2021 Tätigkeitsbericht - Beratungsring Berglandwirtschaft Consulenza per l'agricoltura montana - Bring

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2021 Tätigkeitsbericht - Beratungsring Berglandwirtschaft Consulenza per l'agricoltura montana - Bring
Beratungsring Berglandwirtschaft
Consulenza per l‘agricoltura montana

  2021
  Tätigkeitsbericht
2021 Tätigkeitsbericht - Beratungsring Berglandwirtschaft Consulenza per l'agricoltura montana - Bring
IMPRESSUM
Herausgeber
Beratungsring Berglandwirtschaft (BRING)
Galvanistraße 38
I-39100 Bozen

T +39 0471 063890
info@bring.bz.it
www.bring.bz.it

Verantwortlicher
Christian Plitzner - BRING

Text
Mitarbeiter des BRING

Layout
Martina Luchetta - BRING
Thomas Prünster - BRING

Foto
Fotoarchiv BRING

Druck
Kraler Druck

Seite 2
2021 Tätigkeitsbericht - Beratungsring Berglandwirtschaft Consulenza per l'agricoltura montana - Bring
Inhaltsverzeichnis

 Mitglieder nach Bezirk       Seite 4
 Vorwort                      Seite 5

Organisation und Verwaltung
  Genossenschaft              Seite 6
  Mitgliedsbeitrag            Seite 7
  Personal                    Seite 8

Beratung
 Beratungen                   Seite 10
 Betriebswirtschaft           Seite 11
 Bauwesen                     Seite 12
 Probenziehung                Seite 13
 Viehwirtschaft               Seite 14
 Biologische Landwirtschaft   Seite 16
 Regiokorn Anbaufläche        Seite 18
 Grünland und Ackerbau        Seite 19
 Sonderkulturen               Seite 21
 Beratungen vor Ort           Seite 23

Öffentlichkeitsarbeit
 Tagungen                     Seite 24
 Projekte                     Seite 26
 Veröffentlichungen           Seite 27

Weiterbildungsveranstaltungen

Weiterbildungen   Seite 28
Gruppenberatungen Seite 29
Lehrfahrten       Seite 29
Rückblick         Seite 30

                                 Seite 3
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Seite 4
          Mitglieder nach bezirk
2021 Tätigkeitsbericht - Beratungsring Berglandwirtschaft Consulenza per l'agricoltura montana - Bring
Vorwort
Geschätzte Mitglieder, sehr geehrte Damen und
Herren,

wieder ist ein Jahr vorbei, wieder war es ein „Co-
rona-Jahr“. Eine neue Normalität hat sich im ver-
gangenen Jahr eingestellt, aber der Weg zurück
zur alten wird wohl noch etwas dauern. Auch in der
Landwirtschaft hat sich einiges getan. Zwar waren
wir Bauern 2021, wie auch 2020, arbeitstechnisch
nicht ganz so benachteiligt wie andere Sektoren und    Neben den Landwirten konnten sich aber auch un-
konnten relativ normal unserer Arbeit nachgehen.       sere Berater im In- und Ausland erfolgreich weiter-
Allerdings haben auch wir im abgelaufenen Jahr die     bilden, auch wenn hier bürokratische und organisa-
Auswirkungen der Pandemie zu spüren bekommen.          torische Hürden häufig recht hochgesteckt waren.
Das Bauwesen ist weiterhin gefragt, doch haben         Fortbildung ist wichtig, man lernt nie aus!
sich hier teilweise sehr deutliche Steigerungen der    Mit Freude kann ich berichten, dass wir auch im ab-
Preise ergeben. In der Praxis hat sich gezeigt, dass   gelaufenen Jahr die Mitgliederzahl steigern konn-
Bauvorhaben nicht selten aufgrund der erhöhten         ten. Beim Personal hat es einige Neuerungen ge-
Materialkosten oftmals um mehrere Tausend Euro         geben, aber die Fachbereiche waren und sind auch
gestiegen sind, während die landwirtschaftlichen       weiterhin sehr gut abgedeckt.
Einnahmen jedoch bestenfalls gleichbleiben. Somit      An dieser Stelle möchte ich mich wiederum bei al-
erhält der Landwirt dasselbe Produkt, in diesem Fall   len bedanken, die im Jahr 2021 mit uns zusammen-
das Wirtschaftsgebäude, aber zu einem deutlich         gearbeitet, uns unterstützt und gefördert haben.
höheren Preis, was wiederum die Amortisierung er-      Ein herzlicher Dank geht an Landesrat Schuler,
schwert. Hier muss genau nachgerechnet werden,         Direktor der Abteilung Landwirtschaft Dr. Mar-
um nicht unnötig weiter Geld zu verlieren.             tin Pazeller, Amtsdirektor Andreas Werth und den
Auch im Bereich der Fütterung kann man feststellen,    Südtiroler Bauernbund mit Landesobmann Leo Tie-
dass die Futterkomponenten teilweise signifikant       fenthaler und Direktor Dr. Siegfried Rinner.
teurer geworden sind. Ein positiver Effekt dessen      Ein herzliches Dankeschön den Tierzuchtverbän-
ist, dass der betriebswirtschaftliche Gedanke der      den, dem Maschinenring Südtirol, dem Südtiroler
Landwirte auch hier verstärkt in den Vordergrund       Bauernbund und der Bezirksgemeinschaft für die
rückt.                                                 Mitbenutzung der Büros in Sterzing, Vahrn, Prad,
Mit Blick auf die aktuelle Situation muss man aber     Schlanders, Lana und St. Lorenzen.
auch sagen: jede Medaille hat zwei Seiten. Im Ver-     Ein herzlicher Dank gilt auch meinem Stellvertreter
gleich zum Vorjahr sind Videokonferenzen auch in       Gottfried Stuefer und allen Verwaltungsratsmitglie-
der Landwirtschaft ein fixer Bestandteil geworden      dern, auf eine gute Zusammenarbeit auch in der Zu-
und so war dieser Weg für uns vor allem in der Wei-    kunft.
terbildung vorteilhaft, denn sowohl Berater bzw.       Und nicht zuletzt möchte ich mich bei meinen her-
Referenten, als auch die Teilnehmer mussten nicht      vorragenden Mitarbeitern und dem Geschäftsfüh-
immer mitunter sehr lange Anfahrtswege in Kauf         rer des BRING, Christian Plitzner bedanken.
nehmen, was natürlich auch der Umwelt zugute-
kommt.

               Der Obmann                                         Der Direktor
               Daniel Gasser                                      Christian Plitzner

                                                                                                  Seite 5
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Organisation und Verwaltung
Genossenschaft
Der Beratungsring Berglandwirtschaft - BRING ist
seit dem Jahre 2014 eine Genossenschaft. Der
BRING ist eine unabhängige Beratungsorganisati-
on vom Bauern für den Bauern. Das Kerngeschäft
ist eine kompetente produktionstechnische und
betriebliche Beratung der Berglandwirtschaftsbe-
triebe in Südtirol. Erkenntnisse aus Wissenschaft,
Forschung und Praxis, welche der Berglandwirt-
schaft förderlich sein können, sollen gesammelt,
ausgewertet und durch praxisnahe Beratung für
die Mitglieder nutzbar gemacht werden. Ergänzt
wird das Angebot des BRING durch zahlreiche Wei-
terbildungsveranstaltungen, Lehrfahrten sowie
Fachtagungen.                                        Den Verwaltungsrat verlassen haben Viktor Peint-
                                                     ner, Antonia Egger und Herbert Pichler.
Genossenschaftsorgane
Die Genossenschaftsorgane sind die Vollversamm-      Im Jahre 2021 hat der Verwaltungsrat fünf Sitzun-
lung der Mitglieder sowie der daraus gewählte, 12    gen abgehalten. Bei den Sitzungen ab März wurden
Mitglieder umfassende, Verwaltungsrat und der aus    die Mitglieder des Kontrollausschusses auch zu al-
3 Mitgliedern bestehende Kontrollausschuss. Der      len Sitzungen des Verwaltungsrates eingeladen.
Verwaltungsrat und der Kontrollausschuss bleiben
je drei Jahre im Amt. Im März 2020 fand turnusge-    Kontrollausschuss
mäß die Neuwahl des Verwaltungsrates statt. Im       Der Kontrollausschuss der Genossenschaft setzt
Jahr 2021 wurden zum ersten Mal die Mitglieder       sich seit März 2021 wie folgt zusammen:
des Kontrollausschusses gewählt.                     • Dr. Matthias Obrist, Vorsitzender
                                                     • Stefan Höllrigl
                                                     • Hannes Taschler
Verwaltungsrat
Der Verwaltungsrat der Genossenschaft setzt sich
                                                     Im Jahre 2021 haben sich die Mitglieder des Kont-
seit März 2020 wie folgt zusammen:
                                                     rollausschusses in fünf Sitzungen ausgetauscht und
• Daniel Gasser, Obmann
• Gottfried Stuefer (neuer Obmann-Stellvertreter)    ihre Kontrolltätigkeit zu folgenden Bereichen (Aus-
• Markus Alber                                       zug) ausgeübt:
• Martin Feichter                                    • Gesetzmäßigkeit und Effizienz der Geschäftsfüh-
• Stefan Höllrigl (neu im Verwaltungsrat)              rung
• Oswald Karbon                                      • Angemessenheit der Organisationsstruktur
• Armin Klammer                                      • Verwaltung- und Buchhaltungssystem
• Rudolf Maier                                       • Interne Kontrollsystem
• Harald Paris
• Rosmarie Prader (neu im Verwaltungsrat)            Vollversammlung 2021
• Hannes Taschler (neu im Verwaltungsrat)            Die Vollversammlung des BRING wurde am 5. März
• Armin Thaler                                       Online über Videokonferenz abgehalten und im
                                                     Zuge dessen der umfangreiche Tätigkeitsbericht

Seite 6
aus dem Jahr 2020 vorgetragen. Neben Mitgliedern       • Lana (Zollstraße 6); dienstags, 08.00 bis 12.00 Uhr
waren auch Vertreter der Politik und der landwirt-     • Brixen (Konrad-Lechner-Straße 4/A, Vahrn); mon-
schaftlichen Organisationen vertreten.                   tags, 08.00 bis 12.00 Uhr
                                                       • Sterzing (Jaufenpasstraße 109); montags, 08.00
Eröffnet wurde die Vollversammlung des BRING von         bis 12.00 Uhr
                                                       • St. Lorenzen (Bahnhofstraße 1); montags, 08.00
Obmann Daniel Gasser. Gleich zu Beginn der Veran-
                                                         bis 12.00 Uhr
staltung wendet er sich direkt an die über hundert
Teilnehmer. Trotz des schwierigen Jahres sei es ge-
                                                       Der BRING-Hauptsitz in Bozen, Galvanistraße 38,
lungen, die Zahl an getätigten Beratungsstunden zu
                                                       ist von Montag bis Donnerstag von 08.30 bis 12.00
steigern, die Zahl der Kurse in Präsenz sei aufgrund
                                                       und von 13.00 bis 16.30 Uhr und am Freitag von
der Umstände jedoch gesunken. Nichts desto trotz
                                                       08.30 bis 12.00 und von 13.00 bis 15.00 Uhr für
habe man die Zeit für eine Reorganisation genützt
                                                       den Parteienverkehr geöffnet.
und aus der Not eine Tugend gemacht, um beim
BRING ein eigenes Team für Beratung im Bereich
Biologische Landwirtschaft auf die Beine zu stellen.   Mitgliedsbeitrag
Damit sei man für die Zukunft gerüstet und könne       Das Beratungsangebot des BRING ist für jeden
den Landwirten in diesem Bereich tatkräftig und        Landwirt aus der Viehwirtschaft, dem Beeren- und
fachlich fundiert beiseite stehen.                     Gemüseanbau, dem Ackerbau und dem Kräuteran-
                                                       bau zugänglich. Der Erstbesuch ist immer kosten-
Der Mitarbeiter des BRING Elias Tschurtschenthaler     los, danach bleibt es dem Landwirt frei, ob er sich
hielt einen Vortrag zum Thema „Herdenmanage-           für weitere Beratungen für die Mitgliedschaft beim
ment: Erfahrungen aus Deutschland für die Bera-        BRING entscheidet oder ob er die erbrachten Bera-
tungsarbeit in Südtirol“.                              tungsleistungen über einen festgelegten Stunden-
                                                       satz verrechnen möchte.
Organisationsstruktur
                                                       Der BRING-Mitgliedsbeitrag hängt von der jeweili-
Der Hauptsitz des BRING ist im Haus der Tierzucht
                                                       gen Betriebsgröße ab. Er wird jährlich verrechnet
in Bozen. Die Unterbringung an diesem Stand-
                                                       und setzt sich folgendermaßen zusammen:
ort hat sich bewährt, da auch eine intensive Zu-
                                                        Basisbetrag von 60,00 €
sammenarbeit mit den anderen Verbänden im
                                                       + gestaffelter GVE-Betrag (Viehwirtschaft)
Haus besteht. Beispielsweise werden Tagungen,
                                                       + gestaffelter Flächenbetrag (Ackerbau,
Kurse und Lehrfahrten gemeinsam mit den Ver-
                                                        Beerenobst-, Gemüse- und Kräuteranbau)
bänden organisiert. Mit dem Jahr 2021 nutzt der
                                                       zuzüglich 22 % MwSt.
BRING zudem die ehemaligen Büros des Südtiroler
Fleckviehzuchtverbandes.
Die Nutzung der Bezirksbüros gemeinsam mit an-
deren landwirtschaftlichen Organisationen in den
einzelnen Bezirken ist kostensparend und effizient.

Die BRING-Bezirksbüros und deren Öffnungszeiten
für den Parteienverkehr:
• Prad am Stilfserjoch (Kiefernhainweg 108); mon-
  tags, 08.00 bis 12.00 Uhr
• Schlanders (Dr.-H-Vögele-Straße,7); montags,
  08.00 bis 12.00 Uhr

                                                                                                    Seite 7
Personal
Mit Ende des Jahres 2021 waren insgesamt 26 Per-       Betriebswirtschaft:
sonen beim BRING beschäftigt.                          Alexander Alber

Ein Praktikum beim BRING absolvierten Magdalena        Grünland und Ackerbau:
Höchenberger, Moritz Hochrainer, Benedikt Knoll,       Marion Mayr, Franziska Mairhofer, Thomas Prünster
Benjamin Mair, Theresa Niedermair, Lisa Pardeller
und Georg Taschler.                                    Sonderkulturen:
                                                       Alexandra Asper (in Mutterschaft), Evi Garber, Mela-
Mit 31.12.2021 waren folgende Mitarbeiter beim         nie Graf, Christof Malleier
BRING tätig:
                                                       Viehwirtschaft:
Geschäftsführung:                                      Stefan Jud, Egon Telser, Elias Tschurtschenthaler, Si-
Christian Plitzner                                     mon Volgger, Stefan Winkler

Verwaltung:                                            Biologische Landwirtschaft und Getreide:
Melanie Gross, Ingrid Unterkalmsteiner                 Erica De Monte, Irene Holzmann, Chiara Perissinotto

Weiterbildung und Öffentlichkeitsarbeit:
Margit Hanni, Martin Unterweger, Martina Luchetta

Bauwesen:
Josef Gräber, Julian Kerschbaumer, Hannes Klocker,
Michael Kuppelwieser                                                                           1.641
                                                                             1.387

                                                            1.241
                                               1.111
                                     978
                              782
                       618
                481
          256
   94

Gründung 2013   2014   2015   2016   2017       2018        2019             2020             31.12.2021

Seite 8
Bring im Einsatz

                   Seite 9
Beratungen
Der BRING deckt 2021 folgende Fachbereiche ab:              Viehwirtschaft
                                                            Bauwesen
Betriebsberatung                                            Herdenmanagement (Fütterung, Tiergesundheit
Unternehmensberatung                                        und Fruchtbarkeit, Klauengesundheit)

Biologische Landwirtschaft                                  Die Beratungen finden als Einzelberatung vor Ort
Umstellungsberatung                                         am Betrieb oder als Gruppenberatung, wie zum
Biologische     Produktion   (Pflanzenbau         und       Beispiel Flurbegehungen, statt. Zusätzlich bietet
Viehwirtschaft)                                             der BRING noch verschiedene Kurse und Weiterbil-
                                                            dungsveranstaltungen sowie Lehrfahrten und Ta-
Pflanzenbau                                                 gungen an. Im Jahr 2021 erfolgten die Beratungen
Grünland, Futterbau und Ackerfutterbau                      wieder überwiegend vor Ort am Betrieb.
Gemüseanbau                                                 Bei den Kursen umfasst das Angebot sowohl Prä-
Beerenobstanbau                                             senz- als auch Online-Kurse.
Kräuteranbau                                                Sämtliche Beratungs- und Weiterbildungsstunden
                                                            des BRING werden für die Betriebsberatung für Jun-
                                                            glandwirte anerkannt.

                             Beratungsstunden vor Ort
  4000

                                                                                                    3.468
  3500

  3000
            2.526                                                                           2.542
                    2.406
  2500

  2000
                                                                                  1.628

  1500
                                                                1.189     1.202
                                                        1.119
                                973
  1000

                                         541
    500

      0
             Bauwesen        Betriebswirtschaft     Sonderkulturen       Grünland und      Viehwirtschaft
                                                                           Ackerbau
                                                   2020     2021

Seite 10
Betriebswirtschaft
Zu Beginn des Jahres 2021 mussten noch einige
Beratungen online abgehalten werden, was aber
mitunter sehr positiv aufgenommen wurde. Mit
steigenden Temperaturen waren jedoch wieder ver-
mehrt Beratungen an den Betrieben möglich.
Oberstes Ziel war es auch 2021, das Bewusstsein
der Landwirte in diesem Bereich zu schärfen, da es
mehr und mehr wichtig wird. Mit der Pandemie ha-
ben sich auch die Kosten für die Rohstoffe deutlich
verschoben, zum Leid der Bauherren nach oben.
Vor allem Eisen und Zement haben große Sprün-
ge gemacht. In der Praxis hat sich bei einigen Pro-
jekten gezeigt, dass die Baukosten sogar um über
100.000,00 € gestiegen sind, was durch ältere und
neue Kostenvoranschläge belegt werden konnte.
Ein neues Wirtschaftsgebäude soll sich positiv auf
Tierwohl und Tiergesundheit sowie Milchmenge
und Qualität auswirken, was sich natürlich auch in
den Einnahmen widerspiegelt. So hohe Mehrkosten
für den Bau können aber auch gesteigerte Milcher-
löse nur schwer abfangen und die Amortisierung
der Investition verschiebt sich nach hinten.
In der Fütterung zeigt sich ein ähnliches Bild. Wäh-
rend im ersten Pandemiejahr die Preise für Futter-      werden, welcher sowohl den Landwirten, als auch
mittel relativ konstant geblieben sind, haben sie im    den Banken Sicherheit gibt.
letzten Jahr doch deutlich angezogen. Die optimale      Wie im Vorjahr ist auch die Umschuldung von Darle-
Versorgung der Tiere steht an erster Stelle, trotz-     hen ein wichtiges Thema geblieben. Auch hier war
dem macht eine fundierte Überprüfung der Rati-          es weiterhin möglich, alte Darlehen mit nicht mehr
onskosten Sinn - möglicherweise können sehr teure       zeitgemäßen Konditionen zu ersetzen, was teils
Komponenten durch günstigere ersetzt werden.            sehr deutliche Einsparungen mit sich gebracht hat.
Baukosten und Fütterung bergen ein hohes Einspar-       Ausreichend Liquidität zu haben, bleibt auch wei-
potential, welches tunlichst genutzt werden sollte,     terhin unerlässlich, deswegen sollten Möglichkei-
da die Einnahmen aus der Landwirtschaft nicht mit       ten zu Einsparungen fortlaufend geprüft werden.
den Kosten gestiegen sind und bestenfalls konstant      Nicht umsonst sagt ein altes Sprichwort „spare in
bleiben.                                                der Zeit, dann hast Du in der Not“.
Im Jahr 2021 hat sich auch mehr und mehr gezeigt,       Bei Fragen zu Finanzierung können sich interessier-
wie sich die Finanzierung der Vorhaben verschiebt.      te Landwirte gerne bei den Beratern des Bereichs
Vielmals war der Hof selbst für die Bank genug Si-      Betriebswirtschaft melden.
cherheit, um den Landwirten Fremdkapital zu lei-
hen. Dies ist mittlerweile etwas anders, die Bank
will wissen, ob die Investitionen machbar sind und
die Rückzahlung wie geplant erfolgen kann. Hier-
zu muss ein fundierter Finanzierungsplan erstellt

                                                                                                 Seite 11
Bauwesen
Der hohe Stellenwert des Tierwohls in verschieden       angestrebt werden. Neben diesen beiden Faktoren
Wirtschaftsbereichen hat im Jahr 2021 besonders         muss aber die Tiergesundheit das angestrebte Ziel
den Bereich Bauwesen stark gefordert. Die Anfra-        sein. Die Ställe müssen so um- bzw. neu gebaut
gen für eine Beratung, die auf eine tiergerechte Hal-   werden, dass die Tiere ein artgerechtes, gesundes
tung von Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen         Leben führen können. Die Tiergesundheit hat auch
abzielt sind stetig gestiegen.                          direkte Auswirkungen auf den Konsumenten: ist
Hierbei wurden den Betriebsleitern vorrangig die        eine Kuh gesund und wird art- und bedarfsgerecht
Anforderungen im Stallbau anhand der vorgeschrie-       gehalten und gefüttert, so kann sie Milch von hoher
benen Tierwohlkriterien des Landes Südtirol erklärt.    Qualität produzieren. Dies wiederum ist ein wirt-
Nur unter optimalen Bedingungen können Wohlbe-          schaftlicher Vorteil für den Landwirt und eine Qua-
finden, Gesundheit und Produktion der Tiere erhal-      litätsgarantie für den Endverbraucher.
ten werden. Dabei sind ein ausreichendes Platzan-       Einen gleichbleibend hohen Stellenwert hat im
gebot, gute Luftverhältnisse und genügend Licht im      letzten Jahr die Planung von Heutrocknungsanla-
Stall die wichtigsten Punkte und der Schlüssel zum      gen eingenommen.
Erfolg.                                                 Der BRING hat sich intensiv mit der Berechnung und
Im Laufe des Jahres machten sich besonders die          der Planung solcher Anlagen beschäftigt und ist da-
Preissteigerung sowie der Mangel an Baumateriali-       her primärer Ansprechpartner sowohl für Mitglieder
en in diesem Sektor bemerkbar. Bereits begonnene        als auch für Nichtmitglieder geworden.
Stallbauten wurden weitergeführt und verzögert          Erfreulich ist die Tatsache, dass an den landwirt-
fertiggestellt. Im Gegensatz hierzu blieben geneh-      schaftlichen Ausbildungszentren Südtirols in
migte Bauvorhaben, in der Hoffnung auf eine rück-       Dietenheim und Fürstenburg nicht nur Jungland-
kehrende Normalität, in der Schublade.                  wirte, sondern auch Schulklassen im Bereich Bau-
Ersichtlich wurde diese Tatsche auch anhand der         wesen von unseren Beratern weitergebildet werden
ausgesellten Stellungnahmen, welche grundsätz-          konnten.
lich zur Überprüfung der Einhaltung der Richtlinien
und zum Erhalt der Investitionsförderungen dient.
Im Jahr 2021 wurden von den Beratern im Bereich
Bauwesen 119 erste Stellungnahmen und 30 zwei-
te Stellungnahmen (Bauende) verfasst.
Einen großen Andrang verspürte der Bereich Bau-
wesen bei der AGRIALP (Landwirtschaftsmesse) in
Bozen. Aufgrund eines ausgestellten Modells, ein
Neubau eines Laufstalles, konnten Fragen zur Stal-
leinteilung und Tiergesundheit leicht erklärt und
beantwortet werden. Durch den BRING und die zu-
ständigen Berater kann in diesem Bereich eine qua-
litativ hochwertige Beratung angeboten werden.
Die Erfahrung zeigt, dass oft einfache Veränderun-
gen im Stall große Verbesserungen für das Tierwohl
und höhere Milch-, Mast- und Aufzuchtleistungen
erbringen können.
Durch umfangreiche, kompetente Beratung soll dies
erreicht werden. Funktionelles und kostengünsti-
ges Bauen muss im Interesse unserer Bergbauern

Seite 12
Probenziehung   Seite 13
Viehwirtschaft
Das Jahr 2021 konfrontierte die Südtiroler Milch-       Tiergesundheit
viehbetriebe mit einigen Herausforderungen. Auf         Im Jahr 2021 haben zwei interne Weiterbildungen
den langen kalten Winter folgte ein wechselhafter       stattgefunden. Die erste Weiterbildung wurde auf
Sommer mit steigenden Kraftfutterpreisen.               einem Betrieb am Ritten organisiert. Dabei konzen-
Aufgrund des starken Niederschlags im Winter            trierte man sich auf die Bewertung des Grundfut-
konnte heuer erst spät mit den Arbeiten auf den         ters (Heu und Grassilage) und auf die Bestimmung
Wiesen, Weiden und Äckern des Landes gestartet          des Pflanzenbestands im Grünland. Der Schwer-
werden. Zudem war der Sommer von wechselhaf-            punkt des zweiten Weiterbildungstreffens, das im
tem Wetter geprägt. Dies führte heuer nicht nur zu      November in Rodeneck stattfand, war die Azidose
einem Qualitätsverlust der Grundfutterernte, son-       beim Rind. Bei diesem Treffen wurden Ursachen und
dern wirkte sich auch negativ auf die Erntemenge        Folgen dieser Erkrankung aus der Sicht der Tierge-
aus. Nur beim Mais konnten gute Erträge erzielt         sundheit, der Klauengesundheit und der Fütterung
werden. Insgesamt fiel die Rationsgestaltung im         vertieft.
Jahr 2021 nicht leicht. Steigende Kraftfutterpreise     Die Tierärztinnen des BRING hielten auch dieses
führten zudem dazu, dass das Kraftfutter effizien-      Jahr wieder den Eigenbestandsbesamerkurs (EBB)
ter und genauer eingesetzt werden musste. Unter         in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Süd-
solchen Rahmenbedingungen ist die Bedeutung             tiroler Tierzuchtverbände ab. Der EBB-Kurs fand
einer fachlichen und unabhängigen Beratung umso         einmal in Frühling und einmal im Herbst statt.
größer.                                                 Im Rahmen des Weiterbildungsprogrammes
Mittlerweile hat sich das Team im Bereich Viehwirt-     2021/2022 wurden einige Kurse zum Thema Tier-
schaft weiterentwickelt und arbeitet mit großem         gesundheit organisiert. Die Tierärztin Erica De
Enthusiasmus für die Zukunft der Südtiroler Berg-       Monte hielt in Zusammenarbeit mit dem Tierseu-
landwirtschaft. Elias Tschurtschenthaler konnte im      cheninstitut einen Vortrag über die Fruchtbarkeit
Jahr 2021 seine Ausbildung zum Herdenmanager in         im Milchbetrieb.
Deutschland mit Auszeichnung abschließen. Egon
Telser, welcher sich erst im Juni dem Team ange-
schlossen hat, knüpfte im Zuge der Fütterungsre-
ferententagung in Kärnten erste Kontakte für den
zukünftigen Austausch.
Mit dem Start der neuen Weiterbildungssaison neigt
sich das Jahr dem Ende zu. Für das Weiterbildungs-
programm 2021/2022 wurden Themen und Fort-
bildungen zusammengestellt, welche die Bauern in
unserem Land in ihrer Arbeit auf den Höfen weiter-
bringen und helfen den Betrieb zu modernisieren.
Dies gelingt oft auch durch die Umstellung der Ar-
beitsabläufe am Betrieb. Effizienz in der Arbeitswei-
se ist nicht nur in der Beratung, sondern auch in der
Weiterbildung ein Kernthema.

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Auch das Thema Eutergesundheit wurde im Rahmen         Stefan Winkler war zudem bei Klauenpflegekursen
einer Weiterbildungsveranstaltung behandelt. Zu-       in verschiedenen Bundesländern Österreichs als In-
dem arbeitete Erica De Monte einen Leitfaden zur       struktor tätig.
Eutergesundheit aus.                                   Stefan Jud konnte in diesem Dezember seine Inst-
Auch die komplementäre Tiermedizin fand in meh-        ruktorausbilung abschließen.
reren Veranstaltungen Platz: In Dietenheim und         Neben den routinemäßigen Klauenpflegeberatun-
Burgeis hielt die Tierärztin Chiara Perissinotto ei-   gen, bei welchen vor allem lahme Tiere nach funkti-
nen Kurs über Akupunktur beim Milchvieh. Ein drit-     oneller Klauenpflege ausgeschnitten werden, steht
ter Kurs in Salern ist noch geplant. Zudem gab Chi-    ein weiteres Projekt für unsere Klauenpfleger in
ara Perissinotto in einem Vortrag bei der Vinschger    den Startlöchern. Dabei handelt es sich um das EU
Berglandwirtschaftstagung einen gesamten Über-         - Projekt „Klauengesundheit Dualbreeding“ in Zu-
blick über alternative Behandlungsmethoden in der      sammenarbeit mit dem nationalen Grauvieh- und
Tierhaltung.                                           Fleckviehverband. Im Rahmen dieses Projektes wird
Chiara Perissinotto ist zudem für den Geflügelbe-      von den Klauenpflegern des BRING der Herden-
reich zuständig und konnte im Zuge des Projektes       schnitt durchgeführt und dabei der Gesundheitszu-
INNOGeflügel auch dieses Jahr wieder eine Fort-        stand der Klauen erfasst. Diese Daten werden dann
bildungszeit in Österreich verbringen. Sie erhielt     an die Verbände weitergeleitet. Die erfassten Daten
wichtige Einblicke in die unterschiedlichsten Berei-   werden anschließend ausgewertet und in die Zucht-
che der Geflügelhaltung, in die Direktvermarktung      wertschätzung mit aufgenommen.
der Geflügelprodukte und in die Geflügelschlach-       Dieses Projekt wird die zwei Klauenpfleger bis ins
tung. Das Highlight war der Besuch einer Brüterei.     Frühjahr 2023 belgeiten.
Am 16.10.2021 fand der erste Geflügelfachtag in
der Fachschule Salern statt. Der Fachtag war sehr
gut besucht.
Neben zahlreichen Ausstellern aus der Provinz und
aus dem Ausland, gab es eine Reihe von interessan-
ten, fachlichen Vorträgen und Diskussionen.

Klauengesundheit
Im Bereich Klauengesundheit und Klauenpflege hat
sich in diesem Jahr einiges getan. So wurden wiede-
rum 3-tägige Klauenpflegekurse in verschiedenen
Standorten für Landwirte und Schüler angeboten.
Die Kurse stießen alle auf eine rege Teilnahme. Zum
Einsatz kam dieses Jahr eine neue Klauenpflege-
schablone, welche in Zusammenarbeit mit „EURO-
PEAN Hoofcare“ entwickelt worden ist. Diese Scha-
blone hilft dem Anwender bei der funktionellen
Klauenpflege die Klauenmaße (Vorderwandlänge,
Sohlendicke, Trachtenhöhe, Fußungsfläche) ex-
akt zu ermitteln und hat sich als sehr praktisches
Hilfsmittel sei es in der Ausbildung als auch bei
der praktischen Durchführung einer fachgerechten
Klauenpflege bewährt.

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Biologische Landwirtschaft
Die biologische Landwirtschaft genießt einen ho-
hen Stellenwert beim BRING und fließt fachüber-
greifend in alle Beratungsgebiete mit ein. 2021
startete das neu gegründete Bio -Team in seine ers-
te Runde. Die Mitarbeiterinnen Chiara Perissinot-
to und Irene Holzmann stellten sich dabei einigen
neuen Herausforderungen. Biologische Betriebe in
den Zonen Eisacktal, Brixen, Vahrn, Rodeneck, Bozen
und Umgebung und Unterland werden seit 2021 in
den Bereichen Grünlandbewirtschaftung und Fütte-
rung vom Bio - Team betreut. In den übrigen Zonen,
sowie im Gemüse- und Beerenobstbau werden Bio –
Betriebe von den zuständigen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern im Austausch mit dem Bio - Team be-
treut. Ende 2021 wechselte die Tierärztin und Mit-
arbeiterin im Bereich Tierwohl und Tiergesundheit,
Erica De Monte, in das Bio - Team.
Ein wichtiges Thema im Jahr 2021 war die Vorbe-
reitung auf die neue EU - Bio - Verordnung, welche
mit 2022 in Kraft treten wird. Voraussichtlich wird     2021 wieder zweimal in einer Online – Sitzung. Die
in den neuen Richtlinien die Umsetzung der Weide-       Arbeitsgruppe, welche biologische wirtschaftende
pflicht eine große Rolle spielen. Somit lag der Fokus   Landwirte, Vertreter des Amtes für Landmaschinen
in Beratung, Weiterbildung und Öffentlichkeitsar-       und biologische Produktion, des Versuchszentrums
beit auf Weide und Weidemanagement. Hervorzu-           Laimburg, der Kontrollstellen ABCERT und Austria
heben ist dabei der Thementag „Die sichtbare Kuh        Bio Garantie, des Verbandes Bioland, der Fachschu-
– Weide am Bio – Betrieb“, in dessen Rahmen Wei-        le Salern und des BRING umfasst, diskutierte ver-
demanagement, Tiergesundheit und gesetzliche            schiedene Themen und befasste sich vor allem mit
Bedingungen besprochen wurden.                          den Regelungen zur Fruchtfolge im Getreideanbau,
Um Neuerungen, wichtige Informationen und The-          der biologischen Hühnerhaltung und der Neuen EU
men so schnell wie möglich zu kommunizieren,            – Bio – Verordnung.
wurde ein Rundschreiben mit vier Ausgaben an die        Das Jahr 2021 war auch der Startschuss für die Mit-
Mitglieder versendet. Zudem wurde in der Mitglie-       arbeit am Projekt zur Erhebung der Biodiversitäts-
derzeitung „BRING NEWS“ eine eigene Bio – Rubrik        maßnahmen auf landwirtschaftlichen Betrieben. In
eingeführt, um dem Bereich genügend Sichtbarkeit        Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Beratungsring
zu einzuräumen.                                         für Obst- und Weinbau wurden Maßnahmen für
Im Bereich der Tiergesundheit lag der Schwerpunkt       die vom BRING betreuten Kulturen ausgearbeitet
vor allem auf alternativen Behandlungsmöglichkei-       und an verschiedenen Betrieben auf die praktische
ten und deren gesetzliche Rahmenbedingungen.            Umsetzungsmöglichkeit getestet. Das Projekt wird
Hervorzuheben ist dabei die Akupunktur, welche          2022 fortgesetzt.
auch Thema einiger Weiterbildungsveranstaltun-          Für das Jahr 2022 wird weiterhin an den vier Rund-
gen war.                                                schreiben festgehalten. Zudem ist ein Leitfaden für
Die 2018 ins Leben gerufene Arbeitsgruppe „Bio -        die biologische Legehennenhaltung in Ausarbei-
Berglandwirtschaft“, welche sich mit Themen der         tung. Um weiterhin am Thema Weide zu bleiben,
biologischen Berglandwirtschaft befasst, traf sich      sind Gruppenberatungen und Weiterbildungen

Seite 16
geplant. Zur besseren Vernetzung der Bio – Betrie-      2021 wurden auf ca. 91 ha Dinkel und Roggen
be wird es eigene Gesprächsrunden zu verschiede-        für die Regiokorn Initiative angebaut. Die Vertei-
nen Themen der Grünlandwirtschaft und Fütterung         lung der Flächen ist in den nachfolgenden Grafen
geben, welche von den BRING Beraterinnen vorbe-         ersichtlich.
reitet und geleitet werden.                             Erntequalität und Erntemengen waren heuer durch
                                                        die ungünstigen Witterungsbedingungen nicht im-
Getreideanbau und Regiokorn                             mer ausreichend. Die Erntemengen fielen beson-
Der BRING führte die fachliche und verwaltungs-         ders beim Roggen etwas geringer aus (s. Grafik). Die
technische Betreuung der Initiative Regiokorn im        gewünschte Fallzahl von 180 Sekunden beim Rog-
Jahr 2021 in enger Zusammenarbeit mit der Mera-         gen, sowie 280 Sekunden beim Dinkel wurde nicht
ner Mühle weiter. Neue Flächen werden dabei auf         von allen Betrieben erreicht. Dies lag vor allem da-
ihre Eignung geprüft, die Anbauverträge erstellt und    ran, dass einige Erntepartien schon von Auswuchs
zur Erntezeit die Feuchtigkeit mittels Feuchtigkeits-   betroffen waren. Das erforderte Hektolitergewicht
messgerät erhoben. Mitgliedsbetriebe werden auch        von 72 kg/hl wurde, sei es beim Roggen wie auch
in Anbau und Kulturführung betreut. Es wurden           beim Dinkel (ohne Spelz), nicht immer erreicht. Auf-
2021 einige Bodenproben entnommen und Dünge-            grund der schlechten Wetterverhältnisse lag die
empfehlungen für den Getreideanbau erstellt.            Erntefeuchtigkeit oft über den erforderten Wert
Ziel war es dabei, die Erträge zu optimieren und die    von 14,5 %. Das Getreide wurde deshalb vieler-
Bodenfruchtbarkeit zu erhalten bzw. zu verbessern.      orts noch nachgetrocknet, um die Lagerfähigkeit zu
Das Jahr 2021 war kein einfaches Jahr für den Ge-       gewährleisten.
treideanbau. Die langanhaltende Schneedecke
sorgte für starke Ausfälle durch Schneeschimmel
vor allem im Roggenanbau. In Zusammenarbeit mit
den Mitarbeitern des Versuchszentrums Laimburg
und mit dem zuständigen Mitarbeiter der Meraner
Mühle wurden Informationen und Strategien für die
Mitglieder ausgearbeitet. Einige Betriebe mussten
im Frühjahr sogar neu ansäen. Der regenreiche Juli
erschwerte an vielen Orten die Abreife des Getrei-
des und so verschoben sich die Erntetermine. Dies
ging allerdings teilweise auf Kosten der Qualität.
Im Juli 2021 wurde in Rodeneck gemeinsam mit
dem Versuchszentrum Laimburg eine Flurbegehung
zum Thema Getreidevielfalt angeboten. Im Rahmen
dieser Veranstaltung konnten die Teilnehmerin-
nen und Teilnehmer verschiedenste Getreidear-
ten sowie Kulturhanf in Anbau und Kulturführung
kennenlernen. Im Weiterbildungsprogramm wurde
ein Online Kurs zu Getreideanbau und alternativen
Ackerkulturen angeboten. Für den fachlichen und
organisatorischen Austausch gab es einige Treffen
mit der Fachgruppe Regiokorn.
Für das nächste Jahr sind Treffen mit dem Arbeits-
kreis Getreide, Gruppenberatungen und einige Wei-
terbildungen geplant.

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           13
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                  63

                Vinschgau
                Bozen
                Eisacktal
                Pustertal

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           Regiokorn Anbaufläche
Grünland und Ackerfutterbau
Seit Beginn des Jahres 2021 ist Franziska Mairhofer
im Bereich Grünland und Ackerfutterbau tätig. Fran-
ziska hat begonnen neben der Grünlandberatung
sich auch auf den Maisanbau zu spezialisieren. Zu-
sätzlich half sie noch beim Projekt „Effekt der Aus-
bringung der Wirtschaftsdünger Gülle und Mist auf
die botanische Zusammensetzung von Dauerwie-
sen in Natura 2000-Gebieten“ des Versuchzentrums
Laimburg bei den botanischen Erhebungen. Marion
Mayr hingegen spezialisierte sich weiterhin auf die
Weidehaltung und Thomas Prünster auf die Dün-
gung. Die Flächen für welche von den Mitgliedsbe-
trieben Beratungen in Anspruch genommen werden
konnte betrug in diesem Jahr im Bereich Ackerfut-
terbau 463 ha Mais sowie 440 ha Wechselwiesen
und Luzerne. Im Grünlandbereich sind es 699 ha
Weideflächen (ohne Almen) und 10.594 ha Wiesen.
Aufgrund der langen Winterphase und der andau-
ernden Schneebedeckung im Frühjahr konnte die
Vegetation im Grünland je nach Höhenalge erst mit
zwei bis drei Wochen Verspätung starten. Allerdings
ging der anschließende Aufwuchs sehr rasch von
statten. Übersaaten, Neuansaaten, Sanierung von
Winterschäden und dergleichen waren deshalb im
Frühjahr nur vereinzelt möglich. Zudem wurde fest-
gestellt, dass in einigen Flächen zwischen Mai und
Juni der Klappertopf zugenommen hat. Nach dem          Klappertopf am 10.06.2021 auf 1.000 m Meereshöhe
ersten Schnitt wurde vielerorts zusätzlich eine Zu-
nahme von Wiesenbärenklau beobachtet, welcher          gestellt und entsprechende Beratungsanfragen
größtenteils aufgrund der ungünstigen Witterungs-      vereinzelt verbucht werden. Die Schwerpunkte der
bedingungen bzw. Trockenheit im Sommer zurück-         Einzelberatungen vor Ort waren vor allem die Dün-
zuführen ist. Die Trockenheit hat auch vereinzelt zu   gung mit 45 % und Sanierung von Futterflächen mit
Schwierigkeiten bei der Neuansaat und anschlie-        38 % Beratungsanteil. Der hohe Anteil von Dün-
ßender Keimung speziell von Kleegrasmischungen         gungsberatungen spiegelt sich auch in der Anzahl
geführt. Der verspätete Vegetationsbeginn von          der entnommenen Bodenproben von insgesamt
durchschnittlich 14 Tagen konnte auch beim Mo-         298 Einzelproben wider. Im Rahmen eines Projektes
nitoring des Gartenlaubkäfers im Vinschgau fest-       in Pfalzen wurden zudem vom Frühjahr bis Herbst
gestellt werden. Die Hauptflugzeit des Gartenlaub-     39 Einzelproben von Grünland und Maisflächen ent-
käfers fand im vergangenen Jahr in Partschins und      nommen, bei welchen unter anderem auch Nitrat
Martell vom 23.06.2021 bis 07.07.2021 statt. Im        untersucht wurde.
Vorjahr 2020 wurde die Hauptflugzeit vom 09.06.
bis 23.06.2021 beobachtet. In Völser Ried hingegen     Weidehaltung
war die Hauptflugzeit vom 09.06. bis 23.06.2021        Im Bereich Weidehaltung konnte im Jahr 2021 ein
identisch wie im Vorjahr. Die Anzahl der erhobe-       steigendes Interesse beobachtet werden. Hauptbe-
nen Gartenlaubkäfer hat sich im Vergleich zum          ratungsthema war der Einstieg in die Weidehaltung.
Vorjahr in der Hauptflugzeit allerdings verdoppelt.
Grünlandschäden konnten nur teilweise lokal fest-

                                                                                                      Seite 19
Aber auch die Verbesserung des Weidebestandes,       Maisanbau
sowie die Vorbeugung und die Bekämpfung von          Die nass-kühlen Witterungsbedingungen im Mai
Verunkrautung waren gängige Beratungsthemen.         verlangsamten den Aufgang der Maispflanzen deut-
Beim Einstieg in die Weidehaltung wurden interes-    lich. Die häufigen Niederschläge im Sommer ließen
sierte Mitglieder von der Grünlandberaterin Marion   die Pflanzen stark wachsen, verzögerten aber ihre
Mayr in Zusammenarbeit mit einem Fütterungs-         Reife. Die guten Witterungsbedingungen im Sep-
berater begleitet. Dafür wurden die verfügbaren      tember sorgten dafür, dass der Mais aufholen und
Flächen begutachtet, ein Weideplan und eine auf      an den meisten Standorten (annähernd) die Silo-
die Weidehaltung angepasste Ration erstellt. Auch    mais-Reife erreichen konnte.
wurden im Laufe der Vegetationsperiode auf eini-     Neben Hagelschäden waren heuer vermehrt Sturm-
gen Weiden Aufwuchshöhenmessungen mit dem            schäden zu beobachten, die sich durch abgebroche-
Grasshopper durchgeführt, um zu überprüfen, ob       ne oder umgeknickte Einzelpflanzen oder Flecken
die Weidefläche ausreichend war und um eventuel-     äußerten.
le Anpassungen der Weidefläche vorzunehmen.          2021 wurde zusammen mit dem Pflanzenschutz-
Im Bereich Almen wurden einige Beratungen zu den     dienst und dem Versuchszentrum Laimburg wieder
Themen Weidepflege und Reduzierung von Verun-        ein Monitoring des Maiswurzelbohrers durchge-
krautung durchgeführt. In Rahmen dieser Beratun-     führt, wobei vom BRING ein Standort in der Gemein-
gen wurden auch Bodenproben entnommen und            de Mühlbach betreut wurde. Neben den adulten
Düngeempfehlungen ausgearbeitet. Im Jahr 2021        Käfern konnten im September an mehreren Stand-
wurde auch eine Ertragserhebung auf einigen Wie-     orten im Pustertal Pflanzen mit dem typischen Gän-
sen und Weiden auf der Rodenecker Alm durchge-       sehals-Symptom, verursacht durch die Fraßschäden
führt.                                               der Maiswurzelbohrer-Larven, festgestellt werden.

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Sonderkulturen
Beerenobst                                            Kräuteranbau
Mit dem Anbaujahr 2021 hat es einen Wechsel in        Im Kräuteranbau war in diesem Jahr die Nachfrage
der Beerenanbauberatung gegeben. Christof Mal-        nach Beratung gering. Der Anbau, die Verarbeitung
leier hat die Nachfolge von Igor Schweiggl ange-      und die Voraussetzungen dafür sind in Südtirol recht
treten. Mit der „Stein- und Beerenobstbautagung“,     komplex, sodass sich derzeit weniger Produzenten
die im Februar 2021 aufgrund der vorherrschen-        an den Einstieg in den Kräuteranbau wagen. Im Juni
den Situation im Online-Format stattgefunden hat,     2021 wurde in Zusammenarbeit mit der „Südtiroler
wurde die Saison eingeleitet. Auch dieses Jahr war    Kräutervereinigung“ ein Feldtag am Bartgaishof im
die Veranstaltung ein gemeinsamer Erfolg aller be-    Eisacktal durchgeführt, bei welchem neben der Be-
teiligten Organisationen und Institutionen. Neben     sichtigung von Anbau und Verarbeitung relevante
der jährlichen Ausarbeitung der Pflanzenschutz-       Informationen zum Pflanzenpass mitgeteilt wurden.
leitfäden für die Beerenkulturen Erdbeeren, Him-      Zudem konnte die Beraterin Evi Garber im Juni 2021
beeren, Heidelbeeren und Johannisbeeren wurde         den Qualifizierungskurs für den Kräuteranbau und
im März die erste Schnittbegehung für interessierte   die Kräuterverarbeitung mit der Zertifizierungsprü-
Mitglieder im Vinschgau organisiert. Die alljährli-   fung abschließen und hat im Oktober gemeinsam
che Pflanzenschutzaussprache für die Beerenobst-      mit einigen anderen als erster Jahrgang das Diplom
produzenten der MEG fand dieses Jahr im Online        zur Berufsbefähigung erhalten. Im Rahmen der re-
- Format statt. Es wurden Änderungen im Pflanzen-     gelmäßigen Rundschreiben wurden 2021 erstmals
schutz, aber auch die diesjährige Bekämpfungsstra-    auch den Kräuterproduzenten verschiedene Infor-
tegie vorgestellt. Mit Beginn der Vegetationsperi-    mationen zur Verfügung gestellt.
ode wurde die Beratung vor Ort bei den Betrieben
aufgenommen. In regelmäßigen Einzelberatungen         Pflanzenschutz
wurden den Produzenten relevante Informationen        Pflanzenschutz ist einmal mehr ein äußerst sensib-
zu Anbau, Pflanzenschutz, Düngung und Pflegemaß-      les Thema in der Beratung und der Kommunikation.
nahmen zur Verfügung gestellt. Einen wichtigen        Pflanzenschutzmittel sind wichtige Betriebsmit-
Teil der Tätigkeiten bildet das Monitoring, welches   tel, die den wirtschaftlichen Erfolg eines landwirt-
gemeinsam mit den anderen Beratern der Bereiche       schaftlichen Betriebes sichern. Sie müssen jedoch
Sonderkulturen und Pflanzenbau durchgeführt wur-      mit Bedacht und vorausschauend eingesetzt wer-
de. So wurden auch 2021 die Standorte für das Mo-     den. Umso mehr sind die Aus- und Weiterbildung
nitoring der Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)   und umfangreiche Information der Landwirte und
und der marmorierten Baumwanze (Halyomorpha           Landwirtinnen wichtig. So wurden in Zusammen-
halys) betreut. Aufgrund veränderter Rahmenbedin-     arbeit mit den Beratern des Beeren- und Gemü-
gungen im Pflanzenschutz wurde zudem ein erster       seanbaus zahlreiche Unterlagen erarbeitet, die
Tastversuch zur Bekämpfung des Dickmaulrüsslers       Landwirten und Landwirtinnen die tägliche Arbeit
(Otiorhynchus sulcatus) mit Hilfe von entomopatho-    erleichtern und sie bei einem fachgerechten Einsatz
genen Nematoden durchgeführt. Mit Unterstützung       von Pflanzenschutzmitteln, chemischer, biologi-
der Laimburg konnten diese Versuche auch für die      scher und biotechnischer Natur, unterstützen sollen.
Spätanwendung im Frühherbst weitergeführt wer-        Der Pflanzenschutz hat auch in diesem Jahr einen
den. Im September konnte des Weiteren eine klei-      wichtigen und großen Teil der Informationen in den
ne Lehrfahrt nach Verona unternommen werden,          Rundschreiben ausgemacht. So erhielten die Pro-
bei der zwei Betriebe besichtigt wurden. Über die     duzenten jeweils Informationen zu aktuellen The-
gesamte Anbausaison hat das Team Sonderkulturen       men, wie Beobachtungen zum Auftreten verschie-
im Abstand von zwei Wochen Rundschreiben mit          dener Schaderreger, Empfehlungen zur jeweiligen
zahlreichen, aktuellen Informationen für die Mit-
glieder erarbeitet.

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Bekämpfung sowie Hinweise zu Vorsichtsmaßnah-         an die Genossenschaft VIP ihr Erntegut abliefern.
men in diesem Zusammenhang. Zudem wurde auch          Im Vinschgau wurden deshalb auch zwei Flurbege-
ein regelmäßiger Austausch mit den Beratern des       hungen abgehalten, bei denen hauptsächlich über
Fachbereich Pflanzenbaus gepflegt und spezielle       wichtige Schädlinge und Schaderreger im Blumen-
Fragestellungen gemeinsam erarbeitet.                 kohlanbau, Anbautechnik und Kulturführung des
                                                      Blumenkohls gesprochen wurde. Aber auch die Kar-
Gemüse                                                toffel kam bei den beiden Flurbegehungen nicht zu
In Südtirol werden auf größeren Flächen speziell      kurz. Zusätzlich wurden Gruppenberatungen für Di-
die Kulturen Kartoffel, Blumenkohl, Kopfkohl, Ra-     rektvermarkter in Jenesien abgehalten. Es wurden
dicchio, Eisbergsalat, Rote Beete, Sellerie, Möhren   auch sehr viele allgemeine und regelmäßig durch-
und Wirsing angebaut. In der Direktvermarktung        geführte Einzelberatungen vor Ort in ganz Südtirol
wird hingegen auf einzelnen, kleineren Anbauflä-      durchgeführt. Dabei standen speziell die Themen
chen eine sehr große Vielfalt von Gemüsekulturen      Düngung, Erkennen von Schädlingen und Schader-
angepflanzt. Dabei spielen unter anderem Tomaten,     regern, vorbeugende Maßnahmen und mögliche Be-
Zucchini, Salatgurken, Bohnen, Fenchel, verschie-     kämpfungsmaßnahmen mit zugelassenen Pflanzen-
dene Salatarten, Radieschen, Kohlrabi, Paprika, Au-   schutzmitteln, Anbautechniken und Anbauplanung
bergine und Artischocken eine wichtige Rolle. Auch    im Vordergrund. Im Jahr 2021 wurden für folgende
im Jahr 2021 wurden im Bereich Gemüsebau eine         Kulturen Pflanzenschutzmittellisten ausgearbeitet
Reihe von Erstberatungen durchgeführt, welche so-     und den BRING-Mitgliedern zur Verfügung gestellt:
wohl von Neueinsteigern als auch von bereits täti-    Blumenkohl, Brokkoli, Fenchel, Kohlrabi, Rote Bee-
gen Gemüseproduzenten in Anspruch genommen            te, Radicchio, Eisberg & Kopfsalat, Stangensellerie,
wurden. Bei den Neueinsteigern gab es sowohl In-      Kopfkohl, Karotte und Lauch. Zusätzlich wurde die
teressierte für den Anbau auf kleineren Flächen für   Broschüre „Pflanzenschutz Kartoffel 2021“ und
die Direktvermarktung als auch für den Gemüsebau      „Pflanzenschutz Blumenkohl 2021“ ausgearbeitet
auf Großflächen. Neu war im Jahr 2021 die Beratung    und den BRING-Mitgliedern ausgehändigt. Neben
der Gemüsebauproduzenten im Vinschgau, welche         dem Monitoring von Kirschessigfliege und Marmo-
                                                      rierter Baumwanze im Bereich Beerenobst wur-
                                                      de auch 2021 im Gemüsebau das Monitoring der
                                                      Möhrenfliege an zwei Standorten durchgeführt.
                                                      Damit unsere Mitglieder über aktuelle Problemati-
                                                      ken oder Änderungen von Pflanzenschutzmitteln im
                                                      Bereich Gemüsebau während der Vegetationszeit
                                                      informiert sind, wurden Informationen im Rahmen
                                                      der „Rundschreiben – Sonderkulturen“ von Mitte
                                                      März 2021 bis Mitte September 2021 verschickt.
                                                      Im Bereich Gemüsebau wurde der Onlinekurs „Ge-
                                                      müseanbau und Pflanzenschutz für Neueinsteiger“
                                                      Mitte März angeboten, welcher auch sehr gut be-
                                                      sucht war. Im Gemüsebau gab es bezüglich Mitar-
                                                      beiterinnen eine Änderung. Alexandra Asper ist mit
                                                      Anfang Jänner 2021 vom Bereich Grünland in den
                                                      Bereich Gemüsebau gewechselt. Dabei hat sie vor
                                                      allem die Recherchearbeiten für die Beratungen der
                                                      Direktvermarkter und die Ausarbeitung von Artikeln
                                                      und Berichten übernommen. Alexandra Asper ist
                                                      mit August 2021 in Mutterschaft gegangen.
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Beratungen vor Ort   Seite 23
Öffentlichkeitsarbeit
Tagungen                                               dass die Landwirtschaft als Mitverursacher aber
Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und Weiterbil-    auch Leidtragender unmittelbar vom stattfinden-
dung wurde im Jahr 2021 sehr vieles online abge-       den Klimawandel betroffen sei. Die gestiegenen
wickelt. War es gleich am Beginn des Jahres die tra-   Temperaturen der letzten Jahre haben durchaus po-
ditionelle Berglandwirtschaftstagung die erstmals      sitive Auswirkungen auf manche Bereiche der Land-
als Webinar abgehalten wurde, folgten gleich dar-      wirtschaft. Andererseits ist gerade die Land- und
auf die Stein- und Beerenobstbautagung und zahl-       Forstwirtschaft von Unwetterereignissen besonders
reiche Weiterbildungskurse.                            stark betroffen und daher ist ein ausgereiftes und
                                                       breites Risikomanagement umso wichtiger.
Berglandwirtschaftstagung                              Als Fachvortragende fungierten neben Marc Zebisch
„Südtirols Berglandwirtschaft im (Klima)wandel“,       von der EURAC auch Matthias Gauly von der Freien
diesem Thema widmete sich die 14. Auflage der          Universität Bozen sowie Klaus Faller in seiner Funk-
Südtiroler Berglandwirtschaftstagung am Freitag,       tion als Obmann des Bodenverbesserungskonsor-
dem 8. Jänner in einer Online-Veranstaltung. In        tiums in Rodeneck. Europaparlamentarier Herbert
Summe nutzten knapp 400 Teilnehmerinnen und            Dorfmann berichtete, dass mit Hilfe des New Green
Teilnehmer die Möglichkeit, sich über dieses wich-     Deals die Europäische Union bis 2050 klimaneu-
tige Thema zu informieren.                             tral werden soll. Der Nachhaltigkeit kommt in der
In seinen Eröffnungsworten wies BRING-Obmann           Neuausrichtung der gemeinsamen Agrarpolitik eine
Daniel Gasser darauf hin, dass Wetterextreme zu-       zentrale Bedeutung zu. Die Land- und Forstwirt-
nehmen, sei es bezüglich Starkregen als auch in        schaft ist als einziger Sektor Teil der Lösung, weil
punkto Trockenheit. Die Landwirtschaft ist auf Was-    Pflanzen CO2 absorbieren. Weniger Emissionen,
ser angewiesen und Bewässerung ein möglicher           neue Techniken und humusschonende Bodenbear-
Weg, das Risiko für Ernteausfülle zu mindern. Land-    beitung können ebenfalls dazu beitragen, dass we-
wirtschaftslandesrat Arnold Schuler berichtete,        niger klimaschädliche Gase verursacht werden.

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Stein- und Beerenobstbautagung                          Agrialp als Besuchermagnet
Ebenfalls als Webinar ging die 34. Stein- und Bee-      Bei der Landwirtschaftsmesse Agrialp im Novem-
renobstbautagung am 5. Februar über die Bühne.          ber waren wir an allen vier Messetagen vertreten
Organisiert und abgehalten wurde die Fachtagung         und nutzten die Möglichkeit, vielen interessierten
wiederum in Zusammenarbeit mit dem Beratungs-           Besuchern das umfangreiche Beratungs- und Wei-
ring für Obst- und Weinbau, dem Versuchszentrum         terbildungsangebot vorzustellen. Das von uns aus-
Laimburg sowie den weiteren Akteuren der Fach-          gestellte Modell eines modernen Laufstalles mit
gruppe Sonderkulturen, die innerhalb des BRING          Futterhalle zog großes Interesse auf sich und war
organisiert sind. Diese sind neben Bioland Südtirol,    Anknüpfungspunkt für viele Gespräche.
die Egma Vilpian, die Fachschulen der land-, forst-
und hauswirtschaftlichen Berufsbildung, der Süd-
tiroler Bauernbund und der Verband der Vinschgau-
er Produzenten für Obst und Gemüse VI.P.
Als Hauptreferent aus Deutschland zugeschaltet
war Markus Hilgensloh von der NüPA GmbH. Er refe-
rierte über den Einsatz von Nützlingen in der Praxis.
In seinen Ausführungen betonte er, dass für einen
erfolgreichen Einsatz von Nützlingen die Ansprüche
der jeweiligen Gegenspieler bekannt sein müssen.
Bei der Bekämpfung von Spinnmilben beispiels-
weise erweist sich, insbesondere im geschützten
Anbau, der Einsatz von Raubmilben als sehr erfolgs-
versprechend. Regelmäßige Kontrollen des Befalls,
des Vegetationsstadiums sowie der Temperatur
sind jedoch unabdingbare und zeitintensive Vor-
aussetzungen. Bei Kirschen und im ungeschützten
Freilandanbau von Strauchbeeren beschränkt sich
der Nützlingseinsatz derzeit noch auf einzelne
Anstrengungen.
                                                        Vinschger Berglandwirtschaftstag
                                                        Am 12. November fand der alljährliche Vinsch-
                                                        ger Berglandwirtschaftstag an der Fachschule für
                                                        Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis
                                                        statt. Behandelt und diskutiert wurden diesmal die
                                                        Themen Homöopathie und Akupunktur bei Tieren,
                                                        angepasste Fütterung und Haltung für mehr Tier-
                                                        gesundheit und der Boden als Grundlage für eine
                                                        qualitativ hochwertige Gemüseproduktion. Die
                                                        Vinschger Berglandwirtschaftstagung, organisiert
                                                        vom BRING in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler
                                                        Bauernbund Bezirk Vinschgau, der Raiffeisenkasse
                                                        Obervinschgau und der Fachschule Fürstenburg,
                                                        konnte nach einer Corona-bedingten Pause wieder
                                                        in Präsenz abgehalten werden.

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Zusammenarbeit mit Schulen                             Vorträge und Veröffentlichungen
Mit zahlreichen Vorträgen und Kursen waren wir         Das Halten von Vorträgen bei Vollversammlungen
auch im abgelaufenen Jahr an den landwirtschaft-       und sonstigen Veranstaltungen ist für uns ein wich-
lichen Schulen in Südtirol vertreten. Insbesonde-      tiges Werkzeug in der Öffentlichkeitsarbeit genau-
re die Abhaltung von Praxistagen erweist sich für      so wie die zahlreichen Veröffentlichungen. Damit
Schülerinnen und Schüler aufgrund der Kombinati-       gelingt es uns, wichtige Informationen zu den Bäu-
on aus Theorie und Praxis als sehr vorteilhaft. Alle   erinnen und Bauern zu bringen. Über diese Kanä-
Schulen greifen sehr gerne auf unsere diesbezüg-       le erreichen wir auch Nicht-Mitglieder und stellen
lichen Angebote zurück und es ist jedenfalls in un-    so sicher, dass beispielsweise Informationen rund
serem Interesse, diese Zusammenarbeit weiter zu        um den Pflanzenschutz allen Anbauern zugänglich
stärken.                                               sind. Fachbeiträge erscheinen regelmäßig im Süd-
                                                       tiroler Landwirt aber auch andere Fachzeitschriften
Projekte und Arbeitsgruppen                            greifen gerne auf unsere Fachartikel zurück.
Die Mitarbeiter des BRING waren auch im abge-
laufenen Jahr bei zahlreichen Projekten sowie in       Leitfäden,    Mitgliederzeitschrift     BRING-News,
verschiedensten Arbeitsgruppen beschäftigt. Das        Info-Blätter
betrifft sowohl regionale als auch überregionale       Die Liste an Informationsmaterialien für die Bäue-
Projekte. Diese aktive Rolle ermöglicht es uns, die    rinnen und Bauern ist lang. Über alle Fachbereiche
Sicht der Beratung und der Praxis auf den landwirt-    hinweg stehen Leitfäden und Info-Blätter zur Ver-
schaftlichen Betrieben einzubringen.                   fügung. Neu erschienen ist im abgelaufenen Jahr
Nachfolgend ein Auszug an Projekten und Arbeits-       der Leitfaden „Aus der Praxis: Mineral- und Vita-
gruppen, an denen der BRING mitarbeitet:               minstoffversorgung für Rinder. Alle anderen Ver-
                                                       öffentlichungen, insbesondere die Leitfäden zum
• Arbeitsgruppe Bio-Berglandwirtschaft                 Pflanzenschutz sowie jener zur Umstellung auf bio-
• Arbeitsgruppe Clostridien                            logische Landwirtschaft, wurden laufend angepasst
• Arbeitsgruppe zur Überarbeitung der Gewässer-        und aktualisiert.
  schutzrichtlinien in der Landwirtschaft              Während Leitfäden einen umfassenden Blick auf
• Arbeitsgruppe zur Umsetzung des Nationalen Ak-       eine Materie werfen und ein Fachgebiet ausführ-
  tionsplans (NAP)                                     lich beschreiben liefern Info-Blätter auf ein bis zwei
• Fachgruppe Sonderkulturen                            Seiten einen kompakten Überblick über ein Spezi-
• INNOGeflügel                                         algebiet, welches idealerweise im Zuge von Bera-
• ÖAG Fachgruppe für Futterbau und Futterkonser-
                                                       tungsgesprächen vertieft wird.
  vierung
                                                       In Summe verfügt der BRING über 108 Infoblätter, 5
• ÖAG Fachgruppe Fütterung
• Regiokorn Interessensgemeinschaft                    davon wurden im Jahre 2021 neu erstellt.
• Wissenschaftlicher Beirat Laimburg
• INNOProdukte                                         Rundschreiben
• Maßnahmen Biodiversität in Zusammenarbeit mit        Die monatlichen Rundschreiben sind eine weitere,
  dem Südtiroler Beratungsring für Obst- und Wein-     effiziente und unkomplizierte Möglichkeit, unsere
  bau                                                  Mitglieder am Ende eines jeden Monats über aktu-
• Arbeitsgruppe Tierwohl Südtirol                      elle Themen und Beratungsempfehlungen zu infor-
• Projekt „Effekt der Ausbringung der Wirtschafts-     mieren. In Fragen des Pflanzenschutzes, bei gesetz-
  dünger Gülle und Mist auf die botanische Zusam-      lichen Auflagen und anderen wichtigen Terminen
  mensetzung von Dauerwiesen in Natura 2000-Ge-        versenden wir diese während der Saison in entspre-
  bieten“ (Versuchzentrum Laimburg)
                                                       chend kürzeren Abständen an die jeweils betrof-
                                                       fenen Mitglieder. Im abgelaufenen Jahr gingen 31
                                                       Rundschreiben an unsere Mitglieder.
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eren, sondern auch zu wenig Fleisch ansetzen.                                                                                                     produktion & markt                                                                         S�DTIROLER LANDWIRT           NR. 16      17.9.2021
  Während Legehennen mit ca. 18 Wochen
   den Betrieb kommen, werden Masthühn-
 en vom ersten Tag am Endbetrieb aufgezo-                                                                              Ein geeignetes Stall­
 n. Sie haben auch eine deutlich kürzere                                                                               klima, trockene
 benserwartung im Vergleich zu Legehennen:                                                                             Einstreu und reichlich
 tensiv gemästete Hühner werden im Alter                                                                               Futter und Wasser sind     bring
 n ca. 42 Tagen geschlachtet, Biohühnchen                                                                              die wichtigsten Zutaten
  er langsam wachsende Rassen ab dem
 . Lebenstag.
  Die Einrichtung eines Mastgeflügel-Stalls
                                                                                                                       für einen erfolgreichen
                                                                                                                       Start ins Leben.           Hühnermast: Einblicke und Tipps
  einfacher zu gestalten: Nester, Sitzstangen                                                                                                     Die Geflügelmast fasst auch in Südtirol langsam Fuß. Worauf man aber in der Hühnermast achten muss
nd Kotkasten sind nicht vorgesehen. Es           zeitig darf die Ammoniakkonzentration in        des Veterinäramts melden (ufficio veterinario
                                                                                                                                                  und welche Unterschiede es zur Legehennenhaltung gibt, erfahren Sie in folgendem Beitrag.
 aucht lediglich Futter- und Tränkeautoma-       der Luft nicht zu sehr steigen, ansonsten       per gli adempimenti comunitari – UVAC-
n, einen beheizten Scharrraum und je nach        werden die Atemwege der Tiere beschädigt.       Büro). Für jede Tierbewegung ist auch das
altung einen Auslauf.                               Hochwertiges Futter und sauberes Wasser      digitale Modell 4 auszufüllen. Gleichzeitig
                                                 müssen immer in ausreichender Menge zur         werden die Tiere in der nationalen Datenbank     Zur Mast werden Hühnerrassen gezüchtet, die
 nkunft am Betrieb                               Verfügung stehen. Dadurch entstehen keine       eingetragen und angemeldet.                      sich durch rasches Wachstum und effiziente
                                                 Konkurrenzkämpfe und die Tiere können ihr          Am Betrieb werden in vorgegebenen Ab-         Futterverwertung auszeichnen. Diese Merk-
  Normalerweise liefert die Brüterei die Ein-    ganzes genetisches Potenzial entfalten. Mast-   ständen regelmäßig Salmonellenproben durch-      male können männliche und weibliche Tiere
 gsküken direkt zum Betrieb, der die Wachs-      geflügel ist für Durchfall und Wurmbefall       geführt. Diese Proben führt meistens der         gleich gut erfüllen. Bei Legehennen hingegen
 ms- und Mastphase bis zur Schlachtung           anfälliger, auch das kleinste gesundheitliche   Landwirt selber durch, ab und zu werden sie      zählen in der Produktion nur die Weibchen,
 treibt. Das Management in den ersten Le-        Problem schränkt das Wachstum stark ein.        auch von Amtstierärzten gemacht. Die Über-       da die Männchen nicht nur keine Eier produ-
 nstagen ist für die Mast ausschlaggebend:          Ab der fünften Lebenswoche dürfen und        prüfung auf Salmonellen dient zum Schutz         zieren, sondern auch zu wenig Fleisch ansetzen.
 hler in dieser Phase können sich bis zur        sollen die Tiere auch in den Auslauf, wenn      der Verbraucher.                                     Während Legehennen mit ca. 18 Wochen
 hlachtung auswirken. Bei der Ankunft brau-      das am Betrieb vorgesehen ist.                     Sind die Tiere schlachtreif, vereinbart man   an den Betrieb kommen, werden Masthühn-
 en die Küken gleich frisches Futter und                                                         mit dem zuständigen Schlachthof einen Ter-       chen vom ersten Tag am Endbetrieb aufgezo-                                                                              Ein geeignetes Stall­
 asser, trockene und lockere Einstreu und        Beobachtung wichtig                             min für die Schlachtung. Dort werden die         gen. Sie haben auch eine deutlich kürzere                                                                               klima, trockene
 n warmes Klima (bis zu 35 °C). Mit fort-                                                        Tiere nochmals vom Amtstierarzt untersucht,
                                                                                                                                                  Lebenserwartung im Vergleich zu Legehennen:                                                                             Einstreu und reichlich
 hreitendem Wachstum reduziert man die              Die Beobachtung der Tiere ist immer von      auch die Schlachtkörper werden kontrolliert.
                                                                                                                                                  Intensiv gemästete Hühner werden im Alter                                                                               Futter und Wasser sind
 mperatur schrittweise bis ca. 18 °C bei einem   großer Wichtigkeit. Bei Geflügel aber beson-       Der Beratungsring für Berglandwirtschaft
                                                                                                                                                  von ca. 42 Tagen geschlachtet, Biohühnchen                                                                              die wichtigsten Zutaten
 ter von 30 Tagen. Die Einstreu hält man         ders. Und sie endet nicht im Moment der         (BRING) beteiligt sich am Projekt INNO-
mmer trocken und locker. Feuchte Einstreu        Schlachtung. Die Beschaffenheit der Schlacht-   Geflügel des Innovationsschalters des Süd-
                                                                                                                                                  oder langsam wachsende Rassen ab dem                                                                                    für einen erfolgreichen
 rdert das Wachstum von Parasiten und            körper stellt nämlich ein Zeugnis über den      tiroler Bauernbundes, welches sich mit der       81. Lebenstag.                                                                                                          Start ins Leben.
  kterien und neigt zur Plattenbildung. Plat-    Mastzyklus aus. Durch die Beurteilung der       Förderung, Unterstützung und Entwicklung             Die Einrichtung eines Mastgeflügel-Stalls
 n in der Einstreu verursachen Verletzungen      Fußballen, der Muskelfarbe, des Endgewichts     der Mastgeflügelhaltung beschäftigt.        cp   ist einfacher zu gestalten: Nester, Sitzstangen
  den Ballen und an der Brustmuskulatur.         und des Zustands des Gefieders kann man                                                          und Kotkasten sind nicht vorgesehen. Es           zeitig darf die Ammoniakkonzentration in        des Veterinäramts melden (ufficio veterinario
                                                 erkennen und entscheiden, ob und was in der                                                      braucht lediglich Futter- und Tränkeautoma-       der Luft nicht zu sehr steigen, ansonsten       per gli adempimenti comunitari – UVAC-
 ersorgung der Tiere                             Mast zu ändern bzw. zu optimieren ist.                                                           ten, einen beheizten Scharrraum und je nach       werden die Atemwege der Tiere beschädigt.       Büro). Für jede Tierbewegung ist auch das
                                                                                                      Kontakt zum BRING                           Haltung einen Auslauf.                               Hochwertiges Futter und sauberes Wasser      digitale Modell 4 auszufüllen. Gleichzeitig
  Das Stallklima ist von großer Bedeutung:       Die geltenden Vorschriften                           Beratungsring Berglandwirtschaft                                                              müssen immer in ausreichender Menge zur         werden die Tiere in der nationalen Datenbank
 mperatur und Feuchtigkeit werden an das                                                              Galvanistraße 38, Bozen, Tel. 0471 063890   Ankunft am Betrieb                                Verfügung stehen. Dadurch entstehen keine       eingetragen und angemeldet.
 ter der Tiere angepasst (oft auch computer-       Werden die Tiere aus dem Ausland bezogen,          E­Mail: info@bring.bz.it, www.bring.bz.it                                                     Konkurrenzkämpfe und die Tiere können ihr          Am Betrieb werden in vorgegebenen Ab-
 steuert), Zugluft ist zu vermeiden. Gleich-     dann muss man sie dem zuständigen Büro                                                              Normalerweise liefert die Brüterei die Ein-    ganzes genetisches Potenzial entfalten. Mast-   ständen regelmäßig Salmonellenproben durch-
                                                                                                                                                  tagsküken direkt zum Betrieb, der die Wachs-      geflügel ist für Durchfall und Wurmbefall       geführt. Diese Proben führt meistens der
2                                                                                                                                                 tums- und Mastphase bis zur Schlachtung           anfälliger, auch das kleinste gesundheitliche   Landwirt selber durch, ab und zu werden sie
                                                                                                                                                  betreibt. Das Management in den ersten Le-        Problem schränkt das Wachstum stark ein.        auch von Amtstierärzten gemacht. Die Über-
                                                                                                                                                  benstagen ist für die Mast ausschlaggebend:          Ab der fünften Lebenswoche dürfen und        prüfung auf Salmonellen dient zum Schutz
                                                                                                                                                  Fehler in dieser Phase können sich bis zur        sollen die Tiere auch in den Auslauf, wenn      der Verbraucher.
                                                                                                                                                  Schlachtung auswirken. Bei der Ankunft brau-      das am Betrieb vorgesehen ist.                     Sind die Tiere schlachtreif, vereinbart man
                                                                                                                                                  chen die Küken gleich frisches Futter und                                                         mit dem zuständigen Schlachthof einen Ter-
                                                                                                                                                  Wasser, trockene und lockere Einstreu und         Beobachtung wichtig                             min für die Schlachtung. Dort werden die
                                                                                                                                                  ein warmes Klima (bis zu 35 °C). Mit fort-                                                        Tiere nochmals vom Amtstierarzt untersucht,
                                                                                                                                                  schreitendem Wachstum reduziert man die              Die Beobachtung der Tiere ist immer von      auch die Schlachtkörper werden kontrolliert.
                                                                                                                                                  Temperatur schrittweise bis ca. 18 °C bei einem   großer Wichtigkeit. Bei Geflügel aber beson-       Der Beratungsring für Berglandwirtschaft
                                                                                                                                                  Alter von 30 Tagen. Die Einstreu hält man         ders. Und sie endet nicht im Moment der         (BRING) beteiligt sich am Projekt INNO-
                                                                                                                                                  immer trocken und locker. Feuchte Einstreu        Schlachtung. Die Beschaffenheit der Schlacht-   Geflügel des Innovationsschalters des Süd-
                                                                                                                                                  fördert das Wachstum von Parasiten und            körper stellt nämlich ein Zeugnis über den      tiroler Bauernbundes, welches sich mit der
                                                                                                                                                  Bakterien und neigt zur Plattenbildung. Plat-     Mastzyklus aus. Durch die Beurteilung der       Förderung, Unterstützung und Entwicklung
                                                                                                                                                  ten in der Einstreu verursachen Verletzungen      Fußballen, der Muskelfarbe, des Endgewichts     der Mastgeflügelhaltung beschäftigt.        cp
                                                                                                                                                  an den Ballen und an der Brustmuskulatur.         und des Zustands des Gefieders kann man
                                                                                                                                                                                                    erkennen und entscheiden, ob und was in der
                                                                                                                                                  Versorgung der Tiere                              Mast zu ändern bzw. zu optimieren ist.
                                                                                                                                                                                                                                                         Kontakt zum BRING
                                                                                                                                                     Das Stallklima ist von großer Bedeutung:       Die geltenden Vorschriften                           Beratungsring Berglandwirtschaft
                                                                                                                                                  Temperatur und Feuchtigkeit werden an das                                                              Galvanistraße 38, Bozen, Tel. 0471 063890
                                                                                                                                                  Alter der Tiere angepasst (oft auch computer-       Werden die Tiere aus dem Ausland bezogen,          E­Mail: info@bring.bz.it, www.bring.bz.it
                                                                                                                                                  gesteuert), Zugluft ist zu vermeiden. Gleich-     dann muss man sie dem zuständigen Büro

                                                                                                                                                  62

                Veröffentlichungen                                                                                                                                                                                                                            Seite 27
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