Faymann im Sommergespräch: Klare Ansagen zu Vermögenssteuern und Wehrpflicht

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31. August 2011

  Faymann im Sommergespräch: Klare Ansagen zu
  Vermögenssteuern und Wehrpflicht
  437.000 Menschen sahen Dienstagabend das ORF-Sommergespräch mit
  Bundeskanzler Werner Faymann – deutlich mehr als bei allen anderen
  Sommergesprächen. Faymann bekräftigte die SPÖ-Forderung nach einem
  gerechteren Steuersystem. "Gerechtigkeit entsteht beim Steuerzahlen",
  betont Faymann im Hinblick auf eine kommende Steuerreform. Dabei sollen
  Privatvermögen über einer Million Euro besteuert werden. Bei einem
  Steuersatz von 0,3 bis 0,7 Prozent könnte das zwischen 500 Millionen
  und zwei Milliarden Euro für den Staatshaushalt und das Sozialsystem
  bringen. "Das trifft die reichsten 80.000 Österreicher, also rund ein Prozent
  der Bevölkerung", so Faymann. Häuslbauer und Besitzer von
  Eigentumswohnungen sind so sicher nicht betroffen. Auch bei der
  Gruppenbesteuerung sieht der Kanzler Handlungsbedarf. Es sei nicht
  einzusehen, warum etwa Banken im Durchschnitt 18 Prozent Steuer
  zahlen, alle anderen Betriebe aber 25 Prozent. Im Gegenzug soll der
  Mittelstand, also Einkommen zwischen 2.000 und 4.000 Euro, entlastet
  werden.

  Wehrpflicht: Sicherheit braucht Profis
  Faymann forderte erneut das Ende der Allgemeinen Wehrpflicht. "In der
  Frage der Wehrpflicht haben viele europäische Länder umgedacht. Der
  Zug geht in Richtung Berufsheer", so Faymann. Bereits 21 von 27 EU-
  Staaten haben auf ein Profiheer umgestellt. Faymann plädierte für eine
Volksbefragung zu diesem Thema – und zwar so schnell wie möglich,
spätestens aber am Wahltag 2013.

Klares Nein zu Studiengebühren
Faymann bekräftigte erneut das Nein der SPÖ zu Studiengebühren. "Wir
sind gegen Studiengebühren, weil sie Schranken darstellen", sagte der
Kanzler. Um für geordnete Verhältnisse an den Universitäten zu sorgen,
habe die Regierung die Möglichkeit zu Studieneingangs- und
Orientierungsphasen geschaffen. Es brauche in Österreich mehr
Studierende und nicht weniger – zum Beispiel in den technischen
Fachrichtungen.

Um dem von der Wirtschaft beklagten Facharbeitermangel zu begegnen,
regte Faymann einen Berufsbildungsfonds an. Damit soll die Schaffung von
Lehrstellen und Ausbildung in weiteren Ausbildungsstätten finanziert
werden.

Das Sommergespräch zum Nachsehen gibt es unter
http://tvthek.orf.at/programs/76463-Sommergespraeche

Vermögen besteuern, Mittelstand entlasten
"Wir wollen einen höheren Beitrag vom reichsten Prozent der Bevölkerung
für Vermögen ab einer Million Euro; gemeint sind damit die reichsten
80.000 Österreicher. Der Mittelstand wird im Gegenzug entlastet."
Laura Rudas, SPÖ-Bundesgeschäftsführerin, OTS

Vermögensbesteuerung: Ein Gebot der Vernunft
"Alle Gebote der wirtschaftpolitischen Vernunft sprechen für eine stärkere
Besteuerung von Vermögen bei einer gleichzeitigen Entlastung von Arbeit.
Eine solche Änderung im Steuersystem wäre somit auch ein wesentlicher
Schritt zu mehr Leistungsgerechtigkeit."
Wolfgang Katzian, Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer
GewerkschafterInnen (FSG), OTS

Vermögenssteuer statt Studiengebühren
"Positiv wertet Wolfgang Moitzi, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend
Österreich (SJ), das klare Nein von Bundeskanzler Werner Faymann zu
Studiengebühren und Faymanns Pläne für eine Vermögenssteuer. ‚Anstatt
Arbeiterkindern mit Studiengebühren Steine in den Weg zu legen, sollen
Österreichs Millionäre endlich einen gerechten Beitrag leisten.’"
Wolfgang Moitzi, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Österreich (SJ),
OTS

Steuerreform, Vermögenssteuer und
Mittelstandsentlastung mit SPÖ-Vorschlägen möglich
"Die Vorschläge des Bundeskanzlers zeigen, dass es trotz
Budgetkonsolidierung möglich ist, eine vernünftige Steuerreform
durchzuführen und den Mittelstand mit Einkommen von 2.000 bis 4.000
Euro deutlich zu entlasten."
Christoph Matznetter, SPÖ-Wirtschaftssprecher, OTS

Eine Frage der Gerechtigkeit
"Im ORF-Sommergespräch hat Bundeskanzler Werner Faymann sehr
überzeugend die auch von der SP OÖ seit 2010 engagiert verfolgte Idee
einer Millionärssteuer dargestellt. ‚Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, dass
die im österreichischen Steuerrecht privilegierten Gruppen der Millionäre
und der Nutznießer der Gruppenbesteuerung angesichts der Bewältigung
der horrenden Krisenkosten einen angemessenen Beitrag zum Budget
dieses Landes leisten. Werner Faymann hat das anhand der Fakten sehr
gut nachgewiesen.’"
Christian Horner, Landesgeschäftsführer SPÖ Oberösterreich, OTS
Karmasin in "Heute": "Faymann führte das Gespräch"
Motiv- und Meinungsforscherin Sophie Karmasin bewertete die
Performance von Bundeskanzler Faymann beim Sommergespräch
positiv. Nachdem Faymann Moderatorin Ingrid Thurnher in Sachen
Steuerreform korrigiert hatte, dominierte er das Gespräch. "’Von da an war
Thurnher in der Defensive, Faymann führte das Gespräch.’ Der SP-Chef
hat seine Wunschthemen und Botschaften eingebracht. Er betonte mit der
Forderung nach Vermögenssteuern sein Engagement für den Mittelstand
("kämpfe für soziale Gerechtigkeit"). Und: ‚Die Wehrpflicht abzuschaffen,
kommt bei der Jugend gut an.’ Von der FPÖ grenzte sich der Kanzler sehr
deutlich ab."
("Heute", 31.8)

"Österreich": Faymann setzt auf Angriff
"(…) Am Abend gab sich Bundeskanzler Werner Faymann im
wahrscheinlich interessantesten der bisherigen ORF-Sommer-
gespräche angriffslustig. Er beharrte auf neuen Vermögenssteuern – und
auf dem Aus für die Wehrpflicht. Außerdem sprach er sich für einen
Telekom-U-Ausschuss aus. Konkret nahm Faymann in Sachen Steuern
Reiche und Konzerne ins Visier. So will er die sogenannte
Gruppenbesteuerung abschaffen, die Konzernen ermöglicht,
Auslandsverluste steuerlich abzusetzen."
(Österreich, 31.8)

Offensivstrategie für mehr Uni-Absolventen – Nein zu
Studiengebühren
Bildungsministerin Claudia Schmied und SPÖ-Klubobmann Josef Cap
haben vor kurzem zentrale SPÖ-Positionen zur Hochschulpolitik
präsentiert. Für Ministerin Schmied ist klar: "Wir brauchen eine
Offensivstrategie für die Universitäten. Denn das Ziel ist klar: Wir wollen
mehr Absolventinnen und Absolventen." Studiengebühren und
Zugangsbeschränkungen kommen für die SPÖ nicht in Frage. "Die
Sozialdemokratie steht für Chancengleichheit. Das lässt sich nicht mit
Studiengebühren vereinbaren. Wir dürfen keine sozialen Barrieren
aufbauen", bekräftigte SPÖ-Klubobmann Cap. Die SPÖ sieht jetzt
Wissenschaftsminister Töchterle gefordert: Er muss in Sachen deutsche
Numerus-Clausus-Flüchtlinge mit Deutschland über Ausgleichs-
zahlungen verhandeln.

Mehr dazu auf der Homepage der SPÖ unter
http://www.spoe.at/offensivstrategie-fuer-mehr-uni-absolventen.html

Gesundheitspoltische Maßnahmen für ältere Menschen
Seniorinnen und Senioren nehmen Gesundheitsleistungen besonders
häufig in Anspruch. Gesundheitsminister Alois Stöger will "die
Bedürfnisse dieser Zielgruppe verstärkt berücksichtigen" und hat dafür
einige Maßnahmen gesetzt. Das neue Zusatzfach Geriatrie etwa bietet
Allgemeinmedizinern eine Spezialisierung für Altersmedizin, denn sie sind
wichtige Ansprechpartner für Senioren. Auch das neue Wartezeiten-
management für Operationen und die e-Medikation dienen der besten
Versorgung älterer Menschen. "Die beste Gesundheits-versorgung und
Prävention müssen unabhängig von Alter und Einkommen gewährleistet
sein", betonte dazu Seniorenrats- und PVÖ-Präsident Karl Blecha.
Stöger habe ein vielseitiges Reformprogramm entwickelt, das "unsere volle
Unterstützung bekommt", so Blecha, der das Zusatzfach Geriatrie als
"Meilenstein" bezeichnet.

Mehr dazu finden Sie auf der Homepage der SPÖ

Mehr Mittel für Entwicklungszusammenarbeit notwendig
SPÖ-Bereichssprecherin für Globale Entwicklung, Petra Bayr, fordert
mehr Mittel für Entwicklungszusammenarbeit. Nach Kritik von
Bundespräsident Heinz Fischer und der OECD betont Bayr die
Wichtigkeit der Entwicklungszusammenarbeit, gerade vor dem Hintergrund
aktueller humanitärer Katastrophen. "Ziel muss sein, die UNO-Vorgabe, 0,7
Prozent der Wirtschaftsleistung für Entwicklungszusammenarbeit
aufzuwenden, zu erreichen. Schließlich ist Österreich als EU-Mitglied dazu
verpflichtet, diese Vorgabe bis 2015 zu erfüllen", bekräftigt Bayr und fordert
dementsprechende Schritte bereits im Budget 2012.

fit2work: Neues Beratungsangebot bei gesundheitlichen
Problemen am Arbeitsplatz
"Mit fit2work können erstmals Informations- und Beratungsleistungen
in allen Fragen von Arbeit und Gesundheit geboten werden. Das Angebot
wurde für Betroffene geschaffen, die aus gesundheitlichen Gründen
fürchten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren bzw. deswegen keinen
Arbeitsplatz mehr finden", erklärt Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Bei
"fit2work" werden die verschiedenen Angebote der Partnerinstitutionen
kombiniert, um die beste Lösung für die jeweilige Problemlage zu erzielen.
Ziel ist es, so früh wie möglich die Gefahr einer möglichen Invalidität
eines Arbeitnehmers zu erkennen. Am 1. September startet das
Programm in der Steiermark und wird anschließend schrittweise auf ganz
Österreich ausgeweitet.

Lesen Sie mehr dazu auf der Homepage des Projekts unter
www.fit2work.at

Neuer Online-Ratgeber für Schülerbeihilfe
Unter http://schuelerbeihilfen.bmukk.gv.at hat das Bundesministerium für
Unterricht, Kunst und Kultur einen neuen Online-Ratgeber gestartet, der
den Weg zur Schülerbeihilfe erleichtern soll.

Ausführliche Informationen zur Schülerbeihilfe gibt es unter
http://www.bmukk.gv.at/schulen/befoe/schuelerbeihilfen.xml
Abzocke unter Schwarz-Blau: Mit Gorbach wird gegen
drittes Regierungsmitglied ermittelt
Gegen drei Minister der schwarz-blauen Ära ermittelt bereits die Justiz: Ex-
Finanzminister Karl-Heinz Grasser steht im Zusammenhang mit dem
Verkauf der Bundeswohnungen (Buwog) wegen Amtsmissbrauch und
Untreue unter Verdacht. Ex-Innenminister Ernst Strasser (aus der ÖVP
ausgeschlossen) wird wegen seiner Lobbying-Aktivitäten von der
Korruptionsstaatsanwaltschaft unter die Lupe genommen. Ein weiteres
Verfahren im Zusammenhang mit der Vergabe des millionenschweren
Auftrags für den Behördenfunk ist nicht ausgeschlossen. Gegen Ex-
Vizekanzler und Verkehrsminister Hubert Gorbach, der inzwischen aus
dem BZÖ ausgeschlossen wurde, ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien seit
kurzem: Er soll von der Telekom 264.000 Euro für eine Sekretärin erhalten
haben, als Gegenleistung für eine der Telekom genehmen Änderung der
Universaldienstverordnung.

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http://www.spoe.at/online/page.php?P=100493
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