Bericht 2021 Aktionsplan Inklusion - Stadt Bielefeld
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Inhalt Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Umsetzung der UN-BRK in Bielefeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Anpassung der Handlungsfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Maßnahmenumsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Struktur der Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Handlungsfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Frühkindliche Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Freizeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Wohnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Gestaltete Umwelt und Mobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Bewusstseinsbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Stadtverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Resümee und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Aus der Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Podcast »Quartier inklusiv« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Bielefelder Impulstag UN-Behindertenrechtskonvention . . . . . . . . . . . . . . 28 Podcast: Barrierefreie Lesungen in Leichter und Einfacher Sprache . . . . . 29 Bielefelder Aktionsbündnis Inklusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Wegweiser Wohnen in Leichter Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Stadtplan inklusiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Informationen in Leichter Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 3
Bei den Handlungsfeldern »Information, Beratung« und »Selbsthilfe, Ehrenamt« wurde deutlich, dass diese sich in vielen anderen Handlungsfeldern wie- derfinden und somit eher als Querschnitts- themen betrachtet werden sollten. Diese Anpassung wurde mit der Lenkungs- gruppe Inklusionsplanung diskutiert und fand breite Zustimmung. EXKLUSION INTEGRATION INKLUSION Maßnahmenumsetzung Einführung In dem vorliegenden Aktionsplan Inklusion 2021 wird die Umsetzung einzelner Maßnahmen in diesen Umsetzung der UN-BRK in Bielefeld Handlungsfeldern veranschaulicht, um ganz konkret zu zeigen, wie die In 2009 ist die UN-Behindertenrechtskonvention (UN- Unter Berücksichtigung des kommunalen Handlungs- Inklusionsplanung arbeitet. Hierzu wur- BRK) in Kraft getreten und damit sind auch in Deutsch- spielraumes und des kommunalen Haushalts gilt es, den einzelne Maßnahmen ausgewählt, land die darin formulierten völkerrechtlichen Bestim- konsequent die Möglichkeiten und Grenzen des eige- die im derzeitigen im Fokus der Arbeit ste- mungen geltendes Recht. Das Ziel der Konvention ist nen Handlungsspielraums immer wieder zu reflektie- hen. Es soll ein pragmatischer, lebensnaher es, für alle Menschen mit Behinderungen »den vollen ren und sukzessive zu erweitern. Einblick ermöglicht werden, der hierbei aber nicht und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte auf Vollständigkeit abzielt. und Grundfreiheiten zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten« (UN-BRK Artikel 1, Absatz 1). Anpassung der Handlungsfelder Neben diesen deutlich erkennbaren und benennba- Abb. Handlungsfelder ab Oktober 2021 Bedeutsam ist, dass die Konvention keine zu- ren Aktivitäten wirkt die Inklusionsplanung beratend, sätzlichen Rechte und Maßnahmen für Menschen mit Im Oktober 2017 erschien der letzte Zwischenbericht vernetzend oder mit kleineren Beiträgen in Prozessen Titel der Maßnahme: Behinderungen fordert. Sondern sie bekräftigt und der Kommunalen Inklusionsplanung. anderer Ämter und Träger*innen mit, z. B. bei der Ge- konkretisiert die allgemeingültigen Menschenrechte staltung der neuen Homepage. Hintergrund: aus der Perspektive der Menschen mit Behinderungen In dem Bericht wurden für einen großen Teil der Ausgangslage vor Konkrete Ziele (vgl. AICHELE 2010, 12)., indem Missstände, Diskrimi- Handlungsfelder Maßnahmenvorschläge vorgestellt. Struktur der Darstellung der Maßnahme: ➟ der Maßnahme: nierung und Ungleichbehandlung erkannt und aufge- Andere wiederum waren aufgrund der Priorisierung Um die Maßnahmen übersichtlich und möglichst ein- hoben werden, um allen Menschen eine gleichberech- noch nicht »bespielt« oder es waren noch keine Maß- heitlich darzustellen, wurde folgender Aufbau ge- Gesamtziel der Maßnahme: tigte Teilhabe am täglichen Leben zu ermöglichen. nahmenvorschläge ausgearbeitet. Im Zuge der – im wählt: Wie schaffen wir das? Die Stadt Bielefeld hat sich per Ratsbeschluss am Folgenden näher beschriebenen – Umsetzung wur- ■ Zu Beginn wird eine kurze Einführung in den Erreichte Teilziele: 20. Dezember 2012 selbst dazu verpflichtet, die Um- den die Handlungsfelder im Dialog mit relevanten Kontext des Vorgehens in dem jeweiligen setzung der UN-BRK als kommunale Aufgabe zu über- Akteur*innen und Expert*innen kritisch reflektiert. Handlungsfeld gegeben, in dem die einzelnen Wer macht mit? Federführung | Partner*innen: nehmen. Hierbei wurden zwei grundlegende Aspekte Mit zwölf Handlungsfelder war Bielefeld Spitzenreite- Maßnahmen stehen. Zeitplan: in den Vordergrund gestellt: rin unter den Kommunen mit einsehbaren Inklusions- ■ Nachfolgend wird in einer Grafik die Ausgangslage 1. Das Thema ›Inklusion‹ berührt nahezu alle Bereiche plänen. Zwar war durch diese hohe Differenzierung vor der Maßnahme mit der Ableitung einzelner des gesellschaftlichen Lebens und ist insofern eine ein umfassendes Bild auf eine ganzheitliche Inklusion Teilziele oder Meilensteine dargestellt. Die gesamtstädtische Aufgabe. Es sollen daher mög- möglich, jedoch wurden bei der Planung der Umset- Ausgangslage umfasst dabei sowohl defizitäre lichst alle relevanten Akteure innerhalb und außer- zung Parallelen oder Synergien deutlich. Um diese zu Zustände wie Benachteiligung, Diskriminierung halb der Stadtverwaltung einbezogen werden. nutzen und Doppelstrukturen zu vermeiden, wurden etc. als auch vorhandene Strukturen oder laufende 2. Die Realisierung eines inklusiven Gemeinwesens ist die Handlungsfelder angepasst (s. Abb. 1, S. 4). Prozesse, die vorhanden sind oder genutzt werden ein dauerhafter Prozess und muss laufend an die können. sich ändernde Lebenswirklichkeit, aktuelle Heraus- Das Handlungsfeld »Inklusion im Ruhestand« wird im ■ Aus dieser Übersicht wird das Gesamtziel forderungen und veränderte Rahmenbedingungen Handlungsfeld »Beschäftigung« mitgedacht. Es geht der Maßnahme abgeleitet und das Vorgehen angepasst werden. Von daher handelt es sich bei hierbei vorrangig um Menschen mit Behinderungen, beschrieben, wie dieses erreicht werden soll. der Erstellung und Umsetzung der Inklusionspla- die aus der Arbeit in einer Werkstatt für behinderte ■ Abschließend finden sich die beteiligten Personen nung um eine zeitlich unbefristete Aufgabe. Menschen (WfbM) in den Ruhestand gehen. und/oder Institutionen. 4 5
HANDLUNGSFELD FRÜHKINDLICHE ENTWICKLUNG Frühkindliche Entwicklung Maßnahme: Übergänge und Schnittstellen vereinfachen Hintergrund: Wie schaffen wir das? Wer macht mit? In Bielefeld gibt es viele Angebote für Familien mit Kin- gangswege oder das Wissen um eine Finanzierung – Onlineportal: Federführung: dern mit Behinderungen. Jedoch ist der Weg, das rich- wurde als besonders wichtig herausgestellt. Innerhalb ■ Festlegung auf ein Portal (Nutzung bereits Mareike Rüweler – Kommunale Inklusionsplanung/ tige, passende Angebot zu finden oft beschwerlich. weiterer Arbeitsgruppentreffen wurden die folgenden vorhandener Möglichkeiten? Neuentwicklung?) Psychiatriekoordination Viele Familien fühlen sich nicht ausreichend informiert zwei Lösungsansätze erarbeitet: ■ Einbezug aller Beteiligten in die Projekt »BeWEGt« – Evangelische Hochschule und finden es schwer, einen Überblick über beste- ■ Begleitung der Familien durch ein Case Entscheidungsfindung (Träger*innen, Ämter, Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum hende Hilfeleistungen und Angebote zu bekommen. Management/Scouts/Wegbegleiter*innen Familien) Dieser Problematik haben sich das Projekt »BeWEGt ■ Träger- und spartenübergreifendes digitales ■ Akquise der Finanzierung einer Stelle für: Partner*innen: – Beratung von Familien mit Kindern mit Beeinträchti- Portal mit Angeboten für Familien, Kinder und ■ Koordination der Implementation, ■ Jugendamt gung« der Ev. Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe Jugendliche ■ Öffentlichkeitsarbeit, ■ Sozialamt in Bochum gemeinsam mit der kommunalen Inklusi- ■ Ansprechpartner*in für die Träger*innen, ■ AWO Kreisverband Bielefeld e. V. onsplanung angenommen. Nach einer großen quan- Das inklusive Portal soll Angebote für alle Familie ent- ■ Kontrolle der Aktualität ■ Diakonie für Bielefeld gGmbH titativen Befragung im Rahmen des Projekts wurden halten – auch Unterstützungsangebote für Familien ■ Erstellen des Portals Workshops zusammen mit Familien und Leistungsan- mit Kindern mit Behinderungen. ■ Schulungen für die Träger*innen (Infos zum bieter*innen durchgeführt. Das Thema Schnittstellen Beide Maßnahmen sollen ineinandergreifen und Portal, Eintragen von Angeboten) Zeitplan: – seien es Informationen über weitere Angebote, Zu- die Familien in ihren Bedarfen unterstützen. ■ Öffentlichkeitsarbeit zum Bewerben des Portals (langfristiges Konzept) Onlineportal: ■ Konkretisierung der Verortung, Pflege, Ausgangslage / Problemanalyse: Konkrete Ziele der Maßnahme: Case Management: Zuständigkeiten etc.: bis Mitte 2022 ■ Es bestehen in Bielefeld verschiedene Angebote ■ Eltern, ältere Kinder und Jugendliche finden ■ Initiierung einer partizipativen Projektgruppe ■ Einrichtung einer Koordinierungsstelle: für Familien und/oder Kinder mit Behinderungen. Angebote für sie auf einer Plattform. ■ Erarbeitung eines Anforderungsprofils, z. B.: Bis Mitte 2022 ■ Oftmals finden die Familien erst nach mehreren ■ Angebote sind via eines Online-Portals leichter □ Was genau brauchen die Familien? ■ Bekanntmachen und Schulung von Trägern und Beratungsgesprächen zu den richtigen auffindbar und verschiedene Angebote können Wo sind Grenzen? Anbietern: Fortlaufend ab Mitte/Ende 2022 Angeboten. miteinander verglichen werden. □ Wo soll das Case Management angedockt ■ Erstellt und mit Bielefelder Inhalten gefüllt: ■ Online finden sich die Angebote auf ■ Das Portal ist bekannt und wird von der werden? Wo gehen Familien hin? Mitte/Ende 2023 verschiedenen Seiten unterschiedlicher Zielgruppe genutzt. Welcher Stelle schenken sie Vertrauen? Träger*innen. ■ Das Portal wird von möglichst vielen Träger*innen ■ Klärung der Finanzierung Case Management: ■ Eine thematische Übersicht (z. B. über alle und Anbieter*innen genutzt, um ihre Angebote ■ Umsetzung des Case Managements ■ Konkretisierung der Anforderungen, des Angebote im Bereich Eltern-Kind-Turnen) bekannt zu machen. Personalbedarfs, der Finanzierung etc. bis steht in den meisten Fällen nicht zur Verfügung. ■ Durch die Nutzung eines Portals für Alle werden Ende 2021 ■ Unter den verschiedenen Angeboten solche inklusive Angebote bekannter und vielseitiger Erreichte Teilziele: ■ Klärung einer Finanzierung: Anfang/Mitte 2022 zu finden, die inklusiv ausgerichtet sind, kostet genutzt. ■ Stelle ist eingerichtet: Mitte/Ende 2022 viel Zeit und Geduld. ■ Durch ein Case-Management werden Familien ✓ Eine Projektgruppe arbeitet an den ■ In Bielefeld gibt/gab es verschiedene Ansätze auf dem Lebensweg begleitet und erhalten Spezifikationen/Anforderungen eines Portals eines Case Managements für Familien mit bedarfsgerecht Unterstützung. und eines Case Managements Kindern mit Behinderung z. B. im Klinikum Bethel ✓ Good Practice Beispiele für beide Bereiche oder der Familienpate der Stiftung Ummeln – Gesamtziel der Maßnahme: wurden analysiert und ihre Übertragbarkeit auf jedoch keins, was sich derzeit an alle betroffenen Familien mit Kindern mit Behinderungen werden um Bielefeld diskutiert Familien richtet. fassend bedarfsgerecht begleitet und finden die An ✓ Sensibilisierung unterschiedlicher Stellen gebote, die sie brauchen. innerhalb der Stadtverwaltung und der freien Träger für die Themen 6 7
HANDLUNGSFELD BILDUNG Bildung Maßnahme: Inklusives Netzwerk in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Hintergrund: Wie schaffen wir das? Zeitplan: Inklusion – was versteht Offene Kinder- und Jugend- nelle Orientierungen und neue Anstöße für die eigene Die zehn beteiligten Einrichtungen und Träger bilden ■ Die Arbeitsgruppen arbeiten an den inklusiven arbeit darunter und welche Bedeutung hat dieses Arbeit, damit Kinder und Jugendliche mit Behinderun- ein Netzwerk, das offensiv die Zusammenarbeit mit Themen in 2022 weiter. Arbeitsfeld für die Praxis Offener Kinder- und Jugend- gen in Zukunft an Angeboten der Träger vermehrt teil- Schulen, Sportvereinen, Elterngruppen und den Kin- ■ Die jeweiligen Projekte zu den verschiedenen arbeit? Das inklusive Netzwerk gibt erste konzeptio- nehmen. dern und Jugendlichen selbst sucht. Durch die Ver- Themenfeldern werden in 2022 bearbeitet. netzung sollen inklusive Angebot bekannt gemacht und Hürden abgebaut werden. Ausgangslage / Problemanalyse: Konkrete Ziele der Maßnahme: ■ Freizeitangebote bieten einen hervorragenden ■ Ziel des Netzwerkes ist die Entwicklung inklusiver Rahmen zur Erprobung und Etablierung Jugendfreizeitangebote aus der Perspektive Erreichte Teilziele: inklusiven Denkens und Handelns in der der Nutzer*innen, unter Berücksichtigung der Gesellschaft. pädagogischen Prinzipien der Offenen Kinder- ✓ Zusammensetzung eines Netzwerkes von ■ Es gibt jedoch Unsicherheiten sowohl bei und Jugendarbeit. Anbieter*innen der OKJA den Mitarbeiter*innen der OKJA, als auch ■ Aus dem praktischen Erleben sollen Hürden und ✓ Initiierung von vier Arbeitsgruppen, um Inklusion bei teilnehmenden Kindern und Jugendlichen Stolpersteine für Inklusion identifiziert und Wege innerhalb der OKJA durch Projekte umzusetzen: bzw. deren Eltern. für deren Überwindung entwickelt werden, die □ barrierearme Informationsarbeit □ Welche Informationsarbeit kann auch auf andere Einrichtungen der Kinder- und □ organisatorische Rahmenbedingungen Hürden und Ängste abbauen? Jugendarbeit übertragbar sind. □ Inhaltliche Rahmenbedingungen und □ Welcher organisatorische Rahmen ■ Das Netzwerks entwickelt Beratungsbausteine für Programmplanung muss gegeben sein? die inklusive Entwicklung der offenen Jugendarbeit. □ Programmdurchführung □ Welche Auswirkungen hat inklusive Diese Ergebnisse sollen auf Fachveranstaltungen Arbeit auf die Programmplanung? vorgestellt und diskutiert und der Öffentlichkeit zur □ Wie kann der offene Charakter der Arbeit Verfügung gestellt werden. Wer macht mit? beibehalten werden? Gesamtziel der Maßnahme: Federführung: Das »Inklusive Netzwerk« versteht sich als erster Zwi- Frank Kamke-Hellmann – Jugendamt Stadt Bielefeld schenschritt zu einer inklusiven offenen Jugendarbeit in Bielefeld. Partner*innen: ■ Jugendzentrum Stricker ■ Luna Sennestadt ■ Abenteuerspielplatz Baumheide in Kooperation mit dem FZZ Baumheide ■ HOT Jöllenbeck ■ Kinder- und Jugendhaus Brake ■ Freizeitzentrum Stieghorst ■ Jugendzentrum Kamp ■ Mädchentreff ■ Sportjugend Bielefeld ■ Halhof 8 9
HANDLUNGSFELD FREIZEIT Freizeit Maßnahme: Inklusive Ferienspiele Hintergrund: mit bis zu 40 Kindern (außerhalb der Corona-Pande- Wie schaffen wir das? Wer macht mit? mie). Kinder mit speziellen Bedürfnissen oder Behin- Ferienspiele sind ein fester Bestandteil der Angebote derungen finden hier selten einen Platz, weil die Ange- Als Leuchtturm für die folgenden ersten Umsetzungs- Federführung: für Kinder und Jugendliche, um in den Ferien etwas zu bote nicht inklusiv ausgerichtet sind. schritte wurden die Familiengrundschulzentren in Sen- Mareike Rüweler – Kommunale Inklusionsplanung/ erleben, Freunde zu treffen und »eine gute Zeit zu ha- In Bielefeld gibt es bereits Lösungsansätze, um nestadt ausgewählt: Psychiatriekoordination ben«. Für die Eltern sind sie ein wichtiger Bestandteil, diesem Problem zu begegnen. Für die Ferienspiele der ■ Erhebung des Bedarfs (strukturell und individuell) Yvonne Becker Schwier – Familiengrundschulzentren um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Besteht OKJA können für Kinder mit Behinderungen einzeln von Schüler*innen mit I-Bedarf, um an Ferienspielen keine Betreuungsmöglichkeit in den Ferien, müssen Mittel beim Jugendamt beantragt werden, um den teilzunehmen Partner*innen: oftmals die Urlaubstage der Eltern für die Betreuung zusätzlichen Unterstützungsbedarf (wie zusätzliches ■ Zusammentragen von Erfahrungen ■ Familiengrundschulzentrum Hans-Christian- aufgeteilt werden, sodass gemeinsame Erholungszeit Personal) zu finanzieren. Die Falken und Lebensräume und Lösungsstrategien bestehender Andersen-Schule (Deutsches Rotes Kreuz) als Familie fehlt. e. V. bieten speziell Ferienspiele für Kinder mit Unter- inklusiver Ferienspiele ■ Bielefeld United e. V. Die Ferienspiele werden von unterschiedlichen stützungsbedarfen an. An diesen Ferienspiel-Ange- ■ Konzepterstellung zur Ausgestaltung ■ Familiengrundschulzentren Sennestadt Träger*innen oder Vereinen ausgerichtet. So gibt es boten partizipieren jedoch kaum Kinder ohne Behin- der Ferienspiele (Hans-Christian-Andersen-Schule, Astrid-Lindgren- Ferienspiele der Offenen Ganztagsschulen, von Sport- derungen. Bethel als ein weiterer großer Träger stellt ■ Aufstellung eines Finanzierungsplans und Schule, Brüder-Grimm-Schule) + Schulleitungen vereinen oder der Offenen Kinder- und Jugendarbeit dieses spezielle Angebot ein, sodass sich das Angebot Eruierung von Finanzierungsmöglichkeiten ■ Sportfreunde Sennestadt (OKJA). von Ferienspielen für Kinder mit Unterstützungsbedar- ■ Erprobung des Konzepts, evtl. Anpassung und ■ Sozialamt Die Angebote finden oft in Gruppen unter einem fen weiter verringert. Hinzu kommt, dass Kinder, die erneute Erprobung ■ Jugendamt bestimmten Motto (z. B. Zirkus, Kunst etc.) und dazu- Förderschulen besuchen, OGS-Ferienangebote nicht Anschließend soll das Konzept schrittweise in weiteren ■ Beirat für Behindertenfragen gehörigen Aktivitäten statt. Oftmals sind es Gruppen nutzen können. Schulen/OGS umgesetzt werden. ■ Eltern von Kindern mit Behinderungen ■ Jugendzentrum Kamp ■ Mädchentreff Ausgangslage / Problemanalyse: Konkrete Ziele der Maßnahme: Erreichte Teilziele: ■ Sportjugend Bielefeld ■ Ferienspiele an den OGS sind nicht inklusiv ■ Der Bedarf, den Ferienspiele erfüllen müssen, um ■ Halhof ausgerichtet. inklusiv zu werden, ist ermittelt, hierzu wird in ✓ Einbringung des Themas in die Sitzungen der ■ Familien von Kindern mit (drohenden) enger Kooperation mit der Zielgruppe gearbeitet. Familiengrundschulzentren Sennestadt Behinderungen/Förderbedarf sind hierdurch ■ Inklusive Angebote sind transparent dargestellt. ✓ Sammlung von Erfahrungen mit inklusiven Zeitplan: benachteiligt, weil: ■ Ein Konzept entlang der Bedarfe ist erstellt. Angeboten (Sport auf dem Pausenhof, □ Möglichkeiten der sozialen ■ Die Kostendeckung zur Umsetzung ist Klassenfahrten) ■ Ende »Problemanalyse« Teilhabemöglichkeiten Teilhabe eingeschränkt sind gewährleistet. ✓ Austausch über mögliche Bedarfe und Bedürfnisse, an OGS-Ferienspielen: Anfang 2022 □ Ferienbetreuung fehlt. ■ Das Konzept ist in enger Kooperation mit den Stolpersteine und Finanzierungsmöglichkeiten ■ Teilhabemöglichkeiten an OGS-Ferienspielen ■ Der Bedarf an inklusiven Ferienspielen, ihrer Familiengrundschulzentren in Sennestadt (Hans- ✓ Zusammenführen und Analyse bestehender verbessert: Mitte 2022 Ausgestaltung und möglicher Unterstützung der Christian-Andersen-Schule, Astrid-Lindgren-Schule inklusiver Ferienspiele ■ Anschließend Neujustierung der Situation und I-Kinder an den Grundschulen ist nicht erhoben. und Brüder-Grimm-Schule) erprobt und angepasst. ✓ Nächster Schritt: Erstellung einer Umfrage Planung weiterer Maßnahmen. ■ Der Austausch mit den Eltern und die ■ Das Konzept wird mittelfristig auf alle zum Bedarf an inklusiven Ferienspielen an den Transparenz zu bestehenden Angeboten fehlt. Familiengrundschulzentren (aktuell insgesamt Familiengrundschulzentren Sennestadt ■ Durch die Familiengrundschul-zentren entsteht sechs in Bielefeld) und langfristig auf weitere ein Sozialraum- und Quartiersbezug, der in enger Schulen/OGS übertragen. Zusammenarbeit mit Familien ■ Ausreichend Fachpersonal steht zur Umsetzung ■ (Zielgruppe) ermöglicht, einen inklusiven Ansatz inklusiver Ferienspiele zur Verfügung. zu erarbeiten und umzusetzen. ■ Zur Umsetzung inklusiver Ferienspiele fehlt Gesamtziel der Maßnahme: häufig Fachpersonal. Inklusive Ferienspiele sind bekannt und alle Kinder ha- ben die Möglichkeit an Ferienspielen teilzunehmen. 10 11
HANDLUNGSFELD WOHNEN Wohnen Maßnahme: Wegweiser Wohnen Hintergrund: Wie schaffen wir das? Erreichte Teilziele: Das Wohnen gehört zu den wichtigsten Lebensberei- mit Unterstützungsbedarf in Einrichtungen der Behin- Die Entwicklung eines »Wegweiser Wohnen« bietet ✓ Heterogene und multiprofessionelle chen überhaupt – stellt es für den Einzelnen sowohl dertenhilfe – und für einige ist dies auch eine gute Lö- für Menschen mit Behinderungen einen niedrigschwel- Zusammensetzung der Arbeitsgruppe Ausgangspunkt des Alltagslebens als auch Rückzugs- sung. Entscheidend ist aber die Wahlmöglichkeit. Ein ligen Zugang, um sich über das Thema Wohnen in Bie- ✓ Förderantrag »Inklusionsscheck NRW | Arbeit. ort dar. Wohnen berührt Grundbedürfnisse wie die Orientierungsleitfaden soll helfen, Menschen mit Be- lefeld zu informieren und dann selbst zu entscheiden, Gesundheit.Soziales« wurde bewilligt nach Schutz, Geborgenheit, Zugehörigkeit und macht hinderungen in die Lage zu versetzten, sich für eine wie sie wohnen möchten. ✓ Erstellung der Broschüre in Leichter Sprache einen Teil der Identität aus. Häufig leben Menschen Wohnform zu entscheiden. ✓ Erstellung des Erklärfilms Folgende Fragestellungen sind berücksichtigt wor- ✓ Veröffentlichung des Erklärfilms auf YouTube den: und auf www.bielefeld.de/babi Ausgangslage / Problemanalyse: Konkrete Ziele der Maßnahme: ■ Welche Wohn- und Unterstützungsmöglichkeiten ■ Menschen mit Behinderungen haben – genau ■ Menschen mit Behinderungen können sich anhand gibt es in Bielefeld (z. B. Besondere Wohnform, wie alle anderen Menschen auch – das Recht, einer Broschüre in leichter Sprache über das Inklusives Wohngemeinschaften, Ambulant Wer macht mit? selbst zu entscheiden, wo und mit wem sie Thema Wohnen informieren. Betreutes Wohnen)? leben möchten. ■ Die Broschüre enthält kompakte Informationen, um ■ Was ist bei der Suche nach einer Wohnung zu Federführung: ■ Um die Anforderungen aus Artikel 19 der sich für eine mögliche Wohnform zu entscheiden. beachten? Fabian Möller – Kommunale Inklusionsplanung / UN-BRK umzusetzen, muss der Prozess der ■ Menschen mit Behinderungen finden in ■ Welche Kosten gibt es? Wer bezahlt die Kosten? Koordination Behindertenhilfe Deinstitutionalisierung weiter vorangetrieben der Broschüre alle wesentlichen ■ Welche Hilfen gibt es im Alltag? Wo bekomme ich werden. Ansprechpartner*innen zum Thema Hilfe? Partner*innen: ■ Menschen mit Behinderungen benötigen Wohnen in Bielefeld. ■ Welche wichtigen Adressen dazu gibt es in ■ Büro für Integrierte Sozialplanung und niedrigschwellige Zugänge, um sich für eine Bielefeld? Prävention – Stadt Bielefeld Wohnform entscheiden zu können. Gesamtziel der Maßnahme: ■ Diakonische Stiftung Ummeln Menschen mit Behinderungen in Bielefeld er- Diese und viele weitere wichtige Fragen beantwortet ■ Büro für Leichte Sprache – Alles klar für alle halten durch einen Orientierungsleitfaden in die Broschüre »Wegweiser Wohnen« in Bielefeld. Der ■ Bethel.regional Leichter Sprache ein passendes Handwerk- Wegweiser ist komplett in Leichter Sprache entwi- ■ Café3b zeug als Entscheidungshilfe, um sich für eine ckelt, so dass möglichst viele Menschen mit Behinde- ■ Trockendock e. V. Wohnform zu entscheiden (Wie komme rungen davon profitieren können. Die Broschüre wird ■ Mädchentreff ich zu einer passenden Wohnform inkl. An- sowohl als digitale Version als auch als Printversion ■ Sportjugend Bielefeld sprechpersonen). veröffentlicht. Zielsetzung ist es, viele Nutzer*innen ■ Halhof über die Broschüre zu informieren (z. B. über den Bei- rat für Behindertenfragen oder Träger*innen der Ein- Abb. Wegweiser Wohnen, Titelseite gliederungshilfe). Zeitplan: Als Service- und Zugangsleistung wird es zudem ein ■ Veröffentlichung eines Presseberichtes barrierefreies Erklärvideo geben – mit Untertiteln und im Oktober 2021 Deutscher Gebärdensprache hinterlegt. Damit erhöht ■ Umsetzung von Werbemaßnahmen sich die Möglichkeit, dass Menschen mit Behinde- (z. B. Instagram-Account inklusion_bielefeld) rungen diesen Wegweiser inhaltlich nachvollziehen bis Ende 2021 können und nutzen. Erklärvideos sind Filme, in denen ■ Großflächige Verteilung der Broschüre in erläutert wird, wie man etwas macht oder wie etwas Bielefeld bis Ende 2021 funktioniert bzw. in denen abstrakte Konzepte und Zu- sammenhänge erklärt werden. 12 13
HANDLUNGSFELD WOHNEN Wohnen Wie schaffen wir das? Erreichte Teilziele: Maßnahme: Kampagne für inklusive Wohnprojekte Onlineplattform »Inklusives Wohnen« ✓ Heterogene und multiprofessionelle Auf der Plattform sollen sich Interessierte (z. B. private Zusammensetzung der Arbeitsgruppe Investor*innen) finden und austauschen können, um ✓ Durch eine Abfrage wurden in Bielefeld und sich auf dem Weg, inklusive Wohnprojekte zu schaf- Umgebung (OWL) alle inklusiven Wohnprojekte Hintergrund: fen, beraten und inspirieren zu lassen. Für Menschen erhoben, um die Informationen auf die Homepage mit Behinderungen und deren Angehörige, für Men- für inklusives Wohnen abbilden zu können. Menschen mit Behinderungen haben gemäß der schließlich Bewohner*innen mit Behinderungen leben schen, die zusammenleben wollen, oder für Menschen ✓ Eine Übersicht von inklusiven Wohnprojekten UN-Behindertenkonvention das Recht, ihren Wohnort wollen. Inklusive WGs bzw. Wohnprojekte könnten ein mit Behinderungen, die eine barrierefreie Wohnung wurde erstellt. selbst zu wählen. Jedoch stehen ihnen kaum Wahl- Weg sein, z. B. Assistenzbedarf zu bündeln – vorausge- suchen, bietet die Plattform unter der Rubrik »Projekt- ✓ Die Struktur der Homepage für inklusive möglichkeiten zur Verfügung, wenn sie auf Hilfe ange- setzt, dass Betroffene so leben möchten. und Wohnbörse« die Möglichkeit, sich über konkrete Wohnprojekte wurde erarbeitet. wiesen sind, aber nicht in einer »Sonderform« mit aus- inklusive Wohnmöglichkeiten zu informieren und aktiv ✓ Die Fachtagung wurde abgestimmt und mit auf die Suche nach einem passenden Wohnangebot Kooperationspartner (z. B. Aktion Mensch, Stiftung zu machen. Des Weiteren dient die Plattform für Ge- Wohlfahrtspflege) koordiniert. Ausgangslage / Problemanalyse: Konkrete Ziele der Maßnahme: sellschaften, Genossenschaften, private Investor*in- ✓ Ein professionelles Fotostudio wurde für die ■ Inklusive Wohnprojekte werden in ■ Die inklusiven Wohnmodelle und nen oder Träger*innen, ihre inklusiven Wohnangebote Erstellung der Werbekampagne beauftragt vielen Kommunen und Städten als ein Wohnmöglichkeiten in Bielefeld werden bekannt darzustellen. Zudem können sie hier unter der Rubrik zentraler Baustein für eine sozial gerechte gemacht und gezielt beworben. »Expert*innenbörse« passende Partner*innen finden, Stadtentwicklung gesehen. ■ Für die Schaffung von neuen um neue innovativ inklusive Wohnformen und Biele- Wer macht mit? ■ In Bielefeld gibt es nur wenige inklusive inklusiven Wohnprojekten werden die feld zu entwickeln. Wohnprojekte. Wohnungsmarktakteure (z. B. Investor*innen) für Federführung: ■ Im Rahmen der Bielefelder Baulandstrategie wird das Thema Inklusion sensibilisiert. Fachforum »Inklusive Wohnprojekte« Fabian Möller – Kommunale Inklusionsplanung / die Schaffung von Angeboten für u.a. Menschen ■ Eine Austauschplattform bringt unterschiedliche In Kooperation mit dem »Masterplan Wohnen« wird Koordination Behindertenhilfe mit Behinderungen als Zielsetzung genannt. Stakeholder zusammen, um innovative und ein Fachforum zum Thema »inklusive Wohnprojekte« ■ Zur Umsetzung der UN-BRK werden vermehrt inklusive Wohnprojekte zu entwickeln und in am 30.03.2022 initiiert. Im Masterplan Wohnen wer- Partner*innen: verschiedenste Wohnmodelle benötigt. Bielefeld umzusetzen. den private und öffentliche Aktivitäten mit dem ge- ■ Büro für Integrierte Sozialplanung und Prävention – meinsamen Ziel gebündelt, den Wohnungsmarkt in Stadt Bielefeld Gesamtziel der Maßnahme: Bielefeld auf die Herausforderungen der Zukunft aus- ■ Bauamt – Stadt Bielefeld Ziel muss sein, die besonderen Wohnformen schritt- zurichten. Der Masterplan Wohnen ist in Bielefeld als ■ Bethel.regional weise zugunsten anderer inklusiver Wohnformen, die kooperativer Prozess angelegt, in dem sich mehr als ■ Beirat für Behindertenfragen Stadt Bielefeld mehr Selbstbestimmung und eine unabhängige Le- 50 Wohnungsmarktakteur*innen engagieren. ■ Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und bensführung gewährleisten, in Bielefeld abzubauen. In diesem Zusammenhang wird das Forum ge- Immobiliendienstleistungen mbH nutzt, um das Thema mit den Bielefelder Wohnungs- ■ FLEX Eingliederungshilfe gGmbH marktakteuren*innen zu diskutieren. Zielsetzung ist ■ Sozialamt – Stadt Bielefeld es, vorhandene Leuchttürme, mögliche Förderungen (z. B. über Aktion Mensch) und aktuelle Fragen rund um das Thema »Inklusive Wohnprojekte« zu diskutie- Zeitplan: ren und Erfahrungen auszutauschen. ■ Die Werbekampagne #wohnensowieicheswill Werbekampagne wird im März 2022 veröffentlicht. Auf Basis einer Abfrage zu vorhandenen oder sich in ■ Das Forum wird am 30.03.2022 veranstaltet. Planung befindenden inklusiven Wohnprojekten wer- ■ Die Onlineplattform zum inklusiven Wohnen wird den bestimmte Menschen in den Fokus gestellt, die bis Mitte 2022 entwickelt. die Wichtigkeit und Sinnhaftigkeit von inklusiven Wohnprojekten hervorheben. Die Plakatkampagne #wohnensowieicheswill werden vier Bewohner*innen mit und ohne Behinderungen mit ihren Statements pro Inklusion abgebildet. Die Bilder werden im Frühjahr 2022 auf Großflächen veröffentlicht. 14 15
HANDLUNGSFELD WOHNEN Wohnen Wie schaffen wir das? auch »Unorte« sind, welche Barrieren es gibt und Maßnahme: Quartier inklusiv was Bielefelder*innen tun können, um ein lebendiges Digitaler Fachtag »Quartier inklusiv« Quartier zu gestalten. Die Podcasts wurden in Deut- Am 06.11.2020 fand der Fachtag in digitaler Form statt. sche Gebärdensprache übersetzt und mit Unterti- Zum Thema »Quartier inklusiv« trafen sich Menschen teln versehen, so dass viele Menschen die Lesungen aus den verschiedensten Bereichen, um über folgende nutzen konnten. Der Podcast ist ein Denkanstoß, um Hintergrund: Fragestellungen zu diskutieren: die Wichtigkeit eines inklusiven Quartiers deutlich zu ■ Was macht ein lebendiges Quartier aus? machen. Ganz konkret werden durch die Erzählungen Das Wohnen im Quartier gehört zu den wichtigsten etwa durch eine zentrale oder abgelegene Lage, ■ Welche Hindernisse gibt es und welcher neue Ideen entstehen – sei es, um selber Maßnahmen Lebensbereichen überhaupt – stellt es für den Einzel- durch die Anbindung an den Verkehr und gute Infra- Art sind sie? im Quartier umzusetzen, sich im Inklusionsprozess zu nen sowohl Ausgangspunkt des Alltagslebens als auch struktur oder negativ durch Stigmatisierungen auf- ■ Welche Ideen gibt es Hindernisse zu überwinden? beteiligen oder auch erst einmal ein Gespür für die Rückzugsort dar. Wohnen berührt Grundbedürfnisse grund der Wohngegend oder Wohnform. Angesichts Vielschichtigkeit des Themas zu bekommen. wie die nach Schutz, Geborgenheit, Zugehörigkeit der zentralen Bedeutung des Wohnens ist Selbstbe- Die Teilnehmenden hatten in Kleingruppen die Mög- und macht einen Teil der Identität aus. Außerdem be- stimmung und die Schaffung von inklusiven Quartieren lichkeit, ihre Thesen und Wünsche miteinander zu dis- einflusst es die Möglichkeiten zur Teilhabe an der Welt, umso wichtiger. kutieren, um konkrete Ideen für eine Aktion im Quar- Erreichte Teilziele: tier zu entwickeln. Die entwickelten drei Praxisideen wurden zusammengeführt und werden mit interessier- ✓ Vier Podcast-Folgen wurden entwickelt und auf Ausgangslage / Problemanalyse: Konkrete Ziele der Maßnahme: ten Personen oder Institutionen in Bielefelder Quartie- YouTube, iTunes, Amazon Music, Deezer usw. ■ Länder und Kommunen sollten ein inklusives ■ Entwicklung von konkreten Ideen für Aktionen im ren umgesetzt. veröffentlicht (www.bielefeld.de/babi) Gemeinwesen entwickeln und dazu inklusive Quartier, um Menschen miteinander zu vernetzen. ✓ Ideenskizzen der Angebote im Quartier befinden Stadtentwicklungsprogramme auflegen, die ■ Die verschiedenen Aktionen sollen Teilhabe Idee 1: Markt der Möglichkeiten sich in der Umsetzung die Bedarfe von Menschen mit Behinderungen ermöglichen, Zugänge schaffen (zu dem was Es wird ein Ort der Begegnung geschaffen, um ver- ✓ Weiterer Fachtagung zum Themenfeld befindet systematisch berücksichtigen. sonst verwehrt ist) und die Kommunikation und schiedenste Aktionen (z. B. virtuelle Gruppenaktionen) sich in der Planungsphase ■ In Bielefeld leben Menschen mit Lebendigkeit zwischen den Bewohner*innen eines durchzuführen. Durch die Schaffung eines »virtuellen Unterstützungsbedarf häufig in Einrichtungen Quartiers unterstützen. schwarzen Brettes«, können Menschen durch ein ge- der Behindertenhilfe. ■ Schaffung eines inklusiven Bewusstseins im meinsames Hobby (z. B. einen Fahrradtreff auszuma- Wer macht mit? ■ Menschen mit Behinderung wechseln vermehrt Quartier: Neben den praktischen Ideen ist chen) zusammengebracht werden. aus einer »Besonderen Wohnformen« in die dieses Bewusstsein notwendig, damit alle Federführung: eigne Wohnung im Quartier Bewohner*innen sich aktiv beteiligen können und Idee 2: Aus der Nummer Gesichter machen Fabian Möller – Kommunale Inklusionsplanung / ■ Menschen mit Behinderungen finden keinen keine*r ausgegrenzt wird. Die Wohnhäuser der Menschen im Quartier werden fo- Koordination Behindertenhilfe Anschluss zu den Bewohner*innen eines tografiert und im Rahmen einer Matinee veröffentlicht. Quartiers. Gesamtziel der Maßnahme: Im Kontext der Matinee kommen die Besucher*innen Partner*innen: Bielefelder Quartiere werden so gestaltet, dass Be- aus dem Quartier ungezwungen über die Bilder ins ■ Theaterwerkstatt Bethel wohner*innen in ihrer ganzen Vielfalt und in allen Le- Gespräch und lernen sich auf eine andere Art besser ■ FLEX Eingliederungshilfe gGmbH bensphasen an den unterschiedlichen Bereichen des kennen. ■ Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben gesellschaftlichen Lebens teilhaben können. ■ Stadt Bielefeld Idee 3: Tag des offenen Quartiers Im Rahmen eines Rundgangs durch die eigene Woh- nung, das eigene Haus oder den eigenen Garten stel- Zeitplan: len Menschen interessante Räume oder Ecken vor. Die Idee kann als virtueller Rundgang organisiert werden ■ Die Fachtagung wird bis November oder als offene Veranstaltung im Quartier. In Zusam- 2022 veranstaltet. Abb. Podcast menarbeit mit Institutionen, wie Schulen oder KiTa las- ■ Die drei innovativen Projektideen im Quartier »Quartier inklusiv« sen sich Nachbarschaften aktivieren. werden im Laufe 2022 umgesetzt und anschließend bewertet. Podcast »Quartier inklusiv« Im Podcast wurden in vier Folgen unterschiedlichste Menschen im Quartier gefragt, wie es sich in ihrem Quartier lebt, was ihre Lieblingsorte und vielleicht 16 17
HANDLUNGSFELD GESTALTETE UMWELT UND MOBILITÄT Gestaltete Umwelt und Mobilität Wie schaffen wir das? Erreichte Teilziele: Maßnahme: Stadtplan inklusiv – Erstellung eines ■ Test der Einbindung in die Bielefeld Karte ✓ Ein erster Teilausschnitt des »Stadtplans Stadtplans, der Barrieren und Barrierefreiheit aufzeigt ■ Festlegung der weiteren Schritte zur inklusiv« ist für die Bielefelder Innenstadt in vollständigen Karte Kooperation mit dem Berufskolleg Bethel ■ Festlegung auf eine technische Lösung fertiggestellt worden. Hintergrund: (Nutzer*innenoberfläche und Darstellung des ✓ Vernetzung laufender Prozesse im Bereich Kartenmaterials) Onlinekarten, Bürger*innenbeteiligung, Um am täglichen Leben teilhaben zu können, ist ein Freunde zu treffen, einzukaufen oder einfach unter- ■ Einbeziehung von Akteuren in den Quartieren, Nutzung von Cloud-Intelligenz und einem barrierefreier Zugang zu Einrichtungen und Orten des wegs zu sein. Um darüber zu informieren, wo diese Zu- um die Karte langfristig aktuell zu halten Projekt der Neuen Schmiede (partizipative täglichen Lebens essentiell. Barrierefreie Toiletten, Zu- gänge bereits vorhanden sind, sollen entsprechende ■ Durchführung von Mappingaktionen in den Kartierung inklusiver Merkmale von gänge zu Cafés, Geschäften und ÖPNV sind grundle- Merkmale auf der Bielefelder Stadtkarte abgebildet Stadtteilen Freizeitangeboten) gende Strukturen für Teilhabe. Das Wissen über solche werden. Hierdurch kann auch erkannt werden, an wel- ■ Eröffnung der Möglichkeit weiterer flankierender ✓ Zusammenführen der laufenden Aktionen in Strukturen (z. B. Wo kann ich zur Toilette gehen, wenn chen Stellen noch Handlungsbedarf besteht, um eine Projekte (z. B. mit dem Berufskolleg Bethel, eine AG zum inklusiven Stadtplan ich mit meinem Rollstuhl unterwegs bin?) ermöglicht umfassende Teilhabe zu ermöglichen. Fachhochschule Bielefeld)? es, sich selbstbestimmt auf den Weg zu machen, um Wer macht mit? Ausgangslage / Problemanalyse: Konkrete Ziele der Maßnahme: Federführung: ■ Keine aktuellen, systematisch erfassten, ■ Relevante Merkmale für den Stadtplan sind Mareike Rüweler – Kommunale umfassenden Informationen zu barrierefreien festgelegt. Inklusionsplanung/ Psychiatrie Zugängen etc. auf der Bielefelder Stadtkarte ■ Vernetzung und Zusammenarbeit der koordination ■ Alternative Karten, z. B. über Wheelmaps unterschiedlichen Akteure und Projekte Nora Gäbel – Altenhilfeplanung (www.wheelmap.org), sind auf bestimmte (Neue Schmiede, Amt für Geodaten und Einschränkungen spezifiziert und sind Kataster, Digitalisierungsbüro etc.) Partner*innen: nicht auf Bielefeld spezialisiert (bilden ■ Nutzung eines Erfassungstools bzw. Bereitstellen ■ Stab Dezernat 4 daher nicht alle Items der Bielefeld Karte ab) von Schnittstellen, sodass eine gemeinsame ■ Digitalisierungsbüro ■ Im Zuge der Digitalisierung soll für Bielefeld Datenbank entsteht ■ Amt für Geoinformation und digitales Kartenmaterial entstehen, das ■ Sukzessive Erfassung der Merkmale Kataster beispielsweise verschiedene Freizeit-, Kultur-, über das Stadtgebiet ■ Neue Schmiede Naherholungsmöglichkeiten sowie Kälte- und ■ Regelhafte Aktualisierung des vorhandenen ■ Berufskolleg Bethel Hitzezonen aufzeigt. Datenmaterials Gesamtziel der Maßnahme: Zeitplan: Eine Karte Bielefelder Stadtkarte mit Merkmalen ei- nes barrierefreien Bielefelds entsteht (Digital- und als ■ Kartenausschnitt ist bis Sept. Print-Version) 2021 fertig erstellt. ■ AG zum inklusiven Stadtplan erarbeitet Möglichkeiten für »flächendeckende« Kartierung bis Mitte 2022. ■ Sobald eine Benutzer*innen oberfläche zur selbständigen Kartierung für Bürger*innen verfügbar ist, werden weitere Mapping- Events geplant. Abb. Barrierefreier Stadtplan von Bielefeld 18 19
HANDLUNGSFELD GESTALTETE UMWELT UND MOBILITÄT Gestaltete Umwelt und Mobilität Wie schaffen wir das? Bisher wurden verschiedenste Anträge gestellt, um Maßnahme: #keinbockaufbarrieren Barrieren unterschiedlichster Art abzubauen, zum Bei- Rampen für Bielefeld spiel: Die städtische Inklusionsplanung ruft in Kooperation mit der Diakonischen Stiftung Ummeln dazu auf, vor- ■ DSC Arminia Bielefeld (Treppenlifter) handene Barrieren im Quartier in Form einer Treppe ■ Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld Hintergrund: zu melden. Diese Barrieren werden durch mobile Ram- (Homepage in Leichter Sprache) pen beseitigt (www.wheelramp.de). ■ Historische Museum Die Zugänglichkeit von Gebäuden, Dienstleistungen viel. Mit dieser Maßnahme werden Barrieren im öffent- (Audioguide in Leichter Sprache) und Informationen ist für Menschen mit Behinderungen lichen Raum minimiert. Durch die Unterstützung der Zum Beispiel kann eine zweistufige Treppe im Ein- ■ Museum Hülsmann von zentraler Bedeutung für eine selbstbestimmte, un- Förderprogramme »#1barriereweniger« der Aktion gangsbereich eines Cafés durch eine mobile Rampe (Homepage in Leichter Sprache) abhängige Lebensführung und gleichberechtigte Teil- Mensch und der Förderung des Landes NRW »Inklu- überwunden werden. Um möglichst viele Bürger*in- habe. Es gibt jedoch viele Hürden, die u.a. Menschen sionsscheck« können in Bielefeld Barrieren sukzessiv nen zu erreichen, wird neben Informationspostkarten mit Behinderungen den Alltag erschweren. Wenn es abgebaut werden. das Vorhaben auf Instagram (inklusion_bielefeld) und Erreichte Teilziele: um Teilhabe im Alltag geht, ist jede Barriere eine zu auf der städtischen Homepage (www.bielefeld.de/ babi) beworben. ✓ Bereits 6x Vernetzungen für die Antragsstellung #1barriereweniger Ausgangslage / Problemanalyse: Konkrete Ziele der Maßnahme: #1barriereweniger ✓ Bereitstellung von 10 Rampen für die Aktion ■ Der § 113 SGB IX im Bundesteilhabegesetz ■ Die Maßnahme will soziale Teilhabe an der In Kooperation mit der Aktion Mensch und weiteren »Rampen für Bielefeld« sieht vor, die gleichberechtigte Teilhabe Gemeinschaft fördern und Inklusion nach vorne sozialen Einrichtungen werden Barrieren im öffentli- ✓ Werbemaßnahmen für beide Kampagnen am gesellschaftlichen Leben für Menschen bringen chen Raum beseitigt. Die Aktion Mensch unterstützt sind erfolgt: mit Beeinträchtigung zu fördern und zu ■ Öffentliche Orte werden durch die Schaffung von mit ihrer neuen Förderaktion #1BarriereWeniger Vor- □ Digital: Instagram inklusion_bielefeld erleichtern. Barrierefreiheit für u. a. Menschen mit Behinderung haben zur Beseitigung von Barrieren mit einem Zu- Homepage: www.bielefeld.de/babi ■ Möglichkeiten der Freizeit-gestaltung zugänglich (z. B. Rampen, Leichte Sprache) schuss von bis zu 5.000 Euro (ohne Eigenanteil). Um □ Print: Verteilung von Postkarten sind für Menschen mit Beeinträchtigungen ■ Bielefelder Bürger*innen haben die Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, sucht das Bielefelder Aktions- (z. B. in Cafés/Bars) schwerer oder gar unmöglich. Auch älteren die gesichteten Barrieren zu melden bündnis Inklusion (kurz: BAbI) starke Teams in Bielefeld Menschen oder ist der Zugang oft durch aus der Privatwirtschaft oder dem öffentlichen Bereich bauliche Barrieren versperrt. Gesamtziel der Maßnahme: und den gemeinnützigen Projekt-Partner*innen. Die Wer macht mit? Abbau von Barrieren im öffentlichen Raum, damit Orte Bäckerei oder das Café nebenan, das städtische Mu- folglich für Menschen unterschiedlichster Eigenschaf- seum oder die Stadtverwaltung tun sich zum Beispiel Federführung: ten zugänglich werden. mit einem lokalen Träger der Behindertenhilfe zusam- Fabian Möller – Kommunale Inklusionsplanung / men. Gemeinsam setzen sie sich für mehr Teilhabe ein, Koordination Behindertenhilfe zum Beispiel durch: Partner*innen: ■ den Bau einer Rampe vor der Bäckerei ■ Diakonische Stiftung Ummeln ■ das Angebot einer Speisekarte in Leichter Sprache ■ Inklusionsscheck NRW ■ das Engagement eines / einer ■ Aktion Mensch #1barriereweniger Gebärdensprachdolmetschers / -dolmetscherin für das nächste Stadtfest ■ ein Blindenleitsystem durch die Museumsräume Zeitplan: ■ Es werden 10 Rampen an Geschäfte übergeben ■ Im Jahr 2022 werden weitere Kooperationen angestrebt, um Barrieren vor Ort abzubauen. 20 21
HANDLUNGSFELD BEWUSSTSEINSBILDUNG Bewusstseinsbildung Maßnahme: Bielefelder Impulstag UN-Behinderten- rechtskonvention (UN-BRK) Hintergrund: Wie schaffen wir das? Erreichte Teilziele: Menschen mit Behinderungen sollen an verschiedens- einem Ausschuss oder an ähnlicher Stelle engagiert Im ersten Schritt wurde das Thema durch den Po- ✓ Die Fachtagung wurde mit den ten Prozessen beteiligt werden und das möglichst bar- hat. Die große Frage ist daher: Wie müssen Beteili- dcast »Nichts ohne uns über uns – Wie geht das?« Kooperationspartner*innen abgestimmt rierefrei. Es wäre jedoch ein Fehler davon auszugehen, gungsformate gestaltet sein, die über einen niedrig- behandelt. Der Podcast zeigt auf, wie durch Selbst- ✓ Veröffentlichung eines Podcasts zum Thema dass alle Menschen, die sich an kommunalen Entschei- schwelligen Zugang verfügen und weitestgehend un- vertretung die Partizipation von Menschen mit Be- »Nicht über uns ohne uns – Wie geht das dungen beteiligen wollen, dies auch uneingeschränkt abhängig von persönlichen Voraussetzungen genutzt hinderungen gelingen kann. Dabei wurden ver- eigentlich?« (www.bielefeld.de/babi) tun können. Häufig übersehen wird: Interessenvertre- werden können? Ziel muss es sein, dass Menschen mit schiedenste Expert*innen zum Thema befragt und tung ist – gerade in öffentlichen Zusammenhängen Behinderungen ihre Bedarfe, Wünsche und Anregung verdeutlichen durch ihre langjährige Erfahrung in (z. B. Beirat für Behindertenfragen) – eine komplex in Gremien (z. B. Werkstatt- und Wohnbeiräte) äußern dem Bereich der Selbstvertretung, wo Partizipation Wer macht mit? strukturierte und stark formalisierte Angelegenheit. können. von Menschen mit Behinderungen gut gelingt und Das weiß vermutlich jeder, der sich schon einmal in was vielleicht noch besser gemacht werden müsse. Federführung: Veröffentlicht ist der Podcast auf der Homepage der Fabian Möller – Kommunale Inklusionsplanung / Stadt Bielefeld, auf dem Instagram-Kanal des Akti- Koordination Behindertenhilfe Ausgangslage / Problemanalyse: Konkrete Ziele der Maßnahme: onsbündnisses unter inklusion_bielefeld sowie auf ■ In Bielefeld leben überdurchschnittlich viele ■ Gremien für mehr Mitwirkung und Mitbestimmung Youtube, Spotify, iTunes und Amazon Music. Partner*innen: Menschen mit Behinderungen. – zum Beispiel Wohnbeiräte und Werkstatträte – ■ Praxis als Chance e. V. ■ Deren Rechte und Bedarfe werden von sind als Orte lokaler Partizipation gestaltet, sodass Im zweiten Schritt sollen diese Impulse beim Bielefel- ■ Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Gremien (z. B. Beirat für Behindertenfragen, möglichst viele Menschen mit Behinderung sie zur der Impulstag zur UN-Behindertenrechtskonvention Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten Werkstattbeiräte) vertreten. Artikulation und Vertretung ihrer Interessen nutzen. Anfang 2022 mit Expert*innen, Praktiker*innen sowie in Nordrhein-Westfalen. ■ Dieses Querschnittsthema der UN-BRK Menschen mit Behinderungen diskutiert werden. Da- ■ Beirat für Behindertenfragen Bielefeld gilt als Ziel, Grundsatz, Recht, staatliche Gesamtziel der Maßnahme: bei sollen folgende Leitfragen bearbeitet werden: ■ Politischer Stammtisch Bielefeld Verpflichtung, Monitoring-Aktivität und Ziel ist es, neue Wege für die Partizipation von Men- ■ Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben OWL menschenrechtlicher Auftrag schen mit kognitiver Einschränkung in Gremien als lo- ■ Wie schaffen wir es, dass möglichst viele ■ People First e. V. kaler Ort für mehr Teilhabe zu entwickeln. Menschen mit Beeinträchtigungen wirklich partizipieren? ■ Sind Gremien als interaktives Instrument der Zeitplan: Mitwirkung und Mitbestimmung noch zeitgemäß? ■ Wie muss ein Gremium gestaltet sein, damit ■ Die Fachtagung findet am 29.04.2022 statt. inklusive Partizipation möglich ist? ■ Ein Qualitätszirkel wird bis Ende des Jahres ■ Welche Rahmenbedingungen benötigt es? 2022 initiiert, um neue innovative Formen der ■ Wie kann ein Zukunftsmodell für Menschen mit Beteiligung zu entwickeln kognitiven Beeinträchtigungen aussehen? 22 23
HANDLUNGSFELD STADTVERWALTUNG Stadtverwaltung Maßnahme: Formulare in Leichter Sprache Hintergrund: Wie schaffen wir das? Wer macht mit? Die Maßnahme Formulare in Leichter Sprache gehört Sowohl bei dem Release der Homepage als auch ■ Übersetzung der Informationen und Erstellen Federführung: zu dem Prozess Digitale Teilhabe gestalten. beim Aufbau des Serviceportals wurde die Inklusi- einer Ausfüllhilfe in Leichter Sprache Mareike Rüweler – Kommunale Inklusionsplanung/ Immer mehr Informationen und Prozesse des onsplanung hinzugezogen, um sie gemäß §§ 12 – 12d ■ Test der Ausfüllhilfe als PDF, welches parallel Psychiatriekoordination täglichen Lebens sind digital möglich. Fahrscheine Behindertengleichstellungsgesetz barrierefrei auszu- zum Formular geöffnet werden kann können per App gekauft werden und die Öffnungszei- gestalten. Darüber hinaus wurde in der Nachhaltig- ■ Wenn erforderlich: Erarbeitung weiterer Partner*innen: ten des Schwimmbads sind auf der Internetseite des keitsstrategie der Stadtverwaltung festgehalten, dass Darstellungsmöglichkeiten einer Ausfüllhilfe ■ Amt für Organisation, IT und Zentrale Leistungen Bäderbetriebs verfügbar. Auch die Stadtverwaltung alle Formulare auch in Leichter Sprache bzw. mit einer im Formularserver ■ Büro für Leichte Sprache wird Schritt für Schritt digitaler. Die Homepage wurde Ausfüllhilfe in Leichter Sprache zur Verfügung gestellt ■ Überprüfung und Erarbeitung von Lösungen ■ Beirat für Behindertenfragen grundlegend erneuert und ein Serviceportal befindet werden – auch online. Diese Maßnahme wird im Fol- zum Umgang mit den Schnittstellen (z. B. um sich im Aufbau. Hier können in Zukunft Dienstleistun- genden beschrieben. Dokumente hochzuladen oder Bezahloptionen gen der Stadt, z. B. die Anmeldung eines Hundes, on- zu nutzen) Zeitplan: line durchgeführt werden. Die Inklusionsplanung setzt sich dafür ein, dass möglichst viele Menschen (nicht ■ Dienstleistungen »Rund um den Hund« sind in nur mit Behinderungen) diese Technologien (be-)nut- Erreichte Teilziele: Leichter Sprache verfügbar und Ausfüllhilfe für zen können. die Formulare in das Serviceportal eingebunden: ✓ Gesamtprozess »Rund um den Hund«, d. h. die Anfang 2022 Internetseiten zur An- und Abmeldung eines Ausgangslage / Problemanalyse: Konkrete Ziele der Maßnahme: Hundes, die Hundesteuerermäßigung sowie die ■ Alle Formulare werden digital im Serviceportal ■ Zu den Formularen ist eine Ausfüllhilfe in Beantragung einer Ersatzhundemarke sind in der Stadt Bielefeld zur Verfügung gestellt. Leichter Sprache verfügbar. Leichte Sprache übersetzt. ■ Die Formulare gehören zu einem Prozess (z. B. ■ Weitere Informationen auf der Homepage sind ✓ Die Ausfüllhilfe in Leichter Sprache für die Anmeldung eines Hundes), zu dem es zusätzlich ebenfalls in Leichter Sprache verfügbar. Formulare ist erstellt Informationen auf der Homepage gibt. ■ Die Ausfüllhilfe soll in einer Form zur Verfügung ✓ Abstimmung technischer Details zur Umsetzung im ■ Die Formulare und die Informationen stehen, die den Bedarfen der Nutzer*innen Serviceportal und auf der bielefeld.de laufen sind zum Teil schwer zu verstehen und entspricht (z. B. als PDF, um analog zum Formular enthalten komplexe Inhalte. nachlesen zu können; oder als Audioausgabe, ■ Es gibt Schnittstellen zu ePayment-Verfahren, wenn auf einen Bereich des Formulars getippt die nicht übersetzt werden können oder um wird). Dokumente (z. B. über den ALG II Bezug) ■ An den Schnittstellen werden Lösungswege hochzuladen angeboten, damit der Prozess von möglichst vielen Menschen vollständig durchlaufen werden kann. Gesamtziel der Maßnahme: Möglichst viele Menschen können online Dienstleistun- gen durchführen. 24 25
Resümee und Ausblick Der vorliegende Bericht zum aktuellen Stand der kom- Von besonderer Bedeutung ist die dauerhafte Be- munalen Inklusionsplanung zeigt, dass Bielefeld sich wusstseinsbildung für Inklusion. Um bestmögliche kontinuierlich und intensiv mit dem Thema Inklusion Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in unserer beschäftigt. Stadt zu realisieren, müssen sich möglichst viele mit der Thematik befassen und gemeinsam ein Bewusst- Der Bericht zeigt dabei wichtige Linien und Zwischen- sein für Barrierefreiheit schaffen. Denn Barrieren gibt halte, um in kleinen Schritten Inklusion umzusetzen. es nicht nur baulicher Art, sondern auch in den Köpfen Bewährt hat sich die intensive und konsequente Zu- der Menschen. Daher gilt es, zunächst für die Ausein- sammenarbeit mit Menschen, die eine Beeinträchti- andersetzung mit dem Thema Inklusion zu werben und gung haben, denn sie selbst können ihre Belange am Veränderungsprozesse anzustoßen. besten vertreten. Aber auch die Mitwirkung und das intensive Engagement von Einrichtungen und Fach- Für Anregungen, kreative Ideen, Kritik und gerne auch stellen sowie den politischen Vertreter*innen tragen Ihre Mitarbeit wenden Sie sich an: dazu bei, dass die kommunale Inklusionsplanung wei- ter voranschreitet. Mareike Rüweler (Inklusionsplanung/Psychiatriekoordination) Je intensiver sich die Stadt Bielefeld mit dieser Quer- Tel: 0521 / 51-8450 schnittsaufgabe auseinandersetzt, umso deutlicher Neues Rathaus Raum E154 wird, dass die Verwirklichung von Inklusion sehr um- fassend und somit eine Daueraufgabe ist. Beispiel- Fabian Möller weise wird das Thema Inklusion durch die integrierte (Inklusionsplanung/Koordinator der Behindertenhilfe) Arbeitsweise zu anderen Dezernaten breit gestreut Tel: 0521 / 51-3204 und in vorhandenen Prozessen immer mehr verortet (z. B. in der Kulturentwicklungsplanung oder der Bau- landstrategie). Neues Rathaus Raum E152 Aus der Praxis Diese Veränderungsprozesse werden mit vielen Part- ner*innen vorangetrieben, welche jedoch teils lang- wierig und nur schrittweise umzusetzen werden. Es bedarf demnach der Entschlossenheit aller, die Teil- habe von Menschen mit Behinderungen mehr und mehr zu ermöglichen. Die konsequente Orientierung an den Bedarfen und die Beteiligung bereits in der Planungsphase von Menschen mit Behinderungen als Expert*innen in eigener Sache sind dabei wirksame Gelingensfaktoren. 26 27
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