstwertgefühls und der Selbstorganisation beitragen. Durch die Beteiligung an der Gestaltung
der Maßnahmenangebote und die Einbindung in die Maßnahmenorganisation sollen
Selbstverantwortung und Selbstwirksamkeit der Teilnehmenden gestärkt werden. Durch die
Mischung aus verpflichtenden und freiwilligen Angeboten ist ein individueller Zuschnitt auf den
einzelnen Teilnehmenden möglich.

Diese Maßnahme ist ein Angebot auf sehr niedrigschwelliger Basis. Tatsächlich soll versucht
werden, auch mit sehr schwierig zu erreichenden Kund*innen eine Gesprächs- und Interaktions-
ebene zu erreichen. Dabei soll auch aufsuchende Arbeit zum Einsatz kommen.

Als Modellprojekt zeichnet sich das LOGIN insbesondere aus durch:
    • vielfältige Angebote, gebündelt unter einem Dach für unterschiedliche Zielgruppen und
      Arbeitsmarktbereiche
    • gelebte Diversity / Stärken, Nutzung vielfältiger Synergien
    • individuelle Verweildauer im Projekt, orientiert an den konkreten Bedarfen und Bedürf-
      nissen der Teilnehmer*innen - Erhöhung des Zugangs und der Bereitschaft zur Projektteil-
      nahme auch über ein zeitlich kurzes Angebot von mindestens 4 Wochen
    • praxis- und handlungsorientierte Ansätze, um insb. bildungsfernen Menschen einen realis-
      tischen Zugang zum Arbeitsmarkt zu eröffnen
    • kurze Wege über eine interne Arbeitsvermittlung

Im Jahr 2019 nahmen insgesamt 283 Personen am Modellprojekt LOGIN teil. Das Durch-
schnittsalter lag bei 29,9 Jahren, wobei der jüngste Teilnehmende 18 Jahre alt war und der älteste
Teilnehmende 61 Jahre. 129 Teilnehmende hatten einen Migrationshintergrund, das sind somit
45,6% und damit 13% weniger als im Vorjahr. 42 davon kamen aus dem AsylbLG. Die Geschlech-
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terverteilung war 217 Männer gegenüber 67 Frauen. Damit liegt der Anteil der Frauen bei 23,22%.
Acht Frauen davon waren Alleinerziehende. Trotz der Möglichkeit, dass Projekt auch in Teilzeit zu
durchlaufen, ist die prozentuale Aufteilung zwischen den Geschlechtern stark unterschiedlich.

In „ImPuls“ gab es 63 Teilnahmen. Hier liegt die Verteilung der männlichen und weiblichen Teil-
nehmenden deutlich besser mit 42,86% Frauen und 57,14% Männern.

Über alle drei Zielgruppen hinweg sollte eine Vermittlungsquote von 25% erreicht werden. Ins-
gesamt lag die Vermittlungsquote des LOGIN im Jahr 2019 bei 29,9%.

In Absprache mit den Berufsbildenden Schulen Verden konnte sich das Projekt LOGIN an dem
sog. „Waggon-Projekt“ beteiligen. Hier wurde ein alter Waggon, der zur NS-Zeit Menschen in
Konzentrationslager deportiert hat, restauriert. Alle Arbeiten, die im Holzbereich anlagen, wurden
durch das Projekt LOGIN vorgenommen. Neben den handwerklichen Erprobungsmöglichkeiten
bot diese Kooperation mit dem Netzwerk Erinnerungskultur - gerade im Kontext der aktuellen
Zuwanderung und Weltlage - eine hervorragende Grundlage zur Auseinandersetzung mit Diver-
sität, Toleranz, Mitverantwortung an gesellschaftlichen Entwicklungen etc. Anfang 2019 kam
dieser Waggon auf das LOGIN- Gelände und wurde bis November 2019 restauriert. Der Waggon
wird im Jahr 2020 als Gedenkstätte und Bildungsort an der örtlichen Berufsschule dem Netzwerk
übergeben und kann für Teile des Unterrichts durch die Schule genutzt werden.

4.4.2. Jugendwerkstatt Verden

…richtet sich an junge Menschen mit beruflichen Eingliederungshemmnissen und besonderem
sozialpädagogischen Förderbedarf. Die jungen Teilnehmer*innen werden persönlich stabilisiert,
sozial integriert und durch betriebsnahe Qualifizierung auf eine Ausbildung oder Beschäftigung
vorbereitet.

Die Jugendwerkstatt Verden bietet jeweils 8 bis 10 Plätze in den Bereichen Hauswirtschaft und
Holz, in denen die Jugendlichen durch praktisches Tun und Erleben die Bedeutung des eigenen
Handelns erlernen, Verantwortung übernehmen und soziale Kompetenzen für das Erwerbsleben
erkennen und aufbauen. Flankierend steht im Angebot auch Deutsch als Fremdsprache, ebenso
wie der Unterricht zur Schulung der Grundrechenarten. Als erfolgreiches Integrationsinstrument
erweisen sich zudem angebotene Bewegungsspiele, Motivationscoaching in Form von „Motto-
Tagen“ und das Projekt „Freizeit mal anders“.

In 2019 wurden in die Jugendwerkstatt Verden 41 Teilnehmende aufgenommen. Sie steht jungen
Menschen aus dem Rechtskreis des SGB II offen, allerdings inhaltlich an dieser Stelle nicht im
Schwerpunkt mit dem Integrationsfokus des SGB II, sondern dem der sozialen Stabilisierung und
Integration nach dem SGB VIII. Der Fachdienst Jugend und Familie stellt die kommunale Ko-
Finanzierung sicher. Die Förderung der Jugendwerkstatt aus Mitteln des ESF-Fonds ist bis zum
31.12.2022 gesichert.

4.4.3. Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung im IQ-Netzwerk

Auch in der Förderperiode 2019 - 2022 ist die ALV Teilprojektpartnerin im IQ-Netzwerk (Integra-
tion durch Qualifikation) Niedersachsen. Die ALV führt damit eine erfolgreiche Zusammenarbeit
weiter und bietet die Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung in den Landkreisen Verden und
Osterholz an.

Das Beratungsangebot richtet sich an Menschen, die in anderen Ländern Berufs- oder Studien-
abschlüsse erreicht haben und die auch in Deutschland in diesen Berufen tätig werden möchten.
Die Beratungsstelle bietet persönliche Beratung an verschiedenen Standorten in den Landkreisen
Verden und Osterholz an. Im Landkreis Verden finden die Beratungen in Verden und Achim statt.
Im Rahmen der Beratung werden die Ratsuchenden über ihre individuellen Möglichkeiten auf-
geklärt und bei Bedarf auch im Anerkennungsverfahren begleitet.

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Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden
Nachdem es aufgrund der Zuwanderungssituation in den Jahren 2016 und 2017 eine besonders
hohe Nachfrage nach dem Beratungsangebot gab, normalisierte sich die Nachfrage in den Jahren
2018/2019.

Im Jahr 2019 wendeten sich 122 Personen an die IQ Anerkennungsberatung Verden / Osterholz
und die Beratungszahlen sind somit vergleichbar mit dem Vorjahr. Die Beratungsnachfrage ist im
Landkreis Verden durch die engere örtliche Vernetzung der Beratungsstelle in Verden mit dem
Jobcenter und der Ausländerbehörde etwas höher.

Zu den Ratsuchenden als Gruppe kann gesagt werden, dass im Landkreis Verden generell mehr
Frauen als Männer die Beratung nachfragen und es dabei überwiegend um Hochschulabschlüsse
geht. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass die beruflichen Bildungssysteme in den einzelnen
Ländern oft unterschiedlich sind und z.B. Berufe, die in Deutschland dem Bereich „berufliche Aus-
bildung“ zugeordnet werden, in anderen Ländern in Fachhochschulen oder Hochschulen ausgebil-
det werden (z.B. der Beruf des Krankenpflegers/Krankenpflegerin).

Generell ergänzt die IQ Anerkennungsberatung das bestehende berufliche Beratungsangebot von
Berufsinformationszentrum, Arbeitsagentur, Berufsberatung, Jobcenter usw. Im Gegensatz zu den
vorgenannten Einrichtungen unterstützt die Anerkennungsberatung gezielt Migrantinnen und
Migranten mit Fachkenntnissen bei ihrem Einstieg in den hiesigen Arbeitsmarkt.

Die aktuelle Förderperiode endet 2022. Es sollte zeitig geklärt werden, ob das IQ Projekt in eine
weitere Förderperiode geht oder endet. Sollte das Projekt enden wäre es erforderlich, die
Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Beratungsprojekt zu sichern und den weiterbestehenden
Institutionen der beruflichen Beratung zugänglich zu machen.

4.4.4. Coachingprojekt Dörverden

Das im Rahmen der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der
Beschäftigungsfähigkeit von Langzeitarbeitslosen von der NBank geförderte Projekt wurde seit
Januar 2018 bis zum 30.09.2019 (Förderende) umgesetzt. Die Teilnahmedauer lag zwischen 8
Wochen und 21 Monaten.

Mit dem Coachingprojekt förderte die ALV die Beschäftigungsfähigkeit von Langzeitarbeitslosen.
Durch intensives Coaching erhielten arbeitsmarktferne erwerbsfähige Leistungsberechtigte mit
mehreren Vermittlungshemmnissen die Chance, eine Beschäftigung zu finden bzw. eine
bestehende Beschäftigung erfolgreich fortzusetzen. Insgesamt wurden 40 Personen betreut.
Davon hatten 13 Teilnehmer*innen gesundheitliche Einschränkungen, 2 waren über 50 Jahre alt,
19 alleinerziehend.

Für einen Großteil der Teilnehmenden begann das Coaching im Januar 2018 und die
Zwischenberichte nach 6 bzw. 12 Monaten zeigen unterschiedliche, vielfach erfreuliche Entwick-
lungen. In Kooperation mit dem Allgemeinen Sozialdienst und den frühen Hilfen des Fachdienstes
Jugend und Familie im Landkreis Verden wurden im Kontext der „Sozialraumorientierten
Beratung“ die Strukturen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Fachdienst nicht nur
entwickelt, sondern erfolgreich umgesetzt und erprobt.

Erreicht werden konnte u.a.:
• die Aufnahme einer Beschäftigung
    - geringfügige Beschäftigung - 4 Personen
    - sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in TZ (7 Personen) und in VZ (1 Person)
• Stabilisierung und Ausbau einer bestehenden Beschäftigung - 3 Personen
• Aufnahme einer schulischen Ausbildung - 1 Person
• Nachträglicher Erwerb des Realschulabschlusses - 1 Person
• Belastungserprobung in und Teilnahme an einer Maßnahme - 8 Personen
• Berufliche Orientierung - 9 Personen
• ungenügender Abbau von Vermittlungshemmnissen - 9 Personen

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Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden
   (aufgrund von gesundheitlichen Gründen: psychisch, physisch; fehlendem Durchhalte-
   vermögen; mangelnder Motivation, familiärer Situation, davon 3 Personen mit Krankheits-
   einsicht zum Abbau gesundheitlicher Problemlagen)

5. Weitere arbeitsmarktpolitische Handlungsfelder

5.1. Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II

Im Landkreis Verden bestanden im Jahr 2019 15 bewilligte Arbeitsgelegenheiten (AGH) für
zusätzliche, gemeinnützige Tätigkeiten. Durchschnittlich monatlich 11 Teilnehmende nutzten
diese für eine berufliche Orientierung und Erprobung. Nach langer Arbeitslosigkeit sind insgesamt
25 Personen im Jahr 2019 in AGH beschäftigt gewesen. Oft wird die Basis für weitere
Qualifikationen oder angepasste Beschäftigungsmöglichkeiten damit gelegt. Die positiven
Entwicklungen zeigen, dass die Arbeitsgelegenheit als gezieltes, gut begleitetes Instrument der
Arbeitsförderung für eine spezifische Zielgruppe (Personen im Langzeitleistungsbezug, insb.
Wiedereinsteiger*innen nach Elternzeit) weiterhin sinnvolle Möglichkeiten bietet.

Für 13 Personen (52% der Teilnehmenden) konnte eine Anschlussperspektive entwickelt werden.

Teilnehmende in AGH
in 2019

Anzahl insgesamt:      25        100%

§ 16 i SGB II          3         12%

1.AM m. EGZ            2         8%

1. AM TZ               2         8%

Qualifizierung         5         20%

Umschulung             1         4%

„sonstiges“            1         4%

Abbrüche               5         20%

5.2. Teilhabe am Arbeitsmarkt § 16e und § 16i SGB II

In 2019 sind mit § 16i SGB II „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ und § 16e „Eingliederung von Langzeit-
arbeitslosen“ neue arbeitsmarktpolitische Instrumente wirksam geworden, die langfristige
Integrationen für langzeitarbeitslose Menschen in den Arbeitsmarkt ermöglichen. Diese Menschen
sollen nach Arbeitsaufnahme durch eine ganzheitliche beschäftigungsbegleitende Betreuung
unterstützt werden, um vorzeitige Abbrüche zu vermeiden und eine weitere Stabilisierung zu
fördern. Aufgrund der langjährigen finanziellen Bindungen sind diese Instrumente budgetiert
umgesetzt worden. Seit 2019 befinden sich 13 Personen (§ 16 i), davon 6 Männer und 7 Frauen,
sowie 4 Personen (alles Männer) in einer Förderung nach § 16 e SGB II. Der Gesamtumfang kann
budgettechnisch im Jahr 2020 noch leicht gesteigert werden, findet seine Begrenzung jedoch über
das zu 2019 unveränderte Budget.

In 2019 konnten alle 16i- und 16e- geförderten Arbeitsverhältnisse ohne Abbrüche durchgeführt
werden. Dazu hat auch das intensive, aufsuchende und begleitende Coaching durch die ALV
beigetragen. Drohende Arbeitsabbrüche konnten frühzeitig erkannt und mit beratender und
finanzieller Unterstützung, auch in Kooperation mit den Arbeitgebern verhindert werden.

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Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden
5.3. „Finde DEINEN Beruf“ Berufsberatung und Berufsorientierung an Sek I Schulen des
     Landkreis Verden

Den Schülerinnen und Schülern der o.g. Schulen wurde auch in 2019 unabhängig vom
betreuenden Rechtskreis ein einheitliches Berufsberatungsangebot in den Schulen unterbreitet.
Auch Schüler*innen, die im SGB II-Leistungsbezug sind, erhalten frühzeitig die Möglichkeit, bei
der Ausbildungsstellensuche unterstützt zu werden, ohne dass es zu einem Beraterwechsel
kommt.

Durch die gemeinsame Berufsberatung und Berufsorientierung der Rechtskreise SGB II und SGB
III sollen die Schüler*innen ein Vertrauensverhältnis zu den Beratungsfachkräften aufbauen.
Damit kann sofort ab Beginn der aktiven Ausbildungsstellensuche eine effektive Zusammenarbeit
mit den Kundinnen und Kunden des SGB II, SGB III und im Bedarfsfall unter Einbeziehung der
Angebote des SGB VIII (FD Jugend und Familie - Pro Aktiv Center - Jugendberufshilfe „PACE“
und Koordinierungsstelle Schulverweigerung „KOS“) erfolgen.

Ziel ist es weiterhin, dass kein junger Mensch zurück bleibt und damit wertvolle Zeit/ Lebenszeit in
Warteschleifen verliert.

Das Angebot umfasst:
   • Sprechstunden mehrmals monatlich
   • Konstante Ansprechpartner*innen für die Bereiche Berufsorientierung und Berufswahl
   • Organisation und Begleitung der BIZ-Besuche (Besuchsinformationszentrum in der
      Agentur für Arbeit)
   • ggf. Hausbesuche und Elternkontakte durch PACE (Pro Activ Center, Jugendberufshilfe,
      ggf. Vermittlung an KOS (Koordinierungsstelle Schulverweigerung)
   • individuelle Begleitung und Unterstützung bei persönlichen Problemen
   • Hilfe im individuellen Bewerbungsverfahren

5.4. Projekt „Beratung und Aktivierung von Flüchtlingen (AsylbLG)“

Aufgrund des hohen kommunalen und finanziellen Interesses an der Vermeidung von
langfristigem Transferleistungsbezug und Integration in Arbeit für Personen mit hoher
Bleibewahrscheinlichkeit (im Folgenden kurz „Flüchtlinge“) ist die ALV beauftragt, Arbeits- und
Berufsvorbereitung zu übernehmen. Das Projekt „Beratung und Aktivierung von Flüchtlingen“
wurde aufgrund der rückläufigen Zahlen finanziell und personell reduziert. Für diesen Auf-
gabenbereich stehen 1,75 VZ-Stellen zur Verfügung.

Mit Stand 09 2019 erhielten noch 299 Fälle - rund 600 Personen - Leistungen nach dem Asyl-
bewerberleistungsgesetz. Rund ein Viertel erzielte Erwerbseinkommen oder Ausbildungsver-
gütung. Darüberhinaus waren 177 Personen vom Aufenthaltsstatus noch seitens des Landkreises
Verden in Wohnungen unterzubringen, ohne dass sie Transferleistungen erhielten. Sie erzielten
über Arbeit ein ausreichendes Einkommen.

Schwerpunkt der Tätigkeit des Projektes war weiterhin die individuelle Begleitung der Betroffenen,
u.a. auch die Hinleitung zur Agentur für Arbeit. Seit dem 01.08.2019 wurden die Zugangs-
bestimmungen für die Teilnahme an Integrationskursen geöffnet. Alle Geflüchteten, die im Besitz
einer Aufenthaltsgestattung waren, konnten beim BAMF einen Antrag auf Teilnahme an einem
Integrationskurs stellen. Eine der Voraussetzungen war die Arbeitssuchendmeldung bei der
Agentur für Arbeit. Auch darüber informierte das Team Migration und unterstützte bei der
Antragsstellung.

Das Team Migration berät über Möglichkeiten der Förderung für geplante Ausbildungen, die dann
über die Agentur für Arbeit gefördert werden. Gemeinsam mit dem DRK, der Caritas oder anderen
Akteuren wurden Veranstaltungen rund um das Thema Schule, Ausbildung und Beruf initiiert.

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Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden
Unverändert bis 31.07.2020 ist das Team Migration anteilig in dem Projekt LOGIN angegliedert
und steuert Teilnehmende ein, betreut und berät sie während und nach der Maßnahme. Nach der
Maßnahme wird ein Förderplan erstellt.

Des Weiteren wurden durch das Team auch Arbeitsgelegenheiten (AGH) nach § 5 Asylbewerber-
leistungsgesetz bei verschiedenen Trägern bewilligt. Träger wurden über Möglichkeiten aber auch
über gesetzliche Grenzen dieses Instrumentes informiert und bei der tatsächlichen Durchführung
bis hin zur Abrechnung begleitet.

Ferner ist das Team Migration als „Kurspat*in“ in den länderfinanzierten Sprachkursen der Träger
KVHS, DAA und BNW aktiv, um über und für nahtlose Anschlüsse zu informieren.

6. Das Jobcenter Verden in Zahlen

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Verden betrug im Dez. 2019 3,6 % und lag damit unter dem
Landes- und Bundesdurchschnitt (Niedersachsen = 4,9% und Deutschland = 4,9%).

Im Berichtszeitraum sind die Arbeitslosenzahlen im Rechtskreis des SGB II gesunken. Bezogen
auf die Zahlen im Dezember 2018 (1.773) im Vergleich zum Stand Dezember 2019 (1.296) konnte
die Zahl um 477 oder um ca. 26,9% gesenkt werden. Der Fachkräftemangel bewirkt, dass
Arbeitgeber zunehmend bereit sind, auch Bewerber*innen mit Vermittlungshemmnissen eine
Chance am Arbeitsmarkt einzuräumen.

Zum Jahresende 2019 sind rund 72,0% der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) sog.
Langzeitleistungsberechtigte (Vorjahr 67,1%). Die Betroffenen verfügen eher über keine oder eine
lang zurückliegende Berufserfahrung und Qualifikation. Der Anstieg ist ausschließlich im
Personenkreis der Ausländer*innen (+10,7% im Vgl. VJM) zu verzeichnen und auf eine zeitlich
logische Entwicklung zu der hohen Anerkennungszahl der letzten Jahre zurückzuführen.
Deutsche Langzeitleistungsberechtigte gehen in ihrer Anzahl kontinuierlich (-7,7% im Vgl. VJM)
zurück. Daneben sind unverändert physische und psychische Erkrankungen als Ursache aber
auch als Folge der langen Arbeitslosigkeit festzuhalten. (Quelle: Zielerreichungsbericht Land
Niedersachsen, Stand 12/2019).

10,6% aller arbeitssuchenden eLB verfügen über ein Abitur oder eine Fachhochschulreife. Das
sind 0,7% mehr als im Vorjahr. Der Anteil der eLB mit einem Realschulabschluss ist mit gerundet
16,2% leicht gestiegen. Über einen Hauptschulabschluss verfügen ca. 33,5% (0,7% weniger als
im Vorjahr). Der Anteil eLB ohne Schulabschluss beträgt 35,3%.

Noch gravierender sieht es im Bereich anerkannter Berufsausbildungen aus. 68,2% (Vorjahr
68,5%) verfügen über keinen beruflichen Abschluss, dagegen stehen rund 26,5% (Vorjahr 26,9%)
mit beruflicher oder schulischer Ausbildung. Der Anteil der akademischen Abschlüsse macht 2,6%
(Vorjahr 2,1%) aus.

Es ist bemerkenswert, dass das oberste Ziel, die Hilfebedürftigkeit im Landkreis Verden zu
senken, erreicht werden konnte. Rund ein Viertel der Berechtigten verfügt über ein Erwerbs-
einkommen und stockt dieses auf. Zum Jahresende 2019 betrug das Durchschnittseinkommen
652,54 €. Das Einkommen aus Erwerbstätigkeit ist im Vergleich zum Vorjahresmonat (670,37 €)
leicht um rund 2,7% gesunken.

6.1. Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften (Basis t-0)

Die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften im Landkreis Verden konnte in den vergangenen Jahren
ab 2011 (Höchststand Februar 2011 = 4.322) auf im Dezember 2019 mit 3.338 als Tiefstand seit
Inkrafttreten des SGB II gesenkt werden - und das trotz Zuwanderung. Im Vergleich zum Vor-
jahresmonat (3.601) sank die Anzahl um 263.
Im Dez. 2019 wurden entsprechend der Definition nach § 46 Abs. 10 Satz 3 SGB II für einen
flüchtlingsindizierten Personenkreis 918 Personen als Flüchtlinge (bzw. Rechtskreiswechsler)
gezählt.
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Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden

Der Anteil ausländischer Leistungsberechtigter liegt im Landkreis Verden rund 3,4 % über dem
niedersächsischen Durchschnitt.

2) Monatliche Statistikberichte des LK Verden Stand 12/2019

6.2. Entwicklung der Personen (Basis t-0)

2) Monatliche Statistikberichte des LK Verden Stand 12/2019

6.3. Entwicklung der Arbeitslosigkeit

6.3.1 Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bereich SGB II

2) Monatliche Statistikberichte des LK Verden Stand 12/2019

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Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden
6.3.2. Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bereich SGB II (unter 25-jährige)

2) Monatliche Statistikberichte des LK Verden Stand 12/2019

6.4. Entwicklung der Aktivierung

6.4.1. Entwicklung der Teilnehmendenzahlen in Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik

2) Monatliche Statistikberichte des LK Verden Stand 12/2019

6.5. Entwicklung der Integrationen in Relation zum Vergleichstyp und zu Niedersachsen

Die Integrationsquote lag kontinuierlich auf eher schwachem Niveau, allerdings in der Quantität
unverändert geprägt von nachhaltiger Integration (s. Grafiken). Gerade der Personenkreis Asyl
und Flucht ist stark motiviert Arbeit aufzunehmen, um damit den Aufenthalt langfristig abzusichern
und Flucht aber auch Familiennachzug finanziell zu realisieren. Die Vorstellungen und die
Anforderungen des ersten Arbeitsmarktes sind aber häufig (noch) nicht mit den Ressourcen und
Fähigkeiten der Personen kompatibel, so dass Beschäftigungsverhältnisse häufig abgebrochen
werden. Noch sind Personen im Leistungsbezug, die sich zunächst sprachlich weitergebildet
haben und auch die Zeit zur Berufsorientierung benötigt haben. Die Integrationsquote Asyl und
Flucht lag 2019 durchgängig über dem Durchschnitt, im Dezember 2019 bei 27,3 %. Das zeigt,
dass in diesem Personenkreis unverändert viel Potenzial steckt.

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Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden
6.5.1. Integrationsquote

3) Zielerreichung im SGB II JC Verden | Land Niedersachsen Berichtsmonat Dezember 2019

6.5.2. Kontinuierliche Beschäftigung

3) Zielerreichung im SGB II JC Verden | Land Niedersachsen Berichtsmonat März 2019

6.6. Kostenentwicklungen in Relation zum Vergleichstyp und zu Niedersachsen

6.6.1. Veränderungen der Leistungen zum Lebensunterhalt
       (ohne Leistungen für Unterkunft und Heizung)

3) Zielerreichung im SGB II JC Verden | Land Niedersachsen Berichtsmonat Dezember 2019

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Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden
6.6.2. Veränderungen der Leistungen für Unterkunft und Heizung

3) Zielerreichung im SGB II JC Verden | Land Niedersachsen Berichtsmonat Dezember 2019

6.7. Entwicklung des Langzeitleistungsbezugs

3) Zielerreichung im SGB II JC Verden | Land Niedersachsen Berichtsmonat Dezember 2019

Die Grafik weist Veränderungen des Bestands an Langzeitleistungsbeziehenden im Vergleich
zum Vorjahresmonat aus.

Ohne die Zuwanderung wäre der Bestand der Langzeitleistungsbeziehenden in 2019 auch schon
in der ersten Jahreshälfte gesunken. Die mit hohen Übergangszahlen Ende des Jahres 2017
zeichnete schon die weitere Entwicklung für die Folgejahre im Langzeitbezug ab, da die Zugewan-
derten aus der Flüchtlingskrise 2015 - 2017 sukzessive nach zwei Jahren Leistungsbezug zum
Kreis der Langzeitleistungsbeziehenden gehörten.

Der Anteil der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist im Vergleich 12/2018 zu
12/2019 um 6,3 % auf 1.825 Personen (Vorjahr: 1.948) gesunken. Der Anteil an der Gesamtzahl
der erwerbsfähigen Leistungsbeziehenden ist auf 38,7 % gestiegen (Vorjahr: 38,4%).

Insgesamt war das Jahr 2019 ein erfolgreiches Jahr des Jobcenters Verden mit den niedrigsten
Leistungsfallzahlen seit Inkrafttreten des SGB II.

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