2019 Sende- und Verbreitungsverzeichnis für private Rundfunkangebote in Bayern - Bayerische Landeszentrale für neue Medien
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100 JA H R E R A D I O, 50 JA H R E FARBFERNSEHEN, 25 JAHRE INTERNET, 20 JAHRE GOOGLE UND SMARTPHONES, 15 kennenzulernen und zu verstehen. Es freut uns selbstverständlich, wenn die vielen Angebote auch selbst einmal ausprobiert werden. So- 03 JAHRE FACEBOOK UND SEIT 10 JAHREN wohl für traditionell Geprägte als auch für Zu- MOBILE APPS. Diese „old technologies“ ha- kunfts-Freaks zeigt die Broschüre umfassend ben uns und unser heutiges technisches Medi- den gegenwärtigen Stand und die Entwicklung en-Ecosystem deutlich ge- prägt. Doch was kommt? Auf Neue Medien Wellenspiegel 2019 was müssen wir uns einstel- in Bayern — len? Internet of Things (IoT), 5G-Mobilfunk, gigabitfähige Glasfasernetze, Augmented Reality, Clouds, Algorith- men, Sprachassistenten (wie topfit in die Medienzukunft z. B. Alexa), Digital Jewelle ry (modisch gestylte Wea- rables), 4K-Videostreaming, Editorial Telepräsenz, Virtual Reality und vieles mehr. Dies alles ist keine Scifi, sondern es sind die neuen Elemente des technischen Medien-Eco- systems unserer nahen Zukunft. Dabei zeigt sich sehr anschaulich, dass dieser technologi- sche Wandel sich exponentiell und kombina- torisch vollzieht. Die Folge: Das Bild von der Medienwelt wird für viele von uns hyperkom- plex. Denn der Mensch entwickelt sich nach wie vor linear. Als Gegentrend erleben Heimat und Lokalität einen neuen Hype. Orientierung wird gesucht. UM DIESEM SPANNUNGSFELD GERECHT ZU WERDEN, haben wir die Bro- schüre „Wellenspiegel 2019 – das technische Sende- und Verbreitungsverzeichnis für priva- te Rundfunkangebote in Bayern“ als PDF-Ver- sion aktualisiert. Wir wollen alle Medieninte- auf. Alle technischen Empfangsmöglichkeiten ressierten wie auch Fachleute einladen, die für private Hörfunkprogramme und private private Medienlandschaft und Antworten auf TV-Angebote wie auch Projekte und Trends in medientechnische Grundfragen im Freistaat der technischen Infrastruktur sind breit veran- schaulicht. Wir hoffen, mit der Broschüre auch einen selbstbewussten Umgang mit der heuti- gen Medienwelt zu fördern, um einen positiven Zukunftsdialog führen zu können. DENN: DIE ZUKUNFT WARTET NICHT. DOCH: „DIE ZUKUNFT WIRD SO AUSSEHEN, WIE WIR SIE GESTALTEN“ (JEAN FOURASTIÉ). SIEGFRIED SCHNEIDER PRÄSIDENT DER BLM
04 03 04 Editorial Inhaltsverzeichnis 05 TECH Technik für private Rundfunkangebote 08 Wertschöpfungskette Rundfunk Wellenspiegel 2019 09 Distribution 10 Digitalisierung Digitale Konvergenz 11 Digitale Vorteile 12 Digitale Transformation 13 RADIO Private Hörfunkangebote Inhaltsverzeichnis 16 DAB+ Digitalradio 18 DAB+ Landesweiter digitaler Hörfunk 19 DAB+ Lokaler digitaler Hörfunk 28 DAB+ Bundesweiter digitaler Hörfunk 29 Satellitenhörfunk 30 Internetradio 32 UKW Analoger Hörfunk 34 UKW Landesweiter analoger Hörfunk 36 UKW Lokaler analoger Hörfunk 47 TV Private Fernsehangebote 50 Digitales Antennenfernsehen (DVB-T2 HD) 52 Lokal-TV in HD 54 Kabelfernsehen und IPTV 55 Lokales Kabelfernsehen 56 Bayerische Fernsehfensterprogramme 57 Streaming von Videoangeboten 58 Hybrides Fernsehen und Lokal-TV-Portal 60 Info-Kampagne für Satellitenempfang lokaler TV -Programme 61 BY#media Medienstandort Bayern 62 Sendestudios für private Rundfunkangebote 63 Infrastruktur für die Giga-Gesellschaft 66 Förderung technischer Infrastruktur und Innovationen 2019 68 Service für private Rundfunkangebote 69 Innovationen 70 Herausforderungen 71 Links — Impressum
06 Technik für private Rundfunkangebote Wie alles begann TECH Technik für private Rundfunkangebote BERLIN, 29. OKTOBER 1923: „Achtung! Hier neue Medien (BLM) auf der Basis des Medien Sendestelle erprobungs- und -entwicklungsgesetzes (MEG) gegründet. Seitdem dürfen auf der Grundlage Berlin einer Genehmigung auch private Unterneh- men Rundfunkprogramme (Radio und Fernse- Voxhaus“ hen) im Freistaat neben dem BR verbreiten. Dieses Nebeneinander von öffentlich-recht- lichem Rundfunk und privaten Rundfunkange M I T D I E S E R A N S AG E begann vor boten wird als „duales Rundfunksystem“ knapp 100 Jahren der Rundfunk in Deutsch- bezeichnet. Die BLM baute hierbei in den ver- land. Aus diesem Urknall heraus entstanden gangenen 3 Jahrzehnten eine deutschland- nach Ausräumung der Fehlentwicklungen weit einmalig vielfältige private Medienland- unter dem Nationalsozialismus in der Nach- schaft auf. Sie entwickelt und fördert auch die kriegszeit für dieses neue Medium öffentlich- notwendige technische Infrastruktur zur Ver- rechtliche Rundfunkanstalten. In Bayern war sorgung der bayerischen Bevölkerung in allen dies 1949 der Bayerische Rundfunk (BR). Landesteilen des Freistaats. Diese technische Infrastruktur besteht aus terrestrischen Fre- 30 JAHRE SPÄTER knallte es wieder. quenzen oder Kanälen, Kabelnetzen, Satel- Von den Piraten zu den Privaten. Anfang der litenkanälen und dem Internet. Die gesamte 80er-Jahre des letzten Jahrhunderts strahlten technische Infrastruktur dient der Übertra- zunehmend Piraten- bzw. Schwarzsender ihr gung der Programmangebote vom jeweiligen Programm auf UKW, meist von Südtirol in Rich- Studio zum Verbraucher. Sie ist das Rückgrat tung München, ohne Lizenz aus. 1985 wurde für den bisherigen und zukünftigen Erfolg des für Bayern die Bayerische Landeszentrale für privaten Rundfunks im Markt.
D I E G R U N D L AG E für die Erschlie- 07 ßung dieses Marktes liefern die 3 Verbrei- tungsräume bundesweit, landesweit und lo- kal. Die Genehmigung der Programmangebote folgt dieser Dreigliederung und legt damit das jeweilige Verbreitungsgebiet und den damit TECH verbundenen „Versorgungs- 3 auftrag“ fest. Mit der techni- schen Infrastruktur und den damit verbundenen Akteu- ren ist im Freistaat ein wert- volles Medien-Ecosystem bundesweit herangereift. Dieses Medi- en-Ecosystem zeichnet sich durch eine hohe Anpassbar- Technik für private Rundfunkangebote keit und Flexibilität der tech- 3 PROGRAMMEBENEN nischen Infrastruktur aus. Es für private ist ein offenes System, das Rundfunkangebote 1 2 bewusst technische Innova- (Radio und TV) tionen zulässt und fördert. So erfolgen an allen technischen in Bayern Systemkomponenten stetige lokal/ landesweit Verbesserungen in kleinen regional Schritten (CIP = Continuous Improvement Process). Dies stärkt und stabilisiert das Gesamtsystem und steigert die Wettb ewerbsfähigkeit der darin agierenden privaten Rundfunkan- VERGLEICHT MAN DIE STRUKTUR bieter. Die eingesetzte Infrastruktur ist ro- des Medien-Ecosystems von heute mit dem bust, zellular und filigran zugleich. Sie kann des vorigen Jahrhunderts, so zeigt sich, dass auf neue Herausforderungen erfolgreich re- sich das technische Gesamtsystem stark an agieren. Der wohl weitreichendste Verände- die veränderten Strukturen, Gewohnheiten rungsprozess für das Gesamtsystem war und und Ansprüche unserer Gesellschaft ange- ist die Digitalisierung. Zug um Zug wurden ein- passt hat. Von besonderer Bedeutung und Ak- zelne Infrastrukturkomponenten, wie z. B. Sa- tualität ist das Bedürfnis eines Großteils der tellitenkanäle oder terrestrische TV-Kanäle, Bevölkerung nach mehr „Lokalität“ und „Hei- mit Vorteil für alle Beteiligten digitalisiert. mat“. Die vorhandene Infrastruktur für den Ver- Auch fanden neue Akteure wie Plattformbe- breitungsraum „lokal/regional“ kann diesem treiber und auch Prosumenten ihren Platz im Bedürfnis nachkommen und entsprechende Gesamtsystem. Die BLM sorgt dabei mit ihren Informationen mit Qualitätsjournalismus stati- technischen Optimierungen und auch Förder- onär und mobil zielgerichtet bereitstellen. Da- maßnahmen für Hörfunk und Fernsehen für ein mit ist das geschaffene Medien-Ecosystem für stabiles Gleichgewicht dieses geschaffenen private Rundfunkangebote in Bayern ein fes- Medien-Ecosystems. Dies immer mit Blick auf ter Bestandteil und ein hochwertiges Informa- die Erhaltung und Steigerung der Vielfalt der tions- und Kommunikationsnetzwerk im Frei- Angebote, was ein Garant für Zukunftsfähig- staat. Die Aufgabe und die Herausforderung keit ist. des Bereichs Technik der BLM besteht u. a. da- rin, dieses System in die digitalisierte Medien- welt zu überführen. Dabei gilt es, bestehende Wertschöpfungsketten zu sichern, aber auch neue zu ermöglichen, um dem Verbraucher auch künftig ein umfassendes und vielfältiges Angebot zu offerieren. ||
08 Wertschöpfungskette Rundfunk gen Programms. Durch die Digitalisierung er- leben nahezu alle Wertschöpfungsstufen in Wie entsteht einem Produktionsprozess für ein Programm ein Radio- oder eine starke Transformation. So hat die Digi- talisierung beim Nutzer durch die neuen, oft TECH Fernsehprogramm? mobilen Endgeräte eine Veränderung in der Produktion von Medieninhalten bewirkt und es gilt für die Programmproduktion, sich an GA N Z A M A N FA N G aller Programm neue Ausspielwege (mobile Version) anzu- ideen und Wertschöpfungsüberlegungen ste- passen. Rundfunkprogramme müssen sich zu- hen u. a. die Grundfragen der Lasswell-For- dem an die Anforderungen von Social Media mel: „Wer? Sagt was? Über welchen Kanal? Zu (Twitter, Facebook) anpassen können. Intakte wem? Mit welcher Wirkung?“ Daraus werden Wertschöpfungsstufen sind die Basis für eine Programmkonzepte entworfen, die für den stabile Wertschöpfungskette eines Medien- Technik für private Rundfunkangebote Nutzermarkt (Inhaltekonsument) und auch Ecosystems und ein Grundpfeiler für eine er- den Werbemarkt (werbetreibende Unterneh- folgreiche Position im Markt. men) interessant sein sollen. Der Programm idee folgend bestehen zunächst nur einzelne IN DEN VERGANGENEN JAHREN wur- Inhaltebausteine (O-Töne, Texte, Bilder, Vi- de die Produktion von Rundfunkangeboten voll deos usw.) und bilden die Phase der Kreati- digitalisiert. Mit dieser digitalen Transformation on. Danach werden diese Einzelbausteine zu ging ein starker Wandel der Wertschöpfungs- einem Programmteil aggregiert. Es folgt die stufen wie auch der jeweils beteiligten Akteure Kontribution, d. h. die Zusammenführung für einher. Die BLM ist in diesem Zusammenhang 02 Aggregation 04 Speicherung/Store 01 Kreation 03 Kontribution 05 Distribution Wertschöpfungskette Rundfunk die Gesamtproduktion, sowie die studiosei- bestrebt, alle digital produzierten Programme tige Speicherung des jeweiligen Programms. künftig nur noch digital zu verbreiten. Damit Nach Fertigstellung wird das fertige Produkt wird die hohe Produktionsqualität in Bild und vom Produktionsstudio an das jeweilige Sen- Ton ohne technische Verluste direkt an den destudio übergeben. Aus dem Sendestudio Verbraucher geliefert. Dies steigert den Nut- heraus erfolgt dann die Distribution des je- zungskomfort für alle privaten Rundfunkange- weiligen Programmsignals über die geeigne- bote und reduziert die Kosten der Anbieter für ten technischen Verbreitungswege. Die ge- die technische Übertragung. Alle dargestellten samte Produktion eines Programms enthält Wertschöpfungsstufen erfolgen zeitlich und dabei verschiedene Wertschöpfungsstufen, räumlich verändert, falls es sich um Livesendun- die sich im Gesamtblick als eine zusammen- gen handelt. || hängende Wertschöpfungskette betrachten lassen. J E D E W E R T S C H ÖPFUNG baut auf Ressourcen. Diese sind im privaten Rundfunk, insbesondere das Werbepotenzial, verknüpft mit der technischen Reichweite eines jeweili-
Distribution 09 Wie kommt das Und was ist mit 5G? Rundfunkprogramm zu mir auf 5 G I S T E I N N E U E R M O B I L F U N K S TA N DA R D und damit Zugangsnetz für das TECH mein Gerät? Internet. Der Standardisierungsprozess von 5G und die Planung von Übertragungskapazi- „ A N Y T H I N G, A N Y W H E R E , A N Y täten laufen derzeit noch. Die geplante Über- T I M E “ hat sich im letzten Jahrzehnt zuneh- tragungsdatenrate wird über 1 Gbit/s liegen mend zum Leitsatz einer mobilen Medienge- und hat ggf. ein hohes Potenzial für die Ver- sellschaft entwickelt. Dies stellt die Anbieter breitung von Medieninhalten wie Hörfunk und und die BLM vor große Herausforderungen, Fernsehen (s. S. 64). Die BLM rechnet mit ei- den entsprechenden Content für alle Le- nem Regelbetrieb nicht vor 2025. Erste tech- benssituationen passgenau zu liefern. Die Inf- nische Tests für Broadcastanwendungen wur- Technik für private Rundfunkangebote rastruktur für die Distribution ist ein zentraler den 2018 durchgeführt. Die Entwicklungen zu Baustein für den privaten Rundfunk in Bayern. den Übertragungstechnologien weisen auf Sie gewährleistet letztlich die Qualität der den rasanten digitalen Wandel hin, der sowohl Vernetzung und das Erreichen der Bevölke- für Anbieter als auch Verbraucher neue Situa- rung. Eine Kernaufgabe der BLM ist es hierbei, tionen schafft. Dabei ist und bleibt es ein Ziel nach Festlegung der Verbreitungsgebiete wie der BLM, für die genehmigten Programmange- auch Genehmigung der Programmangebote bote einen diskriminierungsfreien Zugang der nach dem Gesetzesauftrag (Art. 1 1 BayMG) Bevölkerung zu gewährleisten. || für eine entsprechende Versorgung der Be- völkerung mit den jeweils zur Verfügung ste- henden technischen Übertragungskapazitä- ten zu sorgen. Die Distribution der Programme Terrestrik gliedert sich dabei in 4 Übertragungswege: • Terrestrische Sender DISTRIBUTION Kabel/DSL Kabel-/DSL-Netze privater • Satellitenkanäle Programm- • Internet angebote Satellit in Bayern FÜR DIE JEWEILIGEN ÜBERTRA GUNGSWEGE sind i. d. R. unterschiedliche Internet Netzbetreiber (z. B. Media Broadcast, Astra) tätig. Diese gewährleisten auch für den Pro- grammanbieter die vereinbarte Versorgungs- güte der Programmsignale. Die BLM wirkt ... unter anderem in Bayern dabei daraufhin, dass alle genehmigten Pro- 250 grammanbieter über ein von der BLM beauf- tragtes Serviceunternehmen (z. B. Bayerische terrestrische Medien Technik [bmt]) einen entsprechenden UKW Frequenzen Vertrag mit den jeweiligen Netzbetreibern ab- schließen. Darüber hinaus betreibt die BLM Distribution >100 ein eigenständiges Monitoring-System, um für die Gesamtheit der Sendernetze die not- Breitbandnetze wendige Versorgungsstabilität und -sicher- für Hörfunk und TV heit gewährleisten zu können. 12 Satellitenkanäle auf 2 Transpondern für Lokal-TV
10 Digitalisierung Digitale Konvergenz DIE DIGITALISIERUNG von bisher analogen Inhalten (Töne, Texte, Bilder, Filme) TECH verändert die Art und Weise, wie Inhalte für unsere Medienangebote produziert, verbreitet und konsumiert werden. ANALO G ES S I G NAL Die ins „Digitale“ gewandelten Daten lassen sich kombinieren, vergleichen, spei- chern und auch digital ausspielen. Bei der Ver- breitung der digitalen Programme ermöglicht DI G I TALES S I G NAL die Digitalisierung die Loslösung von bisher Digitalisierung inhaltespezifischer Infrastruktur (analoge Te- lefonleitungen für Sprache, Rundfunkanlagen für Ton und Video u. a.). Ausschlaggebend ist heute nicht mehr die Art der übermittelten In- verknüpfungen, z. B. Podcast oder Text-to- halte, sondern im Wesentlichen nur noch die speech-Systeme oder Sprachsteuerung (z. B. benötigte Übermittlungskapazität und Ge- Alexa, Siri) von Endgeräten. Die Entwicklungen schwindigkeit. Die Digitalisierung ermöglicht sind hierbei erst am Anfang und noch lange auch die Konvergenz im Sinne von Zusammen- nicht ausgeschöpft. Die technischen Vorreiter wirken bisher einzeln agierender Mediengat- für Augmented Reality (AR) bzw. Virtual Reality tungen (Radio, TV, Print). Konvergenz bedeutet (VR) zeigen auf datenintensive Lösungsansätze dabei nicht das physische Zusammenwachsen für digitale und konvergente Medien der Zu- einzelner Infrastrukturkomponenten, sondern kunft. Die Konvergenz ist damit der Motor der vielmehr ein „Sichannähern, Kooperieren, Aus- digitalen Zukunft. || A NA LO G DIGI TA L Website Texte Twitter/Facebook Bilder KONVERGENZ durch Digitalisierung Radio/Audio Audio analoger Datenquellen Mediathek TV / Film Digitale Konvergenz TV/Video tauschen“ bisher getrennter Medientechno- logien. Diese technische Konvergenz bewirkt wie ein Katalysator eine rasante Veränderung des Medien-Ecosystems und führt damit auch zu neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten wie auch großen Vorteilen für Anbieter und Nut- zer dieser Medien. Wirtschaftlich interessant ist die deutliche Kosteneinsparung von digi- taler Übertragung gegenüber einer analogen Verbreitung. Die digitale Konvergenz ermög- licht neue Angebote durch neue Technologie
Digitalisierung 11 Digitale Vorteile kommt gegenüber der analogen Zeit ein ste- tig ansteigender Nutzungskomfort, der sich TECH beispielsweise in den vielen nutzerorien- tierten Zusatz- und Serviceinformationen (s. HbbTV S. 58) ausdrückt. Zudem ermöglicht die Digitalisierung neue Vernetzungsmöglich- keiten unter den eingesetzten Endgeräten (Radio, TV, Tablet, Speicherung u. a.). Durch die kostengünstige Massenproduktion vieler technischer Komponenten entstehen sowohl in der Produktion wie auch in der Nutzung Digitalisierung digitaler Medien deutliche Kosteneinspa- rungen. Insbesondere die mobile Nutzung der jeweiligen Medien schafft ein rasantes Wachstum einer neuen Mediengeneration. So finden bereits heute rund zwei Drittel aller DIE DIGITALE TECHNIK erfolgt für Internetzugriffe über mobile Endgeräte statt. den Verbraucher weitgehend im Hintergrund Für die nächsten Jahre wird damit gerechnet, (Produktion, Distribution) und tritt nur mit den dass das digitale Medienangebot noch aus- jeweiligen Endgeräten augenscheinlich ins differenzierter und personalisierter ausgestal- Rampenlicht. tet werden wird. Da im Hintergrund dabei „Big Data“ eine wesentliche Rolle spielt, sind Vor- „Bigger, und Nachteile der Digitalisierung sorgfältig abzuwägen. || smarter, faster“ MEHR SO WERDEN HEUTE die VORTEILE neuen digitalen Empfangsgeräte wie Flat-Screens, Hybrid-Radios oder Smartphones beworben. Die verschiedenen Bildgrößen bei hochwertiger Auflösung wie auch die Miniaturisierung ehemals gro- durch ßer analoger Gerätschaften sind Digitalisierung die Eyecatcher und verlocken zur Nutzung. Treiber für all dies im di- gitalen Medien-Ecosystem ist die wachsen- Programmangebote Digitale Vorteile de Übertragungskapazität, verknüpft mit mo- dernster Datenkompression und der vorher technische Versorgung aufgezeigten digitalen Konvergenz. Durch die digitalen Medien erwachsen für Verbrau- Nutzungskomfort cher und Anbieter von Rundfunkangeboten große Vorteile. Neben einer deutlichen Ver- Serviceinformation mehrung der Programmangebote wird eine qualitativ hochwertige Versorgung und Stei- Empfangsqualität gerung der Empfangsqualität erreicht. Hinzu Kostenvorteile Vernetzung
12 Digitalisierung Digitale Transformation TRANSFORMATION bedeutet grund- fungsstufen bzw. -ketten (s. S. 8) und auch Dis- sätzlich Veränderung oder Wandel. Digitale tributionsmodelle. Alte Geschäftsmodelle Transformation erklärt sich somit vereinfacht verschwinden und werden durch neue ersetzt. TECH als „digitaler Wandel“. Er stellt die Summe al- Die wachsende Konnektivität verlangt einen ler Prozesse dar, die von der bisher bekannten ganzheitlichen Blick mit einer ressortüber- analogen Welt in die digitale Welt führen und greifenden Ausrichtung. Chancen auf Neues dort neue Veränderungen hervorrufen. Der und neue Berufsfelder entstehen. Start-ups digitale Wandel wird in seiner Wirkung durch die Globalisierung verstärkt, und umgekehrt, „Nichts ist beständiger und zählt zu den zentralen Megatrends – welt- weit –, die unser heutiges und künftiges Le- als der Wandel“ ben massiv prägen. Gerne wird auch von der (Heraklit) Digitalisierung 4. industriellen Revolution gesprochen, die nach Dampfmaschine, Elektrizität und Com- testen die Möglichkeiten disruptiver Innova- puter nunmehr all unsere Daseinsfunktionen tion. Mit Blick auf die Wachstumschancen zei- durchdringt. Bezeichnungen wie Arbeit 4.0 gen sich neue Größenvorteile („economies of oder Medien 4.0 rühren daher. In der gesamt- scale“), getrieben durch sektorspezifische wirtschaftlichen und technischen Perspektive hohe Netzwerkeffekte bei einer bislang exor- vollzieht sich mit der digitalen Transformation bitanten Nachfrage nach neuen digitalen Infor- ein sektoraler Wandel. Über den primären (Ag- mations- und Mediengütern. Schon heute las- rarwirtschaft) und sekundären Sektor (Indust- sen sich künftige Trends des digitalen Wandels rie) findet heute eine zunehmende Verände- ablesen. Zwei sind beispielhaft dargestellt: rung des tertiären Sektors (Dienstleistung) hin zu einem quartären Sektor statt. Dieser Wirt- 1 | ALG OR I THM I S I ER UNG schaftssektor zeichnet sich durch einen hohen Big Data und smarte Formeln ermöglichen Anteil von Wissenschaft und Hochtechnologie u. a. sehr persönlich ausdifferenzierte Nutzer bei sehr hoher Konnektivität aus. Unabding- profile. bare Voraussetzung für diese sektoralen Wan- delprozesse ist das Vorhalten notwendiger 2 | FRAGMENTIERUNG Infrastruktur – insbesondere von technischer Durch die wachsende Digitalisierung und Glo- Infrastruktur. Damit einher geht ein sehr dy- balisierung wird die Welt zum einen kleiner, namischer Selbstverstärkungsprozess der Di- zum anderen für das Individuum immer un- gitalisierung in Art, Umfang und vor allem in übersichtlicher. An die Stelle klar definierter Geschwindigkeit. Für das Medien-Ecosystem Massengruppen treten dynamische Verbün- ändern sich dadurch nahezu alle Wertschöp- de, was zu einer verstärkten Fragmentierung 4 führt. Damit steigt umgekehrt das Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Über- 3 schaubarkeit und Heimat. Dies gene- Digitale Transformation riert eine neuartige Mediennachfra- 2 ge und erhöht die Zahl der Angebote. 4. industrielle Mit 81 % Smartphone-Nutzung der 1 Revolution deutschen Bevölkerung (Statista, Digitale Trans- 3. industrielle formation, 2018) stecken wir mitten im digita- Revolution quartärer len Wandel in einer mobilen Medi- Computer, Wirtschafts- 2. industrielle Einsatz von sektor, Internet enwelt. Neue Nachfrage nach Medi- Revolution IT & Elektronik of Things (IoT), enprodukten und Endgeräten ist die Elektrizität, zur erweiter- 5G, Vernetzung, 1. industrielle Automobil, ten Automa- Giga-Gesell- Folge und zeigt auf Wachstum. Die Revolution Fließband tisierung der schaft BLM sorgt mit Vorausschau dafür, die Wasserkraft, industriellen Dampfkraft, Produktion Anforderungen des digitalen Wan- mechanische Produktions- dels für Verbraucher und Anbieter in anlagen allen Landesteilen des Freistaats er- I N F R A S T R U K T U R als Basis der industriellen Revolution folgreich zu meistern. Denn nur wer sich verändert – bleibt! ||
13 Private Hörfunkangebote RADIO
14 Private Hörfunkangebote Infrastruktur etabliert erfolgreiche Position im Markt RADIO RADIO ist mit knapp 100 Jahren das älteste Analoger Hörfunk elektronische Medium. Mit nahezu 4 Stunden Nutzung am Tag (Funkanalyse Bayern 2019) LANDES WEI TER UKW-HÖRFUNK bleibt Radio gefolgt von Fernsehen das meist- Die höchste Tagesreichweite von al- genutzte Basismedium in allen Lebenswelten. len in Bayern empfangbaren Radioprogram- Im Laufe der Zeit hat sich Radio dabei mehr men konnte auch im Jahr 2019 das landeswei- und mehr zum „Nebenbei-Medium“ – statio- te Hörfunkprogramm ANTENNE BAYERN mit Private Hörfunkangebote när im Haus oder mobil unterwegs – entwi- 28,9 % erzielen. (Quelle: Funkanalyse Bayern ckelt und genießt in der Bevölkerung große 2019). Der technische Versorgungsgrad für die Beliebtheit und höchstes Medienvertrauen. UKW-Verbreitung liegt bei über 97 %. INSGESAMT HÖRTEN 2017 86,8 % LOKALER UKW-HÖR FUNK der Bevölkerung ab 14 Jahren in Bayern täg- Der lokale Hörfunk über UKW bildet lich Radio. Damit sich diese Radionutzung der auch heute noch das Herzstück der privaten privaten Angebote so erfolgreich im Markt Rundfunklandschaft in Bayern. Über 30 Jahre durchsetzen konnte, baute die BLM eine leis- nach den ersten Inbetriebnahmen in München tungsfähige und moderne technische Infra- 1985 hat sich Lokalradio über UKW eine stabi- struktur auf, sowohl für analoge als auch für le Position im Markt erschlossen. digitale Hörfunkprogramme. DOMINANTER BESTANDTEIL die- ser Infrastruktur sind ca. 250 terrestrische UKW-Frequenzen, mit denen via Abstrahlung über einen Sendemast die analoge Versor- gung für alle Landesteile des Freistaats gesi- chert ist. UM DIESEN ERFOLG der privaten Ra- dioangebote auch für die Zukunft zu sichern, hat der Medienrat der BLM im Jahr 2016 das Programm „Hörfunk 2020“ beschlossen. Die- ses sieht insgesamt ein Bündel von 13 Maß- nahmen vor, die Zug um Zug bis 2020 umge- setzt werden. Im Mittelpunkt dabei steht die digitale Transformation des Hörfunks von der analogen in die digitale Radiowelt. DIE DARSTELLUNG der Verbreitung der privaten Hörfunkangebote gliedert sich in analogen Hörfunk, digitalen Hörfunk, Inter- netradio und bundesweiten Satellitenhörfunk. Die jeweiligen Versorgungsgebiete und tech- nischen Empfangsmöglichkeiten sind auf den nachstehenden Seiten umfassend aufgezeigt.
15 RADIO Digitaler Hörfunk Satelliten-Hörfunk L A N D E S W E I T E R DA B+ H Ö R F U N K Neben dem terrestrisch ausgestrahl- Bereits im Jahr 1999 hat die Landes- ten Lokalfunk und dem landesweiten Hörfunk zentrale begonnen, für den Freistaat mit DAB werden in Bayern die nachstehenden bundes- eine digitale landesweite Hörfunkversorgung weiten Hörfunkangebote via Satellit und in aufzubauen. Seit Mitte 2017 kann bayernweit den Ballungsräumen Bayerns teilweise zusätz- Private Hörfunkangebote das Programm Antenne Bayern im gemeinsa- lich terrestrisch via UKW verbreitet: Klassik men Netz mit dem BR auf Kanal 11D empfan- Radio, Jugendradio egoFM, ROCK ANTENNE, gen werden. Weitere 4 Radio Horeb. || private landesweite Di- HÖR DAUER R ADI O gitalradio-Programme (Absolut HOT, egoFM, Marktanteile Mo.–Fr. Radio Teddy und Rock Bevölkerung ab 14 Jahre in Bayern Antenne) wurden für den landesweiten 43% Empfang auf insgesamt 5 Teil-netze des BR aufgeschaltet. 238 Minuten LOK A L E R DA B+ H Ö R F U N K bayerische 100% 44% Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit private hat die BLM schon frühzeitig auch für Lokal- Programme radios lokale/regionale Versorgungsgebiete 13% in München, Augsburg, Ingolstadt und Bayerischer Nürnberg im Digitalradio-Standard in Betrieb Rundfunk genommen. Weitere regionale Netze sind seit 2017 dazugekommen. Heute sind in allen Sonstige Landesteilen Bayerns regionale/lokale DAB+ Netze verfügbar sein. TAG ES R EI CHWEI TE BUNDESWEITER DAB+ HÖRFUNK Mo.–Fr. | Bevölkerung ab Seit 2011 können in Bayern auch die 14 Jahren in Bayern in % bundesweiten DAB+ Radioprogramme emp- 85,5 fangen werden. Der technische Ausbau des 72,2 Sendernetzbetreibers Media Broadcast er- folgt „step by step“ und soll bis 2020 eine +3,5 großflächige Versorgung im Freistaat sicher- stellen. -0,8 -2,9 -0,1 IN T E R N E T R A D I O -2 -0,6 Die Verfügbarkeit von Radio über In- 13,3 18,6 ternet ist in den letzten Jahren deutlich ge- 3,8 3,5 wachsen und bietet neben der terrestrischen Verbreitung eine wertvolle Ergänzung. Radio gesamt UKW Internet DAB+ Kabel Satellit Tagesreichweite Mo.–Fr. Veränderung seit 2018 Quelle: Funkanalyse Bayern 2019 in Prozentpunkten
16 DAB+ A K T U E L L können im Freistaat von Digitalradio privater Seite 87 lokale DAB+-Programme, 5 landesweite und 9 bundesweite empfangen werden. Hinzu kommen 10 Angebote des Bay- „So klar, als wär erischen Rundfunks. Damit ist Bayern in Sa- ich da“ chen Digitalradio Vorreiter in Deutschland. Dieser Vormarsch von DAB+ zeigt sich auch RADIO deutlich in der gestiegenen Marktdurchdrin- R A D I O ist das letzte verbliebene gung mit Endgeräten. Fast jeder Dritte (31.1% elektronische Medium, das analog über UKW- der Bevölkerung ab 14 Jahren) in Bayern hat Frequenzen verbreitet wird. Der UKW-Bereich inzwischen einen Digitalradioempfänger. Aus- ist jedoch europaweit ausgeplant und somit löser dafür sind die eindeutigen Vorteile des bietet UKW keine Entwicklungsmöglichkeit neuen Digitalradios: mehr. Zudem häufen sich die Nachteile durch höhere Störanfälligkeit und eingeschränktes • größere Programmvielfalt Programmangebot. Mit der Nachfolgetech- • klarer Sound ohne Störgeräusche Private Hörfunkangebote nologie DAB+ wird dieser „closed shop“ auf- (insbesondere im Auto) gebrochen. Der technische Standard für die digitale, terrestrische Hörfunk-Übertragung • ökologisch wertvoller, da geringerer heißt „Digital Audio Broadcasting“ (Kürzel: Energieverbrauch und weniger elekt- DAB+). Moderne Radiogeräte tragen dieses romagnetische Belastung Kürzel und zeigen dem Verbraucher, dass • informativer, da metergenaue Stau- zusätzlich zum bekannten UKW damit auch infos und Zusatzinformationen Digitalradioprogramme empfangen werden • komfortabler wegen sehr einfacher können. Für Bayern hat die BLM bereits 1999 Bedienfunktionen den notwendigen Grundstein gelegt und Di- gitalradio in Betrieb genommen, erprobt und • kostengünstiger für den weiterentwickelt. Bis heute sind die privaten Radioanbieter in der Verbreitung Radioangebote via DAB in Bayern deutlich an- gegenüber UKW und Internet gewachsen und werden nach ihren Verbrei- • zukunftssicher, weil sich Digitalradio tungsräumen unterschieden: als europäischer Standard durchsetzen wird • landesweite Angebote (s. S. 18) • lokale Angebote (s. S. 19 ff.) • bundesweite Angebote (s. S. 28) I N D E R S U M M E der Vorteile zeigt sich Digitalradio als eine zukunftsfähige Tech- nologie, die den modernen Ansprüchen an einen nachhaltigen Lebensstil unserer Ge- sellschaft sehr entgegenkommt. Radio bleibt damit für Jung und Alt der Soundtrack des Ta- . ges nach dem Slogan „Radio geht ins Ohr – und bleibt im Kopf“. || 3,2 MIO DAB+ Digitalradio D I G I TAL R AD I O- R E C E I VE R I N BAY E R N (2019). FAS T J E D E R D R I T TE H AT B E R E I TS DA B+
DAB+ vom Bundesrat im November 2019 entschie- 17 Digitalradio den. Dies wird nicht zuletzt zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr führen. Eine Kombination von Digitalradio mit neuesten Navigations- Für die mobile geräten wird leider in Deutschland nur gegen Mediengesellschaft Aufpreis angeboten. RADIO Mehr Sicherheit DIGITALRADIO wurde ursprünglich mit Digitalradio: für die mobile Radionutzung entwickelt. Über 40 % aller Hörer nutzen Radio im Auto. Hier Emergency Warning zeigen sich ganz besonders die Vorteile von Digitalradio, da z. B. Kratzgeräusche oder stö- Functionality (EWF) rende Reflexionen in Berggebieten entfallen. Von besonderer Bedeutung für den Hörer EWF ist ein Katastrophen-Warndienst, Private Hörfunkangebote im Auto sind die zusätzlichen Verkehrs- und der für Digitalradio entwickelt wurde. Im Fall Reiseinformationen über Digitalradio. Mit- einer Katastrophe oder anderweitiger Gefähr- tels TPEG (Transport Protocol Experts Group) dungslagen wird eine entsprechende War- werden metergenaue Stauinformationen und nung über DAB+ ausgestrahlt. Im Gegensatz weitere verkehrsrelevante Informationen zu Warnungen über Mobilfunk (Internet) kön- übertragen und in TPEG-tauglichen Empfangs- nen alle DAB+-Empfangsgeräte zeitgleich und geräten angezeigt. Da es sich bei DAB+ um schneller erreicht werden. Der Warnhinweis einen europäischen Standard handelt, lassen kann sprachneutral erzeugt werden, sodass sich die entsprechenden Informationen auch fremdsprachige Verkehrsteilnehmer parallel im Ausland nutzen. Der Verkauf von DAB+- und auch in ihrer Muttersprache informiert Autoradios hinkte dem der stationären Ge- werden können. Damit wird insbesondere die räte lange hinterher, zwischenzeitlich werden Hilfe im entsprechenden Katastrophen fall jedoch bereits 40 % der neu verkauften Au- deutlich beschleunigt. || tos mit DAB+ Geräten ausgestattet. Vom 21. Dezember 2020 an müssen Radios in neuen Fahrzeugen sowie neue stationäre Radioge- räte mit Display den Empfang und die Wie- dergabe von DAB+ ermöglichen. Dies wurde MEH R RADIO IM AUTO DAB+ Digitalradio
18 Private Hörfunkangebote DAB+ Landesweiter digitaler Hörfunk IN BAYERN werden heute 5 landes- Verbreitung all dieser landesweiten Digital- weite Digitalradioprogramme angeboten. radioprogramme über die Sendernetze des RADIO Das Programm Antenne Bayern wird tech- Bayerischen Rundfunks basiert auf einer Ko- nisch über das landesweite Sendernetz des operation zwischen BLM und BR, die seit 2017 Bayerischen Rundfunks auf Kanal 11D verbrei- umgesetzt wird (s. S. 69). Derzeit beträgt die tet. Es hat eine technische Indoor-Reichwei- Versorgung für alle landesweiten DAB-Pro- te von rund 12,0 Mio. Einwohnern in Bayern. gramme über 93 % Indoor-Reichweite. || Die weiteren 4 landesweiten Programme Ab- solut HOT, egoFM, Kultradio und Rock An- tenne werden von der Bayern Digital Radio GmbH technisch über die regionalen DAB- Private Hörfunkangebote Netze des Bayerischen Rundfunks (Unterfran- ken, Oberfranken, Mittelfranken, Oberpfalz, Niederbayern, Oberbayern und Schwaben) ausgestrahlt. Die technische Reichweite ent- spricht der des DAB-Netzes Bayern 11D. Die Coburg Hof E45 A9 Kulmbach A7 A73 Aschaffenburg Schweinfurt A70 E41 Bayreuth A3 Bamberg Würzburg A93 A73 A9 E45 A3 Forchheim Weiden Erlangen E43 Fürth NÜRNBERG Amberg A7 E50 A6 Schwabach Schwandorf Programm Empfangsgebiet Kanal Ansbach E50 A6 Neumarkt A93 1 Antenne Bayern Bayern gesamt 11D E56 DAB+ Landesweiter digitaler Hörfunk A3 E45 Regensburg 2 Absolut HOT Unterfranken 10A, A9 Mittelfranken 8C, 3 egoFM Oberfranken 10B, Straubing Deggendorf 4 Radio Teddy Niederbayern 7D, Ingolstadt A93 E56 Oberpfalz 12D/6C, E53 A3 5 Rock Antenne Oberbayern-Schwaben 10A A92 Passau Landshut Freising E52 Augsburg A8 Erding E43 Fürsten- feldbruck E54 MÜNCHEN A96 Traunstein Memmingen Rosenheim E532 Kaufbeuren E52 E52 E533 A8 A8 A7 A95 Kempten Garmisch- A93 Partenkirchen Lindau
Private Hörfunkangebote 19 DAB+ Lokaler digitaler Hörfunk RADIO 10A 10B Unterfranken Oberfranken 8C 10C 8C 12D 6C Private Hörfunkangebote Region Region Nürnberg Oberpfalz Westmittel- franken Mittelfranken Kanalzahl 11A 7A für lokalen 7D digitalen 9C Region Hörfunk Ingolstadt Niederbayern über DAB+ Region Augsburg 11C Schwaben Oberbayern Region 7A München 8B Region Voralpenland Region Allgäu FÜR DIE BLM ist es im Rahmen der franken und Mittelfranken mit lokalem Digi- DAB+ Lokaler digitaler Hörfunk Digitalisierung des Hörfunks ein zentrales talradio versorgt. Im Juli 2018 folgen dann die Anliegen, auch den lokalen Hörfunk in sei- Bezirke Oberpfalz und Niederbayern. Für den ner Position im Markt zu stärken. Neben den südlichen Teil des Freistaats wurden 2019 die bestehenden Radioprogrammen soll in den beiden Regionen Voralpenland und Allgäu mit DAB+-Netzen auch Platz für neue Angebo- neuen Sendernetzen durch die BDR ausge- te ermöglicht werden. Mit einer möglichst stattet. Mit diesem Netzkonzept können je gleichwertigen Versorgung aller Landesteile Region zwischen 2 und 14 private, lokale Digi- des Freistaats soll die bisher erfolgreiche de- talradioprogramme ausgestrahlt werden. Bis zentrale Struktur von Lokalradio auch in der Mitte 2020 wird Bayern sowohl in den Bal- digitalen Radiowelt erhalten und ausgebaut lungsräumen wie auch allen Regionen kom- werden. Diese Ziele können mit dem Infra- plett mit lokalen, landesweiten und bundes- struktur-Sharing der Sendernetze zwischen BR weiten Radioangeboten versorgt sein. Die und BLM sowie der stabilen Weiterentwick- Finanzierung dieser Netze ist für den priva- lung der bestehenden lokalen DAB-Netze in ten Hörfunk nur mit einer Anschubförderung München, Augsburg, Ingolstadt und Nürnberg durch den Freistaat Bayern (s. S. 66) möglich. durch die Bayern Digital Radio GmbH (BDR) Zudem bedarf es einer positiven Grundhal- erreicht werden. In der 1. Phase wurden seit tung aller Beteiligten zu dem digitalen Hör- Mitte 2017 die Bezirke Unterfranken, Ober- funksystem DAB+.
20 RADIO Private Hörfunkangebote Lokaler digitaler Hörfunk Unterfranken Kanal 10A* Radio Charivari Würzburg Radio Galaxy Aschaffenburg Unterfranken Radio Gong Würzburg DAB+ Lokaler digitaler Hörfunk Bevölkerung (Bev.) 1,3 Mio. Ew. Radio Hashtag+ Indoorversorgung 81% Bev. Outdoorversorgung 95% Bev. Radio Primaton Straßenabdeckung 92%* Radio Primavera * umfasst Autobahnen und Bundes-, Staats- und wichtige Gemeindestraßen Aschaffenburg (Stadt und Lkr.) * Auf diesem Kanal können im Bezirk Unterfranken auch Bad Kissingen die 4 landesweiten DAB-Programme Absolut HOT, egoFM, Radio Teddy und Rock Antenne empfangen werden Haßberge Kitzingen Main-Spessart Miltenberg Rhön-Grabfeld Schweinfurt (Stadt und Lkr.) Würzburg (Stadt und Lkr.)
21 RADIO Lokaler digitaler Hörfunk Oberfranken Kanal 10B* Private Hörfunkangebote extra Radio Radio Bamberg Radio EINS Oberfranken Radio Euroherz Bevölkerung (Bev.) 1,1 Mio. Ew. Radio Galaxy Oberfranken Indoorversorgung 83% Bev. Outdoorversorgung 97% Bev. Radio Mainwelle Straßenabdeckung 96%* Radio Plassenburg * umfasst Autobahnen und Bundes-, Staats- und wichtige Gemeindestraßen Bamberg (Stadt und Lkr.) * Auf diesem Kanal können im Bezirk Oberfranken auch die 4 landesweiten DAB-Programme Absolut HOT, egoFM, Bayreuth (Stadt und Lkr.) Radio Teddy und Rock Antenne empfangen werden Coburg (Stadt und Lkr.) Forchheim Hof (Stadt und Lkr.) Kronach Kulmbach Lichtenfels Wunsiedel im Fichtelgebirge DAB+ Lokaler digitaler Hörfunk
22 RADIO Private Hörfunkangebote Lokaler digitaler Hörfunk 1 2 Mittelfranken Mittelfranken 1 2 Kanal 8C* Radio 8 Radio Galaxy Mittelfranken Mittelfranken Region Nürnberg Bevölkerung (Bev.) 1,8 Mio. Ew. Indoorversorgung 96% Bev. 2 Kanal 10C Outdoorversorgung 99% Bev. Straßenabdeckung 98%* * umfasst Autobahnen und Bundes-, Staats- und max neo wichtige Gemeindestraßen Charivari 98,6 1 Region ENERGY Nürnberg DAB+ Lokaler digitaler Hörfunk Westmittelfranken Ansbach (Stadt und Lkr.) Gong 97,1 Neustadt an der Hit Radio N1 Aisch–Bad Windsheim Weißenburg- Mega Radio Gunzenhausen Mein Lieblingsradio 2 Industrieregion 7 N90.4...Beat Nürnberg Erlangen Pirate Radio Erlangen-Höchstadt Radio Arabella Kult Fürth (Stadt und Lkr.) Radio F Nürnberg Nürnberger Land Radio Z Roth Star FM Nürnberg Schwabach Funklust - Deine Campusmedien * Auf diesem Kanal können im Bezirk Mittelfranken auch die 4 landesweiten DAB- Programme Absolut HOT, egoFM, Radio Teddy und Rock Antenne empfangen werden
23 RADIO Lokaler digitaler Hörfunk Oberpfalz Private Hörfunkangebote Kanal 12D/6C* Radio Ramasuri Galaxy Amberg-Weiden Charivari Regensburg gong fm Regensburg Charivari Cham Charivari Kelheim Charivari Neumarkt Charivari Schwandorf gong fm Regensburg Radio Galaxy Amberg-Weiden Radio Ramasuri * Auf diesen Kanälen können im Bezirk Oberpfalz auch die 4 landesweiten DAB-Programme Absolut HOT, egoFM, Radio Teddy und Rock Antenne empfangen werden. Das DAB-Netz Oberpfalz 12D/6C kann auch im nördlichen DAB+ Lokaler digitaler Hörfunk Landkreis Kelheim empfangen werden. Oberpfalz Bevölkerung 1,1 Mio. Ew. Indoorversorgung 80% Bev. Outdoorversorgung 96% Bev. Straßenabdeckung 96%* * umfasst Autobahnen und Bundes-, Staats- und wichtige Gemeindestraßen Amberg Amberg-Sulzbach Cham Neumarkt in der Oberpfalz Neustadt an der Waldnaab Regensburg (Stadt und Lkr.) Schwandorf Tirschenreuth Weiden
24 Lokaler digitaler Hörfunk Niederbayern RADIO Kanal 7D* Oldiewelle Niederbayern Radio AWN Radio Galaxy Landshut Radio Galaxy Passau-Deggendorf Radio Trausnitz Private Hörfunkangebote unser Radio * Auf diesem Kanal können im Bezirk Niederbayern auch die 4 landesweiten DAB- Programme Absolut HOT, egoFM, Radio Teddy und Rock Antenne empfangen werden Niederbayern Bevölkerung 1,2 Mio. Ew. Indoorversorgung 74% Bev. Outdoorversorgung 93% Bev. Straßenabdeckung 93%* * umfasst Autobahnen und Bundes-, Staats- und wichtige Gemeindestraßen Deggendorf Dingolfing-Landau Freyung-Grafenau Kelheim Landshut (Stadt und Lkr.) Passau (Stadt und Lkr.) Regen Rottal-Inn Straubing Straubing-Bogen DAB+ Lokaler digitaler Hörfunk
25 RADIO Private Hörfunkangebote Lokaler digitaler Hörfunk Oberbayern Region Ingolstadt Kanal 11A 1 1 2 Hitradio RT 1 Neuburg- Schrobenhausen Mega 80s Oberbayern Mega Radio Bevölkerung 4,6 Mio. Ew. Radio Arabella Kult Indoorversorgung 67% Bev. Outdoorversorgung 85% Bev. Radio Galaxy Ingolstadt Straßenabdeckung 79%* Radio IN * umfasst Autobahnen und Bundes-, Staats- und wichtige Gemeindestraßen 2 weitere Programme in 1 Region Ingolstadt Vorbereitung Eichstätt Ingolstadt DAB+ Lokaler digitaler Hörfunk Neuburg- Schrobenhausen Region Voralpenland Pfaffenhofen an der Ilm 2 Kanal 7A 2 Region Voralpenland Altötting AlpinFM (ab 1.Hj.2020) Bad Tölz- Wolfratshausen Bayernwelle (ab 1.Hj.2020) Berchtesgadener Land Radio Alpenwelle Garmisch- Radio Arabella Kult Partenkirchen Miesbach Radio BUH (ab 1.Hj.2020) Mühldorf am Inn Radio Charivari Rosenheim Rosenheim (Stadt und Lkr.) Traunstein Radio Galaxy Rosenheim Weilheim-Schongau Radio ISW (ab 1.Hj.2020) Radio Oberland
26 RADIO Private Hörfunkangebote Lokaler digitaler Hörfunk Oberbayern 3 Region München 3 Kanal 11C 95,5 Charivari Oberbayern DIGITAL CLASSIX Bevölkerung 4,6 Mio. Ew. Indoorversorgung 67% Bev. ENERGY München Outdoorversorgung 85% Bev. M94,5 Straßenabdeckung 97%* Mega Radio * umfasst Autobahnen und Bundes-, Staats- und wichtige Gemeindestraßen Münchner Kirchenradio (MKR) 3 Region München Radio 2Day Ebersberg Radio Arabella DAB+ Lokaler digitaler Hörfunk Erding Freising Radio Arabella Kult Dachau Radio Feierwerk | Radio LORA | CRM Fürstenfeldbruck Landsberg am Lech Radio Galaxy (Bayern) München (Stadt und Lkr.) Radio Gong 96,3 Starnberg Radio München Radio TOP FM
Lokaler digitaler Hörfunk 27 Schwaben Region Augsburg 1 1 Kanal 9C RADIO 2 Hitradio RT1 Mega 80s Mega Radio Schwaben Radio Arabella Kult Radio Augsburg Bevölkerung 1,9 Mio. Einw. Indoorversorgung 63% Bev. Radio Fantasy Outdoorversorgung 91% Bev. Radio Fantasy Classix Straßenabdeckung 93%* Private Hörfunkangebote * umfasst Autobahnen und Bundes-, Staats- Radio Fantasy Lounge und wichtige Gemeindestraßen Radio Galaxy (Bayern) 1 Region Augsburg Radio Schwaben Aichach-Friedberg Augsburg RT 1 in the Mix Dillingen RT 1 Nordschwaben Donau-Ries rt1 relax 2 Region Allgäu Smart Radio Günzburg Lindau Kaufbeuren Region Allgäu Kempten Memmingen 2 Kanal 8B Neu-Ulm Oberallgäu Ostallgäu Unterallgäu Allgäuer Heimatmelodie AllgäuHit Das DAB-Programm Donau Griaß di Allgäu 3 FM kann im Landkreis Neu Hitradio RT 1 Südschwaben Ulm über das Netz Baden- Radio Arabella Kult Württemberg 11B empfangen werden. Radio Galaxy Allgäu Radio Schwaben RSA Radio RSA Radio Ostallgäu (ab 2020) RSA Radio Westallgäu (ab2020) DAB+ Lokaler digitaler Hörfunk
28 DAB+ Bundesweiter digitaler Hörfunk SEIT 2011 gibt es in Deutschland pri- vaten bundesweiten Hörfunk, der über DAB+ Absolut verbreitet wird. Zwischenzeitlich wurde das RADIO nationale Sendernetz durch den Netzbetrei- ber Media Broadcast sehr engagiert und er- DRadio folgreich ausgebaut und weist bis 2019 ins- Dok Deb gesamt 137 terrestrische Senderstandorte auf. Damit wird in ganz Deutschland bereits eine großflächige Versorgung insbesonde- re der Bundesautobahnen 96 % Versorgung) erzielt. Nationale Radioprogramme dieses 1. bundesweiten DAB-Multiplex können heute Private Hörfunkangebote bereits von rund 68,4 Mio. Einwohnern emp- fangen werden. Seit 2017 befindet sich ein 2. bundesweiter DAB-Multiplex in Vorberei- tung. Damit ist mindestens mit 10 zusätzlichen bundesweiten Radioangeboten zu rechnen, wodurch sich für Deutschland eine einmalig vielfältige Hörfunklandschaft herausbildet. || Schleswig- Holstein Mecklenburg- Vorpommern Deutschland Bremen Hamburg Niedersachsen Berlin Kanal 5C Kanal Brandenburg Sachsen-Anhalt Absolut Relax DAB+ Bundesweiter digitaler Hörfunk 5C Nordrhein-Westfalen Deutschlandfunk Sachsen Deutschlandfunk Kultur Hessen Thüringen Deutschlandfunk Nova DRadio DokDeb Rheinland- Energy Pfalz ERF Plus Saarland Klassik Radio Bayern Radio BOB! Baden- Württemberg Radio Horeb Schlagerparadies Schwarzwaldradio sunshine live
Satellitenhörfunk 29 Terrestrische UKW-Stützfrequenzen RADIO Würzburg 92,1 MHz Klassik Radio 95,8 MHz egoFM Städte Hof Senderstandort Empfangsgebiet Schweinfurt Aschaffenburg Bayreuth Bamberg Würzburg Private Hörfunkangebote Weiden Regensburg 91,1 MHz Klassik Radio 107,5 MHz egoFM Nürnberg Nürnberg 105,1 MHz Klassik Radio 103,6 MHz egoFM 91,0 MHz egoFM Ansbach 106,2 MHz egoFM Regensburg Deggendorf Augsburg 92,2 MHz Klassik Radio 94,8 MHz egoFM 87,9 MHz Rock Antenne Landshut Freising Augsburg Ursberg Ursberg 89,9 MHz Radio Horeb Fürsten- feldbruck München München 107,2 MHz Klassik Radio Memmingen 100,8 MHz egoFM 94,5 MHz Rock Antenne Rosenheim Kempten Garmisch-Partenkirchen Balderschwang 105,2 MHz Radio Horeb Satellitenhörfunk D I E P R O G R A M M E egoFM, Radio Horeb nutzt Kleinleistungsfrequenzen in den Horeb und Rock Antenne haben eine Ge- Gemeinden Ursberg und Balderschwang. Das nehmigung durch die BLM für eine bundes- bundesweit verbreitete Programm Klassik weite Verbreitung über Satellit erhalten. Radio hat ebenfalls in den bayerischen Bal- Das Programm egoFM hat zusätzlich in allen lungsräumen technische Stützfrequenzen von bayerischen Ballungsräumen technische Stütz der Landeszentrale erhalten. Die oben stehen- frequenzen von der Landeszentrale zugewie- de Empfangskarte zeigt die UKW-Verbreitung sen bekommen. Das Programm Rock Antenne der o. g. Hörfunkprogramme schematisch auf. besitzt in den Ballungsräumen Augsburg und Alle oben genannten Programme sind auch München technische Stützfrequenzen. Radio bayernweit über DAB+ zu empfangen. ||
30 Internetradio Be smart: Stream the world RADIO N U R 4 J A H R E nachdem das WWW IM JAHR 2006 gab es in Deutschland der Öffentlichkeit zur freien Verfügung ge- 450 Internetradios. Diese Zahl wuchs bis 2011 stellt worden war, erfolgten im Jahr 1995 überproportional auf 3.055 Angebote an. Seit- die ersten Tests für Streamingdienste in dem war diese Anzahl wieder rückläufig und Deutschland. Die Medienöffentlichkeit wur- hat sich seit 2015 bei rund 2.400 Angeboten de jedoch erst kurz vor der Jahrtausend- eingependelt. Dies unterstreicht nach mehr Private Hörfunkangebote wende auf „Streaming Media“ aufmerksam. als 10 Jahren des aktiven Betriebs, dass Inter- Mit der Blütezeit der New Economy setzte netradio für sich allein gesehen (d. h. ohne eine darauf ein regelrechter Hype für Internet zusätzliche terrestrische Verbreitung) bislang radio ein. Viele neue, originäre Internet nicht die wirtschaftliche Basis zum Betrieb radios bzw. Audioangebote sind entstanden. von privaten Hörfunkprogrammen bietet. Ein Die privaten Hörfunkanbieter haben auch freier Empfang von Internetradio ist insbeson- ihr bestehendes terrestrisches Signal als dere im mobilen Bereich nicht gegeben, da Livestream im Internet sowie weitere, neue hier der technische Empfang nur über einen abrufbare Musikstreams auf ihren Websites entgeltpflichtigen Mobilfunkvertrag möglich angeboten. ist. Die Internetverbreitung von Hörfunkpro- grammen der privaten Veranstalter ist mit der- zeitigem Stand der Technik zusammengefasst als ergänzende Verbreitung zum Hauptver- breitungsweg Terrestrik zu betrachten. FÜR DIE HÖRFUNKANBIETER wird es jedoch zur Sicherung ihrer Position im Markt darauf ankommen, möglichst viele Aus- spielwege für ihr Programm zu nutzen, wie es die Mediengattung Fernsehen schon seit Jahren erfolgreich praktiziert. Die BLM unter- stützt diese Art der Zukunftssicherung und ist überzeugt, dass nicht die Frage „Terrestrik oder Internet“, sondern vielmehr eine kreative Symbiose von „Terrestrik und Internet“ die künftige Form für eine erfolgreiche Distributi- on der Hörfunkprogramme in Bayern bestim- men wird. || Internetradio
31 RADIO Private Hörfunkangebote POD CA S T I N G: S O C I A L R A D I O BÜR G ER R ADI O: Neben der linearen Nutzung von In- „M ACH DEI N R ADI O“ ternetradio- bzw. Internetvideo-Angeboten Da die technischen Verbreitungs- hat sich die nonlineare Nutzung „Podcasting“ möglichkeiten von Radioprogrammen über seit dem Jahr 2005 etabliert. Der Begriff „Pod UKW oder DAB+ teils beschränkt sind und casting“ ist ein Kunstwort aus den beiden andererseits für nicht kommerzielle Angebo- Wörtern „broadcasting“ und dem Sammel- te sehr teuer sind, hat die BLM die Internet- begriff für alle tragbaren MP3-Player, nämlich plattform www.machdeinradio.de für neue „iPod“ (von Apple). Podcasting bezeichnet Bürgerradios in Bayern entwickelt. Ziel ist es, das Anbieten von Audio- bzw. Videodateien, mit dieser neuen Plattform die Vielfalt und in der Regel als eine Serie, im Internet. Heu- Qualität im Lokalradio zu fördern. Bürger sind te produzieren viele Radio- und TV-Stationen eingeladen, selbst „auf Sendung zu gehen“. || eigene Podcasts, die keinen festen Sendezei- ten unterliegen, sondern zeitunabhängig als Audio- bzw. Video-on-Demand heruntergela- den und genutzt werden können. Ein von line- aren Hörfunkprogrammen unabhängiger Pod cast-Service besteht jedoch nicht. Insofern kann Podcast als zusätzlicher Ausspielweg für wertvolle Programmelemente der linea- ren Hörfunkprogramme betrachtet werden. STREAMING „Streaming Media“ bezeichnet die gleichzeitige technische Übertragung und Wiedergabe von Video- und Audiodaten über ein Rechnernetz (Internet). Den tech- Internetradio nischen Vorgang selbst bezeichnet man als „Streaming“. Das übertragene Programm wird als „Livestream“ oder kurz als „Stream“ bezeichnet. Im Gegensatz zu Strea ming steht „Download“ für eine nonlineare Nut- zung und Speicherung von Video- und Au- diodaten auf Datenträgern des Nutzers.
32 UKW Analoger Hörfunk UKW-Radio: Der Soundtrack des Tages RADIO NACH GRÜNDUNG der BLM im April Die Planung und Koordinierung der jeweiligen 1985 gingen bereits am 29. Mai 1985 die ers- UKW-Hörfunknetze, gefolgt vom technischen ten bayerischen Lokalradios im Sendegebiet Aufbau der entsprechenden Infrastruktur, war München mit 3 terrestrischen UKW-Frequen- und ist in ihrer Grundausrichtung geleitet von zen und insgesamt 11 Anbietern auf Sendung. der Bayerischen Verfassung (Art. 3 Abs. 2) zur Der Anfang des analogen UKW-Hörfunks war Sicherung und Förderung gleichwertiger Le- durch eine große Knappheit an noch freien bensverhältnisse. Private Hörfunkangebote terrestrischen Frequenzen bestimmt. Durch den Genfer Wellenplan 1984 und die Baltic- IM BESONDEREN erfolgte dies in der Abkommen I und II wurde dieser Frequenzbe- Umsetzung des Bayerischen Mediengesetzes reich für UKW-Radio erweitert und somit die (Art. 11 BayMG) im Rahmen der Festlegung der ON AIR UKW Analoger Hörfunk technische Basis für die terrestrische Aus- Versorgungsgebiete, wonach den gewachse- strahlung von privaten Hörfunkprogrammen nen Wirtschafts-, Kultur- und Kommunikati- via UKW geschaffen. Die BLM hat in den 80er onsräumen in allen Landesteilen des Freistaats und 90er Jahren auf Basis dieser Frequenzres- Rechnung getragen werden soll. Dabei wirkt sourcen für den privaten Rundfunk ein landes- die BLM nach den Maßgaben der Staatsregie- weites UKW-Netz für das Programm ANTENNE rung unter Berücksichtigung der jeweils örtli- BAYERN und zusätzlich dezentral ausgerichte- chen Belange auf eine den Erfordernissen der te lokale/regionale UKW-Netze für 70 lokale Raumordnungs- und Strukturpolitik entspre- Hörfunkprogramme geplant, koordiniert und chende Versorgung Bayerns mit Frequenzen aufgebaut. Damit ist in den vergangenen 30 hin. Davon abgeleitet hat sich in der Zwischen- Jahren ein wertvoller Baustein für die Medien- zeit eine hochwertige technische Infrastruk- und Kreativwirtschaft in Bayern entstanden. tur für UKW-Hörfunk gebildet, die 192 terres- Die technische Verbreitung von Hörfunk über trische Sendefrequenzen für lokale/regionale Kabel und Satellit spielte in dieser Zeit und Angebote und 43 Frequenzen für das landes- spielt bis heute nur eine untergeordnete Rolle. weite Angebot Antenne Bayern aufweist.
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