Aktuelles in der Behandlung von ADHS im Erwachsenenalter - A. Horvath, 20.4.2012 Gemeinschaftspraxis für Psychiatrie und Psychotherapie beim ...

 
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Aktuelles in der Behandlung von ADHS im Erwachsenenalter - A. Horvath, 20.4.2012 Gemeinschaftspraxis für Psychiatrie und Psychotherapie beim ...
Aktuelles in der Behandlung von ADHS
im Erwachsenenalter

        A. Horvath, 20.4.2012

         Gemeinschaftspraxis
          für Psychiatrie und
         Psychotherapie beim
           Schaffhauserplatz
        www.praxisschaffhauserplatz.ch
Aktuelles in der Behandlung von ADHS im Erwachsenenalter - A. Horvath, 20.4.2012 Gemeinschaftspraxis für Psychiatrie und Psychotherapie beim ...
Wie Ärzte und Pharmaindustrie neue
Krankheiten erfinden
- Der Spiegel, 2003 -
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Pseudo ADHS (Halloway , Ratey 2005)

Amerikanische Kultur ruft ADHS
ähnliche Symptomatik hervor:
• „hohes Tempo, Sprechblasen,
….Ruhelosigkeit, Kreativität…“
• Rasante Formen der elektronischen
  Datenverarbeitung
• Multiple Formen der Kommunikation
• Grossraumbüros…
Aktuelles in der Behandlung von ADHS im Erwachsenenalter - A. Horvath, 20.4.2012 Gemeinschaftspraxis für Psychiatrie und Psychotherapie beim ...
Agenda

• Einleitung
• Kernsymptome des ADHS
• Diagnostik,
  Differentialdiagnosen
• Psychotherapie
  • Psychoedukation
  • Coaching
  • KVT
• Fallbeispiel
• Zusammenfassung
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Kernsymptome der ADHS

       Aufmerksamkeitsdefizit

           Hyperaktivität

            Impulsivität
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ADHS bei Erwachsenen

Laufer and Denkoff 1957:
„… in later years this syndrome
 tends to wane …“

„HKS wächst sich in der Pubertät aus“
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Symptomwandel der ADHS im
Erwachsenenalter

       Aufmerksamkeitsdefizit

           Hyperaktivität
             Hyperaktivität

            Impulsivität
              Impulsivität
Aktuelles in der Behandlung von ADHS im Erwachsenenalter - A. Horvath, 20.4.2012 Gemeinschaftspraxis für Psychiatrie und Psychotherapie beim ...
Auffällige Funktionsbereiche und
 Symptome

 Funktionsbereich:                  Symptome im Erwachsenenalter
 Koordination und
 Aufrechterhalten der
 Aufmerksamkeit
 Aufmerksamkeitsstörung

 Desorganisation

 Stressüberempfindlichkeit

Wender 1995
Kahl, Schmid, Puls, Thieme Verlag
Auffällige Funktionsbereiche und
 Symptome

 Funktionsbereich:                  Symptome im Erwachsenenalter
 Affektregulation und
 Handlungskontrolle
 Stimmungsinstabilität
 Affektkontrolle und
 Temperament
 Impulsivität

 Motorische Hyperaktivität

Wender 1995
Kahl, Schmid, Puls, Thieme Verlag
Aufmerksamkeit und Exekutive
    Funktionen

• Breites Spektrum zentralnervöser
  Kontrollprozesse
• Verknüpfung, Priorisierung
  und Integration von
  kognitiven Funktionen
Probleme der ADHS-Diagnostik beim
Erwachsenen

1. AD(H)S nicht im Kindesalter erkannt
2. Vorliegen weiterer psychiatrischer
   Erkrankungen (Differentialdiagnose)
3. Erinnerungsverfälschungen (Zeugnisse)
4. Späte Manifestation von Symptomen
  •   Adaptation („war schon immer so“)
  •   Stressoren, neue Anforderungen
Probleme der der
Charakteristika ADHS-Diagnostik
                  ADHS-Symptomebeim
Erwachsenen

• Diagnostische Instrumente („alles oder
  nichts“)
  • Beeinträchtigungen bei ADHS chronisch und schwer
    ausgeprägt
• Abhängigkeit von Situationen:
  • „wenn ich interessiert und neugierig bin…“
  • Hyperfokussierung auf selektive, subjektiv interessante
    Einzelheiten ist möglich
  • Kompetenzen heterogen
Differentialdiagnosen für ADHS/ADS

 Psychiatrische Erkrankungen
 Depressive Störungen
    • Pseudodemenz
 Dysthymia
 Bipolare Störungen
    • Rapid Cycling
 Persönlichkeitsstörungen
    • Borderline-Persönlichkeitsstörung
    • Hyperthymes Temperament
 Schizophrenie
    • Negativsymptomatik
    • Desorganisierte Schizophrenie
Ebert, Krause, Roth-Sackenheim et al., 2003
Kordon & Kahl, 2004
Differentialdiagnosen für ADHS/ADS

                                  Körperliche Erkrankungen
                                  Neurologische Störungen
                                     • Restless Legs Syndrome
                                     • Substanzdefekte (SHT)
                                          • Beeinträchtigung exekutiver
                                            Funktionen
                                     • Demenz (höheres Lebensalter)
                                  Endokrine Störungen
                                     • Hyperthyreose

Ebert, Krause, Roth-Sackenheim et al., 2003
Kordon & Kahl, 2004
Komorbidität

 •   Bei ca. 2/3 aller Kinder mit ADHS
 •   Störung des Sozialverhaltens (30-50%)
 •   Affektive Störungen (9-38%)
 •   Angststörungen (bis 25%)
 •   Lernstörungen, Teilleistungsschwächen (bis 20%)
 •   Legasthenie (20%)

Lehmkuhlet al. 2004; UNI-MED
Warum Psychotherapie bei ADHS?

• 25-50% Non-Responder auf medikamentöse
  Therapie
• Pharmakotherpapie kann Reduktion der ADHS
  Kernsymptome bewirken, aber UAW, rebound…
• Pharmakotherapie bewirkt keine Verbesserung bei:
   • Problemlösefertigkeiten
   • Emotionsmanagement
   • Kommunikationsmuster
Psychotherapie

• Psychoedukation

• Coaching

• DBT, KBT
Therapieansätze

• Safren Programm
• Freiburger Konzept (Hesslinger et al.)
• TADSE (Training bei ADHS im
  Erwachsenenalter)
• Neurofeedback
Psychoedukation

 • Möglichkeiten und Grenzen der
   Pharmakotherapie
 • Bio-psycho-soziales Störungsmodell (1,2)
 • Partner und Angehörige
 • Selbsthilfegruppen
 • Selbsthilferatgeber

1 Safren et al. 2005
2 Kahl et al. 2010
Bio-psycho-soziales Störungsmodell

                       Neuropsychiatrische Grundbeeinträchtigung
                       • Aufmerksamkeit
                       • Enthemmung
                       • Selbstregulation

             Entwicklungsgeschichte           Kompensationsstrategien
             • Misserfolge                    • Vermeidung
             • Konflikte                      • Zwanghaftigkeit
             • Unter Möglichkeiten            • Aggressivität
               bleiben
                                                   Komorbidität
             Dysfunktionale Schemata               • Depression
             • Negative Selbstbewertung            • Angststörungen
             • Geringes Selbstwertgefühl           • Sucht

                                Funktionelle Beeinträchtigung

1 Safren et al. 2005
2 Kahl et al. 2010
Psychoedukation (nach D Amelio 2006)

• Verbesserung des krankheitsbezogenen
  Wissens
• Verbesserung der Compliance
• Verbesserung des Umgangs mit
  Krisensituationen
• Vermeidung von Ueber/Unterforderung
• Verbesserung des Interaktionstils
Elemente der Psychoedukation (nach
D Amelio 2006) (1)

• Was ist ADHS und wie entsteht ADHS?
• Wie kann man ADHS behandeln?
• Mein (soziales) Leben mit ADHS
• Wie gehe ich mit mir um? Selbstbild und
  Selbstwert
• Von Chaos und Kontrolle-Organisation im
  Alltag
Elemente der Psychoedukation (nach
D Amelio 2006) (2)

• Stressmanagment
• Stimmungsregulation und Impulskontrolle
• Selbstmodifikation von problematischem
  Verhalten
Planen und Organisieren:
Meine Tagesliste

•   Was ist heute unbedingt zu tun?
•   Um wieviel Uhr?
•   Bis wann?
•   Ziel erreicht?
Organisation im Alltag (1)

• Praktische Hilfen bei Arbeitsorganisation
  (Palm, Filofax etc.)
• Tagesstruktur/ Agenda
• Sekretärin
• Ruhepausen
Organisation im Alltag (2)

• Selbstverpflichtende Verträge (Beenden von
  Aufträgen)
• Problemlösestrategien
• Reizarme Umgebung aktiv herstellen lernen
Organisation im Alltag

•   Klein anfangen!
    Teilen sie sich ihre Arbeit in kleine, aber erreichbare Schritte ein.
•   Lieber jeden Tag ein bisschen als alles auf einmal!
    Wenn sie sich zuviel Arbeit vornehmen kann es leicht passieren, das sie nicht
    alles schaffen. Dann verlieren sie die Lust, und das Chaos wird wieder stärker
    als sie.
•   Helfer suchen!
    Zu zweit geht vieles leichter. Vor allem Routineaufgaben wie Aufräumen.
•   Entrümpeln!
    Viele Ideen auf vielen Zetteln in vielen Ecken fördern die Frustration, nichts zu
    schaffen. Konzentrieren sie sich auf das wirklich wichtige. Wenn sie nicht genau
    wissen, was für sie wesentlich ist: Fragen sie sich einen vertrauensvollen
    Berater
•   Proaktives planen!
    Nehmen sie sich jeden Abend ein paar Minuten Zeit und planen den
    kommenden Tag. Legen sie sich das was sie brauchen, zurecht (beispielsweise
    Bücher, Schlüssel, Telefonnummern).
Emotionsmanagement

Gefühl   Funktion            Handlungsimpuls
Angst    „Gefahr“            Flucht
Trauer   „Verlust“           Rückzug
Wut      „Angriff“           Zerstörung
Ekel     „Markierung“        Erbrechen
Liebe    „Zuneigung“         Nähe suchen
Scham    „Moral, normativ“   Verstecken
Schuld   „Regelverstoß“      Unterwerfung
Stressmanagment

• Rote Zone
  • Stopp! Sofort gegensteuern
• Gelbe Zone
  • Sofort herunterregulieren
• Grüne Zone
  • Weiter so! Alles gut
Interpersonelle Kompetenz

•   Nehmen Sie sich Zeit für ihr Gegenüber- und erwarten Sie, dass
    man sich Zeit für Sie nimmt
    Eine häufige Quelle von Missverständnissen ist, nicht ausreichend Zeit für die
    Erörterung von Themen zu haben. Besonders bei Gesprächen „zwischen Tür
    und Angel“ werden viele wichtige Informationen nicht benannt oder
    Entscheidungen ohne Rücksicht auf Konsequenzen getroffen.

•   Bereiten Sie sich auf wichtige Gespräche vor
    Ob im Arbeitsleben oder in der Familie: Information und Vorbereitung sind das A
    und O einer erfolgreichen Gesprächsführung. Machen Sie sich deshalb klar,
    was Sie wollen – und was Andere von ihnen erwarten können.

•   Gestalten Sie ihre Beziehungen aktiv
    Nutzen Sie ruhig einmal ihre Spontanität und bereiten Anderen eine positive
    Überraschung. Kleine Gesten fördern häufig die Bereitschaft ihres Umfeldes,
    Ihnen mit Wohlwollen zu begegnen.
TADSE (Baer 2005)

• Gruppentherapie
• Psychoedukation
• Neuropsychologisch: Training von
  Aufmerksamkeit und Gedächtnis
Kuckucksei (TADSE)

• STOPP: Denken, Prüfen, Tun
• Ein Wort passt nicht dazu, bitte
  durchstreichen
• Arbeiten Sie so schnell wie möglich

    Stuhl Bett Schrank Teppich Regal
Mindmap (TADSE)
Psychotherapie

• Coaching
Coaching

• Coaching (...) zielgerichteten, interaktiven,
  personenzentrierten und kontextbezogenen
  Beratungs- und Begleitungsprozess (Rauen
  2002)
Merkmale eines ADHS coachings

• Fokus auf Veränderung
• Sequentielles anstatt paralleles (Be-)
  Arbeiten
• Graduiertes Vorgehen
• Nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe
Planen und Organisieren: Schema

                                                   Ziel

                                  Zwischenziel 2

                 Zwischenziel 1

 Mittelanalyse

 Zeitbedarf
Kriterien zur Auswahl eines Problems
(nach Kanfer 2000)

                     Problem:
•   das prinzipiell änderbar ist (keine Utopie)
•   dessen Aenderung weitere positive
    Folgeeffekte erwarten lässt (Dominoeffekt)
•   bei dem eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit
    auf Verbesserung besteht
•   für das der coach die grösste Erfahrung bzw.
    Kompetenz besitzt
Psychotherapie

• Dialektisch-behaviorale
  Therapie (DBT)

• Kognitiv-behaviorale
  Therapie (KBT)
Psychotherapie
- Hesslinger et al. -

1.    Krankheitswissen
2.    Neurobiologie
3.    Mindfulness
4.    Chaos und Kontrolle
5.    Analyse dysfunktionalen Verhaltens
6.    Emotionsregulation
7.    Verbesserung der Impulskontrolle
8.    Stressmanagment
9.    Medikation
10.   Komorbidität
11. Partnerschaft
12.   Rückblick und Ausblick
Behandlungsstrategie:
Dialektisch-Behaviorale Therapie

             Dialektik

 Veränderung             Akzeptanz
 Problemlösung           Validierung
Mindfulness

 Effekte: Verringerung von …
 • Gedankenunterdrückung
 • kognitiver Vermeidung
 • Vermeidung neuer Erfahrung
 • Identifizierung mit Gedanken oder Gefühlen
 • Impulsivem Handeln
Mindfulness

Wahrnehmen           Nicht bewertend
              Konzentriert
              Wirkungsvoll

Beschreiben   Nicht bewertend
              Konzentriert
              Wirkungsvoll

Teilnehmen    Nicht bewertend
              Konzentriert
              Wirkungsvoll
Emotionsmanagment

• Wozu sind Gefühle da?
• Wie kommt es zu Ärger und Wut?
• Wie erkenne und benenne ich meine Gefühle?
• Wie beeinflussen meine Gedanken meine Gefühle?
• Wie kann ich Gefühle anderen mitteilen?
• Soll ich meinen Gefühlen folgen?
• Was tun, wenn mich meine Gefühle an wichtigen
  Dingen hindern?
Interpersonelle Kompetenz

• Zuhören – überlegen – handeln
  Die Neigung, anderen ins Wort zu fallen, führt regelhaft zu Schwierigkeiten. Den
  entstandenen Ärger wieder zu besänftigen kostet in der Regel mehr Zeit, als
  Anderen zuzuhören.

• Strategien zur Deeskalation einüben
  Rasches Aufbrausen und Wutanfälle gefährden Beziehungen (…) Sie müssen
  nicht jedes Rededuell für sich entscheiden, auch wenn Sie sich hinterher
  kurzfristig besser fühlen. Gestalten Sie ihre Gespräche so, dass sich ihr
  Gegenüber respektvoll behandelt fühlt (…)

• Einen Sensor für emotionale Erregung entwickeln
  Intensive Emotionen führen häufig zu kurzschlüssigem Verhalten. Dasselbe gilt
  für Ärger und Wut. Wenn Sie diese Emotionen an sich bemerken ist es wichtig,
  dies dem Partner mitzuteilen und gemeinsam für eine Beruhigung zu sorgen.
Psychotherapie

• Kognitiv-behaviorale
  Therapie (KBT)
Fall: ETH Ingenieur 30 Jahre

• Zuweisung wegen Angststörungen,
  Depressionen/Burnout
• Diagnosen:
  • Anpassungsstörung
  • Zwangsstörung mit Zwangshandlungen und
    Zwangsgedanken
  • Persönlichkeitsstruktur mit histrionischen und
    dependenten Zügen
Fall: ETH Ingenieur 30 Jahre

• „multiple“ Problembereiche:
  • Konflikte mit Freundin
  • Hypochondrische Aengste/Rituale (Bett rücken)
  • Ständiges Nachfragen, Rückversichern
  • Verzetteln
  • Surfen im Internet, Dinge hinausschieben
  • Abgrenzungsprobleme (Eltern, Professor,
    Freundin)
  • Stressintoleranz, „es verjagt mich“
Fall: ETH Ingenieur 30 Jahre

• Schwierigkeiten bei der Therapie:
  • Hetzt von einem Thema zum anderen, „es ist nicht effektiv“
• Schwierigkeiten bei der Diagnostik des
  ADHS:
  • Coping Strategien, Nicht Wahrhaben Wollen
  • Intelligenz (wertlose Schulzeugnisse)
Fall: ETH Ingenieur 30 Jahre

• Therapieplan (1):
  • Pharmakotherapie: SSRI, lehnt MPH ab
  • Psychoedukation:
     • Büchlein, Notizen in der Therapie
     • Analyse auffälliger Funktionsbereiche
     • Ampel
Fall: ETH Ingenieur 30 Jahre

• Therapieplan (2):
  • Coaching:
     • Ziel Dissertation
     • Unterziel Antrag schreiben
     • Unterziel Material sammeln
     • Sequentiell, graduell („muss mich noch an Unis
       bewerben, Papers schreiben, eventuell
       anderes Thema suchen…“)
Fall: ETH Ingenieur 30 Jahre

• Therapieplan (3):
   • Psychotherapie:
     • SORK Situationsanalyse
     • Reizexposition (Bett )
     • Erkennen und Verändern dysfunktionaler
       Schemata
Auffällige Funktionsbereiche und
   Symptome

Koordination u.          Symptome
Aufrechterhalten d.
Aufmerksamkeit
Aufmerksamkeitsstörung Interpersoneller Bereich:
                         • Nicht zuhören, unterbrechen, leicht ablenkbar
                         Beruf:
                         • Vermeidung von „Routinetätigkeit“ (Berichte
                           schreiben) durch Internet, Kaffeepausen ,
                           Zwangshandlungen, Träumen

Desorganisation          Zeitmanagment:
                         • Probleme bei Pünktlichkeit, Abgabefristen,
                           Terminkoordination
                         Organisation:
                          Probleme bei der Priorisierung und systematischen
                          Erledigung von Aufgaben,
Auffällige Funktionsbereiche und
  Symptome

Funktionsbereich:         Symptome

Stressüberempfindlichkeit Familie:
                          • Geräuschüberempfindlichkeit
                          • Mangelnde Frustrationstoleranz
                          • Gefühl der Überforderung, Wutanfälle
                          Straßenverkehr:
                          • Gereiztheit im Umgang mit anderen
                            Verkehrsteilnehmern
Auffällige Funktionsbereiche und
Symptome
Affektregulation und    Symptome
Handlungskontrolle
Stimmungsinstabilität   Alltagsleben:
                        • Wechsel zwischen niedergeschlagener
                          Stimmung und Angst
                        • rasch Langeweile und Unzufriedenheit
Affektkontrolle und     Alltagsleben:
Temperament             • Wutausbrüche aus geringem Anlass
                        • Bei Frustration rasch Hilflosigkeit und
                          Angst
Impulsivität            Ausbildung und Beruf:
                        • Häufiger Wechsel von Tätigkeiten
                        • Konfrontation mit Vorgesetzten
                         Partnerschaft:
                        • Ungeduld
                        • Fremd Gehen, Geld ausgeben
Auffällige Funktionsbereiche und
Symptome

Affektregulation und     Symptome
Handlungskontrolle

Motorische Hyperaktivität Alltagsverhalten:
                         • Gefühl „innerer Unruhe“
                         • Unfähigkeit sich zu entspannen oder still
                           zu sitzen
                         • Wippen mit den Füßen
                         • Dauernd unterwegs
                         Risikoreiches Verhalten:
                         • Risiko-Sportarten
Analyse dysfunktionalen Verhaltens

     S           O               R               K
Antrag      Perfektionis-   Im Internet    Angenehmes
schreiben   mus             surfen         Gefühl
                                           Ablenkung
Unlust      Abhängigkeit    Mit Kollegen
Innere      (Meinung        plaudern
Unruhe      anderer)                       Arbeit nicht
                            Kaffee         geschafft
                            trinken        Bericht zu spät
                                           Vorgesetzter
                            Irrelevante    unzufrieden
                            Papers lesen
Typische Grundannahmen, Schemata

Selbstzuschreibung        Grundannahme              Konsequenz

„Egal was ich tue, ich bin Andere lehnen mich ab!   Unsicherheit in
ein Chaot und                                       Kommunikation und
anstrengend für                                     Beziehungsgestaltung
Andere.“
„Ich fühle mich wie ein   Ich mache immer           Erwartungsangst
kleines Kind, das seine   Fehler!                   Erwartung von Strafe
Hausaufgaben nicht
gemacht hat.“
„Ich brauche gar nicht    Vermeidung                Aufgaben werden nicht
anzufangen, ich bringe                              begonnen
es ohnehin nicht zu                                 Unzuverlässigkeit
Ende“
Aktuelle „Therapieschiene“
übergeordnetes Ziel: Dissertation

Alltagsorganisation Coaching                   KBT
Arbeit: regelmässige     Antrag                Abgrenzen:
Zeiten, strikter Plan,                         Familienfest
reizarm (Bibliothek)                           Anruf nicht entgegen
                                               nehmen
Wochenende: Zeit für     korrigierter Antrag   Aushalten der
Partnerin                                      negativen Emotion
                                               (Schlechtes Gewissen)
Haushalt: konsequent     Stoffsammlung         Veränderung der
(Geschirrspüler)                               Grundannahme (immer
                                               lieb sein)
Zusammenfassung

• Die Psychotherapie der ADHS im
  Erwachsenenalter hat einen zunehmend
  hohen Stellenwert
  • bei interpersonellen Schwierigkeiten, Komorbidität
• Fliessende Uebergänge:
  Psychoedukation -Coaching -Psychotherapie
• Neuropsychologisches Training als effektive
  Ergänzung
Literatur

• www.sfg-adhs.ch
• Psychoedukation und Coaching - ADHS im
  Erwachsenenalter
 Amelio, Retz, Philipsen, Urban und Fischer

• Praxishandbuch ADHS
 Kahl, Puls, Schmid, Thieme
Literatur (2)

• ADS: Das Erwachsenen Buch (Optimind)
  Claus, Claus, Hammer, Oberstebrink
• Training bei ADS im Erwachsenenalter
  TADSE
  Baer, Kirsch, Beltz
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit
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