ALICE IM WUNDERLAND Eine Koproduktion von nordlicht und Theater Chur - Kontakt

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ALICE IM WUNDERLAND
Eine Koproduktion von
nordlicht und Theater Chur

Kontakt

Theaterproduktionen Gabi Bernetta | Wasserwerkstr. 96 | 8037 Zürich
Telefon 044 440 66 07 | 079 419 20 34 | gabi.bernetta@gmx.net
Inhalt

1. Einleitung                                 Seite      3

2. Alice im Wunderland                        Seite      4 - 5
      2.1. Stück
      2.2. Kurze Zusammenfassung
      2.3. Thema
      2.4. Zielpublikum

3. Künstlerische Umsetzung                    Seite      6 - 7
      3.1. Stückfassung
      3.2. Theatrale Mittel
      3.3. Bühne
      3.4. Licht
      3.5. Musik
      3.6. Kostüme
      3.7. Requisiten

4. Figuren   (Auswahl)                        Seite      8 - 9
      4.1.   Alice
      4.2.   Die rauchende Raupe
      4.3.   Das weisse Kaninchen
      4.4.   Der verrückte Hutmacher und der Schnapphase
      4.5.   Die Herzkönigin
      4.6.   Die Herzogin
      4.7.   Die Edamer Katze

5. Regieteam                                  Seite      10

6. Besetzung                                  Seite      10

7. Proben und Aufführungen                    Seite      10

8. Gastspiele                                 Seite      10

9. Über nordlicht                             Seite      11

10.Biografien                                 Seite      12 - 13
      Seraina Maria Sievi
      Alexander Seibt
      Susanne Hiller
      Ute Sengebusch

11.Kritiken                                  Seite       14 - 15
     The Kids Are Alright
      Retro Real GmbH
      Madame stellt ein Klavier in die Alpen
      Pinguine am Nordpol
      Sterntagebücher - Die siebente Reise

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1. Einleitung
Alice im Wunderland ist die zweite Zusammenarbeit             der   freien
Theatergruppe nordlicht und dem Theater Chur.

Das Stück basiert auf der weltberühmten Romanvorlage „Alice in
Wonderland“ von Lewis Carrol. In der neuen Stückfassung der
Regisseurin Seraina Maria Sievi konzentriert sich die Thematik auf
die Entwicklung des kleinen, naiven Mädchens Alice zur jungen,
selbstbewussten Frau. Auf Suche nach der eigenen Identität macht
Alice eine Reise durch ein skuriles Traumland und durchlebt einen
beschwerl i c h e n R e i f e p r o ze ss . Ei ne G es ch ic ht e üb er das
Erwachsenwerden - nicht nur für Jugendliche.

Das Spezielle an dieser neuen Version von ALICE IM WUNDERLAND ist,
dass sie für nur drei Schauspieler konzipiert ist - bei über
dreissig Figuren in der Originalvorlage.

Die Musik des bekannten Komponisten Brian Burman und die
Bühnenbildrealisation von Susanne Hiller tragen dazu bei, dass die
Inszenierung ein sinnliches Erlebnis wird.

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2. Alice im Wunderland
2.1. Das Stück

Das Stück setzt die bekannte Romanvorlage von Lewis Carrol „Alice im
Wunderland“ (1865) mit einzelnen Fragmenten aus dem Folgeroman
„Alice hinter den Spiegeln“ (1872) um. Es handelt sich dabei um die
Geschichte der etwa 8-jährigen Alice, die sich plötzlich in einer
Traumwelt wieder findet, wo ihr die skurrilsten Gestalten begegnen.

2.2. Kurze Zusammenfassung

Alice liegt mit ihrer Schwester auf einer Wiese unter einem Baum und
langweilt sich, während ihre Schwester ein Buch liest. Auf einmal
hoppelt ein weisses Kaninchen vorbei, zieht eine Uhr aus der
Westentasche, jammert „Jemine! Jemine! Ich komme bestimmt zu spät!“
und springt in einen Kaninchenbau. Ohne zu zögern verfolgt Alice das
Kaninchen und springt in die Tiefe. Nach einem sehr langen Fall
findet sie sich in einem Saal mit vielen verschlossenen Türen
wieder. Vom Kaninchen fehlt jede Spur. Auf einem Glastischchen
findet sie einen Schlüssel, der zu der kleinsten Türe im Raum passt.
Alice ist zu gross, um durch die Tür zu kommen, erblickt auf der
anderen Seite jedoch einen paradiesischen Garten, der ihre Neugier
weckt. Als sie auf dem Glastisch ein Fläschchen sieht mit der
Aufschrift „Trink mich“, nimmt sie einen kräftigen Schluck und
beginnt plötzlich zu schrumpfen. Allerdings ist sie jetzt zu klein,
um wieder an den Schlüssel zu kommen und so bleibt ihr der Zugang
zum „Paradies“ verwehrt.

Bei ihren Bemühungen doch noch in den Garten zu gelangen, begegnet
sie allerlei seltsamen Wesen, wie z.B. einer rauchenden Raupe, der
Edamer Katze, die grinsen und sich in Luft auflösen kann oder dem
verrückten Hutmacher und dem Schnapphasen, die immerfort den Fünf-
Uhr-Tee trinken. Ausserdem verändert sich die Körpergrösse von
Alice, sobald sie etwas isst oder trinkt. Und die Räume, in denen
sie sich bewegt, haben keine Beständigkeit.

Als sie den Weg in den Garten gefunden hat, erscheint ihr dieser
nicht minder seltsam als die gesamte Welt, in der sie sich seit
ihrem Fall in das Kaninchenloch bewegt. Hier regieren die
Herzkönigin und der Herzkönig mit ihren Kartensoldaten. Die
herrschsüchtige Königin verurteilt jeden, der ihr nicht in den Kram
passt, zum Tode. Da die Dame ausgesprochen launisch ist, hört Alice
sie in einem fort „Ab mit ihrem Kopf!“ oder „Ab mit seinem Kopf!“
rufen.

Der ganze Aufenthalt gestaltet sich je länger desto mühsamer, Alice
wird sogar in eine Gerichtsverhandlung verwickelt, in der sie als
Zeugin aussagen soll. Schliesslich wird Alice’s Wunsch immer grösser
dieser albtraumhaften Welt zu entfliehen.

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2.3. Thema

Grundthema des Stücks ist die Findung der eignenen Identität. Alice
lässt sich durch die Traumwelt zuerst so sehr verwirren, dass sie
bald selbst nicht mehr weiss, wer sie ist. Wird sie jedoch am Anfang
noch als willenloses Mädchen herumgeschoben und zurechtgewiesen, so
entwickelt sie sich im Laufe des Stücks zu einer selbstbewussten
jungen Frau, die sich auch in schwierigen Situationen durchsetzen
kann. Im Stück findet also ein Reifeprozess statt.

Ein Nebenthema ist die Suche nach dem Paradies, oder philosophisch
ausgedrückt, die Suche nach der Glückseligkeit, verkörpert durch den
wunderschönen Garten.

Ein weiteres Nebenthema ist der Umgang mit Regeln und Vorschriften.
Je älter ein Kind wird, desto mehr sieht es sich mit sozialen
Umgangsformen, Erwartungshaltungen und der Regelhaftigkeit des
Erwachsenenalltags konfrontiert. Solange ein Mensch den Sinn und
Zweck einer Regel nicht kennt, erscheint sie ihm leer und sinnlos.
Alice fragt sich immer wieder, warum eine Regel aufgestellt wurde,
und ob und wie sie sie brechen kann. Das Ausloten der eigenen
Grenzen führt schliesslich auch zu einer bewussten Übernahme von
Verantwortung und ist damit auch ein wichtiger Schritt in die
Selbständigkeit.

2.4. Zielpublikum

Angesprochen von dieser neuen Version von ALICE IM WUNDERLAND sind
sowohl Jugendliche ab 14 Jahren als auch Erwachsene.

Für Jugendliche ist das Stück interessant, da es sich mit der
Thematik des Erwachsenwerdens und den damit einhergehenden Freuden
und Problemen befasst. Alice bricht Regeln, probiert verbotene
Sachen aus, steht Ängste durch und feiert Erfolge.

Das Stück bietet sich auch für Schulklassen an, obwohl          die
Inszenierung nicht speziell als Jugendstück konzipiert ist.

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3. Künstlerische Umsetzung
3.1. Stückfassung

Eigens für diese Inszenierung schreibt die Regisseurin und Autorin
Seraina Maria Sievi eine neue Stückfassung nach der Vorlage des
Romans von Lewis Carroll. Das Spezielle an dieser Fassung ist, dass
sie für nur drei Schauspieler geschrieben wird. Wobei eine
Schauspielerin die Rolle der Alice übernimmt, die beiden anderen
aber die verschiedensten Charaktere darstellen, inklusive des
Erzählers. Diese Reduktion auf drei Schauspieler ist ein Mittel, um
zu zeigen, dass sich Alice immer wieder mit denselben Hindernissen
(Regeln) auseinandersetzen muss. Zusätzlich lässt sich dadurch die
Alptraumhaftigkeit des Stückes sehr gut darstellen, da die
verschiedenen Identitäten dauernd wechseln, sich vermischen und so
unfassbar werden. Dies spiegelt Alice’s eigene Identitätssuche
wider.

3.2. Theatrale Mittel

Die Inszenierung benutzt einfachste theatrale Mittelinsbesondere
Musik und Lichteffekte -, um die Geschichte von Alice zu erzählen.
Die Traum- bzw. Albtraumwelt entsteht in erster Linie in den Köpfen
der Zuschauer.
Die wichtigste Voraussetzung, das Wunderland für die Zuschauer
erlebbar zu machen, ist die theatrale Behauptung der Schauspieler.
Die Handlung wird nicht nur intellektuell über Dialoge vermittelt,
sondern auch über die Körperlichkeit der Schauspieler. Die
Variabilität der Räume und Alice’s wiederholtes Wachsen und
Schrumpfen wird durch verstärkte Flucht im Raum, unnatürliche
Distanzen zwischen Dialogpartnern, unverhältnissmässiger Modulation
der Sprache und Licht- und Schattenspielen unterstützt. Die
Schauspieler, die Mehrfachrollen innehaben, behaupten ihre Identität
durch einfachste Zeichen. So wird beispielsweise aus einer
rauchenden Raupe ein verrückter Hutmacher, indem der Schauspieler
die Pfeife in die Jacke steckt, sich einen Hut aufsetzt und die
Körperhaltung und Stimmfarbe ändert.

3.3. Bühne
Das Bühnenbild wird von der freien Bühnenbildnerin Susanne Hiller
entworfen und realisiert. Besonderes Augenmerk wird in der
Raumgestaltung auf die Perspektive gelegt. Das Bühnenbild ermöglicht
auf einfache Weise das Darstellen von Grössenunterschieden
(Schrumpfen und Wachsen von Alice). Die Bühne ist ein leerer Raum,
der sein Gesicht durch Lichtveränderungen, das Verschieben einer
Wand oder das Schrägstellen des Bodens völlig verändern kann.

3.4. Licht
Die Lichtgestaltung wird von Roger Stieger vom Theater Chur
entworfen und realisiert.
Das Licht unterstützt die Veränderungen des Raumes. Groteske
Schattenwürfe, plötzliche Verdunkelungen und anziehende
Lichtinseln erschweren Alice die Orientierung in der fremden
Welt.

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3.5. Musik
Der Komponist Brian Burman schreibt die Musik zu dem Stück. Neben
einzelnen Songs komponiert er auch eine Textur von Geräuschen und
Klängen, die sich über das ganze Stück legt. Der Komponist
orientiert sich an einer klassischen Orchestrierung, arbeitet aber
auch mit moderner Sampling-Technik.

3.6. Kostüme
Die Bekleidung von Alice spiegelt ihre Entwicklung vom kleinen
Mädchen zur jungen Frau wider. Die anderen beiden Schauspieler
tragen ein neutrales Kostüm mit mehreren multifunktionalen Elementen
(wie z.B. Hosenträger, Latzhosen, bzw. Schürze).

3.7. Requisiten
Einzelne Requisiten stehen sinnbildlich für eine Figur, wie z.B. die
Pfeife für die Raupe. Alltagsgegenstände in verschiedenen Grössen
sind ein optimales Mittel, um Alice’s Metarmophosen (Schrumpfen,
Wachsen) zeigen zu können.

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4. Figuren (Auswahl)
4.1. Alice

Alice ist ein kleines Mädchen; neugierig und voller Abenteuerlust.
Wenn sie sich in einer Situation einsam oder unsicher fühlt, stellt
sie sich vor, sie sei zwei Leute. Das hat den Vorteil, dass sie
weniger Angst haben muss (da sie ja jetzt zu zweit ist) und sie
Selbstgespräche führen kann. Durch ihre Erlebnisse im Wunderland
überwindet Alice viele Ängste. Sie überlegt sich, was sie will und
arbeitet auf ihre Ziele hin. So wird sie vom kleinen naiven und
unbeschwerten Mädchen zu einer jungen selbstbewussten und
verantwortungsvollen Frau - ohne dass sie den Schalk des kleinen
Mädchens verliert.

4.2. Die rauchende Raupe

Die Raupe geniesst ihr Leben Wasserpfeife schmauchend auf einem
Pilz. Sie lässt sich trotz ihrer Weisheit sehr leicht beleidigen,
lässt aber keine Gelegenheit aus, anderen Wesen Vorschriften zu
machen und besserwisserische Ratschläge zu geben, die aber durchaus
Sinn machen können. Ausserdem gerät sie sehr leicht in Rage, hat im
Grunde aber ein gutes Herz.

4.3. Das weisse Kaninchen

Das weisse Kaninchen ist sehr autoritätsgläubig. Ständig ist es
beflissen, „höher gestellte“ Wesen nicht zu verärgern und ihnen
beizupflichten. Es ist sehr ängstlich und nervös. Ständig verliert
es etwas und schimpft nachher mit seiner Magd.

4.4. Der verrückte Hutmacher und der Schnapphase

Beide Figuren sind übergeschnappt. Da der Hutmacher einmal in
Verdacht geriet, die Zeit totzuschlagen, ist ihre Zeit angehalten
worden. So sind sie dazu verdammt, ständig den Fünf-Uhr-Tee zu
trinken. Dies scheint sie aber nicht sonderlich zu stören, denn der
Diskussionsstoff geht den beiden nie aus.

4.5. Die Herzkönigin

Die Herzkönigin ist eine launische Despotin mit einer Vorliebe fürs
Köpfen. Würde ihr Mann nicht immer hinter ihrem Rücken alle
Inhaftierten begnadigen, hätte sie wohl bald keine Untertanen mehr.
Sie ist sehr eigensinnig und ihre Sturheit verbietet es ihr,
Ratschläge von anderen Personen anzunehmen. Durch ihre Logik wird in
ihrem Land beispielsweise zuerst gestraft und vom Strafmass wird
dann das Urteil abgeleitet.

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4.6. Die Herzogin

Die Herzogin lebt mit ihrer Köchin und einem Lakaien in einem
kleinen Haus im Wald. Ihr Baby verwandelt sich in ein Ferkel. Bei
der Croquet-Partie zieht sie den Ärger der Königin auf sich und soll
geköpft werden. Als man sie über das Wesen der Edamer Katze (siehe
unten) ausfragen will, nutzt sie schlau die Gelegenheit, um aus der
Haft zu entkommen und schliesslich sich eine Weile ungefragt Alice
an. Auf unangenehme Weise kommt sie Alice ständig zu nahe, indem sie
ihr spitzes Kinn auf die Schulter drückt und ihr pausenlos die Moral
von etwelchen Geschichten ins Ohr posaunt.

4.7. Die Edamer Katze

Die Edamer Katze gehört der Herzogin und besitzt die Fähigkeit, sich
in Luft aufzulösen oder aus dem Nichts aufzutauchen. Ausserdem kann
sie grinsen. Sie ist das einzige Wesen, das eine einigermassen
vernünftige Konversation mit Alice betreibt und zu der Alice auch
eine gewisse Verbundenheit verspürt. Allerdings klärt sie die Katze
auch darüber auf, dass alle im Wunderland, inklusive Alice, verrückt
sind.

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5. Regieteam

Buch und Regie:              Seraina Maria Sievi
Dramaturgie:                 N.N.
Bühne:                       Susanne Hiller
Kostüme/Maske:               N.N.
Lichtdesign:                 Roger Stieger, Theater Chur
Musik:                       Brian Burman
Sprechbetreuung:             Matthias Walter
Produktionsleitung:          Gabi Bernetta
Regieassistenz:              N.N.

6. Besetzung
Alice:                       Ute Sengebusch
Mann:                        Alexander Seibt
Frau:                        N.N.

7.Proben und Aufführungen
Proben                       17. Januar 2011 - 28. Februar 2011
Endproben                    01. März 2011 – 7. März 2011
Premiere:                    Dienstag, 8. März 2011
öffentliche Vorstellungen:   Do 10.3. | Fr 11.3. | Sa 12.3.2011
Schulvorstellungnen:         Do 10.3. | Fr 11.3.

8. Gastspiele
Sind geplant Frühjahr 2011 und Herbst 2011

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9. Über nordlicht
n o r d l i c h t wurde von Regisseurin Seraina Maria Sievi sowie
Schauspieler und Autor Alexander Seibt mit dem Ziel gegründet, auf
kontinuierlicher Basis Stoffe für das Theater zu entwickeln und
diese sowohl zeitgemäss als auch durchschlagkräftig umzusetzen.

Einfachheit, formale Geschlossenheit und eine mitreissende
Textgrundlage sind die Mittel, auf die nordlicht setzt. Ziel ist
einerseits die rückhaltlose Auslotung des Themas mit einem
Höchstmass an Unterhaltung, andererseits die Entwicklung einer
eigenen, den Anforderungen der Zeit gewachsenen Theatersprache.

Der Mensch steht im Mittelpunkt des Interesses, folglich geben die
Schauspieler der Arbeit ein unverwechselbares Gesicht. Deshalb wird
mit einigen Darstellern eine anhaltende Zusammenarbeit angestrebt.

Pinguine am Nordpol - das erste Stück von nordlicht - wurde im
Februar 2006 unter der Regie von Seraina Maria Sievi am Theater an
der Sihl uraufgeführt.

Wie dieses Stück wurde auch Retro Real GMBH von Seibt und Sievi
geschrieben und am 12. April 2007 am Theater Chur uraufgeführt.

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10. Biografien
Seraina Maria Sievi, *1981, Chur (Schweiz)

...arbeitete seit 1999 in zahlreichen Produktionen als Regisseurin
und Theaterautorin.

Im November 2005 erhielt sie für ihre Inszenierung Sterntagebücher –
Die siebente Reise von Stanislaw Lem den ersten Preis des Körber
Studios Junge Regie am Thalia Theater in Hamburg.

Die Uraufführung von Pinguine am Nordpol im Februar 2006 am Theater
an der Sihl in Zürich bildete ihre Diplominszenierung. Seraina Maria
Sievi schrieb das Stück zusammen mit Alexander Seibt.

Im September 2006      verlieh   ihr   der   Kanton   Graubünden   den
Kulturförderpreis.

2006 gründeten Sievi und Seibt die freie Theatergruppe NORDLICHT.
Die erste Nordlicht-Produktion, RETRO REAL GMBH, wurde am 12. April
2007 am Theater Chur uraufgeführt. Auch dieses Stück schrieben Seibt
und Sievi zusammen.

2007 inszenierte Seraina Maria Sievi die Kriminalkomödie UNSER CLAN
für das Theater Kanton Zürich. Das Stück, das sie selber geschrieben
hatte, wurde am 30. Oktober 2007 uraufgeführt.

Seit 2008 sind zwei ihrer Inszenierungen am Staatstheater Stuttgart
zu sehen: Das am 8. Februar uraufgeführte Jugendstück THE KIDS ARE
ALRIGHT von Juliane Kann sowie das am 31. Oktober uraufgeführte Ein-
Mann-Stück SEBASTIAN S. MACHT SICH EIN BILD, das sie in Co-
autorenschaft mit dem Sebastian Schwab geschrieben hat.

Im April 2008 verlieh ihr die Stadt Chur den Kulturförderpreis.

Mit THE KIDS ARE ALRIGHT wurde sie an das Münchner Volkstheater zum
Festival Radikal Jung sowie an das Autorenfestival am Thalia Theater
an der Gaussstrasse in Hamburg eingeladen.

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Alexander Seibt, *1967, Frankfurt a. M.

…durchlief seine schauspielerische Ausbildung in Luzern und Moskau.
Gemeinsam mit Igor Bauersima, Pascal Ulli und Ingrid Sattes ist er
Mitbegründer der erfolgreichen Off Off Bühne. Er arbeitet als
Schauspieler, Film- und Theaterautor in Zürich und hat gerade die
Drehbücher zu zwei abendfüllenden Kinofilmen geschrieben.
Für seine Arbeit am Kurzfilm BEVOR ES DUNKEL WIRD erhielt er die
Auszeichnung für das beste Drehbuch am Filmfestival Medina Del Campo
sowie den Preis für den besten männlichen Hauptdarsteller am
Filmfestival Curt Ficcions in Barcelona. Er ist Co-Autor der Stücke
Pinguine am Nordpol und RETRO REAL GMBH.

Susanne Hiller, *1979, Hamburg

…schloss im Dezember 2006 ihre Ausbildung an der Hochschule für
Gestaltung Offenbach am Main im Fachbereich Bühnenbild/Kostüm mit
dem Diplom ab. Während ihres Gaststudiums an der Hochschule für
Gestaltung und Kunst in Zürich entwickelte sie Bühne, Ausstattung
und Kostüme für Seibt/Sievis Pinguine am Nordpol.
Nebst Assistenzen an der Deutschen Oper am Rhein und dem
Schauspielhaus Düsseldorf realisierte sie zwischen 2001 bis 2006
mehrere eigene Bühnenbilder und Kostümarbeiten, die sie zum Teil
auch selbst produzierte. Ebenso zahlreich sind ihre Arbeiten und
Ausstellungen im Bereich Installation/Film.
Im Dezember 2006 wurde sie mit dem Offenbacher Löwen 2006
ausgezeichnet      für    das    beste    Bühnenbildkonzept:  das
Gestaltungskonzept-Raum/Objekt        und   die   Realisation von
Prlics/Zechnters Objekttheaterstück Black Box.
Hiller arbeitete bereits in früheren Produktionen mit der freien
Gruppe nordlicht und der Regisseurin Sievi zusammen (Pinguine am
Nordpol, Retro Real, Unser Clan). Eine weitere Zusammenarbeit von
Hiller/Sievi ist in der zweiten Hälfte der Spielzeit 2009/2010 am
Staatstheater Stuttgart in Planung.

Ute Sengebusch, *1980 in Mainz (D)

…arbeitete nach, vor und während dem Abitur als Puppenspielerin,
Regieassistentin, Inspizientin bei velvets black&light theater,
Wiesbaden und Die Komödie, Frankfurt/M. Sie spielte für verschiedene
Produktionen des deutschen Fernsehens, z.B. 'Tatort'/WDR, 'Koerbers
Akte'/ZDF. 2001/2002 machte sie die Ausbildung an der Clownschule,
Hannover. Anschliessend ging sie auf Deutschlandtournée und
arbeitete als freie Schauspielerin und Clownin. 2003 erhielt sie
zusammen mit ihrer Partnerin den Hannoveraner Kleinkunstpreis „Die
goldene Rübe“. 2003 – 2007 studierte sie Schauspiel an der HMT
Zürich, Departement Theater. Mit einem Stipendium der Armin-Ziegler-
Stiftung. Seit 2005 spielte sie in verschiedenen Stücken u.a. im
Theater Basel, Theater an der Sihl, Treibstoff-Festival, und mit
cie. sans filtre. Sie macht Tanz, Theater und Figurenspiel. Seit
2007 ist sie freie Theaterschaffende und lebt in Zürich.

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11. Kritiken
The Kids Are Alright

Stuttgarter Zeitung, März 2008:
„ Regisseurin Seraina Maria Sievi stellt mit ihrem kleinen Ensemble
ein hochaktuelles, kraftvolles, handwerklich überzeugendes und
schauspielerisch exzellent umgesetztes Stück auf die Bühne des
Depots. »The kids are alright« zeichnet die ausweglose Situation
vieler Jugendlicher bestechend klar und eröffnet damit neue
Perspektiven in das oftmals allzu unbekannte Universum junger
Menschen und ihrer Probleme. Diese Uraufführung ist nicht nur für
junges Publikum sehenswert, sondern auch und gerade für Erwachsene.
Ein exorbitantes Megastück sozusagen.”

Stuttgarter Nachrichten, 11.2.2008:
„Seraina Maria Sievi hat den Text geschickt bearbeitet, zu deutlich
ausgesprochenes gekürzt, an anderen Stellen Text hinzugefügt. Das
ist einer der Gründe, weshalb der Schweizer Regisseurin eine dichte
Aufführung gelingt. Dazu kommt die stimmige Verbindung aus Ernst und
Komik, mit der die Inszenierung Schlaglichter auf Jugendliche wirft,
die nach ihrem Platz in der Erwachsenenwelt suchen.“

Deutschlandradio, 9.2.2008:
„Es drängt sich das Gefühl grosser Authentizität auf, was
möglicherweise daran liegt, dass alle Beteiligten sehr jung sind.
Autorin wie Regisseurin Seraina Maria Sievi sind gerade einmal 25.
Dennoch haben sie kein Stück für Jugendliche auf die Bühne gebracht,
vielmehr ist ihnen ein Stück für jung und alt gelungen, denn vor der
Grundproblematik     sind   auch   Erwachsene   nicht   gefeit.  Dem
Staatstheater Stuttgart ist der seltene Fall geglückt, tatsächlich
ein Stück „für Zuschauer ab 14 Jahren“ realisiert zu haben.“

Retro Real GmbH

Bündner Tagblatt, 14.4.2007:
„Die Idee ist faszinierend, das Regiekonzept spannend und die
schauspielerische Umsetzung stark.…In der ersten offiziellen
Produktion ihrer neu gegründeten Gruppe Nordlicht verfolgt Sievi ein
überzeugend gradliniges und reduziertes Regiekonzept. … …und auch
das Gedankengerüst lastet auf soliden, geistreichen, inspirierenden
und humorvollen Pfeilern.“

Südostschweiz, 14.4.2007:
„…eine spannende Mischung aus Theaterspiel und Filmszenen…“, „…ein
erfrischendes und unterhaltsames Stück über eine Liebe…, die nicht
sterben will.“, „…auch wenn die Geschichte um das Thema Verlust
einen eher schweren und bedrückenden Eindruck vermitteln könnt, ist
Sievis Stück erfreulich lebensbejahend und witzig.“

Madame stellt ein Klavier in die Alpen

Zürichsee-Zeitung, 22.03.2007:
„Das von Seraina Maria Sievi in Szene gesetzte Stück lebt von diesem
beinahe atemlosen Handlungsstrang. … Es ist wie eine Berg-und-Tal-
Fahrt mit der Achterbahn, auf Gefühlsebene allerdings. … 75
                                  14
Minuten…dauert der sowohl spannende wie amüsante Abend… Da genügen
ein Klavier, ein Mikrofon mit einem kleinen Verstärker, zwei Kuben
und ein Modellklavier. Diese Utensilien reichen aus, um grosses
Theater - im Kopf - entstehen zu lassen.“

Pinguine am Nordpol

Bündner Tagblatt, 13.2.2006:
„Die fünfundzwanzigjährige Sievi erzählt die Geschichte mit einer
Prise gesundem Zynismus, bissiger Ironie und einem lakonischen
Unterton, der vom Publikum von Herzen goutiert wird. Man fühlt sich
wohl in dieser Geschichte, die mitunter trotz ihrer Ausweglosigkeit
eine lebensbejahende sein soll… Applaus. Wohlverdient. Und es lohnt
sich, da ein bisschen genauer hinzuschauen… Man hat das Gefühl,
etwas völlig Neues zu erleben.“

NZZ, 14.2.2006:
„Philipp kann noch so überzeugt behaupten, die Anziehung zwischen
zwei Menschen beruhe lediglich auf chemischen Reaktionen. Wenn Karin
ihn am Schluss verlässt, geht für Philipp die Welt unter. Da nützen
ihm auch die Regeln nichts, die der verzweifelte Lukas am Anfang
aufstellt: „Regel Nummer eins: Alles hilft nichts. Regel Nummer
zwei: Hauptsache, man verliert nicht den Humor.““

Sterntagebücher - Die Siebente Reise

Die Welt, 22.11.2005:
„Julian Grünthal, Urs Stämpfli und Laura Sundermann spielen die drei
Ichs in dem fast leeren Bühnenraum in der Gaussstrasse, und der ist
riesig. Ihn ohne eigentliches Bühnenbild zu bespielen ist nicht
leicht, aber der Regisseurin gelingt es. Die fünfzig Minuten
Weltraumreise wirken komisch, einfallsreich, unterhaltsam,
sprachästhetisch.“

Hamburger Abendblatt, 21.11.2005:
„Der durch plastisches Körperspiel und Ironisierung der Sience-
Fiction-Klischees     bestechende   Weltraumausflug    gefiel   der
fünfköpfigen Fachjury am besten. „Die junge Regisseurin machte sich
kreativ den phantastischen Stoff zu eigen“, begründete Eva-Johanna
Heldrich, künstlerische Direktorin am Schauspiel Stuttgart, das
Votum. „Die gelungene Umsetzung zeigt assoziative Phantasie,
philosophischen Tiefgang und choreographischen Zugriff auf den
gesamten Raum.““

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