ALLERGIEN BEI KINDERN - Allergiecheck

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ALLERGIEN BEI KINDERN - Allergiecheck
Patienten-Information

               ALLERGIEN
              BEI KINDERN
 Tipps und Hinweise für Eltern allergischer Kinder
ALLERGIEN BEI KINDERN - Allergiecheck
Inhalt                                                                                           Vorwort

DAS IMMUNSYSTEM
                                                                      R N,
   04 Allergien auf dem Vormarsch                     L IE B E E LT E
   06 Was bei einer Allergie passiert

ALLERGIE UND IHRE AUSLÖSER
                                                     wurde bei Ihrem Kind eine Allergie festgestellt oder haben
   08 Der allergische Marsch: Das muss nicht sein!
                                                     Sie den Verdacht, dass Ihr Kind möglicherweise unter
   09 Allergieauslöser: Pollen
                                                     einer Allergie leiden könnte?
   10 Allergieauslöser: Hausstaubmilben              Diese Broschüre soll Ihnen dabei helfen, einen Überblick
   11 Allergieauslöser: Tierhaare                    rund um das Thema Allergien bei Kindern zu gewinnen,
   12 Allergieauslöser: Insekten                     erste Fragen zu beantworten und Behandlungsmöglich-
                                                     keiten kennenzulernen.
   13 Anaphylaxie: Zeit ist Leben!
                                                     Wir wünschen Ihrem Kind gute Besserung.
VORSORGE
   14 Vorbeugung von Allergien

DIAGNOSE
   16 Der Allergie auf der Spur
   18 Allergie – und nun?

THERAPIE
   19 Was hilft gegen die Allergie meines Kindes?
   20 Was ist eine Allergie-Immuntherapie?
   20 Die Tabletten-Immuntherapie
   21 Die Tropfen-Immuntherapie
   21 Die Spritzen-Immuntherapie
   22 Begleiterscheinungen
   24 Viele Kinder durch Asthma gefährdet

INFORMATIONEN UND SERVICE
   26 	Für alle, die mehr wissen wollen:
        www.allergiecheck.de
   27 Adressen für Patientenorganisationen
   28 Allergiefragebogen
   29 Allergenkalender
   32 Kreuzreaktionen
   34 Platz für Notizen
                                                                                                              3
ALLERGIEN BEI KINDERN - Allergiecheck
Das Immunsystem                                                                           Das Immunsystem

ALLERGIEN AUF DEM VORMARSCH                                     Lebensjahren, „erwirbt“. Wird eine körperfremde
                                                                ­Substanz entdeckt, die möglicherweise schädlich wirken
Immer mehr Menschen sind von Allergien betroffen. Die            könnte, werden Antikörper produziert, die ganz gezielt
Zahl der Allergiker steigt weltweit stetig an, so lautet         – spezifisch – an den Fremdstoff, das Antigen, g­ ebunden
das einheitliche Urteil internationaler Wissenschaftler.         werden. Auf diese Weise werden Krankheitserreger
Nach jüngsten Schätzungen leiden in Deutschland rund             markiert und können dann vom Immunsystem gezielt
                                                                 ­
30 ­Millionen Menschen an einer Allergie. Aus einer groß         ­ausgeschaltet werden. Diese Vorgänge laufen in unse-
­angelegten Studie des Robert-Koch-Instituts ist bekannt,         rem Körper ständig ab, ohne dass wir etwas davon
 dass ungefähr 16% der Kinder und Jugendlichen von                bemerken. Nur wenn eine große Zahl schädlicher Erre-
 ­mindestens einer Allergie betroffen sind.                       ger in den ­Körper gelangt, wie etwa bei einer Erkältung,
                                                                  kann man die Abwehrreaktion z. B. an geschwollenen
Allergien ­zählen damit zu den häufigsten chronischen             Lymphknoten und einer laufenden Nase erkennen.
­Erkrankungen, u­ nter denen Kinder und Jugendliche l­ eiden.
 Werden diese nicht frühzeitig und richtig behandelt,­
 können weitere ­  Allergien entstehen oder es entwickelt       ZU VIEL DES GUTEN – ÜBERREAKTION DES
 sich ein allergisches A ­ sthma. Statistiken zeigen, dass      IMMUNSYSTEMS
 mittlerweile jeder zweite A    ­llergiepatient innerhalb
 weniger Jahre ein Asthma bronchiale entwickelt.                Das Abwehrsystem schützt den Körper also sehr wirksam
                                                                vor schädlichen Substanzen. Manchmal kommt es aber zu
                                                                überschießenden Reaktionen des Immunsystems, die sich
EINE ERKRANKUNG DES IMMUNSYSTEMS                                gegen eigentlich harmlose Substanzen richten. Handelt es
                                                                sich dabei um harmlose Fremdstoffe, wie z. B. Pollen oder
Jeder Mensch hat eine Art Leibwächter, der seinen               Milben, entstehen Allergien.
­Körper vor schädigenden Eindringlingen schützt – sein
 ­Abwehrsystem. Die Haut, Magensäure, Tränenflüssigkeit,
  Speichel, aber auch bestimmte Zellen stellen das angebo-
  rene Abwehrsystem dar und bilden die erste Abwehrlinie
  gegen Eindringlinge. Gelingt es einem ­Krankheitserreger,
  die äußere Barriere in Form von Haut oder ­Schleimhaut
  zu überwinden, werden bestimmte Fresszellen, die
  sogenannten Makrophagen, aktiv. Sie vertilgen regel-
  ­
  recht den Fremdling und machen ihn dadurch unschädlich.

DAS ERWORBENE IMMUNSYSTEM –
WACHPATROUILLE DES KÖRPERS

Neben dem angeborenen Abwehrsystem besitzt der
Körper ein spezifisches Immunsystem, das ­
­                                                    seine
­Fähigkeiten im Laufe des Lebens, vor allem in den ersten

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ALLERGIEN BEI KINDERN - Allergiecheck
Das Immunsystem                                                                                                               Das Immunsystem

WAS BEI EINER ALLERGIE PASSIERT                                    Somit führen von Natur aus harmlose Substanzen, wie
                                                                   der Blütenstaub von Gräsern und Bäumen, zu heftigen
Jeder Mensch hat über die Haut und die Schleimhäute,               Reaktionen des Organismus. Am bekanntesten sind
z. B. über die Atemwege, Kontakt zu vielen fremden                 der Heuschnupfen und das allergische Asthma.
Stoffen und Substanzen. Einige davon sind s     ­chädlich
– wie Viren und Bakterien, die meisten sind jedoch                                                  ALLERGISCHE REAKTION
harmlos – wie Staubpartikel und Pflanzenpollen. ­Anders
                                                                                                                                     Bindung des Allergens
als der Gesunde reagiert der Allergiker nach dem K­ ontakt
                                                                                                                                     an IgE-Antikörper auf
mit diesen harmlosen Stoffen, den Allergenen, mit der
                                                                                                                                         der Mastzelle
Produktion bestimmter Antikörper, die als ­      „Immun-                                                   2. Kontakt mit
globuline E“ (IgE) bezeichnet werden. Die I­gE-Antikörper                                                  dem Allergen
binden sich rasch an die Oberfläche bestimmter
­Gewebszellen, der Mastzellen. Damit ist der Allergiker,
 ohne es zu bemerken, sensibilisiert.

                                                                                                                    Freisetzung von
    SENSIBILISIERUNG                                                                                      Botenstoffen (Mediatoren)
                                                                                                                        z. B. Histamin

                                                                                                    Allergische Reaktion = entzündliche Reaktion
       1. Kontakt mit        Überproduktion von                                                               z. B. Heuschnupfen, Asthma
       dem Allergen           Antikörpern (IgE)

                                                                         AUCH DIE GENE SPIELEN EINE ROLLE

                                                                        Zwischenzeitlich ist bekannt, dass bei der Allergie-
               Sensibilisierung
                                                                        entstehung eine erbliche Veranlagung eine wichtige
            Bindung an Mastzelle
                                                                        Rolle spielt. Wenn beide Elternteile an einer Allergie
                                                                        leiden, haben die Kinder ein bis zu 60 % höheres Risiko an
                                   Mastzellen
                                                                        einer Allergie zu erkranken (siehe Abbildung).

         Das Immunsystem ist sensibilisiert
                                                             % Kinder mit allergischer Erkrankung

                                                                                                                                                           60–80%
                                                                                                     70
                = reaktionsbereit
                                                                                                     60
                                                                                                                                          40–60%
Kommt es zu einem erneuten Allergenkontakt, binden                                                   50
sich die neu eingedrungenen Allergene an die an den                                                  40
Mastzellen haftenden IgE-Antikörper. Dies veranlasst die                                             30                  20–40%

Mastzellen, biologisch aktive Substanzen (Mediatoren)                                                20
                                                                                                            5–15%
auszuschütten. Die Wichtigste davon ist das Histamin,
­                                                                                                    10
das eine Reihe von Organreaktionen wie Juckreiz, Nies-                                                0
attacken, Augentränen, Fließschnupfen, Zuschwellen                                                            Kein          Ein             Beide    Beide Elternteile
                                                                                                           Elternteil   Elternteil       Elternteile mit gleicher aller-
der Nase oder Atemnot hervorruft.                                                                          allergisch   allergisch       allergisch gischer Erkrankung

6                                                                                                                                                                      7
ALLERGIEN BEI KINDERN - Allergiecheck
Allergie und ihre Auslöser                                                     Allergie und ihre Auslöser

DER ALLERGISCHE MARSCH:                                          ALLERGIEAUSLÖSER:
DAS MUSS NICHT SEIN!                                             POLLEN

Wird eine Allergie nicht oder nur unzureichend ­behandelt,
droht der sogenannte allergische Marsch. Das bedeutet,           DIE SAISON IST LÄNGER ALS MAN DENKT
dass sich die Erkrankung stetig verschlimmert und der
                                                                 Der Frühling ist da und Kinder können endlich­­        wieder
Patient eine regelrechte „Allergiekarriere“ ­
­                                              durchläuft.
                                                                 draußen spielen. Doch der Blütenstaub von Bäumen,
                                                                 ­
Hierbei können ohne die richtige Behandlung neue
                                                                 Gräsern, Roggen und Kräutern macht besonders im
                                                                 ­
­Allergien auftreten. Zudem kann aus einem vermeintlich
                                                                 ­Frühjahr und Sommer vielen Kindern zu schaffen. A  ­ ufgrund
 harmlosen Heuschnupfen innerhalb weniger Jahre ein
                                                                  der unterschiedlichen Blütezeit der Pflanzen können
 ­allergisches Asthma entstehen.
                                                                  Pollen das ganze Jahr über allergische Beschwerden
Fachleute sprechen dann vom sogenannten „Etagen-                  ­hervorrufen. Der Allergenkalender mit den P
                                                                                                             ­ ollenflugzeiten
wechsel“. Beinahe jeder zweite Allergiker erfährt diesen           (Seite 30/31) zeigt die wichtigsten allergieauslösenden
am eigenen Leib.                                                   Pflanzen und jene Monate, in denen Spitzenbelastungen
                                                                   und damit stärkere Allergiebeschwerden zu erwarten sind.

Allergischer Schnupfen und Asthma –                              Heuschnupfen und die damit einhergehenden Allergiebe-
Krankheitsbilder einer Allergie                                  schwerden stören nicht nur in der Freizeit. Sie ­beeinflussen
                                                                 auch die Leistungsfähigkeit in der S  ­ chule. Laut Experten-
                                                                 schätzungen gilt das für etwa 15 bis 30 P  ­ rozent der Kinder
                                   Obere Atemwege
Nase                               Allergischer Schnupfen        und Jugendlichen, die unter ­Heuschnupfen ­leiden. Umso
                                   • Laufende, verstopfte Nase   wichtiger ist es, gegen die ­Allergie vorzugehen.
                                   • Juckende Nase
Luftröhre                          • Niesen

                                   Untere Atemwege
                                   Allergisches Asthma             PRAKTISCHE TIPPS
Lunge                              • Atemprobleme
                                   • Husten
                                   • Pfeifende Atemgeräusche              x                    !                    !

KREUZREAGIERENDE NAHRUNGSMITTEL-
ALLERGIE

Einige Allergiker haben neben Heuschnupfen auch                          Keine           Haare abends       Lüften - auf dem
Allergien auf bestimmte Nahrungsmittel. Hintergrund               Straßenkleidung im       waschen           Lande abends,
                                                                     Schlafzimmer                              in der Stadt
ist, dass die betroffenen Nahrungsmittel strukturell                                                             morgens
ähnliche Allergene enthalten wie z. B. die Pollen und diese
vom Immunsystem nicht unterschieden werden können
(Kreuzreaktion).

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ALLERGIEN BEI KINDERN - Allergiecheck
Allergie und ihre Auslöser                                                     Allergie und ihre Auslöser

ALLERGIEAUSLÖSER:                                            ALLERGIEAUSLÖSER:
HAUSSTAUBMILBEN                                              TIERHAARE

„HAUSSTAUB“ – MILBEN SIND GANZJÄHRIG AKTIV                   VOR ALLEM KATZEN SIND HOCHALLERGENE
                                                             MITBEWOHNER
Nicht der Hausstaub generell, den wir mit dem Staubsau-
ger einsammeln, sondern bestimmte Bestandteile dessel-       Hunde, Katzen, Ziervögel, Goldhamster und andere
ben spielen für die Auslösung einer Allergie eine wichtige   Haustiere produzieren laufend eine große Menge von
                                                             ­
Rolle. Von größter Bedeutung sind die winzigen und an        ­Allergenen. Fast jede dritte Familie hält Haustiere und in
sich harmlosen Hausstaubmilben. Die 0,3 bis 0,5 mm            beinahe der Hälfte dieser Haushalte leben Katzen. Die
kleinen Spinnentiere, die mit bloßem Auge nicht sichtbar      Allergene der Katze sind vor allem im Speichel enthalten.
sind, ernähren sich vor allem von Hautschuppen. Auslöser      Wenn die Tiere sich putzen, gelangen die Allergene ins Fell
für die gefürchtete Hausstaubmilbenallergie sind Allerge-     und werden von dort über die Haare und Schuppen weit
ne, die aus dem Kot und sich zersetzenden Milbenkörpern       verteilt. Auf Kleidung, Polstermöbeln und vielen anderen
stammen, die leicht aufgewirbelt werden und so in die         Gegenständen sind sie zu finden.
Atemluft des Patienten gelangen.
                                                              So ist es nicht verwunderlich, dass auch in Wohnungen, in
Tipp: Hausstaubmilben fühlen sich insbesondere in Bett-       denen keine Katzen leben, in öffentlichen Verkehrsmitteln,
wäsche sehr wohl. Bettwäsche sollte häufiger ­gewechselt      ja selbst in Schulen erhebliche Mengen von Katzenaller-
und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Auch             genen nachgewiesen wurden, die zur Entwicklung einer
Plüschtiere sind beliebte Aufenthaltsorte von Milben.         Allergie und zur Auslösung allergischer Beschwerden
Plüschtiere können für 24 Stunden in die Gefriertruhe        ­ausreichen.
gelegt oder im Wäschetrockner für eine gewisse Zeit
­
­höheren Temperaturen ausgesetzt werden. Beides tötet
 Milben ab und reduziert somit die Allergenbelastung.
                                                               WUSSTEN SIE, DASS ...

                                                               … Katzenallergiker meist gegen alle
     PRAKTISCHE TIPPS                                          Katzenrassen allergisch sind? Dasselbe
                                                               gilt für Hunde. Es gibt jedoch Unterschiede
                                                               zwischen Weibchen und Männchen oder auch von
                                                               Tier zu Tier.
            x                 !                  !

                                                             Mehr Informationen finden Sie auf
                                                             www.allergiecheck.de
     Keine Staubfänger   Milbendichte       Regelmäßig
                          Überzüge            lüften

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ALLERGIEN BEI KINDERN - Allergiecheck
Allergie und ihre Auslöser                                                 Allergie und ihre Auslöser

ALLERGIEAUSLÖSER:
INSEKTEN

                                                              Auf süße Speisen und   Geschlossene       Notfallset immer
WESPEN- UND BIENENSTICHE – POTENZIELL                          Getränke im Freien    Schuhe tragen      griffbereit halten
LEBENSGEFÄHRLICH FÜR IHR KIND                                      verzichten

Nach neuesten Umfragen leiden bis zu 4% der deutschen-        ANAPHYLAXIE: ZEIT IST LEBEN!
Bevölkerung an einer Insektengiftallergie. Die häufigsten     Die Anaphylaxie ist die extremste Form der allergischen
Auslöser dieser Allergie sind Wespen und Bienen.              Reaktion. Dabei sind Insektengift- und Nahrungs-
                                                              mittelallergiker besonders gefährdet.
Für die Betroffenen ist das Gift dieser Insekten ausge-
sprochen gefährlich, da nach einem Stich sehr heftige
                                                              Bei einer Anaphylaxie setzt der Körper sehr rasch eine
allergische Reaktionen auftreten können, die in einigen
                                                              hohe Menge des Botenstoffs Histamin frei (siehe Grafik
Fällen sogar zum Tod führen.
                                                              auf Seite 7). Dies führt innerhalb kürzester Zeit zu einer
                                                              Erweiterung sämtlicher Blutgefäße und infolgedessen zur
PRAKTISCHE TIPPS UND HINWEISE                                 Flüssigkeitsansammlung im Körper. Der Blutdruck fällt,
FÜR INSEKTENGIFTALLERGIKER                                    das Herz kämpft. Dieser Zustand kann für Ihr Kind sehr
                                                              schnell lebensbedrohlich werden!
•E  s ist wichtig, ruckartige und hektische Bewegungen
   zu vermeiden. Das kann die Insekten ggf. aggressiv         Bei einer anaphylaktischen Reaktion hat sich die Gabe
   machen.                                                    von Adrenalin als Mittel der Wahl erwiesen. Denn das
•L  assen Sie Ihr Kind nicht barfuß über Blumenwiesen        vom Körper produzierte “Stresshormon” kann die
   gehen. Ziehen Sie ihm immer geschlossene Schuhe an.        Blutgefäße schnell wieder verengen, den Blutdruck
• E
    in gemütliches Picknick? Lieber nicht. Essensgerüche     normalisieren und zudem die allergische Reaktion
   (v.a. süße Speisen und Getränke) locken Insekten an.       dämpfen. Eine Anaphylaxie kann unbehandelt zum Tode
• Ihr Kind wurde trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ge-           führen. Deshalb sollten bei Eintreten der ersten Symptome
   stochen? Jetzt heißt es Ruhe bewahren! Bei den ersten      sofort Notfallmaßnahmen ergriffen werden. Sollte Ihr Kind zu
   Anzeichen einer allergischen Reaktion, die nicht nur die   anaphylaktischen Reaktionen neigen, sollten Sie und
   Einstichstelle betrifft, sondern allgemein den Körper      Ihr Kind immer ein Notfallset mit Medikamenten
 erfasst (wie z. B. bei Atemnot und Übelkeit), sofort den     sowie einen Adrenalin-Autoinjektor griffbereit haben.
 Notarzt (112) rufen. Bei Bienenstichen unverzüglich aber
 behutsam den Stachel entfernen.
                                                               !    Bei einer anaphylaktischen Reaktion immer
                                                                        unverzüglich den Notarzt (112) rufen!

                                                              Mehr Informationen zum Thema
                                                              Anaphylaxie finden Sie auf
Ausführliche Informationen                                    www.allergiecheck.de
                                        QR-Code
finden Sie unter                       zur Website
www.insektengiftallergie.de

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ALLERGIEN BEI KINDERN - Allergiecheck
Vorsorge                                                                                                Vorsorge

VORBEUGUNG VON ALLERGIEN                                     BEI RISIKO- KINDERN GILT DARÜBER HINAUS ZUR
                                                             VORBEUGUNG VON ALLERGIEN:

 Inzwischen gibt es eine Reihe wissenschaftlicher Arbei-     • Familien mit erhöhtem Allergierisiko sollten keine
 ten, die sich mit der Vorbeugung von Allergien befassen.       ­Katze anschaffen. Ob eine schon im Haushalt ­lebende
 Hierbei muss man zwischen Risikokindern aus Allergi-            Katze abgeschafft werden muss, sollte mit dem Arzt
 kerfamilien und genetisch nicht vorbelasteten Kindern         ­besprochen werden.
­unterscheiden.                                              • Die Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte
                                                                 ausgewogen sein. Möglicherweise kann der Verzehr von
                                                                 Fisch der Entstehung von Allergien vorbeugen.
FÜR ALLE KINDER GILT ZUR VORBEUGUNG
                                                             • Es wird empfohlen, dass mindestens 4 M          ­onate
VON ALLERGIEN:
                                                                 ausschließlich gestillt wird, ohne Zufütterung von
                                                                 ­
• Gestalten Sie das Klima der Wohnräume so, dass es nicht       Beikost. Ist dies nicht möglich, sollten Kinder mit
                                                                 ­
   zur Schimmelpilzbildung kommen kann. Regelmäßiges             familiärer ­
                                                                 ­           Vorbelastung mit spezieller hypoallergener
   Lüften der Räume ist deshalb ein Muss.                        ­Säuglingsnahrung ernährt werden.
• Ersparen Sie Ihren Kindern das Passivrauchen. Es ist      • Es wird empfohlen, dass alle Kinder, auch Risikokinder,
   ­erwiesen, dass Heuschnupfen und allergisches Asthma           nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission
    dadurch begünstigt werden.                                    (STIKO) geimpft werden sollten.

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ALLERGIEN BEI KINDERN - Allergiecheck
Diagnose                                                                                             Diagnose

DER ALLERGIE AUF DER SPUR                                     3. B LUTUNTERSUCHUNG AUF SPEZIELLE
                                                                  IGE- ANTIKÖRPER
Gerötete Augen, eine zugeschwollene, „laufende“ Nase
oder plötzliche Hustenanfälle – wenn Kinder im Frühjahr       Bei dieser Untersuchung wird Ihrem Kind Blut abge-
plötzlich zum ersten Mal solche Symptome zeigen, liegt        nommen, das im Labor auf spezifische IgE-Antikörper
der Verdacht des klassischen Heuschnupfens aufgrund           untersucht wird.
einer Pollenallergie nahe. Diese Anzeichen können jedoch
auch andere Ursachen haben. Sicherheit bringt allerdings
nur der Besuch beim Kinderarzt oder Allergologen, denen
verschiedene Tests zur genauen Bestimmung der Allergie               PRICKTEST                    BLUTTEST
zur Verfügung stehen:

1. E
    INGRENZUNG POTENTIELLER ALLERGENE
   UND ERSTELLUNG EINER GEZIELTEN DIAGNOSE

Der Arzt erkundigt sich zuerst nach dem Zeitpunkt des                                                   IgE-Antikörper
Auftretens und der Intensität der Beschwerden Ihres
­
­Kindes. Darüber hinaus wird er nach dem Allergie- und
 Asthmavorkommen in der Familie, dem häuslichen Umfeld
 und den Hobbys Ihres Kindes fragen.

                                                                                                Bestimmung von
                                                                     Verdächtige                  spezifischen
2. DER HAUTTEST, DER SOGENANNTE PRICK- TEST                        Allergieauslöser             IgE-Antikörpern
Mit einer feinen Lanzette werden spezielle Lösungen
                                                                Schwellung, Rötung,                Erhöhte
aus gereinigten Allergenen oberflächlich mit einem
                                                                     Juckreiz                     IgE-Werte
­kleinen “Piekser” in die Haut gestochen. Mit jedem Pieks
 wird ein spezielles Allergen getestet. Das geschieht
 meistens auf dem Unterarm. Entsteht an einer oder mehreren
 Teststellen eine Quaddel, liegt eine Sensibilisierung
 gegenüber dem/den entsprechenden Stoff(en) vor.
 Fällt der Test nicht eindeutig aus, können weitere Unter-
                                                     ­­
 suchungen durchgeführt werden.

                                                              Mehr Informationen zur Diagnose
                                                              von Allergien finden Sie auf
                                                              www.allergiecheck.de

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ALLERGIEN BEI KINDERN - Allergiecheck
Diagnose                                                                                                                    Therapie

DIAGNOSE ALLERGIE – UND NUN?                                  WAS HILFT GEGEN DIE ALLERGIE
                                                              MEINES KINDES?
Wenn das für die Beschwerden Ihres Kindes verantwort-         Eine Möglichkeit, die Allergie Ihres Kindes zu bekämpfen
liche Allergen vom Facharzt eindeutig bestimmt werden         und die Beschwerden zu lindern, ist die Meidung der Aller-
konnte, gilt als oberstes Gebot der Therapie: Das krank       gieauslöser. Das klingt an sich simpel. In der Praxis ist es
machende Allergen meiden! Das ist jedoch nicht immer          aber häufig nicht umsetzbar. Allergene wie Pollen, Milben
einfach.                                                      oder Tierhaare verbreiten sich über die Luft. Eine völlige
                                                              Kontaktvermeidung ist hier kaum möglich.

Einem Kind mit einer Pollenallergie kann man
                                                              Sie können sich die Allergie Ihres Kindes wie einen Eisberg
nicht vom Frühjahr bis zum Winter das Spielen
                                                              vorstellen: Die Spitze entspricht den Allergiebeschwer-
im Freien verbieten. Pollenallergiker
                                                              den. Zur kurzfristigen Behandlung können eine ganze
reagieren meist auf ganz bestimmte Pollen,
                                                              Reihe verschiedener Medikamente aus der Apotheke (so
die ihrerseits nur in bestimmten Monaten,
                                                              genannte Symptomatika) eingesetzt werden. Diese Medi-
zur Blütezeit der entsprechenden Pflanze,
                                                              kamente wirken jedoch nicht an der Ursache der Allergie,
auftreten. Anhaltspunkt welche Pollen         QR-Code hier    der zugrunde liegenden Überempfindlichkeit des Immun-
wann fliegen gibt der Allergenkalender.         scannen
Diesen finden Sie hier:                                       systems Ihres Kindes.

Die App Klarify hilft Ihnen und Ihrem
                                                              Die Allergie-Immuntherapie hingegen behandelt
Kind zudem mit Tipps und Hinweisen,
                                                              gezielt diese Ursache und damit den größeren Teil des
das Leben mit einer Allergie einfacher
                                                              Eisberges, der sich unter der Wasseroberfläche befindet.
zu gestalten: Mit täglich aktualisierten
                                                              Diese Therapie gibt Ihrem Kind somit die Chance, seine
und standortbasierten Pollen-
                                                              Allergie für immer oder zumindest für einen langen
vorhersage- und Luftqualitätsdaten
                                                              Zeitraum zu verbessern und Folgeerkrankungen wie
können Outdoor-Aktivitäten ideal
                                                 Jetzt        z. B. Asthma zu verhindern.
geplant werden.                               downloaden

Grundsätzlich sollten Sie ausgedehnte Fahrradtouren                                                          Allergie-
                                                                                                                          Symptomatisch wir-
                                                                                                              Immun-
                                                                                                                         kende Medikamente*
oder Spaziergänge mit Ihrem Kind während der kritischen                                                      therapie

Zeit vermeiden. Bei der Planung des jährlichen Familien-       Aufbau einer natürlichen Toleranz                ✓                  -
urlaubs ist es ratsam, sich vorher genau über die Pollen-      Beugt Entwicklung von Asthma vor                 ✓                  -
flugverhältnisse am Urlaubsort zu erkundigen. Planen Sie
am besten einen Urlaub im Hochgebirge oder an der Nord-
                                                               Beugt Entwicklung neuer Allergien vor            ✓                  -
oder Ostseeküste.                                              Anhaltender Effekt nach Ende der
                                                               Behandlung                                       ✓                  -
Achtung bei Autofahrten: Nach längeren Standzeiten             Reduziert die Symptome                           ✓                  ✓
können sich im Lüftungssystem Pollen abgelagert haben,         Reduziert Bedarf an symptomatisch
                                                               wirkenden Medikamenten                           ✓                  -
die beim Einschalten der Ventilation freigesetzt werden.
                                                              ✓ Trifft zu   - Trifft nicht zu   *Antihistaminika und Kortisonpräparate
Lassen Sie daher spezielle Pollenfilter in Ihre Autolüftung
einbauen.
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Therapie                                                                                                 Therapie

WAS MACHT DIE ALLERGIE- IMMUN-                                Achten Sie darauf, dass Ihr Kind – wenn möglich – wäh-
THERAPIE MIT DEM IMMUNSYSTEM UND                              rend der ersten Minute nicht schluckt. Nach der Einnah-
WIE WIRD SIE DURCHGEFÜHRT?                                    me sollte Ihr Kind für 5 Minuten nicht trinken oder essen.
                                                              Die Tablette kann zu jedem Tageszeitpunkt eingenommen
Oberstes Ziel einer Allergie-Immuntherapie ist die            werden – so wie es am besten in den Tagesablauf Ihres
­dauerhafte Besserung der Beschwerden Ihres K ­ indes. Dies   Kindes passt. Ebenso können die Tabletten problemlos bei
 geschieht, indem die Überempfindlichkeit des ­Körpers auf    Zimmertemperatur gelagert werden. Das ist besonders
 die Allergene normalisiert wird. Durch die ­regelmäßige      praktisch, wenn Sie und Ihre Familie verreisen und Ihr Kind
 Gabe des Allergens, auf das Ihr Kind allergisch ­reagiert,   die Tabletten unterwegs einnehmen möchten.
 kann sich sein Immunsystem an die vermeintlich
                                                              Es ist möglich, zwei Allergie-Immuntherapien mit
 gefährlichen Stoffe gewöhnen und seine Abwehr ein-
                                                              Tabletten gleichzeitig durchzuführen. Sprechen Sie mit
 ­stellen. Eine Allergie-Immuntherapie dauert in der Regel
                                                              Ihrem Kinderarzt oder Allergologen über ein passendes
  3 Jahre.
                                                              Therapie-Schema. Er wird Ihnen verschiedene Einnahme-
                                                              optionen für Ihr Kind erläutern.
Es ist wichtig, über den gesamten Therapiezeitraum
am Ball zu bleiben und die Therapie nicht vorzeitig           1.2. TROPFEN- IMMUNTHERAPIE
abzubrechen, damit sich das Immunsystem Ihres Kindes
langfristig und nachhaltig an die Allergene gewöhnt.          Bei der Tropfen-Immuntherapie wird eine genaue Men-
                                                              ge an Tropfen sublingual verabreicht, d. h. unter die Zun-
FÜR DIE DURCHFÜHRUNG DER ALLERGIE-                            ge gegeben. Die Tropfen verbleiben 2 Minuten unter der
IMMUNTHERAPIE STEHEN VERSCHIEDENE                             Zunge und können dann einfach heruntergeschluckt
ANWENDUNGSFORMEN ZUR VERFÜGUNG.                               werden. Auch diese Therapie wird zu Hause durchge-
                                                              führt. Nach der Einnahme sollte Ihr Kind 5 Minuten nicht
Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Allergologen           trinken oder essen. Die Tropfen sollten idealerweise kühl
über eine passende Therapie für Ihr Kind, da nicht jede       dauerhaft gelagert werden.
Therapie für Kinder zugelassen ist.
                                                              2. SPRITZEN- IMMUNTHERAPIE
1. SUBLINGUALE IMMUNTHERAPIE
                                                              Bei der subkutanen Immuntherapie (SCIT), wie die Hypo-
Die sublinguale Immuntherapie steht in zwei Formen zur        sensibilisierung mittels Spritze genannt wird, injiziert der
Verfügung.                                                    Arzt Ihrem Kind eine allergenhaltige Lösung unter die
                                                              Haut. In der ersten Zeit, der sogenannten Aufdosierungs-
1.1. TABLETTEN- IMMUNTHERAPIE                                 phase, werden die Spritzen wöchentlich mit schrittweise
                                                              steigenden Allergenkonzentrationen verabreicht. Ist die
Die modernste Behandlungsform, um die Allergie an der
                                                              Erhaltungsdosis erreicht, beginnt Phase 2 – die Fortset-
Ursache zu packen, ist die Tabletten-Immuntherapie. Die
                                                              zungsphase – in der nur noch einmal im Monat oder alle
Anwendung ist gleichermaßen einfach wie komfortabel.
                                                              sechs Wochen Injektionen nötig sind. Sprechen Sie Ihren
Nach der Ersteinnahme in der Praxis wird die Therapie ein-
                                                              Kinderarzt oder Allergologen an, sofern Sie eine
fach von zu Hause aus fortgeführt. Die Tablette wird einmal
                                                              Spritzen-Immuntherapie für Ihr Kind in Betracht ziehen.
täglich unter die Zunge gelegt, wo sie sich innerhalb von
Sekunden auflöst.
20                                                                                                                     21
Therapie                                                                                                        Therapie

BEGLEITERSCHEINUNGEN –                                          MIT DEN FOLGENDEN TRICKS KANN
IST DAS NORMAL?                                                 MAN BEGLEITERSCHEINUNGEN IN
                                                                DEN GRIFF KRIEGEN:
Die Allergie-Immuntherapie ist sehr gut verträglich. Da         TABLETTE/TROPFEN
sich das Immunsystem Ihres Kindes in der Anfangszeit der
Therapie noch an den Allergieauslöser gewöhnen muss,            • Ein kühlendes Stückchen Eis unter der Zunge
kann es ab und an zu unangenehmen, aber vorüberge-                 lindert einen möglichen Juckreiz.
henden Begleiterscheinungen kommen. Denn bei einer              • 5 Minuten nach der Einnahme kann
Allergie-Immuntherapie werden genau die Stoffe                    es helfen, etwas zu trinken oder zu essen.
verabreicht, auf die Ihr Kind allergisch ist, damit sich das
Immunsystem nachhaltig und langfristig an die Stoffe            • Es kann helfen, 30 Minuten vor der
gewöhnen kann.                                                     Einnahme zusätzlich ein Antihistaminikum
                                                                   einzunehmen. Sprechen Sie das aber
Mögliche Begleiterscheinungen sind in der Gebrauchs-               zuerst mit Ihrem behandelnden Arzt ab.
information, die dem Präparat beiliegt, beschrieben,
                                                                • Die Tablette/die Tropfen sollten nicht
unter anderen z. B.:
                                                                   unmittelbar nach dem Zähneputzen
                                                                   genommen werden. Nach dem Zähneputzen
                                                                   ist die Mundschleimhaut gereizt und daher
                                                                   besonders empfindlich.

TABLETTE/TROPFEN                    SPRITZE
                                                                SPRITZE
• Juckreiz im Mund und             • Juckreiz, Rötung und
                                                                • Es empfiehlt sich, den Arm möglichst
   im Bereich der Zunge                Schwellung an der Ein-
                                                                   ruhig zu halten und nicht allzu viel zu toben.
• Juckreiz in den Ohren               stichstelle
   und Augen                        • Der Arm wird schwer      • Ein Kühl-Pack auf die Einstichstelle Ihres
                                       und etwas empfindlich,      Kindes kann bei einem möglichen
• Reizungen im Rachen
                                       wie nach einer Impfung      Juckreiz helfen.
   und Schwellungen im
   Mund                             • Kopfschmerz
• Niesreiz oder
  laufende Nase

Das Immunsystem Ihres Kindes gewöhnt sich schnell
an die Therapie und die Beschwerden verschwinden
meistens innerhalb kurzer Zeit wieder. Einige Tipps und
Tricks können bei der Bewältigung solcher Begleit-
erscheinungen unterstützen. Sollten Ihnen die Be-
gleiterscheinungen aber nicht geheuer vorkommen,
sprechen Sie mit Ihrem betreuenden Kinderarzt.
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Therapie                                                                                             Therapie

VIELE KINDER SIND DURCH ASTHMA
GEFÄHRDET

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und symptomati-               Sollten Sie bei Ihrem Kind im Laufe der Jahre eine deut-
scher, medikamentöser Behandlung entwickelt sich             liche Verstärkung der Allergiesymptome beobach-
bei vielen Kindern im Laufe der Zeit aus dem anfängli-       ten, sollten Sie die Veranlagung Ihres Kindes für die
chen allergischen Schnupfen ein allergisches Asthma.         Entstehung von Asthma unbedingt frühzeitig mit dem
                                                             behandelnden Kinderarzt oder Allergologen besprechen.
Die allergische Entzündung weitet sich von der Nase bis      Nach heutigem Kenntnisstand kann in vielen Fällen die
in die Bronchien aus und kann letztlich zur Entstehung von   Allergie-Immuntherapie     vor  der    Entstehung   des
chronischem Asthma bronchiale führen. Diesen gefährli-       allergischen Asthmas schützen.
chen Prozess nennt man Etagenwechsel.

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Informationen und Services                                         Informationen und Services

FÜR ALLE, DIE MEHR WISSEN WOLLEN:                          ADRESSEN VON
                                                           PATIENTENORGANISATIONEN:
Noch mehr Informationen rund um das komplexe Thema
Allergien finden Sie unter www.allergiecheck.de
                                                           Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind e.V.
Darüber hinaus finden Sie praktische Hilfestellungen,      Augustastr. 20, 35745 Herborn
einen Online-Allergiefragebogen sowie eine Facharzt-       Telefon: 02772 / 9287-0, Fax: 02772 / 9287-9
suche für den passenden Kinderarzt oder Allergologen in    E-Mail: koordination@aak.de
Ihrer Nähe!                                                Internet: www.aak.de

                                                           Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB)
                                                           Fliethstr. 114, 41061 Mönchengladbach

                                              Jetzt
                                                           Telefon: 02161 / 814940, Fax: 02161 / 8149430
                                                           E-Mail: info@daab.de
                                             informieren   Internet: www.daab.de

                                                           Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V.
                                                           Heilsbachstr. 32, 53123 Bonn
                                                           Telefon: 0228 / 36 79 10, Fax: 0228 / 36 79 190
                                                           E-Mail: info@dha-allergien.de
                                                           Internet: www.dha-allergien.de

                                                           Bundesverband Neurodermitis e.V.
                                                           Heerstr. 189-191, 56154 Boppard
                                                           Telefon: 06742 / 8713-0, Fax: 06742 / 8713-20
                                                           E-Mail: info@neurodermitis.net
                                                           Internet: www.neurodermitis.net

                                                           Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.
                                                           Adnet-Str. 14, 55276 Oppenheim
                                                           Telefon: 06133 / 35 43, Fax: 06133 / 573 83 27
                                                           E-Mail: info@pat-liga.de
                                                           Internet: www.pat-liga.de

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ALLERGIE- FRAGEBOGEN
                                                         2. Gibt es Situationen, bei denen die
Nehmen Sie sich bitte kurz Zeit, um die folgenden            unter Punkt 1 genannten Symptome                        JA       NEIN
Fragen zu beantworten. Damit haben Sie einen ersten          vermehrt auftreten:
wichtigen Schritt getan, herauszufinden, ob Ihr Kind
allergisch reagiert:                                      Zu bestimmten Tages- oder
                                                          Jahreszeiten?

1. Beobachten Sie bei Ihrem Kind
                                           JA     NEIN    An bestimmten Orten (Wohnungen,
    folgende Symptome?
                                                          besonders Schlafzimmer, Garten,
                                                          Dachboden, Kindergarten, Schule)?

 Gerötete und juckende Augen?                             Bei bestimmten Tätigkeiten (Spielen,
                                                          Toben, Bettenmachen, Staubwischen
                                                          oder -saugen, Rasenmähen, Hobbys)?
 Schnupfen, verbunden mit Juck- und
 Niesreiz, wässrigem Sekret und
 verstopfter Nase?                                        Beim Verzehr bestimmter Nahrungsmit-
                                                          tel (z. B. Milch, Eier, Fisch, Obst, Nüsse)?

 Husten, pfeifende bzw. fiepende
 Atemgeräusche und/oder Atemnot?
                                                          Nach Tierkontakten?

 Magen-, Bauch-, Darmbeschwerden,
 häufige Durchfälle?                                      Bei Verwendung bestimmter Kleidungs-
                                                          stücke, Körperpflege- oder Waschmittel?
 Juckende Schwellungen und Rötungen
 der Haut, Quaddeln, Nesselsucht oder
 Hautausschläge?                                         3. Reagiert Ihr Kind nach einem
                                                                                                                     JA       NEIN
                                                             Insektenstich mit:

                                                          Einer auffallend starken Schwellung an
                                                          der Stichstelle?

                                                          Mit Hautausschlägen am ganzen Körper
                                                          und/oder anhaltendem Juckreiz

                                                          Mit Schwindel, Übelkeit oder Engegefühl
                                                          und Atemnot?

                                                         Natürlich kann mit diesem Test keine eindeutige Diagnose gestellt werden.
                                                         Wenn Sie jedoch mindestens eine Frage mit Ja beantwortet haben, dann besteht
                                                         ein begründeter Allergieverdacht. Sie sollten einen Allergologen (Spezialisten
                                                         für Allergien) aufsuchen, um diesen Verdacht abklären zulassen.

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Was blüht & fliegt wann?                                                             Was blüht & fliegt wann?

      ALLE RGE
            ALLE
               NERGEJAN.
                    NE               FEBR.
                                     JAN. FEBR.
                                           MÄRZ MÄRZ
                                                 APR.   APR.
                                                        MAI    MAI
                                                               JUNI   JUNI
                                                                       JULI   AUG.
                                                                              JULI AUG.
                                                                                   SEPT. SEPT.
                                                                                          OKT.    OKT.
                                                                                                  NOV. NOV.
                                                                                                       DEZ.         DEZ.

 1      1 Hasel
      Hasel

 2    Erle2    Erle

 3      3 Pappel
      Pappel

 4      4 Weide
      Weide                                                                                                 Sporadische Belastung
                                                                                         Sporadische Belastung
 5      5 Esche
      Esche                                                                                                   Mäßige Belastung
                                                                                          Mäßige Belastung
 6      6 Hainbuche
      Hainbuche                                                                                               Starke Belastung
                                                                                           Starke Belastung
 7       7 Birke
      Birke

 8      8 Ulme
      Ulme                                                                                                Im Bergland über 600 m
                                                                                                          muss mit Verspätung der
                                                                                                          Pollenfreisetzung gerechnet
 9      9 Buche
      Buche
                                                                                                          werden.

 10 Platane
      10 Platane                                                                                          *  Hohe allergene Relevanz.
                                                                                                           Die Ausbreitung in
 11 Linde
      11 Linde                                                                                             Deutschland ist derzeit
                                                                                                           noch gering, aber regional
 12 Eiche
      12 Eiche                                                                                             unterschiedlich.

 13 Kiefer
      13 Kiefer
 14 Gräser
      14 Gräser
 15 Wegerich
     15 Wegerich
 16 Roggen
      16 Roggen
 17 Brennnessel
      17 Brennnessel
 18 Gänsefuß
     18 Gänsefuß
 19 Beifuß
      19 Beifuß
 20 Ragweed
      20 Ragweed
            *(Ambrosia)*(Ambrosia)

 21 Cladosporium
      21 Cladosporium
 22 Alternaria
      22 Alternaria
 23 Aspergillus
      23 Aspergillus
 24 Penicillium
      24 Penicillium
 25 Milben
     25 Milben
 26 Honigbiene
     26 Honigbiene
 27 Hummel
     27 Hummel
 28 Wespe
     28 Wespe
 29 Hornisse
     29 Hornisse
30                                                                                                                                   31
Kreuzreaktionen                                                                         Kreuzreaktionen

KREUZREAKTIONEN

Häufig sind Atemwegsallergien mit weiteren Allergien          GRÄSER UND ROGGEN
gegen bestimmte Nahrungsmittel verknüpft. Dieses
Phänomen nennt man Kreuzallergie. Manche Nahrungs-           • Sellerie                 • Hülsenfrüchte
mittel enthalten Substanzen, die mit den Allergieaus-        • Tomate                      (u. a. Erdnuss, Bohnen,
lösern von z. B. Pollen so eng verwandt sind, dass das       • Nicht verbackenes Mehl      Erbsen, Linsen)
Immunsystem diese Allergieauslöser nur sehr schwer           • Kleie
auseinanderhalten kann und pauschal reagiert.

Treten bei Ihrem Kind Juckreiz, Schnupfen, Schwellungen       LATEX
im Mund, Atemnot oder Magen-Darm-Beschwerden im
Zusammenhang mit bestimmten Nahrungsmitteln auf,             • Ananas                   • Kartoffel
sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt darüber!               • Avocado                  • Kiwi
                                                             • Banane                   • Papaya
                                                             • Feige                    • Tomate

HÄUFIG KREUZREAGIERENDE
NAHRUNGSMITTELALLERGENE
                                                              HAUSSTAUBMILBEN
     BAUMPOLLEN
                                                             • Muscheln                 • Hummer
• Kernobst (Apfel, Birne)    • Soja                          • Shrimps                  • Krabben
• Steinobst (Pfirsich,      • Kiwi                          • Garnelen                 • Flusskrebse
   Aprikose, Kirsche,        • Erdnuss
   Nektarine, Pflaume)       • Sellerie
• Haselnuss, Walnuss,       • Karotte
   Mandel, Paranuss          • Kartoffel

     BEIFUSS

• Sellerie                   • Kamille
• Karotte                    • Pistazie
• Paprika                    • Sonnenblumenkerne
• Litschi                    • Viele Gewürze (u. a. Anis,
• Weintraube                  Muskat,Pfeffer)
• Mango

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Notizen   Notizen

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Nützliche Informationen und Erklärvideos für Ihr
Kind und Sie finden Sie auf www.allergiecheck.de:
                    allergiecheck.de             Zu den Videos

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U-4333-D       Art.-Nr. 1037271   Stand: August 2021
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