Aktionsplan 2019 2022 - zur Gleichstellung von Frauen und Männern und von LGBTIQ-Menschen - Stadt Bern
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Gemeinderat Stadt Bern Aktionsplan zur Gleichstellung von Frauen und Männern und 2019 – 2022 von LGBTIQ-Menschen
Genehmigt durch den Gemeinderat am 28. August 2019 Herausgeber Gemeinderat, p.A. Stadtkanzlei, Junkerngasse 47, Postfach, 3000 Bern 8, T 031 321 62 16, F 031 321 60 10, stadtkanzlei@bern.ch, bern.ch/stadtkanzlei — Bericht Barbara Krattiger, Anja Peter, Marianne Kau- er, Stephanie Meyer, Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann — Arbeitsgruppe Aktionsplan Jonathan Gimmel, Präsidialdirektion; Leyla Gül, Direktion für Finanzen, Personal und Informatik; Regula Müller, Direk- tion für Bildung, Soziales und Sport; Susanne Preisig, Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün; Sandra Wirth, Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie — Layout Bureau Boulot — Druck Logistik Bern
Vorwort Die Gleichstellung der Geschlechter hat einen hohen ich mir, dass wir der «Stadt der Gleichstellung» mit Stellenwert in der Stadt Bern. Sowohl als Arbeitge- dem Aktionsplan in den nächsten vier Jahren ent- berin als auch mit ihren Dienstleistungen für die Be- scheidend näher kommen. völkerung nimmt die Stadt eine Rolle als Vorreiterin für sich in Anspruch. Dies entspricht auch dem poli- tischen Willen der Stimmbevölkerung: Seit nunmehr zwei Jahren gibt es eine Frauenmehrheit im städti- schen Parlament. Der Frauenstreik vom vergangenen 14. Juni hat gezeigt, dass der Weg zur Gleichstellung auch in Bern noch weit ist. Gesellschaftliche Verän- derungen bringen neue Formen von Ungleichheiten hervor und vermeintlich Erreichtes wird wieder in Frage gestellt. Mit dem vorliegenden dritten Aktionsplan Gleichstellung 2019 – 2022 führen wir weiter, was sich bewährt hat, setzen neue Akzente und reagie- ren auf aktuelle gleichstellungspolitische Fragen und Herausforderungen. Erstmals waren Akteur*innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft an der Erarbei- Alec von Graffenried tung beteiligt. Neu umfasst der Aktionsplan Gleich- Stadtpräsident stellung 2019 – 2022 auch Massnahmen zur Gleich- stellung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans, intergeschlechtlichen und weiteren queeren Men- schen. Aus gutem Grund ist die Geschlechtergleich- stellung auch als Ziel in der Agenda 2030 zur nachhal- tigen Entwicklung verankert, denn sie ist «nicht nur ein grundlegendes Menschenrecht, sondern auch Vor- aussetzung für eine Welt des Friedens, des Wohl- stands und der Nachhaltigkeit». Gleichstellung wird nicht von einigen wenigen Entscheidungsträger*innen am Schreibtisch umgesetzt, sondern sie braucht das Engagement von uns allen. In diesem Sinne wünsche
Inhalt Vision 5 Einleitung 6 Aktionsplan Gleichstellung 2019 – 2022 8 — Grundlagen und Vorgehen 8 — Schwerpunkte 9 — Ziele und Massnahmen 12 — Umsetzung 22 — Beteiligte Stellen 22 Abkürzungen 23
Vision Menschen, die in Bern leben und/oder arbeiten, haben unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Geschlechts- identität und ihrer sexuellen Orientierung dieselben Chancen, selbstbestimmt und frei von Diskriminierung ihre Lebensentwürfe zu verwirklichen. Sie prägen und gestalten gleichberechtigt das Zusammenleben in der Stadt Bern in all seinen politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Facetten. Aktionsplan Gleichstellung 5
Einleitung Gleichstellungsthemen sind in praktisch allen Be- lung von unbezahlter und bezahlter Arbeit zwischen reichen der Politik relevant: im Bildungs- und Erzie- Frauen und Männern oder bezüglich geschlechtsspe- hungsbereich, in der Wirtschaft, beim Planen, Bauen zifischer Gewalt. Neue Herausforderungen für die und Umbauen, bei der Verteilung von Ressourcen Gleichstellungspolitik ergeben sich aufgrund demo- und dem Zugang zu Dienstleistungen. Die Stadt Bern grafischer wie auch technologischer Entwicklungen. hat als Arbeitgeberin, Auftraggeberin und Dienst- Die Digitalisierung und neue Kommunikationstech- leisterin die Möglichkeit und die Pflicht, die tatsäch- nologien verändern unseren Alltag entscheidend. Die liche Gleichstellung voranzubringen. Die hohe Lebens- Folgen dieser Veränderungen auf die Geschlechter- qualität und die gemeinsame Gestaltung des guten verhältnisse sind nicht absehbar und noch wenig Zusammenlebens in Bern setzen voraus, dass alle erforscht. Mit dem vorliegenden dritten Aktionsplan Menschen unabhängig von Geschlecht, Geschlechts- geht die Stadt Bern die Herausforderungen auf dem identität und sexueller Orientierung sowie unabhängig Weg zu einer gleichberechtigten Gesellschaft aktiv von ihrer Lebens- oder Familienform gleiche Rechte an. Der Aktionsplan legt die Schwerpunkte fest, in wel- und Chancen und gleichen Zugang zu Ressourcen chen sich die Stadt Bern für die nächsten vier Jahre haben. neue Gleichstellungsziele setzt und eingeschlagene Wege weiterverfolgt. Der Gemeinderat hat 2008 erstmals einen Aktionsplan zur Gleichstellung von Frauen und Män- nern verabschiedet und so eine Pionierrolle in der Gleichstellung von lesbischen, schwulen, Schweiz übernommen. Er leistete damit einem Auf- bisexuellen, transidenten, intergeschlechtlichen trag aus dem Stadtrat Folge und setzte die Verpflich- und queeren Menschen (LGBTIQ) tung um, die er mit der Unterzeichnung der «Euro- päischen Charta zur Gleichstellung von Frauen und Zwei parlamentarische Vorstösse aus den Jahren Männern auf lokaler Ebene» im Jahr 2007 einging. 2014 und 2015 gaben den Anstoss zu einer aktiven 2015 folgte der zweite Aktionsplan. Bern hat das städtischen Gleichstellungspolitik für lesbische, Thema Gleichstellung als Querschnittsaufgabe in der schwule, bisexuelle, transidente, intergeschlecht- Stadtverwaltung nachhaltig verankert und wirkungs- liche und weitere queere Menschen (LGBTIQ). voll vorangebracht. Seit 2018 umfasst der Auftrag der Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann auch die Die Stadt Bern ist mit ihrer Gleichstellungsstra- Förderung der rechtlichen und tatsächlichen Gleich- tegie einer gleichberechtigten Gesellschaft ein Stück stellung von LGBTIQ-Menschen in allen Lebens- näher gekommen. Noch ist sie nicht am Ziel: Ungleich- bereichen. Neben Massnahmen zur Gleichstellung heiten zwischen den Geschlechtern bestehen fort, von Frauen und Männern enthält der Aktionsplan etwa beim Lohn, in der ungenügenden Repräsenta- erstmals auch Massnahmen hierzu. Damit werden tion von Frauen in Führungspositionen, in der Vertei- die Gleichstellung als Querschnittsaufgabe auf die- Aktionsplan Gleichstellung 6
se Thematik ausgeweitet und Synergien genutzt. LGBTIQ-Menschen unterscheiden sich aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Geschlechtsiden- tität, ihrer körperlichen Geschlechtsmerkmale oder ihres Geschlechtsausdrucks von der Mehrheit der Bevölkerung. Die Bevölkerung der Stadt Bern ist aber nicht nur in Bezug auf diese Merkmale vielfäl- tig, ihre Einwohner*innen unterscheiden sich auch hinsichtlich kultureller und sozialer Herkunft, Reli- gion, Alter, körperlicher und geistiger Fähigkeiten sowie ihrer Lebensentwürfe. Diese Verwobenheit gilt es in den Blick zu nehmen und in der Gleichstel- lungsförderung zu berücksichtigen. Aktionsplan Gleichstellung 7
Aktionsplan Gleichstellung 2019 – 2022 Der Aktionsplan gliedert sich in fünf Schwerpunk- auf eine noch breitere Erfahrungs- und Wissensba- te mit insgesamt 36 Massnahmen. Die Fachstelle sis als bisher. für die Gleichstellung von Frau und Mann hat den Plan in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Die Erarbeitung des Massnahmenplans ori- Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und entiert sich weiter an den Erfahrungen mit den bei- Vertretern aller Direktionen, sowie mit allen beteilig- den vorangehenden Aktionsplänen und baut auf den ten Dienststellen (vgl. S. 22) erarbeitet. Es ist gelun- Ergebnissen der Evaluation des Aktionsplans 2015 – gen, eine Vielzahl von Akteur*innen in die Erarbei- 2018 auf. Diese zeigt eine positive Bilanz, weist aber tung der Gleichstellungsstrategie für die nächsten auch die Notwendigkeit für die vorliegende Gleichstel- vier Jahre einzubinden. Die Ziele der städtischen lungsstrategie klar aus. Gleichstellungspolitik wurden in konkrete und aus der Praxis heraus entwickelte Massnahmen über- Ebenso bilden Fachliteratur und aktuelle For- setzt. Daneben galt es, die Fühler auszustrecken, schung, internationale Entwicklungen und neue völ- gesellschaftliche Trends auszumachen und zukünf- kerrechtliche Verpflichtungen eine wichtige Grundla- tige Herausforderungen zu identifizieren. ge für eine fachlich abgestützte und fortschrittliche Gleichstellungsstrategie. Auch die interdisziplinäre Zu- sammenarbeit mit anderen Fachbereichen innerhalb Grundlagen und Vorgehen der Verwaltung ist essenziell. Erstmals fand ein partizipativer Prozess statt mit Die wichtigsten rechtlichen Grundlagen für Beteiligten aus der Zivilgesellschaft, wie es die den Aktionsplan Gleichstellung bilden die Schweize- «Europäische Charta zur Gleichstellung von Frauen rische Bundesverfassung (Art. 8), das UN-Überein- und Männern auf lokaler Ebene» für die Erarbei- kommen zur Beseitigung jeder Form von Diskrimi- tung von Aktionsplänen vorsieht. Ende 2018 haben nierung der Frau (Frauenkonvention; CEDAW), das sich insgesamt rund 50 Teilnehmende aus Wis- Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau und senschaft, Frauen-, Männer-, Gleichstellungs- und Mann (Gleichstellungsgesetz GlG; SR 151.1) und Ar- LGBTIQ-Organisationen und Beratungsstellen in tikel 5 der Gemeindeordnung der Stadt Bern (GO; drei Hearings getroffen. Sie haben sich mit aktuel- SSSB 101). Ebenfalls Berücksichtigung findet das in len Forschungsergebnissen, praktischen Erfahrun- der Schweiz seit 1. April 2018 geltende Übereinkom- gen und politischen Anliegen auseinandergesetzt men des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung und den Handlungsbedarf bezüglich Gleichstellung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt aus unterschiedlicher Perspektive herausgearbei- (Istanbul-Konvention). tet. Das partizipative Vorgehen im Sinne des aktu- ellen Mottos der Legislatur «Stadt der Beteiligung» stellt den Aktionsplan Gleichstellung 2019 – 2022 Aktionsplan Gleichstellung 8
Schwerpunkte bei der Schaffung und Förderung gleichstellungs- freundlicher Arbeits- und Lebensbedingungen zu. N°1 Die Stadt Bern fördert die Gleichstellung in der Erwerbsarbeit und deren Vereinbarkeit mit Care-Aufgaben N°2 Die Stadt Bern sorgt für den Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt und Übergangsphasen wie der Berufseinstieg, die Fa- Diskriminierung miliengründung, die Pflegebedürftigkeit eines Fa- milienmitglieds, der Wiedereinstieg nach einer Er- Ein Leben frei von Gewalt ist eine Grundvorausset- werbsarbeitspause aufgrund der Übernahme von zung für eine gleichberechtigte Teilhabe am gesell- Care-Aufgaben (Betreuung und Pflege von Kindern schaftlichen, sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und weiteren Angehörigen), eine Trennung oder und politischen Leben. Die Istanbul-Konvention – Scheidung oder der Berufsausstieg sind entschei- das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung dende Stationen im Lebensverlauf. Viele Nachteile, und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und die Erwerbstätige in ihrer beruflichen Entwicklung häuslicher Gewalt – wurde von der Schweiz ratifi- erfahren, hängen damit zusammen, dass diese die ziert und 2018 in Kraft gesetzt. Bund, Kantone und Elternschaft und/oder die Pflege und Betreuung Gemeinden sorgen für deren Umsetzung und ergrei- von älteren, kranken oder behinderten ihnen nahe- fen Massnahmen gegen geschlechtsspezifische Ge- stehenden Personen ausbalancieren müssen. Das walt. Dies hat auch in der Stadt Bern höchste Priori- betrifft in besonderem Masse Alleinerziehende und tät. Geschlechtsspezifische Gewalt ist ein Ausdruck Personen mit erschwertem Zugang zum Arbeits- der Ungleichstellung in der Gesellschaft und ver- markt. Durch die demografische Entwicklung – die stösst gegen die Menschenrechte. Erfahrungen mit Bevölkerung wird immer älter – entstehen neue He- Gewalt haben negative Auswirkungen auf die phy- rausforderungen im Bereich der bezahlten und un- sische und psychische Gesundheit der Betroffenen. bezahlten Care-Arbeit. Die Hauptlast der unbezahl- Gemäss einer neuen Umfrage hat jede zweite Frau ten Care-Arbeit tragen aktuell nach wie vor Frauen. über 16 Jahre sexuelle Belästigungen und jede fünf- Es braucht eine breit ausgebaute und zugängliche te Frau ungewollte sexuelle Handlungen erlebt. Nur Infrastruktur mit qualitativ hochwertigen und be- jeder zehnte Vorfall wird der Polizei gemeldet (gfs. darfsgerechten Angeboten, sowohl für die Betreu- bern 2019). ung von Kindern als auch von Angehörigen. Diskri- minierungen am Arbeitsplatz im Zusammenhang mit Der Grossteil der Gewaltvorfälle gegen Frauen Schwangerschaft oder Mutterschaft nehmen zu und wird von männlichen (Ex-)Partnern verübt und zählt zur behindern Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung. häuslichen Gewalt. Die Polizei im Kanton Bern muss Privaten wie öffentlichen Arbeitgebenden in der jährlich mehr als 900 Mal wegen häuslicher Gewalt Stadt Bern kommt daher eine entscheidende Rolle ausrücken. Die meisten dieser Einsätze finden in der Aktionsplan Gleichstellung 9
Stadt Bern statt (23 % im Jahr 2017). Allerdings wird Fragen, Unverständnis oder Ablehnung. Dies kann nur rund ein Fünftel der Gewalttaten polizeilich gemel- von beleidigenden und verächtlichen Aussagen über det. Es gibt eine hohe Dunkelziffer. Noch unsichtbarer Benachteiligung bei der Stellen- oder Wohnungs- sind Vorfälle von Gewalt gegen LGBTIQ-Menschen. suche bis hin zu körperlicher Gewalt gehen. Eine Diskriminierung und Hassdelikte aufgrund der sexu- subtile Form der Diskriminierung ist auch die öffent- ellen Orientierung, der Geschlechtsidentität und der liche Unsichtbarkeit von Menschen, die nicht der Geschlechtsmerkmale werden statistisch bisher nicht Norm entsprechen: Sie sind auf offiziellen Bildern, in erfasst. Die Dunkelziffer von Gewalt aufgrund von Texten oder auf Formularen oft gar nicht abgebildet Homo-, Trans- und Interfeindlichkeit ist laut Fachorga- oder stark unterrepräsentiert. Häufig erfahren Per- nisationen hoch. sonen nicht nur aufgrund eines, sondern mehrerer Merkmale Diskriminierung. N°3 Die Stadt Bern stärkt die Vielfalt in der Bevölkerung N°4 Die Stadt Bern bietet gleichberechtigten Zugang zu ihren Ressourcen und Dienstleis- Die Bevölkerung der Stadt Bern ist vielfältig: Die tungen Menschen unterscheiden sich hinsichtlich ihres Ge- schlechts, ihrer Geschlechtsidentität und ihres Ge- Für benachteiligte und wenig sichtbare Bevölke- schlechtsausdrucks, ihrer sexuellen Orientierung, rungsgruppen ist der sichere Zugang zu Dienstleis- ihrer kulturellen und sozialen Herkunft, ihrer Religion, tungen und Ressourcen zentral. Ein respektvoller ihres Alters, ihrer körperlichen und geistigen Fähig- und offener Publikumskontakt ist unerlässlich. Zu- keiten sowie ihrer Lebensentwürfe. Eine weltoffene dem müssen Dienstleistungen und Ressourcen so und solidarische Gesellschaft lebt von der Akzeptanz ausgestaltet sein, dass sie die Zielgruppen erreichen dieser Vielfalt. So können eine gleichberechtigte Teil- und von diesen auch in Anspruch genommen wer- habe, eine hohe Lebensqualität, Sicherheit sowie ein den. Bei Planung, Bau und Sanierung öffentlicher respektvolles und entspanntes Miteinander garan- Bauten und des öffentlichen Raums ist der Vielfalt tiert werden. Die Förderung der Vielfalt der Bevölke- der Bedürfnisse der Stadtbevölkerung Rechnung rung – auch explizit von LGBTIQ-Menschen – ist als zu tragen. Die Verteilung von Ressourcen und der Ziel in den Legislaturrichtlinien 2017 – 2020 der Stadt Zugang zu Dienstleistungen der Stadt Bern sind Bern festgehalten. entscheidende Faktoren für die Teilhabe einzelner Menschen an gesellschaftlichen Entscheidungspro- Menschen, die nicht den gesellschaftlichen zessen und am öffentlichen Leben. Zudem wirken Normen entsprechen, werden oft ausgegrenzt und sich diese Faktoren auf die Sichtbarkeit und Wert- diskriminiert – bewusst oder unbewusst. Wer «an- schätzung verschiedener Bevölkerungsgruppen in ders» ist oder «anders» lebt als die meisten, trifft auf der Gesellschaft aus. Aktionsplan Gleichstellung 10
Durch die Digitalisierung werden sich die Le- bung wissen, dass sie in ihrer Individualität in der bens- und Arbeitswelten grundlegend verändern. Stadtverwaltung willkommen sind. Die Stadt prüft zu Die Folgen der Digitalisierung auf die Geschlechter- diesem Zweck den Erwerb des Swiss LGBTI-Labels. verhältnisse sind generell noch wenig erforscht. Die Eine ausgewogene Vertretung von Frauen und Män- Digitalstrategie Stadt Bern 2021 hat zum Ziel, diesen nern auf allen Hierarchiestufen sowie in allen Berufs- Wandel aktiv mitzugestalten. Dabei ist Gleichstel- gruppen und Gremien bleibt ein vorrangiges Gleich- lungsaspekten von Beginn weg genügend Rechnung stellungsziel. Die Direktionen haben in den letzten zu tragen. Jahren einiges unternommen, um den Frauenanteil im Kader zu erhöhen: Ausschreibungen der Stellen mit Teilzeitmöglichkeit, Karrierementoringprogramm N°5 Die Stadt Bern ist führende gleichstel- und frühzeitige Nachfolgeplanung. Der Frauenanteil lungsfördernde Arbeitgeberin im Kader liegt Ende 2018 bei rund 30 Prozent. Um die Zielvorgabe von 35 Prozent zu erreichen, bleibt Als Arbeitgeberin hat sich die Stadt Bern zum Ziel also noch einiges zu tun. gesetzt, ihren Mitarbeitenden die Vereinbarkeit von Beruf und Care-Aufgaben ohne berufliche Nachtei- le zu ermöglichen. 30 Prozent der männlichen und 70 Prozent der weiblichen Mitarbeitenden arbeiten Teilzeit. Laut einer Befragung engagieren sich rund 14 Prozent der Mitarbeitenden der Direktion für Bil- dung, Soziales und Sport in der Pflege und Betreu- ung von Angehörigen. Um den vielfältigen Unterstüt- zungsbedürfnissen gerecht zu werden, die durch Care-Aufgaben im Lebensverlauf entstehen, bietet die Stadt Bern ihren Mitarbeitenden verschiedene Möglichkeiten an: Teilzeitarbeit, flexible Arbeitszeit- modelle und die Reduktion des Beschäftigungs- grades um 20 Prozent. Die Bemühungen der Stadt Bern im Bereich der Vereinbarkeit von Beruf und Fa- milie trugen in den letzten Jahren wesentlich zum guten Image als Arbeitgeberin bei und damit auch zur Erweiterung des Rekrutierungsfeldes, nicht nur, aber auch bei Frauen. Neu sollen auch lesbische, schwule, bisexuelle, trans, intergeschlechtliche und weitere queere Menschen bereits bei ihrer Bewer- Aktionsplan Gleichstellung 11
Ziele und Massnahmen Schwerpunkt N°1 Die Stadt Bern fördert die Gleich- stellung in der Erwerbsarbeit und deren Vereinbarkeit mit Care-Aufgaben Ziele Frauen und Männer haben gleichberechtigten Zugang zu einer Er- werbsarbeit mit fairen Arbeitsbedingungen und Löhnen in einem diskrimi- nierungsfreien Arbeitsumfeld. Sie können Care-Aufgaben für Kinder und Angehörige über den ganzen Lebensverlauf mit Erwerbsarbeit verein- baren. Die Stadt baut das familienergänzende Kinderbetreuungsangebot sowie die Beratung zu Vereinbarkeitsfragen und Diskriminierungen am Ar- beitsplatz aus. Sie engagiert sich weiterhin in ihrem gesamten Einflussbe- reich für die Lohngleichheit und bietet innovativen, gleichstellungsorien- tierten Unternehmen und Organisationen eine Plattform zur Entwicklung von «best practice». Aktionsplan Gleichstellung 12
Massnahmen Neu (N), Laufend (L) Federführung Kosten N° Direktion Dienststelle 1.1 Stadt und Kanton Bern schaffen in Kooperation mit dem staatslabor und PRD FFG IAFP 2020 ff. L interessierten Unternehmen eine Innovationsplattform für «good practice» 20‘000, zu betrieblicher Gleichstellung. evtl. Drittmittel 1.2 Die Stadt Bern verstärkt die Information und Beratung zu Diskriminie- PRD FFG Global- budget N rungen am Arbeitsplatz. Sie entwickelt in Kooperation mit der Mütter- und Väterberatung des Kantons Bern ein Pilotangebot mit Einzel- und Gruppen- beratung rund ums Thema Vereinbarkeit und Rückkehr ins Erwerbsleben. 1.3 Die Stadt Bern setzt die Charta zur Lohngleichheit im öffentlichen Sek- PRD FFG Im IAFP i.V. 2020 ff. L tor konsequent um: Sie implementiert die Lohngleichheitsüberprüfungen FPI FaBe enthalten im Beschaffungswesen und bei den Leistungsvertragsnehmenden und GuB SK verlangt von den ausgelagerten Betrieben einen Nachweis über die Ein- haltung der Lohngleichheit. Sie sorgt für die notwendige Koordination mit Bund und Kanton. 1.4 Die Preisentwicklung aufgrund der Tariffreigabe bei Kitas ab Sommer 2020 BSS FQSB offen N und der Umstellung auf neue kantonale Vorgaben (ASIV) wird beobachtet und Massnahmen werden vorgeschlagen mit dem Ziel, dass die Kleinkin- derbetreuung für Eltern höchstens so viel kostet wie bisher. 1.5 Es wird ein flächendeckendes, alters- und bedarfsgerechtes Angebot zur BSS SCH Im IAFP i.V. 2020 ff L familienergänzenden Betreuung während 50 Wochen im Jahr geschaffen. FQSB enthalten. Kinder erreichen die Betreuungsorte wohnortnah in ihrem Schulkreis. 1.6 Das familiäre Engagement von Vätern wird gestärkt und Familienangebote BSS FQSB Global- budget L vermehrt auch auf sie ausgerichtet. Spezifische Angebote für Väter wer- den bekanntgemacht und bei Bedarf unterstützt. 1.7 Die Stadt Bern setzt sich in ihrem Einflussbereich für faire Arbeitsbedin- SUE PI/EMF Global- i.V. budget L gungen im Care-Bereich (Privathaushalte) ein. Sie informiert Arbeitge- BSS AVA bende und Arbeitnehmende über ihre Rechte und Pflichten. KI PRD FFG Aktionsplan Gleichstellung 13
Schwerpunkt N°2 Die Stadt Bern sorgt für den Schutz vor geschlechts- spezifischer Gewalt und Diskriminierung Ziele Die Stadt Bern setzt die Istanbul-Konvention – das 2018 in Kraft getretene Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämp- fung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt – in ihrem Ein- flussbereich konsequent um. Sie schützt Frauen und Mädchen vor phy- sischer, psychischer und sexueller Gewalt. Sie verhütet und bekämpft häusliche Gewalt gegen Menschen unabhängig von Alter, kultureller oder sozialer Herkunft, Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung sowie Aufenthaltsstatus. Aktionsplan Gleichstellung 14
Massnahmen Neu (N), Laufend (L) Federführung Kosten N° Direktion Dienststelle 2.1 Die Stadt Bern lanciert ein Projekt zur Wahrung der persönlichen und sexu- BSS FQSB offen PRD FFG N ellen Integrität im öffentlichen Raum mit Fokus auf Jugendliche und junge SUE PI/EMF Erwachsene im Nachtleben. 2.2 Durch gezielte Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit wird das Thema SUE EKS Global- budget L Häusliche Gewalt weiter enttabuisiert. Bislang schwer erreichbare Zielgrup- pen wie gewaltbetroffene Eltern, LGBTIQ-Personen, Personen mit Sucht- problematiken oder Beeinträchtigungen und ältere Personen werden über das Beratungsangebot informiert. Die Stalking-Beratung fokussiert auf die speziellen Herausforderungen von Cyberstalking und Stalking durch Ex- Partner*innen mit gemeinsamen Kindern. 2.3 Die Stadt Bern setzt sich im Rahmen des Nationalen Aktionsplans (NAP) SUE PI/EMF Global- i.V. budget N und mit Unterstützung des Kooperationsgremiums gegen Menschenhandel BSS KI (KOGE) gegen das Phänomen «Loverboy» ein. Dazu gehören öffentliche Sensibilisierungsarbeit sowie das Erarbeiten von geeignetem Informations- material. 2.4 Die Stadt Bern bekämpft aktiv Menschenhandel, insbesondere Frauen- SUE PI/EMF Global- i.V. budget handel, und setzt den Nationalen Aktionsplan (NAP) zur Bekämpfung von BSS KI L Menschenhandel auf städtischer Ebene gemäss Palermo-Protokoll um. Sie ist in entsprechenden internationalen, nationalen und kantonalen Gremien vertreten. 2.5 Die Stadt Bern bekämpft aktiv Zwangsheirat und Zwangsehen. Sie stützt SUE PI/EMF Global- BSS KI budget L sich dabei auf das bewährte Konzept von Information und Prävention. Zu diesem Zweck fördert sie die Vernetzung, Sensibilisierung und Zusammen- arbeit der beteiligten Organisationseinheiten (Konzept Modèle Berne). 2.6 Bei der Unterbringung von Asylsuchenden in den städtischen Asylunter- BSS KI Global- budget, N künften wird den besonderen Schutzbedürfnissen von Frauen und LGBTIQ- evtl. IAFP Personen Rechnung getragen. Mitarbeitende werden für die Thematik sen- ab 2021 sibilisiert. Aktionsplan Gleichstellung 15
Schwerpunkt N°3 Die Stadt Bern stärkt die Vielfalt in der Bevölkerung Ziele Frauen und Männer, Mädchen und Jungen sowie nicht-binäre Er- wachsene und Kinder prägen mit ihrer vielfältigen Lebensgestaltung eine weltoffene und solidarische Gesellschaft. Die Stadt Bern unterstützt viel- fältige Lebensentwürfe und fördert eine geschlechteroffene Berufswahl. Sie stärkt das Wissen und die Akzeptanz rund um geschlechtliche und sexuelle Vielfalt, insbesondere im Kinder- und Jugendbereich. Sie koope- riert mit gleichstellungsrelevanten Akteur*innen und fördert den Dialog mit der Bevölkerung. Aktionsplan Gleichstellung 16
Massnahmen Neu (N), Laufend (L) Federführung Kosten N° Direktion Dienststelle 3.1 Mit der Durchführung des Aktionsmonats «LikeEveryone» setzen sich PRD FFG Im IAFP i.V. 2021 N Jugendarbeiter*innen und Jugendliche in den Jugendtreffs der Stadt BSS FQSB 20‘000 Bern mit LGBTIQ-Themen auseinander. Fachpersonen aus dem Kinder- GSD SCH Global- und Jugendbereich der Stadt Bern erwerben grundlegende Kompetenzen budget für den Umgang mit Geschlechtervielfalt, Geschlechtsidentität und sexu- ellen Orientierungen. 3.2 In Zusammenarbeit mit Fachorganisationen aus dem Migrationsbereich wer- PRD FFG Global- i.V. budget N den Formen der Information, Unterstützung und Vernetzung von LGBTIQ- BSS KI Personen mit Flucht- und Migrationserfahrung geprüft und umgesetzt. 3.3 Als Unterzeichnerin der Europäischen Charta für die Gleichstellung und PRD FFG Global- budget L Mitglied des Rainbow Cities Network bringt sich die Stadt Bern im Aus- tausch mit anderen Städten Europas aktiv ein. Als «Stadt der Beteiligung» pflegt Bern den regelmässigen Austausch und die Vernetzung mit Frauen-, Männer- und LGBTIQ-Organisationen sowie weiteren gleichstellungsrele- vanten Akteur*innen. 3.4 Die Stadt Bern unterstützt Projekte für eine geschlechteroffene Berufs- PRD FFG Global- i.V. budget L wahl und Lebensgestaltung. Das Angebot an Spezialprojekten am Natio- Dir. nalen Zukunftstag wird ausgebaut. 3.5 Der Auftritt der Stadt Bern gibt frei von Stereotypen in Bild und Wort die PRD FFG Global- i.V. budget N gesellschaftliche Vielfalt bezüglich Geschlecht, Geschlechtsidentität und GuB INF sexueller Orientierung wieder. Dir. 3.6 Eine öffentliche Veranstaltungsreihe nimmt aktuelle gleichstellungsrele- PRD FFG IAFP 2020 ff. N vante Themen auf und fördert den Dialog mit der Bevölkerung. 10‘000 Aktionsplan Gleichstellung 17
Schwerpunkt N°4 Die Stadt Bern bietet gleichberechtigten Zugang zu ihren Ressourcen und Dienstleistungen Ziele Die Angebote, Dienstleistungen und Gebäude der Stadt Bern sind für alle zugänglich unabhängig von Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung. Die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung begeg- nen der Vielfalt ihrer Einwohner*innen mit Respekt und Offenheit. Die Stadt Bern sorgt für eine geschlechtergerechte und diverse Zusammen- setzung von Gremien und für die Einhaltung der Geschlechterquote in städtischen Kommissionen. Sie nimmt die Chancen und Risiken der Digi- talisierung bezüglich Gleichstellung aktiv wahr. Aktionsplan Gleichstellung 18
Massnahmen Neu (N), Laufend (L) Federführung Kosten N° Direktion Dienststelle 4.1 Bei der Planung neuer und der Sanierung bestehender Gebäude werden PRD HSB Global- i.V. budget, N gleichstellungsrelevante Aspekte berücksichtigt. Neben geschlechterge- FPI ISB resp. trennten Toiletten-, Dusch- und Garderobenanlagen werden nach Möglich- BSS SA Projekt- budget keit auch gemischtgeschlechtliche Bereiche («universal») eingeführt. Die bestehenden Richtraumprogramme und Standards werden entsprechend angepasst. 4.2 Mitarbeitende von Dienststellen mit Publikumskontakt werden für einen PRD FFG Global- i.V. budget N diskriminierungsfreien Umgang mit LGBTIQ-Personen sensibilisiert. Die Dir. Entwicklung der Unterlagen erfolgt unter Einbezug von Fachorganisationen. 4.3 Die Stadtkanzlei kontrolliert weiterhin die Einhaltung der Geschlechterquo- GuB SK Global- i.V. budget L te in den städtischen Kommissionen gemäss Kommissionenreglement Dir. (KoR) und erstellt ein Monitoring über die städtischen Vertretungen in ex- ternen Gremien (Verwaltungs- und Stiftungsräte, ausgelagerte Betriebe). 4.4 Die Umsetzung der Digitalstrategie der Stadt Bern trägt der Gleichstellung PRD PFD keine N der Geschlechter in allen Phasen, Gremien, Angeboten und Teilprojekten Rechnung (Förderung digitaler Kompetenzen, digitaler Arbeitsplatz, HR- Prozesse, Innovation und Partizipation usw.). 4.5 Bei der Umsetzung der neuen Jugendraumstrategie sorgt der Fachbereich BSS FQSB Global- budget N Modiarbeit des TOJ dafür, dass Geschlechteraspekte in allen Teilprojekten systematisch einbezogen werden. 4.6 Aufbauend auf dem Parcours «Mein Körper gehört mir» in den 2. Klassen BSS SCH IAFP 2020 ff. N wird das sexualpädagogische Präventionsprojekt MFM in den 5. Klassen flächendeckend angeboten. 4.7 Das Kompetenzzentrum Jugend und Familie Schlossmatt entwickelt sein BSS FQSB Global- budget N Gender Mainstreaming weiter und unterstützt den Wissenstransfer in an- dere Institutionen. Aktionsplan Gleichstellung 19
Schwerpunkt N°5 Die Stadt Bern ist führende gleichstel- lungsfördernde Arbeitgeberin Ziele Die Stadtverwaltung ist eine attraktive und gleichstellungsfördernde Arbeitgeberin. In den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung spiegelt sich die Vielfalt der Stadtbevölkerung. LGBTIQ-Personen treffen auf ein offenes und respektvolles Arbeitsumfeld und können ihre Potenziale entfalten. Frauen und Männer sind auf allen Funktionsstufen und in allen Berufsfeldern ausge- wogen vertreten und bringen ihr Wissen, ihre Kompetenzen und ihre unter- schiedlichen Erfahrungen ein. Alle Mitarbeitenden können ihren Verpflich- tungen gegenüber Kindern und Angehörigen nachkommen, ohne beruf- liche Nachteile zu erfahren. Aktionsplan Gleichstellung 20
Massnahmen Neu (N), Laufend (L) Federführung Kosten N° Direktion Dienststelle 5.1 Der bezahlte Elternurlaub wird erhöht auf 20 Wochen für Mütter und 6 FPI PA Global- budget N Wochen für Väter bzw. Co-Elternteile. 5.2 Im Rahmen der Revision der Personalverordnung PVO werden flexible FPI PA Global- budget N Arbeitszeitmodelle so ausgestaltet, dass sie die Bedürfnisse von Mitar- beitenden mit Care-Aufgaben nach Planungssicherheit und Verlässlichkeit berücksichtigen. 5.3 Der Anspruch auf bezahlte Kurzabsenzen bei Krankheit von Kindern und FPI PA Global- budget N Angehörigen (Notsituationen Familie) wird überprüft und geregelt. Die Ein- führung eines bezahlten Pflege- und Betreuungsurlaubes zur Entlastung von Personen mit Familienpflichten wird geprüft. 5.4 Die Auswirkungen auf die Versicherungsdeckung und die Treueprämie beim FPI PA keine N Bezug von unbezahltem Urlaub in Zusammenhang mit Familienpflichten (Verlängerung des Mutterschafts-, Vaterschafts-, Elternurlaubs oder für die Betreuung und Pflege von Kindern und Angehörigen) werden geprüft. 5.5 Zur Umsetzung des Anspruchs auf das Stillen oder Abpumpen am Arbeits- FPI ISB Global- budget N platz stehen geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung. 5.6 Die Stadt entwickelt zusammen mit Praxispartner*innen eine Umfrage zu FPI PA Global- budget N Diversity & Inclusion, führt diese bei ihren Mitarbeitenden durch und er- weitert so das Wissen und die Grundlagen für gezielte und bedarfsorien- tierte Gleichstellungsmassnahmen innerhalb der Stadtverwaltung. 5.7 Die Stadt Bern erweitert die personalrechtlichen und -politischen Grundlagen FPI PA keine i.V. N in Bezug auf sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität. Sie prüft den Er- PRD FFG werb des Swiss LGBTI-Labels und unterstützt die Plattform Trans Welcome. 5.8 Die Stadt Bern überprüft im Rahmen des HR-Controllings im Jahr 2021 er- FPI PA Global- budget L neut die Einhaltung der Lohngleichheit innerhalb der Stadtverwaltung. Sie überarbeitet die Richtfunktionen diskriminierungsfrei und führt ein nach Geschlecht aufgeschlüsseltes Lohncontrolling ein, das auch Prämien und lohnrelevante Beförderungen beinhaltet. 5.9 Die Stadt erhöht den Frauenanteil im Kader auf 33% bis 2020 und 35% bis FPI PA Global- L 2022. Die Massnahmen zur Erreichung der Geschlechterquote (Karriere- i.V. budget Dir. mentoringprogramm, Nachfolgeplanung, Job-/Topsharing, interne Rekru- tierung, Ausschreibung Kaderstellen 80 – 100% u. a.) werden konsequent umgesetzt. Deren Wirkung wird mittels Gleichstellungscontrolling und spezifischer Auswertungen laufend überprüft. 5.10 Gleichstellungsrelevante Themen sind Bestandteil der Berufsbildung der FPI PA Global- i.V. budget L Stadt Bern. Die Sensibilisierung und Informationsvermittlung der Verant- Dir. DPD wortlichen für die Berufsbildung erfolgt in den bestehenden Weiterbil- dungsgefässen, diejenigen der Lernenden in einem Kurs sowie kontinuier- lich durch ihre Ausbildner*innen in ihrem Arbeitsalltag. Aktionsplan Gleichstellung 21
Umsetzung Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie SUE Operationalisierung der Massnahmen — Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz EKS Nach Genehmigung des Aktionsplans durch den Ge- — Direktionspersonaldienst DPD meinderat operationalisieren und planen die beteilig- — Einwohnerdienste, Migration und ten Dienststellen bis November 2019 die Umsetzung Fremdenpolizei EMF ihrer Massnahmen und legen Meilensteine und In- — Generalsekretariat GS dikatoren für die Zielerreichung fest. Die Fachstelle — Polizeiinspektorat PI für die Gleichstellung von Frau und Mann begleitet die Operationalisierung und bietet bei Bedarf Unter- Direktion für Bildung, Soziales und Sport BSS stützung und Beratung während der Umsetzung der — Alters- und Versicherungsamt AVA Massnahmen. — Direktionspersonaldienst DPD — Familie & Quartier Stadt Bern FQSB Reporting und Steuerung — Generalsekretariat GS Die Dienststellen dokumentieren den Umsetzungs- — Gesundheitsdienst GSD prozess nach zwei und nach vier Jahren. Die Fach- — Kompetenzzentrum Integration KI stelle informiert den Gemeinderat Anfang 2021 in — Schulamt SCH einem Zwischenbericht über den Stand der Umset- — Sportamt SA zung und unterbreitet dem Gemeinderat Anfang 2023 den Schlussbericht sowie einen Vorschlag zur Weiter- Direktion für Tiefbau, Verkehr führung der Gleichstellungsstrategie. und Stadtgrün TVS — Direktionspersonaldienst DPD Beteiligte Stellen Direktion für Finanzen, Personal und Informatik FPI Gemeinde und Behörden GuB — Fachstelle Beschaffungswesen FaBe — Informationsdienst INF — Generalsekretariat GS — Stadtkanzlei SK — Immobilien Stadt Bern ISB — Personalamt PA Präsidialdirektion PRD — Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann FFG — Hochbau Stadt Bern HSB — Personal, Finanzen & Digitale Entwicklung PFD Aktionsplan Gleichstellung 22
Abkürzungen ASIV Verordnung über die Angebote PA Personalamt zur sozialen Integration PI Polizeiinspektorat AVA Alters- und Versicherungsamt PRD Präsidialdirektion BSS Direktion für Bildung, Soziales und Sport PFD Personal, Finanzen & Digitale Entwicklung Dir. Direktion/en SA Sportamt DPD Direktionspersonaldienst/e SCH Schulamt EKS Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz SK Stadtkanzlei EMF Einwohnerdienste, Migration und SUE Direktion für Sicherheit, Umwelt Fremdenpolizei und Energie FaBe Fachstelle Beschaffungswesen TOJ Trägerverein für die offene Jugendarbeit FFG Fachstelle für die Gleichstellung der Stadt Bern von Frau und Mann TVS Direktion für Tiefbau, Verkehr FPI Direktion für Finanzen, Personal und Stadtgrün und Informatik FQSB Familie & Quartier Stadt Bern GS Generalsekretariat/e GSD Gesundheitsdienst GuB Gemeinde und Behörden HR Human Resources HSB Hochbau Stadt Bern IAFP Integrierter Aufgaben- und Finanzplan INF Informationsdienst ISB Immobilien Stadt Bern KI Kompetenzzentrum Integration KOGE Kantonales Kooperationsgremium Menschenhandel KoR Kommissionenreglement L Laufende Massnahme LGBTIQ Lesbisch, schwul (gay), bisexuell, trans, intergeschlechtlich und queer N Neue Massnahme NAP Nationaler Aktionsplan gegen Menschenhandel 2017 – 2020 Aktionsplan Gleichstellung 23
Bezugsadresse Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann, Junkerngasse 47, Postfach, 3000 Bern 8, T 031 321 62 99, gleichstellung@bern.ch, bern.ch/aktionsplangleichstellung
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