Mobil bleiben CIT Y-LOGISTIK - 34_ Betrieblicher Umweltschutz Viele Ideen, ein Ziel - IHK Frankfurt am Main

 
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Mobil bleiben CIT Y-LOGISTIK - 34_ Betrieblicher Umweltschutz Viele Ideen, ein Ziel - IHK Frankfurt am Main
10.2018

Unternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain               A 4836 | Jahrgang 141

                                                                   CIT Y-LOGIS TIK

                                           Mobil bleiben

34_ Betrieblicher              36_ Resolution der            42_ Wunschliste der
Umweltschutz                   IHK-Vollversammlung           Unternehmen
Viele Ideen, ein Ziel          Diesel-Fahrverbot             Landtagswahl 2018

                                 www.frankfurt-main.ihk.de
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GmbH, Geschäftsbereich der Banque PSA Finance S. A. Niederlassung Deutschland, Siemensstraße 10, 63263 Neu-Isenburg, für den PEUGEOT Expert Premium
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informieren wir Sie gerne.

Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 5,6; außerorts 5,0; kombiniert 5,2; CO2 -Emission
(kombiniert) in g/km: 137 g. Nach vorgeschriebenen Messverfahren in der gegenwärtig
geltenden Fassung.
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VO RWO R T                                      3

             Liebe Leserinnen, liebe Leser!

             Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat am 5. September ge-
             urteilt, dass Fahrverbote für Dieselfahrzeuge im gesamten
             Innenstadtbereich von Frankfurt zu verhängen sind. Für die

„
             lokale Wirtschaft ist das ein Schock – hat doch das Urteil in
             seiner Härte überrascht. Neben der Forderung, auch Verbo-
             te für Dieselfahrzeuge der Euronorm 5 zu verhängen, haben
             die Richter die gesamte Umweltzone der Stadt Frankfurt als
             Grenze vorgeschlagen. Zudem fordert das Gericht Gebühren

Das Fahrverbot für Dieselfahrzeuge ist
eine Belastung für Unternehmen“
             für Ausnahmegenehmigungen sowie eine verstärkte Park-
             raumbewirtschaftung in der Innenstadt. Letzteres hat vor al-
             lem für den Handel und Tourismus in Frankfurt große Auswir-
             kungen.

             Die IHK Frankfurt hat direkt nach der Entscheidung eine Stel-
             lungnahme abgegeben, die in den Medien eine breite Reso-
             nanz gefunden hat. Wir sehen in dem großflächigen Fahrver-
             bot eine schwere Belastung für die Gewerbebetriebe in der
             Stadt und für die rund 470 000 Beschäftigten, die in die Stadt
             ein- oder auspendeln. Wir haben die Landesregierung aufge-
             rufen, die Verpflichtung zum Fahrverbot nicht widerspruchs-
             los hinzunehmen und alle Rechtsmittel zu nutzen. Zugleich
             haben wir den Magistrat der Stadt Frankfurt aufgefordert, für
             den Wirtschaftsverkehr in der Stadt weitreichende Ausnah-
             men zu erteilen.

             Im Fokusthema der aktuellen Ausgabe des IHK Wirtschafts-
             Forums erhalten Sie in Fachartikeln und Unternehmenspor-
             träts einen vertieften Einblick in den Alltag von Logistikern,
             Spediteuren und weiteren Unternehmen der Branche, die sich
             neben ihrem laufenden Geschäft nun auch dem Thema Fahr-
             verbote widmen müssen.

             Prof. Mathias Müller
             Präsident, IHK Frankfurt

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                                                          10_
                                                          CI T Y-LO GI S T IK

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                                                          Die Auslieferung von Waren und
                                                          Paketen ist in den Innenstädten
                                                          eine Herausforderung für die Lo-
                                                          gistikdienstleister. Ob in der neu-
                                                          en Frankfurter Altstadt, im My Zeil
                                                          oder Frischezentrum: Es gibt inter-
                                                          essante Ansätze und Lösungen für
                                                          die letzte Meile.

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 3_   Vorwort

                                                                         INHALT 10.18
 6_   Kurzmeldungen

      Fokusthema City-Logistik
11_   Die schwierige letzte Meile
20_   Frischezentrum: Ein Vorzeigeprojekt
22_   My Zeil: „Ab in den Bauch“
24_   Handwerkerparkausweis – regionales Erfolgsmodell

      Unternehmensreport
28_   Fermont: Emballiert statt nur verpackt

      Unternehmenspraxis
32_   Außenhandel: Risiken minimieren
34_   Profit für die Umwelt
36_   Diesel-Fahrverbot rückt näher

      Branchen
39_   Grundstücks- und Wohnungswesen
40_   U-Bahn: Der Ausbau geht weiter

      Metropolregion FrankfurtRheinMain
42_   Landtagswahl: Die Wunschliste der Unternehmer

      IHK intern
44_   Machtkampf der Blöcke
46_   Einer für alle
48_   Frische Impulse

      Aus- und Weiterbildung
52_   „Eine gute Visitenkarte“
54_   IHK-Bildungszentrum

56_   Impressum

66_   Zurückgeblättert | Mein Lieblingsort

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6                                                    KUR ZMEL D UN GEN

                                             UN T ER NEHMEN S FÖ R D ERUN G                                            UMWELT

                                             Mittelstandsförderung aus Neues Verpackungsgesetz
                                             ERP-Sondervermögen        Die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister hat eine
                                                                                                                       Arbeitshilfe zur Umsetzung des Verpackungsgesetzes veröf-
                                             Kleine und mittlere Unternehmen können über die KfW auch                             fentlicht. Sie beschreibt die Pflichten für betroffene
                                             2019 zinsgünstige Finanzierungen und ­Beteiligungskapital                            ­Erstinverkehrbringer von Verpackungen nach dem
                                             mit einem Volumen von rund 7,8 Milliarden Euro aus dem                                neuen Verpackungsgesetz.
                                             ERP-Sondervermögen erhalten. Das Programm will vor allem                              www.verpackungsregister.org
                                             Existenzgründungen, Wachstumsfinanzierungen, die Bereit-
                                             stellung von Beteiligungskapital für junge innovative Unterneh-
                                             men und Exportleistungen deutscher Unternehmen fördern. In
                                             den volkswirtschaftlich bedeutenden Bereichen der Innovati-                    IN T ER N AT I O N A L
                                             ons- und Digitalisierungsfinanzierung wird das Fördervolumen
                                             sogar auf zwei Milliarden Euro verdoppelt. Die ERP-Förderung                   Positives Zeugnis für
                                             leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Wett-
                                             bewerbsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen und
                                                                                                                            die deutsche Wirtschaft
                                             trägt zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen bei.
                                             www.bmwi.de             ERP-Sondervermögen                                                                                                     Als „nur vorder-
                                                                                                                              Deutschlands wichtigste                                       gründig zutref-
                                                                                                                              Außenhandelspartner                                           fend“ bewertet
                                                                                                                              Anteile am Handelsvolumen (Exporte aus                        DIHK-Außen-
                                                                                                                              Deutschland + Importe nach Deutschland)
                                             ME T R O P O L R EGI O N                                                         im Jahr 2017 in Prozent                                       wirtschaftschef
                                                                                                                                         China                                        8,1 % Volker ­Treier
                                             Eppsteiner Bahnhof                                                                 Niederlande
                                                                                                                                            USA
                                                                                                                                                                                    7,7
                                                                                                                                                                                   7,5      die Klagen,

                                             ausgezeichnet
                                                                                                                                                                                  7,3
                                                                                                                                   Frankreich
                                                                                                                                                                                            Deutschland
                                                                                                                             Großbritannien                               5,3
                                                                                                                                         Italien                         5,2                überschwem-
                                                                                                                                         Polen                         4,8
                                                                                                                                   Österreich                         4,5                   me die Welt
Foto: picture alliance / Frank Rumpenhorst

                                                                                                                                      Schweiz                        4,3                    mit seinen Gü-
                                                                                                                                 Tschechien                        3,8
                                                                                                                                       Belgien                     3,7                      tern. Der Titel
                                                                                                                                      Spanien                    3,2
                                                                                                                                    Russland                  2,5
                                                                                                                                                                                            „Exportüber-
                                                                                                                                       Ungarn               2,2                             schuss-Welt-
                                                                                                                                         Japan            1,8
                                                                                                                                   Schweden               1,8                               meister“ sei in
                                                                                                                                                          1,6
                                                                                                                                         Türkei
                                                                                                                                                                                            allererster Linie
                                                                                                                                   Dänemark             1,3
                                                                                                                                   Rumänien             1,3                                 ein positives
                                                                                                                                    Südkorea            1,2
                                                                                                                                                                                            Zeugnis für die
                                                                                                                              Quelle: Statistisches Bundesamt                © Globus 12392
                                                                                                                                                                                            deutsche Wirt-
                                                                                                                                                                                            schaft, beton-
                                                                                                                            te er. „Er verdeutlicht, wie leistungsfähig deutsche
                                                                                                                            Unternehmen und wie gefragt ihre Produkte sind“
                                             Der Eppsteiner Bahnhof ist kürzlich als „Bahnhof des Jahres                    – und das aktuell in einem international schwierigen
                                             2018“ ausgezeichnet worden. Zu den bewerteten Kriterien                        Umfeld. „Unser Exportüberschuss bedeutet einen
                                             zählten Sauberkeit, Fahrgastinformationen, Verknüpfung mit                     Kapitalüberschuss, den viele deutsche Unternehmen
                                             anderen Verkehrsmitteln und allgemeine Atmosphäre. An der                      in Form von Direktinvestitionen in den Aufbau von
                                             Sanierung und Aufwertung des Bahnhofs Eppstein war das                         attraktiven Arbeitsplätzen weltweit einsetzen“, gab
                                             Land beteiligt. Für die Modernisierung des Bahnhofsgebäudes                    Treier zu bedenken. Die größten Auslandsstandorte,
                                             und die Gestaltung seines Umfelds hat das Land seit 2005 zu-                   an denen durch deutsche Investitionen Arbeitsplätze
                                             sammen rund 3,7 Millionen Euro bewilligt: 920 000 Euro Zu-                     geschaffen würden, sind China mit rund einer Million
                                             schuss gab es unter anderem für den Um- und Ausbau des                         Beschäftigten sowie die USA mit mehr als 850 000
                                             Gebäudes sowie knapp zwei Millionen Euro für eine zentrale                     Stellen.
                                             Busstation sowie Park- und Fahrradabstellplätze.

                                                                                              I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
Mobil bleiben CIT Y-LOGISTIK - 34_ Betrieblicher Umweltschutz Viele Ideen, ein Ziel - IHK Frankfurt am Main
KUR ZMEL D UN GEN                                                                                                     7

                               KULT UR

                               „Seid ihr alle da?“ Die Puppenspielerin Liesel Simon
                                                                            Liesel Simon (1887 – 1958), geborene Karoline Goldschmidt,
Foto: HMF / Horst Ziegenfusz

                                                                            war eine der ersten professionellen Puppenspielerinnen in
                                                                            Deutschland. Ihr Kasperltheater im Oeder Weg in Frankfurt
                                                                            war in den Zwanzigerjahren sehr beliebt. Durch Auftritte
                                                                            im Rundfunk wurde sie überregional bekannt. Simon wirk-
                                                                            te in ihrem Theater als Unternehmerin, hatte die künstleri-
                                                                            sche Leitung inne und bearbeitete als Dramaturgin Märchen
                                                                            und Theaterstücke. Sie ließ die Puppen von Künstlern und
                                                                            die Dekorationen von Theatermalern gestalten und spielte
                                                                            die Stücke zusammen mit Berufsschauspielern. Mit trans-
                                                                            portablen Bühnen ging sie auch deutschlandweit auf Tour-
                                                                            nee. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialis-
                                                                            ten 1933 erhielt sie als jüdische Künstlerin Berufsverbot
                                                                            und floh 1941 mit einem der letzten Schiffe aus Europa nach
                                                                                       Ecuador. Das Historische Museum widmet ihr
                                                                                       eine Präsentation im biografischen Kabinett der
                                                                                       Dauerausstellung „Frankfurt Einst“.
                                                                                       www.historisches-museum-frankfurt.de

                                                                                                                                  BAD NAUHEIM
                                                                                                                     HOCHTAUNUSKREIS

                                                                                                                                                                   BAD ORB
                                                                                                IDSTEIN                   BAD HOMBURG (2)
                                                                                                                                                         MAIN-KINZIG-KREIS
                                                                                             KÖNIGSTEIN       KRONBERG
                                                                                                                                            BAD VILBEL

                                                                                                             BAD SODEN
                                                                                                                                 FRANKFURT (2)
                                                                               WIESBADEN                   HOFHEIM
                                                                                                                                             OFFENBACH

                                                                                     RHEINGAU                                                       SELIGENSTADT

                                                                                                                                    DREIEICH
                                                                                                MAINZ
                                                                                                                      GROSS-GERAU NORD                   ASCHAFFENBURG

                                                                                                                           DARMSTADT

                                                                                                              GROSS-GERAU SÜD

                                                                                                          BENSHEIM

                                                   I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
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8                                                                                 KUR ZMEL D UN GEN

                                AUS B IL D UN G                                                       AUS B IL D UN G

                                Sieben Prozent mehr                                                   Berufliche Orientierung
                                IHK-Azubis                                                            in Schulen
Foto: Gettyimages / Westend61

                                                                                                      Seit August ist die „Verordnung für Berufliche Orientierung
                                                                                                      in Schulen“ in Kraft. Sie verpflichtet weiterführende allge-
                                                                                                      meinbildende Schulen in Hessen, die berufliche Orientierung
                                                                                                      ihrer Schüler sicherzustellen. Dabei wird auch auf die Zusam-
                                                                                                      menarbeit mit der Wirtschaft gesetzt: Jede Schule muss
                                                                                                      mindestens eine Kooperation mit einem Betrieb, Unterneh-
                                                                                                      men oder einer Hochschule eingehen. Auf diese Weise kön-
                                                                                                      nen Unternehmen eine praxisnahe berufliche Orientierung
                                                                                                      der Fachkräfte von morgen sicherstellen. Die IHK Frankfurt
                                                                                                      bietet unterschiedliche Formate des Engagements im Rah-
                                                                                                      men dieser Verordnung. Kontakt: Florian Richterich, Telefon
                                                                                                      0 69 / 21 97 - 13 19. www.frankfurt-main.ihk.de/3x6

                                                                                                      IN T ER N AT I O N A L
                                Deutlich mehr Auszubildende sind im IHK-Bezirk Frank-
                                furt zum Ausbildungsbeginn gestartet. Rund 5 100 Azu-                 Enterprise Europe
                                bis haben ihre Lehre bei IHK-Unternehmen in diesem
                                Sommer aufgenommen, das sind knapp 350 Azubis und
                                                                                                      Network
                                sieben Prozent mehr als in 2017. Insbesondere die Aus-
                                bildungsverhältnisse in den metalltechnischen Berufen                 Start-ups, Mittelständler und große Unternehmen, deren Stra-
                                haben zugenommen. Ebenfalls Zuwächse gab es in den                    tegie von internationaler Expansion geprägt ist, können von
                                elektrotechnischen Berufen, bei den Kaufleuten im Ein-                verschiedenen unentgeltlichen Services des Enterprise Euro-
                                zelhandel sowie bei dem branchenübergreifenden Beruf                  pe Networks profitieren. In Hessen bieten drei Beraterinnen
                                Kaufleute für Büromanagement. Die IHK-Unternehmen                     unter dem Dach der IHKs Darmstadt, Offenbach und Frank-
                                in Deutschland stellen rund 60 Prozent aller Ausbildungs­             furt Beratung und Kontakte für den Auf- und Ausbau von Aus-
                                verhältnisse.                                                         landsbeziehungen in Europa und darüber hinaus. „Das En-
                                                                                                      terprise Europe Network ist ein strategisches Instrument der
                                                                                                      europäischen Außenwirtschaftsförderung, es soll Wachstum
FR A NK FUR T                                                                                         und Beschäftigung in Europa fördern“, sagt Viviane Witte,
                                                                                                      EEN-Beraterin bei der IHK Frankfurt. Zum Service gehören
Schönheitskur für                                                                                     die Unterstützung bei der internationalen Suche nach neuen

unterirdische Bahnhöfe                                                                                Partnern wie Handelsvertretern und Lieferanten sowie eine
                                                                                                      Service-Datenbank mit Kooperationsprofilen. E-Mail v.witte@
                                                                                                      frankfurt-main.ihk.de, www.frankfurt-main.ihk.de/een
Mit 4,54 Millionen Euro beteiligt sich das Land Hessen an
der Modernisierung der unterirdischen Frankfurter S-Bahn-
höfe Hauptbahnhof und Hauptwache. Das Land trägt damit
über ein Fünftel der Gesamtausgaben von rund 20,7 Millionen
Euro. Der Umbau soll die Stationen übersichtlicher und hel-
ler machen. In der Decke werden zusätzliche Leuchten ins-                                                                Sie möchten keine Infos rund um die IHK-
talliert, die Wände werden mit farbigem Glas verkleidet, die                                                             Wahl 2019 verpassen? Dann abonnieren Sie
Böden erneuert und mit taktilen Leitelementen für Sehbehin-                                                              jetzt unseren E-Mail-Wahl-Erinnerungsser-
derte ausgestattet. Ein verbessertes Wegeleitsystem erleich-                                                             vice. Infos zur IHK-Wahl
tert künftig die Orientierung. Die Bauarbeiten sollen bis Ende
2020 abgeschlossen sein.                                                                              www.frankfurt-main.ihk.de/ihk-wahl

                                                                              I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
Mobil bleiben CIT Y-LOGISTIK - 34_ Betrieblicher Umweltschutz Viele Ideen, ein Ziel - IHK Frankfurt am Main
KUR ZMEL D UN GEN
                                                                                                                                                          Einzigartiges Juwel mit
                                                                                                                                                          Nebengebäude
                                                                                                       IMMOBILIE DES MONATS                               FRANKFURT - ECKENHEIM
                                                                                                                                                          OBJEKT ID: 1492
       V ER K EHR                                                                                                                                         PREIS: 2.250.000 EURO

       Ausbau der
       PPR-Kreuzung
       Die Stadt Bad Homburg hat die Sommerpause genutzt,
       um die PPR-Kreuzung auf der B 456 auszubauen. Knapp
       900 000 Euro wurden aufgewandt, um einen besseren
       Verkehrsfluss insbesondere aus dem U­ singer Land zu
       ermöglichen. Dazu wurde im Kreuzungsbereich eine
       zweite Fahrspur in Richtung A 661 geschaffen, die ge-
       paart mit einer veränderten Ampelschaltung Staus auf
       der Saalburgchaussee minimieren soll. Auch die Ab-
       biegeverkehre nach Dornholzhausen beziehungsweise
                                                                                                                    ca. 812 m2      ca. 560 m2           10             5         5       3
       Bad Homburg wurden optimiert.
                                                                                                                    Bedarfsausweis, 154,1 kWh/(m2 . a), Gas, E, Baujahr 1890

                                       IN T ER N AT I O N A L
                                                                                                                        Haben wir Ihr Interesse für diese

                                       Ausstellerwachstum
                                                                                                                          schöne Immobilie geweckt?
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Foto: Messe Frankfurt / Thomas Fedra

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                                                                                                 Email an olivier.peters@ppsir.de.

                                                                                                                                    Wir freuen uns auf Sie!

                                       Fast alle Weltregionen haben 2017 zum Ausstel-
                                       lerwachstum auf dem Messeplatz Deutschland
                                       beigetragen. Einzige Ausnahme war Nordamerika.
                                       Weit überdurchschnittlich legten die Beteiligungen
                                       aus Süd-, Ost- und Zentralasien zu – um 11,2 Pro-
                                       zent im Vergleich zu den Vorveranstaltungen. Das
                                       ergaben Berechnungen des Auma – Verband der
                                                                                                                                      Mehrfach
                                       Deutschen Messewirtschaft. Insgesamt beteiligten
                                                                                                    Mai 2017
                                                                                                    DIE BESTEN                     ausgezeichneter                                            Mai 2017
                                                                                                                                                                                              DIE BESTEN

                                                                                                                                       Service
                                                                                                 IMMOBILIENMAKLER                                                                          IMMOBILIENMAKLER
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                                       sich im vergangenen Jahr rund 176 000 Ausstel-
                                       ler an den 157 internationalen Messen in Deutsch-
                                       land. Die Auslandsbeteiligungen in Deutschland
                                       wuchsen um 6,3 Prozent auf knapp 108 000 im
                                       Vergleich zu den jeweiligen Vorveranstaltungen.
                                       Wachstumstreiber war erneut China mit einem
                                       Plus von 16 Prozent. www.auma.de
                                                                                                                                  Danziger Straße 50 a        Arndtstraße 24      Louisenstraße 84
                                                                                                                                  65191 Wiesbaden             60325 Frankfurt     61348 Bad Homburg
                                                                                                                                  0611 - 89 05 92 10          069 - 23 80 79 30   06172 - 94 49 153

                                                I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8                             peters-sothebysrealty.com
Mobil bleiben CIT Y-LOGISTIK - 34_ Betrieblicher Umweltschutz Viele Ideen, ein Ziel - IHK Frankfurt am Main
10                                                                       FO KUS T HEM A

                                                                                                                          Foto: Stefan Krutsch

       City-Logistik

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Kennt die Frankfurter Straßen in- und auswendig: Thomas Buhle liefert seit über 30 Jahren in der Innenstadt Pakete aus.

                                                                 I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
City-Logistik                                                                 11

                                                WA R EN A NL IEFERUN G

  Die schwierige letzte Meile
                Vor allem in den Innenstädten ist die Auslieferung von Waren und Paketen auf
               der ­letzten Meile eine tägliche Herausforderung für Logistikdienstleister. Aber es
                     gibt vielversprechende und bisweilen auch ganz pragmatische Ansätze.

Thomas Buhle kennt sich in der Frankfurter Innenstadt so gut aus wie andere
in ihrem Wohnzimmer. Der 53-Jährige arbeitet seit 32 Jahren für UPS, und seit
30 Jahren beliefert er in der Frankfurter Innenstadt von Montag bis Freitag die
­Kunden des amerikanischen Logistikunternehmens. An einem Freitagmorgen im
 Sommer liegen zum Beispiel ein Fernseher für ein Elektrogeschäft, Büromaterial
 für eine Schule und die Geschäftskorrespondenz einer türkischen Bank in den Re-
 galen seines braunen Transporters.

Durchschnittlich 200 Pakete pro Tag

„
Im RheinMain-Gebiet sind es etwa 200 Pakete, die Buhle auf seiner täglichen Tour
verteilt. Zudem muss Buhle bei nicht wenigen Kunden eine bestimmte Express-
zeit einhalten oder gleichzeitig neue Sendungen aufnehmen. Am Steuer braucht
der UPS-Fahrer dabei kein Navigationsgerät. Buhle kennt jede Einbahnstraße, je-

           Der Wirtschaftsverkehr
           braucht mehr Ladezonen“
Matthias Gräßle, Hauptgeschäftsführer, IHK Frankfurt

des Schlagloch auf den Straßen rund um die Zeil; er weiß, wo er nicht links abbie-
gen darf und dass er schneller aus dem Depot im Frankfurter Osten zu den Kunden
kommt, wenn er über Offenbach und nicht über die staugefährdete Hanauer Land-
straße fährt. Was Buhle aber oft auf Anhieb nicht weiß, ist, wo er seinen Transpor-
ter in der Innenstadt gut abstellen kann.

Wettrennen um die letzten freien Parkplätze                                                                 IHK O NL INE

Tatsächlich sind Fahrer wie Buhle oft die größten Leidtragenden des täglichen                               IHK-Services für den
Wettrennens um freie Park- und Halteflächen in Frankfurt. Besonders angespannt                              Wirtschaftsverkehr
ist die Lage in den Innenstadtvierteln. Täglich zieht es unzählige Handwerksfirmen
für Bauprojekte nach Frankfurt, aber auch die Fahrer der Transportfahrzeuge und                              Auf der IHK-Homepage
Lkws die wie Buhle unterwegs sind, um Waren für den Onlinehandel und die Wirt-                   finden Sie weitere Infos für die Bran-
schaft zu befördern, müssen ebenso in die Stadt.                                                 che Verkehr und Logistik

                                                                                                 www.frankfurt-main.ihk.de /
                                                                                                 branchen / verkehr

                                                I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
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 Onlinehandel ist der

                                                                                                                                                  Foto: Stefan Krutsch
­wichtigste Treiber

Der Boom bildet sich in den Zahlen ab:
Der Bestand an Nutzfahrzeugen im Zu-
lassungsbezirk Frankfurt hat sich in den
vergangenen Jahren fast um ein Fünftel
vergrößert; die Anzahl der Kleintranspor-
ter mit einer Gesamtmasse zwischen
2,8 und 3,5 Tonnen hat sich in diesem
Zeitraum sogar mehr als verdoppelt.
Wichtigster Treiber ist der Onlinehandel:
Allein die Deutsche Post beförderte im
vergangenen Jahr in Deutschland insge-
samt rund 1,4 Milliarden Pakete – 2010
waren es nur etwa 800 Millionen. Die
Folge: Zusteller finden oft nur schwer
einen Platz zum Entladen – und stellen
ihre Fahrzeuge deshalb nicht selten dort
ab, wo sie es nicht dürfen, etwa in zwei-
                                              Paketauslieferung am Liebfrauenberg.
ter Reihe oder in Halteverbotszonen.

So ergab eine Befragung durch Wis-            der Geschäftshäuser. Am Fahrbahnrand                   halten können, hätte er viel Zeit und
senschaftler der Frankfurt University         stehen einige Meter lang Bauzäune, den                 Kraft gespart.
of Applied Sciences im Rahmen einer           restlichen Raum nehmen an diesem Tag
Untersuchung des Frankfurter Wirt-            vor allem geparkte Autos ein. Dabei ist                Logistische Nadelöhre
schaftsverkehrs, dass mehr als zwei           der Fahrbahnrand des Holzgrabens an                    ­verschärfen die Situation
Drittel der Fahrer regelmäßig in der          Werktagen tagsüber zu weiten Teilen
zweiten Reihe, also auf dem Fahrstrei-        als Zone mit eingeschränktem Halte-                    Buhle und seine Kollegen in Frankfurt
                                                                                                     haben häufig solche Probleme. Dass
                                                                                                     Frankfurt wie andere Städte dieser Grö-
                      „Strecken wie durch den Riederwald oder die Hanauer Landstra-                  ße in Deutschland ein Verkehrsprob-
                      ße sind für die Transporter wie Nadelöhre, die allzu oft Stillstand            lem hat, bestätigt auch Frank Seitz,
                      bedeuten.“                                                                     Leiter des Frankfurter UPS-Standorts.
                      Frank Seitz, Leiter, UPS-Standort Frankfurt                                    Schwierig sei nicht nur vielerorts die
                                                                                                     Suche nach Parkplätzen, sondern auch
                                                                                                     der Weg in die Stadt. Strecken wie jene
fen, parken, weil sie keinen regulären        verbot ausgewiesen. Daher sollte Buhle                 durch den Riederwald oder die Hanau-
Parkplatz finden. Die Studie zeigte aber      seinen Transporter hier eigentlich pro-                er Landstraße seien für die Transporter
auch, dass es in der Innenstadt grund-        blemlos kurz abstellen können, um ein                  wie Nadelöhre, die allzu oft Stillstand
sätzlich genug Parkkapazitäten für den        Paket abzuliefern, schließlich ist die Zeil            bedeuteten.
Wirtschaftsverkehr geben würde. Tat-          selbst für Lieferfahrzeuge gesperrt.
sächlich aber sind die Parkflächen häu-                                                              „Ein zunehmendes Ärgernis“
fig nicht verfügbar.                          Das Problem: Er kann es nicht, weil al-
                                              les zugeparkt ist – und muss weiterfah-                Andere Dienstleister sind ebenfalls un-
Sackkarren kommen oft                         ren. Schließlich stellt er seinen Trans-               zufrieden. Die Situation in Frankfurt wie
­notgedrungen zum Einsatz                     porter an der Liebfrauenkirche ab. Und                 letztlich in allen Metropolen sei für die
                                              muss dann eine Sackkarre, auf die er                   Zusteller „ein zunehmendes Ärgernis“,
Wie schwierig die Lage für Zusteller im       mehrere und teilweise mehr als zehn                    sagt ein Sprecher von Hermes. Ein Mit-
Alltag ist, zeigt sich, als der UPS-Fah-      Kilo schwere Pakete geladen hat, erst                  arbeiter in Frankfurt liefere deutlich we-
rer auf seiner Tour in den Holzgraben         einmal Dutzende Meter weit in Richtung                 niger Sendungen am Tag ab als seine
einbiegt. Die enge Einbahnstraße ver-         Zeil schieben. Hätte er im Holzgraben,                 Kollegen in kleineren Städten wie Gie-
läuft südlich der Zeil direkt im Rücken       direkt am Hinterausgang der Geschäfte                  ßen oder Marburg. In Frankfurt müssten

                                                    I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
SPRINTER CONNECTION TOUR 2018

Der neue Sprinter kommt zu dir.
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Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart
Partner vor Ort: Daimler AG, vertr. d. MVN GmbH Nutzfahrzeugzentrum FrankfurtRheinMain, Heinrich-Lanz-Allee 33, 60437 Frankfurt
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im Verhältnis mehr Fahrzeuge einge-
setzt werden, somit entstehe folgerich-
tig mehr Verkehr. Auch ein Sprecher der
                                                                                  „Die Ladezone vor unserem Geschäft ist meistens zugeparkt.“
Deutschen Post sagt, die Situation in
                                                                                  Nils Andreas, Inhaber, Samen-Andreas, Frankfurt
Frankfurt sei „eine Herausforderung“.

„Das Ordnungsamt sollte
stärker kontrollieren“
                                                   entspannen lässt sich die Situation                    begrenzt für den Lieferverkehr freige-
Anders als Touristen oder Shoppinggäs-             auf der Straße nur durch einen Aus-                    geben werden.
te können die Fahrer von Transportern              bau des öffentlichen Personennah-
und Lastkraftwagen ihre Fahrzeuge in der           verkehrs im RheinMain-Gebiet“, so                       Lastwagen hat sich im
Regel nicht einfach in einem Parkhaus ab-          Gräßle. Die geplante Regionaltangen-                   ­Holzgraben festgefahren
stellen und ein paar Meter zu Fuß gehen.           te West, die nordmainische S-Bahn
Sie müssen so nah wie möglich an ihr Ziel          oder die Verlängerung der U2 zum                       Schließlich leiden unter den Schwie-
heran – mit ihrem Fahrzeug. Wie also lie-          Beispiel würden den Verkehr in und                     rigkeiten auf der Straße auch Frankfur-
ßen sich die Lieferbedingungen in Frank-           nach Frankfurt spürbar entlasten. Klar                 ter Einzelhändler. Nils Andreas etwa
furt verbessern? Es gibt viele Ideen, eini-        sei aber auch, dass diese Großprojek-                  betreibt in fünfter Generation das Gar-
ge betreffen die Parkmöglichkeiten.                te nur langfristig Abhilfe versprächen.                tenfachgeschäft „Samen-Andreas“ in
                                                                                                          der Töngesgasse, einer Parallelstraße
                                                                                                          der Zeil. Jede zweite Woche erwartet
                                                                                                          der 42 Jahre alte Unternehmer einen
                         „Im Frankfurter Innenstadtbereich gibt es Taxistände, die zeitlich               großen Lastkraftwagen, der neue
                         begrenzt für den Lieferverkehr freigegeben werden könnten.“                      Pflanzen aus den Niederlanden bringt.
                         Prof. Petra Schäfer, Frankfurt University of Applied Sciences                    Vor einigen Jahren aber erschien der
                                                                                                          Lkw-Fahrer nicht in Andreas‘ Ge-
                                                                                                          schäft, sondern stand den Tränen
                                                                                                          nahe im Holzgraben.
„Der Wirtschaftsverkehr braucht mehr               Es gebe jedoch auch Maßnahmen,
Ladezonen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsfüh-            die deutlich schneller umsetzbar sei-                  Er hatte ein Warnschild übersehen
rer Matthias Gräßle. Auch sollte das Ord-          en.                                                    und sich mit seinem Lkw festgefah-
nungsamt stärker kontrollieren, wer falsch                                                                ren – sein Fahrzeug war zu groß für die
parke und ohne Berechtigung in Haltever-           Das zeigt ein Vorschlag von Petra                      Durchfahrt zwischen zwei Geschäfts-
bots- und Ladezonen stehe, damit unbe-             Schäfer, Professorin für Verkehrspla-                  häusern. Hinter ihm staute sich der Ver-
rechtigt abgestellte Fahrzeuge zügig ab-           nung, Frankfurt University of Applied                  kehr. Die Polizei musste schließlich die
geschleppt werden könnten.                         Sciences. „Im Frankfurter Innenstadt-                  Straße absperren, mehrere Autos ab-
                                                   bereich gibt es Taxistände, die eher                   schleppen lassen und den Lastwagen
Ausbau des ÖPNV ist unabdingbar                    abends belegt sind“, sagt Schäfer.                     rückwärts hinausleiten. „Seitdem sind
                                                   Morgens seien die Stände verwaist.                     wir sehr vorsichtig“, sagt Andreas.
Der entscheidende Faktor aber sei                  Diese Bereiche könnten zeitlich
die Verkehrsinfrastruktur. „Wirklich                                                                      Aus der Not eine Tugend gemacht

MOBILITÄT IN FRANKFURT
                                                                                                          Er setzt sich seit dem Vorfall für die
                                                                                                          letzten Meter stets zu dem Lastwagen-
                                                                                                          fahrer ins Führerhaus und lotst ihn zur
• Für einen Weg legen die Frankfurter durchschnittlich 6,1 Kilometer zurück.                              Kleinmarkthalle. Von dort schieben An-
                                                                                                          dreas und der Fahrer dann Roller mit
• 34 Prozent der Haushalte haben keinen eigenen Pkw.
                                                                                                          Stauden zu dem Fachgeschäft. Das liegt
• Der Radverkehr hatte 2013 einen Anteil an 13 Prozent aller zurückgelegten Wegstrecken                   rund 100 Meter entfernt und hat eigent-
  in Frankfurt. Im Jahr 1998 waren es nur sechs Prozent.                                                  lich eine eigene Ladezone. „Die ist aber
• 30 Prozent aller Wegstrecken werden in Frankfurt zu Fuß zurückgelegt; zur Arbeit laufen                 meistens zugeparkt“, sagt Andreas.
  jedoch nur elf Prozent der Frankfurter Bürger.                                                          Aber er habe keine Zeit, um auf Polizei
                                                                                                          und Abschleppdienst zu warten.

                                                         I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
City-Logistik

Foto: Weinhalle am Merianplatz

                                                                                                                                                                   SO GÜNSTIG
                                                                                                                                                                   KOMMEN WIR
                                                                                                                                                                   NICHT MEHR
                                                                                                                                                                   ZUSAMMEN.

                                                                                                                                         Aktionspreis gültig bis 31.10.2018

                                                                                                                                    Der SPACE               STAR                 5 Türen und
                                                                                                                                    BASIS 1.0 Benziner                           6 Airbags
                                                                                                                                    52 kW (71 PS) 5-Gang
                                 Jochen Müller, Mitinhaber, Weinhalle am Merianplatz: „Mit einem Lager in der                        Statt 9.990,– EUR1

                                                                                                                                           6.990,–
                                 Innenstadt sind wir in einer sehr glücklichen Situation.“

                                 Die Fahrer der Lieferdienste, die täglich neue Samen, Blu-                                                                                               EUR2
                                 menzwiebeln und Düngemittel in den Laden bringen, fin-                                             nur
                                 den dagegen meistens noch einen Platz in der Nähe des
                                 Geschäfts. Lieferengpässe drohen Andreas also keine, auf-
                                 reibend und zeitaufwendig ist die Situation dagegen schon.                                    Der perfekte Firmenwagen für fleißige Mitarbeiter.
                                 Seinen eigenen Lieferservice hat Andreas sogar vor etwa fünf                                                       * 5 Jahre Herstellergarantie bis 100.000 km,
                                                                                                                                                     Details unter www.mitsubishi-motors.de/garantie
                                 Jahren stark eingeschränkt. Er habe oft so lange nach einem
                                 Parkplatz gesucht, dass sich dieser Service nicht mehr ge-                                                     Messverfahren VO (EG) 715 / 2007, VO (EU)
                                                                                                                                                2017 / 1151 Space Star BASIS 1.0 Benziner
                                 rechnet habe.                                                                                                  52 kW (71 PS) 5-Gang Kraftstoffverbrauch
                                                                                                                                                (l / 100 km) innerorts 5,3; außerorts 4,1; kombi-
                                 Großzügige Verlademöglichkeiten sind die Ausnahme                                                              niert 4,6. CO2-Emission kombiniert 104 g / km.
                                                                                                                               Effizienzklasse C. Diese Werte wurden entsprechend neuem
                                                                                                                               WLTP-Testzyklus ermittelt und auf das bisherige Messverfahren
                                 Keine Schwierigkeiten bereiten Warenannahme und Kun-                                          NEFZ umgerechnet.
                                 denbelieferung dagegen Jochen Müller. Er ist Mitinhaber
                                                                                                                               1 | Unverbindliche Preisempfehlung der MMD Automobile GmbH, Emil-
                                 der Weinhalle am Merianplatz und hat mit seinen Geschäfts-                                    Frey-Straße 2, 61169 Friedberg, ab Importlager, zzgl. Überführungskosten,
                                                                                                                               Metallic- und Perleffektlackierung gegen Aufpreis. 2 | Hauspreis
                                 partnern Flächen in einem ehemaligen Lager des Kaufhau-
                                 ses M. Schneider in der Klapperfeldstraße angemietet. Dort
                                 gibt es großzügige Verlademöglichkeiten, sodass die 7,5-Ton-                                  Haupthaus

                                 nen-Lastwagen, die palettenweise neuen Wein von Winzern                                       63225 Langen, Pittlerstraße 53
                                                                                                                               Tel. 06103 / 5072-0, E-Mail: kuchta@mbgoebel.de
                                 und einem Berliner Großhändler bringen, ohne Probleme ab-
                                 gestellt werden können.
                                                                                                                               Filiale
                                                                                                                               60598 Frankfurt, Darmstädter Landstraße 98
                                 Von dort holt ein Mitarbeiter des Weinhandels dann je nach                                    Tel. 069 / 78808809-0, E-Mail: frosch@mbgoebel.de

                                 Bedarf kleinere Mengen Wein mit einem Transporter in das                                      www.goebel-autohaus.de
                                 Geschäft am Merianplatz. „Wir sind in drei Minuten da“, sagt

                                                                                                                  180828mi_MGS_Knaller_SpaceStar_HEW_6537_90x255mm_0.indd 1                        29.08.18 13:43
                                                                                                 I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
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                    Müller, „daher sind wir mit dem Lager                     Mit dem Preisgeld kaufte Grund zwei                       Die Aufträge zum Einheitspreis nimmt
                    in der Innenstadt in einer sehr glück-                    Fahrräder und gründete Anfang 2016                        Grund meist mobil entgegen, während
                    lichen Situation.“ Selbstverständlich                     „Sachen auf Rädern“. Seine Stelle bei                     seine Fahrer mit ihren Lastenrädern am
                    ist das nicht. So beobachtet Müller am                    einem Carsharing-Unternehmen gab er                       Stau auf der Straße einfach vorbeifahren
                    Merianplatz, dass sich auf der benach-                    auf. Die Lastenfahrräder haben einen                      können. Auch Grund setzt sich weiter-
                    barten Berger Straße Transporter und                      unterstützenden Elektroantrieb, vor dem                   hin selbst auf den Sattel. Er und seine
                    Autos häufig gegenseitig blockieren.                      Lenker fixiert ist eine mächtige Trans-                   Mitarbeiter liefern zum Beispiel das Mit-
                                                                              portbox, die 340 Liter beziehungswei-                     tagessen von zwei Caterern in Kinder-
                    Preisgeld in die Unternehmens­­                           se Waren mit einem Gewicht von bis zu                     gärten oder bringen belegte Brötchen
                    gründung investiert                                       150 Kilogramm fasst. Mittlerweile ver-                    von einer großen zu einer kleinen Filiale
                                                                              fügt Grund über vier solcher Räder so-                    eines Bäckereiunternehmens. „Wir er-
                    Regelmäßig solche Staus bemerkt hat                       wie zwei Fahrradanhänger. Derzeit habe                    zeugen weder Lärm noch Abgase“, be-
                    auch Klaus Grund, als er vor drei Jah-                    er etwa drei Dutzend Stammkunden                          tont Grund. Der ökologische Gedanke
                    ren mit seinem Fahrrad auf dem Weg                        in Frankfurt, sagt Grund, allesamt klei-                  sei seinen Kunden wichtig.
                    zur Arbeit in Richtung Hauptbahnhof                       ne und mittlere Unternehmen aus dem
                    fuhr. „Das ist nicht nachhaltig“, fand                    Einzelhandel sowie einen nachhaltigen                     Nicht nur Gründer wie Klaus Grund,
                    Grund, der zuvor von modernen Las-                        Onlineversender, der ihm seine Pakete                     sondern auch die großen Spieler auf
                    tenfahrrädern gelesen hatte. Inspiriert                   zur weiteren Verteilung täglich ins Lager                 dem Kurier-, Express- und Paketmarkt
                    von den regelmäßigen Stauerlebnissen                      schickt.                                                  haben längst die Vorzüge alternativer
                    entwickelte der 57-Jährige ein Konzept,                                                                             Antriebe und Transportmittel erkannt.
                    wie sich mit Lastenfahrrädern Waren                       Kunden legen großen Wert                                  Hermes testet derzeit den Einsatz von
                    durch Frankfurt transportieren lassen.                    auf Nachhaltigkeit                                        Lastenfahrrädern in Berlin; die Deut-
                    Er nannte es „CO2-freie Citylogistik“                                                                               sche Post und UPS setzen sie bereits
                    und gewann damit Ende 2015 einen                          Gegenüber den großen Versandunter-                        im regulären Betrieb ein – auch im
                    Preis im Rahmen des Projekts „Mas-                        nehmen spielt Grund die Vorteile eines                    RheinMain-Gebiet. Während die Deut-
                    terplan 100 Prozent Klimaschutz“ der                      Unternehmens aus, das buchstäb-                           sche Post in Frankfurt vier Lastenfahr-
                    Stadt Frankfurt.                                          lich noch in der Garage zu Hause ist:                     räder nutzt, um Expresssendungen
                                                                                                                                        auszuliefern, hat UPS in der Frankfurter
                                                                                                                                        Innenstadt bis zu zwei Transporter-Tou-
Foto: Petra Menke

                                                                                                                                        ren durch Lastenfahrräder ersetzen
                                                                                                                                        können.

                                                                                                                                                    IHK O NL INE

                                                                                                                                                    Radfahrbüro der Stadt
                                                                                                                                                    Frankfurt

                                                                                                                                                    Das Radfahrbüro infor-
                                                                                                                                        miert rund um das Thema Radfahren
                                                                                                                                        in Frankfurt. Auf der Homepage sind
                                                                                                                                        weitere Infos unter anderem zu Rad-
                                                                                                                                        routen, Abstellanlagen, Aktionen und
                                                                                                                                        Projekten zu finden.

                    Klaus Grund, Inhaber, Sachen auf Rädern, setzt auf CO₂-freie Citylogistik: „Wir erzeugen weder Lärm noch Abgase.“   www.radfahren-ffm.de

                                                                                     I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
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/fr.friedr
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     D R EI FR AGEN A N

                          Gert Stahnke, Leiter, Straßenverkehrsamt, F
                                                                    ­ rankfurt,
                          über die Zukunft der Innenstadtlogistik und das ­Baustellen-
                          management in der Mainmetropole

     Herr Stahnke, wie verändern Mikro-       Werden die Baustellen innerhalb                       Wie soll die Baustellenkoordina-
     depots und Lastenräder die Innen-        Frankfurts bald auch von Navis an-                    tion künftig funktionieren?
     stadtlogistik?                           gezeigt?                                              ln Frankfurt werden geplante Baustel-
     Der Probebetrieb in Frankfurt hat        Die Baustellen sind bereits auf dem                   len oder Sondernutzungen ämterüber-
     einen Entlastungseffekt bei dem Ein-     Mobilitätsdaten-Marktplatz verfüg-                    greifend in einem digitalen Programm
     satz von Lieferfahrzeugen gezeigt.       bar. Es ist somit an den Navigations-                 erfasst. Zukünftig soll ein neues Werk-
     Durch die Kombination von Mikro-         herstellern, diese auch zu verwenden.                 zeug auch Prognosen über zu erwar-
     depots und Lastenfahrrädern erwar-       TomTom stellt die Baustellen- und Ver-                tende verkehrliche Auswirkungen von
     ten wir zudem eine Entzerrung des        kehrsmeldungen der Stadt Frankfurt                    Baustellen innerhalb der Stadt erstellen.
     Andienungsverkehrs in Fußgänger-         beispielsweise in TomTom City und
     zonen.                                   Apple-Karten dar.                                     Die Fragen stellte Lukas Berkel,
                                                                                                    IHK Frankfurt.

Mikrodepot im Praxistest                      Dom-Römer-Projekts haben das Areal                     die nicht höher als 1,90 Meter sind,
                                              für konventionelle Lieferfahrzeuge von                 können in die Tiefgarage des Areals fah-
Das läuft so: Morgens bringt ein Last-        vornherein gesperrt. Früher, vor der                   ren. Direkt zu den Gassen der neuen
wagenfahrer einen Container mit Sen-          Neugestaltung, sei es schon einmal vor-                Altstadt vordringen dürfen aber nur Las-
dungen in die Meisengasse. Dieses Mi-         gekommen, dass ein 40-Tonner auf den                   tenfahrräder. Diese Regelung sei sehr
krodepot dient dann in den folgenden          Hühnermarkt gefahren sei, um drei Pa-                  umweltfreundlich, sagt Guntersdorf –
Stunden insgesamt vier UPS-Mitarbei-          kete auszuliefern, sagt Michael Gunters-               und habe große Akzeptanz gefunden.
tern als Basis. Sie verteilen mit dem Las-    dorf, Geschäftsführer, DomRömer.
tenfahrrad Pakete und andere Sendun-                                                                 Alle Anbieter beschäftigen sich zuneh-
                                                                                                     mend auch mit alternativen Antrieben.
                                                                                                     Deren Entwicklung ist nicht zuletzt durch
                                                                                                     die Schadstoffbelastung und die drohen-
                       „Kollisionen zwischen Fahr- und Fußgängerverkehr sind                         den oder bereits verhängten Dieselfahr-
                       in der neuen Frankfurter Altstadt nicht mehr möglich.“                        verbote in vielen Städten von besonde-
                       Michael Guntersdorf, Geschäftsführer, DomRömer                                rer Bedeutung. Hermes etwa testet in
                                                                                                     Frankfurt derzeit drei elektrische Trans-
                                                                                                     porter von Volkswagen und kooperiert
                                                                                                     auf diesem Feld zukünftig auch mit Mer-
gen. Falsch geparkte Autos stören sie         Neue Altstadt: freie Fahrt                             cedes-Benz. UPS rüstet derweil vorhan-
dabei allenfalls auf der Fahrt, behindern     für Lastenfahrräder                                    dene Transportfahrzeuge um.
aber nicht die Zustellung. Die Depots er-
möglichen eine flexiblere und kleinteilige-   Solche „Kollisionen zwischen Fahr- und                 Testbetrieb der Cargo-Tram
re Zustellung auf den letzten Metern; sie     Fußgängerverkehr“, wie Guntersdorf                     soll nur der Anfang sein
sind ähnlich wie die Packstationen der        das nennt, sind in dem neuen Quartier,
Post ein Trend in der ­Branche.               das insbesondere für Flaneure und Tou-                 Am Frankfurter Standort, dessen Zu-
                                              risten attraktiv ist, nicht mehr möglich.              stellbereich weit über das Stadtgebiet
Neuartig ist auch, wie in der neuen           Für den Lieferverkehr sind in der Brau-                hinausgreift, werden von 145 Fahr-
Frankfurter Altstadt die Lieferinfrastruk-    bach- sowie in der Domstraße Liefer-                   zeugen mittlerweile sechs elektrisch
tur geregelt worden ist. Die Planer des       zonen eingerichtet worden; Fahrzeuge,                  und 18 mit Erdgas angetrieben. Die

                                                   I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
City-Logistik                                                                             19

                                                                                                              „Die Infrastruktur ist schon da, unser
                                                                                                              Netz zieht sich wie das einer Spinne
                          „Die Infrastruktur für eine Cargo-Tram ist schon da. Unser
                                                                                                              durch die ganze Stadt“, sagt Martin
                          Netz zieht sich wie das einer Spinne durch die ganze Stadt.“
                                                                                                              Pauers, Leiter der Stabsstelle System-
                          Martin Pauers, Leiter der Stabsstelle Systemtechnik und
                                                                                                              technik und Innovation, VGF. Bringen
                          ­Innovation, VGF
                                                                                                              also bald auf der Hanauer Landstraße
                                                                                                              Straßenbahnen die Güter in die Stadt,
                                                                                                              vorbei am Stau? Das müsse sich noch
Deutsche Post hat für ihre Bedürfnisse                einwöchigen Testbetrieb erprobt                         zeigen, der Testbetrieb sei nur ein An-
mit der Rheinisch-Westfälischen Techni-               ­wurde: die Logistiktram. An diesem                     fang: „Was die Zukunft bringt, ist of-
schen Hochschule (RWTH) Aachen so-                     Pilot­projekt beteiligt sind neben der                 fen“, sagt Pauers.
gar einen eigenen E-Laster entwickelt.                 Ver­kehrs­gesellschaft Frankfurt (VGF)
25 dieser Street-Scooter würden schon                  und der Stadt Frankfurt auch Partner
in der Frankfurter Innenstadt eingesetzt,              wie das House of Logistics and Mobi-
sagt ein Sprecher. Insgesamt verfüge                   lity (Holm) und die Frankfurt University                           D ER AU TO R
die Post schon über rund 6 000 dieser                  of Applied Sciences. In der Testwoche
emissionsfreien Fahrzeuge.                             ist erstmals eine gewöhnliche Straßen-
                                                       bahn ohne Passagiere, aber dafür mit
Verkehrsdruck ­befördert                               zwei für den Transport gesicherten und
Innovationen                                           beladenen Logistikboxen vom VGF-Be-
                                                       triebshof Gutleut bis zur Messeschleife
Es gibt eine auf den ersten Blick eben-                gefahren. Von dort verteilten dann Zu-                               Jörn Wenge
so exotische wie einleuchtende Idee,                   steller mit E-Lastenfahrrädern die Sen-                       Freier Journalist, Frankfurt
die in Frankfurt im September in einem                 dungen.                                                      joern_wenge@t-online.de

   NEUBAU LOGISTIKTERMINAL IM RHEIN-MAIN-GEBIET
                               70.000 m2 Fläche • 150.000 Palettenstellplätze

   Infrastruktur eines modernen Industriecenters mit komplettem logistischem Leistungsportfolio vor Ort
                                                                                                                                                                Bild: 123rf.com © agencyby | Design: www.dops.net

   Fertigstellung 3. Quartal 2019
      Temperaturlagerung möglich (2-8 Grad)
      GGVS-Ausbau möglich
      trimodale Verkehrsanbindung
      Nähe Frankfurt am Main
      nachhaltige Bauweise mit Bayerns größtem Gründach                              Mainsite                                   Ihr Kontakt für die Flächen-
                                                                                                                                und Stellplatzvermietung:

                                                                                                                                     Telefon:
   Mainsite GmbH & Co. KG • Industrie Center Obernburg • 63784 Obernburg
   Ansprechpartner: Jürgen K. Häcker • Projektleiter • juergen.haecker@mainsite.de          mainsite.de                         +49 6022 / 81 2905

                                                             I H K W i r t s c h a f t s F O R U M 1 0 .1 8
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                                                    L IND NER FO O D, FR A NK FUR T

                 Ein Vorzeigeprojekt
                  Vom Frankfurter Frischezentrum aus versorgen 110 Großhändler täglich vier bis fünf
                 ­ illionen Menschen in FrankfurtRheinMain mit Früchten, Gemüse und Fisch aus aller
                 M
                       Welt. Damit dies funktioniert, bedarf es eines intelligenten Logistikkonzepts.

                                                                                                                                                      Fotos: Lindner GmbH
Das Geschäftsführer-Team von Lindnerfood (v.l.):
Stefan Lindner, Clemens Götzinger und Wolfgang     Zwischen den Autobahnen 5 und 661 ist                 „Damit wird die Qualität der Lebensmit-
Lindner.
                                                   das Frischezentrum in Frankfurt-Kalbach               tel ohne besonderen Kühlbedarf sicher-
                                                   optimal für die Verteilung von Obst und               gestellt“, so Wolfgang Lindner, geschäfts-
                                                   Gemüse in die Region FrankfurtRhein-                  führender Gesellschafter, Lindnerfood.
                                                   Main positioniert. Durch die H-Form des               Der Fruchtgroßhändler beliefert seit
                                                   Doppelgebäudes kann eine effiziente                   1981 das RheinMain-Gebiet mit frischen
                                                   Anlieferung und Abholung an den La-                   Waren – bis 2004 noch von der ehemali-
                                                   derampen erfolgen, über das Pförtner-                 gen Großmarkthalle im Ostend aus. Mit
                                                   häuschen werden die Ein- und Ausfahr-                 dem Umzug hat Lindnerfood, wie einige
                                                   ten des Großmarkts überwacht.                         andere Großhändler auch, seinen Sitz an
                                                                                                         das neue Frischezentrum im Gewerbe-
                                                   Von der G
                                                           ­ roßmarkthalle                               gebiet Am Martinszehnten verlegt. Die
                                                   zum Frischezentrum                                    Händler wurden seinerzeit in die Planun-
                                                                                                         gen miteinbezogen.
                                                   Die Architektur der Lagerräume ist so
                                                   ausgelegt, dass auch im Hochsommer                    Kreisverkehre waren falsch geplant
                                                   die Temperatur der ungekühlten Flä-
                                                   chen zur Lagerung und Kommissionie-                   Dabei lief nicht sofort alles reibungslos,
                                                   rung 18 Grad Celsius nicht überschreitet.             erinnert sich Lindner: „Die Kreisverkehre

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City-Logistik                                                                  21

im Gewerbegebiet waren nicht für gro-     ob erdgasbetriebene Fahrzeuge für
ße und schwere Lieferfahrzeuge des        uns als Alternative infrage kommen“,
Frischezentrums ausgelegt und schnell     so Götzinger.
kaputtgefahren.“ Mittlerweile habe sich
die Situation nach einem Umbau der        Nachts um 2 Uhr ­beginnt
Kreisverkehre deutlich gebessert. Zu-     der Direktverkauf
dem sei der Frischemarkt heute ein
internationales Vorbild für Großmärkte:   Während der Anlieferung am Nachmit-
„Delegationen aus Japan und Austra-       tag werden Hunderte Bestellungen aus
lien kommen zu Besuch, um sich vom        den Restaurants der Region bearbei-
Frankfurter Frischemarkt inspirieren zu   tet, die schon am nächsten Morgen von
lassen.“                                  den Kühltransportern ausgeliefert wer-                              KO N TA K T
                                          den müssen. Um 2 Uhr nachts öffnet
Wendig, schnell und leise:                schließlich der klassische Direktverkauf,
die Eidechsen                             für den die Kunden des Facheinzelhan-                    Lindner
                                          dels bis in die Morgenstunden die Ware                   Fruchtimport und Handels­
Schon nachmittags beginnt in den Hal-     mit Kleintransportern am Frischezent-                    gesellschaft
len der Frische das Vorprogramm für       rum Frankfurt abholen.                                   Josef-Eicher-Straße 10
den nächsten Tag: Lkw liefern Waren                                                                60437 Frankfurt
aus der Region, dem In- und Ausland       Während vormittags im Lager weniger                      Telefon 0 69 / 7 40 10 08-0
an. Sie werden je nach Anforderung in     Betrieb ist, sind die Fahrzeuge schon                    E-Mail mail@lindnerfood.de
verschieden gekühlten Räumen vorkom-      in der Auslieferung zum Kunden. „Wir                     Internet www.lindnerfood.de
missioniert. Dann summt der Betrieb       würden auch früher ausliefern, bekom-
sprichwörtlich wie ein Bienenstock –      men dann aber Probleme mit den An-
denn die Logistikbranche ist neben den    wohnern“, sagt Lindner. Es gebe zwar
elektrischen Gabelstaplern und Schnell-   Flüsterrollen für Rollwagen und leise
läufern mit den „Eidechsen“ genannten     E-Fahrzeuge, aufgrund der weiteren
Elektrokarren aus der Maschinenfabrik     Arbeitsschritte werde die Anlieferung
Esslingen schon seit den Fünfzigerjah-    aber immer mit einer gewissen Laut-
ren elektrisch mobil. „Die Eidechsen      stärke verbunden bleiben.
sind wendig, leise und schnell und fast
nicht kaputtzukriegen“, schwärmt Lind-    Parken oft nur in ­zweiter
ner.                                      Reihe möglich                                                    IHK O NL INE

Branche würden Fahrverbote für            Eine besondere Herausforderung für die                            Weitere Infos rund um
Dieselfahrzeuge hart treffen              Auslieferung der frischen Waren in die                            das Frischezentrum
                                          Frankfurter Innenstadt sei die Flächen-                           online unter
Für eine Umstellung des Fuhrparks         problematik bei den Kunden. Seinen
für die Kundenbelieferung auf elektri-    Fahrern bleibe in der Innenstadt häufig               www.frische-zentrum-frankfurt.de
sche Antriebe sieht Clemens Götzin-       nichts anderes übrig, als in zweiter Rei-
ger, ebenso geschäftsführender Gesell-    he zu halten, während viele hochwer-
schafter, derzeit noch einige Hürden:     tige Parkflächen ganztägig durch Pkw
„Aufgrund der Reichweiteneinschrän-       belegt seien und damit nur einen gerin-
kung, des zusätzlichen Energiebedarfs     gen Mehrwert für das städtische Le-                               D ER AU TO R
für die Kühlung und des geringen Fahr-    ben erbringen. „Postdienstleister wer-
zeugangebotes ist für uns die Beschaf-    den durch die Ordnungsbehörden in
fung von E-Fahrzeugen derzeit noch        zweiter Reihe geduldet, dabei tragen
nicht wirtschaftlich darstellbar.“ Zu-    die Lebensmittellieferungen ebenso zur
dem fürchte die Logistikbranche der-      Grundversorgung der Stadt bei“, betont
zeit, wegen des Dieselfahrverbots in      er. „Wir nehmen unseren Dienstleis-
der Stadt Frankfurt hohe Abschreibun-     tungsauftrag sehr ernst und möchten                                Lukas Berkel
gen auf die Fahrzeuge durchführen         die Anlieferung so verträglich wie mög-               Referent, Standortpolitik, IHK Frankfurt
zu müssen. „Wir prüfen derzeit, ​ ob      lich abwickeln.“                                        l.berkel@frankfurt-main.ihk.de

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                                                                                                                                                             Fotos: Jochen Müller
Marcus Schwartz, Centermanager, My Zeil: „Wegen der punktgenauen Lieferungen brauchen Shoppingcenter heutzutage deutlich weniger Lagerflächen als früher.“

                                                               M Y ZEIL , FR A NK FUR T

                    „Ab in den Bauch“
          Vier Tonnen Waren werden                     Anwohnerklagen über lästigen oder gar lärmenden Lieferverkehr sind Marcus
           täglich im Shoppingcenter                   Schwartz, Centermanager des Shoppingcenters My Zeil, fremd. „Trotz des riesigen
        My Zeil unterirdisch angelie-                  Warenumschlags von täglich etwa vier Tonnen bekommen die meisten Anwohner
       fert. Dass dies so reibungs­los                 und Passanten von der unterirdischen Anlieferung nichts mit“, erzählt er. Von der
     funktioniert, bezeichnet Center-                  Stiftstraße aus gehe es für Sattelschlepper und kleinere Lieferfahrzeuge „ab in den
      manager ­Marcus Schwartz als                     Bauch“ des My Zeil. „Von der Straße aus nehmen wir grundsätzlich keine Lieferun-
       „logistische Meisterleistung“.                  gen an.“

                                                       Der Rampenmeister hat alles im Blick

                                                       Die Anlieferer melden sich zunächst über ein Internetportal an und bekommen ab
                                                       fünf Uhr morgens Slots zugeteilt. „Dadurch hat der Rampenmeister, der den Fahr-
                                                       zeugen die Halteplätze zuweist, die Anliefermengen unter Kontrolle“, so der Cen-
                                                       termanager. Lieferdienste wie DHL, DPD, GLS oder UPS brächten Sammelladun-
                                                       gen für mehrere Dutzend Shops. Der Facility-Management-Dienstleister, Rhenus
                                                       Logistics, quittiere die Waren, sortiere sie nach Empfängern und verteile sie inner-
                                                       halb des Centers: „Die Mieter müssen sich um nichts kümmern, sie warten im La-
                                                       den auf ihre Sendungen.“

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City-Logistik                                                              23

Ausnahmen sind die Ankermieter. Rewe beispielsweise liefert täglich frische Wa-
ren mit eigenen Fahrzeugen an. Saturn bekommt mehrmals täglich großvolumige
Kartonagen und organisiert deren Annahme und Verteilung in Eigenregie. „Wegen
der punktgenauen Lieferungen brauchen Shoppingcenter heutzutage deutlich weni-
ger Lagerflächen als früher“, erläutert der Centermanager. Immerhin koste es den
Handel „richtig viel Geld“, Lagerflächen vorzuhalten.

Logistische Meisterleistung

Deshalb stehe den aktuell 66 Mietern auch nur eine Lagerebene, die sich zwischen
Anlieferung und Erdgeschoss befinde, zur Verfügung. Wenn beispielsweise Winter-
ware zwei Wochen zu früh komme, könne das schon mal problematisch werden.
Anlieferung und Entsorgung funktionierten insgesamt reibungslos und geräuschlos,
„unter dem Strich eine logistische Meisterleistung“, findet Schwartz.

„Der alte Spruch Handel ist Wandel gilt immer noch“, betont er. „Sortimente und
Zyklen der Anlieferung ändern sich, der eine Shop kommt, der andere geht, der
eine baut um, der andere vergrößert sich.“ Die permanente Optimierung von Ab-
läufen sei für ihn aber nur laufendes Geschäft, schlussendlich gehe es immer da­
rum, Kosten für Betreiber und Mieter weiter zu senken.

„Wir müssen uns neu erfinden“

Das größte Projekt stemmt der Hamburger Betreiber des Shoppingcenters, ECE Pro-
jektmanagement, momentan selbst: Gerade einmal neun Jahre nach der Eröffnung
ist My Zeil wieder eine Großbaustelle. Rund 70 Millionen Euro werden investiert, um
die Shoppingmall bei laufendem Betrieb zu modernisieren. „Um wettbewerbsfähig
zu bleiben, müssen wir uns neu erfinden“, erklärt Schwartz. Shopping sei Kunden
auf Dauer zu wenig, sie verlangen auch nach Erlebnissen und Entertainment.

In der vierten Etage nimmt daher eine neue Gastronomie-Etage allmählich Gestalt
an: Mit 15 Gastrokonzepten, großer Eventbühne und Kinolounge auf zwei Ebenen
soll den Besuchern künftig Shoptainment mit Skylineblick geboten werden. „Dann                               IHK O NL INE
wird die Logistik im Haus noch spannender, noch ausgeklügelter“, sagt Schwartz.
Einige Lastenaufzüge würden ausschließlich für Food reserviert, „es verbietet sich                           Weitere Infos über das
von selbst, Kleidung und Essen im selben Aufzug zu transportieren“.                                          Shoppingcenter My Zeil
                                                                                                             unter
Lieferservice mit Lastenfahrrädern in Planung
                                                                                                  www.myzeil.de
Mit einem Lieferservice im Innenstadtbereich will der Centermanager ab nächstem
Jahr nicht nur ein weiteres Geschäftsfeld erschließen, sondern auch Kunden ver-
stärkt ans Haus binden. Wer in der Mittagspause beispielsweise einen Fernseher
oder einen Wintermantel kaufe, könne ihn sich am selben Tag zwischen 19 und
22 Uhr nach Hause bringen lassen. Dieser Service solle umweltfreundlich mit Velo-                           D IE AU TO R IN
taxis organisiert werden.

Den Onlineriesen Paroli bieten

„Dabei wollen wir nicht über die großen Player gehen, sondern versuchen, diesen
Service mit lokalen Dienstleistern aufzubauen.“ Die Kapazitäten müssten aber erst
noch geschaffen werden, Gespräche mit potenziellen Dienstleistern liefen. „Damit                              Petra Menke
wollen wir auch den Onlineriesen etwas entgegensetzen und versuchen, den sta-                     Chefredakteurin, IHK WirtschaftsForum
tionären Handel in der Frankfurter Innenstadt zu pushen“, so Schwartz.                              p.menke@frankfurt-main.ihk.de

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                                    H A NDWER K ER PA R K AUS WEI S

      Regionales Erfolgsmodell
        Der Handwerkerparkaus-      Wo kann der Transporter beim Kun-                     2006 hat sich die Situation für viele
    weis für FrankfurtRheinMain     den in der Innenstadt abgestellt wer-                 Handwerksbetriebe gebessert.
 erleichtert Handwerksbetrieben     den? Gibt es Bewohnerparkplätze oder
    innerhalb der dicht besiedel-   ein eingeschränktes Halteverbot? Diese                Ausnahmegenehmigung wird
    ten Metropol­region die Park-   und ähnliche Fragen haben sich immer                  gegenseitig anerkannt
   platzsuche. Aber es gibt auch    mehr Handwerksbetriebe oder hand-
         Nachbesserungsbedarf.      werksähnliche Gewerbebetriebe ge-                     So dürfen Betriebe mit gültiger Aus-
                                    stellt, schließlich hat der Parkdruck vor             nahmegenehmigung ihre Fahrzeuge
                                    allem in den Städten deutlich zugenom-                beim Kunden auf Bewohnerparkplät-
                                    men. Mit der Einführung des Handwer-                  zen abstellen oder im eingeschränk-
                                    kerparkausweises – einer Ausnahmege-                  ten Halteverbot parken. Die Besonder-
                                    nehmigung für Geschäftsfahrzeuge – in                 heit: Die Ausnahmegenehmigung wird
                                    der Region FrankfurtRheinMain im Jahr                 in allen Städten und Landkreisen des

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Bestandsgebiets gegenseitig anerkannt.        Res­tauratoren, Bischofsheim. „Für uns                Handwerkerparkausweise an Frank-
Die gegenseitige Anerkennung durch            sind kurze Wege zu den Baustellen                     furter Betriebe ausgegeben. Das Be-
die örtlichen Straßenverkehrsbehörden         wichtig, damit Material und Gerätschaf-               standsgebiet des Handwerkerparkaus-
ist keine Selbstverständlichkeit, dafür je-   ten schnell verfügbar sind.“                          weises reicht aktuell von der Wetterau
doch ein regionales Erfolgsmodell: Die                                                              im Norden bis zur Bergstraße und dem
regionale Projektgesellschaft ivm koor-       Bei der Genehmigungspraxis in Frank-                  Odenwaldkreis im Süden, vom Rhein-
dinierte einen langen Abstimmungspro-         furt sieht Haus jedoch noch Verbesse-                 gau-Taunus im Westen bis in den Main-
zess, bis die gemeinsame Verwaltungs-         rungspotenzial: Während beispielsweise                Kinzig-Kreis im Osten.
vereinbarung unterschrieben werden            in Mainz und Wiesbaden das Fahrzeug
konnte.                                       auch nach dem Entladen stehen gelas-                   Weitere Landkreise
                                                                                                    ­möchten kooperieren

                       „Für uns sind kurze Wege zu den Baustellen wichtig, damit
                                                                                                    Derzeit wird die interkommunale Ver-
                       Material und Gerätschaften schnell verfügbar sind.“
                                                                                                    einbarung überarbeitet, in diesem Zuge
                       Susanne Haus, Vizepräsidentin, Handwerkskammer Frankfurt-
                                                                                                    sollen auch die Landkreise Mainz-Bin-
                       Rhein-Main, und Geschäftsführerin, Haus Malermeister und
                       Restauratoren, Bischofsheim                                                  gen und Alzey-Worms Teil der Koopera-
                                                                                                    tion werden. Nicht zuletzt wünscht sich
                                                                                                    nun auch das unterfränkische Handwerk
Die Gebühr für die erste Genehmigung,         sen werden könne, sei das Abstellen                   einen Anschluss an den Handwerker-
in der bis zu sechs Kennzeichen auf-          in Frankfurt nur für den Be- und Entla-               parkausweis für FrankfurtRheinMain.
genommen werden können, beträgt               devorgang zulässig: „Diese Regelung
305 Euro. Genutzt werden kann die Ge-         macht uns das Arbeiten kaum einfacher,
nehmigung jedoch immer nur für ein            denn das Fahrzeug löst sich nach dem
Fahrzeug zur selben Zeit. Jede wei-           Entladen ja nicht in Luft auf.“ Die an-
tere Genehmigung kostet 161 Euro.             schließende Parkplatzsuche sei oftmals
Antragsberechtigt sind neben zulas-           zeitaufwendig und erfolge auf Kosten
sungspflichtigen und zulassungsfreien         der Kunden.
Handwerken auch handwerksähnliche
                                                                                                               IHK O NL INE
Gewerbe.                                      Ohne Firmenbranding am Fahr-
                                              zeug keine Genehmigung
Verschärfte Genehmigungspraxis                                                                                Weitere Infos zum Thema
                                              Zudem seien seit einiger Zeit in Frank-                         regionaler Handwerker-
Während in der Vergangenheit einfa-           furt nur noch Fahrzeuge mit Firmen-                             parkausweis online unter
che Antragsunterlagen ausreichten,            branding zulässig. „Diese Regelung                              handwerkerparkausweis
um an eine Ausnahmegenehmigung zu             führt dazu, dass viele Kleinunternehmer               @ivm-rheinmain.de und
kommen, wird heute ganz genau hin-            den Handwerkerparkausweis nicht be-
geschaut. Grund für die neue Geneh-           antragen können, weil ihr Fahrzeug kei-               www.ivm-rheinmain.de
migungspraxis waren Fälle, bei denen          nen Firmenaufdruck hat“, so Haus. Da-                   Handwerkerparkausweis
der Werkzeug- und Materialtransport           rüber hinaus sei es beispielsweise auch
angezweifelt wurde. Dies waren bei-           nicht möglich, den Handwerkerpark-
spielsweise erteilte Ausnahmegeneh­           ausweis zu nutzen, wenn man mit un-
migungen für Limousinen von Schön-            gebrandetem Privatfahrzeug zu einem
heitschirurgen oder Bauleitern.               Kunden nach Frankfurt kommt. Die
                                              Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-                                  D ER AU TO R
„Kurze Wege zu den Baustellen                 Main sei hier im engen Gespräch mit
sind wichtig“                                 den zuständigen städtischen Stellen,
                                              um für die Unternehmen Verbesserun-
„Der regionale Handwerkerparkausweis          gen zu erreichen.
funktioniert gut in der Region Frankfurt­
RheinMain“, resümiert ­Susanne Haus,          Der Erfolg des Modells Handwerker-
Vizepräsidentin, Handwerkskammer              parkausweis ist gleichwohl spürbar:                                Lukas Berkel
Frankfurt-Rhein-Main, und Geschäfts-          Laut Straßenverkehrsamt Frankfurt                     Referent, Standortpolitik, IHK Frankfurt
führerin, Haus Malermeister und               wurden im vergangenen Jahr 3 000                        l.berkel@frankfurt-main.ihk.de

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