2020 Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden Inhaltsverzeichnis 1......... Struktur des Landkreises Verden ................................................................................... 3 2......... Konjunktur im Bereich des IHK-Bezirk ........................................................................... 3 3......... Konjunktur im Landkreis Verden ................................................................................... 4 4......... Das Jobcenter Verden – Organisation und Schwerpunkte 2020 .................................... 5 4.1. ..... Organisation .................................................................................................................. 5 4.2. Handlungsschwerpunkt: gleichstellungspolitisches Ziel 6 4.3. ..... Schwerpunkt: ALV - Maßnahmeträger ........................................................................... 9 4.3.1. .. Das Projekt "Gebrauchtmöbel… und mehr" ................................................................... 9 4.3.2. .. Mobiles Bau- und Gartenpflegeteam............................................................................ 10 4.3.1. .. LOGIN (Lernen, Orientieren, Gestalten, INtegrieren) ................................................... 10 4.3.3. .. Clever Essen und Haushalten ..................................................................................... 11 4.3.4. .. Die Maßnahme "Gut bewerben"................................................................................... 11 4.4. ..... ALV Trägerzertifizierung nach AZAV ........................................................................... 11 4.5. ..... Schwerpunkt: Drittmittelgeförderte Projekte ................................................................. 11 4.5.1 ... "ImPuls" Achim und Verden ........................................................................................ 11 4.5.2. .. Jugendwerkstatt Verden ............................................................................................. 12 4.5.3. .. Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung im IQ-Netzwerk ...................................... 12 5......... Weitere arbeitsmarktpolitische Handlungsfelder .......................................................... 13 5.1.. .... Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II ..................................................................... 13 5.2. ..... Teilhabe am Arbeitsmarkt § 16 e + § 16 i SGB II ......................................................... 13 5.3. ..... "Finde DEINEN Beruf" Berufsberatung und -Orientierung an Hauptschulen ................ 14 5.4. ..... Projekt "Beratung und Aktivierung von Flüchtlingen (AsylbLG) .................................... 14 6......... Das Jobcenter Verden in Zahlen ................................................................................ 155 6.1. ..... Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften (Basis t-0) .................................................... 15 6.2. ..... Entwicklung der Personen (Basis t-0) .......................................................................... 16 6.3. ..... Entwicklung der Arbeitslosigkeit................................................................................... 16 6.3.1. .. Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bereich SGB II...................................................... 16 6.3.2. .. Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bereich u25 Jähriger ............................................ 17 6.4. ..... Entwicklung der Aktivierung…………………………………………………………………. 17 6.4.1. .. Entwicklung der Teilnehmendenzahlen in Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik 17 6.5. ..... Entwicklung der Integrationen in Relation zum Vergleichstyp und zu Niedersachsen .. 17 6.5.1. .. Integrationsquote ......................................................................................................... 18 6.5.2. .. Kontinuierliche Beschäftigung ...................................................................................... 18 6.6. ..... Kostenentwicklungen in Relation zum Vergleichstyp und zu Niedersachsen ............... 18 6.6.1. .. Veränderungen der Leistungen zum Lebensunterhalt (ohne Leistung für Unterkunft und Heizung) ............................................................................................................... 18 6.6.2. .. Veränderungen der Leistungen für Unterkunft und Heizung......................................... 19 6.7. ..... Entwicklung des Langzeitleistungsbezugs ................................................................... 19 2
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden 1. Struktur des Landkreises Verden Der Landkreis Verden ist einer der wirtschaftsstärksten Kreise im norddeutschen Raum, gekennzeichnet durch seine zentrale Lage in Niedersachsen und durch seine unmittelbare Nachbarschaft zur Großstadt Bremen. Das Kreisgebiet ist hervorragend an das überregionale Verkehrsnetz angebunden: das gilt für die Eisenbahn mit den Strecken von Bremen nach Hamburg und Hannover sowie von Hamburg über Minden Richtung Ruhrgebiet ebenso wie für den Kraftfahrzeug-Verkehr mit optimaler Erschließung durch die insgesamt neun Anschlussstellen der Bundesautobahnen A 27 Bremen- Hannover und der A 1 Hansa-Linie Hamburg-Ruhrgebiet. Diese ausgezeichnete Verkehrsinfrastruktur und die Nähe zu Forschungs- und Hochschuleinrichtungen des Oberzentrums Bremen führten zu einer lebhaften Ansiedlung von mittelständischen Unternehmen bereits seit den 1970er Jahren an diesen Verkehrsachsen. Der Arbeitsmarkt teilt sich geographisch in den strukturstarken Nordkreis, der enge wirtschaftliche Verflechtungen zum Bremer Arbeitsmarkt aufweist und den strukturschwachen Südkreis, mit Ausnahme der Stadt Verden, die einen eigenen Arbeitsmarkt vorhält mit positivem Pendler*innensaldo. Die Städte und Gemeinden schufen und schaffen mit der Ausweisung verkehrsgünstig gelegener und gut erschlossener Gewerbegebiete die Voraussetzung für weitere Gewerbeansiedlungen. Der Landkreis gehört mit 787,95 qkm Fläche und rd. 137.133 Einwohner*innen – davon 50,9% weiblich und 49,1% männlich - (Stand 12/19) zu den kleineren niedersächsischen Kreisen mit landesüberdurchschnittlicher Besiedlungsdichte von 173,3 Einwohner*innen/qkm. Auf der Gemeindeebene bestehen acht Verwaltungseinheiten: zwei selbstständige Städte in der Funktion von Mittelzentren mit rd. 27.700 und 31.920 Einwohner*innen (Verden und Achim) sowie als Grundzentren die Samtgemeinde Thedinghausen, die Flecken Langwedel und Ottersberg und die Gemeinden Dörverden, Kirchlinteln und Oyten. Trotz Corona-Krise ist die Arbeitsmarktlage sehr gut. Mit letztem Stand September 2020 gab es 49.851 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Landkreis Verden. Das sind im Vergleich zum Vorjahresmonat immerhin 774 Beschäftigungsverhältnisse mehr. 30,9% der Beschäftigten arbeiten im produzierenden Gewerbe, 67% im Dienstleistungsbereich und 2,1% in der Land- /Forstwirtschaft. In Vollzeit sind davon 69,2% und in Teilzeit 30,8% der Arbeitnehmer*innen tätig. (Quelle: Regionalreport über Beschäftigte - Kreise und Agenturen für Arbeit – September 2020 - Landkreis Verden) Insgesamt bestehen im Landkreis Verden gute Rahmenbedingungen für qualifiziertes und mobiles Fachpersonal. Der bereits bestehende und perspektivisch steigende Fachkräftemangel sind zunehmend Herausforderungen, mit denen die Unternehmen im Landkreis Verden konfrontiert sind. 2. Konjunktur im Bereich des IHK-Bezirks Der Konjunkturbericht der IHK Stade zum Jahresende 2020 titelt mit „Geschäftslage steigt wieder - Erwartungshaltung bleibt negativ“. Die wirtschaftliche Entwicklung im Elbe-Weser-Raum wird weiterhin durch die Auswirkungen und die von Bund und Land getroffenen Maßnahmen in der Corona-Pandemie bestimmt. Immerhin bewertet branchenübergreifend jeder fünfte Betrieb seine geschäftliche Situation als gut. Dem gegenüber konstatieren 25% eine schlechte Geschäftslage. Knapp jeder vierte Betrieb arbeitet in oder über Vorkrisenniveau. Eine Erholung der Wirtschaft sehen viele Unternehmen eher nicht. So rechnen 33% mit einer eher schlechteren Geschäftsentwicklung. Optimistisch schauen nur noch 9% in die Zukunft. Bedingt durch die steigenden Infektionszahlen befürchten die Unternehmen nicht nur mehr Krankheitsfälle in der Belegschaft, sondern auch noch nicht absehbare weitere politisch induzierte Beschränkungen in der Geschäftstätigkeit. Investitionsabsichten und Beschäftigungspläne bleiben 3
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden eher pessimistisch. 38% beabsichtigen eine Verringerung ihrer Ersatz- und Neubeschaffungen und nur 4% gehen von steigenden Beschäftigtenzahlen aus. Immerhin 68% hoffen, das vorhandene Personal halten zu können. Die Folgen der Corona-Krise sind auf dem Arbeitsmarkt deutlich erkennbar. Ende Dezember 2020 waren im Elbe-Weser-Raum 21837 Personen arbeitslos gemeldet – 2728 arbeitslose Menschen mehr als vor dem Lockdown Mitte März 2020. Die Arbeitslosenquote lag im Jahresdurchschnitt 2020 bei 4,74% (Niedersachsen 5,8%, Deutschland 5,9%). Branchenbezogen bewerten in der Industrie 18% ihre Geschäftslage als gut, 35% als schlecht und immerhin 47 % als saisonüblich. Vielerorts wird eine geringere Kapazitätsauslastung – zu wenig Aufträge in den Büchern – beklagt (bei 48% der Betriebe). Aus Sicht des verarbeitenden Gewerbes hängt die weitere wirtschaftliche Situation entscheidend von der In- und Auslands- nachfrage sowie den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Als Chance sehen einige Unternehmen eine Corona-bedingt höhere Nachfrage nach heimischen und regionalen Produkten. Über die Digitalisierung von Geschäftsprozessen wird eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit erwartet. Dem gegenüber stehen Sorgen rund um wachsende bürokratische Erfordernisse. Auch ist immer noch offen, wie sich die Geschäftsbeziehungen zu Großbritannien – nach der Übergangsphase – gestalten werden. Dieses dämpft die Erwartungen der Unternehmen für die nächsten 12 Monate. Hier erwarten 18% eine eher günstige Entwicklung und 31% eine schlechtere. Im Baugewerbe ist die Lageeinschätzung insgesamt positiv. 38% der Unternehmen bewerten ihr Geschäft als gut, 58% als saisonüblich. Insbesondere im Hochbau zeigt sich eine hohe Zufriedenheit. Der Blick in die Zukunft geht von einer ungünstigeren Entwicklung aus. Befürchtet wird ein Einbruch der Nachfrage und Einschränkungen durch den Fachkräftemangel. 45% der Betriebe haben Probleme ihre offenen Stellen zu besetzen. Weitere Bauunternehmen befürchten dieses für die Zukunft. Der besondere Fokus liegt darauf, vorhandenes Personal zu halten. Immerhin 85% gehen von einem stabilen Beschäftigungsniveau in den kommenden Monaten aus. Im Handel konnte insb. der Online-Handel seine Umsätze steigern. Die Mehrheit der Unternehmen im Einzelhandel nimmt eine gegenteilige Einschätzung vor. Durch die sog. „AHA- Regeln“ nehmen Händler ein anderes Kaufverhalten Ihrer Kundschaft wahr. Während sich die Situation im Handel mit elektronischen Haushaltsgeräten und der Unterhaltungselektronik tendenziell eher positiv darstellt, ist sie z.B. im Segment Bekleidung und Schuhe überwiegend schlecht. Die Erwartungshaltung ist – mit Blick auf die kommenden Monate – eher negativ. Im Großhandel rechnet jedes zweite Unternehmen mit einer ungünstigeren Geschäftsentwicklung, im Einzelhandel jedes dritte. 30% der stationären Einzelhändler rechnen mit Umsatzrückgängen von 10 – 30%. Bau- und Heimwerkermärkte konnten eine Steigerung ihrer Umsätze verzeichnen, Bekleidungsgeschäfte können aufgrund langer Vororderzeiten nicht flexibel auf Entwicklungen reagieren. Beklagt wird auch eine schlechte Verfügbarkeit von Waren aufgrund noch (international) gestörter Warenverkehre. Der Dienstleistungssektor ist eher pessimistisch mit Blick auf die kommenden Monate. Einen ähnlichen Geschäftsverlauf wie bisher erwartet ca. jeder zweite Betrieb, ebenso viele rechnen mit einer ungünstigeren Entwicklung. Lediglich 2% gehen von einer verbesserten Geschäftssituation aus. Die Branche rechnet mit einer Zunahme der Corona-bedingten Insolvenzen. Regulatorische und bürokratische Anforderungen erweisen sich als Investitionshemmnis. Ein Überangebot an Fahrzeugkapazitäten bei weniger Frachtaufträgen wird im Transportwesen signalisiert. Hier wird aufgrund sinkender Preise ein verstärkter Preiskampf erwartet. Beschäftigungs- und Investitionsabsichten bleiben per Saldo negativ. Lediglich 5% rechnen mit einer steigenden Beschäftigtenzahl, während 34% im Berichtszeitraum eine gegenteilige Einschätzung vornehmen. 3. Konjunktur im Landkreis Verden Im Landkreis Verden gibt es unverändert ca. 4.500 umsatzsteuerpflichtige Betriebe - vorwiegend Inhaber geführte kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die sich bisher auch in Zeiten konjunktureller Schwächen als sehr stabil erwiesen. Zahlreiche Unternehmen behaupten sich 4
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden auch auf den internationalen Märkten, sind hochspezialisiert und innovativ. Dies gilt insb. für folgende Branchen: Ernährungswirtschaft, Tierzucht und -vermarktung, Metallverarbeitung, Logistikdienstleistungen und Umweltschutz. Der Landkreis Verden ist Standort eines kommunalen Krankenhauses und einer hohen Anzahl von Pflegeeinrichtungen. Der Fachkräftemangel wird zunehmend im Bereich der medizinischen Versorgung, der Pflege aber auch der Bildung sichtbar. In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen kommt es verstärkt aufgrund der Corona-Pandemie zu personellen Engpässen. In den Kindertagessstätten kann der Betrieb mit den vorgeschriebenen Fallschlüsseln nicht flächendeckend mit Fachpersonal aufrechterhalten werden. In Achim im Uesener Feld schreitet die Bautätigkeit rund um die Ansiedlung eines Logistikstand- orts der Fa. Amazon voran. Der Geschäftsbetrieb wird bis zum 17.05.2021 aufgenommen. Bis zur 26.Kalenderwoche sollen am Standort Achim 1870 neue Versandmitarbeiter*nnen eingestellt werden. Die Ansiedlung von Amazon wird spürbare Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in der Region haben. Aufgrund des sehr hohen Anteils von Helfer*innenstellen wird insb. für den SGB II Bereich mit einer Vielzahl von Vermittlungen gerechnet. Während deutschlandweit das Corona-Virus die Wirtschaft in eine Krise gebracht hat, trifft dieses für den Landkreis Verden nur teilweise zu. Große Unternehmen wie die Fa. Block, Mars-Petcare, Keks-Freitag verzeichnen Umsatzrückgänge, blieben jedoch von Kurzarbeit und Entlassungen verschont. Im Landesvergleich, belegt über eine Erhebung des Landesamtes für Statistik aus dem II. Quartal 2020 sank die Beschäftigtenzahl im Landkreis Verden lediglich um 1%, der Gesamtumsatz ging um moderate 1,9 % zurück. (Kreiszeitung vom 21.10.2020). Die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigte ist immerhin um 1,6 % angestiegen, während die der geringfügig Beschäftigten um 5,5 % gesunken ist. (im Vergleich zum Vorjahr) Stand: Sep. 2020 Quelle: Regionalreport über Beschäftigte Verden September 2020 (Bundesagentur für Arbeit – Statistik) Zum Jahresende 2020 wird die wirtschaftliche Lage für das kommende Jahr als noch recht stabil eingeschätzt, allerdings wird eine abflachende Wachstumsdynamik prognostiziert. 4. Das Jobcenter Verden - Organisation und Schwerpunkte 2020 4.1. Organisation Das kommunale Jobcenter ist seit Beginn 2005 zentral in Verden organisiert. Die Leistungen zum Lebensunterhalt gewährt der Landkreis im Fachdienst Arbeit, die Leistungen zur Eingliederung in Arbeit sind grundsätzlich an die kreiseigene Anstalt „Arbeit im Landkreis Verden“ AöR (ALV) übertragen worden. Beide Einrichtungen sind an einem Standort, unter dem Dach der Kreisverwaltung, ansässig. Langzeitarbeitslose Kund*innen weisen in erheblichem Umfang neben klassischen beruflichen Defiziten weiterhin zunehmend nicht berufsspezifische Hemmnisse wie Überschuldung, Suchtprobleme, psychosoziale Problemstellungen auf. Insb. bei den Alleinerziehenden scheitert eine Arbeitsaufnahme häufig immer noch an nicht vorhandener Kindesbetreuung. 5
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden Zur Verwirklichung einer ganzheitlichen und umfassenden Betreuung und Unterstützung bei der Eingliederung in Arbeit werden vor diesem Hintergrund auch weiterhin die folgenden flankierenden kommunalen Eingliederungsleistungen erbracht: 1. die Betreuung minderjähriger oder behinderter Kinder oder die häusliche Pflege von Angehörigen (umfangreiches Angebot an Kindertagesstätten und Kindertagespflege, Angebot des Jugendamts: Kinder- und Familienservicebüro, Ferienbetreuungsangebote) 2. die Schuldnerberatung (insb. der Caritasverband Verden) 3. die psychosoziale Betreuung (soz.psychiatrischer Dienst des Landkreises, freie Träger) 4. die Suchtberatung (Diakonisches Werk in Verden und Achim) Die Förderung zu 1. erfolgt in enger Kooperation mit den wirtschaftlichen Jugendhilfen des Fachdienstes Jugend und Familie. Die unterstützenden Leistungen zu 2. - 4. erfolgen in pau- schaler Form mit den Anbietern der freien Wohlfahrtspflege für alle Ratsuchenden im Landkreis. Die gute und kooperative Zusammenarbeit wurde im Berichtsjahr aufrechterhalten und weiterentwickelt. Die Leistungen sind für die Betroffenen auf kurzem Wege erreichbar, aber auch für die Mitarbeiter*innen der ALV sind intern kurze Wege der Kooperation gegeben. Grundsätzlich sind die Teams sowohl im Leistungs- wie auch im Eingliederungsbereich regional organisiert. Spezialisierungen wurden in den Bereichen für Erstantragstellende, Personen mit Erwerbseinkommen und Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit geschaffen. Multiplikator*innen fungieren als Ansprechpartnerinnen für Reha-Fragen. Das Jugendfallmanagement ist für die Eingliederung von Personen unter 25 Jahren zuständig. Es kooperiert im Rahmen des „Bündnisses Jugend und Beruf“ eng mit dem Pro-Aktiv-Center des Fachdienstes Jugend und Familie und den Jugendwerkstätten (die durch Landesmittel und SGB VIII-Mittel des Landkreises finanziert und unter dem Dach der ALV angesiedelt sind) und der Agentur für Arbeit. Rund um die Betreuung der Geflüchteten kooperieren die Arbeitsvermittler*innen zielgruppen- gerecht mit den relevanten Akteuren im regionalen Umfeld (z.B. Integrationskursanbieter, Bildungsträger, Wohlfahrtsverbände, Universitäten, Sprachmittler*innen, Anerkennungsberatung, ehrenamtliche Betreuer*innen). 4.2. Handlungsschwerpunkt: gleichstellungspolitisches Ziel Der Anteil von Frauen im Leistungsbezug liegt über dem der Männer. Ihr Anteil in Maßnahmen, bei der Integration in Arbeit und auch bei den Ausgaben im Rahmen der aktiven Leistungen rangiert – teils erheblich - unter dem der Männer. Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist als durchgängiges Prinzip in der Grundsicherung für Arbeitsuchende zu verfolgen (§ 1 SGB II). Dieser gesetzliche Auftrag richtet sich weiterhin mit Nachdruck an alle Beschäftigten des Jobcenters Verden. 6
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden Zum Veranschaulichen der genderspezifischen Aspekte hier folgende Graphiken: a) Verteilung von Männern und Frauen im Leistungsbezug b) Maßnahmeteilnahmen ges/w/m 7
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden c) Integrationen ges/w/m d) Ausgaben 2020 bis 31.10.2020 ges/w/m 8
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden In 2020 konnten – pandemiebedingt - nicht alle genderspezifischen Ziele wie geplant erreicht werden. Die Zielgruppe der Frauen bleibt auch weiterhin im besonderen Fokus stehen. Ziel ist es, eine gleichberechtigte Förderung und Integration von Frauen und Männern zu erreichen. Folgende Umsetzungsschritte werden aufrechterhalten: Budgetauswertungen werden gegendert aufgeführt und in den jeweiligen Teams analysiert Standortanalyse und Auftakt der gleichstellungsorientierten Arbeit im Jobcenter - durch einen gemeinsamen Workshop aller Führungskräfte der ALV und eines - Basisworkshops für alle neuen Mitarbeitenden. Gender als Teil der kollegialen Beratung, Weiterentwicklung der Beratung Gezielte AG-Ansprache, Bewusstseinsschärfung Anpassung des Leitbildes der ALV Folgende konkrete Maßnahmen haben auch weiterhin Bestand: Erhöhung des Frauenanteils an abschlussorientierten Weiterbildungen nach § 81 SGB III Erreichen des festgelegten Frauenanteils in den eigenen Maßnahmen Ausbau des Frauenangebots in der Abteilung Perspektive Arbeitsmarkt, auch mit dezentralen Einzel- und Gruppenberatungen 4.3. Schwerpunkt: ALV - Maßnahmeträger Die ALV führt neben Beratung und Vermittlung auch eigene Maßnahmen zur Qualifizierung, Aktivierung und Integration durch. Beginnend im Jahr 2020 erfolgt eine Neuausrichtung des Maßnahmenbereichs durch Zusammenführung der zwei großen Abteilungen „Qualifizierung und Beschäftigung“ und „Junge Projekte und Migration“. Die Mitarbeiter*innen erarbeiten derzeit in diversen Arbeitsgruppen gemeinsame, zukunftsfähige Inhalte. Insbesondere soll für alle Maßnahmen der Aspekt der Digitalisierung aus den Blickrichtungen der Qualifizierung, des Arbeitsschutzes, der Attraktivitätssteigerung und ggf. des Vertriebs geprüft werden. Ein „Tag der Digitalisierung für das Jobcenter Verden“ hat in 2020 stattgefunden. Hier wurden ausdrücklich auch die Chancen und Grenzen der Digitalisierung im Maßnahmenbereich erörtert. Dieses Thema wird auch im Jahr 2021 auf der Agenda verbleiben. Das Spektrum wird von digitaler Grundbildung bis hin zur Vermittlung spezialisierten Wissens gehen. Weiterhin wird Schwerpunkt für alle Maßnahmen die Steigerung der Frauenanteile insbesondere in handwerklichen und technischen Bereichen sein. (siehe auch Unterpunkt 4.2.) 4.3.1. Das Projekt „Gebrauchtmöbel… und mehr“ ….. hat in seiner praktischen Ausrichtung eine große Nähe zum ersten Arbeitsmarkt. Es stehen durch die Ausweitung des Projektes an den Standorten Im Burgfeld 3, 5, 7 und 9 durch diverse Umbau- und Renovierungsmaßnahmen nunmehr für bis zu 90 Teilnehmende adäquate Maßnahmenplätze zur Verfügung. Das Angebot für Kaufkund*innen hat sich im Berichtsjahr weiterhin verbessert, was sich auch im hohen Beliebtheitsgrad des Projektes widerspiegelt. Das Projekt führt über vielfältige Berufsfelder an den ersten Arbeitsmarkt heran. Neben persönlicher Stabilisierung geht es um die Feststellung und das Vertiefen von beruflichen Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten z.B. als Auslieferungsfahrer*in, Speditionshelfer*/in, Raumpfleger*in, Helfer*in in der Hauswirtschaft, Kassenkraft, Verkaufshilfe, Helfer*in im Maler- oder Tischlerhandwerk, Helfer*in im Baugewerbe, Hausmeisterhilfe, Raumpfleger*in, Bürohilfe oder Mitarbeiter*in im Callcenter – pandemiebedingt mit Einschränkungen . 9
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden Bewerbungsaktivitäten werden durch gezielte bewerber*innenorientierte Stellenakquisition, betriebliche Erprobungen und Unterstützung beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen begleitet. In der Maßnahme wird bei Bedarf Sprachunterricht in Einzel- und Gruppensettings angeboten. Das zentrale und befahrbare Lager Im Burgfeld 9 wird auch für regelmäßige Gabelstaplerschulungen durch einen eigenen Ausbilder genutzt. Fachpraktische und fach- theoretische Schulungen in den einzelnen Maßnahmenbereichen durch die Anleitungskräfte runden das Angebot für die Teilnehmenden ab. Durch den Abbau der Leistungsberechtigten in beiden Rechtskreisen und die unverändert hohe Aufnahmebereitschaft des Arbeitsmarktes erhöht sich der Anteil der Personen mit multiplen Vermittlungshemmnissen und nur eingeschränkter Verfügbarkeit. Die Teilzeitangebote für Teil- nehmende sind daher auch durch Prozessanpassungen erhöht worden. 4.3.2. Mobiles Bau- und Gartenpflegeteam Das Projekt vermittelt den Teilnehmenden Kenntnisse und Fertigkeiten in Tätigkeiten des Bauhaupt- und Baunebengewerbes, aber auch im Bereich Gartenpflege, Garten- und Landschaftsbau. Unter arbeitsmarktnahen Bedingungen werden verschiedene Tätigkeiten von Trockenbau, Fliesen- und Tischlerarbeiten erprobt. Hausmeistertätigkeiten an den Projekt- standorten sowie Maschinen- und Werkstoffkunde zählen ebenfalls zum Angebot. Im Grünbereich lernen Teilnehmende neben den Grundlagen des Gartenbaus auch hier die gängigen Werkzeuge und Maschinen kennen. Es werden zudem Pflasterarbeiten geübt und fachgerecht durchgeführt. Das Angebot richtet sich auch weiterhin an Leistungsberechtigte im Schwerpunkt mit Migrationshintergrund, um Berufsfelder mit dem Blickwinkel des deutschen Arbeitsmarktes kennenzulernen. Ebenso ist es aber auch ein Angebot zur Berufsorientierung z.B. für die Ausbildungsaufnahme. Insgesamt stehen 15 Plätze zur Verfügung. In der Maßnahme wird kombiniert auch bei Bedarf Sprachunterricht und die Teilnahme am Staplerlehrgang angeboten. Ebenso ist auch hier die bewerber*innenorientierte Arbeitsvermittlung ein wichtiger Bestandteil der Maßnahme. Insbesondere um die Teilnahme von Frauen wird geworben, bisher leider mit geringem Erfolg. 4.3.3. LOGIN (Lernen, Orientieren, Gestalten, INtegrieren) Bis zum 31.07.2020 war das Projekt über die NBank im Rahmen des Landesprogramms QuA „Qualifizierung und Arbeit“ gefördert. Zielgruppe waren bis dahin junge Menschen bis 25 Jahre. Eine Teilnahme soll künftig grundsätzlich für alle Altersgruppen möglich sein. Insgesamt stehen 40 Plätze mit einem Höchstmaß an individuell vereinbarten Teilnahmezeiten und -umfängen zur Verfügung. Die Teilnehmenden erfahren eine große Bandbreite an praktischen Übungen und realen Arbeiten. Auf Grundlage des § 45 SGB II erfolgt ab dem 01.08.2020 eine Heranführung an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sowie die Feststellung, Verringerung oder Beseitigung von Vermittlungshemmnissen mit folgenden Arbeitsschwerpunkten: • Holzwerkstatt • Autowerkstatt • Fahrradwerkstatt • EDV-gestützte Büroarbeit • Kreativwerkstatt • Wissensvermittlung im Unterricht, in Seminaren und Workshops Ergänzt wird das Angebot durch betriebliche Exkursionen, betriebliche Erprobungstage und Unterstützung beim Erstellen von Bewerbungen. Ebenso sollen Kenntnisse des regionalen und lokalen Arbeitsmarktes vermittelt werden. Die Stärkung der bestehenden beruflichen und persönlichen Kompetenzen und die Erarbeitung von Methoden und Strategien für selbstgesteuertes Weiterlernen runden das Angebot ab. 10
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden 4.3.4. Clever Essen und Haushalten Zielgruppe der Maßnahme „Clever essen und haushalten“ sind Leistungsberechtigte des SGB II, die z.B. bereits die Angebote der Jugendwerkstatt absolviert haben und die Fähigkeiten und Kompetenzen entwickelt haben, um eine Integration in Arbeit oder Ausbildung anzustreben. In der Maßnahme „Clever essen und haushalten“ erhalten 12 junge Erwachsene zwischen 18 bis 35 Jahren die Möglichkeit, ihre Alltagskompetenzen hinsichtlich Ernährung und Hauswirtschaft zu verbessern, die grundsätzliche Neigung und Eignung für eine Tätigkeit speziell in den Berufsfeldern Gastgewerbe, Hauswirtschaft und Nahrungsmittelherstellung festzustellen. Gerade die Fachrichtung Ernährung und Hauswirtschaft bietet aufgrund ihrer Relevanz für die persönliche Lebensgestaltung, wie auch für den professionellen Bedarf u.a. in Kantinen, Großküchen, Reinigungsdiensten, der Gastronomie (in Nachcoronazeiten) eine sehr gute Möglichkeit, eine nachhaltige individuelle Entwicklung und berufliche Orientierung, insbesondere auch für Zugewanderte, multiperspektivisch anzugehen. Fachpraktische und fachtheoretische Inhalte sind ebenso Bestandteil der Maßnahme wie die Vermittlung von Grundkenntnissen in deutscher Sprache, Mathematik, EDV und Allgemeinwissen. Flankiert werden diese durch individuelle Angebote im Bereich Finanzcoaching, Bewerbungs- training und Praktikumsvermittlung. Bestandteil des Kurses sind ebenso Gesundheitsangebote, Gemeinschaftsaktivitäten und -veranstaltungen. 4.3.5. Die Maßnahme „Gut Bewerben“ Ziel von „Gut bewerben“ ist es, die eingesteuerten SGB II Kund*innen, die über keine oder veraltete, unzureichende Bewerbungsunterlagen verfügen, in einem zweiwöchigen Kompakt- training dabei zu unterstützen, aussagekräftige und zielgerichtete Bewerbungsunterlagen zu erstellen. Diese Möglichkeit wurde als Gruppenmodul bis zum corona-bedingten Lockdown und danach ausschließlich in Einzelmodulen angeboten. Die Möglichkeit, für festgelegte Zeiträume und bestimmte Zielgruppen, Bewerbungsunterlagen zu erstellen, wurde in Teilen aufrechterhalten. So wurde auch in 2020 für die Zielgruppe Frauen 14- tägig ein Vormittag geblockt, damit sie als Gruppe und auch einzeln Stellenangebote sichten und aktuelle Unterlagen für Bewerbungen erstellen können. 4.4. ALV Trägerzertifizierung nach AZAV Der ALV ist es auch in 2020 gelungen, zertifizierter Träger nach AZAV zu bleiben. Der implementierte und regelmäßig tagende Qualitätszirkel war Motor und Ideenstätte für gelebte Qualität und Weiterentwicklung im Trägerbereich. Der erforderliche umfangreiche Prozess der Rezertifizierung konnte im November 2020 unter Beteiligung aller relevanten Akteure im Kommunalen Jobcenter erneut erfolgreich umgesetzt werden. 4.5. Schwerpunkt: drittmittelgeförderte Projekte 4.5.1. „ImPuls“ Verden und Achim Die Maßnahmen „ImPuls“ werden an den Standorten Verden und Achim durchgeführt. Sie werden gefördert durch das Landesprogramm „Qualifizierung und Arbeit“. Als Stabilisierungs- und Qualifizierungsprojekt werden individuelle Unterstützung und sozialpädagogische Begleitung zur Herstellung der Beschäftigungsfähigkeit geboten. Die Maßnahme „ImPuls“ richtet sich an Jugendliche, Erwachsene bis 35 Jahre und Alleiner- ziehende bis 40 Jahre, die schon mehrere Maßnahmen, Qualifizierungs- oder Ausbildungsanläufe mehr oder weniger erfolglos durchlaufen haben und für die eine weitere Teilnahme an einer 11
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden herkömmlichen Motivations- oder Qualifizierungsmaßnahme der herkömmlichen Art nicht zielführend ist. „ImPuls“ hat das Ziel, die langfristige Integration in den Arbeitsmarkt zu erreichen. Dazu werden in der Maßnahme Erfolgserlebnisse bei den Teilnehmenden hervorgerufen, die zur Stärkung des Selbstwertgefühls und der Selbstorganisation beitragen. Durch die Beteiligung an der Gestaltung der Maßnahmenangebote und die Einbindung in die Maßnahmenorganisation sollen Selbstver- antwortung und Selbstwirksamkeit der Teilnehmenden gestärkt werden. Durch die Mischung aus verpflichtenden und freiwilligen Angeboten ist ein individueller Zuschnitt auf den einzelnen Teilnehmenden möglich. Diese Maßnahme ist ein Angebot auf sehr niedrigschwelliger Basis. Tatsächlich soll versucht werden, auch mit sehr schwierig zu erreichenden Kund*innen eine Gesprächs- und Interaktions- ebene zu erreichen. Dabei kommt auch aufsuchende Arbeit zum Einsatz. 4.5.2. Jugendwerkstatt Verden …richtet sich an junge Menschen mit beruflichen Eingliederungshemmnissen und besonderem sozialpädagogischen Förderbedarf. Die jungen Teilnehmer*innen werden persönlich stabilisiert, sozial integriert und durch betriebsnahe Qualifizierung auf eine Ausbildung oder Beschäftigung vorbereitet. Sie steht jungen Menschen aus dem Rechtskreis des SGB II offen, allerdings inhaltlich an dieser Stelle nicht im Schwerpunkt mit dem Integrationsfokus des SGB II, sondern dem der sozialen Stabilisierung und Integration nach dem SGB VIII. Der Fachdienst Jugend und Familie stellt die kommunale Ko-Finanzierung sicher. Die Förderung der Jugendwerkstatt aus Mitteln des ESF- Fonds ist bis zum 31.12.2022 gesichert. Die Jugendwerkstatt Verden bietet jeweils 5 bis 7 Plätze in den Bereichen Hauswirtschaft, Mechanik und Holz, in denen die Jugendlichen durch praktisches Tun und Erleben die Bedeutung des eigenen Handelns erlernen, Verantwortung übernehmen und soziale Kompetenzen für das Erwerbsleben erkennen und aufbauen. Flankierend steht im Angebot auch Deutsch als Fremdsprache, ebenso wie der Unterricht zur Schulung der Grundrechenarten. Als erfolgreiches Integrationsinstrument erweisen sich zudem angebotene Bewegungsspiele und Motivations- coaching in Form von „Motto-Tagen“. In Kooperation mit der Kreisvolkshochschule werden die Teilnehmer*innen ab 2021 die Möglichkeit haben, einen Vorbereitungslehrgang für den externen Erwerb des Hauptschulabschlusses zu besuchen. 4.5.3. Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung im IQ-Netzwerk Auch in der Förderperiode 2019 - 2022 ist die ALV Teilprojektpartnerin im IQ-Netzwerk (Integra- tion durch Qualifikation) Niedersachsen. Die ALV führt damit eine erfolgreiche Zusammenarbeit weiter und bietet die Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung in den Landkreisen Verden und Osterholz an. Das Beratungsangebot richtet sich an Menschen, die in anderen Ländern Berufs- oder Studien- abschlüsse erreicht haben und die auch in Deutschland in diesen Berufen tätig werden möchten. Die Beratungsstelle bietet persönliche Beratung an verschiedenen Standorten in den Landkreisen Verden und Osterholz an. Im Landkreis Verden finden die Beratungen in Verden und Achim statt. Im Rahmen der Beratung werden die Ratsuchenden über ihre individuellen Möglichkeiten auf- geklärt und bei Bedarf auch im Anerkennungsverfahren begleitet. Im Jahr 2020 wendeten sich 111 Personen in einer Erstberatung an die IQ Anerkennungs- beratung Verden / Osterholz und es wurden insgesamt 352 Erst- und Folgeberatungen durchgeführt. Die Beratungszahlen sind somit – trotz Coronakrise – vergleichbar mit dem Vorjahr. Die Beratungsnachfrage ist im Landkreis Verden durch die engere örtliche Vernetzung der 12
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden Beratungsstelle in Verden mit dem Jobcenter und der Ausländerbehörde etwas höher als in Osterholz. Zu den Ratsuchenden als Gruppe kann gesagt werden, dass im Landkreis Verden generell mehr Frauen als Männer die Beratung nachfragen und es dabei überwiegend um Hochschulabschlüsse geht. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass die beruflichen Bildungssysteme in den einzelnen Ländern oft unterschiedlich sind und z.B. Berufe, die in Deutschland dem Bereich „berufliche Aus- bildung“ zugeordnet werden, in anderen Ländern in Fachhochschulen oder Hochschulen ausgebil- det werden (z.B. der Beruf des Krankenpflegers/Krankenpflegerin). Generell ergänzt die IQ Anerkennungsberatung das bestehende berufliche Beratungsangebot von Berufsinformationszentrum, Arbeitsagentur, Berufsberatung, Jobcenter usw. Im Gegensatz zu den vorgenannten Einrichtungen unterstützt die Anerkennungsberatung gezielt Migrantinnen und Migranten mit Fachkenntnissen bei ihrem Einstieg in den hiesigen Arbeitsmarkt. Die aktuelle Förderperiode endet 2022. Es gibt positive Signale, dass eine weitere Förderung der Anerkennungsberatung erfolgen wird. 5. Weitere arbeitsmarktpolitische Handlungsfelder 5.1. Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Im Landkreis Verden konnten im Jahr 2020 15 Arbeitsgelegenheiten (AGH) für zusätzliche, gemeinnützige und wettbewerbsneutrale Tätigkeiten bewilligt werden. Durchschnittlich monatlich 10 Teilnehmende nutzen dies für eine berufliche Orientierung und Erprobung nach langer Arbeitslosigkeit. Mitte März wurden alle AGH-Teilnehmenden zurückgerufen und die Teilnahme an der AGH aus Gründen des Gesundheitsschutzes unterbrochen. Mit jedem einzelnen Träger wurden dann die Rahmenbedingungen für eine Rückkehr und Wiederaufnahme der AGH besprochen. Oft wird durch die praktischen Erfahrungen in der AGH die Basis für weitere Qualifikationen oder angepasste Beschäftigungsmöglichkeiten gelegt. Als gezieltes gut begleitetes Instrument der Arbeitsförderung bietet die Arbeitsgelegenheit für eine spezifische Zielgruppe weiterhin sinnvolle Möglichkeiten. 5.2. Teilhabe am Arbeitsmarkt § 16e und § 16i SGB II In 2019 sind mit § 16i SGB II „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ und § 16 e SGB II „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“ neue arbeitsmarktpolitische Instrumente wirksam geworden, die langfristige Integrationen für langzeitarbeitslose Menschen in den Arbeitsmarkt ermöglichen. Diese Menschen sollen nach Arbeitsaufnahme durch eine ganzheitliche beschäftigungsbegleitende Betreuung unterstützt werden, um vorzeitige Abbrüche zu vermeiden und eine weitere Stabilisierung zu fördern. Zum Jahresende 2020 befinden sich 14 Personen (§ 16 i SGB II) und 4 Personen (§ 16 e SGB II) in der Förderung. Von den über § 16 i SGB II geförderten Personen sind 8 weiblich und 6 männlich. Bei den Förderungen über § 16 e SGB II ist eine von den 4 Personen weiblich. Bisher sind zwei der über § 16 i SGB II geförderten Arbeitsverhältnisse aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen worden. Ein weiteres Arbeitsverhältnis (§ 16 i SGB II) wurde nach der einjährigen Befristung nicht verlängert. Alle anderen haben sich weiter stabilisiert und erste Krisen überwunden. Dazu hat auch die begleitende Betreuung beigetragen. Eine über § 16 e SGB II geförderte Person hat sich während des Förderzeitraums andere Arbeit auf dem 1. Arbeitsmarkt gesucht und nicht wieder Leistungen beantragt. Der jeweilige Umfang der beschäftigungsbegleitenden Betreuung wird nach dem 1. Jahr reduziert, bleibt aber grundsätzlich weiterbestehen und ist auch nach wie vor sinnvoll, da einige Problemlagen sich erst später nach der Arbeitsaufnahme entwickeln und durch das Coaching möglichst aufgefangen werden. Nach und nach spielt in individuell unterschiedlicher Ausprägung 13
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden auch eine Orientierung auf den 1. Arbeitsmarkt eine Rolle. Mögliche Qualifizierungen und Praktika werden thematisiert und Bewerbungsbemühungen unterstützt. Der Schwerpunkt des Coachings liegt aber nach wie vor auf der Stabilisierung. Das entspricht auch der nicht ohne Grund sehr langen Förderdauer. 5.3. „Finde DEINEN Beruf“ Berufsberatung und Berufsorientierung an Sek I Schulen des Landkreis Verden Den Schülerinnen und Schülern der o.g. Schulen wurde auch in 2020 unabhängig vom betreuenden Rechtskreis ein einheitliches Berufsberatungsangebot in den Schulen unterbreitet. Auch Schüler*innen, die im SGB II-Leistungsbezug sind, erhalten frühzeitig die Möglichkeit, bei der Ausbildungsstellensuche unterstützt zu werden, ohne dass es zu einem Berater*innenwechsel kommt. Durch die gemeinsame Berufsberatung und Berufsorientierung der Rechtskreise SGB II und SGB III sollen die Schüler*innen ein Vertrauensverhältnis zu den Beratungsfachkräften aufbauen. Damit kann sofort ab Beginn der aktiven Ausbildungsstellensuche eine effektive Zusammenarbeit mit den Kundinnen und Kunden des SGB II, SGB III und im Bedarfsfall unter Einbeziehung der Angebote des SGB VIII (FD Jugend und Familie - Pro Aktiv Center - Jugendberufshilfe „PACE“ und Koordinierungsstelle Schulverweigerung „KOS“) erfolgen. Ziel ist es weiterhin, dass kein junger Mensch zurückbleibt und damit wertvolle Zeit/ Lebenszeit in Warteschleifen verliert. Das Angebot umfasst: • Sprechstunden mehrmals monatlich • Konstante Ansprechpartner*innen für die Bereiche Berufsorientierung und Berufswahl • Organisation und Begleitung der BIZ-Besuche (Besuchsinformationszentrum in der Agentur für Arbeit) • ggf. Hausbesuche und Elternkontakte durch PACE (Pro Activ Center, Jugendberufshilfe, ggf. Vermittlung an KOS (Koordinierungsstelle Schulverweigerung) • individuelle Begleitung und Unterstützung bei persönlichen Problemen • Hilfe im individuellen Bewerbungsverfahren 5.4. Projekt „Beratung und Aktivierung von Flüchtlingen (AsylbLG)“ Aufgrund des hohen kommunalen und finanziellen Interesses an der Vermeidung von langfristigem Transferleistungsbezug und Integration in Arbeit für Personen mit hoher Bleibewahr- scheinlichkeit (im Folgenden kurz „Flüchtlinge“) ist die ALV beauftragt, Arbeits- und Berufsvorbereitung zu übernehmen. Das Projekt „Beratung und Aktivierung von Flüchtlingen“ wurde aufgrund der rückläufigen Zahlen finanziell und personell reduziert. Für diesen Auf- gabenbereich stehen 1,75 VZ-Stellen zur Verfügung. Mit Stand 12/2020 waren 544 Personen im Leistungsbezug nach dem Asylbewerberleist- ungsgesetz. Rund ein Viertel erzielte ein Erwerbseinkommen oder eine Ausbildungsvergütung. Schwerpunkt der Tätigkeit des Projektes wird weiterhin die individuelle Begleitung der Betroffenen sein, u.a. auch die Hinleitung zur Agentur für Arbeit. Die Geflüchteten, die im Besitz einer Aufenthaltsgestattung sind, können seit 08/19 beim BAMF einen Antrag auf Teilnahme an einem Integrationskurs stellen. Eine der Voraussetzungen ist hier die Arbeitssuchendmeldung bei der Agentur für Arbeit. Als „Kurspat*in“ wird das Team in den länderfinanzierten Sprachkursen der Träger KVHS und DAA aktiv, um über nahtlose Anschlussperspektiven zu informieren. 14
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden Das Team Migration berät auch über Möglichkeiten der Ausbildungsunterstützung. Die Förderung erfolgt über die Agentur für Arbeit. Gemeinsam mit dem DRK, der Caritas oder anderen Akteuren werden Veranstaltungen rund um das Thema Schule, Ausbildung und Beruf initiiert. Integriert in das LOGIN gibt es seit Kurzem das Projekt „Arbeit und Lernen“ für Asylbewerber*innen. Vorgesehen ist eine Vernetzung von Sprachunterricht und beruflichem Lernen für 6 Teilnehmende. In der Einstiegsphase steht der Sprachunterricht im Vordergrund. In der Vertiefungsphase ergänzt ein Praxisteil die Teilnahme. Außerdem soll es allgemeinen Unterricht über den Lebensalltag (Politik, Rechtsordnung, Rechte und Pflichten; etc.) in Deutschland geben. Weiterhin werden durch das Team auch Arbeitsgelegenheiten (AGH) nach § 5 Asyl- bewerberleistungsgesetz bei verschiedenen Trägern bewilligt. In 2020 waren parallel bis zu 15 Stellen besetzt. 6. Das Jobcenter Verden in Zahlen Die Arbeitslosenquote im Landkreis Verden betrug im Dez. 2020 3,9 % und lag damit unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt (Niedersachsen = 5,7 % und Deutschland = 5,9%). Im Berichtszeitraum sind die Arbeitslosenzahlen – trotz Corona-Krise - im Rechtskreis des SGB II gesunken. Bezogen auf die Zahlen im Dezember 2019 (1.296) im Vergleich zum Stand Dezember 2020 (1.197) konnte die Zahl um 99 oder um ca. 7,6% gesenkt werden. Der Fachkräftemangel bewirkt, dass Arbeitgeber zunehmend bereit sind, auch Bewerber*innen mit Vermittlungshemmnissen eine Chance am Arbeitsmarkt einzuräumen. Zum Jahresende 2020 sind rund 69,9% der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) sog. Langzeitleistungsberechtigte (Vorjahr 72,0%). Die Betroffenen verfügen eher über keine oder eine lang zurückliegende Berufserfahrung und Qualifikation. Diese Senkung lässt sich sowohl bei den Deutschen beobachten (-6,5% im Vgl. VJM) als auch bei den Ausländer*innen (-11,3% im Vgl. VJM). Bei ihnen ist die Verringerung auf die hohen Anerkennungszahlen der letzten Jahre zurückzuführen. Daneben sind unverändert physische und psychische Erkrankungen als Ursache aber auch als Folge der langen Arbeitslosigkeit festzuhalten. (Quelle: Zielerreichungsbericht Land Niedersachsen, Stand 12/2020). 7,9% aller eLB verfügen über ein Abitur oder eine Fachhochschulreife. Das sind 3,0% weniger als im Vorjahr. Der Anteil der eLB mit einem Realschulabschluss ist mit gerundet 17,0% leicht gestiegen. Über einen Hauptschulabschluss verfügen ca. 34,1% (0,6% mehr als im Vorjahr). Der Anteil eLB ohne Schulabschluss ist leicht gesunken, jedoch unverändert hoch und beträgt 33,3% (Vorjahr 35,3%). Noch gravierender sieht es im Bereich anerkannter Berufsausbildungen aus. 65,7% (Vorjahr 68,2%) verfügen über keinen beruflichen Abschluss, dagegen stehen rund 29,0% (Vorjahr 26,5%) mit beruflicher oder schulischer Ausbildung. Der Anteil der akademischen Abschlüsse macht 3,4% (Vorjahr 2,6%) aus. Hier ist eine kleine Steigerung zu vermerken bei den beruflichen Abschlüssen. Das Handlungsfeld: Förderung abschlussbezogener Maßnahmen bleibt weiterhin bestehen. Es ist bemerkenswert, dass das oberste Ziel, die Hilfebedürftigkeit im Landkreis Verden zu senken, erreicht werden konnte. Rund ein Viertel der Berechtigten verfügt über ein Erwerbs- einkommen und stockt dieses auf. Zum Jahresende 2020 betrug das Durchschnittseinkommen 705,69 €. Das Einkommen aus Erwerbstätigkeit ist im Vergleich zum Vorjahresmonat (652,54 €) leicht um rund 8,15% gestiegen. 6.1. Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften (Basis t-0) Die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften im Landkreis Verden konnte in den vergangenen Jahren ab 2011 (Höchststand Februar 2011 = 4.322) auf im Dezember 2020 mit 3.164 als Tiefstand seit 15
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden Inkrafttreten des SGB II gesenkt werden - und das trotz Zuwanderung und pandemiebedingter wirtschaftlicher Probleme. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (3.338) sank die Anzahl um 174. Im Dez. 2020 wurden entsprechend der Definition nach § 46 Abs. 10 Satz 3 SGB II für einen flüchtlingsindizierten Personenkreis 854 Personen als Flüchtlinge (bzw. Rechtskreiswechsler) gezählt. Der Anteil ausländischer Leistungsberechtigter liegt mit 36,7% im Landkreis Verden rund 1,8% über dem niedersächsischen Durchschnitt. 2) Monatliche Statistikberichte des LK Verden Stand 12/2020 6.2. Entwicklung der Personen (Basis t-0) 2) Monatliche Statistikberichte des LK Verden Stand 12/2020 6.3. Entwicklung der Arbeitslosigkeit 6.3.1 Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bereich SGB II 2) Monatliche Statistikberichte des LK Verden Stand 12/2020 16
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden 6.3.2. Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bereich SGB II (unter 25-jährige) 2) Monatliche Statistikberichte des LK Verden Stand 12/2020 6.4. Entwicklung der Aktivierung 6.4.1. Entwicklung der Teilnehmendenzahlen in Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik Bedingt durch die Pandemielage wurden Maßnahmen ausgesetzt bzw. die Anzahl der Teilneh- mer*innen minimiert, um konform zu den Hygiene- und Abstandsregeln zu agieren. Dieses hat im Jahresverlauf eine Senkung der Teilnehmendenzahlen zur Folge. 2) Monatliche Statistikberichte des LK Verden Stand 12/2020 6.5. Entwicklung der Integrationen in Relation zum Vergleichstyp und zu Niedersachsen Die Integrationsquote lag bis Jahresmitte 2020 auf einem eher schwachen Niveau, allerdings in der Quantität unverändert geprägt von nachhaltiger Integration (s. Grafik „Kontinuierliche Beschäftigung). Ab August d.J. rangiert das Jobcenter Verden im Vergleich (Median im VT und Niedersachsen) im oberen Bereich. Auch weiterhin ist der Personenkreis Asyl und Flucht stark motiviert Arbeit aufzunehmen, um damit den Aufenthalt langfristig abzusichern und Flucht aber auch Familiennachzug finanziell zu realisieren. Die Vorstellungen und die Anforderungen des ersten Arbeitsmarktes sind häufig (noch) nicht mit den Ressourcen und Fähigkeiten der Personen kompatibel, so dass Beschäftigungsverhältnisse häufig abgebrochen werden. Noch sind Personen im Leistungsbezug, die sich zunächst sprachlich weitergebildet haben und auch die Zeit zur Berufsorientierung benötigt haben. Die Vermittlungsquote in dieser Personengruppe ist unverändert hoch und liegt bei durchschnittlich 27 %. Das zeigt, dass in diesem Personenkreis weiterhin viel Potenzial steckt. 17
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden Der Anteil der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist im Vergleich 12/2019 zu 12/2020 um 10,6 % auf 1.631 Personen (Vorjahr: 1.825) gesunken. Der Anteil an der Gesamtzahl der erwerbsfähigen Leistungsbeziehenden ist auf 36,7 % gesunken (Vorjahr: 38,7%). 6.5.1. Integrationsquote 3) Zielerreichungsbericht Land Niedersachsen, Stand 12/2020) 6.5.2. Kontinuierliche Beschäftigung 3) Zielerreichungsbericht Land Niedersachsen, Stand 12/2020) 6.6. Kostenentwicklungen in Relation zum Vergleichstyp und zu Niedersachsen 6.6.1. Veränderungen der Leistungen zum Lebensunterhalt (ohne Leistungen für Unterkunft und Heizung) 3) Zielerreichungsbericht Land Niedersachsen, Stand 12/2020) 18
Eingliederungsbericht SGB II Landkreis Verden 6.6.2. Veränderungen der Leistungen für Unterkunft und Heizung 3) Zielerreichungsbericht Land Niedersachsen, Stand 12/2020) 6.7. Entwicklung des Langzeitleistungsbezugs 3) Zielerreichungsbericht Land Niedersachsen, Stand 12/2020) Die Grafik weist Veränderungen des Bestands an Langzeitleistungsbeziehenden im Vergleich zum Vorjahresmonat aus. Landesweit machten sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie bei der Zielerreichung 2020 deutlich bemerkbar. Am Jahresende ist festzustellen, dass die Pandemie sich zwar insgesamt auf den hiesigen Arbeitsmarkt ausgewirkt hat, jedoch ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zu 2019 rechtskreisübergreifend nur um 0,1 Prozentpunkte gestiegen – im SGB II sogar um 0,5 Prozentpunkte gesunken. Es ist dem Jobcenter Verden gelungen, die Abweichung der Integrationsquote im Niedersachsenvergleich deutlich zu reduzieren. Die Abweichung der erreichten Integrationsquote zum vereinbarten Zielwert ist die geringste unter allen Jobcentern in Niedersachsen! Insgesamt war das Jahr 2020 ein erfolgreiches Jahr des Jobcenters Verden mit den niedrigsten Leistungsfallzahlen seit Inkrafttreten des SGB II. Die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt bleibt abzuwarten, wenn staatlich flankierende Leistungen – insb. das Kurzarbeitergeld, finanzielle Ausgleiche an Firmen – nach Abflauen der Pandemie auslaufen. 19
Sie können auch lesen