Leben in Fülle- wie sieht das aus? - Was glaubst denn du?! - Kirche in Zukunftwie steht sie da? - Innenrenovierung kostet - Ausgabe 2020/2

Die Seite wird erstellt Simon Heuer
 
WEITER LESEN
Leben in Fülle- wie sieht das aus? - Was glaubst denn du?! - Kirche in Zukunftwie steht sie da? - Innenrenovierung kostet - Ausgabe 2020/2
Aus dem Inhalt:

- Leben in Fülle- wie sieht das aus?

- Was glaubst denn du?!

- Kirche in Zukunft- wie steht sie da?

- Innenrenovierung kostet…

                                         Ausgabe 2020/2
Leben in Fülle- wie sieht das aus? - Was glaubst denn du?! - Kirche in Zukunftwie steht sie da? - Innenrenovierung kostet - Ausgabe 2020/2
1

    Vielfalt entdecken
    Im Hinblick auf die Tatsache, dass sich unsere Kirche verändert und auch verändern muss, stellt sich
    für mich die Frage: Worauf kommt es dabei an? Wir haben als Kirche und als Einzelne eine Botschaft
    zu verkünden. Diesen Auftrag haben wir mit unserer Taufe erhalten. Das Leben und Wirken Jesus
    soll dabei unser Fundament, unsere treibende Kraft sein. Drei Aspekte sind für mich wichtig:

                                              1. Der Weg einer Gemeinde besteht aus den vielen Wegen
                                              ihrer Mitglieder. Jeder von uns hat immer wieder den eigenen
                                              Weg zu überprüfen, gelegentlich auch zusammen mit
                                              anderen. Aber Maßstab darf nicht das sein, was die Menschen
                                              sagen, sondern was Jesus sagt. Wichtig ist, dass ich spüre, wo
                                              ich in einem inneren Einvernehmen mit Jesus stehe und wo
                                              nicht. Da, wo ich der Spur Jesu folge, da werde ich ihn auch in
                                              meiner Nähe spüren.
                                              2. Ohne Phantasie ist Gott ganz schwer zu entdecken. Oft
                                              haben wir ja ein genaues Bild von Gott, wie er zu sein hat. Für
                                              die einen ist Gott in der Kirche anzutreffen. Für andere im
                                              Betrieb, auf der Straße oder in der Schule. Ich möchte darum
    bitten: Gott, schenke uns eine blühende Phantasie, damit wir dich bemerken, wenn wir die Saat auf
    den Feldern aufgehen sehen, wenn ein Kind geboren wird, wenn wir Freundschaft erleben, wenn
    wir getröstet werden oder jemand Zeit und Geduld mit uns hat.
    3. In der jetzigen Zeit ist Kreativität gefragt, auch von uns als Kirche. Durch die Frohe Botschaft neue
    Wege entdecken, lädt ein, vieles auch auszuprobieren. Hier muss der Mensch im Blick sein, mit
    seiner Unterschiedlichkeit, seinen Vorstellungen und Wünschen.
    Jeder hat ein Recht verschieden zu sein. Jeder hat ein Recht eigene Bedürfnisse geltend zu machen.
    Da soll es nicht so sein, dass die eigenen Vorstellungen zu sehr in den Vordergrund rücken und für
    alle gültig sein müssen. Eine bunte Vielfalt in Kirche ist gut. Eine Kirche, die das Gewohnte zulässt
    neben dem Neuen - und umgekehrt.

    Ich danke allen, die sich in unserer Pfarrei Sankt Martin aufmachen, um neue Wege auszuprobieren
    und ich danke allen, die unsere Gottesdienste besuchen, trotz Einschränkungen durch die not-
    wendigen Corona-Auflagen.
    Die Beiträge in unserem Blickkontakt lassen die Vielfalt erkennen und sind persönliche Glaubens-
    zeugnisse. Danke allen Schreibern für die gelungenen Beiträge. Uns wünsche ich viel Freude beim
    Lesen.
                                                       Ihr
                                             Armin Sturm, Pfarrer
Leben in Fülle- wie sieht das aus? - Was glaubst denn du?! - Kirche in Zukunftwie steht sie da? - Innenrenovierung kostet - Ausgabe 2020/2
2

    Weckruf:

    ............. „und
                   und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen“
                                                              überwältigen“ ( Mt16,18
                                                                              Mt16,18 )

                                                             Diese Zusage Jesu an Petrus gilt sicherlich
                                                             auch für die Christengemeinden von heute.
                                                             Dabei sieht es bei der Kirche doch recht
                                                             düster, ja beängstigend aus. Schaut man
                                                             auf die Austrittszahlen in unserem Bistum
                                                             Limburg, so haben im Jahr 2019 nicht
                                                             weniger als 9439 Menschen der Kirche den
                                                             Rücken gekehrt. Diese Zahl ist erschütternd
                                                             und da gibt es - wie Bischof Bätzing hinzu-
                                                             fügt - absolut nichts schönzureden. Die Zah-
                                                             len für 2019 zeigen, dass die Kirche mit ih-
                                                             rem pastoralen und sozialen Handeln eine
                                                             Vielzahl von Menschen offensichtlich nicht
                                                             mehr      für     das    kirchliche   Leben
                                                             motivieren kann. Bereits in der jüngeren
                                                             Vergangenheit haben wir immer mal
                                                             wieder aus berufenem Munde die Worte
                                                             vernehmen können: „Ein Weiter so, wie
                                                             bisher - kann es nicht geben". Nun, wie
                                                             aber geht es weiter? Das bis dato an die
                                                             Hand gegebene „Werkzeug" fällt eher
                                                             bescheiden aus und lässt hier und dort eine
                                                             gewisse Ratlosigkeit erkennen.
                                                             Allein die Austrittszahlen machen eine
    zunehmende Entfremdung zwischen Kirchenmitgliedern und kirchlichem Glaubensleben deutlich.
    Mutige Veränderungen sind ebenso notwendig wie neue Formen der Verkündigung des
    Evangeliums sowie des Miteinanders zwischen Priestern und Laien in der Kirche.
    Was sind Ursachen für die gegenwärtige Kirchenkrise oder gar Glaubenskrise? Ist es eine allgemeine
    Orientierungslosigkeit? Oder ist Gott im Lebensalltag nicht mehr gefragt?
    Sicher haben die schlimmen Missbrauchsfälle und der damit einhergehende Verlust der
    Glaubwürdigkeit der Kirche einen starken Anteil an der Misere. Dazu gehören auch die bekannten
    „Reizthemen": Sexualmoral, Lockerungen beim Zölibat und Frauen in der Kirche. Nicht zu
    vergessen, die Sprache, die nicht mehr verstanden wird. Wir brauchen eine „Verheutigung" der
    theologischen Sprache.
    Es darf noch einmal wiederholt werden: Wir brauchen Mut zu Veränderungen.
    Was also können wir kleinen Leute verändern? „Jetzt ist die Zeit jetzt ist die Stunde“, so der Text
    eines neuen geistlichen Liedes. Statt auf Verhältnisse zu schimpfen, die gottlose Welt zu beklagen
    oder auf Reformen von oben zu warten, müssen wir Christinnen und Christen aktiv werden. Jede
    und Jeder an seinem Platz, will heißen: Im Alltag den Glauben leben, auch dem Nächsten gegen-
    über, nicht aufdringlich sondern einladend. Sind wir noch in der Spur Jesu unterwegs? Haben wir
    ihn als Mitte vor Augen? Priester und Laien sollten sich fragen: Bin ich nah bei den Menschen oder
    verzettele ich mich in Verwaltung, Aufstellen von Leitbildern, Organisation und Gremienarbeit etc.?
Leben in Fülle- wie sieht das aus? - Was glaubst denn du?! - Kirche in Zukunftwie steht sie da? - Innenrenovierung kostet - Ausgabe 2020/2
3

    Kleine, neue und begrüßenswerte Schritte (rotes Sofa, Plauderstündchen, Kaffeewagen, Sommer-
    kirche) werden in unserer Pfarrei praktiziert. Weitere lobenswerte Dienste am Nächsten werden
    seit Jahren - oft im Stillen - auch und besonders von etlichen Ehrenamtlichen geleistet. Das verdient
    Dank und hohe Anerkennung. Die Deutsche Bischofskonferenz hat im März 2019 einen Synodalen
    Weg für die Kirche in Deutschland beschlossen. Ein Auftakttreffen gab es in diesem Jahr in Frankfurt.
    Hoffen wir, dass es konkrete Änderungen gibt, die die Chance bergen, die aktuelle Krise zu
    überwinden. Und noch eins: Die Kraft des Gebetes bitte nicht vergessen. Beten wir um Gottes guten
    Geist, dass er uns alle zur Korrektur beflügelt und aus der Krise herausführt.
                                                                                             Günter Krämer

    „Und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwinden
                                                   überwinden““
    Weitere Gedanken zu dieser Perikope des Matthäusevangeliums

    Wörtlich heißt es die „Pforten des Hades“ und es meint die alles verschlingende Macht des Todes
    und der Vergänglichkeit. All dem also, so sagt Jesus, wird die Kirche widerstehen und leben.
    Ich kann mich erinnern, dass meiner Mutter dieses Wort in der Nazi-Zeit viel Kraft gegeben hat. Sie
    erzählte davon, dass sie sich das immer gesagt hat, wenn sie wieder einmal angezeigt worden war,
    weil sie statt zum Dienst in den sonntäglichen Gottesdienst gegangen war. Oder wenn die Hetz-
    reden der Nazis auf alle niederprasselten, wenn es kein „Gott und kein Gebot“ mehr gab.
    Die „Kirche in der Bedrängnis“, da war dieses Wort Jesu für viele ein Fels, an dem sie sich festhalten
    konnten. Kirche in Bedrängnis von außen, Christen, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt wurden
    und werden. Diesen Menschen gibt das Wort Mut und Kraft: am Ende hat Gott das letzte Wort und
    nicht die Mächtigen der Welt.
    Auch heute ist die Kirche in Bedrängnis, aber nicht von außen durch Macht oder Politik, sondern
    durch sich selbst.
Leben in Fülle- wie sieht das aus? - Was glaubst denn du?! - Kirche in Zukunftwie steht sie da? - Innenrenovierung kostet - Ausgabe 2020/2
4

    Im Grunde hat sie die Pforten der Unterwelt, des Hades selbst geöffnet und den Mächten den Weg
    gebahnt: immer wieder alles unter den Teppich gekehrt und schreckliches Leid zugelassen und
    übersehen, wohlmeinend es sei zum Wohl der Kirche selbst. Jedem, der sich die Ergebnisse des
    Missbrauchsberichtes durchliest oder anschaut, überkommt das Grauen. Die Kirche wagt sich jetzt
    dran, hoffentlich wirklich aufrichtig und bis zum Grund.
    Auch die notwendigen, von allen geforderten Reformen innerhalb der Kirche haben schon wieder
    einen „auf den Deckel bekommen“, kaum, dass sie begonnen haben . Die römische Instructio ist ein
    Schlag ins Gesicht all derer, die sich noch immer mit aller Kraft, vielen Ideen und Herzblut vor Ort
    engagieren und an die Gestalt der Kirche glauben, die Jesus eingesetzt hat: „Wo zwei oder drei in
    meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen“. Und wieder öffnet die Amtskirche
    selbst die Pforten der Unterwelt, ebnet den Mächten des Hades den Weg zur Zerstörung. Wer
    möchte in einer Kirche beheimatet sein, die ihren Mitgliedern die Befähigung zur Verkündigung in
    der Eucharistiefeier abspricht, die ihren Mitgliedern die Befähigung zur Leitung abspricht, die den
    Blick über den eigenen Tellerrand scheut und nur um sich selbst kreist? Eine solche Kirche ist nicht
    lebensfähig, sie kann nur scheitern.
    „Bald werden sie genug davon haben, wenn ihr Engagement nur misstrauisch beäugt und von oben
    herab bewertet wird. Er höre, dass zunehmend keine Motivation mehr herrscht, in einer Kirche
    mitzumachen, die so auftritt. Das pastorale Engagement dieser Menschen wolle er sich aber nicht
    nehmen lassen. "Ich bin davon überzeugt, dass wir einen guten Weg eingeschlagen haben, der
    sowohl dem Evangelium als auch den Menschen unserer Zeit gerecht wird. Und ich halte ihn für
    theologisch durchdacht, auf gut deutsch: Er ist katholisch." So kommentierte der Bischof von Mainz,
    Peter Kohlgraf die Instructio.
    Und Bischof Franz Josef Bode, Bistum Osnabrück legte nach: „Ich sehe eine so starke Bremse der
    Motivation und Wertschätzung der Dienste von Laien, dass ich große Sorge habe, wie wir unter
    solchen Bedingungen neue engagierte Christen finden sollen und wie wir unsere pastoralen
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin gut begleiten und fördern können." Der Synodale Weg
    sei nun "umso notwendiger“. Worte, die mich aufhorchen lassen und mich aus der Enttäuschung
    herausholen. Die Frage, die sich mir aber stellt ist, wo bleibt der Standpunkt unseres Bischofs
    Dr. Georg Bätzing? Kein Wort bisher (Stand 24.8.2020) dazu, keine Stellungnahme weder als Bischof
    unseres Bistums noch als Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz. Und wieder beschleicht
    mich das dumpfe Gefühl: Ist die Sorge um die Einheit der katholischen Kirche wieder einmal stärker
    als das Aufstehen für dringend notwendige Veränderungen? Schon einmal habe ich erlebt, wie ein
    Bischof diesen Weg ging und Menschen damit im Regen stehen ließ: als Bischof Franz Kamphaus
    aus der Schwangerenkonfliktberatung ausstieg, um die Einheit der Kirche nicht zu gefährden. Wie
    unglaublich übel war dieser Schritt, aber wie gut, dass Menschen sich zusammen gefunden und
    sowohl „Donum vitae“ als auch „Frauenwürde“ ins Leben gerufen haben. Einrichtungen, die
    vorbehaltlos und bedingungslos die Not der Frauen ernstnehmen und gemeinsam mit ihnen nach
    Lösungen suchen.
                                            Werden auch wir jetzt so mutig sein und neue Wege in der
                                            Kirche gehen, als Menschen, die vorbehaltlos und
                                            bedingungslos Menschen begegnen, die sich berufen wissen
                                            aufgrund von Taufe und Firmung und die damit rechnen,
                                            auch und gerade jenseits der kirchlichen Räume Menschen
                                            guten Willens und Gott zu begegnen?
                                            Ich hoffe es sehr! In der Pfarrei Sankt Martin haben wir
                                            vorsichtig diesen Weg begonnen. Lasst uns ihn weitergehen!
                                                                                           Hella Schröder
Leben in Fülle- wie sieht das aus? - Was glaubst denn du?! - Kirche in Zukunftwie steht sie da? - Innenrenovierung kostet - Ausgabe 2020/2
5

    Zukunft der Kirche
                Kirche

    Diese Zeilen sind meine ganz persönlichen Ansichten zum Thema „Zukunft in und mit der Kirche“.
    Die Pandemie hat uns ganz schön durcheinander gewirbelt. Wer hätte zu Beginn des neuen Jahres
    daran gedacht,

           dass unser Kirchenchor St. Barbara die Proben aussetzen müsste?
           dass es keine Kar- und Ostergottesdienste geben würde?
           dass die Erstkommunion verschoben wird?
           dass es keine Taufen, Trauungen, Trauergottesdienste in gewohnter Weise geben würde?

    wohl niemand, so etwas kann doch nicht wahr sein…

    Das Lied „Eingeladen zum Fest des Glaubens“ hat seine Wirkung für mich zurzeit verloren. Für mich
    war das diesjährige Ostern kein Fest der Auferstehung. Ich hatte mir zwar den Livestream in der
    Pfarrkirche St. Martin oder Krankenhauskapelle angeschaltet, aber relativ schnell auch wieder aus-
    geschaltet. Klar, es gab Hygienevorgaben seitens der Regierung und des Bistums, aber ich kam mir
    so ausgeschlossen vor.
Leben in Fülle- wie sieht das aus? - Was glaubst denn du?! - Kirche in Zukunftwie steht sie da? - Innenrenovierung kostet - Ausgabe 2020/2
6

    In Zeiten von Krankenhausbehandlung oder Reha war ich dankbar einen Gottesdienst im Fernsehen
    „mitfeiern“ zu können, aber jetzt nur der Priester am Altar und keine Gläubigen, das konnte ich
    nicht ertragen.

    Dann kam endlich die Lockerung, aber auch nur für „Auserwählte“ bzw. schnelle Menschen. Man
    muss sich zum Gottesdienst anmelden, und wenn man es aus irgendeinem Grund vergessen hat,
    muss man warten, ob in der großen Kirche noch ein grüner Punkt für mich frei ist. Ich persönlich
    hatte mich rechtzeitig angemeldet, aber ich weiß von einigen älteren Gläubigen, dass diese Praxis
    ihnen nicht gefallen hat.
    Dann habe ich an privaten Wortgottesdiensten über Liveschaltung teilgenommen, auch das war für
    mich kein 100%iger Ersatz für den so vermissten persönlichen Kontakt. Kirche ist für mich
    Gemeinschaft von Gleichgesinnten, ein handfester Friedensgruß, eine Umarmung- nicht nur ein
    Zunicken wie in öffentlichen Verkehrsmitteln. Und vor allem mit Gesang.
    Dann durfte ich an einem Wortgottesdienst teilnehmen im kleinen Kreis, mit ganz realen
    Teilnehmern, hörbar, spürbar und auch mit Gesang, natürlich mit Abstand und Mundschutz. Und
    dann kam die Sommerkirche im Freien vor der Johanniskirche und wenn man die große Teil-
    nehmerzahl gesehen hat, war ja wohl klar, was viele bisher so schmerzlich vermisst haben. Und
    mein obengenanntes Lied: „Eingeladen zum Fest des Glaubens“ war präsent geworden. Trotz
    Hygienevorschriften und Abstand halten, war man sich nahe gekommen, egal wie viele spontan
    kamen.
    Klar, ich freue mich auch schon wieder auf „normale Gottesdienste“, es müssen keine Pontifikal-
    ämter mit massenweise Weihrauch und Riesenaufgeboten an „Personal“ am Altar sein. Ich kann mir
    auch nicht vorstellen, dass alles wieder so werden kann, wie es früher einmal war. Vielleicht hat uns
    die Pandemie auch gezeigt, dass engagierte Christen in kleinen Gruppen – so wie damals zu Beginn
    der Kirche – viel Gutes bewirken können. Denn wenn man auf die Zahl der Priester in Zukunft schaut,
    müssen wir zurück stecken und können nicht so tun, als ob alles beim Alten wäre.
    Gemeinsam sind wir stark und können zu echten Mitarbeitern/innen im Weinberg Gottes werden.
    Wenn nicht jetzt, wann dann?
                                                                                             Christa Rüdell
Leben in Fülle- wie sieht das aus? - Was glaubst denn du?! - Kirche in Zukunftwie steht sie da? - Innenrenovierung kostet - Ausgabe 2020/2
7

    Veränderung sichert unsere Zukunft; gilt das auch für die Kirche?

    Wir schreiben das 21. Jahrhundert und befinden uns zurzeit in einer nie dagewesenen Pandemie.
    Gesundheitsexperten, Staatsorgane und Kommunen haben ad hoc Änderungen erarbeitet, die
    einerseits eine unkontrollierbare Ausbreitung verhindern und gleichzeitig die Freiheit der
    Menschen möglichst wenig einschränken.
    Firmen haben die tägliche Arbeit ins Homeoffice verlagert; viele Menschen sind seit März weniger
    oder gar nicht im Büro gewesen. Konferenzen, zu denen Menschen bisher mit Auto, Bahn und Flug-
    zeug angereist sind, werden über Internet virtuell abgehalten.
    Diese Änderungen im täglichen Leben hätte man sich vor einem Jahr noch nicht vorstellen können
    und damals möglicherweise für nicht machbar gehalten. Aber sie sind eingeführt und wirksam.
    Veränderungen sind notwendig, da sie -wie hier- aus einem veränderten Umfeld hervorgerufen
    werden, um die Existenz eines Einzelnen abzusichern und letztlich die der Menschheit für ihre
    Zukunft.
    Und wie sieht es mit der Kirche aus?
    Von Weitem betrachtet ist das Erscheinungsbild der Kirche statisch; wenn es Veränderungen gibt,
    sind sie für die einfachen Kirchenmitglieder nicht oder kaum erkennbar. Die Kirchenführung
    diskutiert seit vielen Jahren über Veränderungen, aber sie werden nicht umgesetzt oder sind nur
    marginal.
    Während dessen schwinden Jahr für Jahr die Mitglieder; sie treten aus der Kirche aus. Dafür gibt es
    viele Gründe; schmerzlich aber ist der Grund, dass die Kirche ihren Mitgliedern zu wenig
    anbietet.
    Die Kirche hat den Auftrag der Verkündigung des Wortes Gottes. Doch dies funktioniert im
    21. Jahrhundert nicht mehr in der gleichen Weise wie in früherer Zeit, als es noch weniger Medien
    gab.
Leben in Fülle- wie sieht das aus? - Was glaubst denn du?! - Kirche in Zukunftwie steht sie da? - Innenrenovierung kostet - Ausgabe 2020/2
8

    Die Menschen werden heute ständig mit Informationen überflutet. Computer, Internet und Smart-
    phone sind omnipräsent. Der wöchentliche Gottesdienst ist aus dem Bewusstsein verschwunden;
    junge Menschen finden nichts attraktiv an dem, was die Kirche anbietet.
    Die Verkündigung von Gottes Wort muss sich an das veränderte Umfeld der Menschen anpassen.
    Viele Menschen befinden sich in Lebenskrisen, z.B. Sinn des eigenen Lebens, Krankheit, Tod im Kreis
    der Familie, soziale Not, Zukunftsängste. Hier gibt es viele Aufgaben, die in das Spektrum des kirch-
    lichen Auftrags passen. Noch immer glauben viele Menschen an Gott. Aber der Glaube wird anders
    gelebt, er ist nicht verbunden mit dem sonntäglichen Gottesdienstbesuch. Die Kirche muss einen
    Weg finden, die Menschen auf anderen Wegen zu erreichen. Dazu braucht es neue Modelle.
    In diesen Modellen müssen Gesprächsrunden, Dialogangebote und Zeit für die Bedürfnisse und
    Nöte der Menschen einen wesentlichen Raum einnehmen. Auch außerhalb der Kirche sollte es Orte
    oder Treffpunkte geben, wo man zusammenkommt, um über christliche Werte zu sprechen und um
    diese zu leben.
    Dazu muss die Kirche sich verändern, im Großen wie im Kleinen. Weg von den eingefahrenen
    Wegen sollen neue Gedanken unterstützt und gefördert werden, die die Menschen in ihrem
    täglichen Leben erreichen. Die modernen Medien können dabei helfen.
    Ohne die Tradition zu vergessen, wünsche ich mir eine zukunftsgerichtete moderne Kirche; eine
    Verkündigung des Wortes Gottes, die den heutigen gesellschaftlichen Verhältnissen gerecht wird.
    Eine Kirche, die Mann und Frau gleichstellt und die einer Erneuerung von überkommenen
    Traditionen offen und konstruktiv gegenübersteht.
    Der Weg ist das Ziel – lasst uns jetzt aufbrechen und nicht erst morgen.

                                                                                              Ulrike Simon
Leben in Fülle- wie sieht das aus? - Was glaubst denn du?! - Kirche in Zukunftwie steht sie da? - Innenrenovierung kostet - Ausgabe 2020/2
9

    Coronagedanken zum Gottesdienst

                                                          „Geistergottesdienste“ so nennt der Volks-
                                                         mund die Gottesdienste, in denen der Priester
                                                         alleine ist. Ohne Gemeinde. Vielleicht noch
                                                         Lektor, Kantor, Organist. Aber eben keine
                                                         Gemeinde. Wir, die Gottesdienst-Teilnehmer,
                                                         durften nicht teilnehmen. Sie hatten und haben
                                                         ihren Platz. Unbestritten. Manch einer hat hier
                                                         einen neuen Zugang gefunden. Das Wort einer
                                                         Seniorin begleitet mich seit März: „Nicht einmal
                                                         im Krieg hat es das gegeben, dass wir nicht in
                                                         die Kirche durften. Kein Gottesdienst!“ Wie
    froh     und      gespannt       waren       wir,     als    es     endlich      hieß:    öffentliche
    Gemeindegottesdienste sind wieder erlaubt. Unter besonderen Regeln – aber immerhin. An Vieles
    hatten wir uns mehr oder weniger mühsam gewöhnt: Mund-Nasen-Schutz, Hände desinfizieren,
    Abstand halten, Niesetikette, kein Weihwasser, kein Händeschütteln beim Friedensgruß … Es gab
    Platzanweiser in der Kirche! Das gab’s früher nur im Kino. Manch einer erinnerte sich an den
    sogenannten „Kirchenschweitzer“. Der Mann im weiten roten Samtmantel mit ebensolcher Kappe
    und in der Hand den stabilen Stab mit Goldkugel und Goldspitze obenauf. Der hatte den Überblick
    über „sein Kirchenvolk“, empfing die Leute mit einem freundlichen Gruß am Hauptportal und
    wusste, wo noch ein Platz frei war. Ja, wir waren gespannt, was uns erwarten würde, endlich wieder
    gemeinsam Gottesdienst feiern zu können.
    Für mich war es besonders ungewohnt, im Gottesdienst nicht singen zu dürfen! Pfingsten – wie
    hatte ich mich auf die Pfingstsequenz gefreut! Wenn schon nicht singend beten, dann wenigstens
    gemeinsam sprechend beten… Der Organist gab sein Bestes. Er ließ die Orgel brausen und er durfte
    oben auf der Orgelempore auch singen! Ich konnte und wollte ihm nicht zuhören. Ich wollte diesen
    uralten, diesen gewohnten Text wenigstens sprechen dürfen! Ich fühlte mich ausgeschlossen.
    Innere Aufruhr bei mir!
    Als ich einer Freundin nachher von meiner Erfahrung berichtete, überraschte sie mich mit ihrer
    Reaktion: Wie wohltuend hat sie es empfunden, sich in den Gesang des Organisten hineinfallen zu
    lassen! Sich mitnehmen, tragen zu lassen von der Stimme, der Musik … Wie gut, dass alle ihren
    Platz im Gottesdienst haben!
    Wie gut, dass sich im Laufe der Zeit mit mehr Sicherheit auch Formen entwickeln, die die Gemeinde
    wieder mehr ins gemeinsame Gebet einbezieht. Und da ist noch „viel Luft nach oben“ z.B. mit
    responsorischem Gebet, abwechselndem Gebet … wir haben da einen großen Schatz, den wir jetzt
    bewusst aktivieren können. Corona wird uns noch einige Zeit begleiten …
                                                                                      Hildegard Dexelmann
10

     Meine Vision von Kirche
     „Mut zu haben wünsche ich dir, um gewohnte Bahnen zu verlassen. Segen zu sein wünsche ich dir,
     um wahre Gerechtigkeit zu schaffen. Kraft zu schöpfen wünsche ich dir, um innere Stärke zu
     gewinnen. Licht zu bringen wünsche ich dir, um dunkle Schatten zu vertreiben. Hoffnung zu teilen
     wünsche ich dir, um gemeinsamen Visionen zu folgen. Wege zu begleiten wünsche ich dir, um tiefe
     Solidarität zu zeigen. Leben zu wagen wünsche ich dir, um grenzenlose Liebe zu
     erfahren.“
                                                                                      Gerlinde Lohmann

     Ich habe dieses Bild mit dem Segenswunsch einmal in einer Frühschicht bekommen. Seitdem
     hängt es in meinem Büro neben meinem Bildschirm an der Wand. Und oft, wenn ich feststecke in
     Gedanken oder mir die Ideen fehlen, schaue ich das Bild an und lächele.

     Und manchmal springe ich.

     So wie in dem Text von Gerlinde Lohmann, stelle ich mir die ideale Kirche vor.

     Eine Kirche, die Mut macht und die sich traut gewohnte Bahnen zu verlassen.

     Eine Kirche, die ein Segen ist und für Gerechtigkeit sorgt.

     Eine Kirche, die Kraft gibt, wenn meine nicht mehr ausreicht.

     Eine Kirche, die Licht in’s Dunkle bringt und Hoffnung gibt.

     Eine Kirche, die begleitet und nicht im Weg steht.

     Eine Kirche, die grenzenlos ist wie die Liebe Gottes.

                                                                                         Astrid Krämer
11

     Leben in Fülle – was heißt das für mich?
                                                  In jedem Leben von uns Menschen gibt es Krisen,
                                                  durchkreuzte Pläne, Unwägbarkeiten, Trauer, Tod.
                                                  Da stellt sich für uns die Frage: Wie können wir
                                                  unsere Wege gehen, wenn unser Leben aus den
                                                  Fugen gerät, wenn Krisen uns durchschütteln, wenn
                                                  wir uns machtlos fühlen? In diesem Jahr kam für uns
                                                  alle die Pandemie hinzu, diese Krise verbindet uns
                                                  aber auch irgendwie miteinander. Jede und Jeder ist
                                                  in dieser Zeit mehr oder minder stark betroffen. Die
                                                  einen weil sie vereinsamen, andere verlieren ihre
                                                  Existenz, ihren Arbeitsplatz, andere ertragen die
                                                  familiäre Nähe nicht… viele Beispiele, die in den
     letzten Monaten zu Tage kamen. Wie können wir die Wege unseres Lebens gehen, wenn sie
     schwierig werden? Jesus verspricht uns im Johannesevangelium: „Ich bin gekommen, damit sie das
     Leben in Fülle haben“ (Joh 10,10).

     Was heißt das nun für uns?
           Ist ein „Leben in Fülle“ dann gegeben, wenn wieder „Normalität“ nach der Pandemie ist?
           Und was heißt eigentlich Normalität?
           Bedeutet „Leben in Fülle“ Geld und Gut?
           Ist ein „Leben in Fülle“ nur gegeben, wenn ich gesund bin?

     Klar, auf den ersten Blick kommen Bilder für ein Leben in Fülle in den Sinn: wir sind gesund,
     gestalten unser Leben, ohne Begrenzungen, Abstandsregeln und Vorschriften, wir leben glücklich
     in Beziehungen, haben keine Existenzängste, keine Sorgen… Wir empfinden „Fülle“, wenn wir
     Arbeit haben, die uns zufriedenstellt, wenn Freundinnen und Freunde für uns da sind, wenn wir
     verreisen können,….
     Aber – können wir Leben nur gestalten, wenn es angenehm ist, wenn es keine Probleme gibt, keine
     Unwägbarkeiten, keine Sorgen und kein Leid? Wenn ich versuche, mein Leben nur zu gestalten,
     wenn alles glatt läuft, dann verflacht es und bekommt keine Tiefe. Das Schwere, das Leid, die Not
     und der Tod gehören zu unserem Leben. Wir können und sollen auch in den Dunkelheiten unser
     Leben gestalten.
     Ich habe nach dem Tod meines Mannes entdecken müssen, wie ich mein Leben alleine neu und
     anders gestalten muss. Dabei musste ich feststellen, dass gerade in schweren Zeiten Weggefährten
     und Freunde sich verändern und gar wegbrechen. Einige, die früher mit uns unterwegs waren,
     konnten oder wollten das Leben nicht mehr mit mir alleine teilen. Sie zogen sich mehr und mehr
     zurück. Besonders deutlich spürbar wurde dies für mich in den Zeiten des Lockdown. Aber wie alles
     im Leben gibt es zwei Seiten einer Medaille: es gab die Menschen, die sich zurückgezogen haben
     und andere treue Freundinnen und Freunde, die weiterhin mir zur Seite standen und wichtige
     Begleiterinnen und Begleiter waren. Darüber hinaus gab es neue Begegnungen, die plötzlich wichtig
     und wertvoll wurden, die mein Leben bereichern.
     Für mich bedeutet ein „Leben in Fülle“, dass ich versuche, mein Leben zu gestalten nach meinen
     Möglichkeiten und Fähigkeiten.
12

     Ich kann mich zurückziehen und
     verkriechen, ich kann aber auch Initiativen
     ergreifen und versuchen, neue Wege und
     Möglichkeiten      kennenzulernen       und
     auszuprobieren. Auch schwierige Zeiten
     und Krisen dürfen nicht ausgeklammert
     oder übergangen werden, sie gehören zu
     uns. Jesus hat uns nie ein leichtes Leben
     versprochen.
     Ich glaube sein Anliegen war es, den
     wahren Reichtum eines Lebens zu
     entdecken, auch in Krisen. Und dann
     versuchen, das Leben zu gestalten, sich
     Verbündete und Freunde suchen, die
     diesen Weg mitgehen, auch wenn es
     schmerzhaft      ist,  einen     geliebten
     Menschen zu Grabe zu tragen, denn ein
     Stück von uns wird mit beerdigt. Dennoch
     glaube ich, dass wir durch solch
     schmerzhafte Ereignisse gestärkt werden
     und reifen können und eventuell anders
     durchs Leben gehen. Gerne hätte ich noch
     viele Jahre mit meinem Mann verbracht,
     aber ich darf nicht in der Trauer und
     im Schmerz stehenbleiben, sondern ich
     kann versuchen, ein „Leben in Fülle“ zu gestalten.

     Es gibt ein Lied von Jörg A. Gattwinkel, SAC, das dies gut beschreibt:

     Refrain: „Fluch und Segen hab ich gegeben in die Wahl deines Herzens. Wähl das
     Leben, werde zum Segen, ich werde bei dir sein.
     1. Geh und vertrau und wende dich, wohin ich dich sende. Lass deinen Schritten weiten Raum, du
     gehst nirgends hin, wo ich nicht bin.
     2. Trau meinem Wort, und glaube nur, was ich dir auch sage. Folge dem Gehör, das ich dir
     eingepflanzt, du gehst nirgends hin, wo ich nicht bin.
     3. Trau meinem Sohn, und geh mit ihm alle deine Tage. Gib deinen Lebensträumen Lebensraum,
     ihr geht nirgends hin, wo ich nicht bin.“

     Und so wünsche ich allen, „wählt das Leben und werdet zum Segen!“
                                                                                      Ulrike Schneider
13

                                          Was glaubst denn Du?

                                                               Als ich mit dieser Frage zum ersten Mal
                                                               konfrontiert wurde, dachte ich, dass es
                                                               sich dabei um ein religiöses Thema
                                                               handelt. Das muss es aber gar nicht! Es
                                                               gibt auch Menschen, die an etwas ganz
                                                               anderes glauben. Was bedeutet der
                                                               „Glaube“ und was unterscheidet ihn vom
                                                               „Wissen“?
                                                               Ich denke, der Glaube hat sehr viele
                                                               Gesichter. Es ist natürlich auch einfacher,
                                                               an etwas „Sichtbares“ zu glauben, als an
                                                               einen Gott, der nicht greifbar ist.
                                                               Mein kleiner Neffe glaubt zum
                                                               Beispiel ganz fest daran, dass sein Fußball-
                                                               verein irgendwann noch einmal Deutscher
                                                               Meister wird. Als Fan vom 1. FC Kaisers-
                                                               lautern hat er es da leider nicht einfach,
                                                               aber man soll ja den Glauben an etwas
     oder an jemanden nie verlieren. Und in dem festen Glauben, dass sein Verein das nächste Spiel
     gewinnt, fährt er mit seinem Vater auch immer wieder ins Stadion und feuert seine Mannschaft an.
     Oft wird er von anderen wegen seines Trikots, welches er voller Stolz trägt, belächelt. Das ist ihm
     egal! Was wären das für Fans, die nicht an ihre Mannschaft glauben oder plötzlich einen anderen
     Lieblingsverein haben, nur weil es gerade nicht so läuft?
     Es gibt das Sprichwort: „Der Glaube kann Berge versetzen.“ Das bedeutet, wenn man nur fest an
     etwas glaubt und sich selbst vertraut, kann die Sache klappen, oder der Wunsch wird war.
     Viele Menschen glauben an einen Gott. Der Glaube an Gott hilft ihnen, wenn sie Angst haben oder
     wenn Dinge und Ereignisse in ihrem Leben passieren, für die sie keine rationale Erklärung haben.
     Wir glauben dann, dass Gott seine „Hände“ im Spiel hat.
     Wir Christen glauben an ein Leben nach dem Tod. Mal ehrlich, der Gedanke, dass das hier nicht alles
     gewesen sein kann und dass ich alle Menschen, die mir wichtig sind und vor mir gestorben sind,
     irgendwann wieder sehe, ist ein tröstlicher Gedanke. Wir glauben somit an das ewige Leben. Wir
     fühlen uns von unserem Gott beschützt. Der Glaube an Gott gibt uns Trost, Kraft und Mut. Wir
     sollten auch immer an uns selbst glauben. Das macht uns mutiger und auf unserem oftmals
     steinigen Lebensweg vieles einfacher.
     Ich glaube an die Freundschaft und die Liebe! Was wäre, wenn wir nicht mutig wären und unseren
     Lebensweg immer nur geradeaus gehen? Wenn wir nie anhalten oder abbiegen. Würden wir
     jemals Freunde finden oder uns verlieben? Es ist doch so, Menschen treten in unser Leben.
     Manche liebt man, andere nicht. Einige Menschen bleiben und gehen ein Stück des Lebens mit.
     Manche Menschen werden unser Leben auch wieder verlassen. Es ist jedoch tröstend daran zu
     glauben, dass die Menschen, die wir wirklich lieben, immer da sind. Und wenn wir ganz viel Glück
     haben, sind sie nur eine Autostunde entfernt!
                                                                                           Sabine Hohenbild
14

     Fürchtet euch nicht

                                                           Für uns alle ist die aktuelle Pandemie eine
                                                           Zeit großer Unsicherheit. Wir sorgen uns um
                                                           die, die wir lieben, um unsere eigene
                                                           Gesundheit und um unsere Gesellschaft
                                                           insgesamt. Zumindest werden wir alle mit
                                                           ziemlicher Sicherheit Unannehmlichkeiten
                                                           und finanzielle Unsicherheit erleben.
                                                           Für einige verursacht diese Unsicherheit
                                                           große Angst.
                                                           Christen unterscheiden sich in den Heraus-
                                                           forderungen vor denen wir stehen, nicht von
                                                           anderen. Es gibt jedoch einige spezielle
                                                           Fragen, die viele von uns derzeit stellen.
                                                           Eine der Fragen, mit denen sich viele
                                                           Christen heutzutage auseinandersetzen ist
                                                           die Frage, was es bedeutet, unseren
                                                           Nächsten in diesen neuen Situationen
                                                           wirklich zu lieben, wie uns die Bibel lehrt.
                                                           Wir müssen die Tugenden der Großzügig-
                                                           keit, Offenheit und Fürsorge für die
                                                           Schwachen und Verletzlichen üben. Dies
                                                           bedeutet, dass wir auf diejenigen achten
                                                           müssen, die isoliert, verängstigt und auf
                                                           andere Weise gefährdet sind.
                                                           Eine Frage, die sich heutzutage viele stellen
                                                           werden ist, warum Gott so globales Leiden
                                                           zulässt.
     Auf solche Fragen gibt es keine einfachen Antworten.
     Eine der großen Stärken des christlichen Glaubens ist, dass er uns von einem Gott lehrt, der „das
     Ende von Anfang an kennt“ und daher von nichts überrascht wird. Die Bibel versichert uns, dass
     Gott immer bei seinem Volk ist, egal was es durchmacht.
     Gott wurde ein Mensch, um unsere Höhen und Tiefen, unsere menschliche Schwäche, unsere
     Sorgen und unsere Sterblichkeit zu teilen. Er versteht, was wir durchmachen.

     Viele Christen finden heutzutage die Worte von Psalm 46 hilfreich, um zu beten:
     „Gott ist uns Zuflucht und Kraft, herrlich erwiesen als Helfer in der Bedrängnis. So bangen wir
     nicht, ob auch die Erde erbebt, ob die Berge fallen mitten ins Meer: ob seine Wasser brausen und
     schäumen, vor seinem Ungestüm erzittern die Berge (….) Er sagt: „Sei still und wisse, dass ich Gott
     bin. Ich werde unter den Nationen erhöht sein, ich werde auf Erden erhöht sein. “ Der Herr, der
     Allmächtige, ist bei uns; Der Gott Jakobs ist unsere Festung“.

                                                                                      Pater Jijo Kachappilly
15

     Anbei einen Auszug, der von mir in das Märchen "Was ist das Leben?" eingesetzt wurde;
     das Märchen haben wir bei unserem ersten Treffen des Treff '81 erzählt und diesen Auszug und
     einen Holzigel hat jeder mitbekommen....

     Für mich ist die Aussage des Igels, des armen Menschenwurms und der beiden
     Menschenkinder eine gute Zusammenfassung der mich tragenden Botschaft Jesu: Er ist die
     Garantie, dass Gott uns nahe ist und nahe bleibt; er schenkt Schutz und Geborgenheit ohne zu ver-
     letzen; und er gibt uns Anteil an seinem Heiligen Geist, dass auch wir einander schützen und
     Geborgenheit erfahren lassen... Wo Güte und Liebe, da ist Gott. Wo zwei oder drei in dieser Art Jesu
     zusammen sind, da ist er weiterhin nahe und kann wirken Nähe und Geborgenheit.

                                                                                   Pater Wolfgang Jungheim
16

     Wurzeln

     In den Zeiten des Lockdowns habe ich mich mit meinen Wurzeln beschäftigt:

            mit meinem Großvater, der – zu Beginn des 20 Jh. - als Former schwerer Stahlelemente
            hart arbeiten musste, früh verstarb und eine arme Witwe mit vier kleinen Kindern hinter-
            ließ

            mit meinem anderen Großvater, der am Niederlahnsteiner Bahnhof den Pfiff für die
            Abfahrt der Züge gab, zum Ausgleich Bilder von Astudin abmalte, in Bornhofen seine Anna
            heiratete und in Horchheim ein Haus baute, das jahrzehntelang der Ort für ein lebendiges
            Familienleben war

            mit meinem Vater, der Missionslehrer in Syrien war und der mir die Liebe zu fremden
            Sprachen, zu anderen Kulturen und zur Musik ins Herz gab

            mit meiner Mutter, die mit Leib und Seele Lehrerin war, und die bei ihrem Lehrerinnen-
            Examen zu NS-Zeiten widerrufen musste, dass sie Heinrich Heine für einen großen Dichter
            hielt, um in den Beruf zu kommen

            mit dem Onkel aus einem Missionsorden, der mir als Kind bunte Bilder von der Weltkirche
            zukommen ließ

            mit den Nonnen meines Gymnasiums und unserem Kampf um die Länge der
            „Mini“-Röcke

            und mit den jungen Pädagoginnen, die mir im Religionsunterricht eine intensive
            Auseinandersetzung mit dem Glauben ermöglichten

            mit dem Hedwig-Dransfeld-Haus in Bendorf , das mich lehrte IN FREIHEIT zu glauben und
            in Dialog mit anderen Religionen zu treten

            mit den vielen Begegnungen mit behinderten Menschen, die mir zeigten, dass das Leben
            kurz ist, endlich, begrenzt, die mich aber auch lehrten, dass es darauf ankommt, die
            verbliebenen Möglichkeiten zu nutzen

            mit meiner Arbeit in der Grundschule, die mich erkennen ließ, dass die Lebenswirklichkeit
            von Familien heutzutage nur noch wenige Schnittstellen mit dem Leben einer
            katholischen Gemeinde hat

     Und schließlich – eine noch kleine Wurzel – sechs Jahre Gemeindeleben in der zusammen-
     gelegten Pfarrei Sankt Martin Lahnstein.
17

     Dort begegnete ich Menschen, die teils dieselben, teils andere Wurzeln haben als ich. Die
     miteinander verwurzelt sind. Deren Wurzeln tief ins Erdreich gehen, hin zum lebensspendenden
     Grundwasser. Die selber zum Wurzelwerk der Pfarrei geworden sind.

                                                                         Doch es ist nicht mehr
                                                                         selbstverständlich, dass die
                                                                         Pflanze, der Baum, deren
                                                                         Wurzeln wir sind, auch
                                                                         weiterhin    wächst     und
                                                                         gedeiht.

                                                                         Oben am Baum brechen
                                                                         gerade viele Äste weg,
                                                                         werden abgeknickt, halten
                                                                         die Stürme nicht aus, sind
                                                                         von innen heraus ver-
                                                                         trocknet,    verkümmern,
                                                                         sterben ab.

     Andere Äste haben neue, frische Triebe, manchmal an Stellen, wo es keiner erwartet hätte.

     Was in Zukunft aus diesem Baum, aus unserer Pfarrei wird, weiß ich nicht.
     Wie sie überlebt, ist offen.

     Von unseren Wäldern wissen wir, dass Bäume nur dann überleben, wenn sie in Symbiose mit
     anderen Baumarten und mit allen Lebewesen des Waldes stehen. Auch unsere Pfarrei steht nicht
     allein da. Religiöse und weltliche Gemeinschaften vor Ort und auf der ganzen Welt, Gemeinschaften
     von Menschen guten Willens bilden eine Einheit. Nur so kann jede überleben, jede fest verankert
     in der eigenen Glaubenstradition, aber offen nach außen, offen für Neues.

     WIE unsere Pfarrei überlebt, ist ungewiss.

     Zurückgeworfen auf die eigenen Wurzeln, übe ich mich in Geduld.
                                                                                         Doris Nürnberg
18

     Quo vadis, ecclesia?
     Wohin gehst du, Kirche?

     Diese Frage stellen sich so viele Christen – gerade in unserem Land – schon seit langem. Eben weil
     sich unsere Kirche schon seit langer Zeit in einem unumkehrbaren Transformationsprozess
     befindet, der uns alle in Unruhe und auch manche Aufregung versetzt. Und weil er noch längst nicht
     abgeschlossen ist, kann auch niemand sagen, auf welches Ziel er hinsteuert.
     Sowohl dieser Veränderungsprozess als auch die Unsicherheit, die für uns Christen damit
     verbunden ist, haben sich durch die Coronapandemie noch deutlich verschärft: Der Hoffnung auf
     den in der Kirche einzigartigen Synodalen Weg hier in Deutschland, den mal mehr, mal weniger
     deutlichen Rufen nach der Frauenordination und der Forderung nach mehr Mitbestimmung (und
     vor allem Anerkennung) der sogenannten Laien in der Kirche, stehen teils sehr laute konservative
     Stimmen aus den Reihen der Bischofskonferenz sowie Dokumente aus Rom gegenüber, die allen
     Versuchen, die Kirche zu modernisieren bzw. sie für die Herausforderungen der modernen Zeit zu
     rüsten, eine Absage zu erteilen scheinen. Letztlich glaube ich, dass solche Auseinandersetzungen
     nur der Ausdruck großer Verunsicherung sind, die sich ganz natürlich in Umbruchsituationen einzu-
     stellen pflegt.
     Wir Katholiken ringen gerade um die Zukunft unserer Kirche. Gut so, denn täten wir es nicht, hätten
     wir unser Christsein schon aufgegeben!
19

     In diesem Zusammenhang staune ich und freue mich über die vielen kreativen Ideen, die gerade in
     der Coronakrise in unserer Pfarrei bisher entwickelt wurden: Gestreamte oder aufgezeichnete
     Gottesdienste, die während des Lockdowns ein Zeichen der Nähe vermitteln sollten. Interaktive
     Gottesdienste und Bibelarbeiten (z.B. Bibliolog) via Internet, eine sehr gut angenommene Plauder-
     ecke sowie die so zahlreich besuchte Sommerkirche an unserer Johanniskirche und schließlich die
     besonderen Blickkontakte, von denen Sie die nunmehr zweite Ausgabe in der Hand halten, sind
     einige Beispiele, die mir an dieser Stelle in den Sinn kommen. Die auf solche oder ähnliche Weise
     eröffneten teils neuen Möglichkeiten von Kirche-Sein zeigen einerseits die Bedeutung, die jedem
     Christen von seiner Taufwürde her zukommt. Andererseits ermöglichen sie Räume für das Wirken
     des Heiligen Geistes, der allein die Kirche am Leben erhält und erhalten kann.
     Von daher erscheinen mir alle Ideen, Versuche, Vorstöße, auch die, die nicht zünden oder gezündet
     haben, als äußerst wertvoll, eben, weil in ihnen sichtbar wird, wieviel Potenzial in unserer Kirche
     steckt, um dem Heiligen Geist Wirkmöglichkeiten zu bieten. Was gezündet hat, sollte deshalb auf
     Zukunftstauglichkeit geprüft und nach Möglichkeit beibehalten und vielleicht sogar ausgebaut
     werden – ohne Krampf, ohne Verbissenheit, einfach, solange und so, wie der Geist es will.
     Was nicht gezündet hat, sollte in der Schatztruhe der kirchlichen Riten und Praktiken aufbewahrt
     werden, um vielleicht zu gegebener Zeit erneut zum Einsatz gebracht werden zu können.
     Als besonders wichtig scheint mir in diesem Zusammenhang die Vergewisserung zu sein, dass nicht
     wir es sind, die die Zukunft von Kirche ermöglichen, sondern einzig und allein Gottes guter Geist,
     dem wir lediglich als Werkzeug dienen dürfen, sofern wir dazu bereit sind. Gehen wir dabei
     wertschätzend und nicht (ver-) urteilend miteinander um! Konkurrenzdenken oder auch Schaden-
     freude im Falle des Scheiterns einer Idee ebenso wie Deprimiertheit und Enttäuschung sind von
     daher wohl keine geeigneten Instrumente, um dem Geist Gottes Raum zu geben. Kreativität,
     Engagement, Demut und auch Dankbarkeit dagegen schon.
     In jedem Einzelnen von uns Christen möchte der Geist wirken. Jedem Einzelnen gebührt daher auch
     Respekt in seinen Anliegen und seinem Einsatz in und für die Kirche Christi.
     Deshalb: Danke allen, die sich einbringen, weil ihnen die Zukunft der Kirche nicht gleichgültig ist –
     eben, weil ihnen die Seelen ihrer Mitmenschen ein Herzensanliegen sind!
     Wenn wir auf solche Weise liebevoll handeln, werden wir immer zugleich auch in der Liebe Christi
     handeln und dann auch Geist-beseelt. Dann wird die Kirche ganz selbstverständlich auch eine
     Zukunft haben, einfach, weil es unsere eigene Zukunft ist, weil es uns alle gibt.
     Gehen wir also weiter voran, mitten durch alle Krisenzeiten dieser Welt – und seien sie noch so hart,
     gehen wir ohne Angst, denn gemeinsam sind wir auf dem Weg zu Christus und die Liebe Christi
     drängt uns!
     Quo vadis, ecclesia? Ich weiß es nicht. Was ich aber gerade mit Blick auf unsere Pfarrei weiß, ist:
     Sie lebt!
                                                                                             Benno Lukitsch
20

     Besondere Gottesdienste bis Christkönig
     Unsere regelmäßigen Gottesdienste entnehmen Sie bitte den Veröffentlichungen
     im Rhein-Lahn-Kurier, dem Loreley-Echo, den Aushängen und unserer Homepage!

     Sonntag, 13.
               13. September              Kirchweihfest St. Martin
     St. Martin        10.00 Uhr                          Hochamt zum Kirchweihfest
     Vorplatz
     Vorplatz
     Johanniskirche 17.00 Uhr                                „Kirche einmal anders“-
                                                                            anders“- Abendimpuls zum Wochenstart

     Sonntag, 20.
              20. September                   Kreuzfest in Limburg
                                                           Limburg
     Vorplatz
     Johanniskirche 17.00 Uhr                                „Kirche einmal anders“-
                                                                            anders“- Abendimpuls zum Wochenstart

     Sonntag, 27.
              27. September               26. Sonntag im Jahreskreis
                                                         Jahreskreis
     Vorplatz
     Johanniskirche 17.00 Uhr                                „Kirche einmal anders“-
                                                                            anders“- Abendimpuls zum Wochenstart

     Sonntag, 04.
               04. Oktober                27.
                                          27. Sonntag im Jahreskreis
     St. Martin        18.00 Uhr                          Eröffnung der Rosenkranzandachten

     Sonntag, 11.
               11. Oktober                28. Sonntag im Jahreskreis
     St. Martin        18.00 Uhr                          Rosenkranzandacht

     Sonntag, 18.
               18. Oktober                29. Sonntag im Jahreskreis
     St. Martin        18.00 Uhr                          Rosenkranzandacht

     Sonntag, 25.
               25. Oktober                30. Sonntag im Jahreskreis
     St. Martin        18.00 Uhr                          Abschluss der Rosenkranzandachten

     Samstag, 31. Oktober
     St. Barbara      18.
                      18.00 Uhr                              Vorabendmesse
                                                             Vorabendmesse

     Sonntag, 01.
               01. November               Allerheiligen
     St. Martin        10.00 Uhr                             Hochamt für die Pfarrgemeinde

     Gräbersegnungen:
     Friedhof Allerheiligenberg   11.30 Uhr
     Alter Friedhof NL            14.00 Uhr
     Friedhofskapelle OL          14.30 Uhr
     Friedhof Frdss.              15.00 Uhr
     Friedhof Braubach            16.00 Uhr

     Montag, 02. November                 Allerseelen
     St. Martin      19.00 Uhr                               Eucharistiefeier für die Verstorbenen des vergangenen Jahres
     St. Barbara     18.00 Uhr                               Eucharistiefeier
                                                             Eucharistiefeier für die Verstorbenen

     Dienstag, 03. November
     St. Martin       19.00 Uhr                              Eucharistiefeier für die Verstorbenen des vergangenen Jahres

     Freitag, 06. November
     St. Martin       18.00 Uhr                              Firmgottesdienst mit Bischof Georg Bätzing
21

     Samstag, 07. November
     St. Martin       17.00
                      17.00 Uhr
                            Uhr                      Firmgottesdienst mit Bischof Georg Bätzing
     Hl. Geist        18.00 Uhr                      Vorabendmesse

     Sonntag, 08.
               08. November         Patronatsfest
     St. Martin        10.00 Uhr                     Hochamt für die Pfarrgemeinde

     Samstag, 14. November____________________________________________________________
                  November____________________________________________________________________________
                           ____________________________________________________________________________
     St. Barbara      17.00 Uhr                    Firmgottesdienst
     Heilig Geist     18.00 Uhr                    Vorabendgottesdienst

     Sonntag, 15.
               15. November         Tag des Gebets
                                            Gebets
     St. Martin        11.00 Uhr                     Eucharistiefeier
                       17.00 Uhr                     Schlussandacht

     Feier der Erstkommuniongottesdienste
     Wir freuen uns, dass wir die Feier der Erstkommunion nachholen können. Aufgrund der besonderen
     Bedingungen durch die Corona-Pandemie finden die Feiern nur gruppenweise statt. Leider können
     nur die jeweiligen Kommunionfamilien an den Gottesdiensten teilnehmen. Aus datenschutzrecht-
     lichen Gründen können nicht alle Namen veröffentlicht werden. Die Namen der Erstkommunion-
     kinder, die veröffentlicht werden dürfen, sind in den Schaukästen, auf der Homepage, im Rhein-
     Lahn-Kurier und dem Loreleyecho nachzulesen. Wir wünschen den Erstkommunionkindern (trotz
     der Einschränkungen) einen fröhlich-festlichen Tag. Möge die Begegnung mit Jesus im Sakrament
     des Brotes Lebensfreude und Lebensmut schenken. Seine Freundschaft umfasst das ganze Leben
     und mehr. Besonders danken wir den Katechetinnen und Katecheten und allen, die die Kinder auf
     ihrem Vorbereitungsweg zur Erstkommunion in Gedanken und im Gebet begleitet haben!
     Am 30.08.2020 haben die Erstkommunionkinder der Gruppe von Frau Simon und am 06.09.2020
     die Erstkommunionkinder der Gruppe von Frau Mock ihre Erstkommunion gefeiert.
     An folgenden Sonntagen feiern wir noch die weiteren Erstkommunionen:
     13.0
     13.09.2020      Erstkommunionkinder der Gruppe von Frau Geis und Frau Wisberg
     20.0
     20.09.2020      Erstkommunionkinder der Gruppen von Frau Rueber-Unkelbach und Herrn Keßler
     27.0
     27.09 2020      Erstkommunionkinder der Gruppe von Frau Flach, Frau Seche und Frau Sopp

     Vistation durch Bischof Georg Bätzing
     In der Zeit vom 5. bis 8. November 2020 visitiert Bischof Georg Bätzing unsere Pfarrei. Es gibt viele
     unterschiedliche Begegnungen und Gespräche mit Gremien, den Hauptamtlichen und auch mit
     Einrichtungen in der Pfarrei. Bischof Georg Bätzing wird an zwei Tagen das Sakrament der Firmung
     spenden. Leider können aufgrund der Coronakrise nur die Firmanden und ihre Familien und Paten
     an den jeweiligen Gottesdiensten teilnehmen. Auch ein Gemeindegottesdienst mit dem Bischof
     kann nur unter Coronabedingungen mit begrenzter Teilnehmerzahl stattfinden.
     Nähere Informationen zur Visitation werden noch rechtzeitig bekanntgegeben.
22

     Sankt Martin feiern in Coronazeiten
     Er ist der Patron unserer Pfarrei und das Martinsfest gehört zum Kirchenjahr dazu. In diesem Jahr
     allerdings werden wir es nicht wie gewohnt feiern können. Noch sind wir in Überlegungen nach
     Alternativen, denn ausfallen soll es auf keinen Fall, aber anders werden- das muss wohl sein. Sobald
     wir eine gute Lösung gefunden haben, werden wir darüber informieren. Falls Sie Ideen und
     Vorschläge haben, freuen wir uns über Anregungen. Schicken Sie bitte uns eine Mail
     (a.bach@lahnstein.bistumlimburg.de) oder rufen Sie uns an (02621 62 89 810).

     Katholische Erwachsenenbildung
     Noch zwei Bildungsabende werden in 2020 stattfinden. Die Abende beginnen jeweils um 19.30 Uhr
     im Pfarrzentrum St. Martin:
     Dienstag, 29. September „Richtig vererben“; Referentin: Denise Herzog
     Dienstag, 10.November
               10.November „ Kirchenvater Augustinus“; Referent: Professor Dr. Kloft
     Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen ist nicht notwendig; es liegen Listen zum Eintragen aus.

     Impressum
     Verantwortlich für den Inhalt ist der Sachausschuss Öffentlichkeitsarbeit.

     Anschrift der Redaktion: Zentrales Pfarrbüro Sankt Martin, Pfarrgasse 6, 56112 Lahnstein

     Fotos: privat oder Pfarrbriefservice

     Druck: Gemeindedruckerei Groß, Oesingen

     Auflage:    500 Stück

     Alle Rechte vorbehalten.
23

     Zentrales Pfarrbüro Sankt Martin

     Pfarrgasse 6, 56112 Lahnstein Telefon: 02621/628980         Fax: 02621/62898-25
     Email: st.martin@lahnstein.bistumlimburg.de
     Homepage: www.pfarrei-stmartin.bistumlimburg.de

     Pfarrsekretär/-innen:
     Angelika Bach           02621/6289810      a.bach@lahnstein.bistumlimburg.de
     Rebekka Brück           02621/6289812      r.brueck@lahnstein.bistumlimburg.de
     Thomas Dasting          02621/6289817      t.dasting@lahnstein.bistumlimburg.de
     Martina Edrich          02621/6289814      m.edrich@lahnstein.bistumlimburg.de
     Rita Riebesell          02621/6289828      r.riebesell@lahnstein.bistumlimburg.de
     Ulrike Schneider        02621/6289811      u.schneider@lahnstein.bistumlimburg.de

     Bürozeiten:
     Montag bis Freitag           09.00 Uhr bis 12.00 Uhr
     Dienstag bis Donnerstag:     15.00 Uhr bis 17.00 Uhr

     Das Pfarrbüro ist wie folgt besetzt:
     Montag bis Freitag: 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr und
     Dienstag bis Donnerstag: 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr

     Küster:
     Jürgen Kauth, Sankt Martin, Tel. 02621 / 6289822 /Sakristei
     Hans - Georg Killian, Heilig Geist, Tel. 02627/8294 oder 017621428321
     Peter Todea, St. Barbara, Tel. 0151 / 21172779

     Die Aufgabengebiete und die Arbeitszeiten
     der einzelnen MitarbeiterInnen entnehmen Sie bitte unserer Homepage.

     Pastoralteam:
     Pastoralteam
     Pfarrer Armin Sturm, Bezirksdekan
     02621/6289814        a.sturm@lahnstein.bistumlimburg.de

     Pater Jijo Thomas Kachappilly, CMI Kooperator
     02621/628980         j.kachappilly@lahnstein.bistumlimburg.de
24

     Diakon Benno Lukitsch
     02621/628980         st.martin@lahnstein.bistumlimburg.de

     Gemeindereferent Ralf Cieslik
     02621/6289816       r.cieslik@lahnstein.bistumlimburg.de

     Pastoralreferentin Christine Kreutz, Krankenhausseelsorgerin
     02621/1711772         christine.kreutz@krankenhaus-lahnstein.de

     Gemeindereferentin Hella Schröder
     02621/6289813       h.schroeder@lahnstein.bistumlimburg.de

     Gemeindereferent Dietmar Wittenstein
     02621/6289815       d.wittenstein@lahnstein.bistumlimburg.de

     MitarbeiterInnen in der Verwaltung

                                             Brigitte Herget, Verwaltungsleiterin
                                             02621/6289818 b.herget@lahnstein.bistumlimburg.de

                                             Peter Maxein, Koordinator für die Kindertagesstätten
                                             02621/ 6289819 p.maxein@bo.bistumlimburg.de

                                             Maria Sebastian, Qualitätsmanagementbeauftragte
                                             für die KiTas
                                             02621/6289824
                                             m.sebastian@lahnstein.bistumlimburg.de
25

     Kindertagesstätten:
     Kindertagesstätte St. Martin und Krippe im Dr.-Hans-Nohr-Haus
     Europaplatz 10, 56112 Lahnstein
     Leitung: Judith Ulrich
      02621/5360, Email: KitaStmartin-Lahnstein@t-online.de

     Kindertagesstätte Arche Noah
     Frühmesserstraße 40, 56112 Lahnstein
     Leitung: Anja Dausner
      02621/3455, Email: Kita-Arche.Noah@lahnstein.bistumlimburg.de

     Kleine Arche im Altenzentrum St. Martin,
     Hochstraße 2 56112 Lahnstein
     Leitung: Peter Oraczewski
     02621/6294726, Email: kita-im-altenzentrum@lahnstein.bistumlimburg.de

     Kindertagesstätte St. Barbara
     Joh.-Bapt.-Ludwigstr. 8, 56112 Lahnstein
      Leitung: Marientraud Altmeier
      02621/7788, Email: kita@pfarrei-stbarbara.de

     Krippe und Kindertagesstätte Rabennest
     Obere Gartenstraße 16, 56338 Braubach
     Leitung: Antje Legrand
     02627/726, Email: rabennest.braubach@t-online.de

     Gruppierungen und Verbände

     Ortsausschüsse:
     Kirchort St. Martin     Annerose Thörmer        a.thoermer@stbthoermer.de
     Kirchort St. Barbara    Claudia Flach           claudiaflach@gmx.de
     Kirchort Hl. Geist      Birgit Damm             birgit.damm@t-online.de

     Kolpingfamilien:
     Ferdi Müller (St. Barbara)                      02621/9218434
     Bastian Busch (Jungkolping St. Barbara)         bastianbusch12@gmail.com
     Markus Schild (St. Martin)                      Markus.Schild@superkabel.de
     Gabi Müller (Heilig Geist)                      gabimueller.gabi@web.de

     Solidargemeinschaft Menschen in Not:
     Norbert Schmiedel                               Email: norbert@schmiedel-fotografie.de

     Fördervereine zum Erhalt der Kirchen und Kapellen:
     Sankt Martin                                    zurzeit nicht besetzt
     Rolf Franzen (Allerheiligenberg)                0261/9215439
     Dr. Ralf Geis (Johanniskirche)                  02621/40731, r.geis@t-online.de
     Rita Wolf (Heilig Geist)                        02627/752
26

     Senioren:
     Ulrike Baum (St. Martin)                02621/50922
     Monika Marx (St. Barbara)               02621/7388
     Helferteam der kath. Frauengemeinschaft (Heilig Geist):
     Doris Kupp                              02627/304

     Sebastianusbruderschaft:
     Präfekt: Ferdi Müller                   02621/9218434

     Väter-Kind-Kreis:
     Leitung: Matthias Jung                  02621/62216

     Eltern-Kind-Kreis:
     Leitung: Melanie Bammerlin              0151-12722079

     Elternfrühstück:
     Gine Walter                              gine.walter@googlemail.com

     Gemeindecaritas:
     Brigitte Bendel                          02621/5206

     Kirchenchor:
     Karl-Josef Becker (St. Martin)          02621/2593
     Marianne Tatzel (St. Barbara)           02621/61783
     Doris Kupp (Heilig Geist)               02627/304

     Neues Geistliches Lied:
     InTakt Musikgruppe, Gabriel Klaedtke    g.klaedtke@web.de

     Kinderchor Sankt Martin:
     Beate Bartelmeß, Tel.: 02621/180554     beate.bartelmess@gmx.de

     Frauenkreise:
     Hiltrud Euken (St. Martin)              02621/3353
     Ursula Kube (Heilig Geist)              06776/461

     DPSG:
     Kim Krämer (St. Martin)                 kim_kraemer@gmx.de
     Julia v. Grönheim (St. Barbara)         dpsg.stammlubentius-lahnstein@web.de

     Ministranten:
     Rouven Wollweber (St. Martin)           rouven@diewollweber.de
     Dietmar Wittenstein (St. Barbara)       d.wittenstein@lahnstein.bistumlimburg.de
     Tobias Damm (Hl. Geist)                 tobias.damm@t-online.de
27

     Treff`81 - Treff für behinderte und weniger behinderte Menschen:
     Ute Wagner                             02621/6208308

     Partnerschaftsgruppe Peje-Lahnstein:
     Pater Wolfgang Jungheim sscc           wolfgang.jungheim@sscc.de
     Ute Wagner, Jürgen Pirrong

     Partnerschaftsprojekt „Sterntaler“:
     Ulrike Baum                            02621/50922

     Erwachsenenbildung:
     Ulrike Simon                           ulrike.simon@sofortsurf.de

     Kath. Öffentliche Bücherei:
     Petra König (St. Barbara)              02621/50449
     Ursula Mangold (Heilig Geist)          02627/643
     Renate Kretzschmar (Heilig Geist)      02627/358
     Siegrid Eulberg (Dachsenhausen)        06776/292

     pax christi:
     Pater Wolfgang Jungheim,sscc           wolfgang.jungheim@sscc.de
28

     Innenrenovierung kostet …
     … Basis unserer Arbeit …
                                                                              Schon lange ist der
                                                                              Wunsch       in    unserer
                                                                              Gemeinde        vorhanden,
                                                                              unsere St. Martin Kirche
                                                                              innen zu renovieren. An
                                                                              den Wänden hat sich der
                                                                              Kerzenruß und Staub der
                                                                              Jahre abgesetzt, Kälte-
                                                                              brücken und Feuchtigkeit
                                                                              haben zu schwarzen
                                                                              Streifen an der Decke und
                                                                              zu Schimmelbildung an
                                                                              Wänden      und     Kunst-
                                                                              werken geführt.
                                                                              So beschäftigt sich bereits
                                                                              seit über fünf Jahren ein
     Arbeitskreis mit diesem Thema. Inzwischen existiert ein Entwurf für die Neugestaltung des Innen-
     raums, der so auch in einer Pfarrversammlung im vergangenen Jahr vorgestellt wurde. Es gab viel
     Zuspruch, aber auch viel Kritik und Fragen, insbesondere die Frage nach den Kosten, der Finanzier-
     barkeit eines solchen Vorhabens. „Warum können wir nicht alles so belassen und einfach nur
     streichen?“, so eine weitere Frage, die dann im Raum stand.
     Wir haben die Fragen aus der Pfarrversammlung, die wir nicht direkt beantworten konnten, mit-
     genommen und auch die schriftlichen Rückmeldungen inzwischen gesichtet. Nun ist alles aus-
     gewertet, und es wäre an der Zeit den Dialog zum Thema Innenrenovierung fortzusetzen. Eine
     Pfarrversammlung in Corona-Zeiten ist allerdings ein nicht einfaches Unterfangen. Daher auf
     diesem Wege eine erste Rückmeldung, bis wir uns wieder sicherer mit vielen treffen und beraten
     können.
     Zunächst ein Dankeschön an alle, die sich geäußert und ihre Kritik und Ideen eingebracht haben. An
     dieser Stelle aber auch der Hinweis an diejenigen, die sich mit unkonkreten, unverständlichen, oder
     auch einfach sachfremden Beiträgen eingebracht haben, hier haben wir keine Möglichkeit der
     Berücksichtigung.
     Einen breiten Konsens, den wir aus der Pfarrversammlung und den Beiträgen der „Rückmeldeecke
     zur Innenrenovierung“ feststellen konnten, ist der Wunsch nach einem neuen Innenanstrich und
     der Restaurierung unserer Orgel. Diese beiden Positionen haben wir als Ausgangsbasis für eine
     Kostenbetrachtung genommen, um einen Kostenansatz für das Gesamtprojekt zu bekommen.

     … Kosten für die Orgel …
     Für einen Finanzierungsplan muss die Orgel allerdings separat betrachtet werden, da es hier andere
     Fördermöglichkeiten gibt. So haben wir für die Restaurierung der Orgel momentan einen Kosten-
     ansatz von 360 000 Euro mit einer Eigenbeteiligung der Pfarrgemeinde von 40 000 Euro. Die übrigen
     Kosten sind durch zweckgebundene Spenden und diverse Fördergelder, die momentan in der
     Beantragung sind, im Finanzplan berücksichtigt.
Sie können auch lesen