2020 Konzept - Für die offene Kinder- und Jugendarbeit des "1A Jugendtreff" der Gemeinde Windeck

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2020 Konzept - Für die offene Kinder- und Jugendarbeit des "1A Jugendtreff" der Gemeinde Windeck
2020
Konzept

Für die offene Kinder- und
    Jugendarbeit des
    „1A Jugendtreff“
 der Gemeinde Windeck
2020 Konzept - Für die offene Kinder- und Jugendarbeit des "1A Jugendtreff" der Gemeinde Windeck
Konzept 2020

Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG                                                                          4

1 ECKDATEN DER EINRICHTUNG                                                          5

1.1 ANSCHRIFT UND TRÄGER                                                            5
1.2 1A - LEITLINIEN DER EINRICHTUNG                                                 5
1.3 DIE ÖFFNUNGSZEITEN UND BESUCHERSTRUKTUR                                         6
1.3.1 DIE AKTUELLEN WÖCHENTLICHEN ÖFFNUNGSZEITEN DES „1A JUGENDTREFF“               6
1.3.2 REGELUNG DER ÖFFNUNG DES OFFENEN BEREICHS                                     7
1.4 HAUPTAMTLICHE MITARBEITER                                                       7

2 SOZIALRAUM FÜR KINDER UND JUGENDLICHE IN WINDECK                                  8

2.1 GEOGRAPHISCHE LAGE                                                              8
2.2 DEMOGRAPHISCHE DATEN                                                            8
2.3 DIE KINDER- UND JUGENDGERECHTE GEMEINDE                                         9

3 KOMMUNALE RESSOURCEN                                                              9

3.1 FINANZIELLE AUSSTATTUNG                                                         9
3.2 RÄUMLICHKEITEN UND AUSSTATTUNG                                                 10

4 PÄDAGOGISCHE HANDLUNGSANSÄTZE                                                    12

4.1 ANGEBOTSSPIEGEL                                                                13
4.2 PRIMÄRE ZIELE UNSERER ARBEIT                                                   13

5 AKTUELLE SCHWERPUNKTE DER ARBEIT                                                 14

5.1 DER OFFENE BEREICH                                                             15
5.2 DER 1A JUGENDTREFF IST                                                         16
5.3 DER 1A JUGENDTREFF ALS EINRICHTUNG DER VIELFALT                                17
5.3.1 WARUM KONTAKTSTELLE?! WARUM KONTAKTSTELLE WERDEN?!                           17
5.3.2 EINRICHTUNG DER VIELFALT                                                     18
5.4 BERUFSORIENTIERUNG                                                             20
5.5 INFORMELLE BILDUNG                                                             21
5.6 KULTURELLE JUGENDARBEIT                                                        23

6 EXEMPLARISCHE ANGEBOTSPLANUNG UND PROJEKTE                                       24

6.1 PROJEKT „CHILLPLATZ“ – FREIRAUM FÜR DIE JUGEND!                                24
6.1.1 UNSER ANLIEGEN – „CHILLPLATZ“                                                25
6.1.2 REALISATION                                                                  25

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2020 Konzept - Für die offene Kinder- und Jugendarbeit des "1A Jugendtreff" der Gemeinde Windeck
Konzept 2020
6.2 AKTIONSPLÄNE                                                      26

7 VERNETZUNG UND KOOPERATIONSPARTNER                                  27

7.1 VERNETZUNG                                                        27
7.2 KOOPERATIONSPARTNER                                               27

8 EVALUATION                                                          27

8.1 BERICHTSWESEN                                                     27
8.2 FOTOBÜCHER                                                        28
8.3 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT                                             28

9 STELLENBESCHREIBUNG DES PERSONALS                                   28

9.1   AUFGABENFELDER                                                  29
9.2   ARBEIT WÄHREND DER ÖFFNUNGSZEIT IM WEITESTEN SINNE              29
9.3   BÜROTÄTIGKEIT                                                   30
9.4   ARBEITSKREISE UND VERNETZUNG                                    30
9.5   ÖFFENTLICHKEITSARBEIT                                           30
9.6   ANGEBOTSPLANUNG                                                 31
9.7   VERSCHIEDENES                                                   31

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2020 Konzept - Für die offene Kinder- und Jugendarbeit des "1A Jugendtreff" der Gemeinde Windeck
Konzept 2020

Einleitung

Dieses Konzept bildet die Grundlage für die offene Kinder- und Jugendarbeit1 des „1A
Jugendtreff“ der Gemeinde Windeck. Das Konzept unterliegt den aktuellen Änderungen und
Anforderungen der Jugendförderung bzw. des Jugendhilfeplans und politischer
Entscheidungen und sollte dementsprechend regelmäßig überprüft, korrigiert sowie
fortgeschrieben werden.

Hierbei richten wir uns nach den Vorgaben des KJHG/SGB VIII, insbesondere § 1,2,9,11 und
13. Die dort aufgeführten Richtlinien bilden den gesetzlichen Rahmen für unsere tägliche
Arbeit. Wobei der §8a ebd. zum „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“ auch in unserer
Arbeit einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Für die offene Jugendarbeit besteht eine
infrastrukturelle Gewährleistungsverpflichtung und sie ist ein Arbeitsfeld der Jugendhilfe.

Das Konzept soll einen Einblick in die aktuelle Arbeit im „1A Jugendtreff“ geben und
Transparenz herstellen. Die funktionierende Kinder- und Jugendarbeit hat eine hohe
Bedeutung für die Gesellschaft und nimmt durch die immer größeren sozialen und kulturellen
Veränderungen einen höheren Stellenwert ein.

Auch die letzten Jugendamtsberichte zum Kinder- und Jugendförderplan zeigen deutlich,
welche sozialen Probleme in der oberen Rhein-Sieg-Region (insbesondere auch Windeck)
existieren. Die Krise des sozialstaatlichen Normalitätsentwurfes (siehe hierzu auch Böhnisch
1994, Schaarschuch 1990) schafft immer mehr Unsicherheit in der Entwicklung von Kindern
und Jugendlichen.

Die offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) fördert den niedrigschwelligen und freiwilligen
Ansatz und schafft informelle Bildungssituationen, welche in Bildungsinstanzen (z.B. Schule)
nur bedingt möglich sind. Dadurch sieht sich die OKJA immer wieder mit neuen
Anfordernissen und Bedürfnissen von Jugendlichen konfrontiert, welche immer wieder neue
Strategien und Lösungen erfordern.

Hierzu ist diese Konzeption ein Leitfaden und Anker, für die oft wechselnden Anforderungen
und Wünsche von Kindern- und Jugendlichen. Die Jugend braucht verstärkt Möglichkeiten
zur Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Mitverantwortung. Hier spielt jedoch auch die
Partizipation und Inklusion der Jugend in der Umsetzung eine wesentliche Rolle für eine
gelingende Gestaltung der Arbeit vor Ort.

1
 In diesem Konzept wird der Begriff Kinder- und Jugendarbeit in Anlehnung an die Formulierung des
3. AG zum Kinder- und Jugendhilfegesetzt (KJFöG) des Landes NRW verwendet, um deutlich zu
machen, dass es sich um unterschiedliche Altersgruppen (Kinder bis 14 Jahre und Jugendliche ab 14
Jahren) handelt. Der Begriff Kinderarbeit ist dabei nicht mit der in Deutschland schon lange
verbotenen Arbeitserbringung von Kindern zu verwechseln sondern bedeutet die pädagogische Arbeit
mit Kindern.
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2020 Konzept - Für die offene Kinder- und Jugendarbeit des "1A Jugendtreff" der Gemeinde Windeck
Konzept 2020

1       Eckdaten der Einrichtung

1.1     Anschrift und Träger

1A Jugendtreff                                         Träger: Gemeinde Windeck
Am Freibad 1a                                                  Rathausstraße 12
51570 Windeck – Rosbach                                        51570 Windeck

Tel.: 02292/911961                                     Förderverein:
E-Mail: info@1a-jugendtreff.de                                Die Windecker Jugend e.V.
www.1a-jugendtreff.de

1.2     1A - Leitlinien der Einrichtung

        Jugendlichen aus allen gesellschaftlichen Schichten die Möglichkeit bieten, sich im
          geschützten Rahmen mit pädagogischer Unterstützung zu einem kreativen und
    selbstbewussten, sich selbst und der Gesellschaft gegenüber verantwortungsbewusstem
                                      Mitglied zu entwickeln.

        Durch die interkulturelle Arbeit soll ein respektvoller Umgang aller Besucher aus
        unterschiedlichen Kulturen und Schichten gefördert und geschaffen werden. Die
                demokratischen Grundgedanken dienen hierbei als Richtlinien.

         Die ganzheitliche physische und psychische Förderung von jungen Menschen.

     Die Schaffung eines gewaltfreien, toleranten, vielfältigen und friedfertigen Raumes für
                                          Jugendliche.

        Förderung und Stärkung der sexuellen Vielfalt sowie Abbau von Vorurteilen und
                                     Diskriminierungen

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Konzept 2020

1.3   Die Öffnungszeiten und Besucherstruktur

1.3.1 Die aktuellen wöchentlichen Öffnungszeiten des „1A Jugendtreff“

      Für Pänz und Jugendliche von 10 – 18 Jahren

  Montag                                13:00 – 18:00 Uhr
                                          Bewegung & Spiel

 Dienstag                               14:30 – 18:00 Uhr
                                      Orientierung & Bewerben

 Mittwoch                               14:30 – 20:00 Uhr
                                         Turniere & Karaoke

Donnerstag                              14:30 – 20:00 Uhr
                                              Kochen & Film

   Freitag                              13:00 – 19:00 Uhr
                                                 Backen

Die Öffnungsstunden richten sich nach den Vorgaben in den Richtlinien zur Förderung der
offenen Kinder- und Jugendarbeit des Kreisjugendamtes. Die Öffnungszeiten unterliegen
regelmäßiger Überprüfung und Anpassung durch die Mitarbeiter des 1A Jugendtreff. Sie
orientieren sich dabei am Bedarf und Freizeit der Jugendlichen.

Abweichend von den Regelöffnungszeiten wird der „1A Jugendtreff“ im Rahmen von
projektbezogener Arbeit oder bei Einzelveranstaltungen auch außerhalb dieser Zeiten
geöffnet. Darüber hinaus finden regelmäßig Ausflüge und Veranstaltungen, auch außerhalb
der Einrichtung statt, welche hier nicht im Einzelnen aufgeführt werden.

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Konzept 2020
1.3.2 Regelung der Öffnung des offenen Bereichs

Grundsätzlich ist eine Öffnung des offenen Bereichs des 1A Jugendtreffs ausschließlich bei
einer personellen Doppelbesetzung in der Einrichtung vorgesehen.
Eine Öffnungszeit mit weniger als zwei Mitarbeitern ist generell nicht zu gewährleisten d.h.
ausgeschlossen. Um die Aufsichtsplicht für die Besucher, aber auch einen reibungslosen
Betrieb zu gewährleisten ist diese Regelung gängige Praxis im Normalbetrieb. Diese
Regelung dient letztlich auch dem Schutz des Personals und ist nur in Ausnahmefällen von
und durch die Mitarbeiter selbst, individuell neu fest zu legen. Für den Fall, dass ein
Mitarbeiter allein im Dienst ist, kann dieser sich vorbehalten, eine Öffnung des offenen
Bereichs – beispielsweise für eine kleine Gruppe von Besuchern – anzubieten. Bei
geschlossenem, offenen Bereich ist der diensthabende Mitarbeiter aber für alle Besucher
während der eigentlichen Öffnungszeit im Büro zu erreichen und ansprechbar.

1.4    Hauptamtliche Mitarbeiter

Dem 1A Jugendtreff stehen für die pädagogische Arbeit zwei volle Stellen, mit einem
Stundenumfang von je 39 h/Woche, zur Verfügung. Diese teilen sich auf die hauptamtlichen
Mitarbeiter wie folgt auf:

 Markus Fröhling, Leitung      Dipl. Soz.Päd./Soz.arb.        39,0 Stunden
 Stephanie Egger               Dipl. Sozialpädagogin           5,5 Stunden
 Monika Westhöfer              Dipl. Sozialpädagogin          33,5 Stunden

Um den unterschiedlichen Anforderungen und der Aufsichtspflicht während der Öffnungs-
zeiten gerecht zu werden wird eine Doppelbesetzung angestrebt. Hierdurch kann eine
verlässliche und qualitativ hochwertige pädagogische Betreuung gewährleistet werden.

Manche Jugendliche werden in anfallende praktische Tätigkeiten und in die Durchführung
von Aktionen und Projekten eingebunden. Soziales Gruppenlernen kann so ermöglicht
werden und die ehrenamtliche Arbeit wird gefördert.

Zusätzlich wird die Arbeit auch durch den Förderverein „Die Windecker Jugend e.V.“
unterstützt. Die Mitarbeiter der Einrichtung nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil. Die
Fachkräfte sind angehalten an Fortbildungen teilzunehmen.

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Konzept 2020

2         Sozialraum für Kinder und Jugendliche in Windeck

2.1       Geographische Lage

Die Gemeinde Windeck ist eine Flächengemeinde (107,23 km²) und liegt im östlichen Teil des
Rhein-Sieg-Kreises in Nordrhein-Westfalen mit der Kreisstadt Siegburg. Die südöstliche
Grenze ist gleichzeitig Grenze zu Rheinland-Pfalz. Unmittelbar an der Sieg gelegen grenzt
Rosbach an die Ausläufer des „Bergischen Landes“ sowie des „Westerwaldes“.

Windeck-Rosbach erreicht man von Siegburg/Hennef kommend: Immer der Siegtalstraße
folgend (L 333) über Eitorf, Herchen und Dattenfeld bis nach Rosbach (ca. 40 Autominuten).
Die Entfernung von Windeck-Rosbach zur Kreisstadt Siegburg beträgt ca. 45 km, zur
Bundesstadt Bonn ca. 55 km und zur Rheinmetropole Köln ca. 70 km. An der Siegstrecke
fährt die S12/S19 in Richtung Köln und Siegen und der RE9. Hierdurch hat man eine gute
Anbindung an die näheren Ortschaften und Städte.

Innerhalb von Windeck ist die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln eher schlecht und
Jugendliche müssen oft weite Strecken zurücklegen, um zur Schule, zum Jugendtreff oder zu
Freunden zu kommen. Der „1A Jugendtreff“ ist vom Rosbacher Bahnhof in ca. 10 Minuten
fußläufig zu erreichen.

2.2       Demographische Daten

Die Kommune entstand 1969 durch Zusammenlegen der Gemeinden Herchen, Dattenfeld und
Rosbach. Sie wurde benannt nach der Burgruine Windeck. In der Gemeinde leben aktuell
insgesamt ca. 19.000 Einwohner.

Nach Angaben des Rhein-Sieg-Kreis21 oben ist die Aufteilung wie folgt:

Bewohner:        18.773 Insgesamt
davon            17.679 Deutsche
                 1.094 Nichtdeutsche
                 5,83 % Ausländeranteil

Davon sind 4445 Einwohner im Alter von 0-18 Jahren (Jugendeinwohner-JE). Im
„Großraum“ Rosbach leben ca. 2000 JE. Davon entfallen etwa die Hälfte auf den Hauptort
und die andere Hälfte auf das nähere Umland von Rosbach. In der Gemeinde findet sich kaum
Industrie und es ist nach wie vor schwierig durch die schlechte Verkehrsanbindung
Gewerbebetriebe anzusiedeln.

Innerhalb des Kreisgebietes liegt die Arbeitslosigkeit im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis
am niedrigsten; die relativ höchste Arbeitslosigkeit innerhalb des Kreisgebietes hat die Region
Eitorf/Windeck an der oberen Sieg (8,1 Prozent, 1560 Personen). Stand 14.11.2013 3

2
    Zahlen und Fakten 2019 (Stand 31.12.2018)
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2.3      Die kinder- und jugendgerechte Gemeinde

Eine wichtige Erkenntnis für eine positive Entwicklung junger Menschen ist, dass
Jugendliche und Kinder Freiräume und Bewegungsmöglichkeiten benötigen, die ihnen durch
eine kinder- und jugendgerechte Umgebung mit gleichen Bildungs- und Ausbildungschancen
für alle und einer gesicherten Zukunft geboten werden sollte.

Hierzu sollten besonders für die jüngere Bevölkerung Rahmenbedingungen angeboten
werden, die ihnen „ihre“ Gemeinde näher bringt. Dies kann durch Jugendarbeit in den
einzelnen Ortsteilen geschehen, oder durch Jugendzentren, in denen Sozialpädagog*Innen als
Ansprechpartner*Innen erreichbar sind. Die soziale Segregation von Kindern und
Jugendlichen kann aufgehoben bzw. abgeschwächt werden, indem sich die Gemeinde der
jungen Bevölkerung näher bringt.

Das heißt, die Infrastruktur muss so gestaltet sein, dass Kinder und Jugendliche ihren
Lebensraum als Gemeinwesen, mit Orten der Kommunikation, des Spiels und der
Auseinandersetzung mit der Erwachsenenwelt wahrnehmen. Eine gut funktionierende offene
Jugendeinrichtung kann zur Revitalisierung der Jugend- und Kulturlandschaft beitragen.

Hierzu braucht es Räume der Aneignung und des Miteinander, um die gesellschaftlichen
Rituale und Lebensweisen kennenzulernen und eigene zu entwickeln. Nur gemeinsam können
alle Gesellschaftsgruppen ein zukünftiges Zusammenleben sinnvoll und für alle annehmbar
organisieren und auch akzeptieren. In diesem Sinne ist ein offener Jugendtreff ein Ort des
demokratischen Miteinanders, der Aneignung sozialer Regeln und Verhaltensweisen. Auch
die Umsetzung des „Chillplatzes“ (näheres hierzu später), auf dem gemeindeeigenen Gelände
am Jugendtreff, dient diesem Ziel und kann dazu beitragen, ein gemeinsames Miteinander zu
fördern bzw. zu schaffen.

3        Kommunale Ressourcen

3.1      Finanzielle Ausstattung

Die offene Jugendarbeit ist auf eine finanzielle Absicherung angewiesen. Dies setzt voraus,
dass sowohl die Bereitschaft als auch die finanziellen Möglichkeiten für eine Zuschuss-
gewährung seitens der Gemeinde Windeck, des Rhein-Sieg-Kreises, des Landes NRW und
nicht zuletzt durch unseren Förderverein gegeben sind. Da diese Parameter jährlichen
Veränderungen unterworfen sind, kann jeweils maximal für ein Jahr eine Gewähr
übernommen werden.

Die Gemeinde Windeck befindet sich schon länger im Nothaushalt und auch die Jugendarbeit
muss Einsparungen in Kauf nehmen. Der „1A Jugendtreff“ in Rosbach wird durch den Rhein-

³Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistik

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2020 Konzept - Für die offene Kinder- und Jugendarbeit des "1A Jugendtreff" der Gemeinde Windeck
Konzept 2020
Sieg-Kreis, die Gemeinde Windeck und den Förderverein „Windecker Jugend e.V.“ anteilig
finanziert. Die Verwaltung der Finanzmittel obliegt der Gemeinde Windeck.

3.2    Räumlichkeiten und Ausstattung

Der Jugendtreff befindet sich in einem Neubau, der im Jahr 2002 gebaut wurde. Er liegt
außerhalb des Ortes Windeck - Rosbach zwischen Sportplatz und Freibad.

Das Haus besteht aus einem zentral gelegenem großen Raum für den offenen Treff und
mehreren weiteren Gruppenräumen, die direkt an den offenen Bereich angrenzen.

Daneben gibt es einen Materialraum, eine im Jahr 2009 neu eingerichtete Küche, ein Büro,
eine Terrasse mit Entspannungselementen, einen mit einer zusätzlichen Tür versehenen
abgeschlossenen Sanitärbereich für Jungen und Mädchen sowie eine Behindertentoilette.

Die Einrichtung ist offen und niedrigschwellig angelegt. Durch den großen offenen Bereich
haben die Besucher*Innen und die Pädagogen*Innen schnell einen Überblick über das
Geschehen. Die einzelnen Räume sind vom offenen Bereich einsehbar und es besteht die
Möglichkeit der sozialen Kontrolle. Hierdurch treffen Jugendliche im offenen aber
geschützten Raum aufeinander und haben Möglichkeiten der Kontaktaufnahme.

Die einzelnen Gruppenräume werden wie folgt genutzt:

                               Material- Gesprächsraum

Dieser Raum wird als Materialraum für das Aufbewahren von Spielmaterialien (zum
Ausleihen), zum Lagern von verschiedensten Infomaterialien genutzt. Er dient aber auch als
kleiner Besprechungs – und Arbeitsraum in dem Jugendliche Einzelgespräche mit dem
Personal führen können oder Schularbeiten o.ä. erledigen können.

                                           10
Konzept 2020
                                       Fitnessraum

Im Fitnessraum können sich Jugendliche zum Tanzen treffen oder an unterschiedlichen
Geräten Fitnessübungen machen. Hierzu geben die Fachkräfte vor Ort auch Hilfestellung und
Anleitungen. Der Fitnessraum wird immer wieder von den Besucher*Innen neu entdeckt und
auch häufig durch Neuanschaffungen an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst. Darüber
hinaus wird der Raum für temporäre Aktionen genutzt.

                                    Der offene Bereich

Dieser Bereich stellt den eigentlichen Treffpunkt dar. Neben einer gemütlichen Sitzecke und
dem Thekenbereich als Kommunikationsraum, steht hier der Kicker, der Billardtisch, die
Tischtennisplatte und eine Dartscheibe zur freien Verfügung unserer Besucher bereit. Ebenso
wird dieser Raum für Tanzangebote und für Veranstaltungen aller Art genutzt. Die
Spielgeräte werden teilweise durch Jugendliche gepflegt und auch Spendenaktionen für neue
Billardkugeln haben schon stattgefunden.
Im gesamten Jugendtreff gibt es seit einigen Jahren auch einen passwortgeschützten
Internetzugang für alle Besucher*Innen. Dieser ist mit verschiedenen Einstellungen so
geschützt, dass er weitestgehend den Schutzvorschriften und Schutzmöglichkeiten genügt.
Neben der allgemeinen Nutzung des Internets mit seinen vielfältigen Möglichkeiten suchen
die Besucher*Innen unter Anleitung des Fachpersonals in den verschiedenen Job-Börsen nach
geeigneten Ausbildungs- und Arbeitsstellen und erstellen Bewerbungen. Hierfür stehen für
die Jugendlichen zwei Tablets zur Verfügung, welche gegen ein Pfand für die Nutzung im
Thekenbereich ausgeliehen werden können.

Durch die stark gestiegene Nutzung von Smartphones (letztlich hat heute jede(r) ein eigenes)
wünschten sich Jugendliche oft die Nutzung eines WLAN-Netzes in der Einrichtung. Gerade
im ländlichen Raum ist die Verbindung des Internets oft schlecht und nicht ausreichend,
außerdem können sich nicht alle Jugendlichen eine Internetflatrate leisten. Aus diesen
Gründen wurde über das zur Verfügung stellen eines WLAN–Netzwerkes bereits vor Jahren
Informationen eingeholt. Da es sich aber nach wie vor um eine rechtliche Grauzone handelt,
wurde gemeinsam im Arbeitskreis der OTs beschlossen, trotz allen Widrigkeiten diese
Möglichkeit für die Besucher*Innen bereit zu stellen. Auch hier wurden aus Schutzgründen
mit einem Passwort, welches regelmäßig geändert wird und Sicherheitsstandards eingerichtet.
Außerdem wird das WLAN nur während der Öffnungszeiten aktiviert.

                                          Küche

Die Küche wird hauptsächlich für die wöchentlich stattfindende Kochaktion genutzt, darüber
hinaus finden hier alle weiteren kleinen Koch- und Backaktionen statt. Der Bereich
„Ernährung“ ist ein wichtiger Bestandteil des GUTDRAUF – Konzeptes und kann somit
auch sinnvoll bedient werden. Da günstiges Essen auch gesund sein kann und sollte, wurde
vor einiger Zeit das Angebot des Kiosks erweitert, so dass Jugendliche sich für geringe
Kosten auch gesund Snacks in der Einrichtung leisten können. Bei der finanziellen
Umsetzung hat sich unser Förderverein sehr eingesetzt und unterstützt diesen Gedanken
zusätzlich mit monatlichen Geldbeträgen.

                                   Entspannungsraum

Dieser gemütlich ausgestattete Raum hat sich aus dem Mädchenraum entwickelt und wird von

                                            11
Konzept 2020
allen Jugendlichen als „Rückzugs-Raum“ genutzt, um in aller Ruhe die großen und kleinen
Probleme des Lebens besprechen zu können. Das Fachpersonal nutzt diesen Raum gerne auch
für problematische Einzelgespräche, da sich die Jugendlichen in der Büroatmosphäre oftmals
nicht so wohl fühlen und dieser Raum bei fast allen Besucher*Innen emotional positiv besetzt
ist.

                                      Materialraum

Dieser Raum wird zur Lagerung des pädagogischen Materials genutzt.

                                     Playstationraum

Im Playstationraum haben die Jugendlichen die Möglichkeit zusammen an der Playstation
Spiele zu spielen oder auch mit Singstar einen Songcontest zu machen. Zusätzlich können die
Jugendlichen hier auf einem großen TV Flachbildschirm öffentliches Fernsehen und Filme
schauen.

                                      Außenterrasse

Die Außenterrasse wurde 2012 in eine Entspannungszone umgewandelt. Hierzu wurden durch
die Jugendlichen zwei Pfeiler betoniert, an denen dann zwei Hängematten aufgehangen
werden können. Gerade im Sommer wird die Terrasse jeden Tag genutzt und die
Jugendlichen entspannen in den Hängematten bei frischer Luft und Sonnenschein. Oftmals
wird hier auch zusammen gegrillt oder gespielt.

4      Pädagogische Handlungsansätze

Die Arbeitsschwerpunkte ergeben sich aus den vorhandenen persönlichen Ressourcen, aber
auch aus den vielfältigen Problemsituationen der Lebenswelt der Besucher*Innen. Auf einer
gegenseitigen vertrauensvollen Basis und unter Berücksichtigung bestehender
Verhaltensgrundlagen (Hausordnung) steht dabei im Vordergrund, dass sich die
Besucher*innen in der Einrichtung wohl fühlen, Freunde treffen können, kompetente
Ansprechpartner haben, um anstehende Probleme besprechen zu können und Unterstützung
bei der aktiven und kreativen Gestaltung ihrer Freizeit erhalten.

Dies beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Milieu, aus dem die
Besucher*Innen kommen und ein Verständnis für die Veränderungen in unserer Gesellschaft,
die sich unmittelbar auf die Besucher*Innen und ihre Einstellungen auswirken. Nur so kann
angemessen und fördernd auf die Situation der Einzelnen eingegangen werden, mit dem Ziel,
die Persönlichkeit, das Selbstbewusstsein und die Teamfähigkeit zu stärken, sowie
Erfahrungen in der Gemeinschaft zu vermitteln.
Dies geschieht in der Absicht, dem jungen Menschen zu helfen, ein aktives, verantwortlich
handelndes Mitglied unserer demokratischen Gesellschaft zu werden.

Verantwortlich für die Umsetzung und Ausführung sind prinzipiell alle hauptamtlichen
Mitarbeiter*Innen. Einzelne Schwerpunkte in der Arbeit werden im Team besprochen und
aufgeteilt.

                                            12
Konzept 2020
Die fünf im KJFöG (Kinder- Jugendförderungsgesetz) aufgeführten Querschnittsaufgaben (§§
4 bis 7) werden von uns in der pädagogischen Arbeit berücksichtigt und umgesetzt. Diese
Querschnittsaufgaben lauten wie folgt:

      Berücksichtigung besonderer Lebenslagen (z.B. Armut, Migration) und Schutzauftrag
       bei Kindeswohlgefährdung
      Förderung von Jungen und Mädchen/Geschlechterdifferenzierte Pädagogik
      Interkulturelle Bildung
      Beteiligung und Partizipation
      Zusammenwirken von Jugendhilfe und Schule

4.1    Angebotsspiegel

      Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
      Großspielgeräte: Kicker, Billard, Pokertisch, Playstation
      Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit anderen Fachstellen
       (Berufsorientierung, Drogenproblematik, Familienprobleme, Gewalt, sexueller
       Missbrauch etc.)
      Beratung Übergang Schule/Beruf in Kooperation mit der Agentur für Arbeit
      Unterstützung bei Ausbildungs- und Arbeitsstellensuche inkl. Erstellen von
       Bewerbungsunterlagen
      Hilfs- und Gesprächsangebote: Hier geht es um einen allgemeinen Austausch bis
       hin zur allgemeinen Lebensberatung und Unterstützung der betroffenen
       Besucher*Ìnnen in schwierigen Lebenslagen und Weitervermittlung an
       geeignete Fachstellen und andere Institutionen
      Hausaufgabenbetreuung
      Internetangebot mit allen modernen Möglichkeiten
      Sportliche Angebote z.B. Fitnessraum oder alle gängigen Ballsportarten
      Abendveranstaltungen wie Disco, Grillaktionen und DVD-Abende
      Ausflüge und Besichtigungen
      Tanzgruppen für Mädchen und Jungen nach Alter gestaffelt
      Erlebnispädagogische Angebote wie Klettern, Tauchen, Kanufahrten, Angeln
      Wöchentliche Koch- oder Backaktionen
      Kreativangebote

4.2    Primäre Ziele unserer Arbeit

      offenen Treffpunkt anbieten
      Raum schaffen, um sich wohl zu fühlen und Geborgenheit und Akzeptanz zu
       spüren
      Raum für selbstverantwortliche und aktive Gestaltung der freien Zeit bieten
       durch Unterstützung des Fachpersonals

                                           13
Konzept 2020
       Raum für Begegnungen aller Art schaffen
       Förderung der sozialen Kompetenz
       Förderung der Toleranz gegenüber Anderen
       Hilfestellung und Orientierung bei allen schulischen, beruflichen und privaten
        Problemen
       Hilfe und Unterstützung bei der Entwicklung von gewaltfreien und alternativen
        Konfliktlösungsstrategien
       Förderung der Kreativität und Eigeninitiative
       Übernahme von Verantwortung für Haus und Inventar durch Jugendliche, um
        ein hohes Maß an Identifikation zu erreichen
       Aufbau eines Vertrauensverhältnisses für die wichtige Beziehungsarbeit
       Lernfeld schaffen, um gesellschaftliche Regelwerke zu erlernen
       Regelmäßige Veranstaltungen mit Verbindlichkeitscharakter und
        hohem Anspruch an Verantwortungsübernahme anbieten
       Die sozialpädagogische Arbeit muss so ausgerichtet sein, dass sie die Bedürfnisse
        und Interessen der Besucher auf der Basis des bestehenden Regelwerkes
        berücksichtigt

5       Aktuelle Schwerpunkte der Arbeit

                                       Gut
                                      Drauf

                                    Offener            Informelle
                                                         Bildung
                      Berufs-
                   orientierung   Bereich im             "gerne
                                                        Anders"
                                  Jugendtreff

                                     Kulturelle
                                     Jugendar-
                                        beit

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Konzept 2020
5.1    Der offene Bereich
Den wichtigsten Arbeitsschwerpunkt stellt die eigentliche Treffpunktarbeit im so genannten
offenen Bereich dar. Der offene Bereich ist der Ort, an dem alle Schwerpunkte der Arbeit
miteinander verknüpft sind. Hier, wo alle Besucher erst mal ankommen, wird wichtige
Beziehungsarbeit, die von gegenseitigem Vertrauen geprägt sein muss, geleistet.

Ein Vertrauensverhältnis trägt dazu bei, dass sich die Jugendlichen mit Ihren Problemen an
die Mitarbeiter der Einrichtung wenden. Hierdurch können vielfältige Problemlagen
niedrigschwellig und unbürokratisch besprochen und gelöst werden. In diesem Sinn geht es
dann um Krisenintervention und Krisenvermeidung und darum mögliche Probleme und deren
Entstehung schon früh zu erkennen und anzusprechen. Die Schweigepflicht der
Mitarbeiter*Innen ist bei privaten und schwierigen Problemen für Jugendliche sehr wichtig.

Der offene Bereich der Einrichtung bietet:

      Bildungsort
      Ort der Informationsweitergabe
      Spielort
      Multimedialer Raum
      Versorgungsort
      Aneignungsort des öffentlichen Raums
      Gelegenheiten des sich im Raum Platzierens und gegenseitigen Beobachtens
      Bühnen und Zuschauerplätze

Pädagogische Handlungsziele:

      Gewaltfreies und friedfertiges Klima schaffen
      Regeln und Strukturen festigen
      Beziehungsarbeit fördern
      Einzelfallhilfen leisten
      Kommunikation fördern
      Soziale Integration ermöglichen

Umsetzung:

      Offenheit und Aufgeschlossenheit der Mitarbeiter*Innen
      Klare Umsetzung von Regeln – Vorbildfunktion -
      Einfühlsame und konsequente Haltung
      Hilfestellungen geben
      Kontaktstellen vermitteln
      Einrichtung gestalten, dekorieren
      Spiele, Spielgeräte und Medien pflegen und instand halten
      Alternative Lebensweisen und Verhaltensmuster vermitteln
      Rollenstereotype hinterfragen

                                             15
Konzept 2020

Hier entstehen weiterhin Ideen für neue Vorhaben, Einzelveranstaltungen, Projekte und
erlebnispädagogische Aktivitäten. Außerdem finden hier immer wieder informelle
Bildungsanlässe statt. Diese entstehen bei Spielen, Austausch über Wissensgebiete,
Vermittlung von technischem Wissen, Reparaturarbeiten und in verschiedenen Gesprächs-
situationen.

Viele Aktionen und Projekte finden auch im offenen Bereich statt. Diese Projekte fördern,
die soziale Gruppenarbeit im Sinne des SGB VIII und geben den Jugendlichen die
Möglichkeit, unabhängig von sozialer Herkunft und struktureller Versorgung, kostengünstig
an attraktiven und jugendgerechten Angeboten teilzunehmen.

5.2    Der 1A Jugendtreff ist

Seit November 2006/09 sind unsere Einrichtungen, der „1A Jugendtreff“ und die „Street Box“
als „GUT DRAUF“-Einrichtungen zertifiziert. Als Leitlinien für unsere Arbeit und unsere
Angebote dienen Standards, deren Inhalte und Ziele im folgenden Zitat zusammengefasst
sind:

„Gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung und Entspannung sollen zum begleitenden
Ereignis des sozialen Lebens der Jugendlichen werden. Das Wechselspiel zwischen den drei
Elementen wird erlebbar und die Notwendigkeit, diese im Gleichgewicht zu halten, erfahrbar
gemacht. Über jugendliche Bedürfnisse nach Abenteuer, Risiko, körperliche Selbst- und
Grenzerfahrung werden Anreize zu einer bewussten Körperwahrnehmung gegeben.
Jugendliche werden für physische und psychische Befindlichkeiten sensibilisiert, damit sie
lernen, eigene Bedürfnisse zu erkennen, einzuordnen und mit ihnen umzugehen. Die
Stressbewältigung spielt hierbei eine zentrale Rolle.“ BZgA

„GUT DRAUF“ ist eine Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
und wird von den Jugendämtern begleitet und unterstützt. Der „GUT DRAUF Gedanke“
manifestierte sich in der täglichen Arbeit und ist Teil der Einrichtungen geworden.

Es gibt täglich frische Äpfel, wöchentlich Kochaktionen, wöchentlich FINGER FOOD mit
frischem Gemüse und Quark, wechselnde Bewegungsangebote und Entspannungselemente.

              bietet:

      Bewegungsförderung
      Entspannungselemente
      Gesunde Ernährung fördern
      Grundbedürfnisse abdecken
      Alternative Ernährungsweisen
      Biologische und nachhaltige Ernährung

                                           16
Konzept 2020
      Stressbewältigung

Pädagogische Handlungsziele:

      Bewegungsmöglichkeiten schaffen
      Entspannungsmöglichkeiten bieten
      Ruhezonen schaffen und für Ruhe sorgen
      Gesunde Nahrung bereitstellen
      Entspannungselemente anbieten

Umsetzung:

      GUT DRAUF – Konzept anwenden
      Basketballfeld und Fußballtore auf dem Chillplatz
      Angebote auf dem Sportplatz
      Bewegungsangebote auf dem Außengelände
      Terrasse im Sommer täglich als Ruhezone einrichten
      Musik und Lautstärke auf ein erträgliches Maß reduzieren
      Kochangebote, Essensfeste
      Täglich kostenlos frische Äpfel und Mineralwasser anbieten
      Gesunde Lebensmittel günstig und subventioniert anbieten

Seit 2012 gibt es im Außenbereich eine Terrasse mit Entspannungselementen und einem
Sonnensegel. Außerdem wurde gemeinsam mit den Jugendlichen ein „Chillplatz“ mit
Basketballkorb gestaltet und Fußballtore angeschafft. Hier entstehen verschiedene
Bewegungsmöglichkeiten mit hohem Aufforderungscharakter. Die Jugendlichen haben dann
auch die Möglichkeit sich außerhalb der Öffnungszeiten des 1A Jugendtreffs zu treffen und
gemeinsam Sport zu treiben oder zu entspannen. Außerdem ist mit der Gemeinde, dem
Ordnungsamt und der Polizei besprochen, dass dort auch außerhalb unserer Öffnungszeiten
gegrillt werden darf und der Platz auch am Abend genutzt werden kann.

5.3    Der 1A Jugendtreff als Einrichtung der Vielfalt
5.3.1 Warum Kontaktstellen?! Warum Kontaktstelle werden?!
Hintergrundinformationen und Argumente für Fachkräfte, Teams & Träger

Mindestens 5-10 % der Kinder und Jugendlichen entwickeln sich lesbisch, schwul oder
bisexuell. Sie wachsen auf in einer scheinbar selbstverständlich heterosexuell geprägten und
andere Lebensformen tendenziell ablehnenden Gesellschaft. Neben bereits hieraus
resultierenden innerpsychischen Konflikten sind die berechtigte Angst vor und das Erleben
von Ablehnung, Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt zusätzliche Belastungsfaktoren.
Diese müssen die jungen Menschen oft allein bewältigen. Sie haben meist keinen Kontakt zu
anderen      nicht-heterosexuellen    Jugendlichen     oder     erkennbar     akzeptierenden
                                            17
Konzept 2020
Gesprächspartner*Innen und finden in ihrem Alltag kaum Informationen oder Bilder zu
alternativen Lebensmodellen. Die Jugendarbeit wäre gerade auch für diese Jugendlichen eine
wichtige Ressource.

„§ 1 (3) SGB VIII verpflichtet die Jugendhilfe, junge Menschen in ihrer individuellen und
sozialen Entwicklung zu fördern und einen Beitrag zu leisten, Benachteiligungen zu
vermeiden oder abzubauen. Die Jugendhilfe ist damit auch aufgefordert, das Thema
sexuelle Orientierung von jungen Menschen und ihren Eltern als einen wichtigen Aspekt
in ihren Angeboten und Maßnahmen aufzugreifen.“
(Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter 2003)

Da die Ablehnung häufig von Gleichaltrigen ausgeht, betreffen sexuelle Vorurteile/
Homophobie neben der Schule allerdings vor allem auch den Bereich der Jugendarbeit, in
dem „schwule Sau“ nach wie vor zu den beliebtesten Schimpfworten gehört. Es verwundert
nicht, dass sich junge Menschen, die Angst haben, als „anders“ entdeckt zu werden, (in die
Isolation) zurückziehen und in Angeboten der Jugendarbeit selten sichtbar werden. Um diese
jungen Menschen zu unterstützen und weil ein Klima der Abwertung und Ausgrenzung sich
negativ auf alle jungen Menschen und die Gesellschaft auswirkt ist es wichtig, dass
Jugendarbeit sich der Zielgruppe und dem Thema aktiv zuwendet.

„Bei der Ausgestaltung von Angeboten sollen (Träger öffentlicher & freier Jugendhilfe)
unterschiedliche Lebensentwürfe, sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten
als gleichberechtigt anerkennen.“
§ 4 (3. AG KJHG NRW)

In einigen Großstädten und Ballungsräumen von NRW finden nicht-heterosexuelle
Jugendliche Kontakt und Unterstützung bei besonderen Angeboten und Einrichtungen der
lesbisch/ schwulen Jugendarbeit. Durch diese Einrichtungen werden in der jeweiligen Region
zudem sexuelle Vorurteile und Heteronormativität thematisiert und die Lebenslagen von
nicht-heterosexuellen Jugendlichen sichtbar gemacht. Diese Strukturen sind allerdings, vor
allem in der Anzahl und regionalen Verteilung in NRW, nicht bedarfsgerecht und
ausreichend. Zudem ist es Aufgabe der gesamten Jugendarbeit mit der Thematik umzugehen.

Als Kontaktstelle wird Ihre Einrichtung hierzu (weiter-)qualifiziert und kontinuierlich
unterstützt. Diese besondere Qualifizierung erweitert das Profil der Einrichtung, fördert ein
diskriminierungsarmes Klima und führt dazu, dass bisher nicht erkannte Zugangsbarrieren für
nicht-heterosexuelle Jugendliche abgebaut werden können. Weitere spannende
Jugendprojekte zu Lebensformen, Emanzipation, Gleichstellung und Menschenrechte werden
hierdurch möglich.

5.3.2 Einrichtung der Vielfalt
1A Jugendtreff ist eine Einrichtung der „Vielfalt“
Auszüge aus unserem Pressetext zum „Outing“ unserer Einrichtung im März 2018:

Für mehr Toleranz und Chancengleichheit in der Kinder- und Jugendarbeit
„Das Leben ist so bunt und vielfältig wie eine Blumenwiese und voller toller Chancen für
ALLE!“
Damit dies auch in unserer Jugendfreizeiteinrichtung – dem 1A Jugendtreff so sein kann bzw.
bleiben kann sind wir seit ca. einem ½ Jahr eine Einrichtung der Vielfalt und Kontaktstelle für

                                                  18
Konzept 2020
nicht-heterosexuelle Jugendliche. Damit treten wir ein für mehr Toleranz und
Chancengleichheit und Diversität in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit.
Vielfalt ist schon immer ein wichtiger Baustein der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und
wird nun im 1A Jugendtreff, durch die Zertifizierung zur Kontaktstelle und Einrichtung der
„Vielfalt“ eine besondere Beachtung finden.
Ebenso widmen wir uns dem Thema Chancengleichheit für ALLE.
Es zählt der Mensch und nicht nur seine Geschichte, seine Religion, seine Weltanschauung,
seine Herkunft, sein Geschlecht, seine sexuelle Identität, sein Handicap, sein Alter oder sein
Äußeres.
Unterstützt werden wir hierbei durch die Fachberatungsstelle – sexuelle Vielfalt &
Jugendarbeit „gerne anders!“ des Landes NRW. „Wie ein Kreis im Meer von Quadraten“ sagt
Wibke Korten von der Fachberatungsstelle für sexuelle Vielfalt und Jugendarbeit. Sie
unterstützt uns in der Umsetzung Kontaktstelle zu sein. Gemeinsam möchten wir den Blick
auch gezielt auf Probleme und Vorurteile, denen lesbische, schwule, bisexuelle und
transgeschlechtliche Menschen häufig in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind, richten und
entgegenwirken. Vielfalt macht uns alle stärker, denn sie sorgt fortlaufend für neue Ideen,
frische Perspektiven und damit auch für konträre Ansichten. Die Jugendhilfe hat sich im §1
(3) SGB VIII verpflichtet, junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu
fördern und einen Beitrag zu leisten, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen. Damit
sind Einrichtungen wie der 1A Jugendtreff auch aufgefordert, das Thema sexuelle
Orientierung von jungen Menschen und Ihren Eltern als einen wichtigen Aspekt in ihren
Angeboten und Maßnahmen aufzugreifen.
Als Mitglied im Netzwerk der Kontaktstellen für nicht-heterosexuelle Jugendliche und den
Abbau sexueller Vorurteile in der Jugendarbeit nehmen wir uns diesem oft diskutiertem
Thema an und möchten so für alle Jugendlichen erreichbar sein und werden.
Etwa 5-10 % der Kinder und Jugendlichen entwickeln sich lesbisch, schwul oder bisexuell.
Sie wachsen auf in einer scheinbar selbstverständlich heterosexuell geprägten und andere
Lebensformen tendenziell ablehnenden Gesellschaft. Neben bereits hieraus resultierenden
innerpsychischen Konflikten sind die berechtigte Angst vor und das Erleben von Ablehnung,
Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt zusätzliche Belastungsfaktoren. Diese müssen die
jungen Menschen oft allein bewältigen. Sie haben meist keinen Kontakt zu anderen nicht-
heterosexuellen Jugendlichen oder erkennbar akzeptierenden Gesprächspartner_innen und
finden in ihrem Alltag kaum Informationen oder Bilder zu alternativen Lebensmodellen. Die
Jugendarbeit ist gerade auch für diese Jugendlichen eine wichtige Ressource. In ländlichen
Regionen wie an der oberen Sieg ist es wichtig, auch diese Thematik zu sehen und sich stark
zu machen für diese Jugendgruppe. Der 1A Jugendtreff hat sich diesem Thema angenommen
und möchte in Zukunft eine Brücke schlagen für eine vielfältige Gesellschaft sowie mehr
Toleranz und Chancengleichheit in der Kinder- und Jugendarbeit.

All diese vorgenannten Argumente haben uns schließlich dazu bewogen, im Jahr 2016 den
Weg einzuschlagen und eine Einrichtung der Vielfalt
zu werden. Über die Fachberatungsstelle
„gerne anders!“ des Landes NRW haben wir
gemeinsam mit anderen Einrichtungen                 an
verschiedenen Fortbildungen teilgenommen und
konnten uns schließlich im Jahr 2018 öffentlich als Einrichtung der Vielfalt „outen“.
Seitdem findet das Thema in unserer Einrichtung, neben allen anderen Schwerpunktthemen
der Jugendarbeit, einen Raum. Es gibt fachbezogene Informationsmaterialien, das Thema
Vielfalt wird plakativ beworben und veröffentlicht und es finden ständig Gespräche mit
Jugendlichen zu Themen wie:

                                             19
Konzept 2020
Toleranz,        Sexualität,     Verhütung,         sexuelle      Vielfalt,
Eigenverantwortlichkeit, Gesundheitsfürsorge, Rücksichtnahme und
auch gesellschaftliche Normen usw. statt.
Auch der internationale Tag gegen Homophobie „IDAHO“ am 17.05.
steht jährlich auf unserer Aktionsliste und wir beteiligen uns mit eigenen
Aktionen, gemeinsam mit unseren Besucher*Innen und zeigen dies auch
in der Öffentlichkeit.

5.4    Berufsorientierung

Die Berufs- und Orientierungshilfe ist Teil unserer täglichen Arbeit. Viele Jugendliche
nehmen unsere Hilfe in Anspruch und benötigten Unterstützung bei unterschiedlichsten
Problemen und Aufgaben.

Berufs- und Orientierungshilfe bietet:

      Job- und Arbeitssuche
      Beratung zur schulischen- und beruflichen Laufbahn
      Erstellung von Bewerbungen in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen
      Korrektur von Bewerbungen
      Arbeitsvermittlung
      Beratung bei jugendspezifischen Fragen rund um die Arbeit oder den
       Ausbildungsplatz
      Netzwerkübersicht

Pädagogische Handlungsziele:

      Vermittlung in Arbeit
      Zeiten für Beratung anbieten
      Informationen zu aktuellen Bewerbungsmodalitäten vorhalten
      Kenntnis der Mitarbeiter über aktuelle Arbeitsmarktlage
      Netzwerkpflege zu anderen Akteuren am Arbeitsmarkt
      Kooperationen aufzeigen

Umsetzung:

      Internetrecherche und Bewerbungstraining
      Hilfe bei der Bewerbung
      Hilfe bei Jobsuche
      Orientierungsgespräche anbieten
      Aktuelle Stellenangebote weiterleiten

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Konzept 2020
          Vermittlung in Arbeit
          Hilfe bei Praktikumsberichten

In diesen Bereichen konnten wir über viele Jahre erfolgreich und messbar Hilfestellung geben
und konkrete Erfolge bei der Arbeitsvermittlung erzielen. Die Hilfe findet teilweise vor den
Öffnungszeiten während der Bürozeit der Mitarbeiter statt, oder auch während der normalen
Öffnungszeit.

5.5        Informelle Bildung

                                                     Familie

                           Jugendarbeit                                         Schule

                                                  Jugendlicher

                                       Medien                       Peergroup

                                                                                Quelle: Jugendarbeit als Bildungsort, Marc Schulz, 2007

Die Graphik zeigt Orte der Jugendlichen, an denen Bildung stattfinden kann. Jugendliche sind
auf den unterschiedlichen Ebenen und an verschiedenen Orten Bildungsempfänger. Bildung
wird in Zukunft die entscheidende und grundlegende Ressource der alltäglichen Lebens-
bewältigung sein. Zukünftige Arbeits- und Lebensläufe werden tendenziell immer unkal-
kulierbarer und lassen immer weniger verlässliche biografische Planungen zu.

Bildung ist in diesem Zusammenhang die Voraussetzung, sich in einer kompliziert
gewordenen Welt zu verorten und zu behaupten. Die Moderne Pädagogik spricht mit Bezug
auf Bildung deshalb nicht bloß von Qualifikation, sondern immer mehr von Daseins- oder
„Lebenskompetenz“. 4

Hierbei ist die Schule ein klassisches Feld der formalen Bildung und die offene Jugendarbeit
gehört zum informellen Bildungssektor. Bildung findet nicht nur dort statt, wo explizit
Bildungsziele gedacht, geplant und in geeigneten Projekten und Lernarrangements umgesetzt
werden, sondern sie beginnt schon wesentlich früher - bei der ganz alltäglichen Nutzung von
Freizeitangeboten und im Umgang zwischen Fachkräften und Jugendlichen.

4
    Vgl. hierzu: „Handbuch offene Kinder- und Jugendarbeit“, Sturzenhecker (Hrsg.), Deinet, Wiesbaden 2005)

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Konzept 2020
Das situative Reagieren („Antworten“) und das „kleine“ Anbieten von Bildungsgelegenheiten
(„Angebote“) spielen eine große Rolle in der Jugendarbeit. Die offene Jugendarbeit knüpft an
die Bedürfnisse und Interessen der Jugendlichen an und akzeptiert und unterstützt diese. Es
geht dabei um möglich machen, zulassen und Vernetzung.
Bildungschancen sind nicht nur kausal zu verstehen, sondern liegen oft gleichzeitig auf sehr
unterschiedlichen Ebenen. Hierin liegt die Stärke der offenen Jugendarbeit und dem
informellen Bildungssektor.

Die offene Jugendarbeit bietet:

      Lernort für differenzierte Beziehungsformen
      Erprobungsraum für eine geschlechtliche Identität
      Ort interkultureller Erfahrungen
      Aneignungsort für Kompetenzen
      Ort von Engagement
      Ort ästhetischer Selbstinszenierungen
      Ort für ästhetisches Lernen
      Lernort für Persönlichkeitsbildung

Pädagogische Handlungsziele:

      Miteinander fördern
      Geschlechtsspezifische Angebote machen
      Interkulturelle Projekte fördern
      Kompetenzförderung
      Partizipation der Jugendlichen
      Ausdrucksmöglichkeiten bieten
      Kreativen Ort schaffen
      Wissen vermitteln

Umsetzung:

      Offene Angebote
      Mädchen- und Jungenangebote
      Interkulturelle Themen bearbeiten
      Wissen von Jugendlichen fördern und nutzen
      Mitarbeit von Jugendlichen
      Räume und Medien bieten
      Material bereit halten
      Spiele und Projekte anbieten

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Konzept 2020

5.6    Kulturelle Jugendarbeit

Die kulturelle Bildung gehört zu den elementaren Bestandteilen der Daseinsversorgung. Sie
umfasst verschiedene Bereiche und setzt sich mit der eigenen, sowie mit fremden Kulturen
auseinander.
Die kulturelle Jugendarbeit ist auch ein Schwerpunkt im §10 des KJFöG in NRW. Danach
soll die kulturelle Jugendarbeit „Angebote zur Förderung der Kreativität und Ästhetik im
Rahmen kultureller Formen umfassen, zur Entwicklung der Persönlichkeit beitragen und
jungen Menschen die Teilnahme am kulturellen Leben der Gesellschaft erschließen.“

Die kulturelle Bildung befasst sich mit den Facetten menschlicher Lebenstätigkeit und
bemüht sich, die Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen und dazu
beizutragen, dass die Menschen am kulturellen Leben nicht nur teilnehmen, sondern auch
teilhaben können. Dabei wird der Begriff Kultur wie folgt definiert:

Kultur ist, wie wir leben, dabei unterscheiden wir nicht zwischen hoher oder niedriger Kultur,
sondern betrachten die verschiedenen Lebenswelten der eigenen und fremden Kultur. Es geht
um die Entfaltung der geistigen und körperlichen Kompetenzen.

Die kulturelle Bildung bietet:
    Künstlerische Entfaltung
    Geistige Entwicklung
    Kulturelle Bräuche kennenlernen
    Fremde Kulturen entdecken und verstehen
    Fremd- und Selbstbild reflektieren
    Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen
    Abbau von Vorurteilen

Pädagogische Handlungsziele:
    Ästhetisches Lernen fördern
    Vermittlung fremder Kulturen
    Selbstwahrnehmung anregen
    Kommunale Kultur vermitteln
    Kulturelle Teilhabe ermöglichen
    Abbau von Homophobie aber auch Heterophobie
    Persönlichkeitsentfaltung

Umsetzung:
   Kreativangebote mache
   Kulturelle Wochen oder Tag veranstalten
   Tanzkurse anbieten, Wellnessday
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Konzept 2020
       Kinobesuche, Filmabende, Film drehen
       Konzerte besuche, Museumsbesuche
       Essensfeste, Länderquiz, Karnevalsdisco, Halloween, Ostern, Weihnachten
       An Feste anderer Religionen erinnern und in der Arbeit aufgreifen

6       Exemplarische Angebotsplanung und Projekte

Wie jedes Jahr plant das Team des 1A Jugendtreff im Voraus Aktionen und Projekte. Diese
richten sich nach den Bedürfnissen und Wünschen der Jugendlichen und den Vorgaben des
Kinder- und Jugendförderplanes. Neben den täglichen Ereignissen in der Einrichtung gibt es
also immer monatliche Highlights. Diese können sowohl an gesellschaftlichen Ereignisse,
Jahreszeiten oder Ferienzeiten orientiert sein und werden häufig auch gemeinsam mit den
Besucher*Innen besprochen, geplant und durchgeführt. Größere Projekte wie die Planung,
und Umgestaltung der Einrichtung oder beispielsweise des im Jahr 2014 gebauten
„Chillplatz“, zu realisieren bedürfen einer guten Organisation und auch viel Geduld. So
lernen unsere Besucher*Innen aber, dass bestimmte Dinge nicht nur eine gute Finanzplanung
sondern auch Zeit brauchen, um tatsächlich umgesetzt werden zu können.

6.1     Projekt „Chillplatz“ – Freiraum für die Jugend!

Eine Initiative von Windecker Jugendlichen des Jugendforums in Windeck. Beteiligte
Jugendliche waren:

Daniel Boll, Erik Hildebrandt, Daniel Schulz, Marc Boll, Adrian Santek, Nino Dehmer,
Fabian Pohle, Ahmet Sekmen und weitere jugendliche Bewohner aus Windeck – Rosbach.

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Konzept 2020

6.1.1 Unser Anliegen – „Chillplatz“
Die Argumentation für einen solchen Platz:
Viele Jugendliche aus Rosbach und Umgebung haben keinen Treffpunkt außerhalb der
Öffnungszeiten des 1A Jugendtreffs bzw. am Wochenende. Dort würden sich gerne die
jugendlichen Bürger von Windeck mit Freunden treffen, Grillen, Musik hören, Sport machen,
gemeinsam etwas trinken etc., ohne sofort ein Platzverbot zu erhalten oder die anderen
Mitbürger zu stören.
Gerade am Wochenende oder in den späten Abendstunden, wenn keine Schule ist, haben die
Jugendlichen viel Zeit. Natürlich kommt es dann oft zu Problemen mit Polizei und Bürgern,
da es für Außenstehende oft störend oder beunruhigend wirkt, wenn viele Jugendliche
zusammen sind.

Diese Problematik tritt häufig am Bahnhof in Rosbach auf, an der Gesamtschule in Rosbach
oder an der Grundschule in Obernau. Leider gibt es keinen Freiraum für die Jugend. Es gibt
keine Plätze an denen sich Jugendliche problemlos aufhalten können. Man will sich mit
anderen Treffen, Musik hören, ein Lagerfeuer machen, was trinken, was spielen oder einfach
nur „chillen“. Im Ort gibt es auch kaum Lokalitäten speziell für Jugendliche. Viele
Jugendliche haben auch wenig Geld für Getränke und Essen in einem Lokal.

Gerade in Windeck kennen sich die meisten Jugendlichen untereinander und verbringen viel
Zeit in Cliquen oder mit engen Freunden. Dabei trifft man sich immer wieder an
verschiedenen Orten und bleibt immer auf dem Laufenden. Hierbei kann ein offizieller Platz
für die Jugend das Ganze in Bahnen lenken und jeder wäre informiert und könnte sich dort
verabreden. Die Jugendlichen würden Verantwortung für einen solchen Platz übernehmen und
hätten einen Treffpunkt.

Am besten Sie gehen selber mal durch Windeck und suchen nach Möglichkeiten für
Jugendliche. Sie werden schnell feststellen, dass es nicht viel für die Jugend in Windeck gibt.
Der Bahnhof hat z. B. eine große Anziehung, weil dort meistens jemand ist und man somit
immer jemanden treffen kann. Der Platz ist bekannt und viele fahren von dort aus mit der
Bahn weiter. Dort gibt es auch ein kleines Häuschen zum reinsetzen. Der Treffpunkt ist nach
Schließung des Jugendtreffs immer gut besucht und sehr belebt, zum Leidwesen der
Anwohner. Es besteht also ein konkreter Handlungsbedarf, damit es in Zukunft weniger
Probleme gibt und die Jugend von Windeck mehr Platz und Aufmerksamkeit erhält.

6.1.2 Realisation
Erste Schritte zur Realisation waren:

Aufgaben                                Umsetzung
Platz zwischen Jugendtreff und Schwimmbad
                                        Wurde Ende des Jahres 2013 teilweise
vorbereiten                             begonnen
Haus am alten Spielplatz in Windeck -   Das Haus wurde mit den Jugendlichen des
Obernau abbauen und abtransportieren.   Jugendforums abgebaut und am Jugendtreff
                                        gelagert
Bretter und Balken vorbehandeln und neu Die Arbeit wurde auch bereits durch die
streichen                               Jugendlichen, zum größten Teil erledigt.
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Konzept 2020
Weitere Bearbeitung und Vorbereitung des Hier werden noch entsprechende Angebote
Platzes durch eine externe Baufirma.           eingeholt und es soll eine Firma beauftragt
                                               werden.
Haus muss neu errichtet werden und Diese                Aufgaben      sollen  durch    die
Pflastersteine müssen gelegt werden.           Jugendlichen erledigt werden
Mitte des Jahres soll der Platz fertiggestellt Abschlussfest    mit     allen  Beteiligten
sein.                                          Jugendlichen.

Der Chillplatz wurde schließlich gemeinsam mit den Jugendlichen über mehrerer Jahre
hinweg entwickelt und wird heute ständig genutzt. Während, aber auch außerhalb der
Öffnungszeiten. Auch über die Weitergestaltung dieses Platzes und des damit sehr
jugendspezifischen Raums wird mit Jugendlichen gesprochen und auf Trägerseite
nachgedacht und gemeinsam mit dem Förderverein geplant.

6.2    Aktionspläne

Grundsätzlich ist es so, dass In jedem Jahr sehr viele Aktionen und Projekte angeboten
werden . Hierzu gibt es an dieser Stelle exemplarisch den Aktionsplan. Wir versuchen,
regelmäßig einen solchen Plan zu erstellen um unseren Besuchern die Möglichkeit zu
geben, einen Überblick über anstehende Aktionen zu bekommen, oder diese selber mit zu
gestalten.

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Konzept 2020

7         Vernetzung und Kooperationspartner

7.1       Vernetzung

Die Vernetzung mit anderen Institutionen ist eines der Hauptanliegen der Einrichtung, da sie
für alle Beteiligten einen Gewinn darstellt. Der regelmäßige Austausch mit anderen Institu-
tionen macht eine Entwicklung von effektiven Lösungsstrategien im Sinne der Jugendlichen
möglich.
Durch Vernetzung und Kooperation steht die Einrichtung in einem engen Verbund mit
unterschiedlichen Institutionen. Diese reichen von anderen pädagogischen Institutionen über
Polizei, Industrie und Gewerbe bis in die politischen Gremien. Aber nicht nur aus
pädagogischen Gründen ist eine Vernetzung sinnvoll und gut, sondern auch aus
ökonomischen Gründen, um eine breit gefächerte Angebotspalette bieten zu können.

7.2       Kooperationspartner
Nachfolgend genannte Kooperationen bestehen bereits und bereichern die geleistete Arbeit:

          Ortsansässige Schulen, insbesondere GS Windeck, Roseggerschule
           Waldbröl,
          Runder Tisch Windeck in Kooperation mit dem Jugendhilfezentrum für
           Eitorf und Windeck
          Fachambulanz für Drogenprävention
          Jugendberufshilfe Tandem von Lernen fördern
          Agentur für Arbeit in Siegburg und Bonn
          Jugendhilfezentrum für Eitorf und Windeck
          Kommissariat für Vorbeugung in St. Augustin
          Gemeinde Windeck – Sozialamt
          Staatsschutz Bonn, Polizei Windeck und Eitorf
          Regelmäßige Teilnahme am regionalen Arbeitskreis der Gemeinden und
           Städte im Rhein-Sieg-Kreis
          Kooperation mit der Diakonie Eitorf - Aufsuchende Sozialarbeit
          Fachliche Kooperation mit der offenen Tür „Villa Laurentius“

8         Evaluation

8.1       Berichtswesen
Im Berichtswesen werden jedes Jahr alle durchgeführten Aktionen und Projekte in Zahlen
erfasst und festgehalten. Im Berichtswesen für das Jahr 2013 wurden erstmals
stichprobenartige Zählungen durchgeführt. Diese Zählungen wurden immer für eine Woche
durchgeführt und bieten einen ganz guten Überblick über die quantitative Besucherstruktur.
Hierdurch kann die Zielgruppe genauer eingegrenzt werden und es können entsprechende
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