Allerheiligen und/oder (?) Halloween - St. Bonifatius Erkner

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Allerheiligen und/oder (?) Halloween - St. Bonifatius Erkner
Oktober / November 2021 ◊ Ausgabe 99 ◊ 18. Jhg.

                       Allerheiligen
                        und/oder (?)
                       Halloween
                                       Das Thema, Seiten 3 – 5

                                   Aus dem Inhalt
                                   Seiten 6 – 8
                                   Verschiedene Infos aus dem
                                   Gemeindeleben
                                   Seite 9
                                   Gemeinsames Wochenende
                                   der Erstkommunionkinder
                                   Seite 12
                                   Unterrichtsraum renoviert
                                   Seiten 13 – 20 (I – VIII)
                                   Sonderteil Pastoraler Raum
                                   Seiten 22 – 23
                                   Die tragische Geschichte
                                   unserer „Säulenheiligen“
                                   Seiten 24 – 25
                                   Seniorenfahrt mit dem Schiff
Allerheiligen und/oder (?) Halloween - St. Bonifatius Erkner
2      Leitwort

Im Evangelium spricht Gott selbst
Lukas wird auch als Maler verehrt
                                              auf meinem Gemälde daher auch von
                                              einem Engel geführt. Es ist keine Fabelei,
                                              die Lukas festhält. Urheber dessen, was
                                              er mit Worten malt, ist Gott selbst. Von
                                              ihm inspiriert und geführt, entsteht das
                                              Evangelium. Lukas zu Füßen sitzt ein
                                              Stier. In Anlehnung an die Apokalypsen
                                              des Ezechiel und des Johannes ordnen
                                              die Kirchenväter dieses Tier dem Lukas
Liebe Gemeindemitglieder,                     als Evangeliensymbol zu. Ferner schreibt
                                              Jesaja mit Blick auf den kommenden
vielleicht sind für viele von Ihnen Oktober   Christus: „Der Ochse kennt seinen Besit-
und November Transitmonate, in denen          zer und der Esel die Krippe seines
die einen noch den langen Sonnenstun-         Herrn“. Der Prophet deutet somit jenes
den und warmen Sommernächten hinter-          Geschehen der Menschwerdung Gottes
herhängen, die anderen sich schon auf         an, von welchem Lukas handelt. Dem
heißen Tee vor dem Kaminfeuer freuen.         Ochsen wird das Joch zum Pflügen aufer-
Für mich aber sind diese Herbsttage im-       legt; Christus aber befreit von der Bürde
mer recht bedeutungsvoll, vor allem ob        des sündenbedingten Sklavendienstes
der zahlreichen Engel- und Heiligenfeste,     und legt uns mit dem Kreuz das sanfte
welche uns die Liturgie in dieser Zeit        Joch der Freiheit als Kinder Gottes auf.
schenkt. So fällt etwa auch das Fest mei-     „Wir heißen Kinder Gottes und wir sind
nes Namenspatrons, des Heiligen Evan-         es“, so dürfen wir uns, dem Evangelisten
gelisten Lukas, mitten in den Oktober.        Lukas nacheifernd, in diesen Tagen vom
  Eine Freundin hat mir einmal ein klei-      Geist der Gotteskindschaft inspirieren
nes Gemälde angefertigt: Es zeigt den         und leiten lassen, damit auch unser Be-
Heiligen, wie er – einer ostkirchlichen       ten, unsere Gedanken, unsere Worte und
Tradition entsprechend – gerade ein Bild      unsere Werke Gottes Liebe so abbilden,
der Muttergottes mit ihrem Kind auf dem       dass wir für andere zu Kündern des
Arm anfertigt. Tatsächlich befindet sich in   Evangeliums werden und sie in der Kraft
der römischen Basilika Santa Maria Mag-       des Heiligen Geistes teilhaben lassen an
giore das wundertätige Gemälde „Salus         dieser lichtreichen Heilsbotschaft Christi.
populi Romani“, welches als eines der         Es grüßt Sie herzlich
Werke des Evangelisten gilt. Dennoch
kann man die künstlerische Tätigkeit des                              Lucas Podschun
Lukas gern auch als Metapher dafür be-                     Kaplan im Pastoralen Raum
greifen, dass er die Fleischwerdung Got-
tes aus der Jungfrau Maria mit Worten
skizziert. Die Hand des Evangelisten wird
Allerheiligen und/oder (?) Halloween - St. Bonifatius Erkner
Das Thema         3
Halloween und Allerheiligen
Zwangsläufig ein Gegensatz?
Ende Oktober beginnt jährlich ein Kultur-
kampf ums Brauchtum. Das stille Aller-
heiligen am Friedhof gegen das laute
Halloween-Getöse. Da das stille Geden-
ken, Auseinandersetzen mit dem Tod,
dort ein faschingsartiges Verdrängen des
Todes – ein Widerspruch?
  Innehalten, Gedenken der Verstorbe-
nen, Friedhofsbesuch – lautes Party-
Feiern in dunklen Verkleidungen, furcht-
erregend ausgehöhlte und leuchtende
Kürbisse. Zwei Gegensätze, die nicht
miteinander verbunden werden können?
Nein, denn wenn man einen Blick in die
Geschichte der beiden Feste Allerheiligen
und Halloween wirft, finden sich gemein-
same Wurzeln.

Allerheiligen
Anfangs gab es noch nicht die Unter-
scheidung zwischen einfachen Christen
und Heiligen. Alle Getauften waren in
Christus geheiligt, wie der Apostel Paulus   Sonntag nach Pfingsten, dem Geburts-
im Ersten Korintherbrief schrieb. Selbst     fest der Kirche.
Spannungen in der Gemeinde konnten
daran nichts ändern.                         Halloween
  Die Christen verehrten ihre Verstorbe-
nen von Anfang an, besonders die Märty-      Der Ursprung von Halloween liegt bei den
rer, die während der Christenverfolgungen    Kelten. In Irland wurde am 31. Oktober
wegen ihres Glaubens ermordet worden         der Jahreswechsel gefeiert, am 1. No-
waren. Man wollte in ihrer Nähe begra-       vember begann das neue Jahr. In der
ben sein, man baute über ihren Gräbern       Nacht vom 31. Oktober auf den 1. No-
Kirchen. Ihrer wollte man gedenken. In       vember – dem Samhain-Fest – wander-
den östlichen Kirchen gab es dafür seit      ten nach keltischen Vorstellungen die
Anfang des 4. Jahrhunderts einen             Geister derjenigen, die während des Jah-
„Herrentag aller Heiligen“. Die meisten      res gestorben waren, ins Totenreich. Von
orthodoxen Kirchen feiern den Allerheili-    daher stammt auch der Name: der
gentag heute noch wie damals am ersten       Abend der Heiligen, Halloween, ist     
Allerheiligen und/oder (?) Halloween - St. Bonifatius Erkner
4      Das Thema

 „all hallows eve“. Um die Toten zu ver-
pflegen und gleichzeitig davon abzuhal-
ten, die Lebenden heimzusuchen, stellte
man ihnen Speisen vor die Tür.
  Die Druiden entzündeten gewaltige
Feuer, die helfen sollten, einerseits die
guten Seelen ins Totenreich zu geleiten
und andererseits böse Geister zu vertrei-
ben, die in dieser Nacht die Sterbenden
des folgenden Jahres auswählen würden.
Halloween war die Nacht, in der alle We-
sen – Geister, Feen und Dämonen – un-
terwegs waren.
                                              Feste müssten nicht als Konkurrenten
Verschmelzung der Feste                       betrachtet werden, sie könnten durchaus
                                              komplementär verstanden werden.
Papst Gregor IV. trachtete nach einer
Christianisierung des heidnischen Fes-             Quelle: http://www.stephanscom.at,
tes. Aufgrund des Grundgedankens der                         Portal der Erzdiözese Wien
Totenverehrung bot sich eine Verschmel-                          In: Pfarrbriefservice.de
zung mit Allerheiligen an. Gregor IV. ver-
legte das christliche Allerheiligen-Fest um
835 auf den 1. November. Die keltischen
Bräuche blieben erhalten.                     Grusel oder Zuversicht?
  Irische Auswanderer nahmen ihre Ver-        Diese Frage stellt sich an Halloween
sion des Allerheiligen-Festes mit in die
USA, wo es eine Umdeutung erfuhr. Ent-
säkularisiert, blieb vom Totengedenken        Halloween hat in den vergangenen Jah-
nichts übrig. Es ist ein Kinder-Verklei-      ren sehr an Fahrt gewonnen. Ich persön-
dungs-Fest geworden und ein Anlass für        lich kann diesem Treiben nicht so viel
ausgelassene Partys.                          abgewinnen. Mir ist es zu amerikanisch
  Die Wirtschaft lebte gut davon und ent-     überzogen mit der Kostümierung und
deckte in den 1990er Jahren den euro-         dem ganzen kommerziellen Drumherum.
päischen Markt. Seither fließt viel Geld in   Letztlich, das zeigt uns ja der Blick in die
diverse Halloween-Feste, Utensilien und       Geschichte, geht das Fest zurück auf
Verkleidungen.                                vorchristliche Bräuche in Irland als Mar-
                                              kierung zum Winterbeginn. Die sterbende
Überwindbare Gegensätze                       Natur wird verknüpft mit Grusel und dem
                                              Schauer des Todes.
Halloween und Allerheiligen haben also           Die Lichter auf den Friedhöfen an Aller-
mehr gemeinsam, als man auf den ers-          heiligen, an dessen Vorabend Halloween
ten Blick vermuten würde. Die beiden          begangen wird, bringen uns zusammen
Allerheiligen und/oder (?) Halloween - St. Bonifatius Erkner
Das Thema           5
mit den Verstorbenen und dem Tod. Aber        fentlichen Gottesdienst um ihre Fürspra-
sie tun dies nicht mit Grusel und Schau-      che angefleht, sondern auch andere Per-
er, sondern mit der Hoffnung und Zuver-       sönlichkeiten, deren Ruf der Heiligkeit
sicht, dass der Tod nicht das letzte Wort     feststand. Sehr bald ergab sich die Not-
hat. Im Erinnern der Verstorbenen und         wendigkeit, dass die Bischöfe ordnend
dem Licht auf den Gräbern spiegelt sich       eingriffen und festlegten, wer in ihrem
der Glaube, dass Gott uns mit seinem          Bistum als Heiliger im öffentlichen Got-
Licht entgegenkommt – dem Licht des           tesdienst verehrt werden durfte. So wur-
Lebens und der Auferstehung. So feiern        de z. B. für Martin von Tours festgelegt,
wir an Allerheiligen, dass der Mensch         dass er als Heiliger verehrt werden durf-
zum Licht und zum Leben gerufen ist.          te, obwohl er kein Märtyrer war.
Der Tod hat nicht das letzte Wort, son-          Im Jahre 993 nahm zum ersten Mal ein
dern der Gott des Lebens, der vollendet,      Papst eine Heiligsprechung vor. Johan-
was wir an Gutem begonnen haben.              nes XV. gestattete die öffentliche Vereh-
  Wenn ich also die Wahl habe „Grusel         rung des Bischofs Ulrich von Augsburg.
oder Zuversicht?“, entscheide ich mich        Allerdings war sich die Kirche schon im-
für die Zuversicht unseres Glaubens an        mer bewusst, dass es neben den öffent-
die Auferstehung.                             lich und offiziell verehrten Heiligen eine
                                              unendlich große Schar von Heiligen gibt.
                        Johannes Simon,       Schon im 4. Jahrhundert ist ein eigener
Pastoralreferent und Familienseelsorger,      Festtag für alle Heiligen bezeugt. In Ir-
                  In: Pfarrbriefservice.de    land wurde dieser Festtag auf den kelti-
                                              schen Neujahrstag, den 1. November,
                                              gelegt. Man wollte damit auch heidni-
                                              sches Brauchtum gewissermaßen tau-
Frohe Hoffnung                                fen, das heute noch im Halloween weiter-
                                              lebt.
Heiligenverehrung und Allerheiligen              Durch das schöne Fest Allerheiligen
                                              hält die Kirche die frohe Hoffnung be-
Zu Beginn der Kirche wurden die christli-     wusst, dass es unendlich viele Christen
chen Märtyrer ganz selbstverständlich in      gibt, die schon zur Vollendung gelangt
besonderer Weise verehrt und im Gottes-       sind, die uns durch ihr Beispiel ermuti-
dienst um ihre Hilfe gebeten. Die Ge-         gen und auf deren Fürsprache wir ver-
meinde versammelte sich an ihrem Grab         trauen können.
und erflehte die Solidarität derer, die für
ihre christliche Glaubensüberzeugung                     Bischof Ulrich Neymeyr, Erfurt,
nicht nur Nachteile wie Enteignung oder                          In: Pfarrbriefservice.de
Verbannung auf sich genommen hatten,
sondern eine mitunter grausame Todes-
strafe.
  Seit der zweiten Hälfte des 4. Jahrhun-
derts wurden nicht nur Märtyrer im öf-
Allerheiligen und/oder (?) Halloween - St. Bonifatius Erkner
6       Aus unserer Gemeinde

 … kurz & knapp … kurz & knapp … kurz & knapp … kurz &
Berichtigung                                    Bitte seien Sie großzügig. Bringen Sie
                                              Ihre Gaben am Samstag zur Kirche oder
In der letzten Bonifaz-Ausgabe (Nr. 98)       melden Sie sich, wenn Sie eine Abholung
kam es leider zu einem bedauerlichen          wünschen.
Fehler. In der Bildunterschrift auf Seite 4
                                              20 Jahre Städtepartnerschaft Erkner-
wurde angegeben, dass die abgebildete
                                              Gołuchów – Gruß nach Kucharki
Person, Erhard Scholl, verstorben sei.
Diese Angabe ist falsch. Bei dem 2019         Vor 20 Jahren, am 25. August 2001, un-
Verstorbenen gleichen Namens handelt          terschrieben die Bürgermeister beider
es sich nicht um den Autor des abge-          Kommunen einen Vertrag über Freund-
druckten Artikels. Wir bitten dieses Ver-     schaft und Zusammenarbeit. Anlässlich
sehen zu entschuldigen.                       des Jubiläums übergab die Stadt Erkner
                                              der Partnergemeinde einen Film mit
Erntedankfest am 2./3. Oktober
                                              Grußbotschaften von Vereinen und Insti-
In beiden Gottes-                             tutionen, die im regen Austausch mit
diensten am ers-                              ähnlichen Einrichtungen in der polni-
ten    Oktoberwo-                             schen Partnergemeinde stehen.
chenende wollen                                 Auch unsere Pfarrei beteiligte sich an
wir Gott für die                              dieser Aktion, da wir seit 2009 partner-
Früchte der Felder                            schaftliche Beziehungen zur katholi-
und Gärten dan-                               schen Gemeinde in Kucharki, einem
ken. Ein gemeinsa-                            Ortsteil von Gołuchów, pflegen.
mes Suppeessen                                  Viel Spaß beim Anschauen des Filmes
nach den Gottes-                              unter: https://youtu.be/JOLWfrl2YDU.
diensten wird es
                                              Ablieferungspflicht für Pfarrbriefe an
leider nicht geben.
                                              die Deutsche Nationalbibliothek
Die    Erntegaben
(auch Geldspen-                               Die Deutsche Nationalbibliothek sam-
den sind möglich) geben wir wieder an         melt an ihren Standorten Leipzig und
die Erkneraner Tafel der GefAS.               Frankfurt in Deutschland veröffentlichte
Allerheiligen und/oder (?) Halloween - St. Bonifatius Erkner
Aus unserer Gemeinde               7
& knapp … kurz & knapp … kurz & knapp … kurz & knapp
   Medienwerke aller Art. Zum Jahresbeginn       Pilgergruppen besuchten Erkner
   hat sie ihre „Erläuterungen zum Samm-
   lungsaufbau“ näher spezifiziert. Damit        Zwei Pilgergruppen machten im August
   sind Herausgeber von Pfarrbriefen und         Station in St. Bonifatius.
   Pfarrmagazinen nun eindeutig in der              Vom 5. bis 6. August zelteten 20 Jugend-
   Pflicht, zwei gedruckte Exemplare jeder       liche aus Berliner Neokatechumenalen
   erschienenen Ausgabe unaufgefordert           Gemeinschaften bei uns im Pfarrgarten.
   und unmittelbar nach Erscheinen bei der       Ihr Pilgerweg führte von Berlin Britz über
   Deutschen Nationalbibliothek abzulie-         Erkner und Petershagen nach Bernau.
   fern. Wenn Pfarrbriefe über reine Termi-
   nankündigungen hinaus gehen, sind sie
   selbstverständlich Bestandteil des Ge-
   dächtnisses der Nation. Wie alle anderen
   Werke können sie beispielsweise für spä-
   tere Forschungen interessant sein.
                  Quelle: Pfarrbriefservice.de
   „Die Erkner Show“ aus der Stadthalle
   anstelle des Heimatfestes
   Anstelle des sonst üblichen Heimatfestes
   wird wegen der Pandemie in diesem Jahr
   in Erkner ein neues Format eingeführt.
      Am 6. November um 20 Uhr soll in der         Und vom 23. bis 24. August beherberg-
   Stadthalle „Die Erkner Show“ stattfinden,     ten wir im Pfarrsaal und Garten 21 Pilger,
   bei der allerdings nur ausgewählte Gäste      die mit ihren Fahrrädern von Magdeburg
   live dabei sein können. Innerhalb des         nach Litauen zum Berg der Kreuze unter-
   Programms werden u. a. Video-Beiträge         wegs sind. Organisiert von Pfarrer Vorne-
   verschiedener Institutionen eingespielt.      wald, Beauftragter für Pilgerseelsorge im
   Auch unsere Gemeinde hat sich an die-         Bistum Magdeburg, ist diese Pilgerreise
   ser Aktion beteiligt und dem Veranstalter     allerdings auf drei Jahresetappen aufge-
   ein Video übergeben. Vielen Dank an die       teilt, so dass die Radler ihr Ziel erst 2023
   Gruppe um Dirk Treger, der auch seine         erreichen werden.
   Technik für die Filmaufnahmen zur Verfü-        Nach dem Frühstück brach die Gruppe
   gung stellte. Wir hoffen, dass unser Video    zur nächsten Etappe auf, die von Erkner
   ins Programm aufgenommen wird.                bis ins Oderbruch nach Golzow führte.
      Die zweistündige Veranstaltung wird        Herr Peschke schloss sich mit seinem
   über Kabel vom Lokalsender OSF TV und         Fahrrad den Pilgern an und begleitete sie
   per Livestream/Mediathek im Internet          ein Stück des Weges. Wir wünschen
   ausgestrahlt.                                 ihnen „buen camino“!
                           Reinhard Peschke                                  Pfarrer Blattner
Allerheiligen und/oder (?) Halloween - St. Bonifatius Erkner
8      Aus unserer Gemeinde

    … kurz & knapp … kurz & knapp … kurz & knapp …
Neue Religionslehrerin für unsere             das Online-Krippenspiel, die etwas ande-
Gemeinde stellt sich vor                      re Sternsingeraktion und den „Hoffnungs-
                                              baum“ in der Fastenzeit.
                       Liebe Gemeinde-           Im nächsten Punkt informierte Herr
                       mitglieder von St.     Peschke über den aktuellen Stand des
                       Bonifatius,            Prozesses zur Bildung unserer neuen
                         mein Name ist        Pfarrei. Es ging um die Gemeinden und
                       Kristina Perak und     das Patrozinium der künftigen Pfarrei,
                       ich bin 35 Jahre       das Pastoralkonzept, den Zeitplan des
                       alt. Das Studium       Prozesses und um Ihre Beteiligungsmög-
                       der     schulischen    lichkeiten. Das Wichtigste können Sie im
                       Religionspädago-       „Raumteil“ dieser Ausgabe nachlesen.
                       gik habe ich an           Im weiteren Verlauf berichtete Herr
                       der Katholischen       Koch aus der Arbeit des Kirchenvor-
Hochschule für Sozialwesen Berlin absol-      stands. Er informierte u. a. über die Be-
viert und ich bin als Religionslehrerin am    hebung der Mängel an den Spielplatzge-
Goethe Gymnasium und an der Haus-             räten und den Stand bei der geplanten
burgschule tätig. Ab August dieses Jahres     Sanierung der Seitendächer der Kirche.
bin ich auch in Ihrer Gemeinde als Religi-       Herr Pfarrer Blattner drückte u. a. seine
onslehrerin für die Erst- bis Viertklässler   Freude darüber aus, dass nun zehn Kin-
zuständig und freue mich sehr auf diese       der am Religionsunterricht der 1. bis 4.
neue und spannende Aufgabe. Zudem             Klasse teilnehmen und dass der Unter-
hoffe ich, dass ich mich Ihnen bei einem      richtsraum so schön renoviert wurde. Er
Gottesdienst oder einer Gemeindefeier         danke allen, die sich ehrenamtlich in der
auch persönlich vorstellen kann.              Gemeinde einbringen. Darüber hinaus
                                              gab er bekannt, dass Herr Peschke seine
Von der Pfarrversammlung
                                              Mitarbeit in den Gremien beenden wird.
am 12. September
                                              Mehr dazu in der nächsten Ausgabe.
Die Pfarrversammlung fand leider an               Denen, die dabei waren, danken wir
einem etwas ungünstigen Tag statt. Viele      für ihr gezeigtes Interesse.             RP
unserer Gemeindemitglieder mieden we-
gen der Straßensperrungen (Triathlon)
die 10-Uhr-Messe. So berichtete der
Pfarrgemeinderat im kleinen Kreis vor
circa 20 Teilnehmern von seiner Arbeit.
  Frau Häupl (eine der stellvertretenden
Vorsitzenden) erinnerte u. a. an einige
Höhepunkte der letzten zwölf Monate
und an Aktionen, die trotz Coronabe-
schränkungen durchgeführt wurden, wie
Allerheiligen und/oder (?) Halloween - St. Bonifatius Erkner
Aus unserer Gemeinde              9
Gottes Wort trägt Frucht
Erstkommunionkinder auf Tour
Mit neun Mädchen und Jungen aus den
Gemeinden St. Bonifatius und Hl. Familie
waren wir über einen langen Zeitraum als
Erstkommunionkurs unterwegs. Leider
zwang uns die Coronalage Ende Novem-
ber vergangenen Jahres zu einer langen
Pause – gerade als sich alle kennen ge-
lernt hatten. Im Mai starteten wir dann
etwas holperig mit unseren Onlinetreffen.
Umso froher waren alle über die dann
wieder stattfindenden Präsenztreffen. Mit
einem neuen Termin für die Feier der
Erstkommunion wuchs nun auch die Vor-
freude der Kinder.
  Vom 27. bis 29. August konnten wir
unser zweites Wochenende mit den Erst-
kommunionkindern in Hirschluch erle-
ben. Neben viel Zeit zum Spielen und
Zusammensein war unser großes Thema          pen eingeteilt und haben ganz wunder-
dort der Wortgottesdienst als Teil der Hl.   bar im Sand die unterschiedlichen Böden
Messe. Gemeinsam erarbeiteten wir des-       dargestellt, auf die das gehörte Wort Got-
sen Ablauf. Das Verkünden des Evangeli-      tes als Samen in uns fällt: Den Weg, die
ums, der Frohen Botschaft, wurde als         felsige Erde, den mit Dornen bewachse-
Höhepunkt dieses Teils der Hl. Messe         nen und den guten Boden, der reiche
herausgestellt.                              Frucht bringt. Da sind sehr schöne Bilder
  Bei sonnigem Wetter betrachteten wir       im Sand entstanden.
auf der Sanddüne mitten im Wald in die-        Am Sonntag endete das gemeinsame
sem Zusammenhang das Gleichnis vom           Wochenende mit der Taufe von zwei Kin-
Sämann. Die Kinder waren in drei Grup-       dern unserer Gruppe. Zusammen mit
                                             einem Geschwisterkind wurden sie in der
                                             Schöneicher Kirche getauft – und wir
                                             durften dabei sein! Unsere beiden Neu-
                                             getauften waren sehr stolz und zusam-
                                             men mit den anderen Kindern freuten wir
            Tag– und Nachtdienst             alle uns auf die bevorstehende Feier der
                                             Erstkommunion am 26. September um
 Friedrichstraße 37        Waldstraße 36     10 Uhr in Erkner, bei schönem Wetter im
   15537 Erkner           15562 Rüdersdorf   Pfarrgarten.
  (03362) 2 05 82         (033638) 6 70 00                              Carola Dudziak
Allerheiligen und/oder (?) Halloween - St. Bonifatius Erkner
10     Gottesdienstordnung

Regelmäßige Gottesdienste an Sonn– und Feiertagen
Sa    18:00 Uhr                 Hinweise:
      Sonntagvorabendmesse      Alle Gottesdienste in St. Bonifatius Erkner.
So    10:00 Uhr                 Anmeldungen erforderlich, möglichst online
An Wochenfeiertagen kann es     - auf www.bonifatius-erkner.de
zu Abweichungen kommen.         - über Telefon-Nummer 03362 / 740035
Regelmäßige Gottesdienste an Werktagen
Di    09:00 Uhr    Rahnsdorf
Mi    18:00 Uhr    Erkner
Do    09:00 Uhr    Erkner       Anmeldungen sind nicht erforderlich.
Fr    18:00 Uhr    Erkner

Regelmäßige Beicht– und Gesprächsgelegenheiten mit dem Pfarrer
Fr    17:00 – 17:45 Uhr         In dieser Zeit hält sich der Pfarrer in der Kirche auf
                                und steht für die Spendung des Bußsakraments,
                                aber auch für sonstige Gespräche bereit.
                                Weitere Termine können vereinbart werden.

Gottesdienste an Sonn– und Feiertagen (Anmeldungen erforderlich)
27. Sonntag im Jahreskreis / Erntedankfest
Sa, 02.10. 18:00 Uhr            Erkner      Sonntagvorabendmesse
So, 03.10. 10:00 Uhr            Erkner      Hl. Messe
28. Sonntag im Jahreskreis
Sa, 09.10. 18:00 Uhr            Erkner      Sonntagvorabendmesse
So, 10.10. 10:00 Uhr            Erkner      Hl. Messe
29. Sonntag im Jahreskreis
Sa, 16.10. 18:00 Uhr            Erkner      Sonntagvorabendmesse
So, 17.10. 10:00 Uhr            Erkner      Hl. Messe
30. Sonntag im Jahreskreis / Weltmissionssonntag
Sa, 23.10. 18:00 Uhr            Erkner      Sonntagvorabendmesse
So, 24.10. 10:00 Uhr            Erkner      Hl. Messe
31. Sonntag im Jahreskreis
Sa, 30.10. 18:00 Uhr            Erkner      Sonntagvorabendmesse
So, 31.10. 10:00 Uhr            Erkner      Hl. Messe
Hochfest Allerheiligen
Mo, 01.11. 18:00 Uhr            Erkner      Hl. Messe
Gedächtnis Allerseelen
Di, 02.11. 09:00 Uhr            Rahnsdorf Hl. Messe mit Fürbitten für unsere
                                            Verstorbenen (bitte bis zum 31.10.
                                            abgeben), anschl. Gräbersegnung
                                            Friedhof Wilhelmshagen
Gottesdienstordnung / Termine          11
Gottesdienste an Sonn– und Feiertagen (Fortsetzung)
32. Sonntag im Jahreskreis
Sa, 06.11. 18:00 Uhr             Erkner      Sonntagvorabendmesse
So, 07.11. 10:00 Uhr             Erkner      Hl. Messe
Fest des Hl. Martin von Tours / Ökum. Martinsfeier
Do, 11.11. 16:30 Uhr             Erkner      Platz vor der Ev. Kirche
33. Sonntag im Jahreskreis
Sa, 13.11. 18:00 Uhr             Erkner      Sonntagvorabendmesse
So, 14.11. 10:00 Uhr             Erkner      Hl. Messe
             17:00 Uhr           Erkner      Ökum. Andacht zur Friedensdekade
Buß– und Bettag
Mi, 17.11. 19:00 Uhr             Erkner      Ökum. Gottesdienst zur Friedens-
                                             dekade in der Genezareth-Kirche
Hochfest Christkönig
Sa, 20.11. 18:00 Uhr             Erkner      Sonntagvorabendmesse
So, 21.11. 10:00 Uhr             Erkner      Hl. Messe
1. Adventssonntag
Sa, 27.11. 18:00 Uhr             Erkner      Sonntagvorabendmesse
So, 28.11. 10:00 Uhr             Erkner      Hl. Messe
Rosenkranzandachten im Oktober               Religionsunterricht Klassen 1-4/5-8
freitags     17:30 Uhr, anschl. um           Sa, 13.11.    09:30 – 12:30 Uhr
             18:00 Uhr Hl. Messe
                                             Sitzungen der Gremien
Gräbersegnungen                              Kirchenvorstand Di, 19.10., 19:00 Uhr
Di, 02.11.   09:45 Uhr                       Pfarrgemeinderat Fr, 05.11., 18:45 Uhr
Sa, 06.11.   14:30 Uhr Woltersdorf           Seniorenkreis
So, 07.11.   14:00 Uhr Erkner
             15:30 Uhr Rahnsdorf             Do, 28.10. und 25.11.    09:00 Uhr
Weitere Friedhöfe der Orte unseres           Hl. Messe, anschl. Beisammensein
Gemeindegebiets auf Anfrage.                 Arbeitseinsatz im Pfarrgarten
                                             Sa, 13.11.    10:00 Uhr

                          Apotheker J. Brinckmann
                     Am Müggelpark 10-12     Fichtestraße 1
                             15537 Gosen     15366 Neuenhagen
                       Fon 03362. 88 98 94   Fon 03342. 21 32 23
                       Fax 03362. 88 97 95   Fax 03342. 21 32 25
12     Aus unserer Gemeinde

Unterrichtsraum nun im neuen Outfit
Gemeindemitglieder engagierten sich bei Renovierungsarbeiten
Im Sommer dieses Jahres machte sich
ein Team von Gemeindemitgliedern an
die Renovierung des Unterrichtsraumes
unserer Gemeinde. Nach Abschluss der
Arbeiten habe ich mich mit Familie Koch
zu einem kurzen Interview getroffen.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, die
Renovierung zum jetzigen Zeitpunkt
durchzuführen?
Matthias Koch: Die Renovierung ist seit
Jahren fällig. Der Raum sah nicht mehr
schön aus. Und die Sommerferien boten
sich zeitlich dafür an. Da sind ja nicht so
viele Aktivitäten in der Gemeinde.

Was musste alles renoviert werden?
Matthias Koch: Der alte Fußboden muss-
te entfernt und neue Verlege-Platten zum
Ausgleich unebener Stellen eingebaut
werden. Dann verlegten wir einen neuen
Fußboden aus Vinylplatten. Wir haben
die Wände und die Decke, den Heizkör-
per und die Türen gestrichen. An einer
Wand haben wir eine große Fläche mit
Magnetfarbe beschichtet. So können nun
im Unterricht Papierblätter direkt mit
Magneten an der Wand befestigt werden.
                                              Habt ihr schon neue Ideen?
Wer hat sich denn an all diesen Arbeiten      Matthias Koch: Im Unterrichtsraum wer-
beteiligt?                                    den noch neue Deckenleuchten instal-
Katharina Koch: Familie Treger, Andreas       liert und neue Sideboards aufgestellt.
Wahlicht, Regina Häupl, Michael Michal-       Außerdem wollen wir noch das Erkerzim-
ke, Anja Koch und wir beide.                  mer und den alten Waschkeller nebenan
                                              renovieren.
Seid ihr mit eurem Ergebnis zufrieden?
Katharina Koch: Ja, die Mühen und die         Vielen Dank für eure Informationen und
vielen Arbeitsstunden haben sich wirklich     vielen Dank an alle Mitwirkenden.
gelohnt.                                                              Cordula Michalke
Pastoraler Raum ⬧ Oktober / November 2021                      I
                                                                                     13
                         Pastoraler Raum
                             Rüdersdorf – Erkner –
                                  Hoppegarten – Petershagen
                                 Pfarrbrief-Sonderteil mit Terminen
                           und Informationen für unseren Pastoralen Raum

Pastoraler Raum aktuell
Neue Verwaltungsleiterin unseres              nen und fühlt sich inzwischen auf beiden
                                              Seiten des Flusses zu Hause.
Pastoralen Raumes                               Wir sagen ihr „Herzlich Willkommen“
Seit dem 1. Septem-                           und freuen uns auf eine gute gemeinsame
ber ist Frau Karolina                         Zeit.
Knochenmuß unsere
neue Verwaltungs-                             Künftige Gemeinden unserer
leiterin. Sie folgt                           neuen Pfarrei
Frau Kaluza nach,
die bereits Ende Ju-                          Alle Kirchenvorstände und Pfarrgemein-
ni ihr Arbeitsver-                            deräte unserer vier Pfarreien haben dafür
hältnis beendete.                             votiert, künftig „Gemeinde“ der neuen
  Frau Knochenmuß ist mit jeweils einer       Pfarrei zu sein – und alle wollen einen
halben Stelle für unseren Pastoralen          Gemeinderat bilden.
Raum und die Pfarrei St. Maria Magda-           In der neuen Pfarrei soll es also die Ge-
lena Oderland-Spree zuständig. Durch          meinden Hl. Familie, St. Bonifatius, St.
die Übernahme verwaltungstechnischer          Georg und St. Hubertus geben, zu denen
Aufgaben, die u. a. mit Finanzen, Immo-       wiederum jeweils mehrere Gottesdienst-
bilien und Personal zu tun haben, will sie    orte gehören. Dazu kommen noch die
zur Entlastung der Pfarrer und Kirchen-       Orte kirchlichen Lebens, die in unseren
vorstände beitragen. Als geborenes Mit-       Gemeindegebieten liegen.
glied des Pastoralausschusses wird sie          Diese Voten werden ins Pastoralkon-
den Prozess zur Errichtung unserer neu-       zept aufgenommen und dem Erzbischof
en Pfarrei mitgestalten. Ein wichtiges        zur Entscheidung vorgelegt.              
Anliegen ist es ihr, zunächst Land und
Leute kennen zu lernen.                       Fragen und Hinweise zum Pastoralen
  Als Kind lebte sie in ihrer Geburtsstadt    Prozess schicken Sie bitte per Mail an:
Stettin, bis sie ein Studium an der Viadri-        pastoraler.raum@t-online.de
na Frankfurt (Oder) aufnahm. Nach ih-         oder sprechen Sie Ihre Vertreter im
rem Studium blieb sie in Frankfurt woh-       Pastoralausschuss direkt an.
II Pastoraler Raum ⬧ Oktober / November 2021
14
 Nächster Schritt zum Patrozinium              Falls Sie mehr Informationen benöti-
                                             gen, finden Sie auf den Webseiten unse-
 der neuen Pfarrei
                                             rer Pfarreien auch die eingegangenen
 Herzlichen Dank allen, die sich an der      Begründungen zu den jeweiligen Vor-
 Namenssuche beteiligt hatten. In mehr       schlägen in vollem Wortlaut.
 als 80 Rückmeldungen wurden 40 ver-
 schiedene Namen vorgeschlagen. Sieben       Entwurf des Pastoralkonzeptes
 davon konnten leider nicht berücksichtigt   geht im Oktober an die Gemeinden
 werden, weil sie entweder bereits verge-
 ben waren oder aus anderen Gründen          In seiner August-Sitzung konnte sich der
 nicht genommen werden können.               Pastoralausschuss mit einem ersten Ent-
   Aus den übrig gebliebenen 33 Vor-         wurf des Pastoralkonzeptes befassen. Die
 schlägen wählte der Pastoralausschuss in    Redaktionsgruppe trug mehrere Fragen
 einem ersten Wahlgang elf mögliche          und Anregungen zu einzelnen Punkten
 Patrozinien (siehe Infokasten Seite III).   vor, die sich bei der Erarbeitung des
   Bevor der Pastoralausschuss in einem      Konzeptes ergeben hatten. Jeder Punkt
 zweiten Wahlgang im Oktober entschei-       wurde vom Pastoralausschuss beraten
 det, welches Patrozinium er dem Erzbi-      und entschieden. Die Mitglieder konnten
 schof vorschlagen wird, legt er Wert auf    innerhalb einer Frist weitere Vorschläge
 ein Meinungsbild aus den Gemeinden.         zum Gesamttext einreichen.
 Dies ist die Grundlage für seine eigen-       Alle Änderungsvorschläge werden nun
 verantwortliche Entscheidung. Der Erz-      in das Konzept eingearbeitet und dem
 bischof entscheidet abschließend, wel-      Pastoralausschuss in einem zweiten Ent-
 ches Patrozinium die Pfarrei erhält.        wurf vorgelegt. Beim Sitzungstermin im
   Gern können Sie bis zum 8. Oktober        September will das Gremium entschei-
 Ihren persönlichen Favoriten (bitte nur     den, welche der vorliegenden Änderun-
 jeweils einen Namen) an die Steuerungs-     gen in das Konzept aufgenommen wer-
 gruppe melden. Die Auswahllisten liegen     den. Wenn Sie diesen Pfarrbrief in den
 in den Kirchen aus. Die Liste steht auch    Händen halten, sollte dieses Verfahren
 zum Herunterladen auf den Webseiten         bereits abgeschlossen sein und die Zu-
 unserer Pfarreien.                          stimmung des Pastoralausschusses zur
   Bei der Wahl können Sie verschiedene      Entwurfsfassung des Pastoralkonzeptes
 Möglichkeiten nutzen:                       vorliegen.
 • Auswahlliste ausfüllen und an die           Anschließend wird diese Fassung den
   Pfarrbüros geben oder per Mail an         Gemeinden, Gemeindegremien und Or-
   pastoraler.raum@t-online.de senden        ten kirchlichen Lebens zur Kenntnis ge-
 • Es reicht auch, nur Ihren Favoriten per   geben. Sie alle sollen sich mit diesem
   Mail zu melden                            Text befassen und überlegen, ob Sie sich
 • Ausgefüllte Liste Post an die Adresse:    damit identifizieren können. Die Pfarr-
        Pfarrei Hl. Familie                  gemeinderäte und Kirchenvorstände tra-
        Ernst-Thälmann-Str. 73               gen dabei eine besondere Verantwortung.
        15562 Rüdersdorf                       Rückmeldungen (Zustimmungen oder
   Vergessen Sie bitte nicht, Namen und      konkrete Änderungs-/Formulierungsvor-
 Pfarrei anzugeben.                          schläge) erbittet die Steuerungsgruppe
Pastoraler Raum ⬧ Oktober / November 2021                                 III
                                                                                                      15
Auswahlliste zum Pfarreipatrozinium (in alphabetischer Reihenfolge)
mit Gedenktagen und Kurzfassungen der eingegangenen Begründungen
1. Barbara v. Nikomedien – 4. Dez.                    7. Martin – 11. Nov
    Schutzpatronin der Bergleute, Rüdersdorfer           Heiliger mit besonderer Bekanntheit und Strahl-
    Bergbautradition (seit 800 Jahren) hat Bedeu-        kraft in Ökumene und Sozialraum, Brauchtum,
    tung für die Region                                  Martin setzte sich für Schwache, Gerechtigkeit
                                                         und Barmherzigkeit ein - Werte, für die auch
2. Cäcilia – 22. Nov.                                    Christen eintreten sollten
    Patronin der Kirchenmusik, alle Gemeinden ha-
    ben mit Musik zu tun (Orgeln, Chöre, Familien-    8. Maximilian Kolbe – 14. Aug.
    musik, Bläser), Musik verbindet, auch ökum.          Märtyrer, er ist im KZ freiwillig für einen ande-
                                                         ren Häftling in den Tod gegangen, Nächstenlie-
3. Herz Jesu – 3. Freitag n. Pfingsten                   be bis in den Tod
    Unser Bistum wurde 1934 in Hoppegarten (Mär-
    kischer Katholikentag) erstmals dem Hl. Herzen    9. Mutter Teresa v. Kalkutta – 5. Sept.
    geweiht, Patrozinium verbindet die Gemeinden         Ordensgründerin der Missionarinnen der Näch-
    durch lokalen und bistumsweiten Bezug                stenliebe, eine Kernaufgabe jeder Pfarrei ist der
                                                         Dienst am Menschen, M. Teresa ist das Beispiel
4. Hubertus – 3. Nov.                                    aufopfernder Nächstenliebe schlechthin, ist
    Patron der Jäger und Waldarbeiter, unsere Ge-
                                                         daher ein gutes Vorbild für unsere Pfarrei
    meinden sind durch waldreiche Umgebung ge-
    prägt, Vorbild auf der Suche nach unterschied-    10. Petrus – 29. Juni
    lichen Berufungen                                    Apostel, überzeugender Heiliger, Neuanfang,
                                                         Petrus der Fels - darauf wollen wir die neue
5. Jakobus – 25. Juli                                    Pfarrei bauen
    Patron der Pilger, Strausberg und Erkner liegen
    am Jakobsweg, „Sich auf den Weg machen“ ist       11. Philipp Neri – 26. Mai
    ein zentrales Anliegen unseres Prozesses, Bild       Ordensgründer Oratorium, der „Spaßmacher
    des Weges begleitet unsere Entwicklungsphase         Gottes“, widmete sich der kirchlichen Erneue-
                                                         rung - auch heute ein wichtiges Anliegen und
6. Maria Friedenskönigin oder                            Zielsetzung unseres pastoralen Prozesses
   Maria Königin des Friedens – 9. Juli
    Maria ist die Schutzpatronin überhaupt, Statuen
    der Gottesmutter befinden sich in allen Kirchen
    (hervorzuheben: Schutzmantelmadonna in AB),
    im Past. Raum gibt es mehrere Marienkirchen,      Die vollständigen Begründungen finden
    Frieden als hoffnungsvolles Programm              Sie auf den Webseiten unserer Pfarreien.

bis zum 20. Oktober. Diese enge Frist                 Wallfahrt des Pastoralen Raumes
ist leider erforderlich, um die Endfassung            soll nun 2022 stattfinden
des Pastoralkonzeptes unter Berücksich-
tigung der Rückmeldungen, die auch von                Sie wissen es bereits: Unsere geplante
der Servicestelle des Erzbistums erwartet             Wallfahrt wurde verschoben – und das
werden, zu erarbeiten, vom Pastoralaus-               schon zum zweiten Mal. Die Gründe
schuss zu verabschieden und das fertige               dafür hatten wir schon in der vorigen
Konzept bis Jahresende dem Erzbischof                 Ausgabe benannt. Nur die Entscheidung
zur Bestätigung vorzulegen.                           des Pastoralausschusses fehlte noch.
  Sollte dieses Ziel verfehlt werden, wür-              Hoffen und bitten wir, dass wir uns im
de sich unsere Entwicklungsphase um                   Jahr 2022 gemeinsam auf Wallfahrt be-
ein weiteres Jahr verlängern. Die Folge:              geben und dabei ein Fest der Begegnung
Wir könnten erst frühestens im Januar                 feiern können.
2024 neue Pfarrei werden.                                                    Reinhard Peschke
IV Pastoraler Raum ⬧ Oktober / November 2021
 16
  Hochfeste / Besondere Gottesdienste

  Sa, 02.10.   18.00 Uhr   Erkner             Hl. Messe
               18.00 Uhr   Strausberg         Hl. Messe, anschl. Suppeessen
  So, 03.10.   08.30 Uhr   Hoppegarten        Hl. Messe, anschl. Agape
               09.00 Uhr   Rüdersdorf         Hl. Messe
               10.00 Uhr   Erkner             Hl. Messe
               11.00 Uhr   Schöneiche         Hl. Messe
               10.30 Uhr   Petershagen        Hl. Messe, anschl. Suppeessen
               18.00 Uhr   Petershagen        Hl. Messe

  Do, 21.10.   19.00 Uhr   Strausberg         Hl. Messe

  Sa, 23.10.   18.00 Uhr   Strausberg         Hl. Messen mit Pater Alberich,
  So, 24.10.   08.30 Uhr   Hoppegarten        Kloster Neuzelle,
               10.30 Uhr   Petershagen        anschl. Primizsegen
               18.00 Uhr   Petershagen

  Mo, 01.11.   09.00 Uhr   Petershagen        19.00 Uhr    Strausberg
               18.00 Uhr   Erkner             19.30 Uhr    Rüdersdorf
               18.30 Uhr   Hoppegarten

  Di, 02.11.   09.00 Uhr   Rahnsdorf          19.00 Uhr    Petershagen
               18.30 Uhr   Hoppegarten        19.30 Uhr    Schöneiche

  Mi, 03.11.   19.00 Uhr   Petershagen        Hl. Messe

  Sa, 20.11.   18.00 Uhr   Erkner / Strausberg Vorabendmessen
  So, 21.11.   08.30 Uhr   Hoppegarten
               09.00 Uhr   Rüdersdorf
               10.00 Uhr   Erkner
               10.30 Uhr   Petershagen, anschl. Büchertisch
               11.00 Uhr   Schöneiche
               18.00 Uhr   Petershagen

  Rosenkranzandachten im Oktober
  St. Bonifatius     Erkner      freitags     17.30 Uhr    anschl. Hl. Messe
  St. Georg          Hoppegarten So, 24.10.   17.00 Uhr
  St. Hubertus       Petershagen dienstags    18.30 Uhr    anschl. Hl. Messe
                                 freitags     18.00 Uhr    anschl. Hl. Messe
                                 So, 10.10.   17.00 Uhr
                     Strausberg  Sa, 16.10.   17.30 Uhr
Pastoraler Raum ⬧ Oktober / November 2021                    V
                                                                               17
Familiengottesdienste                     Regelmäßige Beichtzeiten
So, 14.11.   18.00 Uhr   Petershagen      im Pastoralen Raum
                                          Rüdersdorf    keine festen Beichtzeiten
Kinderkirche                              Erkner        Fr, 17.00 Uhr
                                          Hoppegarten   So, 08.00 Uhr
So, 31.10.   10.30 Uhr   Petershagen      Petershagen   Di, 18.30 Uhr
So, 28.11.   10.30 Uhr   Petershagen                    Fr, 18.00 Uhr und nach
                                                          der Hl. Messe, die um
                                                          19.00 Uhr beginnt
PR-Jugendrunden                           Strausberg    Sa, 17.30 Uhr
Do, 07.10.   18.30 Uhr   Erkner
Do, 18.11.   18.30 Uhr   Hoppegarten      sowie jederzeit nach Absprache

Veranstaltungen
So, 03.10.   19.00 Uhr   Petershagen        Offenes Singen zum Tag der deut-
                                            schen Einheit und Feier 60 Jahre
                                            Blaskapelle St. Hubertus
                                            (Kirchvorplatz)
So, 10.10.   09.30 Uhr   Hoppegarten        Pfarrversammlung
So, 14.11.   16.00 Uhr   Strausberg         Konzert mit Orgel und Oboe

Regelmäßige Sonntagsgottesdienste im Pastoralen Raum
Sonntagvorabendgottesdienste
St. Josef          Weinbergstr. 13          15344 Strausberg       Sa, 18.00 Uhr
Maria Hilf         Rüdersdorfer Str. 3      15378 Herzfelde         z. Z. keine
St. Bonifatius     Hessenwinkler Str. 2     15537 Erkner           Sa, 18.00 Uhr
Sonntagsgottesdienste
Hl. Dreikönige     Fredersdorfer Weg 22     12589 Rahnsdorf      z. Z. keine
St. Georg          An der kath. Kirche 2    15366 Hoppegarten   So, 08.30 Uhr
Hl. Familie        Ernst-Thälmann-Str. 73   15562 Rüdersdorf    So, 09.00 Uhr
Theresienheim      Goethestr. 11-13         15566 Schöneiche    So, 09.30 Uhr
St. Bonifatius     Hessenwinkler Str. 2     15537 Erkner        So, 10.00 Uhr
St. Hubertus       Elbestr. 46/47           15370 Petershagen   So, 10.30 Uhr
                                                                und 18.00 Uhr
Mariä Unbefl. Empf. Krummenseestraße        15566 Schöneiche    So, 11.00 Uhr
Chr.-Schreiber-Haus Feldweg 1               15537 Alt Buchhorst So, 11.00 Uhr
St. Maria von Lourdes Berliner Allee 33     15345 Altlandsberg So, 16.00 Uhr
                                                                     immer am
                                                                     2. So im Monat
VI Pastoraler Raum ⬧ Oktober / November 2021
 18
  Klein – aber oho!
  Vorstellung der Orgeln unseres Pastoralen Raumes – Teil 4: Rüdersdorf

  Eine Orgel ist immer ein Instrument, das   wurde das Instrument als Kleinserie von
  ohne den Kirchenraum undenkbar ist.        1970 bis 1991 dann mit jeweils vier
  Wer liebt es nicht, wenn sich die Orgel-   Exemplaren pro Jahr von der Firma her-
  töne in der Messe oder bei Kon-
  zerten sanft um uns legen, wie ein
  warmer Mantel? Eine Orgel steht
  mitten im Leben ihrer Gemeinde
  und begleitet sie über Jahrzehnte
  hinweg. Jeden Sonntag setzt sie
  mit dem Gotteslob ein Gegenge-
  wicht zum Alltag und zaubert mit
  dem Schlussstück ein Lächeln auf
  die Gesichter der Gläubigen.
    In der Rüdersdorfer Kirche Hei-
  lige Familie trägt die Akustik des
  Innenraums        dieses      kleine
  Exemplar einer Orgel, Modell I
  (Opus 2063). 1977 baute es der
  VEB Frankfurter Orgelbau Sauer
  mit 523 Pfeifen. Durch Pfarrer
  Laska wurde die Orgel am 20.
  Januar 1978 geweiht und die Or-
  ganistin und Orgelsachverständi-
  ge des Bistums Berlin, Frau Dr.
  Johanna Schell, spielte das Instru-
  ment im Festgottesdienst.
    Die Begleitung der Messgesän-
  ge war davor auf einem Harmoni-
  um erfolgt. Über viele Jahre hin-
  weg hatte die Gemeinde Geld für
  den Neubau einer Orgel beisei-
  tegelegt.
    An dieser Stelle ein kleiner Ex-
  kurs: Nach dem 2. Weltkrieg
  herrschte eine große Nachfrage
  nach neuen, preiswerten Orgeln.
  Das erste Exemplar von Modell I
  (I wie Israelsdorf, ein Ortsteil von
  Lübeck) wurde 1968 ausgeliefert.
  Wegen der positiven Resonanz
Pastoraler Raum ⬧ Oktober / November 2021                   VII
19
gestellt, die vorrangig in das Gebiet der     Zurück zu unserer Orgel: Auf Initiative
ehemaligen DDR gingen. Die Dispositi-       von Pfarrer Joachim Reetz erfolgte 2002
on der Sauerorgel geht schließlich auf      ein kleiner Umbau, wobei aus dem Pfei-
die Orgelbewegung zurück, denn man          fenbestand des früheren Registers Terz
wollte einen klaren, offenen Klang und      4/5‘ durch den Orgelbaumeister Jost
sich vom romantischen Klangideal weg-       Truthmann ein neues Register Nasard
bewegen.                                    2 2/3‘ gewonnen wurde. Dieses klingt
                                                   nur als Diskantregister von c‘ bis
                                                   f‘‘ und hat einen solistischen und
                                                   charakteristischen Klang. Außer-
                                                   dem wurde bei dem Eingriff die
                                                   sehr schrille Mixtur, das Scharff,
                                                   ein wenig verändert und nachinto-
                                                   niert, so dass es nunmehr ohren-
                                                   freundlicher klingt.
                                                     Nun mag man sagen, dass die-
                                                   ses Orgelpositiv „nichts hergäbe“
                                                   oder „leider nur ein Manual und
                                                   keine Zungenpfeifen habe“. Den-
                                                   noch lassen sich auf dem Instru-
                                                   ment sämtliche Stilepochen von
                                                   der Renaissance bis hin zum 20.
                                                   Jahrhundert abwechslungsreich
                                                   musizieren. Allein diesen Musik-
                                                   schatz an machbaren Stücken zu
                                                   erforschen ist lohnenswert. Zu
                                                   guter Letzt lassen sich mit einem/
                                                   einer Registranten/-in rasche Ma-
                                                   nualwechsel darstellen, sodass
                                                   auch für dreimanualige Orgeln
                                                   komponierte Stücke hier erklin-
                                                   gen können.
                                                     Der Orgelbaufirma Sauer ist
                                                   hier ein kluger Kompromiss ge-
                                                   lungen. Klein – aber oho!
                                                                     Thomas Gerlach
                                                   Disposition
VIII Pastoraler Raum ⬧ Oktober / November 2021
  20                                                                        Orte
                                                                        kirchlichen
                                                                          Lebens
   Zu Ehren des heiligen Franziskus
   Ordensschwester baute Franziskus-Grotte im Park des Theresienheimes

   Dass Ordensschwestern
   nicht nur einen Rosen-
   kranz in die Hand neh-
   men können, sondern
   manchmal auch zur
   Maurerkelle      greifen,
   hat Schwester Gode-
   berta von den „Thuiner
   Franziskanerinnen“
   vorgemacht.
     Zusammen mit ihren
   Schwestern entwickelte
   sie nicht nur die Idee
   zur Errichtung einer
   Franziskus-Grotte, son-
   dern sie baute sie auch
   gleich selbst auf.
     Anregungen für die Gestaltung fand        „Na klar, ich habe ein altes Kleid rausge-
   Schwester Godeberta, die dem kleinen        sucht und mir eine alte Jacke übergezo-
   Schöneicher Konvent seit ca. drei Jahren    gen. Damit ging das sehr gut.“
   vorsteht, im Internet. Dort entdeckte sie     Entstanden ist ein ansprechendes Bau-
   ganz unterschiedliche Deko-Mauern.          werk, vor dem sich Schwestern, Heimbe-
     Nachdem sie einige Übungsstunden bei      wohner oder Besucher auf einer Bank
   ihrem Bruder genommen und dadurch           niederlassen können, um zu beten, zu
   Grundkenntnisse des Maurerhandwerks         meditieren oder einfach zur Ruhe zu
   erworben hatte, konnte der praktische       kommen. Aus einer nicht sonderlich
   Teil des Projektes beginnen. Sie führte     schönen Ecke des Parks ist so ein echter
   die Schachtarbeiten für das Fundament       Hingucker geworden.
   aus und der Hausmeister füllte den Beton      Nachdem       Pfarrer
   ein. Zusätzlich gaben sie zwei Grabsteine   Rudolf die Grotte ein-
   verstorbener Schwestern in das Funda-       geweiht hatte, schenk-
   ment. „Diese Steine stehen zeichenhaft      te er den Schwestern
   dafür, dass wir auf das Fundament der       ein Reliquiar des hei-
   Schwestern aufbauen, die schon vor uns      ligen Franziskus. Zu
   hier waren“, so Schwester Godeberta.        bestimmten Anlässen
     Für die Mauer kamen gebrauchte Stei-      wird sie an einem
   ne zum Einsatz, die der Containerdienst     besonderen Platz der
   Hildebrandt aus Woltersdorf sponserte.      Mauer zur Verehrung
   Auf die Frage, ob sie etwa in Ordens-       aufgestellt.
   tracht gemauert hat, sagte die Schwester:        Reinhard Peschke
Kampagne 2021 gegen Antisemitismus              21
                                             terschiedliche biographische Zugänge
                                             wirken sich auf die Gestaltung des Erin-
                                             nerns aus: Überlebende gedenken an-
                                             ders als die Generation ihrer Enkel, aus
                                             der früheren Sowjetunion zugewanderte
                                             Juden bringen wieder andere Narrative
                                             mit. Einig sind sich alle darin, das
                                             „Sachor!“ fortzutragen und lebendig zu
                                             halten.
                                                       Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg

                                             Eine christliche Stimme

Eine jüdische Stimme
                                             Zwei und ein halbes Jahr stritten die vom
Brennende Synagogen, zerstörte Einrich-      Lehrhaus Schammais mit denen des
tungen, Morde und Massenverhaftungen         Lehrhauses Hillel über die Konsequen-
– die Reichspogromnacht des 9. Novem-        zen des bösen Tuns der Menschen. Die
bers 1938 war ein Wendepunkt in der          einen sagten: Es wäre dem Menschen
deutsch-jüdischen Geschichte. In der         dienlicher, wenn er nicht erschaffen wor-
Erinnerungskultur jüdischer Gemeinden        den wäre. Die anderen sagten, es ist
hierzulande ist dieses Datum zentral.        dem Menschen dienlicher, dass er er-
Gemeinsame Geschichte ist identitäts-        schaffen worden ist. Sie stimmten ab
stiftend, aber welches Selbstverständnis     und kamen zu dem Schluss: Es wäre
lässt sich aus erlittener Verfolgung und     dem Menschen zwar dienlicher, er wäre
Vernichtung beziehen? Und wie gedenkt        nicht erschaffen worden, da er nun aber
man der Schoah, des kaltherzig von Men-      erschaffen sei, soll er seine Geschichte
schen begangenen monströsen Verbre-          bedenken und sein Tun in der Zu-
chens, das unser Verstehen übersteigt?       kunft.“ (Babylon. Talmud, Eruvin 13 b)
  Sachor, d. h. Erinnern und Gedenken,         Ein hochaktueller uralter Text, der für
gehört zum Kern des Judentums und            die Frage nach Wegen der Erinnerung
drückt sich in charakteristischen liturgi-   und des Gedenkens als Ausgangstext
schen Praktiken aus. Klagelieder und         nicht nur am 9. November taugt. Zukunft
Gebete wie Kaddisch und El Malé Racha-       ist Erinnerung und alle Versuche, ohne
mim sind jahrhundertealte Ausdrucksfor-      den Prozess die eigene „Geschichte zu
men von Trauer und Gedenken, die wei-        bedenken“, „zu tun“, also handlungsfä-
terhin benutzt werden, ohne damit der        hig zu werden, werden scheitern. Dabei
Schoah eine religiöse Deutung beizule-       macht dieser Text auch auf eine Orientie-
gen. Daneben bezieht jüdische Erinne-        rung deutlich, ohne die Erinnerung nicht
rungskultur heute eine Vielfalt anderer      auskommt. Denn wie wir auch wissen, ist
Formen ein, wie Zeitzeugenberichte,          Erinnerung nicht per se auf eine Zukunft
Kunstwerke, Namenslesungen. Auch un-         in Gerechtigkeit und Frieden ausgerich-
22     Aus unserer Gemeinde

tet. Es gibt auch Erinnerung an           uns von dieser Missachtung abkehren
 vergangene durch Gewalt entstande-       müssen – Erinnerung als Umkehr. Denn
ne Größe oder eben auch leider Erinne-      diese eigene Gewaltgeschichte zu beden-
rungen an die Nazizeit, die sich nach so    ken und danach zu tun, führt uns in ei-
einer germanischen Herrschaft sehnen,       nen demütigen und wertschätzenden
oder nach einem weißen Europa.              Zugang zu jüdischem Denken und zu der
  Biblisch geht es aber um die Vermei-      Frage: Warum musste diese Schwester
dung von gewaltvollem bösen Tun. Es         im Glauben, das Judentum, von Christ/
geht um Erinnerung, die Ernst macht mit     -innen so abgewertet, diskriminiert und
der Ebenbildlichkeit Gottes aller Men-      verfolgt werden?
schen und damit eben der Teilhabe und         Diese Frage ist am 9. November heute
der Gleichwertigkeit aller Menschen. Nun    besonders naheliegend. Denn Erinnerung
ist der Talmud kein christlicher Text.      ist Aufruhr auch gegen die eigenen bis in
Dass wir ihn überhaupt als Christ/-innen    die Gegenwart wirksamen judenfeindli-
wertschätzend wahrnehmen, ist wohl          chen Traditionen. Solche Erinnerung ge-
auch ein Ergebnis von Erinnerung. Erin-     staltet Zukunft. Gehen wir denken und
nerung daran, dass unsere Kirchenge-        tun danach.
schichte vor Missachtung und Gewalt                                  Christian Staffa
gegen Juden nur so strotzt und dass wir     Quelle:
                                            www.juedisch-beziehungsweise-christlich.de

Die tragische Geschichte unserer ,Säulenheiligen‘
Letzte Folge aus der Reihe „Unsere Säulenheiligen“
Zum Abschluss unserer Serie möchte ich,     bungen davon?
nachdem ich zu Beginn den Bildhauer           Die gotisch schlanken Gestalten der
vorgestellt habe, noch etwas auf die Ge-    Heiligen an den Pfeilern sind besonders
schichte unserer Figuren, gerade in den     eindrucksvoll. Bei Lullus, Walpurgis, Willi-
schweren Tagen des zweiten Weltkrieges      bald handelt es sich um Bonifatiusjün-
und der Zerstörung unserer Kirche, ein-     ger. Bei den anderen auch? Die hl.
gehen. In der Pfarrchronik fand ich einen   Thekla ist doch wohl die Schülerin St.
Brief vom 30. August 1942, in dem ein       Pauli?
Prof. Dr. Reinhard Strecker aus Berlin        Wer ist der Künstler, der diese feinen
Hessenwinkel dem Pfarrer von Kie-           Werke geschaffen hat?
drowski folgende Zeilen schreibt:             Für freundliche Auskunft wäre ich
                                            Ihnen sehr dankbar.“
„Sehr geehrter Herr Pfarrer!
Kürzlich besichtigte ich mit Hamburger        Ob und welche Auskunft der Professor
Freunden Ihre Kirche und war von der        erhielt, ist nicht überliefert. Aufmerksame
Schönheit des Bildwerks überrascht. Gibt    Leser können jedoch die dort gestellten
es vielleicht Abbildungen oder Beschrei-    Fragen beantworten.
Aus unserer Gemeinde          23
 Etwa eineinhalb Jahre nach diesem       Kirche nach dem verheerenden Bombar-
Brief, am 8. März 1944, brannte unsere   dement Erkners aus. Die Figuren selbst
                                         überstanden das Feuer.
                                            Dieses traurige Kapitel spiegelt der
                                         ebenfalls abgebildete, maschinenschrift-
                                         liche Beleg vom 19. Mai 1944 wieder.
                                         Darin wird der Gemeinde gestattet, aus
                                         den Trümmern der Kirche alles noch zu
                                         verwertende Material zur Sicherung des
                                         Notraumes zu bergen und dieses zu nut-
                                         zen. Ebenso konnten noch erhaltene
                                         Kunstgegenstände geborgen werden.
                                         Diese Erlaubnis mag vielen heutigen Zeit-
                                         genossen durchaus komisch vorkom-
                                         men, denn wofür benötigt man eine
                                         Erlaubnis zur Bergung des eigenen zer-
                                         störten Eigentums? Mit Blick auf die da-
                                         malige Kriegszeit wird dieses Vorgehen
                                         jedoch schlüssig. Um die öffentliche Ord-
                                         nung – so weit möglich – aufrecht zu
                                         erhalten und vor allem Plünderungen der
                                         zerstörten Gebäude zu vermeiden, muss-
                                         te auch für Aufräumarbeiten eine Geneh-
                                         migung vorgehalten werden.

                                                                  Hoffen     und
                                                                  beten wir, dass
                                                                  solch schwere
                                                                  Zeiten      nie
                                                                  mehr über uns
                                                                  hereinbrechen!
                                                                  Unsere ,Säulen-
                                                                  heiligen‘ und
                                                                  ihre tragische
                                                                  Geschichte
                                                                  mögen       uns
                                                                  stets mahnen.

                                                                        Wolfgang
                                                                         Wurmb
24     Aus unserer Gemeinde

Ein Schiff wird kommen ...
Nach einjähriger Pause waren die Senioren wieder mal „auf Tour“
Immer drängender kam der Wunsch der
Senioren unserer Gemeinde auf, nach
der langen Corona-Pause endlich wieder
gemeinsam etwas zu unternehmen. So
entstand nach der Seniorenmesse im
August die Idee, eine Schifffahrt nach
Köpenick durchzuführen. Pfarrer Blattner
übernahm die Organisation und am 16.
September sollte die Fahrt starten.
  Insgesamt 34 Personen trafen sich an
der Anlegestelle Erkner, um mitzufahren.
Dank eines nichtgenannten Sponsors
(oder war es eine Sponsorin? – jedenfalls
herzlichen Dank!) brauchten die Teilneh-
mer nur einen relativ geringen Anteil der
Fahrtkosten selbst zu tragen.
  Dass gerade an diesem Tag in Rahns-
dorf eine Weltkriegs-Bombe entschärft
und deshalb die Müggelspree gesperrt
wurde, konnte natürlich niemand voraus-
sehen. Der Schiffskapitän hatte aber
bereits eine Lösung parat: Er änderte
kurzerhand die Route und steuerte das
Schiff über den Gosener Kanal in Rich-
tung Wernsdorf, weiter über Krossinsee,
Großer Zug, Dahme und schließlich über
den Zeuthener See zurück zum Aus-
gangspunkt der Fahrt. Diese Kursände-
rung war kein Problem für unsere Reise-
gruppe. Im Gegenteil, den meisten war
diese Strecke weniger bekannt, so dass      ten, konnten sich über das ganze Schiff
sie als interessante und abwechslungs-      verteilen. Einige von der härteren Sorte
reiche Alternative begrüßt wurde.           hielten es sogar ziemlich lange im Freien
  Obwohl es eine Linienfahrt war, waren     auf der Spitze des Schiffes aus – trotz
nur wenige „Fremde“ mit an Bord, so         Wind und Wolken. Belohnt wurden sie
dass wir das Schiff fast für uns allein     dafür hin und wieder mit Sonnenschein.
hatten. Die Teilnehmenden, die aus fast       Der größere Teil unserer Leute hielt
allen Orten unserer Gemeinde kamen          sich aber bei angeregter Unterhaltung im
und so eine buntgemischte Gruppe bilde-     „Salon“ an den Tischen auf. Wo man
Aus unserer Gemeinde           25

auch hinschaute, es wurde ständig er-        aufstellen, damit – bevor es weiterfuhr –
zählt. Die Lautsprecherdurchsagen, in        noch ein Stück des Schiffes mit aufs Bild
denen der Käpt'n immer wieder mal die        gelangt. Der Abschluss des Tages fand
Sehenswürdigkeiten der Tour erklärte,        danach in der Kirche statt, wo wir ge-
drangen wegen der Geräuschkulisse            meinsam eine Hl. Messe feierten.
nicht wirklich durch. Dieser große Ge-         Einen herzlichen Dank allen, die diese
sprächsbedarf machte deutlich, was vie-      Fahrt ermöglichten, und denen, die mit-
len von uns gefehlt hatte. Manche wech-      gefahren sind und so zu einem schönen
selten dabei von Tisch zu Tisch oder vom     Gemeinschaftserlebnis beitrugen. Nach
Salon zur Spitze nach draußen, um mög-       meiner Beobachtung hat es allen sehr
lichst vielen zu begegnen.                   gut gefallen.
   Besonders gedacht haben wir an Mar-         Aber wie wird es nun weitergehen? Ge-
got Buhrke, die gemeinsam mit ihrem          plant sind wieder regelmäßige Treffen
Mann Jens viele Jahre den Erkneraner         der Seniorenrunde, und zwar monatlich
Seniorenkreis leitete und die Treffen vor-   jeweils am 4. Donnerstag, um 9 Uhr mit
bereitete. Sie hätten sicher gern an die-    einer Messfeier beginnend und mit an-
ser Fahrt teilgenommen, es war ihnen         schließendem Beisammensein. Für die
jedoch krankheitsbedingt nicht möglich.      Vorbereitung des nächsten Treffens am
Unseren von allen unterschriebenen Kar-      28. Oktober haben sich bereits freiwillige
tengruß müssten sie inzwischen im Brief-     Helferinnen gefunden. Weitere Abspra-
kasten gefunden haben.                       chen sollen dann erfolgen. So wollen wir
   Nach dreieinhalb Stunden Fahrt legten     auch hier wieder ein Stück Normalität
wir in Erkner wieder an. Nach dem Aus-       herstellen.
steigen hieß es, schnell zum Gruppenfoto                            Reinhard Peschke
26
Faire und regionale Hokkaido-Kürbissuppe
Für Kinder zum selber kochen
 Draußen pfeift der kalte Wind. Schnell hinein in die   Zutaten
 warme, kuschelige Wohnung. Dicke Wollsocken an-
 ziehen, die Hände aneinander rubbeln und eine Sup-     1,2 kg Hokkaidokürbis vom
 pe essen, die von innen wärmt. Aus Kürbissen, Zwie-    Bauern
 beln, Kartoffeln vom Bauern. Und mit Kokosmilch,       1 Zwiebel vom Bauern
 Pfeffer, Curry, zum Beispiel aus dem Fairtrade-        1 große Kartoffel vom Bauern
 Handel. Diese könnt ihr gemeinsam mit euren Eltern     40 g regionale Butter
 zubereiten.                                            1,5 l Gemüsebrühe
                                                        1 Prise Salz
                                                        1 Prise fairer Pfeffer
Zubereitung                                             1 Prise faires Curry
                                                        1 kleine Dose faire Kokosmilch
Schritt 1:    Kürbisse aushölen

Schritt 2:    Kürbisse kleinschneiden

Schritt 3:    Zwiebeln schneiden

Schritt 4:    Kartoffeln schälen und schneiden

Schritt 5:    Butter schmelzen

Schritt 6:    Gemüse andünsten

Schritt 7:    Gemüsebrühe auflösen

Schritt 8:    Kürbissuppe kochen

Schritt 9:    Suppe pürieren

Schritt 10:   Eine Prise Salz

Schritt 11:   Eine Prise Pfeffer

Schritt 12:   Eine Prise Curry

Schritt 13:   Die Kürbissuppe mit Kokosmilch
              verfeinern

Schritt 14:   Die Kürbissuppe genießen

Die ausführliche Beschreibung findet ihr im Internet
unter www.pfarrbriefservice.de.
Ihr müsst als Suchbegriff „Kürbissuppe“ eingeben,
und schon habt ihr das Rezept in voller Länge.
Aus Erzbistum und Weltkirche               27
Alfred Bengsch – Bischof im geteilten Berlin
Anlässlich seines 100. Geburtstages erschien eine Biographie
Alfred Bengsch (1921-1979) wurde in                          Stefan Samerski, geb. 1963, Dr. theol.,
den Wochen des Mauerbaus Bischof von                       Priester, studierte katholische Theologie,
Berlin. Damit leitete er mitten im Kalten                  Geschichte und Kunstgeschichte in Bonn
Krieg an der Nahtstelle                                                     und Rom. Er ist promo-
zweier Systeme eine                                                         vierter und habilitierter
Diözese, die sowohl                                                         Kirchenhistoriker, seit
West-Berlin wie auch                                                        2007 außerplanmäßiger
den Ostteil der Stadt und                                                   Professor für Kirchenge-
weite Regionen der DDR                                                      schichte des Mittelalters
umfasste. In bewegten                                                       und der Neuzeit an der
Zeiten (II. Vaticanum,                                                      LMU in München, Gast-
68er-Bewegung, neue                                                         professor an zahlreichen
Ostpolitik des Vatikan,                                                     Universitäten und For-
…) übte er prägenden                                                        schungsinstituten sowie
Einfluss auf die Kirche                                                     Professor für Kirchenge-
von Berlin und in der                                                       schichte am Priesterse-
DDR aus und setzte sich                                                     minar Redemptoris Ma-
damit harten Zerreißpro-                                                    ter Berlin, einer Zweig-
ben aus.                                                                    stelle der Päpstlichen
  Stefan Samerski legt                                                      Universität Gregoriana.
nun auf Basis der Quel-
len die erste umfassende Biographie                        Verlag Herder
dieses prominentesten Berliner Oberhir-                    Gebunden mit Schutzumschlag
ten vor, der bis heute bleibende Spuren                    256 Seiten
an der Spree hinterlassen hat. Ein span-                   ISBN: 978-3-451-38820-0
nendes Kapitel der jüngsten Kirchen-                       Preis: 38,00 €
und Zeitgeschichte!

      Der Bonifaz ist der Pfarrbrief der Katholischen Pfarrgemeinde St. Bonifatius Erkner.
      Er wird sechsmal jährlich herausgegeben.
      Herausgeber:      Der Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Bonifatius Erkner
      Redaktion:        Pfarrer Hansjörg Blattner (verantwortlich), Angela Bedorf [AB],
                        Cordula Michalke [CM], Cornelia Peschke [CP],
                        Reinhard Peschke [RP] (Satz und Layout), Wolfgang Wurmb [WW]
      Anschrift:        Hessenwinkler Straße 2, 15537 Erkner
      E-Mail:           DerBonifaz@bonifatius-erkner.de
      Druck:            GemeindebriefDruckerei Groß Oesingen
      Auflage:          1000 Stück
      Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 09.11.2021
      Haftungsausschluss:
      Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht in jedem
      Fall die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion
      wieder.
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