Mobil bleiben CIT Y-LOGISTIK - 34_ Betrieblicher Umweltschutz Viele Ideen, ein Ziel - IHK Frankfurt am Main
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10.2018 Unternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain A 4836 | Jahrgang 141 CIT Y-LOGIS TIK Mobil bleiben 34_ Betrieblicher 36_ Resolution der 42_ Wunschliste der Umweltschutz IHK-Vollversammlung Unternehmen Viele Ideen, ein Ziel Diesel-Fahrverbot Landtagswahl 2018 www.frankfurt-main.ihk.de
Ein Angebot nur für gewerbliche Kunden. EINER FÜR ALLES. ALLES IN EINEM. DER EXPERT AVANTAGE AB 149 €/MONAT 3-Wege-Finanzierung 1 für den PEUGEOT Expert Premium Avantage Edition L2 BlueHDi 115 Stop & Start 1,99% EFFEKTIVER JAHRESZINS 1 IMPRESS YOURSELF Abbildung enthält Sonderausstattung. Einparkhilfe hinten akustisch, Fahrersitz mit Armlehne, höhenverstellbar und mit Lendenwirbelstütze, Sicht-Paket, Klimaanlage manuell, Trennwand verblecht PSA RETAIL RHEIN-MAIN Ihre Professional-Ansprechpartner: Neu-Isenburg · Schleussnerstr. 96-98 · 63263 Neu-Isenburg · Tel. 06102 88280 Frankfurt · Hanauer Landstr. 411 · 60314 Frankfurt · Tel. 069 7580900 Oberursel · Frankfurter Landstr. 72 · 61440 Oberursel · Tel. 06171 58470 Wiesbaden · Rheingaustr. 61-63 · 65201 Wiesbaden · Tel. 0611 928090 Mainz · In der Dalheimer Wiese 36 · 55120 Mainz-Mombach · Tel. 06131 629170 FIRMENSITZ • PSA RETAIL GmbH • Edmund-Rumpler-Straße 4 • 51149 Köln • Tel. 02203 2972-0 • www.psa-retail.de 1 Barpreis 21.905,78,– €; effekt. Jahreszins 1,99 %; Sollzins (gebunden) 1,97 %; Nettodarlehensbetrag 18.275,78,– €; Anzahlung 3.630,– €; Laufzeit 48 Monate; Laufleistung 10.000 km p. a.; Gesamtbetrag der Teilzahlungen 23.121,24 €; inkl. Überführungskosten. Ein Finanzierungsangebot der PSA BANK Deutschland GmbH, Geschäftsbereich der Banque PSA Finance S. A. Niederlassung Deutschland, Siemensstraße 10, 63263 Neu-Isenburg, für den PEUGEOT Expert Premium Avantage Edition L2 BlueHDi 115 Stop & Start. Das Angebot gilt für gewerbliche Kunden bei Vertragsabschluss bis 30.11.2018. Über alle Detailbedingungen informieren wir Sie gerne. Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 5,6; außerorts 5,0; kombiniert 5,2; CO2 -Emission (kombiniert) in g/km: 137 g. Nach vorgeschriebenen Messverfahren in der gegenwärtig geltenden Fassung.
VO RWO R T 3 Liebe Leserinnen, liebe Leser! Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat am 5. September ge- urteilt, dass Fahrverbote für Dieselfahrzeuge im gesamten Innenstadtbereich von Frankfurt zu verhängen sind. Für die „ lokale Wirtschaft ist das ein Schock – hat doch das Urteil in seiner Härte überrascht. Neben der Forderung, auch Verbo- te für Dieselfahrzeuge der Euronorm 5 zu verhängen, haben die Richter die gesamte Umweltzone der Stadt Frankfurt als Grenze vorgeschlagen. Zudem fordert das Gericht Gebühren Das Fahrverbot für Dieselfahrzeuge ist eine Belastung für Unternehmen“ für Ausnahmegenehmigungen sowie eine verstärkte Park- raumbewirtschaftung in der Innenstadt. Letzteres hat vor al- lem für den Handel und Tourismus in Frankfurt große Auswir- kungen. Die IHK Frankfurt hat direkt nach der Entscheidung eine Stel- lungnahme abgegeben, die in den Medien eine breite Reso- nanz gefunden hat. Wir sehen in dem großflächigen Fahrver- bot eine schwere Belastung für die Gewerbebetriebe in der Stadt und für die rund 470 000 Beschäftigten, die in die Stadt ein- oder auspendeln. Wir haben die Landesregierung aufge- rufen, die Verpflichtung zum Fahrverbot nicht widerspruchs- los hinzunehmen und alle Rechtsmittel zu nutzen. Zugleich haben wir den Magistrat der Stadt Frankfurt aufgefordert, für den Wirtschaftsverkehr in der Stadt weitreichende Ausnah- men zu erteilen. Im Fokusthema der aktuellen Ausgabe des IHK Wirtschafts- Forums erhalten Sie in Fachartikeln und Unternehmenspor- träts einen vertieften Einblick in den Alltag von Logistikern, Spediteuren und weiteren Unternehmen der Branche, die sich neben ihrem laufenden Geschäft nun auch dem Thema Fahr- verbote widmen müssen. Prof. Mathias Müller Präsident, IHK Frankfurt I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
4 INH A LT 1 0 .1 8 44 42 40 10_ CI T Y-LO GI S T IK Mobil bleiben Die Auslieferung von Waren und Paketen ist in den Innenstädten eine Herausforderung für die Lo- gistikdienstleister. Ob in der neu- en Frankfurter Altstadt, im My Zeil oder Frischezentrum: Es gibt inter- essante Ansätze und Lösungen für die letzte Meile. 36 52 32 I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
INH A LT 1 0 .1 8 5 3_ Vorwort INHALT 10.18 6_ Kurzmeldungen Fokusthema City-Logistik 11_ Die schwierige letzte Meile 20_ Frischezentrum: Ein Vorzeigeprojekt 22_ My Zeil: „Ab in den Bauch“ 24_ Handwerkerparkausweis – regionales Erfolgsmodell Unternehmensreport 28_ Fermont: Emballiert statt nur verpackt Unternehmenspraxis 32_ Außenhandel: Risiken minimieren 34_ Profit für die Umwelt 36_ Diesel-Fahrverbot rückt näher Branchen 39_ Grundstücks- und Wohnungswesen 40_ U-Bahn: Der Ausbau geht weiter Metropolregion FrankfurtRheinMain 42_ Landtagswahl: Die Wunschliste der Unternehmer IHK intern 44_ Machtkampf der Blöcke 46_ Einer für alle 48_ Frische Impulse Aus- und Weiterbildung 52_ „Eine gute Visitenkarte“ 54_ IHK-Bildungszentrum 56_ Impressum 66_ Zurückgeblättert | Mein Lieblingsort I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
6 KUR ZMEL D UN GEN UN T ER NEHMEN S FÖ R D ERUN G UMWELT Mittelstandsförderung aus Neues Verpackungsgesetz ERP-Sondervermögen Die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister hat eine Arbeitshilfe zur Umsetzung des Verpackungsgesetzes veröf- Kleine und mittlere Unternehmen können über die KfW auch fentlicht. Sie beschreibt die Pflichten für betroffene 2019 zinsgünstige Finanzierungen und Beteiligungskapital Erstinverkehrbringer von Verpackungen nach dem mit einem Volumen von rund 7,8 Milliarden Euro aus dem neuen Verpackungsgesetz. ERP-Sondervermögen erhalten. Das Programm will vor allem www.verpackungsregister.org Existenzgründungen, Wachstumsfinanzierungen, die Bereit- stellung von Beteiligungskapital für junge innovative Unterneh- men und Exportleistungen deutscher Unternehmen fördern. In den volkswirtschaftlich bedeutenden Bereichen der Innovati- IN T ER N AT I O N A L ons- und Digitalisierungsfinanzierung wird das Fördervolumen sogar auf zwei Milliarden Euro verdoppelt. Die ERP-Förderung Positives Zeugnis für leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Wett- bewerbsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen und die deutsche Wirtschaft trägt zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen bei. www.bmwi.de ERP-Sondervermögen Als „nur vorder- Deutschlands wichtigste gründig zutref- Außenhandelspartner fend“ bewertet Anteile am Handelsvolumen (Exporte aus DIHK-Außen- Deutschland + Importe nach Deutschland) ME T R O P O L R EGI O N im Jahr 2017 in Prozent wirtschaftschef China 8,1 % Volker Treier Eppsteiner Bahnhof Niederlande USA 7,7 7,5 die Klagen, ausgezeichnet 7,3 Frankreich Deutschland Großbritannien 5,3 Italien 5,2 überschwem- Polen 4,8 Österreich 4,5 me die Welt Foto: picture alliance / Frank Rumpenhorst Schweiz 4,3 mit seinen Gü- Tschechien 3,8 Belgien 3,7 tern. Der Titel Spanien 3,2 Russland 2,5 „Exportüber- Ungarn 2,2 schuss-Welt- Japan 1,8 Schweden 1,8 meister“ sei in 1,6 Türkei allererster Linie Dänemark 1,3 Rumänien 1,3 ein positives Südkorea 1,2 Zeugnis für die Quelle: Statistisches Bundesamt © Globus 12392 deutsche Wirt- schaft, beton- te er. „Er verdeutlicht, wie leistungsfähig deutsche Unternehmen und wie gefragt ihre Produkte sind“ Der Eppsteiner Bahnhof ist kürzlich als „Bahnhof des Jahres – und das aktuell in einem international schwierigen 2018“ ausgezeichnet worden. Zu den bewerteten Kriterien Umfeld. „Unser Exportüberschuss bedeutet einen zählten Sauberkeit, Fahrgastinformationen, Verknüpfung mit Kapitalüberschuss, den viele deutsche Unternehmen anderen Verkehrsmitteln und allgemeine Atmosphäre. An der in Form von Direktinvestitionen in den Aufbau von Sanierung und Aufwertung des Bahnhofs Eppstein war das attraktiven Arbeitsplätzen weltweit einsetzen“, gab Land beteiligt. Für die Modernisierung des Bahnhofsgebäudes Treier zu bedenken. Die größten Auslandsstandorte, und die Gestaltung seines Umfelds hat das Land seit 2005 zu- an denen durch deutsche Investitionen Arbeitsplätze sammen rund 3,7 Millionen Euro bewilligt: 920 000 Euro Zu- geschaffen würden, sind China mit rund einer Million schuss gab es unter anderem für den Um- und Ausbau des Beschäftigten sowie die USA mit mehr als 850 000 Gebäudes sowie knapp zwei Millionen Euro für eine zentrale Stellen. Busstation sowie Park- und Fahrradabstellplätze. I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
KUR ZMEL D UN GEN 7 KULT UR „Seid ihr alle da?“ Die Puppenspielerin Liesel Simon Liesel Simon (1887 – 1958), geborene Karoline Goldschmidt, Foto: HMF / Horst Ziegenfusz war eine der ersten professionellen Puppenspielerinnen in Deutschland. Ihr Kasperltheater im Oeder Weg in Frankfurt war in den Zwanzigerjahren sehr beliebt. Durch Auftritte im Rundfunk wurde sie überregional bekannt. Simon wirk- te in ihrem Theater als Unternehmerin, hatte die künstleri- sche Leitung inne und bearbeitete als Dramaturgin Märchen und Theaterstücke. Sie ließ die Puppen von Künstlern und die Dekorationen von Theatermalern gestalten und spielte die Stücke zusammen mit Berufsschauspielern. Mit trans- portablen Bühnen ging sie auch deutschlandweit auf Tour- nee. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialis- ten 1933 erhielt sie als jüdische Künstlerin Berufsverbot und floh 1941 mit einem der letzten Schiffe aus Europa nach Ecuador. Das Historische Museum widmet ihr eine Präsentation im biografischen Kabinett der Dauerausstellung „Frankfurt Einst“. www.historisches-museum-frankfurt.de BAD NAUHEIM HOCHTAUNUSKREIS BAD ORB IDSTEIN BAD HOMBURG (2) MAIN-KINZIG-KREIS KÖNIGSTEIN KRONBERG BAD VILBEL BAD SODEN FRANKFURT (2) WIESBADEN HOFHEIM OFFENBACH RHEINGAU SELIGENSTADT DREIEICH MAINZ GROSS-GERAU NORD ASCHAFFENBURG DARMSTADT GROSS-GERAU SÜD BENSHEIM I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
8 KUR ZMEL D UN GEN AUS B IL D UN G AUS B IL D UN G Sieben Prozent mehr Berufliche Orientierung IHK-Azubis in Schulen Foto: Gettyimages / Westend61 Seit August ist die „Verordnung für Berufliche Orientierung in Schulen“ in Kraft. Sie verpflichtet weiterführende allge- meinbildende Schulen in Hessen, die berufliche Orientierung ihrer Schüler sicherzustellen. Dabei wird auch auf die Zusam- menarbeit mit der Wirtschaft gesetzt: Jede Schule muss mindestens eine Kooperation mit einem Betrieb, Unterneh- men oder einer Hochschule eingehen. Auf diese Weise kön- nen Unternehmen eine praxisnahe berufliche Orientierung der Fachkräfte von morgen sicherstellen. Die IHK Frankfurt bietet unterschiedliche Formate des Engagements im Rah- men dieser Verordnung. Kontakt: Florian Richterich, Telefon 0 69 / 21 97 - 13 19. www.frankfurt-main.ihk.de/3x6 IN T ER N AT I O N A L Deutlich mehr Auszubildende sind im IHK-Bezirk Frank- furt zum Ausbildungsbeginn gestartet. Rund 5 100 Azu- Enterprise Europe bis haben ihre Lehre bei IHK-Unternehmen in diesem Sommer aufgenommen, das sind knapp 350 Azubis und Network sieben Prozent mehr als in 2017. Insbesondere die Aus- bildungsverhältnisse in den metalltechnischen Berufen Start-ups, Mittelständler und große Unternehmen, deren Stra- haben zugenommen. Ebenfalls Zuwächse gab es in den tegie von internationaler Expansion geprägt ist, können von elektrotechnischen Berufen, bei den Kaufleuten im Ein- verschiedenen unentgeltlichen Services des Enterprise Euro- zelhandel sowie bei dem branchenübergreifenden Beruf pe Networks profitieren. In Hessen bieten drei Beraterinnen Kaufleute für Büromanagement. Die IHK-Unternehmen unter dem Dach der IHKs Darmstadt, Offenbach und Frank- in Deutschland stellen rund 60 Prozent aller Ausbildungs furt Beratung und Kontakte für den Auf- und Ausbau von Aus- verhältnisse. landsbeziehungen in Europa und darüber hinaus. „Das En- terprise Europe Network ist ein strategisches Instrument der europäischen Außenwirtschaftsförderung, es soll Wachstum FR A NK FUR T und Beschäftigung in Europa fördern“, sagt Viviane Witte, EEN-Beraterin bei der IHK Frankfurt. Zum Service gehören Schönheitskur für die Unterstützung bei der internationalen Suche nach neuen unterirdische Bahnhöfe Partnern wie Handelsvertretern und Lieferanten sowie eine Service-Datenbank mit Kooperationsprofilen. E-Mail v.witte@ frankfurt-main.ihk.de, www.frankfurt-main.ihk.de/een Mit 4,54 Millionen Euro beteiligt sich das Land Hessen an der Modernisierung der unterirdischen Frankfurter S-Bahn- höfe Hauptbahnhof und Hauptwache. Das Land trägt damit über ein Fünftel der Gesamtausgaben von rund 20,7 Millionen Euro. Der Umbau soll die Stationen übersichtlicher und hel- ler machen. In der Decke werden zusätzliche Leuchten ins- Sie möchten keine Infos rund um die IHK- talliert, die Wände werden mit farbigem Glas verkleidet, die Wahl 2019 verpassen? Dann abonnieren Sie Böden erneuert und mit taktilen Leitelementen für Sehbehin- jetzt unseren E-Mail-Wahl-Erinnerungsser- derte ausgestattet. Ein verbessertes Wegeleitsystem erleich- vice. Infos zur IHK-Wahl tert künftig die Orientierung. Die Bauarbeiten sollen bis Ende 2020 abgeschlossen sein. www.frankfurt-main.ihk.de/ihk-wahl I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
KUR ZMEL D UN GEN Einzigartiges Juwel mit Nebengebäude IMMOBILIE DES MONATS FRANKFURT - ECKENHEIM OBJEKT ID: 1492 V ER K EHR PREIS: 2.250.000 EURO Ausbau der PPR-Kreuzung Die Stadt Bad Homburg hat die Sommerpause genutzt, um die PPR-Kreuzung auf der B 456 auszubauen. Knapp 900 000 Euro wurden aufgewandt, um einen besseren Verkehrsfluss insbesondere aus dem U singer Land zu ermöglichen. Dazu wurde im Kreuzungsbereich eine zweite Fahrspur in Richtung A 661 geschaffen, die ge- paart mit einer veränderten Ampelschaltung Staus auf der Saalburgchaussee minimieren soll. Auch die Ab- biegeverkehre nach Dornholzhausen beziehungsweise ca. 812 m2 ca. 560 m2 10 5 5 3 Bad Homburg wurden optimiert. Bedarfsausweis, 154,1 kWh/(m2 . a), Gas, E, Baujahr 1890 IN T ER N AT I O N A L Haben wir Ihr Interesse für diese Ausstellerwachstum schöne Immobilie geweckt? Dann rufen Sie einfach Susanne Röcken in unserem Frankfurter auf deutschen Messen Büro unter 069 - 23 80 79 30 an oder schreiben Sie uns eine Email an susanne.roecken@ppsir.de. Foto: Messe Frankfurt / Thomas Fedra Sie möchten Ihre Immobilie zeitnah verkaufen und u.a. hier bewerben? Dann rufen Sie einfach Olivier Peters in unserem Frankfurter Büro unter 069 - 23 80 79 30 an oder schreiben Sie uns eine Email an olivier.peters@ppsir.de. Wir freuen uns auf Sie! Fast alle Weltregionen haben 2017 zum Ausstel- lerwachstum auf dem Messeplatz Deutschland beigetragen. Einzige Ausnahme war Nordamerika. Weit überdurchschnittlich legten die Beteiligungen aus Süd-, Ost- und Zentralasien zu – um 11,2 Pro- zent im Vergleich zu den Vorveranstaltungen. Das ergaben Berechnungen des Auma – Verband der Mehrfach Deutschen Messewirtschaft. Insgesamt beteiligten Mai 2017 DIE BESTEN ausgezeichneter Mai 2017 DIE BESTEN Service IMMOBILIENMAKLER IMMOBILIENMAKLER TESTSIEGER TESTSIEGER sich im vergangenen Jahr rund 176 000 Ausstel- ler an den 157 internationalen Messen in Deutsch- land. Die Auslandsbeteiligungen in Deutschland wuchsen um 6,3 Prozent auf knapp 108 000 im Vergleich zu den jeweiligen Vorveranstaltungen. Wachstumstreiber war erneut China mit einem Plus von 16 Prozent. www.auma.de Danziger Straße 50 a Arndtstraße 24 Louisenstraße 84 65191 Wiesbaden 60325 Frankfurt 61348 Bad Homburg 0611 - 89 05 92 10 069 - 23 80 79 30 06172 - 94 49 153 I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8 peters-sothebysrealty.com
10 FO KUS T HEM A Foto: Stefan Krutsch City-Logistik Mobil bleiben Kennt die Frankfurter Straßen in- und auswendig: Thomas Buhle liefert seit über 30 Jahren in der Innenstadt Pakete aus. I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
City-Logistik 11 WA R EN A NL IEFERUN G Die schwierige letzte Meile Vor allem in den Innenstädten ist die Auslieferung von Waren und Paketen auf der letzten Meile eine tägliche Herausforderung für Logistikdienstleister. Aber es gibt vielversprechende und bisweilen auch ganz pragmatische Ansätze. Thomas Buhle kennt sich in der Frankfurter Innenstadt so gut aus wie andere in ihrem Wohnzimmer. Der 53-Jährige arbeitet seit 32 Jahren für UPS, und seit 30 Jahren beliefert er in der Frankfurter Innenstadt von Montag bis Freitag die Kunden des amerikanischen Logistikunternehmens. An einem Freitagmorgen im Sommer liegen zum Beispiel ein Fernseher für ein Elektrogeschäft, Büromaterial für eine Schule und die Geschäftskorrespondenz einer türkischen Bank in den Re- galen seines braunen Transporters. Durchschnittlich 200 Pakete pro Tag „ Im RheinMain-Gebiet sind es etwa 200 Pakete, die Buhle auf seiner täglichen Tour verteilt. Zudem muss Buhle bei nicht wenigen Kunden eine bestimmte Express- zeit einhalten oder gleichzeitig neue Sendungen aufnehmen. Am Steuer braucht der UPS-Fahrer dabei kein Navigationsgerät. Buhle kennt jede Einbahnstraße, je- Der Wirtschaftsverkehr braucht mehr Ladezonen“ Matthias Gräßle, Hauptgeschäftsführer, IHK Frankfurt des Schlagloch auf den Straßen rund um die Zeil; er weiß, wo er nicht links abbie- gen darf und dass er schneller aus dem Depot im Frankfurter Osten zu den Kunden kommt, wenn er über Offenbach und nicht über die staugefährdete Hanauer Land- straße fährt. Was Buhle aber oft auf Anhieb nicht weiß, ist, wo er seinen Transpor- ter in der Innenstadt gut abstellen kann. Wettrennen um die letzten freien Parkplätze IHK O NL INE Tatsächlich sind Fahrer wie Buhle oft die größten Leidtragenden des täglichen IHK-Services für den Wettrennens um freie Park- und Halteflächen in Frankfurt. Besonders angespannt Wirtschaftsverkehr ist die Lage in den Innenstadtvierteln. Täglich zieht es unzählige Handwerksfirmen für Bauprojekte nach Frankfurt, aber auch die Fahrer der Transportfahrzeuge und Auf der IHK-Homepage Lkws die wie Buhle unterwegs sind, um Waren für den Onlinehandel und die Wirt- finden Sie weitere Infos für die Bran- schaft zu befördern, müssen ebenso in die Stadt. che Verkehr und Logistik www.frankfurt-main.ihk.de / branchen / verkehr I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
12 FO KUS T HEM A Onlinehandel ist der Foto: Stefan Krutsch wichtigste Treiber Der Boom bildet sich in den Zahlen ab: Der Bestand an Nutzfahrzeugen im Zu- lassungsbezirk Frankfurt hat sich in den vergangenen Jahren fast um ein Fünftel vergrößert; die Anzahl der Kleintranspor- ter mit einer Gesamtmasse zwischen 2,8 und 3,5 Tonnen hat sich in diesem Zeitraum sogar mehr als verdoppelt. Wichtigster Treiber ist der Onlinehandel: Allein die Deutsche Post beförderte im vergangenen Jahr in Deutschland insge- samt rund 1,4 Milliarden Pakete – 2010 waren es nur etwa 800 Millionen. Die Folge: Zusteller finden oft nur schwer einen Platz zum Entladen – und stellen ihre Fahrzeuge deshalb nicht selten dort ab, wo sie es nicht dürfen, etwa in zwei- Paketauslieferung am Liebfrauenberg. ter Reihe oder in Halteverbotszonen. So ergab eine Befragung durch Wis- der Geschäftshäuser. Am Fahrbahnrand halten können, hätte er viel Zeit und senschaftler der Frankfurt University stehen einige Meter lang Bauzäune, den Kraft gespart. of Applied Sciences im Rahmen einer restlichen Raum nehmen an diesem Tag Untersuchung des Frankfurter Wirt- vor allem geparkte Autos ein. Dabei ist Logistische Nadelöhre schaftsverkehrs, dass mehr als zwei der Fahrbahnrand des Holzgrabens an verschärfen die Situation Drittel der Fahrer regelmäßig in der Werktagen tagsüber zu weiten Teilen zweiten Reihe, also auf dem Fahrstrei- als Zone mit eingeschränktem Halte- Buhle und seine Kollegen in Frankfurt haben häufig solche Probleme. Dass Frankfurt wie andere Städte dieser Grö- „Strecken wie durch den Riederwald oder die Hanauer Landstra- ße in Deutschland ein Verkehrsprob- ße sind für die Transporter wie Nadelöhre, die allzu oft Stillstand lem hat, bestätigt auch Frank Seitz, bedeuten.“ Leiter des Frankfurter UPS-Standorts. Frank Seitz, Leiter, UPS-Standort Frankfurt Schwierig sei nicht nur vielerorts die Suche nach Parkplätzen, sondern auch der Weg in die Stadt. Strecken wie jene fen, parken, weil sie keinen regulären verbot ausgewiesen. Daher sollte Buhle durch den Riederwald oder die Hanau- Parkplatz finden. Die Studie zeigte aber seinen Transporter hier eigentlich pro- er Landstraße seien für die Transporter auch, dass es in der Innenstadt grund- blemlos kurz abstellen können, um ein wie Nadelöhre, die allzu oft Stillstand sätzlich genug Parkkapazitäten für den Paket abzuliefern, schließlich ist die Zeil bedeuteten. Wirtschaftsverkehr geben würde. Tat- selbst für Lieferfahrzeuge gesperrt. sächlich aber sind die Parkflächen häu- „Ein zunehmendes Ärgernis“ fig nicht verfügbar. Das Problem: Er kann es nicht, weil al- les zugeparkt ist – und muss weiterfah- Andere Dienstleister sind ebenfalls un- Sackkarren kommen oft ren. Schließlich stellt er seinen Trans- zufrieden. Die Situation in Frankfurt wie notgedrungen zum Einsatz porter an der Liebfrauenkirche ab. Und letztlich in allen Metropolen sei für die muss dann eine Sackkarre, auf die er Zusteller „ein zunehmendes Ärgernis“, Wie schwierig die Lage für Zusteller im mehrere und teilweise mehr als zehn sagt ein Sprecher von Hermes. Ein Mit- Alltag ist, zeigt sich, als der UPS-Fah- Kilo schwere Pakete geladen hat, erst arbeiter in Frankfurt liefere deutlich we- rer auf seiner Tour in den Holzgraben einmal Dutzende Meter weit in Richtung niger Sendungen am Tag ab als seine einbiegt. Die enge Einbahnstraße ver- Zeil schieben. Hätte er im Holzgraben, Kollegen in kleineren Städten wie Gie- läuft südlich der Zeil direkt im Rücken direkt am Hinterausgang der Geschäfte ßen oder Marburg. In Frankfurt müssten I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
SPRINTER CONNECTION TOUR 2018 Der neue Sprinter kommt zu dir. Besuche uns auf unserer Roadshow und erfahre von einem Profi-Trainer alles über den neuen Sprinter und seine unendlichen Konnektivitätslösungen – live bei dir vor Ort! Alle Termine und weitere Infos findest du unter www.mercedes-benz-rhein-main.de/firstcontact Sprinter Connection Tour 2018 22.–25.10.18 Am Martinszehnten, Heinrich-Lanz-Allee 33, Frankfurt 26.10.18 FleischCenter Rhein/Main, Carl-Benz-Str. 16, Frankfurt Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart Partner vor Ort: Daimler AG, vertr. d. MVN GmbH Nutzfahrzeugzentrum FrankfurtRheinMain, Heinrich-Lanz-Allee 33, 60437 Frankfurt www.mercedes-benz-frankfurt.de, E-Mail: info-frankfurt@daimler.com, Tel.: 069 8501 - 6688
14 FO KUS T HEM A im Verhältnis mehr Fahrzeuge einge- setzt werden, somit entstehe folgerich- tig mehr Verkehr. Auch ein Sprecher der „Die Ladezone vor unserem Geschäft ist meistens zugeparkt.“ Deutschen Post sagt, die Situation in Nils Andreas, Inhaber, Samen-Andreas, Frankfurt Frankfurt sei „eine Herausforderung“. „Das Ordnungsamt sollte stärker kontrollieren“ entspannen lässt sich die Situation begrenzt für den Lieferverkehr freige- Anders als Touristen oder Shoppinggäs- auf der Straße nur durch einen Aus- geben werden. te können die Fahrer von Transportern bau des öffentlichen Personennah- und Lastkraftwagen ihre Fahrzeuge in der verkehrs im RheinMain-Gebiet“, so Lastwagen hat sich im Regel nicht einfach in einem Parkhaus ab- Gräßle. Die geplante Regionaltangen- Holzgraben festgefahren stellen und ein paar Meter zu Fuß gehen. te West, die nordmainische S-Bahn Sie müssen so nah wie möglich an ihr Ziel oder die Verlängerung der U2 zum Schließlich leiden unter den Schwie- heran – mit ihrem Fahrzeug. Wie also lie- Beispiel würden den Verkehr in und rigkeiten auf der Straße auch Frankfur- ßen sich die Lieferbedingungen in Frank- nach Frankfurt spürbar entlasten. Klar ter Einzelhändler. Nils Andreas etwa furt verbessern? Es gibt viele Ideen, eini- sei aber auch, dass diese Großprojek- betreibt in fünfter Generation das Gar- ge betreffen die Parkmöglichkeiten. te nur langfristig Abhilfe versprächen. tenfachgeschäft „Samen-Andreas“ in der Töngesgasse, einer Parallelstraße der Zeil. Jede zweite Woche erwartet der 42 Jahre alte Unternehmer einen „Im Frankfurter Innenstadtbereich gibt es Taxistände, die zeitlich großen Lastkraftwagen, der neue begrenzt für den Lieferverkehr freigegeben werden könnten.“ Pflanzen aus den Niederlanden bringt. Prof. Petra Schäfer, Frankfurt University of Applied Sciences Vor einigen Jahren aber erschien der Lkw-Fahrer nicht in Andreas‘ Ge- schäft, sondern stand den Tränen nahe im Holzgraben. „Der Wirtschaftsverkehr braucht mehr Es gebe jedoch auch Maßnahmen, Ladezonen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsfüh- die deutlich schneller umsetzbar sei- Er hatte ein Warnschild übersehen rer Matthias Gräßle. Auch sollte das Ord- en. und sich mit seinem Lkw festgefah- nungsamt stärker kontrollieren, wer falsch ren – sein Fahrzeug war zu groß für die parke und ohne Berechtigung in Haltever- Das zeigt ein Vorschlag von Petra Durchfahrt zwischen zwei Geschäfts- bots- und Ladezonen stehe, damit unbe- Schäfer, Professorin für Verkehrspla- häusern. Hinter ihm staute sich der Ver- rechtigt abgestellte Fahrzeuge zügig ab- nung, Frankfurt University of Applied kehr. Die Polizei musste schließlich die geschleppt werden könnten. Sciences. „Im Frankfurter Innenstadt- Straße absperren, mehrere Autos ab- bereich gibt es Taxistände, die eher schleppen lassen und den Lastwagen Ausbau des ÖPNV ist unabdingbar abends belegt sind“, sagt Schäfer. rückwärts hinausleiten. „Seitdem sind Morgens seien die Stände verwaist. wir sehr vorsichtig“, sagt Andreas. Der entscheidende Faktor aber sei Diese Bereiche könnten zeitlich die Verkehrsinfrastruktur. „Wirklich Aus der Not eine Tugend gemacht MOBILITÄT IN FRANKFURT Er setzt sich seit dem Vorfall für die letzten Meter stets zu dem Lastwagen- fahrer ins Führerhaus und lotst ihn zur • Für einen Weg legen die Frankfurter durchschnittlich 6,1 Kilometer zurück. Kleinmarkthalle. Von dort schieben An- dreas und der Fahrer dann Roller mit • 34 Prozent der Haushalte haben keinen eigenen Pkw. Stauden zu dem Fachgeschäft. Das liegt • Der Radverkehr hatte 2013 einen Anteil an 13 Prozent aller zurückgelegten Wegstrecken rund 100 Meter entfernt und hat eigent- in Frankfurt. Im Jahr 1998 waren es nur sechs Prozent. lich eine eigene Ladezone. „Die ist aber • 30 Prozent aller Wegstrecken werden in Frankfurt zu Fuß zurückgelegt; zur Arbeit laufen meistens zugeparkt“, sagt Andreas. jedoch nur elf Prozent der Frankfurter Bürger. Aber er habe keine Zeit, um auf Polizei und Abschleppdienst zu warten. I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
City-Logistik Foto: Weinhalle am Merianplatz SO GÜNSTIG KOMMEN WIR NICHT MEHR ZUSAMMEN. Aktionspreis gültig bis 31.10.2018 Der SPACE STAR 5 Türen und BASIS 1.0 Benziner 6 Airbags 52 kW (71 PS) 5-Gang Jochen Müller, Mitinhaber, Weinhalle am Merianplatz: „Mit einem Lager in der Statt 9.990,– EUR1 6.990,– Innenstadt sind wir in einer sehr glücklichen Situation.“ Die Fahrer der Lieferdienste, die täglich neue Samen, Blu- EUR2 menzwiebeln und Düngemittel in den Laden bringen, fin- nur den dagegen meistens noch einen Platz in der Nähe des Geschäfts. Lieferengpässe drohen Andreas also keine, auf- reibend und zeitaufwendig ist die Situation dagegen schon. Der perfekte Firmenwagen für fleißige Mitarbeiter. Seinen eigenen Lieferservice hat Andreas sogar vor etwa fünf * 5 Jahre Herstellergarantie bis 100.000 km, Details unter www.mitsubishi-motors.de/garantie Jahren stark eingeschränkt. Er habe oft so lange nach einem Parkplatz gesucht, dass sich dieser Service nicht mehr ge- Messverfahren VO (EG) 715 / 2007, VO (EU) 2017 / 1151 Space Star BASIS 1.0 Benziner rechnet habe. 52 kW (71 PS) 5-Gang Kraftstoffverbrauch (l / 100 km) innerorts 5,3; außerorts 4,1; kombi- Großzügige Verlademöglichkeiten sind die Ausnahme niert 4,6. CO2-Emission kombiniert 104 g / km. Effizienzklasse C. Diese Werte wurden entsprechend neuem WLTP-Testzyklus ermittelt und auf das bisherige Messverfahren Keine Schwierigkeiten bereiten Warenannahme und Kun- NEFZ umgerechnet. denbelieferung dagegen Jochen Müller. Er ist Mitinhaber 1 | Unverbindliche Preisempfehlung der MMD Automobile GmbH, Emil- der Weinhalle am Merianplatz und hat mit seinen Geschäfts- Frey-Straße 2, 61169 Friedberg, ab Importlager, zzgl. Überführungskosten, Metallic- und Perleffektlackierung gegen Aufpreis. 2 | Hauspreis partnern Flächen in einem ehemaligen Lager des Kaufhau- ses M. Schneider in der Klapperfeldstraße angemietet. Dort gibt es großzügige Verlademöglichkeiten, sodass die 7,5-Ton- Haupthaus nen-Lastwagen, die palettenweise neuen Wein von Winzern 63225 Langen, Pittlerstraße 53 Tel. 06103 / 5072-0, E-Mail: kuchta@mbgoebel.de und einem Berliner Großhändler bringen, ohne Probleme ab- gestellt werden können. Filiale 60598 Frankfurt, Darmstädter Landstraße 98 Von dort holt ein Mitarbeiter des Weinhandels dann je nach Tel. 069 / 78808809-0, E-Mail: frosch@mbgoebel.de Bedarf kleinere Mengen Wein mit einem Transporter in das www.goebel-autohaus.de Geschäft am Merianplatz. „Wir sind in drei Minuten da“, sagt 180828mi_MGS_Knaller_SpaceStar_HEW_6537_90x255mm_0.indd 1 29.08.18 13:43 I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
16 FO KUS T HEM A Müller, „daher sind wir mit dem Lager Mit dem Preisgeld kaufte Grund zwei Die Aufträge zum Einheitspreis nimmt in der Innenstadt in einer sehr glück- Fahrräder und gründete Anfang 2016 Grund meist mobil entgegen, während lichen Situation.“ Selbstverständlich „Sachen auf Rädern“. Seine Stelle bei seine Fahrer mit ihren Lastenrädern am ist das nicht. So beobachtet Müller am einem Carsharing-Unternehmen gab er Stau auf der Straße einfach vorbeifahren Merianplatz, dass sich auf der benach- auf. Die Lastenfahrräder haben einen können. Auch Grund setzt sich weiter- barten Berger Straße Transporter und unterstützenden Elektroantrieb, vor dem hin selbst auf den Sattel. Er und seine Autos häufig gegenseitig blockieren. Lenker fixiert ist eine mächtige Trans- Mitarbeiter liefern zum Beispiel das Mit- portbox, die 340 Liter beziehungswei- tagessen von zwei Caterern in Kinder- Preisgeld in die Unternehmens se Waren mit einem Gewicht von bis zu gärten oder bringen belegte Brötchen gründung investiert 150 Kilogramm fasst. Mittlerweile ver- von einer großen zu einer kleinen Filiale fügt Grund über vier solcher Räder so- eines Bäckereiunternehmens. „Wir er- Regelmäßig solche Staus bemerkt hat wie zwei Fahrradanhänger. Derzeit habe zeugen weder Lärm noch Abgase“, be- auch Klaus Grund, als er vor drei Jah- er etwa drei Dutzend Stammkunden tont Grund. Der ökologische Gedanke ren mit seinem Fahrrad auf dem Weg in Frankfurt, sagt Grund, allesamt klei- sei seinen Kunden wichtig. zur Arbeit in Richtung Hauptbahnhof ne und mittlere Unternehmen aus dem fuhr. „Das ist nicht nachhaltig“, fand Einzelhandel sowie einen nachhaltigen Nicht nur Gründer wie Klaus Grund, Grund, der zuvor von modernen Las- Onlineversender, der ihm seine Pakete sondern auch die großen Spieler auf tenfahrrädern gelesen hatte. Inspiriert zur weiteren Verteilung täglich ins Lager dem Kurier-, Express- und Paketmarkt von den regelmäßigen Stauerlebnissen schickt. haben längst die Vorzüge alternativer entwickelte der 57-Jährige ein Konzept, Antriebe und Transportmittel erkannt. wie sich mit Lastenfahrrädern Waren Kunden legen großen Wert Hermes testet derzeit den Einsatz von durch Frankfurt transportieren lassen. auf Nachhaltigkeit Lastenfahrrädern in Berlin; die Deut- Er nannte es „CO2-freie Citylogistik“ sche Post und UPS setzen sie bereits und gewann damit Ende 2015 einen Gegenüber den großen Versandunter- im regulären Betrieb ein – auch im Preis im Rahmen des Projekts „Mas- nehmen spielt Grund die Vorteile eines RheinMain-Gebiet. Während die Deut- terplan 100 Prozent Klimaschutz“ der Unternehmens aus, das buchstäb- sche Post in Frankfurt vier Lastenfahr- Stadt Frankfurt. lich noch in der Garage zu Hause ist: räder nutzt, um Expresssendungen auszuliefern, hat UPS in der Frankfurter Innenstadt bis zu zwei Transporter-Tou- Foto: Petra Menke ren durch Lastenfahrräder ersetzen können. IHK O NL INE Radfahrbüro der Stadt Frankfurt Das Radfahrbüro infor- miert rund um das Thema Radfahren in Frankfurt. Auf der Homepage sind weitere Infos unter anderem zu Rad- routen, Abstellanlagen, Aktionen und Projekten zu finden. Klaus Grund, Inhaber, Sachen auf Rädern, setzt auf CO₂-freie Citylogistik: „Wir erzeugen weder Lärm noch Abgase.“ www.radfahren-ffm.de I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
ichgmbh /fr.friedr
18 FO KUS T HEM A D R EI FR AGEN A N Gert Stahnke, Leiter, Straßenverkehrsamt, F rankfurt, über die Zukunft der Innenstadtlogistik und das Baustellen- management in der Mainmetropole Herr Stahnke, wie verändern Mikro- Werden die Baustellen innerhalb Wie soll die Baustellenkoordina- depots und Lastenräder die Innen- Frankfurts bald auch von Navis an- tion künftig funktionieren? stadtlogistik? gezeigt? ln Frankfurt werden geplante Baustel- Der Probebetrieb in Frankfurt hat Die Baustellen sind bereits auf dem len oder Sondernutzungen ämterüber- einen Entlastungseffekt bei dem Ein- Mobilitätsdaten-Marktplatz verfüg- greifend in einem digitalen Programm satz von Lieferfahrzeugen gezeigt. bar. Es ist somit an den Navigations- erfasst. Zukünftig soll ein neues Werk- Durch die Kombination von Mikro- herstellern, diese auch zu verwenden. zeug auch Prognosen über zu erwar- depots und Lastenfahrrädern erwar- TomTom stellt die Baustellen- und Ver- tende verkehrliche Auswirkungen von ten wir zudem eine Entzerrung des kehrsmeldungen der Stadt Frankfurt Baustellen innerhalb der Stadt erstellen. Andienungsverkehrs in Fußgänger- beispielsweise in TomTom City und zonen. Apple-Karten dar. Die Fragen stellte Lukas Berkel, IHK Frankfurt. Mikrodepot im Praxistest Dom-Römer-Projekts haben das Areal die nicht höher als 1,90 Meter sind, für konventionelle Lieferfahrzeuge von können in die Tiefgarage des Areals fah- Das läuft so: Morgens bringt ein Last- vornherein gesperrt. Früher, vor der ren. Direkt zu den Gassen der neuen wagenfahrer einen Container mit Sen- Neugestaltung, sei es schon einmal vor- Altstadt vordringen dürfen aber nur Las- dungen in die Meisengasse. Dieses Mi- gekommen, dass ein 40-Tonner auf den tenfahrräder. Diese Regelung sei sehr krodepot dient dann in den folgenden Hühnermarkt gefahren sei, um drei Pa- umweltfreundlich, sagt Guntersdorf – Stunden insgesamt vier UPS-Mitarbei- kete auszuliefern, sagt Michael Gunters- und habe große Akzeptanz gefunden. tern als Basis. Sie verteilen mit dem Las- dorf, Geschäftsführer, DomRömer. tenfahrrad Pakete und andere Sendun- Alle Anbieter beschäftigen sich zuneh- mend auch mit alternativen Antrieben. Deren Entwicklung ist nicht zuletzt durch die Schadstoffbelastung und die drohen- „Kollisionen zwischen Fahr- und Fußgängerverkehr sind den oder bereits verhängten Dieselfahr- in der neuen Frankfurter Altstadt nicht mehr möglich.“ verbote in vielen Städten von besonde- Michael Guntersdorf, Geschäftsführer, DomRömer rer Bedeutung. Hermes etwa testet in Frankfurt derzeit drei elektrische Trans- porter von Volkswagen und kooperiert auf diesem Feld zukünftig auch mit Mer- gen. Falsch geparkte Autos stören sie Neue Altstadt: freie Fahrt cedes-Benz. UPS rüstet derweil vorhan- dabei allenfalls auf der Fahrt, behindern für Lastenfahrräder dene Transportfahrzeuge um. aber nicht die Zustellung. Die Depots er- möglichen eine flexiblere und kleinteilige- Solche „Kollisionen zwischen Fahr- und Testbetrieb der Cargo-Tram re Zustellung auf den letzten Metern; sie Fußgängerverkehr“, wie Guntersdorf soll nur der Anfang sein sind ähnlich wie die Packstationen der das nennt, sind in dem neuen Quartier, Post ein Trend in der Branche. das insbesondere für Flaneure und Tou- Am Frankfurter Standort, dessen Zu- risten attraktiv ist, nicht mehr möglich. stellbereich weit über das Stadtgebiet Neuartig ist auch, wie in der neuen Für den Lieferverkehr sind in der Brau- hinausgreift, werden von 145 Fahr- Frankfurter Altstadt die Lieferinfrastruk- bach- sowie in der Domstraße Liefer- zeugen mittlerweile sechs elektrisch tur geregelt worden ist. Die Planer des zonen eingerichtet worden; Fahrzeuge, und 18 mit Erdgas angetrieben. Die I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
City-Logistik 19 „Die Infrastruktur ist schon da, unser Netz zieht sich wie das einer Spinne „Die Infrastruktur für eine Cargo-Tram ist schon da. Unser durch die ganze Stadt“, sagt Martin Netz zieht sich wie das einer Spinne durch die ganze Stadt.“ Pauers, Leiter der Stabsstelle System- Martin Pauers, Leiter der Stabsstelle Systemtechnik und technik und Innovation, VGF. Bringen Innovation, VGF also bald auf der Hanauer Landstraße Straßenbahnen die Güter in die Stadt, vorbei am Stau? Das müsse sich noch Deutsche Post hat für ihre Bedürfnisse einwöchigen Testbetrieb erprobt zeigen, der Testbetrieb sei nur ein An- mit der Rheinisch-Westfälischen Techni- wurde: die Logistiktram. An diesem fang: „Was die Zukunft bringt, ist of- schen Hochschule (RWTH) Aachen so- Pilotprojekt beteiligt sind neben der fen“, sagt Pauers. gar einen eigenen E-Laster entwickelt. Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) 25 dieser Street-Scooter würden schon und der Stadt Frankfurt auch Partner in der Frankfurter Innenstadt eingesetzt, wie das House of Logistics and Mobi- sagt ein Sprecher. Insgesamt verfüge lity (Holm) und die Frankfurt University D ER AU TO R die Post schon über rund 6 000 dieser of Applied Sciences. In der Testwoche emissionsfreien Fahrzeuge. ist erstmals eine gewöhnliche Straßen- bahn ohne Passagiere, aber dafür mit Verkehrsdruck befördert zwei für den Transport gesicherten und Innovationen beladenen Logistikboxen vom VGF-Be- triebshof Gutleut bis zur Messeschleife Es gibt eine auf den ersten Blick eben- gefahren. Von dort verteilten dann Zu- Jörn Wenge so exotische wie einleuchtende Idee, steller mit E-Lastenfahrrädern die Sen- Freier Journalist, Frankfurt die in Frankfurt im September in einem dungen. joern_wenge@t-online.de NEUBAU LOGISTIKTERMINAL IM RHEIN-MAIN-GEBIET 70.000 m2 Fläche • 150.000 Palettenstellplätze Infrastruktur eines modernen Industriecenters mit komplettem logistischem Leistungsportfolio vor Ort Bild: 123rf.com © agencyby | Design: www.dops.net Fertigstellung 3. Quartal 2019 Temperaturlagerung möglich (2-8 Grad) GGVS-Ausbau möglich trimodale Verkehrsanbindung Nähe Frankfurt am Main nachhaltige Bauweise mit Bayerns größtem Gründach Mainsite Ihr Kontakt für die Flächen- und Stellplatzvermietung: Telefon: Mainsite GmbH & Co. KG • Industrie Center Obernburg • 63784 Obernburg Ansprechpartner: Jürgen K. Häcker • Projektleiter • juergen.haecker@mainsite.de mainsite.de +49 6022 / 81 2905 I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
20 FO KUS T HEM A L IND NER FO O D, FR A NK FUR T Ein Vorzeigeprojekt Vom Frankfurter Frischezentrum aus versorgen 110 Großhändler täglich vier bis fünf illionen Menschen in FrankfurtRheinMain mit Früchten, Gemüse und Fisch aus aller M Welt. Damit dies funktioniert, bedarf es eines intelligenten Logistikkonzepts. Fotos: Lindner GmbH Das Geschäftsführer-Team von Lindnerfood (v.l.): Stefan Lindner, Clemens Götzinger und Wolfgang Zwischen den Autobahnen 5 und 661 ist „Damit wird die Qualität der Lebensmit- Lindner. das Frischezentrum in Frankfurt-Kalbach tel ohne besonderen Kühlbedarf sicher- optimal für die Verteilung von Obst und gestellt“, so Wolfgang Lindner, geschäfts- Gemüse in die Region FrankfurtRhein- führender Gesellschafter, Lindnerfood. Main positioniert. Durch die H-Form des Der Fruchtgroßhändler beliefert seit Doppelgebäudes kann eine effiziente 1981 das RheinMain-Gebiet mit frischen Anlieferung und Abholung an den La- Waren – bis 2004 noch von der ehemali- derampen erfolgen, über das Pförtner- gen Großmarkthalle im Ostend aus. Mit häuschen werden die Ein- und Ausfahr- dem Umzug hat Lindnerfood, wie einige ten des Großmarkts überwacht. andere Großhändler auch, seinen Sitz an das neue Frischezentrum im Gewerbe- Von der G roßmarkthalle gebiet Am Martinszehnten verlegt. Die zum Frischezentrum Händler wurden seinerzeit in die Planun- gen miteinbezogen. Die Architektur der Lagerräume ist so ausgelegt, dass auch im Hochsommer Kreisverkehre waren falsch geplant die Temperatur der ungekühlten Flä- chen zur Lagerung und Kommissionie- Dabei lief nicht sofort alles reibungslos, rung 18 Grad Celsius nicht überschreitet. erinnert sich Lindner: „Die Kreisverkehre I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
City-Logistik 21 im Gewerbegebiet waren nicht für gro- ob erdgasbetriebene Fahrzeuge für ße und schwere Lieferfahrzeuge des uns als Alternative infrage kommen“, Frischezentrums ausgelegt und schnell so Götzinger. kaputtgefahren.“ Mittlerweile habe sich die Situation nach einem Umbau der Nachts um 2 Uhr beginnt Kreisverkehre deutlich gebessert. Zu- der Direktverkauf dem sei der Frischemarkt heute ein internationales Vorbild für Großmärkte: Während der Anlieferung am Nachmit- „Delegationen aus Japan und Austra- tag werden Hunderte Bestellungen aus lien kommen zu Besuch, um sich vom den Restaurants der Region bearbei- Frankfurter Frischemarkt inspirieren zu tet, die schon am nächsten Morgen von lassen.“ den Kühltransportern ausgeliefert wer- KO N TA K T den müssen. Um 2 Uhr nachts öffnet Wendig, schnell und leise: schließlich der klassische Direktverkauf, die Eidechsen für den die Kunden des Facheinzelhan- Lindner dels bis in die Morgenstunden die Ware Fruchtimport und Handels Schon nachmittags beginnt in den Hal- mit Kleintransportern am Frischezent- gesellschaft len der Frische das Vorprogramm für rum Frankfurt abholen. Josef-Eicher-Straße 10 den nächsten Tag: Lkw liefern Waren 60437 Frankfurt aus der Region, dem In- und Ausland Während vormittags im Lager weniger Telefon 0 69 / 7 40 10 08-0 an. Sie werden je nach Anforderung in Betrieb ist, sind die Fahrzeuge schon E-Mail mail@lindnerfood.de verschieden gekühlten Räumen vorkom- in der Auslieferung zum Kunden. „Wir Internet www.lindnerfood.de missioniert. Dann summt der Betrieb würden auch früher ausliefern, bekom- sprichwörtlich wie ein Bienenstock – men dann aber Probleme mit den An- denn die Logistikbranche ist neben den wohnern“, sagt Lindner. Es gebe zwar elektrischen Gabelstaplern und Schnell- Flüsterrollen für Rollwagen und leise läufern mit den „Eidechsen“ genannten E-Fahrzeuge, aufgrund der weiteren Elektrokarren aus der Maschinenfabrik Arbeitsschritte werde die Anlieferung Esslingen schon seit den Fünfzigerjah- aber immer mit einer gewissen Laut- ren elektrisch mobil. „Die Eidechsen stärke verbunden bleiben. sind wendig, leise und schnell und fast nicht kaputtzukriegen“, schwärmt Lind- Parken oft nur in zweiter ner. Reihe möglich IHK O NL INE Branche würden Fahrverbote für Eine besondere Herausforderung für die Weitere Infos rund um Dieselfahrzeuge hart treffen Auslieferung der frischen Waren in die das Frischezentrum Frankfurter Innenstadt sei die Flächen- online unter Für eine Umstellung des Fuhrparks problematik bei den Kunden. Seinen für die Kundenbelieferung auf elektri- Fahrern bleibe in der Innenstadt häufig www.frische-zentrum-frankfurt.de sche Antriebe sieht Clemens Götzin- nichts anderes übrig, als in zweiter Rei- ger, ebenso geschäftsführender Gesell- he zu halten, während viele hochwer- schafter, derzeit noch einige Hürden: tige Parkflächen ganztägig durch Pkw „Aufgrund der Reichweiteneinschrän- belegt seien und damit nur einen gerin- kung, des zusätzlichen Energiebedarfs gen Mehrwert für das städtische Le- D ER AU TO R für die Kühlung und des geringen Fahr- ben erbringen. „Postdienstleister wer- zeugangebotes ist für uns die Beschaf- den durch die Ordnungsbehörden in fung von E-Fahrzeugen derzeit noch zweiter Reihe geduldet, dabei tragen nicht wirtschaftlich darstellbar.“ Zu- die Lebensmittellieferungen ebenso zur dem fürchte die Logistikbranche der- Grundversorgung der Stadt bei“, betont zeit, wegen des Dieselfahrverbots in er. „Wir nehmen unseren Dienstleis- der Stadt Frankfurt hohe Abschreibun- tungsauftrag sehr ernst und möchten Lukas Berkel gen auf die Fahrzeuge durchführen die Anlieferung so verträglich wie mög- Referent, Standortpolitik, IHK Frankfurt zu müssen. „Wir prüfen derzeit, ob lich abwickeln.“ l.berkel@frankfurt-main.ihk.de I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
22 FO KUS T HEM A Fotos: Jochen Müller Marcus Schwartz, Centermanager, My Zeil: „Wegen der punktgenauen Lieferungen brauchen Shoppingcenter heutzutage deutlich weniger Lagerflächen als früher.“ M Y ZEIL , FR A NK FUR T „Ab in den Bauch“ Vier Tonnen Waren werden Anwohnerklagen über lästigen oder gar lärmenden Lieferverkehr sind Marcus täglich im Shoppingcenter Schwartz, Centermanager des Shoppingcenters My Zeil, fremd. „Trotz des riesigen My Zeil unterirdisch angelie- Warenumschlags von täglich etwa vier Tonnen bekommen die meisten Anwohner fert. Dass dies so reibungslos und Passanten von der unterirdischen Anlieferung nichts mit“, erzählt er. Von der funktioniert, bezeichnet Center- Stiftstraße aus gehe es für Sattelschlepper und kleinere Lieferfahrzeuge „ab in den manager Marcus Schwartz als Bauch“ des My Zeil. „Von der Straße aus nehmen wir grundsätzlich keine Lieferun- „logistische Meisterleistung“. gen an.“ Der Rampenmeister hat alles im Blick Die Anlieferer melden sich zunächst über ein Internetportal an und bekommen ab fünf Uhr morgens Slots zugeteilt. „Dadurch hat der Rampenmeister, der den Fahr- zeugen die Halteplätze zuweist, die Anliefermengen unter Kontrolle“, so der Cen- termanager. Lieferdienste wie DHL, DPD, GLS oder UPS brächten Sammelladun- gen für mehrere Dutzend Shops. Der Facility-Management-Dienstleister, Rhenus Logistics, quittiere die Waren, sortiere sie nach Empfängern und verteile sie inner- halb des Centers: „Die Mieter müssen sich um nichts kümmern, sie warten im La- den auf ihre Sendungen.“ I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
City-Logistik 23 Ausnahmen sind die Ankermieter. Rewe beispielsweise liefert täglich frische Wa- ren mit eigenen Fahrzeugen an. Saturn bekommt mehrmals täglich großvolumige Kartonagen und organisiert deren Annahme und Verteilung in Eigenregie. „Wegen der punktgenauen Lieferungen brauchen Shoppingcenter heutzutage deutlich weni- ger Lagerflächen als früher“, erläutert der Centermanager. Immerhin koste es den Handel „richtig viel Geld“, Lagerflächen vorzuhalten. Logistische Meisterleistung Deshalb stehe den aktuell 66 Mietern auch nur eine Lagerebene, die sich zwischen Anlieferung und Erdgeschoss befinde, zur Verfügung. Wenn beispielsweise Winter- ware zwei Wochen zu früh komme, könne das schon mal problematisch werden. Anlieferung und Entsorgung funktionierten insgesamt reibungslos und geräuschlos, „unter dem Strich eine logistische Meisterleistung“, findet Schwartz. „Der alte Spruch Handel ist Wandel gilt immer noch“, betont er. „Sortimente und Zyklen der Anlieferung ändern sich, der eine Shop kommt, der andere geht, der eine baut um, der andere vergrößert sich.“ Die permanente Optimierung von Ab- läufen sei für ihn aber nur laufendes Geschäft, schlussendlich gehe es immer da rum, Kosten für Betreiber und Mieter weiter zu senken. „Wir müssen uns neu erfinden“ Das größte Projekt stemmt der Hamburger Betreiber des Shoppingcenters, ECE Pro- jektmanagement, momentan selbst: Gerade einmal neun Jahre nach der Eröffnung ist My Zeil wieder eine Großbaustelle. Rund 70 Millionen Euro werden investiert, um die Shoppingmall bei laufendem Betrieb zu modernisieren. „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir uns neu erfinden“, erklärt Schwartz. Shopping sei Kunden auf Dauer zu wenig, sie verlangen auch nach Erlebnissen und Entertainment. In der vierten Etage nimmt daher eine neue Gastronomie-Etage allmählich Gestalt an: Mit 15 Gastrokonzepten, großer Eventbühne und Kinolounge auf zwei Ebenen soll den Besuchern künftig Shoptainment mit Skylineblick geboten werden. „Dann IHK O NL INE wird die Logistik im Haus noch spannender, noch ausgeklügelter“, sagt Schwartz. Einige Lastenaufzüge würden ausschließlich für Food reserviert, „es verbietet sich Weitere Infos über das von selbst, Kleidung und Essen im selben Aufzug zu transportieren“. Shoppingcenter My Zeil unter Lieferservice mit Lastenfahrrädern in Planung www.myzeil.de Mit einem Lieferservice im Innenstadtbereich will der Centermanager ab nächstem Jahr nicht nur ein weiteres Geschäftsfeld erschließen, sondern auch Kunden ver- stärkt ans Haus binden. Wer in der Mittagspause beispielsweise einen Fernseher oder einen Wintermantel kaufe, könne ihn sich am selben Tag zwischen 19 und 22 Uhr nach Hause bringen lassen. Dieser Service solle umweltfreundlich mit Velo- D IE AU TO R IN taxis organisiert werden. Den Onlineriesen Paroli bieten „Dabei wollen wir nicht über die großen Player gehen, sondern versuchen, diesen Service mit lokalen Dienstleistern aufzubauen.“ Die Kapazitäten müssten aber erst noch geschaffen werden, Gespräche mit potenziellen Dienstleistern liefen. „Damit Petra Menke wollen wir auch den Onlineriesen etwas entgegensetzen und versuchen, den sta- Chefredakteurin, IHK WirtschaftsForum tionären Handel in der Frankfurter Innenstadt zu pushen“, so Schwartz. p.menke@frankfurt-main.ihk.de I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
24 FO KUS T HEM A Foto: Gettyimages / Sigrid Gombert H A NDWER K ER PA R K AUS WEI S Regionales Erfolgsmodell Der Handwerkerparkaus- Wo kann der Transporter beim Kun- 2006 hat sich die Situation für viele weis für FrankfurtRheinMain den in der Innenstadt abgestellt wer- Handwerksbetriebe gebessert. erleichtert Handwerksbetrieben den? Gibt es Bewohnerparkplätze oder innerhalb der dicht besiedel- ein eingeschränktes Halteverbot? Diese Ausnahmegenehmigung wird ten Metropolregion die Park- und ähnliche Fragen haben sich immer gegenseitig anerkannt platzsuche. Aber es gibt auch mehr Handwerksbetriebe oder hand- Nachbesserungsbedarf. werksähnliche Gewerbebetriebe ge- So dürfen Betriebe mit gültiger Aus- stellt, schließlich hat der Parkdruck vor nahmegenehmigung ihre Fahrzeuge allem in den Städten deutlich zugenom- beim Kunden auf Bewohnerparkplät- men. Mit der Einführung des Handwer- zen abstellen oder im eingeschränk- kerparkausweises – einer Ausnahmege- ten Halteverbot parken. Die Besonder- nehmigung für Geschäftsfahrzeuge – in heit: Die Ausnahmegenehmigung wird der Region FrankfurtRheinMain im Jahr in allen Städten und Landkreisen des I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
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26 FO KUS T HEM A Bestandsgebiets gegenseitig anerkannt. Restauratoren, Bischofsheim. „Für uns Handwerkerparkausweise an Frank- Die gegenseitige Anerkennung durch sind kurze Wege zu den Baustellen furter Betriebe ausgegeben. Das Be- die örtlichen Straßenverkehrsbehörden wichtig, damit Material und Gerätschaf- standsgebiet des Handwerkerparkaus- ist keine Selbstverständlichkeit, dafür je- ten schnell verfügbar sind.“ weises reicht aktuell von der Wetterau doch ein regionales Erfolgsmodell: Die im Norden bis zur Bergstraße und dem regionale Projektgesellschaft ivm koor- Bei der Genehmigungspraxis in Frank- Odenwaldkreis im Süden, vom Rhein- dinierte einen langen Abstimmungspro- furt sieht Haus jedoch noch Verbesse- gau-Taunus im Westen bis in den Main- zess, bis die gemeinsame Verwaltungs- rungspotenzial: Während beispielsweise Kinzig-Kreis im Osten. vereinbarung unterschrieben werden in Mainz und Wiesbaden das Fahrzeug konnte. auch nach dem Entladen stehen gelas- Weitere Landkreise möchten kooperieren „Für uns sind kurze Wege zu den Baustellen wichtig, damit Derzeit wird die interkommunale Ver- Material und Gerätschaften schnell verfügbar sind.“ einbarung überarbeitet, in diesem Zuge Susanne Haus, Vizepräsidentin, Handwerkskammer Frankfurt- sollen auch die Landkreise Mainz-Bin- Rhein-Main, und Geschäftsführerin, Haus Malermeister und Restauratoren, Bischofsheim gen und Alzey-Worms Teil der Koopera- tion werden. Nicht zuletzt wünscht sich nun auch das unterfränkische Handwerk Die Gebühr für die erste Genehmigung, sen werden könne, sei das Abstellen einen Anschluss an den Handwerker- in der bis zu sechs Kennzeichen auf- in Frankfurt nur für den Be- und Entla- parkausweis für FrankfurtRheinMain. genommen werden können, beträgt devorgang zulässig: „Diese Regelung 305 Euro. Genutzt werden kann die Ge- macht uns das Arbeiten kaum einfacher, nehmigung jedoch immer nur für ein denn das Fahrzeug löst sich nach dem Fahrzeug zur selben Zeit. Jede wei- Entladen ja nicht in Luft auf.“ Die an- tere Genehmigung kostet 161 Euro. schließende Parkplatzsuche sei oftmals Antragsberechtigt sind neben zulas- zeitaufwendig und erfolge auf Kosten sungspflichtigen und zulassungsfreien der Kunden. Handwerken auch handwerksähnliche IHK O NL INE Gewerbe. Ohne Firmenbranding am Fahr- zeug keine Genehmigung Verschärfte Genehmigungspraxis Weitere Infos zum Thema Zudem seien seit einiger Zeit in Frank- regionaler Handwerker- Während in der Vergangenheit einfa- furt nur noch Fahrzeuge mit Firmen- parkausweis online unter che Antragsunterlagen ausreichten, branding zulässig. „Diese Regelung handwerkerparkausweis um an eine Ausnahmegenehmigung zu führt dazu, dass viele Kleinunternehmer @ivm-rheinmain.de und kommen, wird heute ganz genau hin- den Handwerkerparkausweis nicht be- geschaut. Grund für die neue Geneh- antragen können, weil ihr Fahrzeug kei- www.ivm-rheinmain.de migungspraxis waren Fälle, bei denen nen Firmenaufdruck hat“, so Haus. Da- Handwerkerparkausweis der Werkzeug- und Materialtransport rüber hinaus sei es beispielsweise auch angezweifelt wurde. Dies waren bei- nicht möglich, den Handwerkerpark- spielsweise erteilte Ausnahmegeneh ausweis zu nutzen, wenn man mit un- migungen für Limousinen von Schön- gebrandetem Privatfahrzeug zu einem heitschirurgen oder Bauleitern. Kunden nach Frankfurt kommt. Die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein- D ER AU TO R „Kurze Wege zu den Baustellen Main sei hier im engen Gespräch mit sind wichtig“ den zuständigen städtischen Stellen, um für die Unternehmen Verbesserun- „Der regionale Handwerkerparkausweis gen zu erreichen. funktioniert gut in der Region Frankfurt RheinMain“, resümiert Susanne Haus, Der Erfolg des Modells Handwerker- Vizepräsidentin, Handwerkskammer parkausweis ist gleichwohl spürbar: Lukas Berkel Frankfurt-Rhein-Main, und Geschäfts- Laut Straßenverkehrsamt Frankfurt Referent, Standortpolitik, IHK Frankfurt führerin, Haus Malermeister und wurden im vergangenen Jahr 3 000 l.berkel@frankfurt-main.ihk.de I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
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