50 Jahre "Lone Star" 1968 bis 2018 - Yacht-Club Nürnberg eV

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50 Jahre "Lone Star" 1968 bis 2018 - Yacht-Club Nürnberg eV
50 Jahre „Lone Star“
1968 bis 2018
50 Jahre "Lone Star" 1968 bis 2018 - Yacht-Club Nürnberg eV
Logbuch zum Jubiläum

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50 Jahre "Lone Star" 1968 bis 2018 - Yacht-Club Nürnberg eV
Editorial

Lieber Freundeskreis der „Lone Star“,

die First Lady des Yacht-Club Noris e.V. ist 50 Jahre alt gewor-
den. Eine gute Gelegenheit in ihre Geschichte zurückzublicken. Das
kleine Team „50-Jahre Lone Star“ hat sich dieser Aufgabe gestellt
und im Verlauf des Geburtstagsjahres vielfältige Dokumente und
Bilder aus der Vergangenheit der Lone Star zusammengetragen.

Die Zielsetzung war die Erstellung dieses Sonderheftes des YCN,
was dann doch mehr Zeit in Anspruch genommen hat, als anfäng-
lich vermutet. Aber wir sind sehr froh, diese Herausforderung neben
unseren sonstigen Verpflichtungen und Segelaktivitäten bewältigt
zu haben. So erscheint das Heft zum 50. Geburtstag der
„Lone Star“ nun immerhin im Jahr 2019 auch mit Berichten aus dem
Jubiläumsjahr.

Wir möchten gleich mit der „Geburt“ dieses Schiffes beginnen.
                                                                      Die 1. Crew von
Kaum war die „Suca“ – wie unser Schiff ursprünglich hieß – ge-                        links nach rechts
                                                                      Peter Kehl, Will                  : Peter Knitt, Rol
tauft und vom Stapel gelaufen, wurde der Mast gestellt und eine                        y Kuhrt (Eigentü                      f Hundsdörfer,
                                                                      Willi Paulsen (B                    m er ) U  w e Bartels (Konst
erwartungsvolle Crew ging sofort auf Erprobungstörn.                                   ootsbauer von M                                 rukteur),
                                                                      Dieter Fritsche                      att  hi esen & Paulsen),
Die Jungfernfahrt im Frühjahr 1968 verlief erfolgreich und bis
heute wird das Boot begeistert gesegelt!
Viel Freude beim Stöbern in der Geschichte unseres Clubschiffs.

Euer
Claus-Wilhelm Behnke, Sportwart Seesegeln
                                                                                                                                                   3
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Inhaltsverzeichnis

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INHALT
Editorial
Inhalt / Impressum
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                                              5
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                                                    50 JAHRE

                                                                                   NE
                                                                       G
Kleine Geschichte der „Lone Star“             6
Mythos: Schwesterschiff                      10

                                                                       174

                                                                                      STAR
Technische Zeichnungen                       12
Stapellauf der „Suca“ 1968                   14
1969 Teilnahme am Admiral´s Cup              16                          YCN.de
Gestern Racer, heute Cruiser?                17
                                                        1968                       2018
Die „Suca“ wird zur „Lone Star“              18
Logbuchauszüge                               19
Der Yacht-Club Noris kauft die „Lone Star“   24
Die „Lone Star“ als Yacht des YCN            26
Zeitgeist der 1970er und 1980er Jahre        27   IMPRESSUM:
Seenotrettung 1994                           28
Decksanierung 2004/2005                      30   Herausgeber: Yacht-Club Noris e.V. Nürnberg,
Phototörn nach der Decksanierung 2007        32   Bayernstr. 134, 90478 Nürnberg
Mit Spaß den Ernstfall proben                36   Telefon: 0911 / 40 31 30
Logbuchauszüge                               38   E-Mail: clubhaus@ycn.de
Jugendcrew auf der 26. Hessenregatta         42   Redaktion: Frank Meyer, Günther Probst,
„Lone Star“ Ziele                            46   Bernhard Schlögel, Karin Kremer-Schäff,
Kranen und Reparaturen                       48   Gesche Schünemann und Claus Wilhelm Behnke
Schlussworte                                 50   Druck: Online-Druck.biz
Danksagung                                   51   Auflage: 750 Stück

                                                                                                 5
50 Jahre "Lone Star" 1968 bis 2018 - Yacht-Club Nürnberg eV
Kleine Geschichte der „„Lone Star“
             Die Entstehungsgeschichte unserer „Lone Star“ ist       nahm in dieser Zeit am Admiral‘s Cup teil. Unsere
             eng mit einem der ehemals bedeutendsten Segel-          heutige „Lone Star“ war für Willy Kuhrt die zweite
             wettbewerbe für Hochseeyachten – dem Admiral’s          von ihm beauftragte Yacht mit dem Namen „Suca“
             Cup (1957 – 2003) – verbunden.                          und mit der Teilnahme am Admirals-Cup seine
             Im Jahr 1967 beauftragte der Finanz- und Immo-          erfolgreichste. Im Jahr 1969 hat das deutsche Team
             bilienkaufmann Willy Kuhrt aus Hamburg die              mit den Yachten „Rubin“, „Suca“ und „Klar Kim-
             Werft Matthiesen & Paulsen in Arnis an der Schlei       ming“ den 5. Platz beim Admiral’s Cup belegt und
             mit dem Bau einer Regattayacht. Als Konstruk-           war von den drei deutschen Schiffen das zweitbeste.
             teur wurde der Schiffbauingenieur Uwe Bartels           Nach dem Rennformelwechsel auf IOR (Internatio-
             engagiert. Ziel war es, erfolgreich am Admiral’s        nal Offshore Rule, Regeln für den Bau von Regatta-
             Cup 1969 teilzunehmen. Einige persönliche Ein-          yachten) ließ er sie umbauen, verlor aber dann die
             drücke eines Zeitzeugen dazu sind auch in dem           Geduld mit dem Holzschiff, da es nicht die gewünsch-
             Artikel „Gestern Racer, heute Cruiser?“ dargelegt.      ten Erfolge brachte. Er beauftragte den Bau einer
             Die Konstruktion unserer „Lone Star“ erfolgte           dritten „Suca“ in Aluminium-Bauweise. Die weitere
             zunächst entsprechend der damals gültigen               Geschichte dieses letztgenannten Bootes ist uns
             Formel des RORC (Royal Ocean Racing Club). Aus          leider nicht bekannt.
             der RORC-Formel und der Formel des CCA (Cruising
             Club of America) wurde dann 1969/1970 die IOR-          Nach einem Umbau der „Suca“ erwarb Dietrich
             Formel entwickelt. Die heutige „Lone Star“ wurde        Krügel aus Stein bei Nürnberg im Jahr 1976 das
             als S-Spanter mit einer Beplankung in Diagonal-         Schiff und taufte es auf den Namen „Lone Star“
             kraweelbauweise aus Mahagoni gebaut. S-Spant ist        um. Ursprünglich war der Anstrich des Rumpfes
             eine typische Rumpfform klassischer Segelyachten.       der „Suca“ über der Wasserlinie naturbelassen und
             Es handelt sich dabei immer um Langkieler oder          wurde erst zwischen 1969 und 1976 – vermutlich
             gemäßigte Langkieler, letzteres ist bei unserer         bei dem Umbau – gelb lackiert. Jedenfalls wurde
             „Lone Star“ der Fall.                                   das Boot von Dietrich Krügel und später auch
                                                                     vom Verein gelb übernommen. Erst in den Jahren
             Im Jahr 1968 wurde die Yacht an ihren ersten Eigner     1999/2000 erfolgte nach unseren Recherchen der
             Willy Kuhrt (Mitglied im Segel-Verein Wedel-Schulau     blaue Anstrich. Gemäß dem Logbucheintrag für das
             - SVWS) übergeben, der sie auf dem Namen „Suca“         Jahr 1977/78 wurde es nach dem Verkauf wieder am
             taufte. Die „Suca“ erhielt die DSV-Segelnummer          20.04.1977 in Dienst gestellt und zwar mit Heimat-
             G 174, die sie heute noch trägt. Das Schiff fuhr dann   hafen Nürnberg und unter dem Stander des Vereins
             von 1968 bis 1976 unter dem Stander SVWS und            „Yacht-Club Noris“.

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50 Jahre "Lone Star" 1968 bis 2018 - Yacht-Club Nürnberg eV
Aufgrund eines Maschinenschadens wurde der alte        Profilstag mit Nut zum Setzen der Vorsegel, einer
Motor (Delta Lloyd 24 PS Benzin) am 04.08.1977         hydraulischen Verstellmöglichkeit für das Achter-
gegen einen neuen Motor (Volvo Penta 36 PS             liek und einen geschlossenen Bugkorb. Der ehe-
Diesel) in Wendtorf während eines Törns nach           malige Obmann Seesegeln Eugen Meurer hat
Bornholm ausgetauscht (siehe dazu auch die             berichtet, dass im Verlauf der Jahre durch den YCN
Logbuchauszüge aus dieser Zeit). Somit wird auch       folgende Änderungen vorgenommen wurden: der
klar, dass die in einem Spiegel-Artikel von 1977       Benzinmotor wurde zunächst durch einen Volvo-
(Nr. 31) erwähnte „Suca“ im Zusammenhang mit           Pentax Dieselmotor und später durch den derzeitigen
der Qualifikation deutscher Boote für den Admiral’s    Nanni-Motor ersetzt (s.u.); statt des verstellbaren
Cup mit unserer „Lone Star“ nichts zu tun hatte.       Propellers wurde ein normaler Propeller eingebaut,
Wir können leider nicht mit Sicherheit bestimmen,      die Trimmklappe wurde ausgebaut, das Profilstag
um welches Boot es sich damals gehandelt hat.          wurde durch ein doppeltes Vorstag ersetzt und die
                                                       Vorsegel auf Stagreiter umgerüstet. Später erfolgte
Im Jahr 1978 erfolgte dann die Teilnahme an            der Umbau auf einfaches Vorstag; das hydraulische
der Kieler Woche, bei der die „Lone Star“ bei der      Achterstag wurde ausgebaut und durch ein star-
Seeregatta Eckernförde – Kiel in ihrer Klasse          res Achterstag ersetzt; der geschlossene Bugkorb
(II B) den dritten Platz belegte. Bei der Seeregatta   wurde durch einen offenen Bugkorb ersetzt, da hier-
Stoller-Grund II belegte sie ebenfalls den dritten     durch der Übertritt auf Stege erheblich erleichtert
und bei der Fehmarnregatta den vierten Platz. Auch     werden konnte.
in den nächsten Jahren nahm die „Lone Star“ an         Im Rahmen der Übernahme durch den YCN wurde
Regatten teil und es wurden mit dem Schiff zahlrei-    die „Lone Star“ von Georg Zimmermann von Kiel
che Törns in Ost- und Nordsee unternommen (siehe       nach Heiligenhafen zu ihrem neuen Liegeplatz ver-
dazu auch die Auszüge aus den Logbüchern).             legt. Georg Zimmermann nahm sich der „Lone Star“
                                                       mit Begeisterung und allergrößter Sorgfalt an. Von
Im Jahr 1981/82 verkaufte Dietrich Krügel die          Ihm ist die folgende Aussage aus dem Jahr 1982
„Lone Star“ an den Yacht-Club Noris (siehe dazu        überliefert:
die Auszüge des Kaufvertrags). Dietrich Krügel war     „Dem Yacht-Club ist mit der „Lone Star“ ein wert-
jedoch auch immer ein großer Mäzen des YCN und         volles Gut anvertraut worden. Jeder Segler ist daher
spendete die Kaufsumme. Bei der Übernahme der          verpflichtet, Schiff und Gerät in Ordnung zu halten.
„Lone Star“ durch den YCN verfügte das Boot über:      Man kann mit Vorschriften einen gewissen Rahmen
17 Segel, einen Benzinmotor mit verstellbarem          festlegen, aber viel wichtiger ist die moralische Ver-
Propeller, einer Trimmklappe hinter dem Kiel, ein      pflichtung jedes Einzelnen, den Mitseglern, dem

                                                                                                                7
50 Jahre "Lone Star" 1968 bis 2018 - Yacht-Club Nürnberg eV
Kleine Geschichte der „„Lone Star“
Schiff und dem Club gegenüber.“                       Schiffe mehr Platz und Komfort bieten - besonders       nisch, aber auch für lange Törns völlig ausreichend,
Gemäß einer Laudatio zum 40-jährigen Geburtstag       wichtig für Familiencrews. Darüber hat sich der         sofern sich die Crews mit entsprechenden Menüs
der „Lone Star“ wurde Georg Zimmermann damals         Anspruch an und die Nutzung von unserer „Lone           darauf einstellen. Dunkles Holz macht den Salon
zum „Schifferrat Fahrtensegeln“ gewählt, und er       Star“ deutlich gewandelt. In den Anfangsjahren fuhr     sehr gemütlich und der Navigator hat viel Platz und
hat sich zusammen mit Werner Gatterer, Peter          unser Boot nur zu ca. 15 % Ausbildungstörns, heute      relativ moderne Technik vor sich. Die Crews sind
Miederer sowie Eugen Meurer in den Anfangsjahren      sind es über 70%.                                       sehr begeistert von unserem Boot, es hat Charisma,
mit der „Lone Star“ sehr um das Seesegeln verdient                                                            Charme und in den Häfen wird seine Erscheinung
gemacht. Von ihm wurden demnach auch das Labs-        Im Winter 2004/2005 erfolgten auf der M & P Jacht-      immer bewundert.
kausessen, das Seeseglertreffen und der Damen-        werft Paulsen - der Nachfolgewerft der Bauwerft –       Die Lone Star leistet unserem Club seit ihrem Kauf
törn ins Leben gerufen. Natürlich haben sich in den   umfangreiche Renovierungsarbeiten, insbesondere         hervorragende und wichtige Dienste im Bereich
Jahren danach noch einige Obmänner Seesegeln          die Sanierung des Holzdecks. In den Club-Mitteilun-     Ausbildung im Seesegeln mit Meilen- und Prü-
(bzw. Sportwarte Seesegeln) und viele andere Club-    gen zum 45jährigen Bestehen des YCN im Jahr 2006        fungstörns. Außerdem bietet der YCN auf der
mitglieder ebenso um die „Lone Star“ und das See-     berichtete M.E. Fritsche über die feierliche Übergabe   „Lone Star“ Skippertrainings und Jugendtörns an.
segeln verdient gemacht.                              des renovierten Schiffes am 9. April 2005 auf dem       Mitglieder können Privattörns buchen. Regelmäßig
Ihnen allen sei an dieser Stelle gedankt!!            Gelände der Werft. So wurde mit einer Gruppe von        nimmt die „Lone Star“ auch an Regatten teil, z.B. an
                                                      rund 25 Vereinsmitgliedern und Freunden der „Lone       der Hessenregatta und im Jahr 2019 an der
In den 1980er Jahren steckte das Yachtcharterge-      Star“ die Übergabe des über die Toppen geflaggten       Classic-Week.
schäft noch in den Kinderschuhen. So war es nicht     Schiffes gefeiert. Der damalige Präsident des YCN       In den vergangenen Jahren führten die vielen Törns
verwunderlich, dass die „Lone Star“ jedes Jahr mehr   – Peter Hertlein – übergab dann mit dem Aufziehen       unsere „First Lady“ in die Nord- und Ostsee wie z.B.:
als 20 Wochen, meist für Privat- oder Kettentörns     des Vereinsstanders das Schiff wieder den aktiven       England, Shetlands, Lofoten, Haparanda (Bottni-
gebucht wurde. Die Ausbildung für die Segelscheine    Seglern. Im Dezember 2005 wurde noch ein neuer          scher Meerbusen), Helsinki, Riga, Tallinn, Göta-Ka-
BR (Revier) und BK (Küste) spielte zunächst eine      Motor (Nanni Diesel 50 PS) eingebaut.                   nal, Göteborg, Oslo, Kettentörn Oslo – Rügen – Stock-
untergeordnete Rolle. Sie machten 2 bis 3 Törns pro                                                           holm, Jugendtörn NO-Kanal – Nordsee – Limfjord.
Jahr aus.                                             Was sind auch heute noch die besonderen Vorzüge         Wir freuen uns darauf, auch in den kommenden Jah-
Die Ansprüche der Privatsegler haben sich aber in     unseres Bootes?                                         ren noch viele interessante und spannende Törns zu
den letzten Jahren grundlegend geändert. Weltweit     Die Ausrüstung und der Komfort bedienen Basisan-        fahren!
sind Charterbasen aus dem Wasser geschossen. Die      sprüche. Die „Lone Star“ ist ein schneller Segler mit
Nürnberger buchen Ihre Privattörns vorzugsweise       Starkwindqualitäten, mit 8 Segeln mit Segelwechsel      Frank Meyer
am Mittelmeer, denn dort ist es bekanntlich wärmer,   am Mast und auf dem Vorschiff. Das ist wichtig bei
der Wind ist im Durchschnitt weniger stark und von    der Ausbildung zum „Erfahren“ von Seemannschaft.
Nürnberg aus ist es ungefähr die gleiche Entfernung   Den Luxus unter Deck bilden 8 Einzelkojen mit funk-
wie zur Ostsee... Hinzu kommt, dass die modernen      tionstüchtigen Leesegeln. Die Kombüse ist sparta-

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50 Jahre "Lone Star" 1968 bis 2018 - Yacht-Club Nürnberg eV
Haparanda 2002
Lofoten 2003
Göta-Kanal 2004

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50 Jahre "Lone Star" 1968 bis 2018 - Yacht-Club Nürnberg eV
Mythos: Schwesterschiff
Das Beispiel der „Indigo“

Von Clubmitgliedern wurde und wird immer wieder
die – vermutete - Existenz eines Schwesterschiffes
der „Lone Star“ erwähnt. Unsere Recherchen haben
eindeutig ergeben, dass dies nicht der Fall ist. Die-
sem Mythos liegt sehr wahrscheinlich die Tatsache
zugrunde, dass aktuell immer noch einige andere
Schiffe mit einer sehr ähnlichen Konstruktionsweise
existieren. Diese Schiffe sehen auf den ersten Blick
eben aus wie Schwesterschiffe unserer „Lone Star“.
Als ein Beispiel sei hier die „Indigo“ des
Eigners Hans M. Schaedla (Vorstandsvorsitzen-
der der Abeking & Rasmussen Werft) aufgeführt.
Sie wurde – wie unsere „Lone Star“ – im Jahr 1968
nach der IOR-Formel gebaut. Die „Indigo“ ist 12,6 m
lang und 3,7 m breit. Das Schiff wurde 2010 einem
kompletten Refit unterzogen.

                                                          „„Indigo“
10
Lone
     „„   Star“
                  11
Technische Zeichnungen

12
13
Stapellauf der „„Suca“ 1968
Ein Auszug aus dem Buch
„Ein Bootsbauerleben in Bildern“:
                                                              Ein Bootsbauerleben in Bildern
Für den Bauunternehmer W. Kuhrt aus Wedel zeichnete           von Horst Vollertsen
Uwe Bartels die 13 Meter lange Rennyacht „Suca“, die als      (50 Jahre Bootsbauer in Arnis
Baunummer 227 ebenfalls 1968 vom Stapel lief.                 bei Matthiessen & Paulsen und
                                                              der Matthias Paulsen GmbH -
Die Zeitung meldete im selben Jahr:                           1. April 1958 bis 1. April 2008)
Einen beachtlichen Erfolg konnte die auf der Arnisser
Werft Matthiessen & Paulsen gebaute Hochseeyacht
„Suca“ bei der Hochseeregatta „Rund um Skagen“ errin-
gen. Obwohl die Yacht von der achtköpfigen Mannschaft
noch nicht richtig eingetrimmt ist, konnte sie als zweites
Boot nach der „Rubin“ gezeitet werden.

14
15
1969 Teilnahme am Admiral‘s Cup
1969                                                      Team managers began to appear. The Aussies had            The individual battle was definitely between Raga-
Excerpt from THE ADMIRAL‘S CUP by Bob Fisher              always had one - Gordon Reynolds took the role this       muffin and Red Rooster with Prospect in with a
                                                          time - and now it was deemed necessary even for           chance.
Clarke‘s Quiver V. It was to be the last Cup series run   the British.                                              The Fastnet was a gloomy affair. After a bright start
under the RORC Rule and Arthur Slater took advan-                                                                   under shy spinnakers in a briskish south-easterly,
tage of the benefit of the scantling allowance to         When racing began in 1969, with a Channel Race that       the wind tailed off and made it a slow race. The Ame-
build his Sparkman & Stephens-designed Prospect           served up very changeable weather, the Australians        ricans found it much to their liking and hammered
of Whitby in steel in Holland.                            made their point. They were in Britain to defend the      home their superiority.
The boat was fast and rated well. So, too, was Dave       Cup and wanted to take it back to Sydney. Raga-           Red Rooster won the Fastnet Cup by 68 seconds
Johnson‘s and Mike Hurrell‘s Casse Tete III, a pro-       muffin lived up to her reputation to win by a minute      from Sir Max Aitken‘s Crusade and the argument
duction glassfibre Swan 43, making the point that a       from Red Rooster, while Mercedes III and Koomooloo        still bubbles about the timing discrepancy which
well-sailed standard boat could be good enough for        were fourth and seventh to give Australia a 38 point      may have robbed Sir Max of victory. But Carter‘s
inclusion in the team over more expensive one-off         lead after just one race. Prospect and Phantom were       win with Dick Nye‘s Carina third and Palawan eighth
boats.                                                    third and fifth but Casse Tete III was disappointingly    gave the Americans 252 points, taking them from
There were other changes in thinking that year. The       twenty-eighth. Italy were ten points ahead of both        fourth to win the Admiral‘s Cup.
RORC found a sponsor to help maintain the standard        Britain and the USA.                                      Australia‘s hopes evaporated with the wind and,
and bear some of the costs. Dunnhill, who had been        The Britannia Cup was Britain‘s race. Prospect, by        while Ragamuffin was second, the calms ensured
involved in Olympic sailing for some years, blended       taking the mainland shore on the beat westwards           the other two staying out longer and they finished
happily into the scene.                                   against the tide, won the Cup and, with Casse Tete        nineteenth and twentieth. With Phantom fourth,
                                                                               and Phantom eighth and tenth,        Prospect eleventh and Gasse Tete fifteenth, Bri-
                                                                               took top team points. Never-         tain closed the gap but had to be content with third
                                                                               theless, the Aussies with sixth,     place. How galling it must have been for the Austra-
                                                                               seventh and thirteenth for           lians who had done so well in the first three races
                                                                               Koomooloo, Ragamuffin and            and were still leading in the Cup as they rounded the
                                                                               Mercedes, stretched their lead       Bishop Rock on the way back from the Fastnet, to
                                                                               to 41 points. And it grew two        see it all disappear so close to the finish.
                                                                               days later when Red Rooster
                                                                               won the New York Yacht Club          But that, as anyone will tell you, is ocean racing.
                                                                               Cup for America and the Austra-
                                                                               lian trio scored third, fourth and    Name     Channel   1st Inshore   2nd Inshore   Fastnet   Total
                                                                                                                              Race      Race          Race          Race      Points
                                                                               ninth and went up 44 points.
                                                                                                                     Suca     36        17            17            33        103

                                                                              „Optimist B“ und „Suca“
                                                                              bei Qualifizierungsregatta
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Gestern Racer, heute Cruiser?
Bei der Suche nach Quellen zur Geschichte unse-         und Sturmsegel. Verpflegung: viel Bier in der Bilge.   Die „Lone Star“ dient dem YCN heute überwiegend
rer „Lone Star“ führte es mich immer wieder nach        Bei Tagesregatten wurde im Hotel übernachtet.“         als Cruiser und Ausbildungsschiff, das noch immer
Wedel in Holstein, dem Heimathafen der „Suca“.                                                                 von vielen Vereinsmitgliedern liebevoll gesegelt
                                                        Der Am-Wind-Speed der „Suca“ wurde durch das           wird. Dennoch nimmt sie weiterhin mit begeister-
Im dort ansässigen Segelverein, dem SVWS                sehr schmal konstruierte Heck eingeschränkt. Also      ten Crews an Regatten teil, wobei insbesondere die
(Segel-Verein Wedel-Schulau) war in den 60er Jah-       wurde das Boot im Heck umgebaut. All dies reichte      Hessenregatta zu erwähnen ist.
ren Peter K. Mitglied. Er berichtete mir folgendes:     aber nicht, um auch in den folgenden Jahren erfolg-
Bis 1968 segelte er mit Willy Kuhrt auf dessen ers-     reich an Regatten teilzunehmen.                        Claus Wilhelm Behnke
ter „Suca“, die ca. 10 m lang war und bei Hatecke in
Drochtersen an der Elbe gebaut wurde.                   Die Weiterentwicklung des Bootsbaus mit GFK und
Der Regattaehrgeiz bewegte Willy Kuhrt dann zum         Aluminium sowie mit neuen Booten wie z.B. „Rubin“,
Neubau eines Schiffes, seiner zweiten „Suca“, unse-     „Pinta“, „Saudade“, „Container“ veranlassten Willy
rer heutigen Lone Star. Den Konstrukteur fand er im     K. schließlich eine dritte „Suca“ aus Aluminium bei
SVWS: Uwe Bartels, ein mit Peter K. befreundeter        Dübbel & Jesse bauen zu lassen.
Schiffsingenieur.
Ziel war es, am Admiral´s Cup (1957 – 2003) teil-
zunehmen. Die neue „Suca“ musste also in die IOR-
Formel für Eintonner passen, um an dem damals
sehr bedeutenden Segelwettbewerb, der als inoffi-
zielle Weltmeisterschaft im Hochseesegeln galt, teil-
nehmen zu können. In dieser Atmosphäre entstand
unsere „Lone Star“. Sie wurde fleißig in Regatten
gesegelt und qualifizierte sich schließlich 1969 für
die Cup-Teilnahme im Team für Deutschland 1969
und wurde Zweitbeste im Team.

Erstaunt war ich dann doch, als Peter über die Vor-
bereitung für Regatten berichtete:
„Die Crews kamen fast zufällig als solche zusam-
men. Training? Na ja, 1 bis 2 Tage lang wurden mal
ein paar Manöver geübt. Segelausrüstung umfang-
reich: neben Groß und Fock Genua 1 bis 4, 3 Spi´s

                                                                                                                                                               17
Die „„Suca“ wird zur „„Lone Star“

Im Jahr 1976 erwarb Dietrich Krügel aus Stein bei Nürnberg die „Suca“ und nannte es auf den Namen „Lone Star“ um. Gemäß dem Logbucheintrag für das Jahr 1977/78
wurde es nach dem Verkauf wieder am 20.04.1977 in Dienst gestellt und zwar mit Heimathafen Nürnberg und unter dem Standerschein des Vereins „Yacht-Club Noris“.

18
Logbuchauszüge aus der Zeit 1977 bis 1980

Ein erster Törn im Juni 1977         Vor einem Törn nach Bornholm wurde am 4. August 1977 der Motor
                                     ausgetauscht

                                                                                                      19
Logbuchauszüge aus der Zeit 1977 bis 1980

                                       Sturmfahrt Dänische Südsee
                                       Kurs Schleimünde

20
Sturmfahrt Dänische Südsee
Kurs Schleimünde

                             21
Logbuchauszüge aus der Zeit 1977 bis 1980

                                       1979 Teilnahme an der
                                       Nordsee-Woche

22
1979 Teilnahme an der
Nordsee-Woche

                        23
Der Yacht-Club Noris kauft die „„Lone Star“

24
„Lone Star“ beim Kranen in Heiligenhafen Anfang 1980er Jahre

Auszug aus dem Kaufvertrag

                                                                   25
Die „„Lone Star“ als Yacht des YCN

                              Segeln
                                       in den 8
                                               0er Jahr
                                                       en

26
Zeitgeist der 1970er und 1980er Jahre

                                        27
Seenotrettung 1994
             Schnuppertörn 1994                                     Wir stoppten auf und warfen ihnen Leinen mit Fen-
             „Lone Star“–Crew rettet dänische Fischer aus           dern zu und holten sie nacheinander über die aus-
             Seenot                                                 gebrachte Strickleiter an der Steuerbordseite mitt-
                                                                    schiffs an Bord.
             Anfang der Sommerferien 1994 war ich als Skipper
             mit der „Lone Star“ und einer Crew aus überwie-        Es waren ein 56-jähriger dänischer Fischer mit sei-
             gend Segelneulingen unterwegs. Es war ein schöner      nem 26-jährigen Sohn. Beide waren nur mit Shorts
             sommerlicher Törn der den Spaß am Segeln ver-          bekleidet. Sie erzählten uns, nachdem wir sie mit
             mitteln sollte. Wir fuhren von Heiligenhafen über      Decken und gesüßtem Schwarztee versorgt hatten,
             Bagenkop Richtung Kleiner Belt, also im Uhrzeiger-     dass sie in Faaborg ein gebrauchtes 19-Fuß-Fischer-
             sinn um die dänische Insel Fünen. Vom Großen Belt      boot gekauft hatten, das sie zu ihrem Heimathafen
             südwärts steuerten wir westlich Langeland in Rich-     Søby auf Aerø überführen wollten.
             tung Svendborgsund.                                    Auf halbem Weg machte das Boot plötzlich Wasser,
                                                                    sie konnten aber kein Leck feststellen. Dann ging
             Wir segelten am 4. August aus dem Svendborgsund        alles ziemlich schnell. Das Fischerboot sackte weg,
             heraus im Fahrwasser zwischen den Inseln Drejø und     sodass sie nichts mehr retten konnten. Schwimm-
             Hjortø mit der Absicht, die Insel Aerø zu umrunden     westen waren zwar bei Kaufbesichtigung an Bord
             und in Bagenkop die letzte Nacht vor Heiligenhafen     gewesen, aber nicht mehr bei der Bootsübernahme.
             zu verbringen. Bei gutem Wind zwischen den Inseln      Sie verloren ihr Mobiltelefon, eine Geldbörse mit
             Aerø und Avernakø sichteten wir nördlich von uns,      20.000 DK und ihre sonstige persönliche Habe. Sie
             vielleicht ein bis zwei Kabellängen entfernt, Perso-   konnten sich nur noch an den Fischerbojen im Was-
             nen im Wasser, die uns mit irgendwelchen Stecken       ser klammern.
             zuwinkten. Wir starteten den Motor und bargen das
             Vorsegel, signalisierten den im Wasser treibenden      Verzweifelt und in Panik hatten sie vorbeifahren-
             mit dem Signalhorn, dass wir sie gesehen haben und     den Freizeitbooten und Fähren gewunken und um
             nahmen Kurs auf sie.                                   Hilfe geschrien, niemand hatte aber vor uns dar-
             Als wir näher kamen, schwamm im Umfeld eine            auf reagiert. Mindestens eine halbe Stunde trieben
             Menge Tauwerk, Holzteile und Schwimmbojen, wie         sie im kühlen Wasser bei aufkommender frischer
             sie üblicherweise Fischer für die Markierung ihrer     NE-Brise. Auch wir waren geschockt, aber mit ihnen
             Netze verwenden. Vorsichtig tasteten wir uns an die    überglücklich, dass wir die beiden retten konn-
             Schwimmenden heran. Es waren zwei Personen, die        ten. Unter Maschine brachten wir sie nach Søby,
             sich an Bojen und Holzteile klammerten.                wo bereits die Ehefrauen und Freunde besorgt am

28
Seesegeln ist gute Törn-
                                                                                        planung und Zusammen-
                                                                                        arbeit in der Crew

                                                                                             Wir lösen Ihre Aufgaben
                                                                                             mit guter Projektplanung
                                                                                             im Team aus Spezialisten

Hafenkai standen. Vergeblich hatten sie auf das
Fischerboot gewartet.

Kai Jensen war seit 40 Jahren als Fischer in diesen
Gewässern unterwegs und wollte nun zusammen
mit seinem Sohn Kim (26) das gekaufte Fischerboot
gemeinsam nutzen. Er hatte bei der Übernahme
anscheinend trotz langjähriger Erfahrung unter-
schätzt, dass auch auf einer vermeintlich kurzen       Automatisierungslösungen                                   Prüfstandsbau
Seestrecke, bei gutem sommerlichen Wetter, etwas
                                                            Vom Kundenwunsch zur                                 Die Prüfvorschrift ist
passieren kann.                                            automatisierten Fertigung                        die Grundlage unserer Arbeit

Auch für uns an Bord der „Lone Star“ war dies ein
tiefgreifendes Erlebnis und zeigte auf, dass Sicher-     Elektronikentwicklung                              Softwareentwicklung
heit erste Priorität immer an Bord haben muss.           Mit der Sonderentwicklung zur                  Applikationslösungen durch Einsatz
Kai und Kim haben mir zu Weihnachten einen Zinn-             wirtschaftlichen Lösung                              von Standards
becher mit Widmung und Danksagung geschickt.

Norbert Woop

                                                                Löhnert Elektronik GmbH - Oskar-Sembach-Ring 18 - 91207 Lauf a.d. Pegnitz
                                                                 09123-183100 - info@loehnert-elektronik.de - www.loehnert-elektronik.de
Decksanierung 2004/2005
Im Winter 2004/2005 erfolgten auf der M & P Jacht-   So wurde mit einer Gruppe von rund 25 Vereins-
werft Paulsen - der Nachfolgewerft der Bauwerft –    mitgliedern und Freunden der „Lone Star“ die
umfangreiche Renovierungsarbeiten, insbesondere      Übergabe des über die Toppen geflaggten Schiffes
die Sanierung des Holzdecks. In den Club-Mittei-     gefeiert. Der damalige Präsident des YCN – Peter
lungen zum 45jährigen Bestehen des YCN im Jahr       Hertlein – übergab dann mit dem Aufziehen des Ver-
2006 berichtete M.E. Fritsche über die feierliche    einsstanders das Schiff wieder den aktiven Seglern.
Übergabe des renovierten Schiffes am 9. April 2005
auf dem Gelände der Werft.

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Der Präsident des YCN Peter Hertlein und der Vizepräsident
Albert Zunner übernehmen die „Lone Star“ nach der
Decksanierung in der M&P Jachtwerft Paulsen in Arnis.

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                                                                            31
Phototörn nach der Decksanierung 2007

                                  Fotos: Michael Matejka

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Phototörn nach der Decksanierung 2007

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Mit Spaß den Ernstfall proben
Skippertraining vom 28.05. bis 03.06.2016
Skipper: Claus Behnke, Co-Skipper: Christian Rehm
Crew: Hans Benker, Rüdiger Clemens, Thomas
Kasper und Karin Kremer-Schäff

Wie beim Skippertraining üblich wurden zunächst
verschiedenste Manöver und Situationen vielfach
durchgeführt und zur Übung wiederholt.
Bei schönstem Ostseewetter, stieg auch die Expe-
rimentierfreude der wissbegierigen Crew, so dass
nach dem Durchexerzieren des „Mensch über Bord“-
Manövers auch die Rettung eines Crewmitglieds
aus dem Wasser ausprobiert werden musste. Einen
Notarzt Rüdiger und einen Rettungssanitäter
Christian an Bord zu haben, schafft ein zusätzliches
Gefühl der Sicherheit. Optimale Voraussetzungen,
um die neue Errungenschaft des Yachtclubs, das
Bergenetz, sowie die alte Strickleiter zu benutzen,
um aus dem Wasser wieder an Bord zu kommen.
Nach einer ausführlichen Einweisung konnte die
Aktion beginnen: Unser Crewmitglied Hans, der          ist es besonders hilfreich, sich nicht erst in der Not-   auch die Winschkurbeln bereit liegen.
mit dem Abenteurer-Gen, inspirierte uns zu einem       situation damit vertraut zu machen. Die Handgriffe        Bei herrlichem Sonnenschein und fast keinem Wel-
Sprung in die kühle Ostsee.                            sollten sitzen.                                           lengang, sowie mit einem kooperativen und durch-
Als erstes wurde die Strickleiter benutzt, um zurück   Auch für erfahrene Segler ist es ein kniffliger           trainierten „Versuchsobjekt“, gelingt der Einstieg in
an Deck zu kommen, Dabei wurde schnell deut-           Moment, das richtige Fall und die richtige dazugehö-      das Netz relativ einfach.
lich, wie schwierig es schon für fitte Menschen ist,   rige aufgeschossene Leine am Mast zu finden.              Trotzdem muß auch hier der Überhang der Bord-
diese aus dem Wasser heraus ist zu erklimmen.          Für das Netz selbst verhält es sich ähnlich: Es ist auf   wand überwunden werden. Auf den Fotos ist zu
Da braucht es vier helfende Hände, um an Bord zu       die richtige Lage und auf die Bordwand zugewandte         sehen, wie sich Mensch und Netz unten „verschlup-
kommen und macht dies für einen verletzten oder        Seite zu achten, ohne das Netz x-mal umdrehen zu          fen“. Thomas hat das Geschehen jedoch vorbild-
bewußtseinsgetrübten Menschen fast unmöglich. In       müssen. Auch die korrekte Befestigung ist wichtig,        lich im Griff, und er sorgt für den richtigen Abstand
so einem Ernstfall wäre der Einsatz des Bergenetzes    denn man muss mit hohem Gewicht einer durchnäß-           des Netzes, so daß der zu Rettende nicht gegen die
sinnvoll; doch auch dieses hat seine Tücken. Deshalb   ten Person in voller Montur rechnen. Deshalb sollten      Bordwand schlägt.

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Ein gelungenes Mensch-über-Bord-Manöver wäre             Genau dieser Impuls muß im Ernstfall unterbunden       einmal auszuprobieren und sorgte für eine wilkom-
in jedem Fall wünschenswert, um die beste Voraus-        werden, denn es besteht auch nach der Rettung          mene Abwechslung innerhalb des Segel-Törns.
setzung zur Aufnahme zu schaffen. Das Skipper-           akute Lebensgefahr: Der Gerettete muß unbedingt        Abschließend bermerkte Hans: „Wir sind aber nicht
training ist der geeignete Rahmen, um möglichst          in der horizontalen Lage bleiben. Darum sollte das     geborgen, sondern gerettet worden“- vielleicht
viele Eventualitäten durchzuspielen, falls kurzfristig   Netz inklusive Person ganz auf Deck abgesenkt wer-     auch ein Hinweis, das Bergenetz in „Rettungsnetz“
eine andere Lösung für die Aufhängung des Netzes         den.                                                   umzutaufen.
gefunden werden muss, da der zu Rettende sich auf        Da eine Unterkühlung schon nach wenigen Minuten
der anderen Seite des Bootes befindet.                   stattfinden kann, strömt das stark gekühlte Blut von   Karin Kremer-Schäff
Je flüssiger und internalisierter die Übung gelingt,     den Gliedmaßen durch die Bewegung und Lageän-
umso besser ist man auch für Notfälle gewappnet.         derung zu schnell zurück in die lebensnotwendigen
Dies gilt ja für alle wichtigen Segelaktionen.           Organe und kann zum sogenannten Bergetod füh-
Sich alles bei schlechtem Wetter, Starkwind und Wel-     ren.
lengang vorzustellen, ist möglich, aber nicht wün-       Das letzte Bild zeigt im Hintergrund am Mast unse-
schenswert...                                            ren stets wachsamen Skipper Claus, der die ganze
Hier sieht man, wie unsere „Versuchsperson“ es den       Aktion dirigierte.
Rettern leicht macht, um sich dann aufzurichten und      Trotz des ernsten Hintergrundes war es jedoch ein
auf halber Höhe aus dem Netz zu steigen.                 echter Spaß, das neue Bergungsnetz tatsächlich

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Logbuchauszug Skippertraining 2017

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Logbuchauszug Nachtfahrt 2018

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Jugendcrew auf der 26. Hessenregatta
Für 2017 fand sich spontan eine junge Gruppe Seg-       Die meisten Crews kamen aus Hessen. Unsere Crew
ler, die gerne mit der „Lone Star“ auf die Hessen-      aus Nürnberg war die einzige aus Bayern.
regatta fahren wollten: Jan-Lukas Assmy, Felix          Am 21. Mai ging es in Burgtiefe los, nachdem wir am
Dütsch, Jan Herrmann, Felix Kern, Günther Probst,       Vorabend bei der Steuermannsbesprechung herz-
Victor Pruchniewski und Tom Zierbock                    lich begrüßt und in den Regattaablauf eingeführt
                                                        wurden. Die erste Etappe mit 50 sm nach Gedser
                                                        begann mit 1 – 2 Beaufort bei strahlendem Sonnen-
                                                        schein. Der laue Wind sollte ein Vorgeschmack für
                                                        die darauffolgenden Etappen nach Stubbekøbing
                                                        (30 sm) und Warnemünde (55 sm) sein, der unsere
                                                        „Lone Star“ leider nicht so richtig in Fahrt gebracht   dass wir kaum noch Fahrt machten. Gegen Abend
                                                        hat. Aber der ständige Sonnenschein ließ die Stim-      frischte der Wind dann wieder etwas auf, sodass wir
                                                        mung an Bord weiterhin aufleben!                        fast 12 Stunden und knappen 60 sm nach dem Start
                                                        Für Warnemünde war ein Hafentag eingeplant. Alle        die Ziellinie queren konnten.
                                                        Regattateilnehmer wurden am Abend zur schon             Am letzten Wettfahrttag hatte der Wind Erbar-
                                                        legendären Schuppenfete in einem alten Lokschup-        men mit uns und ließ uns doch nochmal konstante
                                                        pen in Warnemünde eingeladen. Die Stimmung              5 Beaufort spüren, die wir nahezu ganz ohne Welle
                                                        wurde durch eine Live-Band aufgeheizt und so auch       für die letzten 20 sm bis zum Zieldurchlauf nutzen
                                                        die Seglerinnen und Segler zum Tanzen motiviert.        konnten, um unsere 11-Tonnen-Lady nochmal so rich-
                                                        Daher löste sich die Seglermeute auch erst langsam      tig in Fahrt zu bringen.
                                                        nach Mitternacht von der Tanzfläche und schun-          Auch wenn wir uns schließlich im Ergebnis nur
                                                        kelte zur Fähre, um wieder zurück zum Hafen „Hohe       im Mittelfeld unserer Gruppe wiederfanden, war
                                                        Düne“ zu gelangen.                                      die Hessenregatta für uns alle ein persönlicher
                                                        Vor lauter Feierei haben wohl auch nur wenige das       Erfolg, da wir die Freude am Seesegeln mit unserer
Knapp 60 Crews segeln bei der Hessenregatta in          Sturmtief in der Nacht mitbekommen. Aber auch           „Lone Star“ mit dem Spaß der großen Regatta ver-
fünf Gruppen, sortiert nach Crews mit eigener Yacht     noch am Start am nächsten Morgen vor Warne-             binden konnten und wir stets gute Laune an Bord
oder mit gecharterter Yacht, eine Woche lang auf        münde bekamen wir 5 Beaufort aus Nordwest zu            verspürten. Grund genug für uns, bei der nächsten
mehreren Etappen gegeneinander und haben täg-           spüren. Nachdem wir zum Start noch F1 und Groß-         Hessenregatta an Pfingsten 2018 wieder mit an den
lich einen gemeinsamen Zielhafen. Gewertet wer-         segel im zweiten Reff gesetzt hatten, refften wir am    Start zu gehen! Wir freuen uns wieder auf eine tolle
den die Yachten mit der jeweiligen ermittelten          frühen Nachmittag das Großsegel wieder aus und          gemeinsame Regattawoche auf der Ostsee!
Yardstickzahl. Die Regatta wird jährlich vom Fahrten-   setzten auch die deutlich größere G1 anstatt der
segler-Club Königstein 1995 Ffm. e.V. ausgerichtet.     Fock. Aber der Wind nahm zeitweise so stark ab,         Günther Probst

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Immer auf Kurs mit unserer „„Lone Star“

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„„Lone Star“ Ziele

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Kranen und Reparaturen

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Schlussworte
Und nun noch abschließende Worte ….

Unserer First Lady, die „Lone Star“ ist seit 37 Jah-   Die „Lone Star“ hat in ihrer bisherigen Zeit beim
ren im Besitz des YCN. Dass sie zu uns kam, verdan-    YCN insgesamt ca. 4.000 Seetage mit ständig wech-
ken wir dem Voreigner und langjährigem Mitglied        selnden Mannschaften und unterschiedlichen Qua-
Dieter Krügel. Zum Anlass des Geburtstagsheftes        lifikationen der Skipper hinter sich gebracht. Unser
„50 Jahre Lone Star“ war auch ein Interview mit        Flaggschiff musste somit einige Strapazen überste-
ihm geplant. Doch leider ist Dieter Krügel kurz vor-   hen.
her verstorben. So bleibt uns hier nur ein kurzer
seglerischer Nachruf. Dieter Krügel war ein begeis-    Dass es sich immer noch in gutem Zustand befindet,
terter Regattasegler. Daher kaufte er sich 1976 ein    verdanken wir dem unermüdlichen Einsatz vieler am
im Admirals Cup erfolgreiches Regattaschiff, die       Seesegeln begeisterter Clubmitglieder.
„Suca“.                                                Geholfen wurde mit Rat und Tat und auch mit finan-
In seiner Zeit als Eigner der „Lone Star“ wurden bis   ziellem Einsatz.
1981 viele Seeregatten und auch Fahrtenschiff-Wett-
bewerbe erfolgreich gefahren wie z.B. Kieler Woche,    Ihnen Allen danken wir hier ganz herzlich!!!
Nordseewoche, Kiel-Sandham, Kiel-Korsör, Flens-
burger Woche, Rund Langeland, Rund Seeland etc.        Die Obleute in alphabetischer Reihenfolge:
Mit seinem nächsten Schiff, der „Steinbeisser“
(ex „Saudade“, genannt auch „Rote Sau“, wieder         Thomas Baum
einem sehr erfolgreichen Admirals-Cupper) gewann       Claus Wilhelm Behnke
er die Kieler Woche 1984 auf allen Seebahnen. Dafür    Lutz Böhmer
wurde er von der Stadt Nürnberg zum Sportler des       Gerhard Kraft
Jahres gewählt.                                        Eugen Meurer
Später erwarb Dieter Krügel ein Lemsteraak Platt-      Georg Zimmermann
bodenschiff und erzielte auch damit in Holland gute
Erfolge. Bis zuletzt war Dieter Krügel an seinem
Wohnort Flensburg seglerisch aktiv.

Wir bedauern sehr, dass er verstorben ist.

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Danksagung
Ein großer Dank gilt allen Mitgestalter dieses
Heftes

                                                                   SY L
Von ihren 50 Jahren fuhr unsere „Lone Star“
42 Jahre unter dem Stander des Yacht Club Noris.

                                                                       O
Dieses Heft konnte nur durch die Mithilfe von vielen
langjährigen Mitgliedern erstellt werden.
Einige von ihnen waren von Anfang (1976) an dabei .
So haben wir viele Fotos , Berichte und Kommentare

                                                             RE
erhalten und hier zusammengestellt.

                                                                           NE
                                                                  G
Besonders möchten wir danken:

                                                            H
• Willy Kuhrt, weil er die „Suca“ hat bauen lassen
• Dieter Krügel, der die „Suca“ in „Lone Star“ um-

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   taufte, sie dem YCN übergab und uns über sei-

                                                                              STAR
   nen Freund Christian Gerhard alte Logbücher

                                                          J
   zur Auswertung gab,
• Waltraud Zimmermann, sie hat uns das gesamte

                                                        0
   Archiv ihres Mannes zur Verfügung gestellt,
• Peter Knitt, SVAOe/SVWS, er fuhr bereits mit

                                                       5
   Willy Kuhrt auf der „Suca“,
• Fotos erhielten wir von Albert Zunner, Norbert                  YCN.de
   Woop, Michael Matejka, Anabel Kummer, Peter
   Knitt und der Werft Matthiesen und Paulsen
• Werner Geissler für das 50 Jahre „Lone Star“-
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                                                          1968             2018
Das Redaktionsteam:
Frank Meyer, Günther Probst, Bernhard Schlögel,
Karin Kremer-Schäff, Gesche Schünemann und
Claus Wilhelm Behnke

                                                                                     51
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           YCN.de

   1968             2018
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