Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts - Auktion 288 10. Mai 2019 Druckgrafik - Karl & Faber

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Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts - Auktion 288 10. Mai 2019 Druckgrafik - Karl & Faber
Auktion 288
10. Mai 2019
Druckgrafik

                      Alte Meister
               Kunst des 19. Jahrhunderts
Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts - Auktion 288 10. Mai 2019 Druckgrafik - Karl & Faber
AUKTION 288–Freitag, 10. Mai 2019                                           AUCTION 288–Friday, 10 May 2019                                      AUKTION 288
Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts                                   Old Masters & 19th Century Art

  11.30 Uhr     Gemälde                                         Los 1–143     11.30 am    Paintings                                  Lot 1–143
  13 Uhr        Pause                                                         1 pm        Break
  14 Uhr        Zeichnungen                                 Los 144–275       2 pm        Drawings                                 Lot 144–275
  15.30 Uhr     Druckgrafik (separater Katalog)             Los 276– 444      3.30 pm     Prints (separate catalogue)             Lot 276–444

Druckgrafiken im niedrigen Preissegment finden Sie                          Please find prints in the lower price segment in our                 Druckgrafik
in unserer Online Only Auktion auf karlundfaber.de (siehe Seite 111)        Online Only Auction at karlandfaber.com (see page 111)
                                                                                                                                                 Alte Meister & 19. Jahrhundert
KARL & FABER München · Amiraplatz 3 · 80333 München · +49 89 22 18 65

                                                                                                                                                 Prints
AUKTIONATOREN / AUCTIONEERS
                                                                                                                                                 Old Masters & 19th Century
                Dr. Rupert Keim
                Geschäftsführender Gesellschafter, öffentlich                               Sheila Scott, M. Phil.
                bestellter und vereidigter Auktionator /                                    Mitglied der Geschäftsleitung, Leiterin
                Managing Partner, Publicly Appointed                                        Moderne Kunst, Auktionatorin /
                and Sworn Auctioneer                                                        Managing Director, Director Modern Art, Auctioneer

EXPERTEN FÜR DIESE AUKTION / SPECIALISTS FOR THIS SALE

                Heike Birkenmaier, M.A.                                                     Dr. Peter Prange
                Leiterin Alte Meister /                                                     Leiter Kunst des 19. Jahrhunderts /
                Director Old Masters                                                        Director 19th Century Art
                + 49 89 24 22 87 15                                                         + 49 89 24 22 87 26
                hbirkenmaier@karlundfaber.de                                                pprange@karlundfaber.de

WISSENSCHAFTLICHE KATALOGBEARBEITUNG UND EXPERTISEN / CATALOGUING AND RESEARCH

                Katharina Wieland, M.A.
                Wissenschaftliche Katalogbearbeitung /
                Cataloguing and Research
                + 49 89 24 22 87 231
                kwieland@karlundfaber.de

VORBESICHTIGUNG HAMBURG                                                     PREVIEW HAMBURG

  Vernissage: Dienstag, 16.4., 18 bis 21 Uhr                                  Opening: Tuesday, 16.4., 6 to 9 pm
  Vorbesichtigung: Mittwoch, 17.4., 11 bis 16 Uhr                             Viewing: Wednesday, 17.4., 11 am to 4 pm

KARL & FABER Hamburg · Magdalenenstraße 50 · 20148 Hamburg · +49 40 82 24 38 23

VORBESICHTIGUNG MÜNCHEN                                                     PREVIEW MUNICH

  Vernissage: Donnerstag, 2.5., 18 bis 21 Uhr                                 Opening: Thursday, 2.5., 6 to 9 pm
  Vorbesichtigung: Freitag, 3.5. bis Donnerstag, 9.5.                         Viewing: Friday, 3.5. to Thursday, 9.5.
  Montag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr                                           Monday to Friday, 10 am to 6 pm
  Samstag und Sonntag, 11 bis 17 Uhr                                          Saturday and Sunday, 11 am to 5 pm                                 Freitag, 10. Mai 2019, ab 15.30 Uhr
  Donnerstag, 9.5., 10 bis 14 Uhr                                             Thursday, 9.5., 10 am to 2 pm                                      KARL & FABER München · Amiraplatz 3 · 80333 München
Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts - Auktion 288 10. Mai 2019 Druckgrafik - Karl & Faber
Andrea Mantegna                                                   heute in der Regel als eigenhändige Arbeiten zugeschrieben wer-
    1431 Isola di Cartura – Mantua 1506                               den. „Die Grablegung“ ist nach Corinna Höper der wohl früheste
                                                                      Kupferstich Mantegnas und datiert vom Beginn der 1470er Jahre.
    276 | Humani Generis Redemptori (Die Grablegung Christi)          Schon hier wendet Mantegna bereits die teilweise Binnengliede-
    Kupferstich auf Bütten. (Frühe 1470er Jahre). 30,5 × 43,1 cm      rung durch markante Parallelschraffuren an, die zu seinem Mar-      Lucas Cranach d. Ä.
    (Blattgröße).                                                     kenzeichen werden (C. Höper in: Aust. Kat.: Andrea Mantegna und     1472 Kronach – Weimar 1553                                 Ausgezeichneter, in den dunklen Partien kräftiger Druck mit teil-
    Bartsch 3; Hind 2.                                                die Druckgraphik, Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart 2008, S. 6).                                                              weise tonigem Hintergrund. Von den wenigen Kupferstichen
    € 10.000/12.000                                                   Die Dramatik der Szene wird durch die Versatzstücke der Land-       277 | Die Buße des heiligen Johannes Chrysostomus          Cranachs ist er dem Format nach der größte. Die Darstellung wur-
                                                                      schaft, in schwingenden Linien gestochen, unterstützt. Sehr sel-    Kupferstich auf Bütten mit Wz. „kleines Wappen“. (1509).   de wohl von Dürers Kupferstich von ca. 1496 angeregt (Los 283).
    Prachtvoller Abdruck, knapp innerhalb der Darstellung beschnit-   ten. Hind zählt 50 erhaltene Exemplare. – Verso vereinzelt mit      25,3 × 20 cm (Blattgröße).                                 – Verso mit zwei geglätteten, recto nicht sichtbaren Knickspuren.
    ten. Einer der sieben „Meisterstiche“ von Mantegna, die dem       kleinen restaurierten Papierausdünnungen und kleinen Risschen       Bartsch 1; Hollstein 1; Schuchardt 1.                      In den unteren Ecken verso mit winzigen, unauffälligen Ausbesse-
    Künstler aufgrund der technischen und qualitativen Perfektion     an den Blattkanten, ansonsten gut.                                  € 10.000/12.000                                            rungen, ansonsten gut erhalten.

2   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                                                                                        5.2019   KARL & FABER   3
Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts - Auktion 288 10. Mai 2019 Druckgrafik - Karl & Faber
Martin Schongauer
                            um 1450 Colmar – Breisach 1491

                            278 | Die Grablegung
                            Kupferstich auf Bütten mit Wz. „Ochsenkopf mit Stange und
                            Stern“ (vgl. Lehrs Wz. 43). 16,9 × 11,5 cm (Blattgröße).
                            Bartsch 18; Lehrs und Hollstein 28.
                            Provenienz:
                            Privatbesitz, Baden-Württemberg.
                            € 2.500

                            Blatt 10 aus der Folge: Die Passion. Guter, teilweise im oberen Be-
                            reich etwas auslassender, zarter Druck. An drei Seiten bis auf die
                            Einfassungslinie geschnitten, oben innerhalb. – Papier leicht nach-
                            gedunkelt, oben mit einem restaurierten Einriss, an der unteren
                            Kante mit einem winzigen Einriss. An der rechten oberen Kante            Albrecht Glockendon (Meister AG)
                            winziger Papierverlust. Ansonsten gut erhalten.                          1432 – tätig in Nürnberg bis ca. 1485

                                                                                                     280N | Die vierte törichte Jungfrau
                            Martin Schongauer (Nachfolge)                                            Kupferstich, nach Martin Schongauer, auf Bütten.
                            um 1450 Colmar – Breisach 1491                                           (Um 1480 – 85). 12 × 8,3 cm (Blattgröße).
                                                                                                     Bartsch 26; Lehrs Bd. VI, S. 123–24, Nr. 29.
                            279 | Drei Figuren in halber Figur (Die Kupplerin)                       € 4.000/5.000
                            Kupferstich auf Bütten mit schwer erkennbarem Wz.
                            (16. Jh.). 11 × 16 cm (Blattgröße).                                      Blatt 4 aus der Folge: Die fünf törichten Jungfrauen. Ausgezeich-
                            Bartsch Bd. VL, S. 174–175, Nr. 15 und S. 180; Nr. 6; Lehrs, Bd. V, S.   netes, kräftiges, mit etwas Plattenton im Erdhügel gedrucktes
                            375, Nr. 15.                                                             Exemplar. Feines Rändchen um die Einfassungslinie. – Verso ver-
                            Provenienz:                                                              einzelt mit kleinen Papierausdünnungen, ansonsten schön erhal-
                            Nicht identifizierter Sammlerstempel „Bekröntes W im Kreis“              tenes Exemplar.
                            verso (Lugt 2595 c);
                            Privatbesitz, Süddeutschland.
                            € 1.000                                                                  281N | Christi Einzug in Jerusalem
                                                                                                     Kupferstich auf Bütten mit Wz. „Einhorn“ (vgl. Lehrs 12).
                            Ausgezeichneter, tiefschwarzer Abdruck, knapp außerhalb der              (Um 1480/90). 14,6 × 11,3 cm (Blattgröße).
                            Einfassungslinie geschnitten.                                            Bartsch 345; Lehrs 6 I (von III).
                                Von einem Nachfolger oder Werkstattmitglied Martin Schon-            € 3.000/4.000
                            gauers unter Verwendung von Zeichnungen des Meisters und des
                            Stichs mit den beiden „Türken im Gespräch“ (Bartsch 90). Die             Ausgezeichnetes, kräftiges und in allen Feinheiten gut drucken-
                            Druckplatte befand sich im Praunschen Kabinett in Nürnberg.              des Exemplar. Mit einem feinen Rändchen um die Einfassungsli-
                            Lehrs (Bd. V, S. 375) schließt auch eine Entstehung im 18 Jh. nicht      nie, unten knapp an diese geschnitten. – Leichte vertikale
                            aus. Sehr selten. – Mit leichtem Oberflächenschmutz, ansonsten           Knickspur, verso mit Resten von alter Montierung, ansonsten al-
                            von schöner Erhaltung.                                                   tersgemäß gut erhalten.

4   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                5.2019   KARL & FABER   5
Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts - Auktion 288 10. Mai 2019 Druckgrafik - Karl & Faber
Lucas Cranach d. Ä.
    1472 Kronach – Weimar 1553

    282 | Das Urteil des Paris
    Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Hohe Krone“ (vgl. Meder Wz. 20).
    (1508). 37,1 × 26,1 cm (Blattgröße).
    Bartsch 114; Hollstein 104; Geisberg 617.
    € 20.000/25.000

    Sehr schöner, in den dunklen Partien kräftiger Druck mit dem frü-
    hen Wz., das Meder zwischen 1480 und 1525 einordnet und damit
    als Frühdruck ausgewiesen. Vor der Entfernung der sächsischen
    Wappen in der Mitte am Ast des rechten Baumes. Mit einem
    gleichmäßigen, bis zu 3 mm breiten Rand um die Einfassungslinie.
    Die Landschaft des Parisurteils gilt als die schönste in Cranachs
    graphischen Blättern. Besonders die beiden rechts und links hoch
    aufgewachsenen Bäume, welche die ganze obere Bildhälfte aus-
    füllen, nehmen den Blick gefangen. Die antike Szene selbst setzt
    Cranach in eine nordische Landschaft mit einem weiten Ausblick.
    Er zeigt Paris in zeitgenössischer Ritterrüstung neben seinem mo-
    disch aufgeputzten Pferd. Vom ebenfalls in Rüstung gekleideten
    Hermes wird dieser aus dem Schlaf gerissen und blickt erstaunt
    zu den drei Göttinnen empor, die sich in Vorder-, Rücken- und Sei-
    tenansicht räsentieren. – Papier gleichmäßig leicht nachgedunkelt,
    verso mit einer geglätteten horizontalen Mittelfalte und vereinzelt
    mit kleinen Braunfleckchen. Stellenweise mit Papierverstärkungen.
    Unten links mit einem hinterlegten Einriss. Oberhalb des Kopfes von
    Paris mit einer weiteren Papierverstärkung, ansonsten gut erhalten.

6   KARL & FABER   5.2019                                                 5.2019   KARL & FABER   7
Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts - Auktion 288 10. Mai 2019 Druckgrafik - Karl & Faber
Albrecht Dürer
    1471 – Nürnberg – 1528

    283N | Die Buße des heiligen Johannes Chrysostomus.
    Kupferstich auf Bütten. (Um 1496). 18,3 × 11,9 cm (Blattgröße).
    Bartsch 63; Meder 54 a-b (von f); Schoch/Mende/Scherbaum 7
    a-b (von f).
    Provenienz:
    Musée Roumiantsev, Moskau, verso mit dem Stempel
    (Lugt 5364).
    € 20.000/25.000

    Hervorragender, gratiger, in den Tiefen leicht überschwärzter
    Druck. Oben links im Hintergrund sind die vertikalen Wischkritzel
    sehr schwach erkennbar. Auf Plattenkante geschnitten. Der Büßer
    Johannes Chrysostomus ist in Dürers Kupferstich im Hintergrund
    am linken Bildrand zu erkennen. Er ist von der linken Seite, auf allen
    vieren kriechend, nackt und bärtig, wiedergegeben. Sein linker Fuß
    wird durch ein pflanzenbewachsenes Felsengehäuse im Vorder-
    grund der hochformatigen Komposition verdeckt, in dem eine
    nackte junge Frau mit langen, lockigen Haaren und gekreuzten
    Beinen auf einem Steinblock sitzt und einen Säugling stillt. Es ist
    anzunehmen, dass Dürer die Legende aus dem von Anton Kober-
    ger 1488 in Nürnberg veröffentlichten Werk „Passional oder der
    Heiligen Leben: Johannes küsst als armer Schüler oder Student
    ein Bildnis der heiligen Jungfrau Maria“ her kannte. – Umlaufend an
    den Kanten verstärkt. Kleinere Papierausdünnungen verso, obere
    linke Eckenspitze ausgebessert. Verso mit Resten von früherer
    Montierung, ansonsten altersgemäß gut erhalten.

8   KARL & FABER   5.2019                                                    5.2019   KARL & FABER   9
Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts - Auktion 288 10. Mai 2019 Druckgrafik - Karl & Faber
Albrecht Dürer
     284 | Der hl. Hieronymus in der Wüste
     Kupferstich auf Bütten mit Wz. „Bischöfliches Wappen“
     (Meder Wz. 39). (Um 1496). 32,1 × 22,3 cm (Blattgröße).
     Bartsch 61; Meder 57 g (von g); Schoch/Mende/Scherbaum 6 f
     (von g).
     Provenienz:
     Dr. G. Güttler, Reichenstein und Berlin, verso mit dem Stempel
     (Lugt 2807 b);
     C. G. Boerner, Leipzig, Auktion (Sammlung Güttler), 12.5.1928, Los 397;
     Dr. Albert W. Blum (1882–1952), Schweiz und Short Hills, verso mit
     dem Stempel (Lugt 3198);
     Buch- und Kunstantiquariat E + R Kistner, Nürnberg;
     seitdem in Privatbesitz, Süddeutschland.
     € 20.000/30.000

     Ausgezeichneter, tiefschwarzer und in der unteren rechten und
     linken Ecke minimal doublierender Abdruck. Im Auktionskatalog
     von Boerner als „prachtvoller frischer Abdruck von größter Tiefe
     des Tons beschrieben“. Mit dem großen Kratzer rechts parallel
     zum Rand und kleinen Kratzern im Weiß des Himmels. Auf Plat-
     tenkante geschnitten.
          Dürer hat sich in seinem graphischen Werk mehrfach mit dem
     lateinischen Kirchenvater beschäftigt, der im Laufe des 15. Jahr-
     hunderts wachsende Verehrung erfuhr. Hier zeigt er ihn als bü-
     ßenden, sich selbst kasteienden Einsiedler in der Wüste zusam-
     men mit seinem Löwen, dem er der Legende nach einen Dorn aus
     der Pranke gezogen hatte. Das Blatt gehört zu den frühen groß-
     formatigen Kupferstichen Dürers. Die Darstellung wurde seit
     Wölfflin immer wieder mit der des „Verlorenen Sohns“ verglichen,
     der sie nicht nur formal, sondern auch zeitlich nahesteht. Sie zeigt
     Dürers Bemühen, eine kniende menschliche Figur in einen Land-
     schaftsraum hineinzuversetzen, der aus verschiedenen, teils rea-
     len, teils erfundenen Elementen zusammengesetzt ist. Im Vorder-
     grund kniet der Heilige mit Blick auf ein Kruzifix in einer sandigen
     Kuhle, die „mit prächtig strömenden Linien gezeichnet ist“ (Wölff-
     lin). Die schroffen Felsbildungen im Mittelgrund beruhen auf ge-
     nauen Naturstudien von Steinbrüchen in der Umgebung Nürn-
     bergs, im Hintergrund ist ein ferner Ausblick auf eine Insel mit
     einer Burg im Meer zu sehen. Mit der Figur des asketischen Ein-
     siedlers, die er vor den Landschaftsraum setzt, überspielt Dürer
     die streng voneinander geschiedenen Brüche. – Verso entlang der
     Kanten mit Kleberesten alter Montage, ansonsten schön.

10   KARL & FABER   5.2019                                                     5.2019   KARL & FABER   11
Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts - Auktion 288 10. Mai 2019 Druckgrafik - Karl & Faber
Albrecht Dürer
                             285 | Jungfrau mit dem Haarband im Strahlenkranz auf der
                             Mondsichel
                             Kupferstich auf Bütten. (1514). 11,8 × 7,7 cm (Blattgröße).
                             Bartsch 33; Meder 35 a-b (von c); Schoch/Mende/Scherbaum 72
                             a-b (von c).                                                          Albrecht Dürer
                             Provenienz:
                             Privatbesitz, Baden-Württemberg.                                      287 | Maria, von einem Engel gekrönt
                             € 4.000/5.000                                                         Kupferstich auf Bütten. (1520). 14 × 9,9 cm (Blattgröße).
                                                                                                   Bartsch 37; Meder 41 I a (von II b); Schoch/Mende/Scherbaum 92
                             Ausgezeichneter, klar zeichnender und zarter Druck. Bis knapp vor     I a (von II b).
                             bzw. auf Plattenkante geschnitten. In der Darstellung vereint Dürer   Provenienz:
                             das schwangere Weib der Geheimen Offenbarung des Johannes             Buch- und Kunstantiquariat E + R Kistner, Nürnberg;
                             im Strahlenkranz der Sonne, auf der Mondsichel stehend, mit der       Privatbesitz, Baden-Württemberg.
                             Madonna mit Kind. Bereits 15 Jahre zuvor hatte er dem Bildthema       4.000/5.000
                             eine Darstellung gewidmet (Meder 29), hier liegt der Akzent nun
                             auf der liebevollen Mutter-Kind-Beziehung. Als Empfänger derarti-     Hervorragender, warmtoniger Frühdruck vor der in den Nimbus
                             ger Andachtsbilder kamen die Nürnberger Nonnenklöster in Frage,       Mariens ragenden Stichellinie am linken Handballen des Engels.
                             in denen auch die Tradition des „Christkindwiegens“ gepflegt wur-     Bis in den Strahlennimbus und den Landschaftshintergrund diffe-
                             de (Schoch). – Die oberen Ecken berieben, verso mit Spuren frühe-     renziert zeichnend. Auf Plattenkante geschnitten. – Minimale
                             rer Montierung, obere rechte Ecke mit einer kleinen, sorgsamen        Handhabungsspuren sowie mit drei geglätteten horizontalen
                             Ausbesserung, ansonsten in gutem Zustand.                             Knickspuren verso, dort mit Resten von früherer Montage. Ein
                                                                                                   kleines Löchlein im Gewand Mariens unterhalb des Jesuskindes.
                                                                                                   Ansonsten altersgemäß gut erhalten.
                             286 | Maria, das Kind stillend
                             Kupferstich auf Bütten. (1519). 11,6 × 7,4 cm (Blattgröße).
                             Bartsch 36; Meder 39 a-b (von d); Schoch/Mende/Scherbaum 86           288 | Maria mit dem Kind an der Mauer
                             a-b (von d).                                                          Kupferstich auf Bütten. (1514). 15 × 10,3 cm (Blattgröße).
                             Provenienz:                                                           Bartsch 40; Meder 36 I b-c (von II); Schoch/Mende/Scherbaum
                             Hans Rinn (1899–1993), Heuchelheim, verso mit dem Stempel             73 I b-c (von II).
                             (Lugt 4049);                                                          Provenienz:
                             Privatbesitz, Baden-Württemberg.                                      Sammlung „OH“, verso mit dem Stempel (nicht bei Lugt);
                             € 5.000/6.000                                                         Privatbesitz, Baden-Württemberg.
                                                                                                   € 2.500
                             Ausgezeichneter, tiefschwarzer und überaus kontrastreicher Ab-
                             druck, in allen Strichlagen deutlich zeichnend. Knapp auf Platten-    Kraftvoller Druck, vor den Überarbeitungen in der Mauer. Die hori-
                             kante geschnitten. Das beliebte Motiv der Gottesmutter in inniger     zontalen Kratzer vom Turm zum Gebäudekomplex nur noch
                             Zuneigung zum Kind, vor dem Hintergrund einer nächtlichen Land-       schwach sichtbar. Dieses Blatt entstand zeitgleich mit der Melen-
                             schaft, war schon zu Lebzeiten Dürers sehr gesucht und beeinfluss-    colia. – Papier leicht nachgedunkelt, verso mehrere restaurierte
                             te aufgrund seiner monumentalen Schlichtheit besonders italieni-      Ausbesserungen. Aufgrund von Papiermängeln angerändert, verso
                             sche Künstler. – Kleines ausgebessertes Löchlein rechts oben. Verso   mit Spuren früherer Montierung, ansonsten altersgemäß noch in
                             mit Resten früherer Montierung, ansonsten in gutem Zustand.           gutem Zustand.

12   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                              5.2019   KARL & FABER   13
Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts - Auktion 288 10. Mai 2019 Druckgrafik - Karl & Faber
Albrecht Dürer
                             Albrecht Dürer                                                      291N | Christus am Ölberg
                                                                                                 Kupferstich auf Bütten mit angeschnittenem Wz. „Ochsenkopf
                             289 | Maria mit der Meerkatze                                       mit fünfteiliger Blume“ (Meder Wz. 62). (1508). 12 × 7,5 cm
                             Kupferstich auf Bütten mit angeschnittenem Wz. „Wappen“ (?).        (Blattgröße).
                             (Um 1498). 13,7 × 19,8 cm (Blattgröße).                             Bartsch 4; Meder 4 a (von e); Schoch/Mende/Scherbaum 46 a
                             Bartsch 42; Meder 30 I (von l); Schoch/Mende/Scherbaum              (von e).
                             20 I (von l).                                                       Provenienz:
                             € 4.000/5.000                                                       Kunsthalle Bremen, verso mit dem Stempel sowie mit dem
                                                                                                 Doublettenstempel (Lugt 292 und 293).
                             Ausgezeichneter, in den dunklen Partien kräftiger Druck. Mit dem    € 7.500/10.000
                             Kratzer durch das Monogramm und dem Glitsch durch den Leib
                             der Madonna. In den Wolken mit dem kleinen Plattenloch und mit      Blatt 2 aus der Folge: Die Kupferstich-Passion. Hervorragender,
                             einem schönen breiten Rand um die Plattenkante. – Papier über-      tiefschwarzer Druck des ersten Zustands, vor den vertikalen
                             wiegend im unteren Rand leicht wellig. Verso in den oberen Ecken    Wischspuren durch die Beine Petri. Mit einem schmalen Rändchen
                             mit alter Montage, ansonsten altersgemäß gut erhalten.              um die Plattenkante. – Schwach braunfleckig, verso mit Resten von
                                                                                                 alter Montierung, ansonsten in sehr gutem Zustand.

                             290 | Maria mit der Meerkatze
                             Kupferstich auf Bütten. (Um 1498). 18,5 × 12,1 cm (Blattgröße).     292N | Ecce Homo
                             Bartsch 42; Meder 30 I (von l); Schoch/Mende/Scherbaum              Kupferstich auf Bütten. (1512). 11,7 × 7,6 cm (Blattgröße).
                             20 I (von l).                                                       Bartsch 10; Meder 10 a (von d); Schoch/Mende/Scherbaum 52 a
                             Provenienz:                                                         (von d).
                             Privatbesitz, Dänemark.                                             € 6.000/8.000
                             € 2.500
                                                                                                 Blatt 8 aus der Folge: Die Kupferstich-Passion. Früher, kräftiger und
                             Guter, fein zeichnender Druck des letzten Zustands, mit dem Plat-   tiefschwarzer Abzug, vor den drei horizontalen Wischspuren im
                             tenloch in den Wolken. Auf Plattenkante bzw. knapp innerhalb ge-    weißen Mantel. Auf die Plattenkante geschnitten. – Papier leicht
                             schnitten. – Papier leicht braunfleckig, an der unteren Kante ein   nachgedunkelt. Rechte obere Eckenspitze auslassend. Verso die
                             kleiner hinterlegter Einriss, ansonsten altersgemäß gut erhalten.   Ecken ausgedünnt, ansonsten sehr schönes Exemplar.

14   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                               5.2019   KARL & FABER   15
Alte Meister Kunst des 19. Jahrhunderts - Auktion 288 10. Mai 2019 Druckgrafik - Karl & Faber
Albrecht Dürer
     293 | Ritter, Tod und Teufel
     Kupferstich auf Bütten ohne Wz. (1513). 25,1 × 19,3 cm (Blattgröße).
     Bartsch 98; Meder 74 a-b (von g); Schoch/Mende/Scherbaum 69
     a-b (von g).
     Provenienz:
     Privatbesitz, Dänemark.
     € 45.000/55.000

     Ausgezeichneter, kräftiger und klarer Abdruck mit der Wiederga-        schränkten Sicht durch den Helm bzw. durch ihre Positionierung
     be feinster Details und noch vor den Korrosionen um den Hinter-        hinter ihm kann der Reiter die beiden Figuren nicht sehen. Sie
     huf, die im Bostoner Katalog für den Meder b–Zustand beschrie-         sind seinem Blickfeld entzogen. Bewusst lässt Dürer damit offen,
     ben sind (s. Ausst.-Kat.: Albrecht Dürer. Master Printmaker, hrsg.     ob sie einer anderen Realitätsebene angehören, der Reiter sie
     vom Museum of Fine Arts, Boston. New York 1971, S. 211, unter Kat.     also nur im Geiste schaut. Dürer selbst bezeichnete den Kupfer-
     Nr. 180). Mit kleinem Rändchen um die Einfassungslinie.                stich schlicht als den „Reiter“ und ließ so viel Raum für Spekulati-
          Ritter, Tod und Teufel ist der erste der drei zwischen 1513 und   onen über die Identität des Mannes und seine Bedeutung. Bei der
     1514 ausgeführten sogenannten Meisterstiche. Obwohl Dürer die          inhaltlichen Ausdeutung der Szene stehen sich seit langem zwei
     drei Blätter in seinen Tagebucheintragungen nie zusammen er-           konträre Meinungen gegenüber: Die Deutung des Reiters als
     wähnte und es keine Beweise gibt, dass sie als Triptychon oder als     christlicher Ritter (Miles Christianus), der furchtlos dem Weg zu
     Folge konzipiert wurden, sind sie doch aufgrund des gleichen For-      seinem Seelenheil folgt, oder mit einer negativen Konnotation als
     mats, der stecherischen Virtuosität und der Konzentration auf          „Geisterreiter“ oder „Raubritter“.
     eine einzelne Figur in symbolischem Umfeld in einem geistigen               „Einer Deutung des Stiches in christlichem Sinne steht ge-
     Sinn miteinander verbunden. Als übergeordnetes Thema könnte            genwärtig ernsthaft nichts entgegen. Dafür sprechen die Einbin-
     man ihnen alternative Lebensmodelle zuweisen: dem Reiter die           dung der Figur in die Tradition der St.-Georgs-Darstellungen, (...),
     Vita activa, Hieronymus die Vita contemplativa und der Melenco-        die über Jahrhunderte tradierte Vorstellung eines „Miles Christia-
     lia das forschend-schöpferische Prinzip.                               nus“ und Illustrationen des ausgehenden 15. Jahrhunderts.“ (Men-
          Der Kupferstich zeigt bildfüllend einen Ritter zu Pferd, der,     de, in: Schoch/Mende/Scherbaum, Albrecht Dürer, Das druckgra-
     begleitet von seinem Hund, durch eine karge, unwirtliche               phische Werk. München 2001, Bd. II, S. 172).
     Felslandschaft reitet. Nur die Burg in der Ferne gibt einen Hin-
     weis auf menschliche Zivilisation. Zwei unheimliche Gestalten          Verso mit Leimspuren und leicht angeschmutzt. Rückseitig ver-
     lauern ihm am Wegrand auf: Der eine mit Stundenglas und Toten-         einzelt schwach fleckig und im Randbereich mit einzelnen winzi-
     glöcklein um den Hals ist als Tod zu erkennen, der andere mit          gen Papierausdünnungen. Kleine Federretusche im Bauch des
     Tierschnauze und Stirnhorn als Teufel. Aufgrund der einge-             Pferdes. Alte Montagestreifen in den Ecken, ansonsten gut.

16   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                         5.2019   KARL & FABER   17
Albrecht Dürer
                             294N | Das Löwenwappen mit dem Hahn
                             Kupferstich auf Bütten. (Um 1502/03). 18,5 × 12,3 cm (Blattgröße).
                             Bartsch 100; Meder 97 d-e (von g); Schoch/Mende/Scherbaum
                             35 d-e (von g).
                             € 4.000/5.000

                             Ausgezeichneter, in den dunklen Partien tiefschwarzer Druck mit
                             der Schramme über dem Helm. Mit einem feinen Rändchen um die
                             Plattenkante. Dürers erster Wappenstich stellt ein Fantasiewappen
                             dar. Er beinhaltet zugleich auch eine Ständesatire im Sinne der
                             „Verkehrten Welt“ (Schoch). So steht der Hahn, der Welt der Bau-
                             ern zugehörig, angriffslustig auf dem patrizischen Stechhelm, der    Albrecht Dürer
                             seinerseits einen adeligen Wappenschild mit Löwen bekrönt. – Mi-
                             nimal angestaubt. Unten links mit einem Löchlein, Papier im Rand     296 | Das kleine Pferd                                            297 | Das große Pferd
                             knitterfaltig, anonsten gut erhalten.                                Kupferstich auf Bütten. (1505). 16,3 × 10,7 cm (Blattgröße).      Kupferstich auf Bütten. (1505). 16,5 × 11,6 cm (Blattgröße).
                                                                                                  Bartsch 96; Meder 93 a (von d); Schoch/Mende/Scherbaum 42 a       Bartsch 97; Meder 94 b (von f); Schoch/Mende/Scherbaum 43 b
                                                                                                  (von d).                                                          (von f).
                             295 | Adam und Eva                                                   € 8.000/10.000                                                    € 3.000/4.000
                             Kupferstich auf Bütten. (1504). 24,8 × 19,2 cm (Blattgröße).
                             Bartsch 1; Meder 1 d (von d); Schoch/Mende/Scherbaum 39 III d        Guter, gegensatzreicher Frühdruck, vor dem Bogenkratzer von       Schöner, gegensatzreicher Druck, ohne die Kratzer auf der linken
                             (von III d).                                                         der Flamme zum linken Stein. Auf bzw. knapp innerhalb der Plat-   Hinterbacke des Pferdes. Knapp innerhalb bzw. auf der Plattenkan-
                             Provenienz:                                                          tenkante geschnitten. Der Kupferstich kann als Schaustück zur     te geschnitten. Dürer schuf mit dem „Großen Pferd“ ein Pendant zu
                             Nicht identifizierbarer Sammlerstempl verso;                         mathematischen Konstruktion gesehen werden. Er entstand im        dem im gleichen Jahr entstandenen „Kleinen Pferd“ in Profilan-
                             Privatbesitz, Dänemark.                                              Anschluss an „Adam und Eva“, dem Musterblatt dürerscher Ideen     sicht. Gibt jenes ein rassig temperamentvolles Idealpferd orientali-
                             € 5.000/6.000                                                        zur menschlichen Proportion. Nun befasste sich Dürer auch mit     schen Einschlags wieder, so ist hier mit dem stoisch gelassenen,
                                                                                                  der Systematisierung der Darstellung des Pferdes und legte ei-    nordalpinen Arbeitstier ein anderer Pferdetypus intendiert: Das
                             Leicht auslassender, später Druck des berühmten Blattes. Mit dem     nen idealen Proportionskanon fest. Der Stich wurde sicher wie     Tier entsprach dem typischen Schlachtross der Zeit und konnte
                             Rindenspalt unter Adams linkem Arm. Knapp innerhalb der Plat-        das Adam und Eva-Blatt auch im Hinblick auf den italienischen     ohne weiteres einen gerüsteten Mann auf seinem Rücken tragen
                             tenkante geschnitten. – Sorgsame Ausbesserungen in den Ecken.        Markt konzipiert. (Schoch/Mende/Scherbaum S. 117). – Kleinere     (A. Scherbaum, in: Schoch/Mende/Scherbaum, Bd. I, S. 121). – Verso
                             Geglättete Knickspuren, verso mit winzigen Braunfleckchen und        Papiermängel aufgrund von früherer Montierung verso, ansons-      mit Spuren früherer Montierung und unauffälligen Papierausdün-
                             Resten früherer Montierung. Insgesamt gut erhalten.                  ten gut erhalten.                                                 nungen, ansonsten in gutem Zustand.

18   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                                                        5.2019   KARL & FABER    19
Albrecht Dürer
     298 | Der junge Bauer und seine Frau
     Kupferstich auf Bütten. (Um 1497). 10,6 × 7,6 cm (Blattgröße).         299 | Das tanzende Bauernpaar                                          Albrecht Dürer
     Bartsch 83; Meder e-f (von f); Schoch/Mende/Scherbaum 14 e-f           Kupferstich auf Bütten. (1514). 11,6 × 7,4 cm (Blattgröße).
     (von f).                                                               Bartsch 91; Meder 88 b (von e); Schoch/Mende/Scherbaum 77 b            300N | Der Fahnenschwinger
     Provenienz:                                                            (von e).                                                               Kupferstich auf Bütten. (Um 1501). 12,1 × 7,6 cm (Blattgröße).
     Staatliche Graphische Sammlung, München, mit dem Stempel               Provenienz:                                                            Bartsch 87; Meder 92 a-b (von c); Schoch/Mende/Scherbaum 31
     und dem Veräußerungsstempel verso (Lugt 2673 und 2481a).               Sammlung „M-J im Schild“, verso mit dem Stempel (nicht bei Lugt);      a-b (von c).
     € 1.000                                                                Privatbesitz, Baden-Württemberg.                                       € 8.000/10.000
                                                                            € 2.500
     Harmonischer Druck, knapp innerhalb der Einfassungslinie ge-                                                                                  Hervorragender, früher Druck noch vor dem langen Kratzer über
     schnitten, an der unteren Kante mit einem kleinen Rändchen. – Ho-      Ausgezeichneter, warmtoniger Druck, vor dem Plattenschmutz und         dem rechten Bein und den Lücken in den Gebirgskonturen. Knapp
     rinzontale Knickspur, an den Kanten gewellt und vereinzelt leichte     den feinen Stricheln in der Luft. Auf die Einfassungslinie geschnit-   außerhalb der Plattenkante geschnitten. – Der Rand umlaufend
     Knickspuren, braunfleckig, hinterlegter Einriss an der linken Kante.   ten. – Diagonale, restaurierte Papierverletzung durch das ganze        verso verstärkt. Kleine Fehlstelle in der linken oberen Ecke, sonst
     Verso mit Spuren früherer Montierung.                                  Blatt, verso mit Resten von früherer Montierung, ansonsten schön.      gut erhalten.

20   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                                                               5.2019   KARL & FABER   21
Albrecht Dürer
                                                                                                                                                                                                                      304 | Willibald Pirckheimer
     Albrecht Dürer                                                        302 | Die Kreuztragung                                               303 | Der Dudelsackpfeifer                                            Kupferstich auf Bütten. (Um 1524). 18,9 × 12,3 cm (Blattgröße).
                                                                           Kupferstich auf Bütten. (1512). 11,8 × 7,6 cm (Blattgröße).          Kupferstich auf Bütten. (1514). 11,6 × 7,2 cm (Blattgröße).           Bartsch 46; Meder 103 I c (von II b); Schoch/Mende/Scherbaum
     301 | Der Apostel Philippus                                           Bartsch 12; Meder 12 a (von d); Schoch/Mende/Scherbaum               Bartsch 91; Meder 90 b (von c); Schoch/Mende/Scherbaum                99 I c (von II b).
     Kupferstich auf feinem Bütten. (1526). 12 × 7,5 cm (Blattgröße).      54 a (von d).                                                        76 b (von c).                                                         Provenienz:
     Bartsch 46; Meder 48 c (von e); Schoch/Mende/Scherbaum                Provenienz:                                                          € 6.000/8.000                                                         Christian Hammer (1818–1905), Stockholm, verso mit dem
     Provenienz:                                                           Buch- und Kunstantiquariat E + R Kistner, Nürnberg;                                                                                        Stempel (Lugt 1238);
     Buch- und Kunstantiquariat E+R Kistner, Nürnberg;                     Privatbesitz, Baden-Württemberg.                                     Klarer, in den dunklen Partien kräftiger Druck, knapp innerhalb der   Privatbesitz, Baden-Württemberg.
     Privatbesitz, Süddeutschland.                                         € 6.000/7.000                                                        Plattenkante geschnitten. Dürer, der schon vor 1500 kleine Kupfer-    € 1.200
     € 5.000/6.000                                                                                                                              stiche mit Volkstypen schuf, wendete sich nach fast zwanzig Jah-
                                                                           Blatt 10 aus der Folge: Die Kupferstich-Passion. Ausgezeichneter,    ren erneut diesem Thema zu. Im selben Jahr entstand neben dem         Harmonischer, gleichmäßiger Druck mit dem Glitscher über dem G
     Prachtvoller, kräftiger und klarer Druck, oben mit den horizontalen   gratiger, tiefschwarzer Druck von kontrastreicher Wirkung. Vor den   „Dudelsackpfeifer“ auch das „Tanzende Bauernpaar“. Bartsch hielt      von „EFFIGIES“ und dem Kratzer im rechten Rand. Vor der Auf­
     Kratzern. Auf bzw. knapp innerhalb der Einfassungslinie geschnit-     Horizontalen auf dem Rücken des vordersten Kriegers. Knapp auf       vorliegende Arbeit für einen der technisch besten Kupferstiche        ätzung der Schattenpartien im Pelz. Mit einem schönen Rand um
     ten. – Verso mit kleinen Papierausdünnungen am Unter- und Ober-       bzw. innerhalb der Plattenkante geschnitten, ohne Verlust der Dar-   Dürers (Schoch/Mende/Scherbaum S. 194). – In den Ecken mit            die Plattenkante. Winzige Braunfleckchen überwiegend im oberen
     rand, entlang der rechten Blattkante mit Leimresten, ansonsten in     stellung. – Verso mit Resten von früherer Montierung, ansonsten      sorgsamen Ausbesserungen. Untere Kante links ein restaurierter        Rand. Ein schwarzer Fleck auf den Lippen, verso mit Resten frühe-
     sehr guter Erhaltung.                                                 altersgemäß sehr gut erhalten.                                       Riss. Insgesamt gut erhalten. – Selten!                               rer Montierung, ansonsten gut erhalten.

22   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                                                                                                        5.2019   KARL & FABER   23
Albrecht Dürer
                             305 | Vier Engel, die Winde aufhaltend
                             Holzschnitt auf Bütten. (Um 1497/98). 39,7 × 28,8 cm (Blattgröße).
                             Bartsch 66; Meder 169 III (von IV); Schoch/Mende/Scherbaum 117
                             III (von IV).
                             Provenienz:
                             Albert van Loock (1917 – 2011?), Rouen, verso mit dem Stempel
                             (Lugt 3751 und 3752).
                             € 8.000/10.000

                             Blatt 5 aus der Folge: Die Apokalypse. Ausgezeichneter, in den
                             dunklen Partien schwarzer Druck der lateinischen Textausgabe
                             von 1511. Auf die Einfassungslinie geschnitten. Mit der Apokalypse,
                             zwei Jahre vor 1500 in einer von Endzeiterwartungen geprägten
                             Zeit herausgegeben, begründete sich „durch die bezwingende
                             Kraft der Bildfindungen“ (Schoch/Mende/Scherbaum) Dürers
                             Ruhm in ganz Mitteleuropa. Noch in der Mitte des 16. Jahrhunderts
                             zollte Vasari dem Werk hohes Lob: „Der Dürer der Apokalypse ist
                             für viele von uns Künstlern ein helles Licht gewesen, die sich dann
                             der Überfülle des Reichtums seiner schönsten Phantasien und Er-
                             findungen bedient haben“ (zitiert nach: Schoch/Mende/Scher-
                             baum, Bd. II, S. 59). Dürer selbst rechnete offenbar mit dem großen
                             Erfolg der Folge, denn er gab im Eigenverlag sowohl eine deutsche
                             als auch eine lateinische Ausgabe heraus, um eine möglichst breite
                             Käuferschicht anzusprechen. Seinen Stolz auf die von ihm entwor-
                             fenen und auf den Holzstock übertragenen Darstellungen doku-
                             mentiert er mit der Anbringung seines Monogramms – die Kenn-
                             zeichnung von Holzschnitten mit dem eigenen Künstlersignet war
                             damals ein Novum.
                                  Die linke obere und untere Ecke angesetzt, verso mit Resten
                             von früherer Montierung, recto in den oberen Ecken braun durch-
                             schlagend. In der mittleren rechten Kante ein ca. 1 cm langer
                             Knick. Linke untere Einfassungslinie mit Papierspuren, ansonsten
                             gut erhalten.
                                                                                                       Albrecht Dürer
                             306N | Die sieben Posaunenengel                                           307 | Christus in der Vorhölle                                       Rändchen um die Einfassungslinie. Die Höllenfahrt Christi geht auf
                             Holzschnitt auf Bütten. (Um 1496/97). 39,3 × 28,1 cm (Blattgröße).        Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Namen Mariä“ (Meder 316).            das apokryphe Nicodemus-Evangelium zurück und wurde im Spät-
                             Bartsch 68; Meder 170 II (von III b); Schoch/Mende/Scherbaum              (1510). 40 × 28,8 cm (Blattgröße).                                   mittelalter durch die „Legenda Aurea“ verbreitet. Wie die altgebun-
                             118 II (von III b).                                                       Bartsch 14; Meder 121 I a-b (von IV d); Schoch/Mende/Scher-          denen Bücher zeigen, ordnet Dürer das Blatt zwischen „Kreuzi-
                             € 6.000/8.000                                                             baum 164 I a-b (von IV d).                                           gung“ und „Beweinung“ nach dem Matthäus-Evangelium ein. Nach
                                                                                                       € 20.000/25.000                                                      dem Tod steigt Christus in die Unterwelt hinab und befreit die See-
                             Blatt 7 aus der Folge: Die Apokalypse. Hervorragender, leuchtender                                                                             len der Erzväter, Adams und Evas, des guten Schächers Dismas
                             Druck der lateinischen Textausgabe von 1511. Mit dem Wort „ascen-         Blatt 11 aus der Folge: Die Große Passion. Ausgezeichnetes, gegen-   und Johannes des Täufers. Dürer zeigt Christus kniend, wie er ei-
                             dentem“ und den kleinen gefragten Lücken oben rechts. Auf die Ein-        satzreiches, in den Tiefen sehr kräftig druckendes Exemplar mit      nem Wartenden hinter Johannes dem Täufer am Handgelenk fasst.
                             fassungslinie geschnitten. – Leicht fleckig, oben links ein kleiner Pa-   dem von Meder gefragten Wz. für den Zustand a und b. Noch vor        Diese Geste symbolisiert in der christlichen Ikonographie das Ver-
                             pierverlust an der Kante. Kleinere, hinterlegte Randmängel. Verso mit     dem Sprung unten links zum Mantelende Christi, aber mit der Lü-      hältnis von Erlöser und Erlöstem (vgl. Schoch, Mende Scherbaum
                             Resten von früherer Montierung, ansonsten gut erhalten.                   cke in der Fahnenstange. Mit einem umlaufend bis zu 3 mm breiten     S. 208). – In sehr gutem Zustand.

24   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                                                               5.2019   KARL & FABER    25
Albrecht Dürer
                             308N | Maria auf der Mondsichel
                             Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Dreieck mit sechsblättriger
                             Blume“ (Meder Wz. 127). (Um 1511). 31,7 × 20,5 cm (Blattgröße).
                             Bartsch 76; Meder 188 III (von IV c); Schoch/Mende/Scherbaum
                             166 III (von IV c).
                             € 3.000/4.000

                             Titelblatt aus der Folge: Das Marienleben. Ausgezeichneter
                             Druck der lateinischen Buchausgabe mit dem gefragten Wasser-
                             zeichen. – Schwach braunfleckig, unten links ein ca. 1,5 cm langer
                             Einriss. Verso mit Resten alter Montierung, ansonsten von schö-
                             nem Gesamteindruck.

                             309 | Joachims Opfer wird vom Hohenpriester
                             zurückgewiesen
                             Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Dreieck mit sechsblättriger
                             Blume und zwei Querstrichen“ (Meder Wz. 127). (Um 1504).
                             32 × 23,1 cm (Blattgröße).                                           Albrecht Dürer
                             Bartsch 77; Meder 189 II (von III g); Schoch/Mende/Scherbaum
                             167 II (von III g).                                                  310 | Joachim und Anna unter der Goldenen Pforte                Blatt 4 aus der Folge: Das Marienleben. Hervorragender, tief-
                             € 4.000/5.000                                                        Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Hohe Krone“ (Meder Wz. 20).     schwarzer Druck vor der lateinischen Textausgabe von 1511 und
                                                                                                  (1504). 29,9 × 21 cm (Blattgröße).                              mit dem dafür gefragten Wasserzeichen. Mit der Lücke im Schul-
                             Blatt 2 aus der Folge: Das Marienleben. Hervorragender, schwarzer    Bartsch 79; Meder 191 I b (von III i); Schoch/Mende/Scherbaum   tertuch und im Rücken Annas und den feinen, kleinen Lücken im
                             Druck der lateinischen Textausgabe von 1511 mit dem von Meder        169 I b (von III i).                                            Oberrand. Mit einem schönen, gleichmäßigen Rändchen um die
                             gefragten Wasserzeichen und der Kustode „Aij“ unten rechts. Mit      Provenienz:                                                     Einfassungslinie. – Kaum wahrnehmbar vereinzelt kleine Braun-
                             einem schönen, ca. 1 cm breiten Rand um die Einfassungslinie. –      William Esdaile (1758–1837), London, recto und verso mit der    fleckchen, an der linken Kante ein ca. 3 mm langer restaurierter
                             Vereinzelt winzige Braunfleckchen, rechte untere Ecke angesetzt,     handschriftlichen Paraphe (Lugt 2617).                          Einriss. Verso oben links mit einer sorgsamen Ausbesserung, an-
                             ansonsten in gutem Zustand.                                          € 10.000/12.000                                                 sonsten sehr gut erhalten.

26   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                                                   5.2019   KARL & FABER   27
Albrecht Dürer
                                                                                                                                                                                                                   314 | Die Geburt Christi (Anbetung der Hirten)
                                                                                                                                            313 | Mariä Verkündigung                                               Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Dreick mit Blume“
     Albrecht Dürer                                                                                                                         Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Dreieck mit sechsblättriger            (Meder Wz.127). (1502/1503). 32,1 × 23 cm (Blattgröße).
                                                                                                                                            Blume und zwei Querstrichen“ (Meder Wz. 127). (Um 1503).               Bartsch 85; Meder 197 II (von III c); Schoch/Mende/Scherbaum
     311N | Mariens Tempelgang                                                                                                              30,2 × 21,1 cm (Blattgröße).                                           175 II (von III g).
     Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Dreieck mit sechsblättriger       312N | Die Verlobung Mariens                                         Bartsch 83; Meder 195 II (von III f); Schoch/Mende/Scherbaum           € 4.000/5.000
     Blume“ (Meder Wz. 127). (Um 1503). 32,4 × 23,3 cm (Blattgröße).   Holzschnitt auf Bütten. (Um 1504). 31,8 × 22,7 cm (Blattgröße).      173 II (von III f).
     Bartsch 81; Meder 193 II (von III h); Schoch/Mende/Scherbaum      Bartsch 82; Meder 194 II (von III h); Schoch/Mende/Scherbaum         € 4.000/5.000                                                          Blatt 10 aus der Folge: Das Marienleben. Gleichmäßiger und schar-
     171 II (von III h).                                               172 II (von III h).                                                                                                                         fer Druck der lateinischen Textausgabe von 1511 mit dem von Me-
     € 4.000/5.000                                                     € 4.000/5.000                                                        Blatt 8 aus der Folge: Das Marienleben. Ausgezeichneter, in den        der gefragten Wasserzeichen und der Kustode „Bii“ unten rechts
                                                                                                                                            dunklen Partien schwarzer Druck der lateinischen Textausgabe           sowie mit der Beschädigung am ersten Quaderstein unten. Mit ei-
     Blatt 6 aus der Folge: Das Marienleben. Schwarzer Frühdruck der   Blatt 7 aus der Folge: Das Marienleben. Guter, teilweise über-       von 1511 mit dem von Meder gefragten Wasserzeichen. Auf Einfas-        nem ca. 11 mm breiten Rand um die Einfassungslinie. – Im rechten
     lateinischen Buchausgabe von 1511 mit den zwei Lücken unten in    schwärzter Druck der lateinischen Textausgabe von 1511. Mit bis zu   sungslinie geschnitten. – Ein sorgsam restaurierter Einriss bis über   unteren Rand mit einem vertikalen, sorgsam restaurierten Einriss,
     der Einfassung und einem bis zu 12 mm breiten Rand. – Papier      ca. 12 mm breitem Rändchen um die Einfassungslinie. – Papier         den Flügel Gabriels hinaus im linken Rand. Die obere linke Ecke        im oberen mittleren Rand mit einer weiteren kleinen Ausbesse-
     schwach nachgedunkelt und mit Braunfleckchen, ansonsten gut.      schwach gebräunt. Kleine Randmängel, sonst gut erhalten.             ausgebessert, ansonsten schön.                                         rung, ansonsten gut erhalten.

28   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                                                                                                     5.2019   KARL & FABER   29
Albrecht Dürer
                             Albrecht Dürer
                                                                                                    316 | Die Darstellung im Tempel
                             315 | Die Beschneidung Christi
                                N                                                                   Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Wäppchen mit zwei Ringen“
                             Holzschnitt auf Bütten mit Wasserzeichen „Hohe Krone“                  (Meder Wz. 256). (Um 1505). 32,1 × 23,4 cm (Blattgröße).
                             (Wz. Meder 20). (Um 1504). 29,8 × 21,3 cm (Blattgröße).                Bartsch 88; Meder 200 III c (von f); Schoch/Mende/Scherbaum         317N | Die Flucht nach Ägypten
                             Bartsch 86; Meder 198 I b (von III h); Schoch/Mende/Scherbaum          178 III c (von f).                                                  Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Fischblase“ (Meder Wz. 309).
                             176 I b (von III h).                                                   Provenienz:                                                         (Um 1504). 29,6 × 21 cm (Blattgröße).
                             € 10.000/12.000                                                        Privatbesitz, Baden-Württemberg.                                    Bartsch 89; Meder 201 III d (von f); Schoch/Mende/Scherbaum
                                                                                                    € 1.800                                                             179 III d (von f).
                             Blatt 11 aus der Folge: Das Marienleben. Prachtvoller, satter und                                                                          € 5.000/6.000
                             feinzeichnender Frühdruck vor der Textausgabe von 1511 und allen       Blatt 13 aus der Folge: Das Marienleben. Guter, gleichmäßiger Ab-
                             späteren Ausgaben. Mit der f-förmigen Verletzung in der Eck-           druck mit den zwei Lücken in der Säulenbasis und in der unteren     Blatt 14 aus der Folge: Das Marienleben. Ausgezeichneter, kräfti-
                             schattierung oben rechts, die sich im Laufe der Ausgaben erwei-        Einfassung. Mit einem bis zu 12 mm breiten Rädchen. – Im rech-      ger Druck nach dem Text. Mit den Lücken in der unteren Linie
                             tert. Mit einem feinen Rändchen um die Einfassungslinie. – Rück-       ten Rand mit Papierrestaurierungen, horizontale geglättete Mit-     und einem feinen Rändchen um die Einfassung. – Leicht braun-
                             seitig mit alter Montage, Papier leicht nachgedunkelt und vereinzelt   telfalten, vereinzelt winzige Braunfleckchen, ansonsten altersge-   fleckig, verso umlaufend mit Resten von alter Montierung, ansons-
                             leicht fleckig, ansonsten altersgemäß in gutem Zustand.                mäß gut erhalten.                                                   ten gut erhalten.

30   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                                                          5.2019   KARL & FABER   31
Albrecht Dürer
     318 | Die Flucht nach Ägypten
     Holzschnitt auf Bütten. (Um 1504). 30,2 × 21,1 cm (Blattgröße).
     Bartsch 89; Meder 201 III e-f (von f); Schoch/Mende/Scherbaum                                                                                  Albrecht Dürer                                                      321 | Mariä Himmelfahrt und Krönung
     179 III e-f (von f).                                                                                                                                                                                               Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Hohe Krone“ (Meder Wz. 20).
     Provenienz:                                                                                                                                    320N | Der Tod Mariens                                              28,8 × 20,7 cm (Blattgröße).
     Szépmüvészeti Múzeum, Budapest, verso mit dem Stempel                   319 | Der zwölfjährige Jesus im Tempel.
                                                                                N                                                                   Holzschnitt auf Bütten. (1510). 31,7 × 22,5 cm (Blattgröße).        Bartsch 94; Meder 206 I a (von III e); Schoch/Mende/Scherbaum
     (Lugt 2328) sowie dem Doublettenstempel (Lugt 312b);                    Holzschnitt auf Bütten. (Um 1503). 30,7 × 20,7 cm (Blattgröße).        Bartsch 93; Meder 205 II (von III g); Schoch/Mende/Scherbaum        184 I a (von III e).
     Privatbesitz, Baden-Württemberg.                                        Bartsch 91; Meder 203 II (von III g); Schoch/Mende/Scherbaum           183 II (von III g).                                                 Provenienz:
     € 2.500                                                                 181 II (von III g).                                                    € 4.000/5.000                                                       Privatbesitz, Baden-Württemberg.
                                                                             € 4.000/5.000                                                                                                                              € 3.000/4.000
     Blatt 14 aus der Folge: Das Marienleben. Guter, partiell minimal tro-                                                                          Blatt 18 aus der Folge: Das Marienleben. Satter, teilweise über-
     ckener Druck des beliebten Blattes. Die weiße Fehlstelle im Palm-       Blatt 16 aus der Folge: Das Marienleben. Guter, tiefschwarzer Druck    schwärzter Druck der lateinischen Textausgabe von 1511. Mit der     Blatt 19 aus der Folge: Das Marienleben. Ausgezeichneter, in den
     baum über dem obersten Fruchtbüschel gut sichtbar. Mit den Lü-          der lateinischen Textausgabe von 1511. Unten rechts mit der Kusto-     Kustode „Ciiij“ unten rechts. Mit einem bis zu 11 mm breiten Rand   dunklen Partien schwarzer Druck vor dem Text. Mit dem für den
     cken in der unteren und oberen Einfassungslinie. Auf Ein-­­             de „Cij“. Mit den zwei Lücken unten in der Linie. An drei Seiten mit   um die Einfassungslinie. – Minimale Randmängel, Papier schwach      ersten Zustand gefragten Wasserzeichen. Auf die Einfassungslinie
     f­assungslinie geschnitten. – Leicht braunfleckig, zwei hinterlegte     einem feinen Rändchen um die Einfassung. – Papier leicht ange-         braunfleckig, verso mit Ausdünnung aufgrund von ehemaliger          geschnitten. – Umlaufend mit Büttenpapier verstärkt, horizontale
     Ausbesserungen, verso mit Resten von alter Montierung, ansons-          schmutzt und mit kleineren Fleckchen, überwiegend verso, an-           Montierung. Die rechte obere Ecke angesetzt, ansonsten von          Mittelfalte und etwas braunfleckig, verso mit Leimresten von frühe-
     ten gut erhalten.                                                       sonsten von schöner Erhaltung.                                         schöner Erhaltung.                                                  rer Montierung, ansonsten gut erhalten.

32   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                                                                                                           5.2019   KARL & FABER    33
323 | Christus am Ölberg
     Albrecht Dürer                                                           Holzschnitt auf Bütten. (Um 1496/1497). 39,3 × 28,2 cm
                                                                              (Blattgröße).                                                           Albrecht Dürer
     322N | Mariens Verehrung (Verherrlichung Mariens)                        Bartsch 6; Meder 115 wohl III a (von III f); Schoch/Mende/
     Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Bekröntes Lilienwappen“                  Scherbaum 156 wohl III a (von III f).                                   324N | Die Marter der heiligen Katharina
     (Meder Wz. 122). (Um 1502). 30 × 21,5 cm (Blattgröße).                   Provenienz:                                                             Holzschnitt auf Bütten. (Um 1498). 39,2 × 28,2 cm (Blattgröße).     325N | Die Marter der Zehntausend
     Bartsch 95; Meder 207 III e (von III f); Schoch/Mende/Scherbaum          Privatbesitz, Baden-Württemberg.                                        Bartsch 120; Meder 236 g (von g); Schoch/Mende/Scherbaum            Holzschnitt auf Bütten. (Um 1496). 42 × 30 cm (Blattgröße).
     185 III e (von III f).                                                   € 3.000/4.000                                                           128 g (von g).                                                      Bartsch 117; Meder 218 a (von g); Schoch/Mende/Scherbaum 104
     € 3.000/3.500                                                                                                                                    € 2.000                                                             a (von g).
                                                                              Blatt 3 aus der Folge: Die Große Passion. Guter, kräftiger, teilweise                                                                       € 2.000
     Blatt 20 aus der Folge: Das Marienleben. Ausgezeichneter, schwar-        überschwärzter Abdruck nach der Textausgabe von 1511. Vor dem           Später, trockener Druck nach 1700. Mit den Wurmlöchern auf dem
     zer Abdruck vor dem zweiten Sprung bis zur Harfe und mit dem für         Sprung in der vorderen Pflanze. Die Lücken in der Einfassungslinie      Rücken des Henkers und in den Flammen unter dem Rad. Die            Später, trockener Druck des letzten Zustands, mit den Wurmlö-
     diesen Zustand gefragten Wasserzeichen. Mit einem Rändchen um            übertuscht. Auf die Einfassungslinie geschnitten. – Schwach fle-        rechte obere Ecke ausgebrochen. Mit einem breiten Rand um die       chern im Hermelin des Kaisers. Mit einem bis zu 1,7 cm breiten
     die Einfassungslinie. – Leicht fleckig. Diagonale Falte, verso geglät-   ckig. Kleinere Papiermängel an den Kanten, teilweise hinterlegt.        Einfassungslinie. – Papier leicht angestaubt, ansonsten altersge-   Rand um die Einfassungslinie. Vereinzelt leicht fleckig, oben rechts
     tet. Ansonsten altersgemäß gut erhalten.                                 Verso mit Resten von früherer Montierung, ansonsten gut.                mäß gut erhalten.                                                   mit Knickspuren, ansonsten gut erhalten.

34   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                                                                                                              5.2019   KARL & FABER    35
Albrecht Dürer
                                                                                                   329 | Pilatus wäscht sich die Hände
                             Albrecht Dürer                                                        Holzschnitt auf Bütten. (Um 1509). 13,3 × 10,5 cm (Blattgröße).
                                                                                                   Bartsch 36; Meder 145 III d (von IV); Schoch/Mende/Scherbaum
                             326N | Die Vertreibung der Händler                                    206 III d (von IV).
                             Holzschnitt auf Bütten mit angeschnittenem Wz. „Ochsenkopf“           Provenienz:
                             (vgl. Meder Wz. 67). (Um 1508/1509). 12,7 × 9,8 cm (Blattgröße).      Privatbesitz, Dänemark.
                             Bartsch 23; Meder 131 I (von III c); Schoch/Mende/Scherbaum 192       € 1.500
                             I (von III c).
                             € 5.000/6.000                                                         Blatt 21 aus der Folge: Die Kleine Passion. Guter, gleichmäßiger
                                                                                                   Druck ohne Text. Mit den angegebenen Lücken im Rand. Mit einem
                             Blatt 7 aus der Folge: Die Kleine Passion. Hervorragender, satter     bis zu 4 mm breiten Rändchen um die Einfassungslinie. – Vereinzelt
                             und klarer Frühdruck vor dem Text und vor allen Lücken. Teilweise     verso Papierausdünnungen. Rechter oberer Rand mit einem Braun-
                             knapp auf Einfassungslinie geschnitten. – Verso mit einer Papier-     fleck, verso kleinere Braunfleckchen, ansonsten schönes Exemplar.
                             ausdünnung und Resten von früherer Montierung, ansonsten al-
                             tersgemäß sehr gut erhalten.
                                                                                                   330N | Die Auferstehung
                                                                                                   Holzschnitt auf Bütten mit einem angeschnittenen Wz.
                             327 | Christus vor Annas                                              (Um 1510). 12,7 × 9,9 cm (Blattgröße).
                             Holzschnitt auf Bütten. (Um 1508/1509). 12,6 × 9,7 cm                 Bartsch 45; Meder 154 I a-b (von V b); Schoch/Mende/
                             (Blattgröße).                                                         Scherbaum 215 I a-b (von V b).
                             Bartsch 28; Meder 137 III b (von V b); Schoch/Mende/Scherbaum         Provenienz:
                             198 III b (von V b).                                                  Dr. Albert W. Blum (1882–1952), Schweiz und Short Hills, verso
                             € 1.500                                                               mit dem Stempel (Lugt 3198).
                                                                                                   € 5.000/6.000
                             Blatt 13 aus der Folge: Die Kleine Passion. Schöner, kräftiger und
                             gleichmäßiger Druck. Teilweise innerhalb der Einfassungslinie ge-     Blatt 30 aus der Folge: Die Kleine Passion. Prachtvoller, klarer und
                             schnitten. – Im unteren Rand mit einem sorgsam restaurierten Ein-     schwarzer Probedruck, vor dem Text. Vor allen Lücken im unteren
                             riss. Im rechten oberen Rand mit zwei restaurierten Einrissen. Ver-   Rand. Teilweise auf die Einfassungslinie geschnitten. – Überwie-
                             so Reste von früherer Montierung, ansonsten gut.                      gend an den Kanten leicht braunfleckig, ansonsten gut erhalten.

                             328N | Die Dornenkrönung                                              331 | Christus in Emmaus
                             Holzschnitt auf Bütten mit angeschnittenem Wz. „Ochsenkopf“           Holzschnitt auf Bütten. (Um 1510). 13,4 × 10,6 cm (Blattgröße).
                             (vgl. Meder Wz. 67). (Um 1509). 12,7 × 9,7 cm (Blattgröße).           Bartsch 48; Meder 157 III a-b (von III b); Schoch/Mende/
                             Bartsch 34; Meder 143 I (von III c); Schoch/Mende/Scherbaum           Scherbaum 218 III a-b (von III b).
                             204 I (von III c).                                                    Provenienz:
                             Provenienz:                                                           F.T. Kaffka (1811–1888), Ärösköping, Dänemark, verso mit dem
                             Dr. Albert W. Blum (1882–1952), Schweiz und Short Hills, verso        Stempel (Lugt 2937);
                             mit dem Stempel (Lugt 3198).                                          Privatbesitz, Dänemark.
                             € 5.000/6.000                                                         € 1.500

                             Blatt 19 aus der Folge: Die Kleine Passion. Ausgezeichneter, tief-    Blatt 33 aus der Folge: Die Kleine Passion. Ausgezeichnetes, in den
                             schwarzer Abdruck, vor dem Text. Auf die Einfassungslinie ge-         Tiefen kräftig druckendes Exemplar. Mit einer großen und sieben
                             schnitten. – Vereinzelt leicht braunfleckig. Im Rand minimal ge-      feinen Lücken in der unteren Einfassung. Mit einem bis zu 5 mm
                             wellt. Verso mit Spuren von alter Montierung, altersgemäß sehr        breiten Rändchen um die Einfassungslinie. – Leicht braunfleckig,
                             schönes Exemplar.                                                     ansonsten schön.

36   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                5.2019   KARL & FABER   37
Albrecht Dürer
                             332 | Die heilige Sippe mit zwei musizierenden Engelknaben
                             Holzschnitt auf Bütten mit angeschnittenem Wz. „Bekrönter
                             Doppeladler“ (Meder 222). (1511). 21,2 × 21,4 cm.
                             Bartsch 97; Meder 216 c (von d); Schoch/Mende/Scherbaum 227
                             c (von d).
                             € 3.000/4.000

                             Harmonischer, partiell minimal auslassender Druck mit dem ge-
                             spaltenen und verschobenen letzten Einser der Jahreszahl. Auf die
                             Einfassungslinie geschnitten.
                                 Das Andachtsbild mit dem ungewöhnlichen, nahezu quadrati-
                             schen Format zeigt Anna und Maria mit dem Jesuskind auf einer
                             Rasenbank, umgeben von Joseph und Annas drei Gatten: Joachim,
                             Cleophas und Salomas sowie den nachgeborenen Töchtern, die
                             Halbschwestern Mariens waren. Die Vorstellung der heiligen Sippe
                             beruhte auf der Legende des „Trinubium Annae“, die im Spätmittel-
                             alter im Zuge der allgemein zunehmenden Bedeutung von Famili-
                             enverbänden besonders populär war. – Verso mit zwei druckbe-
                             dingten Quetschfalten sowie vereinzelt minimal braunfleckig, recto
                             nicht sichtbar. Von schöner Erhaltung.

                             333 | Die Anbetung der Könige
                             Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Fischblase“ (Meder Wz. 309).
                             (1511). 29,5 × 22,1 cm (Blattgröße).
                             Bartsch 3; Meder 208 g (von i); Schoch/Mende/Scherbaum
                             225 g (von i).
                             Provenienz:
                             Kunsthalle Bremen, verso mit dem Stempel sowie mit dem               Albrecht Dürer
                             Doublettenstempel, (Lugt 292 und 293);                                                                                                  Kräftiger Druck von klarer und kontrastreicher Wirkung, im linken
                             Privatbesitz, Baden-Württemberg.                                     334 | Die heilige Familie mit den Hasen                            Ärmel des Josef leicht überschwärzt. Mit der Lücke im Oberrand
                             € 2.000                                                              Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Kreuz auf Dreiberg im verzierten   und dem Sprung durch die linke Pflanze im Vordergrund, der
                                                                                                  Schild“ (Meder Wz. 148). (Um 1497). 39,5 × 28,6 cm (Blattgröße).   schon in frühesten Abdrucken sichtbar ist. Die Darstellung der
                             Kontrastreicher und schwarzer Druck. In sämtlichen Details klar      Bartsch 102; Meder 212 c-d (von i); Schoch/Mende/Scherbaum         heiligen Familie mit den Hasen zählt zu den beliebtesten Holz-
                             und rein druckend. Unten ein Sprung im Mantelende des knienden       108 c-d (von i).                                                   schnitten Dürers. In so schöner und frischer Erhaltung von größ-
                             Königs. Die Wurzelfaser links vom Wurzelbündel abgestoßen. Mit       Provenienz:                                                        ter Seltenheit. – Zwei kaum sichtbare Quetschfalten (in der obe-
                             einem feinen Rändchen um die Einfassungslinie. – Winzige Braun-      Buch- und Kunstantantiquariat E+R Kistner, Nürnberg;               ren linken Ecke und am Unterrand unterhalb des Hasen links),
                             fleckchen und Reste von früherer Montierung verso. Restaurierter     Privatbesitz, Süddeutschland.                                      horizontale Hängefalte, kleine Verschmutzung oben links, an-
                             Einriss im linken Rand, ansonsten in gutem Zustand.                  € 12.000/15.000                                                    sonsten in tadellos frischer Erhaltung.

38   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                                                       5.2019   KARL & FABER   39
Albrecht Dürer
                                                                                                                                                    Albrecht Dürer                                                      338 | Samson tötet den Löwen
     335 | Maria als Königin der Engel (Maria von zwei Engeln                                                                                                                                                           Holzschnitt auf Bütten mit Wz. „Handschuh mit verzierter Stulpe
     gekrönt)                                                                                                                                       337N | Ercules (Herkules tötet die Molioniden;                      und langer Linie“ (Meder Wz. 17). (Um 1497/98). 38,4 × 27,8 cm
     Holzschnitt auf Bütten. (1518). 29,9 × 21,5 cm (Blattgröße).                                                                                   Herkules und Cacus)                                                 (Blattgröße).
     Bartsch 101; Meder 211 II f-g (von II g); Schoch/Mende/                                                                                        Holzschnitt auf Bütten. (Um 1496). 43 × 30,3 cm (Blattgröße).       Bartsch 2; Meder 107 g (von g); Schoch/Mende/Scherbaum 127 g
     Scherbaum 248 II f-g (von II g).                                       336N | Samson tötet den Löwen                                           Bartsch 127; Meder 238 III c (von III c); Schoch/Mende/             (von g).
     Provenienz:                                                            Holzschnitt auf Bütten. (Um 1497/98). 42,7 × 30,1 cm. (Blattgröße).     Scherbaum 105 III c (von III c).                                    Provenienz:
     Privatbesitz, Süddeutschland.                                          Bartsch 2; Meder 107 g (von g); Schoch/Mende/Scherbaum 127 g            € 2.500                                                             Privatbesitz, Dänemark.
     € 1.000                                                                (von g).                                                                                                                                    € 2.000
                                                                            € 3.000/4.000                                                           Später Druck nach 1700 mit dem fehlenden Horizont zwischen
     Überschwärzter Druck mit dem gegabelten Sprung im unteren                                                                                      Baum und Bäumchen. Die rechte obere Ecke ist bis in die Zeich-      Guter, gleichmäßiger und harmonischer Druck des letzten Zu-
     Rand. Auf die Einfassungslinie geschnitten. – Papier nachgedunkelt,    Kräftiger Druck des letzten Zustands mit den angegebenen Lücken         nung eingestoßen. Mit einem breiten Rand um die Einfassungslinie.   stands. Auf die Einfassungslinie geschnitten, rechts unten knapp
     Lücken teilweise überschwärzt. Links unten eine kleine Fehlstelle in   und Wurmlöchern im Stock. Mit einem schönen Rand um die Einfas-         – Papier angestaubt und im Bereich der Vögel berieben, ansonsten    innerhalb. – Geglättete, horizontale Knickspuren verso und verein-
     der Einfassung. Verso mit Resten von alter Montierung, noch gut.       sungslinie. – Vereinzelt leicht braunfleckig, ansonsten gut erhalten.   altersgemäß gut erhalten.                                           zelt leicht braunfleckig, ansonsten gut erhalten.

40   KARL & FABER   5.2019                                                                                                                                                                                                                                          5.2019   KARL & FABER    41
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