ALICE IM WUNDERLAND Eine Koproduktion von nordlicht und Theater Chur - Kontakt
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ALICE IM WUNDERLAND Eine Koproduktion von nordlicht und Theater Chur Kontakt Theaterproduktionen Gabi Bernetta | Wasserwerkstr. 96 | 8037 Zürich Telefon 044 440 66 07 | 079 419 20 34 | gabi.bernetta@gmx.net
Inhalt 1. Einleitung Seite 3 2. Alice im Wunderland Seite 4 - 5 2.1. Stück 2.2. Kurze Zusammenfassung 2.3. Thema 2.4. Zielpublikum 3. Künstlerische Umsetzung Seite 6 - 7 3.1. Stückfassung 3.2. Theatrale Mittel 3.3. Bühne 3.4. Licht 3.5. Musik 3.6. Kostüme 3.7. Requisiten 4. Figuren (Auswahl) Seite 8 - 9 4.1. Alice 4.2. Die rauchende Raupe 4.3. Das weisse Kaninchen 4.4. Der verrückte Hutmacher und der Schnapphase 4.5. Die Herzkönigin 4.6. Die Herzogin 4.7. Die Edamer Katze 5. Regieteam Seite 10 6. Besetzung Seite 10 7. Proben und Aufführungen Seite 10 8. Gastspiele Seite 10 9. Über nordlicht Seite 11 10.Biografien Seite 12 - 13 Seraina Maria Sievi Alexander Seibt Susanne Hiller Ute Sengebusch 11.Kritiken Seite 14 - 15 The Kids Are Alright Retro Real GmbH Madame stellt ein Klavier in die Alpen Pinguine am Nordpol Sterntagebücher - Die siebente Reise 2
1. Einleitung Alice im Wunderland ist die zweite Zusammenarbeit der freien Theatergruppe nordlicht und dem Theater Chur. Das Stück basiert auf der weltberühmten Romanvorlage „Alice in Wonderland“ von Lewis Carrol. In der neuen Stückfassung der Regisseurin Seraina Maria Sievi konzentriert sich die Thematik auf die Entwicklung des kleinen, naiven Mädchens Alice zur jungen, selbstbewussten Frau. Auf Suche nach der eigenen Identität macht Alice eine Reise durch ein skuriles Traumland und durchlebt einen beschwerl i c h e n R e i f e p r o ze ss . Ei ne G es ch ic ht e üb er das Erwachsenwerden - nicht nur für Jugendliche. Das Spezielle an dieser neuen Version von ALICE IM WUNDERLAND ist, dass sie für nur drei Schauspieler konzipiert ist - bei über dreissig Figuren in der Originalvorlage. Die Musik des bekannten Komponisten Brian Burman und die Bühnenbildrealisation von Susanne Hiller tragen dazu bei, dass die Inszenierung ein sinnliches Erlebnis wird. 3
2. Alice im Wunderland 2.1. Das Stück Das Stück setzt die bekannte Romanvorlage von Lewis Carrol „Alice im Wunderland“ (1865) mit einzelnen Fragmenten aus dem Folgeroman „Alice hinter den Spiegeln“ (1872) um. Es handelt sich dabei um die Geschichte der etwa 8-jährigen Alice, die sich plötzlich in einer Traumwelt wieder findet, wo ihr die skurrilsten Gestalten begegnen. 2.2. Kurze Zusammenfassung Alice liegt mit ihrer Schwester auf einer Wiese unter einem Baum und langweilt sich, während ihre Schwester ein Buch liest. Auf einmal hoppelt ein weisses Kaninchen vorbei, zieht eine Uhr aus der Westentasche, jammert „Jemine! Jemine! Ich komme bestimmt zu spät!“ und springt in einen Kaninchenbau. Ohne zu zögern verfolgt Alice das Kaninchen und springt in die Tiefe. Nach einem sehr langen Fall findet sie sich in einem Saal mit vielen verschlossenen Türen wieder. Vom Kaninchen fehlt jede Spur. Auf einem Glastischchen findet sie einen Schlüssel, der zu der kleinsten Türe im Raum passt. Alice ist zu gross, um durch die Tür zu kommen, erblickt auf der anderen Seite jedoch einen paradiesischen Garten, der ihre Neugier weckt. Als sie auf dem Glastisch ein Fläschchen sieht mit der Aufschrift „Trink mich“, nimmt sie einen kräftigen Schluck und beginnt plötzlich zu schrumpfen. Allerdings ist sie jetzt zu klein, um wieder an den Schlüssel zu kommen und so bleibt ihr der Zugang zum „Paradies“ verwehrt. Bei ihren Bemühungen doch noch in den Garten zu gelangen, begegnet sie allerlei seltsamen Wesen, wie z.B. einer rauchenden Raupe, der Edamer Katze, die grinsen und sich in Luft auflösen kann oder dem verrückten Hutmacher und dem Schnapphasen, die immerfort den Fünf- Uhr-Tee trinken. Ausserdem verändert sich die Körpergrösse von Alice, sobald sie etwas isst oder trinkt. Und die Räume, in denen sie sich bewegt, haben keine Beständigkeit. Als sie den Weg in den Garten gefunden hat, erscheint ihr dieser nicht minder seltsam als die gesamte Welt, in der sie sich seit ihrem Fall in das Kaninchenloch bewegt. Hier regieren die Herzkönigin und der Herzkönig mit ihren Kartensoldaten. Die herrschsüchtige Königin verurteilt jeden, der ihr nicht in den Kram passt, zum Tode. Da die Dame ausgesprochen launisch ist, hört Alice sie in einem fort „Ab mit ihrem Kopf!“ oder „Ab mit seinem Kopf!“ rufen. Der ganze Aufenthalt gestaltet sich je länger desto mühsamer, Alice wird sogar in eine Gerichtsverhandlung verwickelt, in der sie als Zeugin aussagen soll. Schliesslich wird Alice’s Wunsch immer grösser dieser albtraumhaften Welt zu entfliehen. 4
2.3. Thema Grundthema des Stücks ist die Findung der eignenen Identität. Alice lässt sich durch die Traumwelt zuerst so sehr verwirren, dass sie bald selbst nicht mehr weiss, wer sie ist. Wird sie jedoch am Anfang noch als willenloses Mädchen herumgeschoben und zurechtgewiesen, so entwickelt sie sich im Laufe des Stücks zu einer selbstbewussten jungen Frau, die sich auch in schwierigen Situationen durchsetzen kann. Im Stück findet also ein Reifeprozess statt. Ein Nebenthema ist die Suche nach dem Paradies, oder philosophisch ausgedrückt, die Suche nach der Glückseligkeit, verkörpert durch den wunderschönen Garten. Ein weiteres Nebenthema ist der Umgang mit Regeln und Vorschriften. Je älter ein Kind wird, desto mehr sieht es sich mit sozialen Umgangsformen, Erwartungshaltungen und der Regelhaftigkeit des Erwachsenenalltags konfrontiert. Solange ein Mensch den Sinn und Zweck einer Regel nicht kennt, erscheint sie ihm leer und sinnlos. Alice fragt sich immer wieder, warum eine Regel aufgestellt wurde, und ob und wie sie sie brechen kann. Das Ausloten der eigenen Grenzen führt schliesslich auch zu einer bewussten Übernahme von Verantwortung und ist damit auch ein wichtiger Schritt in die Selbständigkeit. 2.4. Zielpublikum Angesprochen von dieser neuen Version von ALICE IM WUNDERLAND sind sowohl Jugendliche ab 14 Jahren als auch Erwachsene. Für Jugendliche ist das Stück interessant, da es sich mit der Thematik des Erwachsenwerdens und den damit einhergehenden Freuden und Problemen befasst. Alice bricht Regeln, probiert verbotene Sachen aus, steht Ängste durch und feiert Erfolge. Das Stück bietet sich auch für Schulklassen an, obwohl die Inszenierung nicht speziell als Jugendstück konzipiert ist. 5
3. Künstlerische Umsetzung 3.1. Stückfassung Eigens für diese Inszenierung schreibt die Regisseurin und Autorin Seraina Maria Sievi eine neue Stückfassung nach der Vorlage des Romans von Lewis Carroll. Das Spezielle an dieser Fassung ist, dass sie für nur drei Schauspieler geschrieben wird. Wobei eine Schauspielerin die Rolle der Alice übernimmt, die beiden anderen aber die verschiedensten Charaktere darstellen, inklusive des Erzählers. Diese Reduktion auf drei Schauspieler ist ein Mittel, um zu zeigen, dass sich Alice immer wieder mit denselben Hindernissen (Regeln) auseinandersetzen muss. Zusätzlich lässt sich dadurch die Alptraumhaftigkeit des Stückes sehr gut darstellen, da die verschiedenen Identitäten dauernd wechseln, sich vermischen und so unfassbar werden. Dies spiegelt Alice’s eigene Identitätssuche wider. 3.2. Theatrale Mittel Die Inszenierung benutzt einfachste theatrale Mittelinsbesondere Musik und Lichteffekte -, um die Geschichte von Alice zu erzählen. Die Traum- bzw. Albtraumwelt entsteht in erster Linie in den Köpfen der Zuschauer. Die wichtigste Voraussetzung, das Wunderland für die Zuschauer erlebbar zu machen, ist die theatrale Behauptung der Schauspieler. Die Handlung wird nicht nur intellektuell über Dialoge vermittelt, sondern auch über die Körperlichkeit der Schauspieler. Die Variabilität der Räume und Alice’s wiederholtes Wachsen und Schrumpfen wird durch verstärkte Flucht im Raum, unnatürliche Distanzen zwischen Dialogpartnern, unverhältnissmässiger Modulation der Sprache und Licht- und Schattenspielen unterstützt. Die Schauspieler, die Mehrfachrollen innehaben, behaupten ihre Identität durch einfachste Zeichen. So wird beispielsweise aus einer rauchenden Raupe ein verrückter Hutmacher, indem der Schauspieler die Pfeife in die Jacke steckt, sich einen Hut aufsetzt und die Körperhaltung und Stimmfarbe ändert. 3.3. Bühne Das Bühnenbild wird von der freien Bühnenbildnerin Susanne Hiller entworfen und realisiert. Besonderes Augenmerk wird in der Raumgestaltung auf die Perspektive gelegt. Das Bühnenbild ermöglicht auf einfache Weise das Darstellen von Grössenunterschieden (Schrumpfen und Wachsen von Alice). Die Bühne ist ein leerer Raum, der sein Gesicht durch Lichtveränderungen, das Verschieben einer Wand oder das Schrägstellen des Bodens völlig verändern kann. 3.4. Licht Die Lichtgestaltung wird von Roger Stieger vom Theater Chur entworfen und realisiert. Das Licht unterstützt die Veränderungen des Raumes. Groteske Schattenwürfe, plötzliche Verdunkelungen und anziehende Lichtinseln erschweren Alice die Orientierung in der fremden Welt. 6
3.5. Musik Der Komponist Brian Burman schreibt die Musik zu dem Stück. Neben einzelnen Songs komponiert er auch eine Textur von Geräuschen und Klängen, die sich über das ganze Stück legt. Der Komponist orientiert sich an einer klassischen Orchestrierung, arbeitet aber auch mit moderner Sampling-Technik. 3.6. Kostüme Die Bekleidung von Alice spiegelt ihre Entwicklung vom kleinen Mädchen zur jungen Frau wider. Die anderen beiden Schauspieler tragen ein neutrales Kostüm mit mehreren multifunktionalen Elementen (wie z.B. Hosenträger, Latzhosen, bzw. Schürze). 3.7. Requisiten Einzelne Requisiten stehen sinnbildlich für eine Figur, wie z.B. die Pfeife für die Raupe. Alltagsgegenstände in verschiedenen Grössen sind ein optimales Mittel, um Alice’s Metarmophosen (Schrumpfen, Wachsen) zeigen zu können. 7
4. Figuren (Auswahl) 4.1. Alice Alice ist ein kleines Mädchen; neugierig und voller Abenteuerlust. Wenn sie sich in einer Situation einsam oder unsicher fühlt, stellt sie sich vor, sie sei zwei Leute. Das hat den Vorteil, dass sie weniger Angst haben muss (da sie ja jetzt zu zweit ist) und sie Selbstgespräche führen kann. Durch ihre Erlebnisse im Wunderland überwindet Alice viele Ängste. Sie überlegt sich, was sie will und arbeitet auf ihre Ziele hin. So wird sie vom kleinen naiven und unbeschwerten Mädchen zu einer jungen selbstbewussten und verantwortungsvollen Frau - ohne dass sie den Schalk des kleinen Mädchens verliert. 4.2. Die rauchende Raupe Die Raupe geniesst ihr Leben Wasserpfeife schmauchend auf einem Pilz. Sie lässt sich trotz ihrer Weisheit sehr leicht beleidigen, lässt aber keine Gelegenheit aus, anderen Wesen Vorschriften zu machen und besserwisserische Ratschläge zu geben, die aber durchaus Sinn machen können. Ausserdem gerät sie sehr leicht in Rage, hat im Grunde aber ein gutes Herz. 4.3. Das weisse Kaninchen Das weisse Kaninchen ist sehr autoritätsgläubig. Ständig ist es beflissen, „höher gestellte“ Wesen nicht zu verärgern und ihnen beizupflichten. Es ist sehr ängstlich und nervös. Ständig verliert es etwas und schimpft nachher mit seiner Magd. 4.4. Der verrückte Hutmacher und der Schnapphase Beide Figuren sind übergeschnappt. Da der Hutmacher einmal in Verdacht geriet, die Zeit totzuschlagen, ist ihre Zeit angehalten worden. So sind sie dazu verdammt, ständig den Fünf-Uhr-Tee zu trinken. Dies scheint sie aber nicht sonderlich zu stören, denn der Diskussionsstoff geht den beiden nie aus. 4.5. Die Herzkönigin Die Herzkönigin ist eine launische Despotin mit einer Vorliebe fürs Köpfen. Würde ihr Mann nicht immer hinter ihrem Rücken alle Inhaftierten begnadigen, hätte sie wohl bald keine Untertanen mehr. Sie ist sehr eigensinnig und ihre Sturheit verbietet es ihr, Ratschläge von anderen Personen anzunehmen. Durch ihre Logik wird in ihrem Land beispielsweise zuerst gestraft und vom Strafmass wird dann das Urteil abgeleitet. 8
4.6. Die Herzogin Die Herzogin lebt mit ihrer Köchin und einem Lakaien in einem kleinen Haus im Wald. Ihr Baby verwandelt sich in ein Ferkel. Bei der Croquet-Partie zieht sie den Ärger der Königin auf sich und soll geköpft werden. Als man sie über das Wesen der Edamer Katze (siehe unten) ausfragen will, nutzt sie schlau die Gelegenheit, um aus der Haft zu entkommen und schliesslich sich eine Weile ungefragt Alice an. Auf unangenehme Weise kommt sie Alice ständig zu nahe, indem sie ihr spitzes Kinn auf die Schulter drückt und ihr pausenlos die Moral von etwelchen Geschichten ins Ohr posaunt. 4.7. Die Edamer Katze Die Edamer Katze gehört der Herzogin und besitzt die Fähigkeit, sich in Luft aufzulösen oder aus dem Nichts aufzutauchen. Ausserdem kann sie grinsen. Sie ist das einzige Wesen, das eine einigermassen vernünftige Konversation mit Alice betreibt und zu der Alice auch eine gewisse Verbundenheit verspürt. Allerdings klärt sie die Katze auch darüber auf, dass alle im Wunderland, inklusive Alice, verrückt sind. 9
5. Regieteam Buch und Regie: Seraina Maria Sievi Dramaturgie: N.N. Bühne: Susanne Hiller Kostüme/Maske: N.N. Lichtdesign: Roger Stieger, Theater Chur Musik: Brian Burman Sprechbetreuung: Matthias Walter Produktionsleitung: Gabi Bernetta Regieassistenz: N.N. 6. Besetzung Alice: Ute Sengebusch Mann: Alexander Seibt Frau: N.N. 7.Proben und Aufführungen Proben 17. Januar 2011 - 28. Februar 2011 Endproben 01. März 2011 – 7. März 2011 Premiere: Dienstag, 8. März 2011 öffentliche Vorstellungen: Do 10.3. | Fr 11.3. | Sa 12.3.2011 Schulvorstellungnen: Do 10.3. | Fr 11.3. 8. Gastspiele Sind geplant Frühjahr 2011 und Herbst 2011 10
9. Über nordlicht n o r d l i c h t wurde von Regisseurin Seraina Maria Sievi sowie Schauspieler und Autor Alexander Seibt mit dem Ziel gegründet, auf kontinuierlicher Basis Stoffe für das Theater zu entwickeln und diese sowohl zeitgemäss als auch durchschlagkräftig umzusetzen. Einfachheit, formale Geschlossenheit und eine mitreissende Textgrundlage sind die Mittel, auf die nordlicht setzt. Ziel ist einerseits die rückhaltlose Auslotung des Themas mit einem Höchstmass an Unterhaltung, andererseits die Entwicklung einer eigenen, den Anforderungen der Zeit gewachsenen Theatersprache. Der Mensch steht im Mittelpunkt des Interesses, folglich geben die Schauspieler der Arbeit ein unverwechselbares Gesicht. Deshalb wird mit einigen Darstellern eine anhaltende Zusammenarbeit angestrebt. Pinguine am Nordpol - das erste Stück von nordlicht - wurde im Februar 2006 unter der Regie von Seraina Maria Sievi am Theater an der Sihl uraufgeführt. Wie dieses Stück wurde auch Retro Real GMBH von Seibt und Sievi geschrieben und am 12. April 2007 am Theater Chur uraufgeführt. 11
10. Biografien Seraina Maria Sievi, *1981, Chur (Schweiz) ...arbeitete seit 1999 in zahlreichen Produktionen als Regisseurin und Theaterautorin. Im November 2005 erhielt sie für ihre Inszenierung Sterntagebücher – Die siebente Reise von Stanislaw Lem den ersten Preis des Körber Studios Junge Regie am Thalia Theater in Hamburg. Die Uraufführung von Pinguine am Nordpol im Februar 2006 am Theater an der Sihl in Zürich bildete ihre Diplominszenierung. Seraina Maria Sievi schrieb das Stück zusammen mit Alexander Seibt. Im September 2006 verlieh ihr der Kanton Graubünden den Kulturförderpreis. 2006 gründeten Sievi und Seibt die freie Theatergruppe NORDLICHT. Die erste Nordlicht-Produktion, RETRO REAL GMBH, wurde am 12. April 2007 am Theater Chur uraufgeführt. Auch dieses Stück schrieben Seibt und Sievi zusammen. 2007 inszenierte Seraina Maria Sievi die Kriminalkomödie UNSER CLAN für das Theater Kanton Zürich. Das Stück, das sie selber geschrieben hatte, wurde am 30. Oktober 2007 uraufgeführt. Seit 2008 sind zwei ihrer Inszenierungen am Staatstheater Stuttgart zu sehen: Das am 8. Februar uraufgeführte Jugendstück THE KIDS ARE ALRIGHT von Juliane Kann sowie das am 31. Oktober uraufgeführte Ein- Mann-Stück SEBASTIAN S. MACHT SICH EIN BILD, das sie in Co- autorenschaft mit dem Sebastian Schwab geschrieben hat. Im April 2008 verlieh ihr die Stadt Chur den Kulturförderpreis. Mit THE KIDS ARE ALRIGHT wurde sie an das Münchner Volkstheater zum Festival Radikal Jung sowie an das Autorenfestival am Thalia Theater an der Gaussstrasse in Hamburg eingeladen. 12
Alexander Seibt, *1967, Frankfurt a. M. …durchlief seine schauspielerische Ausbildung in Luzern und Moskau. Gemeinsam mit Igor Bauersima, Pascal Ulli und Ingrid Sattes ist er Mitbegründer der erfolgreichen Off Off Bühne. Er arbeitet als Schauspieler, Film- und Theaterautor in Zürich und hat gerade die Drehbücher zu zwei abendfüllenden Kinofilmen geschrieben. Für seine Arbeit am Kurzfilm BEVOR ES DUNKEL WIRD erhielt er die Auszeichnung für das beste Drehbuch am Filmfestival Medina Del Campo sowie den Preis für den besten männlichen Hauptdarsteller am Filmfestival Curt Ficcions in Barcelona. Er ist Co-Autor der Stücke Pinguine am Nordpol und RETRO REAL GMBH. Susanne Hiller, *1979, Hamburg …schloss im Dezember 2006 ihre Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main im Fachbereich Bühnenbild/Kostüm mit dem Diplom ab. Während ihres Gaststudiums an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich entwickelte sie Bühne, Ausstattung und Kostüme für Seibt/Sievis Pinguine am Nordpol. Nebst Assistenzen an der Deutschen Oper am Rhein und dem Schauspielhaus Düsseldorf realisierte sie zwischen 2001 bis 2006 mehrere eigene Bühnenbilder und Kostümarbeiten, die sie zum Teil auch selbst produzierte. Ebenso zahlreich sind ihre Arbeiten und Ausstellungen im Bereich Installation/Film. Im Dezember 2006 wurde sie mit dem Offenbacher Löwen 2006 ausgezeichnet für das beste Bühnenbildkonzept: das Gestaltungskonzept-Raum/Objekt und die Realisation von Prlics/Zechnters Objekttheaterstück Black Box. Hiller arbeitete bereits in früheren Produktionen mit der freien Gruppe nordlicht und der Regisseurin Sievi zusammen (Pinguine am Nordpol, Retro Real, Unser Clan). Eine weitere Zusammenarbeit von Hiller/Sievi ist in der zweiten Hälfte der Spielzeit 2009/2010 am Staatstheater Stuttgart in Planung. Ute Sengebusch, *1980 in Mainz (D) …arbeitete nach, vor und während dem Abitur als Puppenspielerin, Regieassistentin, Inspizientin bei velvets black&light theater, Wiesbaden und Die Komödie, Frankfurt/M. Sie spielte für verschiedene Produktionen des deutschen Fernsehens, z.B. 'Tatort'/WDR, 'Koerbers Akte'/ZDF. 2001/2002 machte sie die Ausbildung an der Clownschule, Hannover. Anschliessend ging sie auf Deutschlandtournée und arbeitete als freie Schauspielerin und Clownin. 2003 erhielt sie zusammen mit ihrer Partnerin den Hannoveraner Kleinkunstpreis „Die goldene Rübe“. 2003 – 2007 studierte sie Schauspiel an der HMT Zürich, Departement Theater. Mit einem Stipendium der Armin-Ziegler- Stiftung. Seit 2005 spielte sie in verschiedenen Stücken u.a. im Theater Basel, Theater an der Sihl, Treibstoff-Festival, und mit cie. sans filtre. Sie macht Tanz, Theater und Figurenspiel. Seit 2007 ist sie freie Theaterschaffende und lebt in Zürich. 13
11. Kritiken The Kids Are Alright Stuttgarter Zeitung, März 2008: „ Regisseurin Seraina Maria Sievi stellt mit ihrem kleinen Ensemble ein hochaktuelles, kraftvolles, handwerklich überzeugendes und schauspielerisch exzellent umgesetztes Stück auf die Bühne des Depots. »The kids are alright« zeichnet die ausweglose Situation vieler Jugendlicher bestechend klar und eröffnet damit neue Perspektiven in das oftmals allzu unbekannte Universum junger Menschen und ihrer Probleme. Diese Uraufführung ist nicht nur für junges Publikum sehenswert, sondern auch und gerade für Erwachsene. Ein exorbitantes Megastück sozusagen.” Stuttgarter Nachrichten, 11.2.2008: „Seraina Maria Sievi hat den Text geschickt bearbeitet, zu deutlich ausgesprochenes gekürzt, an anderen Stellen Text hinzugefügt. Das ist einer der Gründe, weshalb der Schweizer Regisseurin eine dichte Aufführung gelingt. Dazu kommt die stimmige Verbindung aus Ernst und Komik, mit der die Inszenierung Schlaglichter auf Jugendliche wirft, die nach ihrem Platz in der Erwachsenenwelt suchen.“ Deutschlandradio, 9.2.2008: „Es drängt sich das Gefühl grosser Authentizität auf, was möglicherweise daran liegt, dass alle Beteiligten sehr jung sind. Autorin wie Regisseurin Seraina Maria Sievi sind gerade einmal 25. Dennoch haben sie kein Stück für Jugendliche auf die Bühne gebracht, vielmehr ist ihnen ein Stück für jung und alt gelungen, denn vor der Grundproblematik sind auch Erwachsene nicht gefeit. Dem Staatstheater Stuttgart ist der seltene Fall geglückt, tatsächlich ein Stück „für Zuschauer ab 14 Jahren“ realisiert zu haben.“ Retro Real GmbH Bündner Tagblatt, 14.4.2007: „Die Idee ist faszinierend, das Regiekonzept spannend und die schauspielerische Umsetzung stark.…In der ersten offiziellen Produktion ihrer neu gegründeten Gruppe Nordlicht verfolgt Sievi ein überzeugend gradliniges und reduziertes Regiekonzept. … …und auch das Gedankengerüst lastet auf soliden, geistreichen, inspirierenden und humorvollen Pfeilern.“ Südostschweiz, 14.4.2007: „…eine spannende Mischung aus Theaterspiel und Filmszenen…“, „…ein erfrischendes und unterhaltsames Stück über eine Liebe…, die nicht sterben will.“, „…auch wenn die Geschichte um das Thema Verlust einen eher schweren und bedrückenden Eindruck vermitteln könnt, ist Sievis Stück erfreulich lebensbejahend und witzig.“ Madame stellt ein Klavier in die Alpen Zürichsee-Zeitung, 22.03.2007: „Das von Seraina Maria Sievi in Szene gesetzte Stück lebt von diesem beinahe atemlosen Handlungsstrang. … Es ist wie eine Berg-und-Tal- Fahrt mit der Achterbahn, auf Gefühlsebene allerdings. … 75 14
Minuten…dauert der sowohl spannende wie amüsante Abend… Da genügen ein Klavier, ein Mikrofon mit einem kleinen Verstärker, zwei Kuben und ein Modellklavier. Diese Utensilien reichen aus, um grosses Theater - im Kopf - entstehen zu lassen.“ Pinguine am Nordpol Bündner Tagblatt, 13.2.2006: „Die fünfundzwanzigjährige Sievi erzählt die Geschichte mit einer Prise gesundem Zynismus, bissiger Ironie und einem lakonischen Unterton, der vom Publikum von Herzen goutiert wird. Man fühlt sich wohl in dieser Geschichte, die mitunter trotz ihrer Ausweglosigkeit eine lebensbejahende sein soll… Applaus. Wohlverdient. Und es lohnt sich, da ein bisschen genauer hinzuschauen… Man hat das Gefühl, etwas völlig Neues zu erleben.“ NZZ, 14.2.2006: „Philipp kann noch so überzeugt behaupten, die Anziehung zwischen zwei Menschen beruhe lediglich auf chemischen Reaktionen. Wenn Karin ihn am Schluss verlässt, geht für Philipp die Welt unter. Da nützen ihm auch die Regeln nichts, die der verzweifelte Lukas am Anfang aufstellt: „Regel Nummer eins: Alles hilft nichts. Regel Nummer zwei: Hauptsache, man verliert nicht den Humor.““ Sterntagebücher - Die Siebente Reise Die Welt, 22.11.2005: „Julian Grünthal, Urs Stämpfli und Laura Sundermann spielen die drei Ichs in dem fast leeren Bühnenraum in der Gaussstrasse, und der ist riesig. Ihn ohne eigentliches Bühnenbild zu bespielen ist nicht leicht, aber der Regisseurin gelingt es. Die fünfzig Minuten Weltraumreise wirken komisch, einfallsreich, unterhaltsam, sprachästhetisch.“ Hamburger Abendblatt, 21.11.2005: „Der durch plastisches Körperspiel und Ironisierung der Sience- Fiction-Klischees bestechende Weltraumausflug gefiel der fünfköpfigen Fachjury am besten. „Die junge Regisseurin machte sich kreativ den phantastischen Stoff zu eigen“, begründete Eva-Johanna Heldrich, künstlerische Direktorin am Schauspiel Stuttgart, das Votum. „Die gelungene Umsetzung zeigt assoziative Phantasie, philosophischen Tiefgang und choreographischen Zugriff auf den gesamten Raum.““ 15
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