Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts - Auktion 295 16. Juni 2020 Druckgrafik - Karl&Faber
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Auktion 295
16. Juni 2020
Druckgrafik
Alte Meister
Kunst des 19. Jahrhunderts
2 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 1
TERMINE DATES KONTAKT KARL&FABER MÜNCHEN
AUKTION 295 – Dienstag, 16. Juni 2020 AUCTION 295 – Tuesday, 16 June 2020
Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts Old Masters & 19th Century Art
11 Uhr Gemälde Los 1–150 11 am Paintings Lot 1–150
13 Uhr Pause 1 pm Break KARL &FABER Kunstauktionen
14 Uhr Zeichnungen Los 151–217 2 pm Drawings Lot 151–217 Amiraplatz 3 · Luitpoldblock
15 Uhr Druckgrafik (separater Katalog) Los 220– 343 3 pm Prints (separate catalogue) Lot 220–343 80333 München · Germany
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KARL & FABER München · Amiraplatz 3 · 80333 München · +49 89 22 18 65 F + 49 89 22 83 350
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ÖFFENTLICH BESTELLTE UND VEREIDIGTE AUKTIONATOREN / PUBLICY APPOINTED AND SWORN AUCTIONEERS
Vorbesichtigung: Montag, 8.6. bis Montag, 15.6. Viewing: Monday, 8.6. to Monday, 15.6.
Montag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr Monday to Friday, 10 am to 6 pm
Samstag, Sonntag und Feiertage, 11 bis 17 Uhr Saturday, Sunday and holidays, 11 am to 5 pm
Montag, 15.6., 10 bis 14 Uhr Monday, 15.6., 10 am to 2 pm Dr. Rupert Keim Sheila Scott, M. Phil.
Geschäftsführender Gesellschafter / Geschäftsführerin /
KARL & FABER München · Amiraplatz 3 · 80333 München · +49 89 22 18 65 Managing Partner Managing Director
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Vor dem aktuellen Hintergrund informieren Sie sich bitte vorab über Against the current background, please inform yourself in advan- info@karlundfaber.de sscott@karlundfaber.de
die Möglichkeiten einer Vorbesichtigung bei KARL & FABER. Sie er- ce about the possibilities of a preview at KARL & FABER.
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sprechend der weiteren Entwicklung zur Gesamtlage vorzunehmen. according to the further development of the overall situation.
Heike Birkenmaier, M.A.
ONLINE ONLY AUKTION ONLINE ONLY AUCTION Leiterin Alte Meister & Dr. Peter Prange
Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts Old Masters & 19th Century Art Kunst des 19. Jahrhunderts / Wissenschaftlicher Leiter /
Director Old Masters & 19th Century Art Scientific Director
Ab Mittwoch, 29. April 2020, 10 Uhr bis From Wednesday, 29 April 2020, 10 am (CEST) to + 49 89 24 22 87 15 + 49 89 24 22 87 26
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zusätzlichen Zustandsberichte oder Fotos erstellt werden. reports or photographs for the online only lots. WISSENSCHAFTLICHE KATALOGBEARBEITUNG UND EXPERTISEN / CATALOGUING AND RESEARCH
Sebastian Stoltz, M.A.
Katharina Wieland, M.A. Volontär Alte Meister & Kunst
Wissenschaftliche Katalogbearbeitung / des 19. Jahrhunderts /
Cataloguing and Research Volunteer Old Masters & 19th Century Art
+49 89 24 22 87 231 +49 89 24 22 87 239
kwieland@karlundfaber.de sstoltz@karlundfaber.de
HERBSTAUKTION AUTUMN AUCTION
AUKTION 299 – Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts AUCTION 299 – Old Masters & 19th Century Art
Freitag, 6. November 2020 Friday, 6 November 2020 Zustandsberichte auf Anfrage: condition-report@karlundfaber.de Condition reports upon request: condition-report@karlandfaber.com
2 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 3
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Hamburg / Norddeutschland Rheinland Tegernsee, Düsseldorf Österreich
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Hamburg Schweiz London
Johanna Dürbaum Gabrielle J. Fehse Dr. Amelie Beier
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Hamburg USA Italien
Frauke Willems Dr. Sabine Caroline Wilson Teresa Meucci
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4 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 5
ONLINE ONLY AUKTIONEN Ab Mittwoch, 29. April 2020, 10 Uhr bis
Sonntag, 10. Mai 2020, 18 Uhr auf karlundfaber.de/kaufen/online-only ONLINE
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finden ausschließlich im Internet und nicht im Auktionssaal statt. Sie stellen mithilfe eines zwei- From Wednesday, 29 April 2020, 10 am (CEST)
wöchigen Rückgaberechts eine risikofreie und bequeme Ergänzung zur Live Auktion dar. Bei to Sunday, 10 May 2020, 6 pm (CEST) at karlandfaber.com/buy/online-only
Online Only handelt es sich um Timed Auctions, die über eine festgesetzte Zeit von zehn Tagen
laufen, in denen Gebote für ein Los abgegeben werden können. Wie immer erhält der Höchstbie-
tende den Zuschlag. Sie können sich entweder direkt über unsere Webseite oder über Invaluab-
le für die Auktion registrieren und Maximalgebote für die Lose eingeben. Invaluable gibt dann
schrittweise Gebote für Sie ab, sodass Sie bis zu Ihrem Maximalgebot der höchste Bieter bleiben.
Sollten Sie überboten werden, werden Sie benachrichtigt, damit Sie gegebenenfalls Ihr Maximal-
gebot erhöhen können.
Dabei haben wir uns für das verlängerte Bieten entschlossen: Wird 5 Minuten vor Ablauf der Zeit
noch ein Gebot abgegeben, wird diese automatisch um 5 Minuten verlängert. Sie können bei die-
sen Losen die gleiche Sorgfalt und Gründlichkeit bei der Katalogisierung erwarten, wie bei allen
Losen, die bei KARL & FABER versteigert werden. Zustandsberichte sind bereits bei den Losen
vermerkt und über die Webseite stellen wir hochauflösende Fotos zur Verfügung.
WILLIAM WYNNE RYLAND WILHELM VON KOBELL REINIER NOOMS gen. ZEEMAN
2 Bll.: „Achilles sese ob mortem Patrocli afflictat“ 6 Bll.: Aquatinten nach 4 Bll: Seestücke (3) – Raam Poorte
– Telemachus redux a Penelope excipitur“ niederländischen Meistern € 800/900
€ 400/500 € 500/600
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Sie den gesamten Katalog inkl. Losdetails und Fotos einsehen.
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Anmeldung vor Ort abgeholt werden.
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Die Sinnlichkeit Ansicht eines Wasserreservoirs „Lichtgebet“
€ 500 € 400/500 € 400/500
Unsere detaillierte Anleitung hilft Ihnen bei jedem Schritt auf dem Weg zu Ihrem erfolgreichen Gebot
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AUKTION 295
Druckgrafik
Alte Meister & 19. Jahrhundert
Prints
Old Masters & 19th Century
Francisco de Goya, Ni asi la Distingue, Los 314
Umschlag Innenseite: Michele Giovanni Marieschi, Magnificentiores Dienstag, 16. Juni 2020, ab 15 Uhr
Selectioresque Urbis Venetiarum Prospectus, Los 307 KARL & FABER München · Amiraplatz 3 · 80333 München
Albrecht Dürer
1471 – Nürnberg – 1528
220 | Der Dudelsackpfeifer
Kupferstich auf Bütten. (1514). 11,8 � 7,4 cm (Blattgröße).
Bartsch 91; Meder 90 a-b (von c); Schoch/Mende/Scherbaum
76 a-b (von c).
€ 5.000/6.000
Guter, klarer und warmtoniger Druck knapp auf bzw. innerhalb der
Plattenkante geschnitten. Dürer, der schon vor 1500 kleine Kupfer-
stiche mit Volkstypen schuf, wendete sich nach fast zwanzig Jah-
ren erneut diesem Thema zu. Im selben Jahr entstand neben dem
„Dudelsackpfeifer“ auch „Das tanzende Bauernpaar“. Bartsch hielt
vorliegende Arbeit für einen der technisch besten Kupferstiche
Dürers (Schoch/Mende/Scherbaum, S. 194). – An der linken Kante
oben mit fachgerecht geschlossenen Einrissen, ansonsten in gu-
tem Zustand. Albrecht Dürer
222 | Das Liebespaar und der Tod (Der Spaziergang)
221N | Der verlorene Sohn Kupferstich auf Bütten mit Wz. „Krone über Stadtwappen mit Hinter dem unverfänglichen Titel „Der Spaziergang“ verbirgt sich
Kupferstich auf Bütten mit Wz. „Traube mit Stengel und A P“ zwei Türmen“ (vgl. Meder Wz. 46). (Um 1498). 19,4 � 12,2 cm weit mehr als eine galante Liebeszene: Das Thema von Liebe und
(Meder Wz. 130). (Um 1496). 24,2 � 18,5 cm (Blattgröße). (Blattgröße). Tod – ein Lieblingsthema des jungen Dürer – ist hier auf besonders
Bartsch 28; Meder 28 f-g (von h); Schoch/Mende/Scherbaum Bartsch 94; Meder 83 1 g (von 2); Schoch/Mende/Scherbaum 19 einfühlsame Weise angesprochen. Der junge Kavalier wendet sich
9 f-g (von h). 1 g (von 2). mit einladender Geste an seine ältere und aufgrund der Haube als
€ 6.000/8.000 € 8.000/10.000 verheiratet zu identifizierende Begleiterin, die sich im Moment der
Risiken seines drängenden Liebeswerbens bewusst wird. Zögernd
Kräftiger, gleichmäßiger Druck, die für den Druckzustand beschrie- Hervorragender, kräftiger Druck, laut der Datierung des Wz. um hält sie in ihrem Schritt inne und richtet den Blick auf den Boden.
benen Schrammen in den Schweinen und im Himmel sind noch oder nach 1550 entstanden. Das Haubenornament noch deutlich Hinter einem Baum lauert, für beide nicht sichtbar, der Tod mit dro-
schwach sichtbar. Innerhalb der Einfassungslinie geschnitten. – druckend. Mit der Kratzlinie vom Kinn abwärts über die Brust des hend erhobenem Stundenglas – ein deutlicher Hinweis auf die Ver-
Papier etwas nachgedunkelt und vereinzelt fleckig. Überwiegend Mannes und den Kratzlinien über beiden Köpfen. Mit den langen gänglichkeit des Liebesglücks (R. Schoch). – Wenige winzige
verso kleinere Papiermängel. An den Kanten leicht gewellt, insge- Vertikalen in der dreieckigen Gewandfalte des Mädchens und ei- Fleckchen. Die rechte untere Ecke überarbeitet. Ansonsten sehr
samt gut erhalten. nem bis zu 2 mm breiten Rändchen um die Einfassungslinie. gut erhalten.
10 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 11
Albrecht Dürer
223 | Die Geißelung
Kupferstich auf Bütten. (1512). 11,6 � 7,4 cm (Blattgröße).
Bartsch 8; Meder 8 b (von e); Schoch/Mende/Scherbaum
50 b (von e).
Provenienz:
Nicht identifizierter Sammlerstempel verso (nicht bei Lugt).
€ 2.000
Blatt 6 aus der Folge: Die Kupferstich-Passion. Ausgezeichneter,
gegensatzreicher Druck mit leichten Wischspuren, vor der Hori-
zontalen durch den Schenkel Christi. Auf bzw. knapp innerhalb der
Einfassungslinie geschnitten. – Vereinzelt winzige Braunfleckchen.
Am unteren Rand ein geschlossener ca. 1 cm langer Einriss. Die Albrecht Dürer
rechte obere Ecke abgerundet und minimal übertuscht, insgesamt
gut erhalten. 225N | Christus in der Vorhölle
Kupferstich auf Bütten. (1512). 11,7 � 7,5 cm (Blattgröße).
Bartsch 16; Meder 16 c (von e); Schoch/Mende/Scherbaum 58 c
224N | Die Handwaschung des Pilatus (von e).
Kupferstich auf Bütten. (1512). 12,1 � 7,9 cm (Blattgröße). Provenienz:
Bartsch 11; Meder 11 a-b (von c); Schoch/Mende/Scherbaum Verso mit einem schwach erkennbaren Sammlerstempel „M M“
53 a-b (von c). (nicht bei Lugt).
Provenienz: € 10.000/12.000
Verso mit einem handschriftlichen Sammlervermerk „D. vook“
(nicht bei Lugt). Blatt 14 aus der Folge: Die Kupferstich-Passion. Hervorragender,
€ 8.000/10.000 kräftiger und scharf zeichnender Druck von gratiger Wirkung. Mit
der Horizontalen durch die Nackenhaare des oberen Teufels und
Blatt 9 aus der Folge: Die Kupferstich-Passion. Brillanter, tief- den zwei Horizontalen auf der Ärmeldraperie, jedoch vor den Krat-
schwarzer Frühdruck, die Architektur nicht sehr tief gestochen, wie zern im Bogen. Auf die Plattenkante geschnitten, vereinzelt noch
für ein frühes Blatt gewünscht. Mit einem bis zu 2 mm breiten mit einem feinen Rändchen um diese. – Papier leicht nachgedun-
Rändchen um die Plattenkante. – Vereinzelt zum Teil außerhalb kelt und vereinzelt minimal fleckig. Verso mit kleineren Papieraus-
der Darstellung angerändert. Papier leicht nachgedunkelt und mit dünnungen und Klebespuren von früherer Montierung, ansonsten
winzigen Fleckchen, ansonsten tadellos erhalten. schönes Exemplar.
12 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 13
Albrecht Dürer
227N | Der heilige Christophorus mit zurückgewandtem
Kopfe
Kupferstich auf Bütten. (1521). 11,8 � 7,7 cm (Blattgröße).
Albrecht Dürer Bartsch 51; Meder 53 a-b (von d); Schoch/Mende/Scherbaum
93 a-b (von d).
226N | Der heilige Christophorus, nach rechts schauend € 8.000/10.000
Kupferstich auf Bütten. (1521). 11,8 � 7,5 cm (Blattgröße).
Bartsch 52; Meder 52 a-b (von d); Schoch/Mende/Scherbaum Prachtvoller, warmtoniger Abzug von der mit Absicht nicht rein ge-
94 a-b (von d). wischten Platte und vor den Kratzern durch den weißen Ärmel. Auf
Provenienz: die Plattenkante geschnitten.
Unbekannte Sammlung, mit Stempel im Oval (nicht identifizierbar). Dürer hat dem Heiligen, der sich seit dem 13. Jahrhundert gro-
€ 8.000/10.000 ßer Beliebtheit erfreute, mehrere Darstellungen gewidmet. Er war
der Schutzpatron der Schiffer, Fuhrleute und Reisenden und
Prachtvoller, rein gewischter Frühdruck, teils noch mit feinen Spu- schützte all jene, die eines plötzlichen Todes starben, ohne zuvor
ren vom Plattengrat. Vor dem Querkratzer durch die Finger des die Sakramente erhalten zu haben. – An der oberen Kante mit ei-
Jesuskindes ins Helle. Knapp innerhalb der Plattenkante geschnit- nem fachmännisch restaurierten Einriss. Die Ecken sorgsam über-
ten. – Wenige winzige Braunfleckchen, die Ecken verso sorgsam arbeitet. Ein winziger geschlossener Einriss an der unteren Kante.
und fachmännisch überarbeitet, ansonsten schönes Exemplar. Ansonsten schönes Exemplar.
14 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 15
Albrecht Dürer
Albrecht Dürer
230N | Der Apostel Bartholomäus
228 | Der Apostel Philippus
N Kupferstich auf Bütten. (1523). 12,2 � 7,7 cm (Blattgröße). 231N | Der Apostel Paulus
Kupferstich auf Bütten. (1523/26). 12,1 � 7,6 cm (Blattgröße). 229 | Der Apostel Simon
N Bartsch 47; Meder 45 a-b (von d); Schoch/Mende/Scherbaum Kupferstich auf Bütten. (1514). 11,7 � 7,5 cm (Blattgröße).
Bartsch 46; Meder 48 a-b (von e); Schoch/Mende/Scherbaum Kupferstich auf Bütten. (1523). 11,7 � 7,6 cm (Blattgröße). 96 a-b (von d). Bartsch 50; Meder 47 II a-b (von II d); Schoch/Mende/Scherbaum
100 a-b (von e). Bartsch 49; Meder 49 a-b (von d); Schoch/Mende/Scherbaum € 3.000/4.000 74 II a-b (von II d).
€ 3.000/4.000 95 a-b (von d). € 3.000/4.000
€ 3.000/4.000 Ausgezeichneter, kontrastreicher Druck mit schwach erkennbaren
Prachtvoller, zarter und klarer Druck vor dem vertikalen Kratzer vertikalen Wischspuren vom Boden rechts aufwärts. Feines Ränd- Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit der Mauer und der Seeland-
längs des rechten Randes. Auf bzw. knapp innerhalb der Einfas- Guter, kräftiger Abdruck mit den noch erkennbaren Kritzeln rechts chen um die Plattenkante. – Kaum merklich braunfleckig. An den schaft. Der vertikale Kratzer über der Mauer ist noch nicht erkenn-
sungslinie geschnitten. – Kaum merklich fleckig, die Ecken verso von der Ärmeldraperie. Knapp auf bzw. innerhalb der Plattenkante Ecken rückseitig sorgsam und fachmännisch überarbeitet. An der bar. Knapp innerhalb der Einfassungslinie geschnitten. – Wenige
sorgsam überarbeitet. Die rechte obere Ecke minimal berieben, an- geschnitten. – Papier minimal fleckig. Die oberen Ecken sorgsam unteren Kante mit einem winzigen Tuschfleck. Ansonsten schönes winzige Braunfleckchen. Die rechte untere Ecke sorgsam und fach-
sonsten gut erhalten. überarbeitet, ansonsten gut erhalten. Exemplar. männisch restauriert, ansonsten schönes Exemplar.
16 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 17Albrecht Dürer
232N | Ecce Homo (Schmerzensmann mit gebundenen
Händen)
Kaltnadel auf Bütten. (1512). 13 � 8,9 cm (Blattgröße).
Bartsch 21; Meder 21 a (von d); Schoch/Mende/Scherbaum 64 a
(von d).
€ 15.000/20.000
Das seltene Blatt in einem ausgezeichneten zarten Druck, wie bei
Meder für diesen frühen Zustand beschrieben. Noch mit der ehema-
ligen Horizontlinie über dem linken Oberschenkel. Mit einem bis zu
8 mm breiten Rand um die Plattenkante. Dürers Schmerzensmann
entstand 1512 vermutlich als erstes von drei Kaltnadelblättern – im
selben Jahr wie die letzten zehn Blätter der Kupferstichpassion.
– An der rechten Kante mit einem winzigen, hinterlegten Einriss.
Unten rechts eine kleine Papierfehlstelle an der Kante, ansonsten
in gutem Zustand. Sehr selten!
18 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 19Albrecht Dürer
233 | Kardinal Albrecht von Brandenburg (Der große
Kardinal)
Kupferstich auf Bütten mit Wz. „Kleines Stadtwappen“ (Meder
Wz. 275). (1523). 17,5 � 12,7 cm (Blattgröße).
Bartsch 103; Meder 101, I e (von II); Schoch/Mende/Scherbaum 234 | Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen
97 I e (von II). Kupferstich auf Bütten. (1524). 19,9 � 12,8 cm (Blattgröße).
€ 1.000 Bartsch 104; Meder 102 I d (von II); Schoch/Mende/Scherbaum
98 I d (von II). Albrecht Dürer
Sehr schöner, harmonischer Druck, knapp auf die Plattenkante ge- Provenienz:
schnitten. Mit der vollen Darstellung und der lateinischen Legende Pierre Stroobants, verso mit dem Stempel (Lugt 3967); 235N | Der heilige Hieronymus neben dem Weidenbaum Harmonischer und feinzeichnender Druck mit dem Monogramm
im Unterrand. Dürer hat Kardinal Albrecht von Brandenburg Eduard Friedrich Weber (1830–1907), Hamburg, verso mit dem Kupferstich auf Bütten mit angeschnittenem Wz. „Großes im Felsen links. Das Kruzifix, die Landschaft und die Jahreszahl
(1490–1545) erstmals 1519 in einem Kupferstich nach Zeichnun- Stempel (Lugt 913). Stadttor“ (Meder Wz. 263). (1512). 20,9 � 18,4 cm (Blattgröße). sind noch schwach erkennbar. Der Abzug erfolgte noch vor dem
gen festgehalten, die 1518 auf dem Reichstag in Augsburg entstan- € 1.000 Bartsch 58; Meder 58 II c-d (von III b); Schoch/Mende/Scher- Plattenschaden im unteren Rand. Innerhalb der Plattenkante ge-
den waren. Das zweite Porträt stammt aus dem Jahre 1523, als Al- baum 65 II c-d (von II b). schnitten. – Vereinzelt winzige Braunfleckchen. Im unteren Rand
brecht von Brandenburg schon tief in die Abwehr der seit 1517 Guter, etwas späterer Abzug mit der Schramme in der rechten Ge- Provenienz: mit einer druckbedingten Quetschfalte. An den Kanten unauffällige
durch Martin Luther eingeleiteten Reformation verwickelt war. – sichtshälfte, aber noch vor der Aufätzung der Platte. Knapp auf Henry Foster Sewall (1816-1896), New York, verso mit dem Ausbesserungen und Einzeichnungen. Verso drei kleine Papier-
Minimal fleckig. Verso in den rechten Ecken mit Montierungsres- Plattenkante geschnitten. – Geglättete Knickfalten, vereinzelt Stempel (Lugt 1309). ausdünnungen und Reste von alter Montierung. Insgesamt noch
ten, ansonsten gut erhalten. leicht fleckig, ansonsten gut erhalten. 4.000/5.000 gut erhalten.
20 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 21Albrecht Dürer
236N | Samson tötet den Löwen
Holzschnitt auf Bütten. (Um 1497/98). 38,1 � 27,9 cm (Blattgröße).
Bartsch 2; Meder 107 a-b (von g); Schoch/Mende/Scherbaum
127 a-b (von g).
Provenienz:
Verso mit einem nicht indentifizierten Sammlerstempel „R mit
Pfeil“ (nicht bei Lugt);
rückseitiger, handschriftlicher Sammlervermerk in Bleistift „July
1901-G.R.W.-ly“.
€ 40.000/50.000
Prachtvoller, wirkungsreicher und tiefschwarzer Frühdruck, der be-
reits vor 1504 abgezogen wurde. An den Rändern die Druckfarbe
vereinzelt minimal verwischt. Die Schnittlücke in der Bergkontur,
im Schwanz des Löwen und im Stein unten rechts gut erkennbar.
Jedoch vor der Lücke im Monogramm und dem Wurmloch im Gür-
telbund, was auf einen frühen a-b Zustand schließen lässt. Auf die
Einfassungslinie geschnitten, rechts oben und unten ist nur noch
ein feines Rändchen sichtbar.
„Samson tötet den Löwen“ zählt heute zu den bedeutendsten
Einblattholzschnitten der ersten Jahre nach Albrecht Dürers erster
Italienreise von 1494 bis 1495 und bildet im Aufbau das Gegen-
stück zum etwa gleichzeig entstandenen „Ercules“ (SMS 105). Die
Szene wird im Alten Testament geschildert (Richter 14,5-6); auf
dem Weg zur Brautwerbung nach Thimnath wurde Samson von
einem Löwen angefallen, doch der Geist Gottes kam über ihn und
er zerriss den Rachen der niedergerungenen Bestie mit bloßen
Händen. Der Held Samson, der dazu bestimmt war, die Israeliten
von der Herrschaft der Philister zu befreien, galt im Sinne der mit-
telalterlichen Typologie als Präfiguration Christi in seiner Rolle als
Sieger über Satan. Dürer zeigt Samson in einem historisierenden
Kostüm und setzt das Geschehen in mythische Ferne. Das Hemd
mit weiten flatternden Ärmeln, darüber ein ärmelloser Rock mit ei-
ner kostbaren Agraffe, erinnert an die Mode des frühen 15. Jahr-
hunderts. – Papier minimal nachgedunkelt, im Bereich des Him-
mels rechts etwas berieben, rechts oben eine schwache Faltspur.
Kleinere Randmängel und eine geglättete Mittelfalte verso. Rück-
seitig mit Resten von früherer Montierung, ansonsten sehr gut er-
halten. In diesem frühen Druckzustand sehr selten!
22 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 23Albrecht Dürer
237N | Ercules (Herkules tötet die Molioniden; Herkules und
Cacus)
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Niedere Krone mit Dreieck-
Anhänger“ (Meder Wz. 24). (Um 1496). 38,8 � 28,1 cm (Blattgröße).
Bartsch 127; Meder 238 I b (von III c); Schoch/Mende/Scherbaum
105 I b (von III c).
€ 25.000/30.000
Prachtvoller, leuchtender Frühdruck mit allen 17 Vögeln und vor
dem verdorbenem Auge der Frau und dem Horizontausbruch in
der Horizontlinie. Auf die Einfassungslinie geschnitten.
Dürer zeigt in diesem großformatigen Einblattholzschnitt eine
Szene aus der antiken Mythologie, die vor 1500 und im Medium
des Holzschnitts in Deutschland ungewöhnlich war. Dürer fügte
deshalb am oberen Bildrand eine kleine Schriftrolle mit der Erklä-
rung ein, dass es sich bei dem muskulösen, mit einem Tierfell be-
kleideten Kämpfer im Vordergrund, der zwei gepanzerte Ritter be-
siegt hat, um Herkules handelt. Es ist anzunehmen, dass die
Beschriftung ursprünglich noch einen Zusatz enthielt, den Dürer
zuletzt wieder weggeschnitten hat (Albrecht Dürer. Die Druckgra-
phiken im Städel–Museum, Ausst.-Kat. Guggenheim Museum Bil-
bao/Städel–Museum, Frankfurt am Main, Köln 2008, S. 50, Nr. 10
(Martin Sonnabend)). – Überwiegend verso mit winzigen Braun-
fleckchen, an der unteren Kante mit einem kleinen, fachmännisch
restaurierten Einriss, ansonsten sehr schönes Exemplar.
24 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 25Albrecht Dürer
239 | Die Geburt Mariens
Albrecht Dürer Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Waage im Kreis“ (Meder Wz. 169). Blatt 5 aus der Folge: Das Marienleben. Prachtvoller, kräftiger und
(Um 1503). 29,5 � 20,8 cm (Blattgröße). präziser Frühdruck vor dem Text und mit dem für diesen frühen
238 | Joachim und Anna unter der Goldenen Pforte Bartsch 80; Meder 192 I a-b (von III h); Schoch/Mende/Scher- Zustand gefragten Wasserzeichen. Der Sprung im Fenster links,
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Ochsenkopf mit fünfteiliger Blatt 4 aus der Folge: Das Marienleben. Hervorragender, tief- baum 170 I a-b (von III h). wie für den Zustand b genannt, schon leicht sichtbar, jedoch vor
Blume“ (Meder Wz. 62). (1504). 29,5 � 20,8 cm (Blattgröße). schwarzer Probedruck vor der lateinischen Textausgabe von 1511 Provenienz: dem Wurmgang im Schultertuch der links Sitzenden. Nach Meder
Bartsch 79; Meder 191 I a (von III i); Schoch/Mende/Scherbaum und dem dafür gefragten Wasserzeichen. Mit der Lücke im Schul- Gustav Friedrich Konstantin Parthey (1798-1872), Berlin, verso ist der Druck in die erste Schaffenszeit nach Dürers Italienreise ein-
169 I a (von III i). tertuch und im Rücken Annas und den kleinen Lücken im Ober- mit dem Stempel (Lugt 2014); zuordnen. Knapp auf bzw. innerhalb der Einfassungslinie geschnit-
Provenienz: rand sowie einem feinen Rändchen um die Einfassungslinie. – Klei- Buch- und Kunstantiquariat E + R Kistner, Nürnberg; ten. – Vereinzelt wenige winzige Braunfleckchen. Verso kaum
Privatbesitz, Norddeutschland. nere Randmängel, geglättete Mittelfalte verso und mit Resten von dort erworben und seitdem Privatbesitz, Süddeutschland. sichtbare, horizontale, druckbedingte Quetschfalte, ansonsten ta-
€ 10.000/12.000 alter Montierung, ansonsten sehr gut erhalten. € 10.000/12.000 dellos erhalten.
26 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 27Albrecht Dürer Albrecht Dürer
240 | Mariens Tempelgang 241 | Mariä Verkündigung
ben. Ganz ausgezeichneter,
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Hohe Krone“ (Meder Wz. 20). Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Hohe Krone“ (Meder Wz. 20). Blatt 8 aus der Folge: Das Marienle
nischen Textausgabe von
(Um 1503). 29,6 � 21,2 cm (Blattgröße). Blatt 6 aus der Folge: Das Marienleben. Prachtvoller, herrlich kont- (Um 1503). 30 � 21,5 cm (Blattgröße). transparenter Frühdruck vor der latei
Wasserzeichen. Die Lücke
Bartsch 81; Meder 193 I a (von III h); Schoch/Mende/Scherbaum rastreicher und klarer Frühdruck vor der lateinischen Buchausgabe Bartsch 83; Meder 195 I b (von III f); Schoch/Mende/Scherbaum 1511 und mit dem von Meder gefragten
e mit den Kritzeln in der un-
171 I a (von III h). von 1511. Verso mit sehr schöner Reliefwirkung. Mit dem für den I a 173 I b (von III f). in der Bergkontur klar erkennbar sowi
einem schönen, bis zu 3 mm
Provenienz: Zustand gefragten Wz. und der kleinen Lücke über dem Fackelträ- Provenienz: tersten Türschwellenschattierung. Mit
ie und einer schönen rück-
Buch- und Kunstantiquariat E + R Kistner, Nürnberg; ger. Mit einem bis zu 2 mm breiten Rändchen um die Einfassungsli- Buch- und Kunstantiquariat E + R Kistner, Nürnberg; breiten Rändchen um die Einfassungslin
kchen, verso umlaufend
dort erworben und seitdem Privatbesitz, Süddeutschland. nie. – Wenige Braunfleckchen, überwiegend verso sichtbar. Um die dort erworben und seitdem Privatbesitz, Süddeutschland. seitigen Reliefwirkung. – Wenige Braunflec
erhalten. Selten!
€ 10.000/12.000 Vögel mit Druckstellen im Papier. Ansonsten sehr schönes Exemplar. € 10.000/12.000 mit alter Montierung, ansonsten tadellos
28 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 29Albrecht Dürer Albrecht Dürer
242 | Die Heimsuchung 243 | Die Beschneidung Christi
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Hohe Krone“ (Meder Wz. 20). Holzschnitt auf Bütten mit Wasserzeichen „Hohe Krone“ (Meder
(1503/04). 29,9 � 21,2 cm (Blattgröße). Blatt 9 aus der Folge: Das Marienleben. Prachtvoller, tiefschwarzer Wz. 20). (Um 1504). 29,7 � 21,3 cm (Blattgröße). Blatt 11 aus der Folge: Das Marienleben. Prachtvoller, satter und
Bartsch 84; Meder 196 I a (von III g); Schoch/Mende/Scherbaum und reiner Frühdruck vor der lateinischen Textausgabe von 1511 Bartsch 86; Meder 198 I a-b (von III h); Schoch/Mende/Scher- klarer Frühdruck vor der Textausgabe von 1511 und mit dem ge-
174 I a (von III g). und mit dem für diesen frühen Zustand gefragten Wasserzeichen. baum 176 I a-b (von III h). fragten Wz. Die f-förmige Verletzung in der Eckschattierung oben
Provenienz: Die beiden Einsprünge neben der Wolke gut erkennbar und mit Provenienz: rechts ist bereits erkennbar, die sich im Laufe der Ausgaben noch
Buch- und Kunstantiquariat E + R Kistner, Nürnberg; einem feinen Rändchen um die Einfassungslinie. Mit sehr schöner, Buch- und Kunstantiquariat E + R Kistner, Nürnberg; erweitert. Sehr gute Reliefwirkung verso und mit einem feinen
dort erworben und seitdem Privatbesitz, Süddeutschland. deutlicher Reliefwirkung verso. – Papier leicht fleckig. Horizontale, dort erworben und seitdem Privatbesitz, Süddeutschland. Rändchen um die Einfassungslinie. – Papier leicht fleckig, ansons-
€ 10.000/12.000 druckbedingte Quetschfalte, ansonsten sehr gut erhalten. € 10.000/12.000 ten in sehr gutem Zustand.
30 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 31Albrecht Dürer Albrecht Dürer
244 | Die Darstellung im Tempel 245 | Mariä Himmelfahrt und Krönung
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Hohe Krone“ (Meder Wz. 20). Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Hohe Krone“ (Meder Wz. 20).
(Um 1505). 29,6 � 21,1 cm (Blattgröße). Blatt 13 aus der Folge: Das Marienleben. Ausgezeichneter, tief- (1510). 29,4 � 21,2 cm (Blattgröße). Blatt 19 aus der Folge: Das Marienleben. Prachtvoller, herrlich kon-
Bartsch 88; Meder 200 I a (von III f); Schoch/Mende/Scherbaum schwarzer Frühdruck vor der lateinischen Textausgabe von 1511 Bartsch 94; Meder 206 I (von III e); Schoch/Mende/Scherbaum trastreicher und klarer Frühdruck vor dem Text. Mit dem für den
178 I a (von III f). und mit dem für diesen frühen Druckzustand gefragten Wz. Ein 184 I (von III e). ersten Zustand gefragten Wasserzeichen und einem bis zu 3 mm
Provenienz: feines Rändchen um die Einfassungslinie. – An der linken Kante Provenienz: breiten Rand um die Einfassungslinie. – Winzige Braunfleckchen.
Buch- und Kunstantiquariat E + R Kistner, Nürnberg; unten ein ca. 2,2 cm langer, teilweise geschlossener Einriss. Mini- Buch- und Kunstantiquariat E + R Kistner, Nürnberg; Verso eine geglättete horizontale Mittelfalte. Die linke und rechte
dort erworben und seitdem Privatbesitz, Süddeutschland. male Papiermängel außerhalb der Darstellung in der linken unteren dort erworben und seitdem Privatbesitz, Süddeutschland. untere Ecke verso verstärkt. Ansonsten sehr schönes Exemplar.
€ 10.000/12.000 Ecke. Papier leicht braunfleckig, ansonsten gut erhalten. € 10.000/12.000 Breitrandige Frühdrucke des Motivs sind selten.
32 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 33Albrecht Dürer
246 | Die Anbetung der Könige
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Bekrönter Doppeladler“ (Meder Albrecht Dürer 249 | Die Beweinung Christi
Wz. 222). (Um 1503). 30,1 � 21,1 cm (Blattgröße). Holzschnitt auf Bütten. (Um 1509/1510). 13,2 � 10,2 cm (Blattgröße).
Bartsch 87; Meder 199 III f (von III f); Schoch/Mende/Scherbaum 248 | Das letzte Abendmahl Bartsch 43; Meder 152 I (von IV); Schoch/Mende/Scherbaum
177 III e (von III f). Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Dreieck mit Blume“ 213 I (von IV).
Provenienz: 247 | Die Flucht nach Ägypten (Meder Wz. 127). (1510). 39,8 � 28,4 cm (Blattgröße). Provenienz:
Nicht identifizierter Sammlerstempel verso (nicht bei Lugt). Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Schild mit schrägem Balken“ Bartsch 5; Meder 114 II (von III g); Schoch/Mende/Scherbaum Karl & Faber, Auktion 199, 6./7. Juni 2000, Los 25.
€ 2.800 (Meder Wz. 246). (Um 1504). 30,3 � 21,3 cm (Blattgröße). 155 II (von III g). J. E. Wetterauer (geb.1946), Stuttgart, verso mit dem Stempel
Bartsch 89; Meder 201 III f (von f); Schoch/Mende/Scherbaum € 3.000/4.000 (Lugt 3870).
Blatt 12 aus der Folge: Das Marienleben. Guter, gleichmäßiger, par- 179 III f (von f). € 4.000/5.000
tiell minimal trockener Druck, aufgrund des Wasserzeichens zwi- € 2.500 Guter, satter, wenn auch leicht verklebter früher Abdruck der lateini-
schen 1596 und 1600 zu datieren. Knapp auf die Einfassungslinie schen Textausgabe von 1511. Abdruck mit der Lücke unten links und Blatt 28 aus der Folge: Die kleine Passion. Ausgezeichneter, kräfti-
geschnitten. – Papier etwas nachgedunkelt und vereinzelt fleckig. Blatt 14 aus der Folge: Das Marienleben. Ausgezeichneter, kräftiger der Beschädigung in der Gewölbeschattierung. Bis vor die Einfas- ger Frühdruck vor der lateinischen Textausgabe von 1511 und vor
Verso geglättete Mittelfalte, an der linken Kante mit einem hinter- Druck nach dem Text. Mit den Lücken in der unteren Linie und ei- sungslinie geschnitten. – An der unteren Kante mit einem ca. 5 mm dem Randausbruch am Kreuzstamm oben. Mit einem feinen Ränd-
legten kleinen Randeinriss. An der rechten Kante oben ein winziger nem feinen Rändchen um die Einfassung. – Leicht braunfleckig so- geschlossenen Einriss. Papier mit winzigen Braunfleckchen und ei- chen um die Einfassungslinie. – An der linken Kante eine kleine
Einriss. An der linken Kante oben mit zwei kleinen hinterlegten Ein- wie kleinere Papiermängel an den Kanten. Rechts oben ein ca. 4 mm ner geglätteten Mittelfalte verso. Rückseitig mit Resten und Spuren Stelle berieben, verso umlaufend mit alten Klebespuren, ansonsten
rissen. Von schönem Gesamteindruck. langer Einriss, ansonsten gut erhalten. von alter Montierung, ansonsten gut erhalten. in gutem Zustand.
34 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 35Albrecht Dürer
251 | Johannes, das Buch verschlingend
Albrecht Dürer Ganz ausgezeichneter, in allen Details klar und scharf zeichnender Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Dreieck mit sechsblättriger Dieses achte Blatt markiert den Wendepunkt des endzeitlichen
Frühdruck mit dem gefragten Wz. Vor dem Sprung im Stock vom Blume und zwei Querstrichen“ (Meder Wz. 127). (Um 1498). Geschehens. Das Strafgericht gegen die Menschheit ist hiermit be-
250 | Maria, als Königin der Engel (Maria von zwei Engeln unteren Rand Mitte aufwärts. Das großformatige Blatt auf die ganz- 39,7 � 28,7 (Blattgröße). endet. Auf der Felseninsel Patmos erscheint Johannes der „Starke
gekrönt) randige Einfassungslinie geschnitten. Selten so schön! Frühdrucke Bartsch 70; Meder 172 III (von IV); Schoch/Mende/Scherbaum Engel“, der mit der wie zum Schwur erhobenen Hand auf die gerette-
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Ochsenkopf mit Schlangenstab“ in dieser Qualität sind von größter Seltenheit. 120 III (von IV). ten Seelen im Altar oben links verweist. „Und ich sah einen anderen
(Meder Wz. 69). (1518). 30,1 � 21,3 cm (Blattgröße). Nach vielen Jahren widmet sich Dürer wieder dem Thema der Provenienz: starken Engel vom Himmel herabkommen; der war mit einer Wolke
Bartsch 101; Meder 211 I a (von II g); Schoch/Mende/Scherbaum „Mutter Gottes“ (Madonna). Anders als in seinem Frühwerk ist ein Sammlung Oettingen-Wallerstein (s. Lugt 2715a); bekleidet und hatte einen Regenbogen auf seinem Haupt und ein
248 I a (von II g). vermindertes Interesse des Künstlers an Stilisierung im Linienspiel C. G. Boerner, Düsseldorf, Auktion 16./17. Juni 1937 (Sammlung Antlitz wie die Sonne und Füße wie Feuersäulen“ (Offenbarung, X, 1).
Provenienz: erkennbar. Hätte Dürer früher Details wie einen Faltenwurf liebe- Fürst von Oettingen-Wallerstein), aus Los 114; Der gestaltlose Engel überreicht Johannes ein Buch, das sich dieser
Lawson Thompson (1837-1919), Hitchin (Hertfordshire), voll geschildert, treten nun anstelle der Fältelung mit vielfältig ge- Privatbesitz, Deutschland. von den Worten erregt einverleibt, um auf diese Weise neue Pro-
verso mit dem verblassten Stempel (Lugt 1770); schwungenen Linien Parallelschraffuren auf – ein Zeichen für den € 10.000/12.000 phezeiungen zu erfahren. Die einzelnen Wörter scheinen sich von
Albert W. Blum (1882-1952), Schweiz/Short Hills, verso mit dem beginnenden Wandel zum Spätstil des Künstlers. Der Holzschnitt den Seiten zu lösen und in den Mund Johannes’ hineinzufließen.
Stempel (Lugt 79b); entstand kurz nach Luthers Thesenanschlag und bildet nicht nur Blatt 8 aus der Folge: Die Apokalypse. Ausgezeichneter, tiefschwar- Damit versinnbildlicht Dürer die göttliche Inspiration, die Johannes
Buch- und Kunstantiquariat E + R Kistner, Nürnberg; im grafischen Werk Dürers den Höhepunkt der Marienverherrli- zer und gleichmäßiger Abdruck der lateinischen Textausgabe von die Worte seiner „Offenbarung“ in den Mund legt und ihn letztlich
dort erworben und seitdem Privatbesitz, Süddeutschland. chung. – Geglättete horizontale Faltspuren verso. Die linke untere 1511. Mit umlaufend feinem Rändchen, nur am rechten Rand unten dazu bewegt, diese niederzuschreiben. – Verso vereinzelt mit leich-
€ 10.000/12.000 Ecke sorgfältig angesetzt. Ansonsten sehr gut erhalten. und am oberen Rand mittig bis zur Einfassungslinie beschnitten. ten Spuren von Offsetting. In sehr gutem Zustand. Selten so schön.
36 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 37Albrecht Dürer
252 | Die heiligen Bischöfe Nikolaus, Ulrich und Erasmus
Holzschnitt auf Bütten. (Um 1505). 23,8 � 16,8 cm (Blattgröße).
Bartsch 118; Meder 233 e (von e); Schoch/Mende/Scherbaum
141 e (von e).
Provenienz:
Hollstein & Puppel, Berlin, Auktion 59, 28.-30. November 1938,
Los 85.
€ 1.500
Guter, gleichmäßiger, späterer Abzug mit der kleinen Lücke über
dem Schiffchen. Um die Einfassungslinie mit einem bis zu 1,4 cm
breiten Rand. – Papier etwas nachgedunkelt, leicht fingerfleckig,
ansonsten gut erhalten.
Albrecht Dürer
253 | Der heilige Sebaldus auf der Säule (Flugblatt mit der 254 | Der heilige Hieronymus in der Felsgrotte
Ode des Conrad Celtis an den heiligen Sebaldus) Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Kleines gotisches p mit
Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Krüglein mit Blume“ (vgl. Meder Wäppchen“. (Meder Wz. 326). (1512). 17,1 � 12,6 cm (Blattgröße
Wz. 158). (Um 1501). 28,4 � 9,8 cm (Blattgröße 29,7 � 20,8 cm). 30,5 � 19 cm).
Bartsch app. 20; Meder 234 wohl vor der ersten Ausgabe (von Bartsch 113; Meder 229 I b-c (von II c); Schoch/Mende/Scher-
zwei Ausgaben mit Text); Schoch/Mende/Scherbaum 129 wohl baum 232 I b-c (von II c).
vor der ersten Ausgabe (von zwei Ausgaben mit Text). € 1.000
Provenienz:
Antiquariat Wölfle, München; Ausgezeichneter, kräftiger Frühdruck des seltenen Blattes, mit der
dort 1970 erworben; Jahreszahl und ohne rückseitigen Text. Die winzige Lücke im Hori-
seitdem Privatbesitz, Süddeutschland. zont zwischen dem Kreuz und dem Schiff ist bereits sichtbar. Mit
€ 5.000/6.000 einem breiten Rand um die Einfassungslinie. Im Unterrand von al-
ter Hand bezeichnet. – Papier etwas nachgedunkelt und mit
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Frühdruck vor dem Text mit Braunfleckchen. In den Ecken sowie an der linken oberen Kante mit
den vier Wappen. Die winzigen Lücken in den unteren beiden Wap- leichten Quetschfalten, ansonsten gut erhalten. Sehr selten!
pen sind bereits sichtbar. Bei dieser Darstellung handelt es sich um
einen ausgesprochen seltenen, frühen Abzug.
Dürer zeigt die Ganzfigur des Heiligen in der Tracht des from- 255N | Die heilige Familie mit fünf Engeln
men Pilgers mit Reisemantel, Hut und Stab. Der Heilige steht auf Holzschnitt auf Bütten mit einem angeschnittenen Wz. „Doppel-
einem spätgotischen Blattkapitell und trägt das zweitürige Kir- adler mit Blume“ (Meder Wz. 222). (Um 1503/04). 21,6 � 14,8 cm
chenmodell der Nürnberger Sebalduskirche auf seinem rechten (Blattgröße).
Arm. Über der Figur erscheinen das dänische und französische Kö- Bartsch 99; Meder 214 e-f (von g); Schoch/Mende/Scherbaum
nigswappen. Zu seinen Füßen sind die Wappenschilde von Conrad 137 e-f (von g).
Celtis, der die 14 Strophen der Ode entwarf, und das Wappenschild € 2.000
des Auftraggebers Sebald Schreyer dargestellt. Sebaldus blieb als
Stadtheiliger Nürnbergs immer ein Lokalheiliger und ist damit eng Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit dem großen Ausbruch in der
mit der Stadt verbunden. – Papier leicht nachgedunkelt und etwas unteren Einfassungslinie, jedoch vor allen Wurmlöchern. Auf die
braunfleckig. Die rechte Kante ungleich. Sechs winzige Löchlein in Einfassungslinie geschnitten. – Papier etwas nachgedunkelt und
der Darstellung. Im unteren Drittel mit einer hinterlegten Papier- vereinzelt winzige Braunfleckchen. Kleine Randeinrisse, teilweise
fehlstelle. Von allergrößter Seltenheit auf dem Auktionsmarkt! geschlossen, ansonsten in gutem Zustand.
38 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 39Albrecht Altdorfer
um 1480 – Regensburg – 1538
256 | Die „Schöne Maria“ auf dem Thron
Kupferstich auf Bütten. (Um 1519/1520). 6,1 � 4,1 cm (Blattgröße).
Bartsch 13; The New Hollstein e.14; Winzinger 137 a (von c).
Provenienz:
Privatbesitz, Norddeutschland.
€ 2.400
Leuchtender, tiefschwarzer und klarer Frühdruck auf die Einfas-
sungslinie geschnitten. Dieser Stich zählt zu den Meisterleistungen
der Kleinmeister. Es existieren insgesamt nur 65 Exemplare, davon
etwa 35 Abzüge in Privatbesitz. – Überwiegend verso leicht fleckig
und mit Resten von alter Montierung. An der Kante rechts oben ein
winziges Löchlein, ansonsten von schöner Erhaltung.
Hans Sebald Beham
1500 Nürnberg – Frankfurt 1550
257 | Die heilige Familie unter einem Baum
Holzschnitt auf Bütten. (1521). 17,2 � 11,6 cm (Blattgröße). Ausgezeichneter, kräftiger Druck, links etwas auslassend und von
Bartsch 123; Hollstein 889 II (von II); Pauli 889 II (von II). leichter Reliefwirkung verso. Knapp außerhalb der Einfassungslinie
Provenienz: Lucas Cranach d. Ä. geschnitten. „Der Fürst mit seiner Dame reitend“ wird oft mit
Richard Leendertz (1881-1950), Krefeld, verso mit dem schwach 1472 Kronach – Weimar 1553 Cranachs Holzschnitt „Der Prinz zu Pferde“ in Beziehung gesetzt;
druckenden Stempel (Lugt 1708). in diesem Fall könnte das Paar Johann der Beständige und seine
€ 1.000 258N | Der Fürst mit seiner Dame reitend erste Ehefrau Sophie von Mecklenburg sein. Eine spätere Ausgabe
Holzschnitt auf Bütten. (1506). 18 � 12,7 cm (Blattgröße). des Blattes ist oben beschriftet: „Frisch auff mein Hertz/ sey unver-
Brillanter, tiefschwarzer Abdruck ohne die Datierung oben rechts. Bartsch 117; Hollstein 114 II (von III); Geisberg 626. zagt/ die ich begert/ hab ich erjagt" (zitiert nach Jahn 1972, S. 285).
Mit einem bis zu 6 mm breiten Rändchen um die Einfassungslinie. – Provenienz: Es handelt sich bei unserem Blatt um das bei Hollstein, S. 91 er-
In den rückseitigen rechten Ecken mit Resten von alter Montie- Doublette der Albertina, Wien, verso mit dem Stempel (Lugt 5g). wähnte Exemplar. – Papier gleichmäßig leicht nachgedunkelt und
rung, ansonsten von sehr schöner Erhaltung. € 8.000/10.000 überwiegend verso etwas fleckig, ansonsten gut erhalten.
40 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 41Lucas van Leyden 260N | Virgil im Korbe
1494 – Leiden – 1533 Kupferstich auf Bütten mit Wz. „Trauben“. (1525). 24,6 � 19,1 cm Lucas van Leyden
(Blattgröße).
259 | Die Verspottung Christi Bartsch 136; New Hollstein 136 I b (von III). 261N | Die Rückkehr des verlorenen Sohnes
Kupferstich auf Bütten. (1521). 11,8 � 7,7 cm (Blattgröße). Provenienz: Kupferstich auf Bütten mit Wz. „Wappen mit Sonne“. (Um 1510).
Barsch 47; Hollstein 47; The New Hollstein 47 II (von III). P. & D. Colnaghi & Co, London, verso mit der Lagernummer 18 � 24,5 cm (Blattgröße).
Provenienz: „c.2738“ in Bleistift. Bartsch 78; New Hollstein 78 I (von III).
Nicht identifizierter Sammlerstempel verso (nicht bei Lugt). € 4.000/5.000 € 5.000/6.000
€ 1.000
Ausgezeichneter, gleichmäßiger und leicht silbriger Frühdruck vor Hervorragender, leuchtender Frühdruck vor der Adresse „Martini
Blatt 5 aus der Folge: Die Passion. Prächtiger, gleichmäßiger, silbri- der Adresse „Martini Petri excude“ unten links. Knapp auf, bzw. mit Petri excude“. Knapp auf die Einfassungslinie geschnitten. – Die
ger Abzug, knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. Mit der einem feinen Rändchen um die Plattenkante geschnitten. – Verein- rechte Kante fachmännisch angesetzt. An der linken oberen Kante
Adresse Petris. – Links oben ein ca. 4,1 cm langer horizontaler ge- zelt kaum wahrnehmbare Braunfleckchen. Kleinere Papiermängel an ein ca. 4 mm langer geschlossener Einriss. Rechts in der Bergkon-
schlossener Riss. Verso winzige Braunfleckchen, ansonsten schö- den Kanten. Oben rechts kleine schwarze Fleckchen sowie verein- tur mit einem geschlossenen und überzeichneten Löchlein. Verti-
nes Exemplar. zelt leichte Faltspuren in der Darstellung. Insgesamt gut erhalten. kaler, geglätteter Mittelfalz verso. Insgesamt noch gut erhalten.
42 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 43Jan Gossaert, gen. Mabuse
um 1478 Duurstede – Middelburg 1532
262N | Kain erschlägt seinen Bruder Abel
(Buch Genesis 4, 2-4,16)
Holzschnitt auf Bütten, auf feines Japan aufgezogen. (Um 1520).
30 � 22,5 cm (Blattgröße).
Hollstein 4.
Literatur:
H. Th. Musper. Der Holzschnitt in fünf Jahrhunderten, Stuttgart,
1964, Nr. 190 mit Abb.
€ 20.000/25.000
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck. Knapp auf die Einfas-
sungslinie geschnitten. In Bildaufbau und Landschaftsgestaltung
orientiert sich Mabuse an den Holzschnitten von Albrecht Dürer.
Auffallend ist die dramatische Expressivität der Aktdarstellung.
Kain benutzt einen Eselskinnbacken, um damit auf seinen Bruder
einzuschlagen. Dieser, schon am Boden liegend, versucht Kain
durch Tritte auf Abstand zu halten und beißt diesem in die Hand.
Hollstein kennt nur insgesamt fünf Holzschnitte des Künstlers. In
den vergangenen 28 Jahren wurde dieses Motiv nur dreimal auf
internationalen Auktionen angeboten. – Aufgrund von Papiermän-
geln ganzseitig auf feinem Japan aufgezogen. Horizontale Mittel-
falte. Die rechte untere Ecke angesetzt und übertuscht, ebenso im
Bereich der Landschaft an der linken Kante. Sehr selten.
44 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 45Hendrick Goltzius
Agostino Carracci 1558 Mühlbrecht bei Venlo – Haarlem 1617
1557 – Bologna – 1602
265 | Calphurnius
263 | Der heilige Hieronymus Kupferstich auf Bütten mit Wz. „Lilie“. (1586). 26,6 � 18 cm
Kupferstich auf Bütten mit Wz. „Blume im Rund“. (1602). (Blattgröße).
49,5 � 37,4 cm (Blattgröße). Bartsch 103; Hollstein 169 III (von III); Hirschmann 169 II (von II).
Bohlin 213 IV (von IV); Le Blanc 68. € 1.000
Provenienz:
Nicht identifizierter Sammlerstempel verso (nicht bei Lugt). Guter, kräftiger und präziser Druck aus der Folge: Römische Hel-
€ 1.200 den. Mit einem bis zu 11 mm breiten Rand um die Plattenkante. –
Verso eine geglättete horizontale Falte. Wenige winzige Fleckchen,
Ausgezeichneter, fein zeichnender Druck des einzigen Zustands. Papier etwas nachgedunkelt, ansonsten gut erhalten.
Mit einem feinen Rändchen um die Plattenkante. – Papier etwas
angestaubt. Verso mit geglätteten Faltspuren, teilweise hinterlegt.
Vereinzelte Trockenfältchen. Oben links eine rückseitige Papier- Jan Harmensz. Muller
ausdünnung. Geringe Handhabungsspuren, insgesamt noch schö- 1571 – Amsterdam – 1628
nes Exemplar.
266 | Arion auf einem Delfin reitend
Kupferstich nach Cornelis Cornelisz van Haarlem auf Bütten mit
Wz. „Lilienwappen mit Querbalken“. (Um 1590). 33,2 � 33 cm
Jacob Matham (Blattgröße).
1571 – Haarlem – 1631 Bartsch III, 261, Nr. 32; Hollstein 48 II (von III); The New Hollstein
32 II (von III).
264 | 7 Bll.: Die Laster Provenienz:
Kupferstiche nach Hendrik Goltzius auf Bütten mit Wz. „Bekröntes Nicht identifizierter Sammlerstempel verso (nicht bei Lugt).
Wappen“. (Um 1600). Je 32 � 16,4 cm (Blattgröße 35,5 � 20,9 cm). € 1.000
Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland. Prachtvoller, leuchtender Druck innerhalb der Einfassungslinie ge-
€ 1.200 schnitten. – Papier minimal nachgedunkelt, verso geglättete Falt-
spuren, diese teilweise restauriert. Aufgrund von kleineren Papier-
Ecken teilweise mit Griffknicken (4) und Einrissen (2). Schöne Dru- mängeln ganzseitig auf feines Japan aufgezogen. Insgesamt noch
cke mit kleinem Rändchen um die Plattenkante. gut erhaltenes Exemplar.
46 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 47Jacques Callot
1592 – Nancy – 1635
267 | Le Brelan, ou l’Enfant prodigue trompé par une troupe
de filous (Die Kartenspieler)
Radierung auf Bütten. (1628). 27,8 � 21,5 cm (im Oval).
Lieure 596 II (von II).
Provenienz:
Reinhard Piper (1879-1953), München;
Karl & Faber, Auktion 155, 4./5. Juni 1981, Los 167.
1.000 €
Guter, gleichmäßiger Druck des zweiten, vollendeten Druckzu-
stands, mit breitem rechteckigen Rand. Die Radierung wurde von
Lieure als bestes Nachtstück Callots bewertet und mit „rare“ be-
zeichnet. – Nachgedunkelt und etwas fleckig, alte Papierquetsch-
falten. Darstellung in der Mitte berieben und teilweise nachge-
zeichnet, dadurch heller wirkend. Kleine Einrisse am Oberrand.
Linke und rechte obere Ecke beschädigt. An der linken Kante oben
ein winziger Einriss. Verso in den Ecken auf den Untersatz mon-
tiert. Selten!
Augsburger Stecher
Nicolaes de Bruyn Hendrik Goudt
1571 Antwerpen – Amsterdam 1656 1585 – Utrecht – 1630 270 | Sammlung aller Denkmale des Westfälischen Friedens (...)
Kupferstich auf Bütten. (1790). 29,7 � 36,7 cm (Blattgröße).
268 | Ländliches Fest in einem Schlosspark 269 | Aurora, Landschaft in der Morgendämmerung Querfolio. Gebunden im Pappeinband der Zeit.
Kupferstich und Radierung nach David Vinckboons auf Bütten mit Radierung nach Adam Elsheimer auf Bütten. (1613). 17,7 � 19 cm Provenienz:
Wz. „A D im Rund mit Kreuz“. (1607). 44 � 68,8 cm (Blattgröße). (Blattgröße). Mit dem Exlibris eines Regensburger Sammlers auf der Deckel
Hollstein 172, Wurzbach 98. Hollstein 7 II (von II). innenseite (Name getilgt).
Provenienz: Provenienz: € 2.500
Pierre Mariette (1634-1716), Paris, verso mit dem Nicht identifizierter Sammlerstempel verso (nicht bei Lugt).
handschriftlichen Vermerk (vgl. Lugt 1789). € 1.200 Sammelband mit der kompletten Folge von 138 Kupferstichen plus
€ 1.200 Erbauungstexten der „Augsburger Friedensgemälde“, die zum Ge-
Sehr guter, tiefschwarzer Abdruck mit dem Namen des Stechers. dächtnis des Westfälischen Friedens in den Jahren 1651 bis 1789 für
Hervorragender, gegensatzreicher Druck mit einem bis zu 1,8 cm Mit einem bis zu 5 mm breiten Rändchen um die Plattenkante, am die evangelische Schuljugend von Augsburg bei Johann Michael
breiten Rand um die Plattenkante. – Mit einer vom Druck beding- linken und rechten Rand mit einem feinen Rändchen. – Papier mi- Roth, Augsburg 1790, herausgegeben wurde. Es waren über 50 ver-
ten Falte sowie dem geglätteten Mittelfalz. Restaurierter Einriss in nimal angestaubt. Im unteren Rand mit einer alten, schwach sicht- schiedene Augsburger Stecher beteiligt. Mit Titelkupfer, gestoche-
der rechten unteren Ecke. Verso eine weitere geglättete vertikale baren Bleistiftnotierung. Mit Verlust der linken unteren Ecke außer- nem Titeltext und acht Seiten Vorrede sowie im Anhang zwei Seiten
Knickspur und leicht angeschmutzt. Rückseitig in den Ecken mit halb des Plattenrandes. Vereinzelt leichte Knickspuren durch die Inhaltsregister. – Einband bestoßen, Rücken fehlt. Die Bll. mit Hand-
schwachen Spuren von früherer Montierung, ansonsten in gutem Handhabung. An der oberen Kante mit einem restaurierten, nicht habungs- und Gebrauchspuren, vereinzelt mit Stockfleckchen und
Zustand. Selten! störenden Einriss. Von schönem Gesamteindruck. kleinen Randeinrissen, ansonsten in altersgemäß gutem Zustand.
48 KARL & FABER 6. 2020 6. 2020 KARL & FABER 49Sie können auch lesen
