4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.1 PRÄAMBEL - Stadt Lengerich
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4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.1 PRÄAMBEL 4. Gesamtstädtisches Leitbild Lengerich: eine wachsende Stadt Bezahlbares Wohnen mit Fokus auf Innenent- wicklung 4.1 Präambel Für die Entwicklung der Stadt Lengerich wird eine Trotz oder gerade aufgrund der Entwicklungen in den Wachstumstendenz sowohl in Bezug auf die Anzahl an nahegelegenen Oberzentren, möchte Lengerich sich Das gesamtstädtische Leitbild für die Stadt Lenge- Haushalten als auch in Bezug auf die lokale Wirtschaft als bezahlbarer Wohnstandort mit guter Anbindung rich bildet einen Orientierungsrahmen für die zu- zugrunde gelegt. Lengerich ist ein bedeutender regi- behaupten. Neue Wohnbauflächen sollen dabei vor künftige Stadtentwicklung. Es dient als Richtungs- onaler Industrie- und Gewerbestandort. Erschlossene allem durch die Nutzung von Potenzialen der Innen- weiser und Entscheidungshilfe für zukünftige Gewerbeflächenpotenziale stehen trotz bestehender entwicklung realisiert werden. Die Ausweisung von stadtentwicklungspolitische Fragestellungen und Nachfrage nur in begrenztem Umfang zur Verfügung. Neubaugebieten soll nicht ausgeschlossen werden, enthält 23 Leitlinien, ein räumliches Entwicklungs- Um auch in Zukunft als Wirtschafts- und Arbeits- ist jedoch nur in Form von Arrondierungen des Sied- konzept sowie 22 priorisierte Maßnahmen. Wei- standort konkurrenzfähig zu bleiben, muss die Stadt lungsbandes weiter zu verfolgen. terer Bestandteil ist ein Maßnahmen-Pool (s. An- Lengerich Maßnahmen ergreifen, um Ansiedlungen hang), der die zahlreichen Ideen und Anregungen und Erweiterungen von Betrieben zu ermöglichen. In der Bürgerinnen und Bürger, der lokalen Akteure Bezug auf Wohnraum zeigt sich eine ähnliche Situati- Neue Gewerbeflächen durch Gewerbeflächener- sowie der Planenden umfasst und bei Bedarf »ak- on. Lengerich konnte bereits in den letzten Jahren Be- weiterung tiviert« werden kann. völkerungsgewinne aufweisen. Die Stadt wird durch die angespannten Wohnungsmärkte in den Oberzen- Bei der Frage nach Gewerbeflächen gilt, dass Po- tren Münster und Osnabrück beeinflusst, da steigende tenziale innerhalb bestehender Gewerbegebiete Mietpreise zu regionalen Verflechtungen auf dem vorrangig und zeitnah genutzt werden sollen. Die Wohnungsmarkt führen. Suche und Ausweisung neuer Gewerbeflächen im 78
TEIL B GESAMTSTADT 4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.1 PRÄAMBEL Stadtgebiet scheint jedoch für die Zukunft unaus- Stadt zu verbessern und die Identifikation der Be- das gesamtstädtische Leitbild integriert, indem weichlich. Die bestehenden Gewerbegebiete sol- völkerung mit ihrer Heimatstadt zu stärken. Diese Maßnahmen und Projekte des Klimaschutzkon- len hierzu erweitert werden, um bestehende Infra- Aufgabe wird als Querschnittsaufgabe verstan- zeptes in das Maßnahmenpaket des gesamtstäd- strukturen zu nutzen und zugleich innovative und den, die sich über alle Themenfelder erstreckt. tischen Leitbildes übernommen werden bzw. sich nachhaltige Impulse für den gewerblichen Bestand in Leitbild-Maßnahmen integriert wiederfinden. zu setzen. Klimaschutz als integrierte Aufgabe des Dennoch bleibt das Klimaschutzkonzept eine ei- Stadtentwicklungskonzeptes genständige strategische Planung, deren Umset- Image und Identität als übergeordnetes zung weiterhin zielorientiert verfolgt wird. Handlungsfeld Die Stadt Lengerich erkennt im Klimaschutz eine wesentliche Aufgabe für die Stadtentwicklung. Aus 4.2 Leitlinien In den Beteiligungsveranstaltungen zeigte sich, diesem Grund wurde im Jahr 2016 das Klimaschutz- dass die Bevölkerung mit Lengerich ein negatives konzept vom Rat der Stadt verabschiedet, das kli- Die Stadt Lengerich hat bereits in der Vergangen- Image verbindet. Insbesondere die Außenwahr- mabezogene Ziele und Maßnahmen für die zukünf- heit unter anderem am beispielhaften Umgang nehmung der Stadt trägt dazu bei, dass sich die tige Stadtentwicklung definiert. mit dem Gempt-Areal bewiesen, dass sich verän- Lengericher Bürgerinnen und Bürger trotz einer dernde Strukturen durchaus als Chance erkannt vorhandenen Heimatverbundenheit nicht oder Das gesamtstädtische Leitbild greift die Ergeb- und mit einer durchdachten und strategischen Pla- nur in geringem Maße mit Lengerich identifizieren. nisse des Klimaschutzkonzeptes auf, sodass ein nung neue Highlights entwickelt werden können. Das gesamtstädtische Leitbild, ebenso wie das Konzept entsteht, das dem Klimaschutz eine be- Positive Entwicklungen wie das Gempt-Areal sol- integrierte Stadtentwicklungskonzept für die In- sondere Bedeutung zuspricht. Die wesentlichen In- len auch künftig die Stadt Lengerich bereichern. nenstadt, verfolgen daher das Ziel, das Image der halte des Klimaschutzkonzeptes werden hierzu in Die vorangegangene Analyse der einzelnen The- 79
LEITLINIE 1: INNENENTWICKLUNG VOR AUSSENENTWICKLUNG: KONZENTRATION DER Demographie Bevölkerung, und Wohnen SIEDLUNGSENTWICKLUNG IM SIEDLUNGSBAND, ARRONDIERUNG IM SÜDWESTLICHEN STADTGEBIET UND KEINE SIEDLUNGSENTWICKLUNG IM AUSSENBEREICH LEITLINIE 2: VIELFÄLTIGE UND BEZAHLBARE WOHNANGEBOTE SCHAFFEN 4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD LEITLINIE 3: ATTRAKTIVE WOHNQUARTIERE GESTALTEN 4.2 LEITLINIEN LEITLINIE 4: INTEGRATION UND TOLERANZ FÖRDERN, KULTURELLE VIELFALT ERHALTEN Wissenschaft LEITLINIE 5: LENGERICH ALS WIRTSCHAFTSSTANDORT AUSBAUEN Arbeit und LEITLINIE 6: IMPULSE FÜR JUNGES UNTERNEHMERTUM UND STARTUPS GEBEN menfelder sowie die erstellten Szenarien sollen LEITLINIE 7: HOCHSCHULANGEBOT IN LENGERICH ETABLIEREN als Grundlage für die Erarbeitung von Leitlinien für LEITLINIE 8: KONZENTRATION UND STÄRKUNG DES EINZELHANDELS IN DER INNENSTADT UND Einzelhandel ATTRAKTIVIERUNG DER ÖSTLICHEN INNENSTADT die Stadtentwicklung in Lengerich dienen. Die Leit- LEITLINIE 9: STELLPLATZANGEBOT IN DER INNENSTADT SINNVOLL UND BEDARFSGERECHT VERWALTEN linien sollen die Qualitäten der Stadt sichern und LEITLINIE 10: ERHALT DER NAHVERSORGUNGSSTRUKTUR die festgestellten Mängel nach Möglichkeit behe- LEITLINIE 11: STEUERUNG DES EINZELHANDELS IN NICHT-INTEGRIERTEN LAGEN ben. Die beigefügte Abbildung dient zur Übersicht tung und Mobilität LEITLINIE 12: »TOR NACH LENGERICH« – BAHNHOF UND UMFELD AUFWERTEN über die 23 Leitlinien für die Stadtentwicklung in LEITLINIE 13: UMWELTFREUNDLICHE MOBILITÄT FÖRDERN Lengerich und indiziert anhand der Farben auf Stadtgestal- Baukultur LEITLINIE 14: ATMOSPHÄRE DER INNENSTADT ERHALTEN, AUFENTHALTSQUALITÄT STEIGERN UND welches Handlungsfeld sich die Leitlinien bezie- ATTRAKTIVE STADTRÄUME GESTALTEN hen. In den folgenden Kartendarstellungen werden LEITLINIE 15: ATTRAKTIVE STADTEINGANGSSITUATIONEN SCHAFFEN (»VISITENKARTEN«) die Leitlinien räumlich verortet soweit dies mög- LEITLINIE 16: GESUNDHEITLICHE VERSORGUNG ERHALTEN UND BEDARFSGERECHT WEITERENTWICKELN Gesundheit lich ist. Somit werden Handlungsorte bzw. -be- Soziales LEITLINIE 17: SOZIALE EINRICHTUNGEN VERNETZEN UND ZENTRALE ANLAUFSTELLE EINRICHTEN, und reiche identifiziert, wo zukünftige Maßnahmen an- CHANCENGLEICHHEIT UND INKLUSION HERSTELLEN setzen können. LEITLINIE 18: SPORTANGEBOTE BÜNDELN UND VERNETZEN LEITLINIE 19: ÖFFENTLICHE RÄUME UND INNERSTÄDTISCHE GRÜNFLÄCHEN AUFWERTEN UND Freiraum MIT LANDSCHAFTSRÄUMEN VERNETZEN LEITLINIE 20: LANDSCHAFTLICHE POTENZIALE NUTZEN LEITLINIE 21: KULTURELLES ANGEBOT OPTIMIEREN UND NEUE FORMATE FÜR JUGENDLICHE UND Bildung Kultur und JUNGE ERWACHSENE ENTWICKELN LEITLINIE 22: MODERNE BILDUNGSEINRICHTUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT GESTALTEN Tourismus LEITLINIE 23: TOURISTISCHES POTENZIAL ERKENNEN UND NUTZEN 23 Leitlinien für die Lengericher Stadtentwicklung 80
TEIL B GESAMTSTADT 4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.2 LEITLINIEN Letilinie 1: Innenentwicklung vor Außenentwicklung: Konzentration der Siedlungsentwicklung im Sied- Leitlinie 2: Vielfältige und bezahlbare lungsband, Arrondierung im südwestlichen Stadtgebiet und keine Siedlungsentwicklung im Außenbereich Wohnangebote schaffen Lengerich weist innerhalb des »Siedlungsbandes« Innenstadt beitragen könnten. Die aktuelle Sied- Lengerich muss auch in Zukunft attraktiv für unter- eine kompakte Siedlungsstruktur auf, die es für die lungsstruktur Lengerichs weist im Südwesten ent- schiedliche Bevölkerungsgruppen bleiben. In Anbe- Zukunft zu erhalten gilt. Durch den Grundsatz »In- lang der Straße Wüstenei/Am Feldweg keinen ein- tracht des demographischen Wandels wird die Be- nen vor Außen« sollen bauliche Entwicklungen in- deutigen Ortsrand auf. Hier ist durch Bebauung eine völkerung Lengerichs »weniger, älter und bunter«. nerhalb des Siedlungszusammenhangs realisiert sinnvolle Arrondierung des Siedlungszusammenh- Die Bevölkerung von morgen muss bereits heute in werden. Wichtige Potenzialflächen befinden sich anges herzustellen. der Planung von Wohnangeboten Berücksichtigung nördlich der Gempt-Halle, südlich der Friedhofstra- finden. Insbesondere die Bereitstellung von Wohn- ße entlang des Mühlenwegs sowie zwischen der Ack- Im südöstlichen Bereich sind bereits Teile als »All- raum für Seniorinnen und Senioren ist hier von Be- erstraße und der Schienentrasse des »TWE«. Zudem gemeiner Siedlungsbereich« im Regionalplan dar- lang. Doch auch die Förderung von Wohnraum für existieren Baulücken und Nachverdichtungspoten- gestellt, weshalb diesen Flächen eine besondere junge Familien mit begrenzten finanziellen Mit- ziale im gesamten Siedlungsbereich. Darunter auch Bedeutung zukommt. Außerhalb des »Siedlungs- teln und Singles sollte in Zukunft verstärkt Berück- Potenziale innerhalb des zentralen Versorgungs- bandes« Lengerichs existieren in Außenbereichsla- sichtigung finden. Die Erprobung neuer Formen des bereiches (Parkflächen im rückwärtigen Bereich ge verteilt dörfliche Wohnlagen. In diesen Bereichen Wohnens kann neue Perspektiven schaffen, die an- von Sport Dierker, Parkflächen an »Zur Alten Gie- sollten Entwicklungen von Wohnnutzungen nur im gesichts der Diversifizierung der Lebensstile not- ßerei«), die durch eine Mischung aus Einzelhan- Rahmen der Eigenentwicklung möglich sein. wendig erscheinen. del und Wohnnutzung zum urbanen Charakter der 81
4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.2 LEITLINIEN Leitlinie 3: Attraktive Wohnquartiere Leitlinie 4: Integration und Toleranz fördern, Leitlinie 5: Lengerich als Wirtschaftsstandort gestalten kulturelle Vielfalt erhalten ausbauen Lengerich zeichnet sich als lebenswerter In Anbetracht der internationalen Zuwanderung Lengerich ist ein starker Wirtschaftsstandort. Sowohl Wohnstandort aus. Diese Qualität muss in allen nach Deutschland müssen Maßnahmen zur Inte- global agierende Unternehmen als auch mittelstän- Bereichen der Stadt gewährleistet sein. Dem Aus- gration getroffen werden. Es gilt die Teilhabe neuer dische Betriebe und Dienstleister sind in der Stadt einanderdriften unterschiedlicher Wohnlagen in- Mitmenschen am gesellschaftlichen Leben in Len- ansässig. Ihre Zukunft und die Zukunft weiterer Un- nerhalb des Stadtgebietes ist entgegenzuwirken. gerich zu ermöglichen und kulturelle Vielfalt in der ternehmen soll in Lengerich verortet sein. Erweite- Durch städtebaulich-gestalterische Maßnahmen, Stadt zu tolerieren und zu fördern. Hierbei spielt rungsmöglichkeiten bestehender Betriebe sowie Flä- die den öffentlichen Raum aufwerten, können Orte neben einer Bereitschaft der Neuankömmlinge chen zur Ansiedlung potenzieller Unternehmen sind mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen, die Im- auch die Bereitschaft der Lengericher zu einer ge- daher von großer Bedeutung für den Wirtschafts- pulswirkung auf die gesamte Nachbarschaft haben. lungenen Integration eine wichtige Rolle. Durch An- standort Lengerich. Neben vereinzelten Nachverdich- Insbesondere Bereiche entlang der Ringeler Straße gebote in Vereinen, Verbänden und Kirchen sollte tungspotenziale innerhalb der bestehenden Gewer- erweisen sich als Orte mit hohem Handlungsbedarf. hierzu ein Fundament gelegt werden. Insbesondere begebiete bietet insbesondere das Gewerbegebiet Doch auch im übrigen Siedlungsbereich könnten Sportangebote eignen sich gut, um Menschen zu- Lohesch Erweiterungsmöglichkeiten. Auch der Gewer- durch entsprechende Maßnahmen Treffpunkte mit sammenzubringen, auch wenn Sprachbarrieren exi- bepark Antrup A1 bietet in verkehrlich günstiger Lage einem grünen Charakter entstehen, die der Bevöl- stieren. Daneben sollten Angebote für geflüchtete Erweiterungspotenziale. Hier können großflächige Re- kerung eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. Menschen – ebenso wie soziale Angebote im Allge- serven für die Zukunft geschaffen werden, um der zu meinen – an einem Ort in der Stadt gebündelt wer- erwartenden Nachfrage gerecht zu werden. Perspekti- den. visch wäre auch eine Erweiterung von Gewerbeflächen südlich des Südrings sinnvoll, falls eine Aktivierung im Bereich Lohesch nicht (mehr) möglich erscheint. 82
TEIL B GESAMTSTADT 4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.2 LEITLINIEN Leitlinie 8: Strategische Entwicklung des Leitlinie 6: Impulse für junges Unternehmertum Leitlinie 7: Hochschulangebot für Einzelhandels in der Innenstadt und und Startups geben Lengerich etablieren Attraktivierung der östlichen Innenstadt Neben den altbewährten Stärken muss Lengerich Als ambitioniertes Ziel beschreibt diese Leitlinie die Die Innenstadt Lengerichs sieht sich mit vielen He- Raum für neues, »junges« Potenzial schaffen. Die Gründung einer universitären Außenstelle in Lenge- rausforderungen konfrontiert. Um die Attraktivi- Stadt muss es jungen Akteuren ermöglichen, neue rich. Dabei wären sowohl Kooperationen mit Hoch- tät des Zentrums als Einzelhandelsstandort auch Unternehmens- und Geschäftsideen zu erproben, schulen in Münster als auch in Osnabrück denkbar. für die Zukunft zu erhalten, müssen Maßnahmen um auch in Zukunft ein wettbewerbsfähiger Stand- Durch einen »Campus Lengerich« könnte ein neuer zur Steigerung der Attraktivität der Innenstadt so- ort zu bleiben. Das bedeutet zum einen, günstige Impuls für die Stadtentwicklung entstehen, der ins- wohl für potenzielle Kunden als auch Einzelhänd- Gewerbeflächen und innovative Arbeitsorte für jun- besondere junge Erwachsene in die Stadt lockt und ler getroffen werden. In diesem Kontext sollte der ge Gründer bereitzustellen. Zum anderen schließt für neue Angebote im Bereich Kultur sorgen könnte. westliche Bereich rund um die Altstadt als Einzel- es in besonderer Weise die Bereitstellung einer handelsstandort strategisch weiterentwickelt wer- leistungsfähigen, digitalen Infrastruktur mit ein. den. Für den östlichen Bereich der Innenstadt – ins- besondere der östliche Bereich der Bahnhofstraße (ab Seilerstraße) – müssen neue Formate gefunden werden, um eine weitere Abwertung des Standortes zu verhindern. 83
4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.2 LEITLINIEN Leitlinie 9: Stellplatzangebot in der Innenstadt Leitlinie 12: »Tor nach Lengerich« – Bahnhof Leitlinie 10: Erhalt der Nahversorgungsstruktur sinnvoll und bedarfsgerecht verwalten und Umfeld aufwerten Im Kontext der Entwicklung des Einzelhandels Die Nahversorgungsstruktur Lengerichs ist als po- Der Bahnhof von Lengerich ist das »Tor« der Be- sind Aussagen zum zukünftigen Stellplatzangebot sitiv hervorzuheben. An verschiedenen Standorten völkerung in die Region und der erste Eindruck, zu treffen. Hier gilt es, den Einzelhandel zu unter- im Stadtgebiet stehen der Bevölkerung Nahversor- den Zugreisende von der Stadt gewinnen. Der Zu- stützen und gleichzeitig eine Beeinträchtigung des gungsangebote zur Verfügung. Diese Stärke muss stand des Bahnhofgebäudes sowie die Gestaltung Straßenbildes durch den ruhenden Verkehr in der insbesondere bei integrierten Lagen bewahrt wer- des Umfeldes wirken jedoch unattraktiv und nicht Innenstadt zu verhindern. Ziel sollte die Schaf- den, um eine fußläufige Versorgung für die Zukunft einladend. Zudem liegt der Bahnhof deutlich vom fung eines zentralen Parkangebotes mit guter fuß- sicherzustellen. Stadtzentrum entfernt, weshalb die Innenstadt nur läufiger Erreichbarkeit der Innenstadt sein. Hierbei bedingt von den vorhandenen Bahnangeboten pro- wäre auch die Einrichtung eines Parkhauses denk- fitieren kann. Somit ergeben sich zwei wesentliche bar. Auf neue Parkflächen innerhalb des zentralen Aufgaben. Aufgrund der besonderen Bedeutung Versorgungsbereiches ist aus Gründen der Aufent- eines Bahnhofs als »Tor« in die Stadt und umge- haltsqualität und der Bedeutung des öffentlichen Leitlinie 11: Steuerung des Einzelhandels in kehrt als »Tor« in die Region bedarf es einer gestal- nicht-integrierten Lagen Raumes zu verzichten terischen Aufwertung des Areals. Darüber hinaus Um die Innenstadt in ihrer Funktion als zentralen müssen verkehrliche Maßnahmen die Distanz zur Versorgungsbereich zu schützen, sollte in nicht-in- Innenstadt mildern und den Bahnhof näher an die tegrierten Lagen ausschließlich nicht-zentrenrele- Stadt »rücken«. vanter Einzelhandel angesiedelt werden. 84
TEIL B GESAMTSTADT 4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.2 LEITLINIEN Leitlinie 14: Atmosphäre der Innenstadt Leitlinie 13: Umweltfreundliche Mobilität Leitlinie 15: Attraktive Stadteingangssituationen erhalten, Aufenthaltsqualität steigern fördern schaffen (»Visitenkarten«) und attraktive Stadträume gestalten In Anbetracht der klimatischen und ökologischen Die Gestaltung der Innenstadt kann die Wahrneh- Stadteingänge sind – neben der Innenstadt – die Herausforderungen der Zukunft stellt eine um- mung der gesamten Stadt beeinflussen und identi- Visitenkarte einer Stadt. Hier entstehen die ersten weltfreundliche Mobilität eine Kernaufgabe der tätsstiftend auf die Bürger wirken. Die Innenstadt Eindrücke, die sich Besucher von einem Ort ma- Stadtentwicklung dar. Lengerich sollte in Zukunft von Lengerich verfügt entlang der Bahnhofstraße, der chen. Daher sollten die Stadteingangssituationen gezielt Verkehrsbewegungen fördern, die im Ein- Altstadt und der Münsterstraße über eine kleinteilige ansprechend gestaltet werden. Mit dem Bahnhof klang mit den Zielen des Klima- und Umweltschut- Bebauungsstruktur mit historischen, identitätsstif- wurde bereits ein »Tor« zur Stadt angesprochen. zes stehen. Dabei sollte auch das Potenzial von tenden Gebäuden. Auch zukünftig soll der Erhalt der Doch auch die Eingänge entlang der Hauptein- E-Mobilität Berücksichtigung finden. Insbesondere historischen Struktur und Bausubstanz gewährleistet fallstraßen bedürfen einer gestalterischen Über- E-Bikes können einen wesentlichen Beitrag für eine werden. Um das historische Ensemble nicht zu be- arbeitung. Dabei besteht ein besonderer Hand- nachhaltige Mobilität liefern, wenn entsprechende einträchtigen, sollten Neubauten sich entsprechend lungsbedarf entlang der Lienener Straße, die als Infrastrukturen geschaffen werden. in das Stadtbild einfügen und eher unterordnen. Aus Haupterschließungsstraße in Ost-West-Richtung für der historischen Struktur ergeben sich die Platzsitu- viele Besucher das Bild der Stadt prägt. Aufgrund ationen rund um die Stadtkirche, den Rathausplatz, städtebaulicher Missstände hinterlässt die Straße den Wapakonetaplatz und den Bodelschwinghplatz, aktuell einen negativen Eindruck. Dies sollte für die welche spannende Stadträume darstellen. Die letzten Zukunft geändert werden. Die Lienener Straße soll beiden – Wapakonetaplatz und Bodelschwinghplatz – von Besuchern wie Bürgern als attraktiv wahrge- bedürfen einer gestalterischen Aufwertung, um ihrer nommen werden. Eine entsprechende Sanierung ist Funktion als Aufenthaltsräume für die Bevölkerung für 2018 vorgesehen. gerecht zu werden. 85
4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.2 LEITLINIEN Leitlinie 17: Soziale Einrichtungen vernetzen Leitlinie 16: Gesundheitliche Versorgung erhalten Leitlinie 18: Sportangebote bündeln und und zentrale Anlaufstelle einrichten, und bedarfsgerecht weiterentwickeln vernetzen Chancengleichheit und Inklusion herstellen Die gesundheitliche Infrastruktur der Stadt muss Den Menschen in Lengerich soll auch in Zukunft Lengerichs Sportangebote sind aktuell vor allem in für die Lengericher Bevölkerung erhalten bleiben. ein breites Angebot an sozialen Einrichtungen zur Vereinsstrukturen organisiert und dezentral in der Eine wichtige Herausforderung ist der Erhalt von Verfügung stehen. Dabei sollen Einrichtungen mit- Stadt verteilt. In Anbetracht teilweise sinkender Mit- Arztpraxen, die durch altersbedingte Aufgabe be- einander vernetzt werden, um einen einfachen In- gliederzahlen muss über neue Wege nachgedacht droht sind. Darüber hinaus muss die soziale und ge- formationsaustausch zu ermöglichen und wichtige werden, das Sportangebot in der Stadt für alle Ge- sundheitliche Versorgung an die sich wandelnden Absprachen zu vereinfachen. Ein wesentlicher As- nerationen bedarfsgerecht zu gestalten Durch die Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst werden. pekt ist die Errichtung einer zentralen Anlaufstelle, Bündelung von Sportangeboten an wenigen Orten die soziale Angebote in der Stadt bündelt und un- könnten Sportzentren entstehen, die auch außer- ter einem Dach vereint. Prinzipiell möchte die Stadt halb von Vereinen Sportangebote mit flexibleren Lengerich dazu beitragen, dass alle Personen, die Trainingszeiten ermöglichen. Hierfür sollten wich- in der Stadt leben und arbeiten die gleichen Rah- tige Akteure vernetzt und insbesondere die beste- menbedingungen vorfinden. Für die räumliche Ent- henden Vereine miteinbezogen werden. wicklung der Stadt bedeutet dies, dass Infrastruk- turen bzgl. Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Versorgung, Freiraum, Mobilität, Kultur, Gesundheit und Soziales für alle Menschen zur Verfügung stehen und genutzt werden können. 86
TEIL B GESAMTSTADT 4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.2 LEITLINIEN Leitlinie 19: Öffentliche Räume und innerstäd- Leitlinie 21: Kulturelles Angebot optimieren Leitlinie 20: Landschaftliche Potenziale tische Grünflächen aufwerten und mit Land- und neue Formate für Jugendliche und nutzen schaftsräumen vernetzen junge Erwachsene entwickeln In der Innenstadt von Lengerich sind Grünflächen Lengerichs landschaftsräumliche Lage am Fuße des Das kulturelle Angebot in Lengerich ist für eine rar. Auch außerhalb der Innenstadt sind gut gestal- Teutoburger Waldes und am Rande des Münster- Stadt dieser Größe breit aufgestellt. Die Gempt-Hal- tete Grünflächen – mit Ausnahme des ALVA-Skulp- landes stellt ein besonderes Potenzial der Stadt dar. le ist als Veranstaltungsort Ankerpunkt für Kulture- turenparks – kaum vorhanden. Durch die Aufwer- Als landschaftliches Highlight kann der Lengericher vents. Das kulturelle Programm der Stadt sollte in tung innerstädtischer öffentlicher Räume bzw. der »Canyon« dem besonderen Reiz des Teutoburger Zukunft weiter optimiert und neue Formate entwi- Neugestaltung von Grünflächen im Siedlungszu- Waldes eine weitere Dimension verleihen. Es gilt die ckelt werden. Dabei sollten insbesondere für Ju- sammenhang können wohnortnahe Orte des Ver- Attraktivität der Landschaft zu nutzen und in »Sze- gendliche und junge Erwachsene Angebote geschaf- weilens, der Erholung und der Freizeit sinnvoll mit- ne zu setzen«. fen werden. Dazu gehören auch Orte zum Ausgehen einander verknüpft werden. Durch die Vernetzung und sich Treffen, sowie entsprechende Kulturange- dieser Orte mit den Freiräumen im Süden und Nor- bote im Bereich Musik, Tanz, Film etc. den des »Siedlungsbandes« können neue Frieraum- qualitäten geschaffen werden. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lengerich sind die Nutzer des öf- fentlichen Raumes und der Grünflächen. Eine ziel- gruppenorientierte Planung sollte daher die Koope- ration und Mitwirkung der Menschen vor Ort suchen und nutzen. Es bedarf der Entwicklung von For- maten, die eine aktive Teilhabe der Bevölkerung an der Gestaltung des Freiraumes ermöglicht. 87
4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.2 LEITLINIEN Leitlinie 22: Moderne Bildungseinrichtungen für Leitlinie 23: Touristisches Potenzial erkennen die Zukunft gestalten und nutzen 4.3 Projekte und Maßnahmen für die Gesamtstadt Die vielfältige Schul- und Bildungslandschaft der Lengerich bietet mit der Innenstadt, der attraktiven Stadt muss für die Zukunft erhalten bleiben. Dabei Landschaft, dem Lengericher »Canyon« und ver- Aus der Ableitung der Leitlinien für die künftige muss jedoch auch neuen Ansprüche und Heraus- schiedenen Wanderwegen touristische Anziehungs- Stadtentwicklung lassen sich konzeptionelle Ideen forderungen Rechnung getragen werden. Ganztäg- punkte. Die touristischen »Highlights« müssen ak- für die zukünftige Struktur Lengerichs entwickeln, liche Betreuungsangebote, inklusive Schulformen, tiv beworben und kenntlich gemacht werden, um die in Projekte und Maßnahmen zusammengefasst Bildung im Alter und viele weitere Aspekte werden Besucher auf die Stadt und ihre Stärken aufmerk- werden können. Die diesem Kapitel folgende Maß- in Zukunft an Bedeutung zunehmen. Lengerich zeigt sam zu machen. Hier bedarf es einer konzeptio- nahmenkatalog in Tabellenform beschreibt die 20 gute Ansätze für Lösungen, um den Bürgern ein mo- nellen Planung und eine intensive Zusammenarbeit Maßnahmen und Projekte, die nach einem Abstim- dernes Bildungsangebot bieten zu können. Dabei mit den umliegenden Gemeinden. Darüber hinaus mungsprozess mit Verwaltung und Politik für das spielt eine zukunftsweisende Ausstattung der Schu- soll eine qualitätsvolle touristische Infrastruktur gesamtstädtische Leitbild ausgewählt wurden, da len insbesondere in Anbetracht der Digitalisierung gewährleistet sein. ihrer Umsetzung eine besondere Bedeutung für eine entscheidende Rolle. Zudem sollen Bildung- die Stadtentwicklung beigemessen wird. sangebote außerhalb des Schulsystems vernetzt und gebündelt werden, um den Wissenstransfer Zur Orientierung sind die Maßnahmen den unter- zwischen unterschiedlichen Akteuren zu befördern schiedlichen Themenfelder anhand eines Buchsta- und somit das Bildungsangebot im Gesamten zu bens zugeordnet. Die Buchstabenordnung gestal- verbessern. tet sich wie folgt: 88
TEIL B GESAMTSTADT 4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.3 PROJEKTE UND MASSNAHMEN FÜR DIE GESAMTSTADT W: Bevölkerung, Demographie und Wohnen Zeitraum bis 2021 angesetzt. In der Prioritätsstufe II Bereich der Mobilität wurden deutliche Schnittstel- A: Wirtschaft und Arbeit sind die Maßnahmen zusammengefasst, die bis 2025 len festgestellt. Die Maßnahmen wurden entspre- H: Einzelhandel realisiert werden können. Die letzte Stufe III endet chend in die Maßnahmen des Leitbildes integriert M: Mobilität im Jahr 2030. Die zeitliche Priorisierung der Maßnah- und sind in der Tabelle mit einer stilisierten Welt- S: Stadtgestaltung und Baukultur men sagt jedoch nichts über die Bedeutung der Maß- kugel gekennzeichnet. Darüber hinaus wurden zwei F: Freiraum nahmen für die Stadtentwicklung aus, sondern rich- Maßnahmen, die nicht in andere Themenfelder inte- G: Gesundheit und Soziales tet sich nach Faktoren wie Dauer zur Umsetzung der griert werden konnten, aus dem Klimaschutzkonzept K: Kultur und Bildung Maßnahme, Kosten und weiteren Faktoren. direkt in das Leitbild übernommen. T: Tourismus und Naherholung Da die Innenstadt einen integralen Part für die Ent- Neben den 20 priorisierten Maßnahmen plus den Maßnahmen innerhalb eines Themenfeldes werden wicklung der Gesamtstadt darstellt, wurden im Rah- zwei ausgewählten Maßnahmen des Klimaschutz- zur Unterscheidung durchnummeriert. Um die Maß- men des gesamtstädtischen Leitbildes Maßnahmen konzeptes wurden im Laufe des Planungsprozesses nahmen des gesamtstädtischen Leitbildes von denen bereits Maßnahmen diskutiert, die im ISEK für die In- eine Reihe von Anregungen und Ideen für Maßnah- des ISEKs zu differenzieren, wird zudem der Buchsta- nenstadt vertieft betrachtet werden sollen. Die Maß- men gesammelt. Diese werden nicht fallen gelassen, be L für Leitbild dem Maßnahmenkürzel vorangesetzt. nahmen sind grau hinterlegt und mit dem »ISEK« ge- sondern in einem Maßnahmenpool gesammelt. Bei kennzeichnet. Bedarf können Maßnahmen aus dem Pool genom- Die »Top 20« Maßnahmen wurden in drei Prioritäts- men, weiter vertieft und umgesetzt werden. Die Maß- stufen bzgl. des Umsetzungszeitraums eingeteilt. Die Des Weiteren wurden die Maßnahmen des Klima- nahmen aus dem Maßnahmenpool wurden in einer Stufe I umfasst alle Maßnahmen, die kurzfristig um- schutzkonzeptes auf Bedeutung für das gesamt- Tabelle zusammengefasst, die im Anhang eingesehen gesetzt werden könnten. Als Zeithorizont wird der städtische Leitbild hin untersucht. Insbesondere im werden kann. 89
4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.3 PROJEKTE UND MASSNAHMEN FÜR DIE GESAMTSTADT Priorisierte Maßnahmen für das Gesamtstädtische Leitbild Nr. Maßnahme/Projekt Kurzfassung Ort Themenfeld Akteure Priorität L-W1 Management Innenent- • Erstellung eines Baulückenkatasters Gesamtstadt • Bevölkerung, Demographie, Wohnen Stadt Lengerich I wicklung • Einrichtung eines Bauflächenmanagements + • Erwerb und Sanierung von Altbauten (25 Jahre +) mit »Jung kauft Alt« Zielgruppe »junge Familien« L-W4 Mehrgenerationenwohnen • Bau einer Wohnanlage für unterschiedliche Generationen Vorzugsweise • Bevölkerung, Demographie, Wohnen Bürger, II in Form einer Baugemeinschaft Innenstadt Stadt Lengerich, • Etablierung eines öffentlichen Treffs für »Jung und Alt« Wohnungsbauun- ternehmen L-W5 Barrierefrei Wohnen und • Beratung zu Förderprogrammen bei Um- und Neubau in Gesamtstadt • Bevölkerung, Demographie, Wohnen Eigentümer, Unter- I-II L-A6 Arbeiten in Lengerich Bezug auf Barrierefreiheit nehmen • Informationsveranstaltungen • Wirtschaft und Wissenschaft Stadt Lengerich L-W6 Gestaltung Neubauge- • Erarbeitung eines Gestaltungsleitfadens zur Festlegung Gesamtstadt • Bevölkerung, Demographie, Wohnen Stadt Lengerich II biete eines Planungs- und Gestaltungsrahmen bei Neu- und Umplanungen von Baugebieten • Beachtung von Klimaschutzaspekten in der Planung L-W8 »Netzwerk Integration« • Auftakt: »Runder Tisch« • Bevölkerung, Demographie, Wohnen Stadt Lengerich I • Sportangebote als »Integrationsmotor« • Patenprogramm für geflüchtete Menschen in Lengerich L-A1 (Nachhaltige) Erweiterung • Baurechtliche Qualifizierung von Gewerbegebieten öst- Gewerbege- • Wirtschaft und Wissenschaft Stadt Lengerich des Gewerbegebietes lich des bestehenden Gewerbegebietes Lohesch biet Lohesch, Lohesch und des Gewerbe- • Hohe ökologische Standards Antrup A1 parkes Antrup A1 • Gewerbegebietsmanagement • Konkrete Umsetzung: Barrierefreiheit, Passivbauweise, Gründächer, Nutzung regenerativer Energien, Wahrung von Trittsteinbiotopen, Breitbandausbau, Parkplatz-Sha- ring, E-Mobilität etc. = Übernahme / Schnittstelle Klimaschutzkonzept ISEK = Weitere Bearbeitung im ISEK Innenstadt 90
TEIL B GESAMTSTADT 4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.3 PROJEKTE UND MASSNAHMEN FÜR DIE GESAMTSTADT Nr. Maßnahme/Projekt Kurzfassung Ort Themenfeld Akteure Priorität L-A6 Umsetzung bestehender • Abarbeiten der Flächenreserven als Grundlage für Neu- Gesamtstadt • Wirtschaft und Wissenschaft Stadt Lengerich I Baurechte in vorhandenen ausweisung Gewerbegebieten • Aufbau eines Flächenmanagement • Aufsuchende Gespräche mit Eigentümern L-H1 Attraktivierung östliche • Neugestaltung des Wapakonetaplatzes Innenstadt • Einzelhandel WerbeGemeinschaft ISEK Bahnhofstraße (Fußgänger- zone) • Neue Nutzungen mit Impulswirkung (Kultur, Soziales) • Weiterführung des bestehenden Netzwerkes Innenstadt • Stadtgestaltung und Baukultur ISEK Lengerich, Offensive Lengerich, Eigentü- • Behutsame Öffnung des Bereiches für den MIV mer, Stadt Lengerich L-M1 Moderner Bahnhof und • Modernisierung des Bahnhofgebäudes bzw. moderne Bahnhof • Mobilität Deutsche Bahn, I-II Aufwertung Bahnhofs- und zeitgemäße Haltestelle als Ersatz Stadt Lengerich umfeld • Schaffung von Barrierefreiheit im Bereich des Bahnhofes • Einrichtung öffentlicher Toiletten • Orientierungshilfe und Informationen für Gäste und Touristen • Regelmäßige Reinigung des öffentlichen Raumes • kleinere Pflanzmaßnahmen L-M4 ÖPNV+ • ÖPNV-Angebote am Abend und am Wochenende aus- Gesamtstadt • Mobilität Stadt Lengerich, I bauen (Nachtbus) RVM • Einsatz von Bürgerbussen mit kleineren Kapazitäten und höherer Taktung L-M5 Fahrradfreundliche • Ausbau der Radwege entlang der Hauptstraßen und Ver- Gesamtstadt • Mobilität Stadt Lengerich I Kommune bindung mit umliegenden Gemeinden, Lückenschluss (Mob • Ausbau des Freizeitnetzes (Richtung Osnabrück, »Gal- • Tourismus 1/2) gen«) • Beschilderung der Freizeitrouten sowie Wegweiser in Klimaschutzkonzept Richtung Innenstadt • Etablierung eines Bike-Sharing-Angebotes L-S3 Hohne Ortsmitte • Aufwertung des Straßenraumes Stadtein- • Stadtgestaltung und Stadt Lengerich II • Umnutzung leerstehender Ladenlokale zu Wohnungen gänge Baukultur • Aufenthaltsorte schaffen • Einzelhandel 91
4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.3 PROJEKTE UND MASSNAHMEN FÜR DIE GESAMTSTADT Nr. Maßnahme/Projekt Kurzfassung Ort Themenfeld Akteure Priorität L-G1 Perspektive für junge Ärzte • Medizinisches Versorgungszentrum bzw. Gesundheits- • Gesundheit und Soziales Stadt Lengerich II-III zentrum • Kommunales Förderprogramm für junge Ärzte L-G2 Zentrale Anlaufstelle für soziale Belange • Etablierung einer »sozialen Anlaufstelle« mit gemein- samen Informations- und Beratungsangeboten (Sozial- Innenstadt • Gesundheit und Soziales ISEK Stadt Lengerich ISEK amt, Jobcenter, Angebote für Flüchtlinge) L-G3 Sportzentren Lengerich • Modernisierung und Ausbau der Sporthallen rund um Schulzentrum, • Gesundheit und Soziales Stadt Lengerich, II-III Schulzentrum zu »Sportzentrum Halle« Stadion, In- Vereine, Schulen • Modernisierung Stadion »Sportzentrum Freiluft« nenstadtnähe • Neubau eines Sportzentrums mit Fokus auf Reha-Sport, Seniorensport, Familienangebote etc. in Innenstadtnähe • »Runder Tisch« mit Vertretern aus Vereinen, Schulen etc. zur Bedarfsermittlung von Sportangeboten (Sportarten) ISEK L-G5 Schaffung generationsü- • Analyse fehlender Angebote Vorzugsweise • Gesundheit und Soziales Stadt Lengerich, Ju- ISEK bergreifender Spiel- und • Bau einer Skateanlage unter Mitwirkung der Öffentlich- Innenstadt gendliche, Jugend- Bewegungsangebote keit insb. Jugendliche zentrum L-K3 Veranstaltungsoffensive • Weiterführung bestehender Veranstaltungsformate Innenstadt • Kultur und Bildung Stadt Lengerich, ISEK Innenstadtzentrum • Qualifizierung des Wochenmarktes ggf. Verlagerung auf den Rathausplatz • Einzelhandel ISEK Werbegemeinschaft • Etablierung eines Abendmarktes L-K4 Junge Veranstaltungen in • Neue Angebotsreihe für junge Menschen im Bereich Gempt-Halle • Kultur und Bildung Stadt Lengerich, I der Gempt-Halle Kino, Tanz und Musik Jugendzentrum, Bürgerstiftung Gempt 92
TEIL B GESAMTSTADT 4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.3 PROJEKTE UND MASSNAHMEN FÜR DIE GESAMTSTADT Nr. Maßnahme/Projekt Kurzfassung Ort Themenfeld Akteure Priorität L-K5 Schule 2.0 • Zukunftsweisende Ausstattung der Schulen mit digitalen Schulen • Kultur und Bildung Schulen, Stadt Len- I-II Medien gerich • E-learning und Kooperation zwischen den Schulen L-T1 Tourismuskonzept • Beauftragung eines Tourismuskonzeptes zur Profilbil- Gesamtstadt • Tourismus Stadt Lengerich, I dung VHS, Musikschule, • Vernetzung der Wasserflächen (Seen) der Stadt Bündnis für Familie, etc.. L-T2 Gastronomie im Außenbe- • Etablierung eines gastronomisches Angebotes im Teuto- Teutoburger • Tourismus Stadt Lengerich, I reich burger Wald vorzugsweise im Bereich der Fernwander- Wald Gastronomen wege (z.B. Gut Stapenhorst) Klimaschutzmanager für • Besetzung einer entsprechenden Stelle durch qualifi- Gesamtstadt Klimaschutzkonzept Stadt Lengerich, I Lengerich zierte Person externer Experte • Koordination , Umsetzung und Monitoring von Klima- schutzmaßnahmen Förderung Solarenergienut- • Kampagne zur Nutzung von Solarenergie (Kreis Steinfurt) Gesamtstadt Klimaschutzkonzept Kreis Steinfurt, Stadt I-II zung • Bewerbung des Solardachkatasters Lengerich, Eigentü- mer, Installateure, Hersteller = Übernahme / Schnittstelle Klimaschutzkonzept ISEK = Weitere Bearbeitung im ISEK Innenstadt 93
4 GESAMTSTÄDTISCHES LEITBILD 4.4 RÄUMLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT 4.4 Räumliches Entwicklungskonzept Die Entwicklung der Wohnbauflächen soll insbe- Auch der Bahnhofsbereich steht im Fokus der sondere auf den bestehenden Nachverdichtungs- Stadtentwicklung. Neben dem Gebäude selbst sind Das räumliche Entwicklungskonzept veranschau- potenzialen innerhalb des Siedlungsbereiches auch für das erweiterte Umfeld Maßnahmen zur Auf- licht, an welchen Orten der Stadt die Maßnahmen sowie am südwestlichen Siedlungsrand forciert wertung des gesamten Areals umzusetzen sowie und Projekte des gesamtstädtischen Leitbildes werden. Im innenstadtnahen Bereich ist dabei Maßnahmen zur verbesserten Anbindung an den In- umgesetzt werden können. Dabei ist anzumer- Wohnen im Geschosswohnungsbau weiter auszu- nenstadtbereich. ken, dass die Verortung nicht immer exakt erfolgen bauen. kann und auch nicht alle Maßnahmen und Projekte Weitere wichtige Handlungsräume stellen die räumlich verortbar sind, weshalb sich nicht alle Gewerbeflächen können östlich des bestehenden Stadteingangssituationen, der Bereich entlang der Maßnahmen im Plan wiederfinden. Dennoch lassen Gewerbegebietes Lohesch entstehen. Hier bietet Ladberger Straße sowie die Ortsmitte von Hohne, sich unterschiedliche Bereiche der Stadt als wich- sich insbesondere der Bereich zwischen Johanne- dar. Diese Bereiche sind insbesondere in Bezug auf tige Handlungsräume identifizieren. Eine starke manns Straße und Poststraße als Lückenschluss an. gestalterischen Aspekten für das Entwicklungskon- Bündelung von Maßnahmen sind im Innenstadt- Auch die Erweiterung des Gewerbeparkes Antrup A1 zept von Bedeutung. Darüber hinaus sind weitere bereich bemerkbar, die im Rahmen des integrier- sollte im Sinne der zukünftigen Stadtentwicklung Maßnahmen im gesamten Siedlungsbereich sowie ten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) detaillierter weiter forciert werden. Da die Flächen voraussicht- im Landschaftsbereich des Teutoburger Waldes zu betrachtet (s. Teil C). Es zeigt sich jedoch bereits lich nicht kurzfristig zur Verfügung stehen, ist der verorten. auf gesamtstädtischer Ebene, dass die Innenstadt Suchraum für Gewerbe zu erweitern. Das Konzept durch Maßnahmen an Attraktivität, Funktionalität sieht daher vor, Bereiche südlich des Südrings als und Aufenthaltsqualität gewinnen muss. Suchräume miteinzuschließen. 94
Legende Maßnahmen nach Themenfeldern A Bevölkerung, Demgraphie und Wohnen B Wirtschaft und Wissenschaft C Einzelhandel D Mobilität E Stadtgestaltung und Baukultur F Gesundheit und Soziales G Freiraum H Kultur I Tourismus ? Priorisierte Maßnahme Weitere Darstellungen 2QVGP\KCNȩÀEJG9QJPGP Suchraum Wohnen Suchraum Gewerbe »Visitenkarte« Integrierte Quartiersentwicklung Ringeler Straße Erweiterung bestehender Gewerebegebiete 'PVYKEMNWPIUȩÀEJG$CJPJQH Grünvernetzung Verbesserte Verbindung zwischen Innenstadt und Bahnhof HInweis: Das räumliche Entwicklungskonzept umfasst nur die Maßnahmen des gesamtstädtischen Leitbildes, die zumindest grob verortet werden konnten. Räumliches Entwicklungskonzept für die Gesamtstadt
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